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Imperfect World behind the perfect Mask

Epilog ist da :)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Autor:yume22
Info: Meine FF ist zu Ende! Nach all der Zeit. Das Ende hatte mir nicht gefallen und genau deswegen hatte es sich hinausgezögert. Außerdem hatte ich keine Zeit und meine Muße war auf Dauerurlaub. Ich hoffe, dass euch das Ende gefällt XD – vorausgesetzt es liest jemand :) Es gibt definitiv einen Epilog ;) Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Ein neuer Morgen, ein neues Leben

„Ein neuer Morgen, ein neues Leben“


 

Alles brennt

Alles geht in Flammen auf,

Alles was bleibt

Sind Asche und Rauch.

Doch zwischen schwarzen Wolken

Seh' ich ein kleines bisschen grau

Ich halt die Luft an, lauf über die Glut

Alles wird gut

(Thomas Ording – Alles brennt)


 


 

Wie lange laufe ich schon durch die ewige Stadt?

Die Stadt der Liebe …

Pah, im Moment wäre ich lieber in der Sahara, oder irgendwo in Tunguska, als hier in Rom.

Eigentlich habe ich gedacht hier sicher zu sein.

Sicher vor allem was mich verwirrt, was mir gefährlich sein konnte, was mich tagelang nicht schlafen lässt.
 

Warum muss mir das alles passieren?

Ich habe ihnen allen eine Möglichkeit gegeben um mich zu vergessen und doch tut es keiner.

Niemand vergisst mich.

Mimi, die nun sogar einen Verlobten hat schreibt mir regelmäßig, Touga, der bis heute keine feste Bindung eingegangen ist schreibt mir ab und an und TK hat sich fest vorgenommen mich bald zu besuchen.

Warum holt mich meine Vergangenheit nur so schnell ein?
 

Vielleicht war es ein Fehler sich auf diese Bank zu setzen.

Vielleicht war es auch ein Fehler meine Gitarre nach all den Jahren wieder zu benutzen, denn nach ein paar Versuchen sie zu stimmen und dann darauf zu spielen stehen bereits die ersten Menschen um mich herum.
 

Ich nehme sie nur aus dem Augenwinkel wahr.

Sie sind zwar da aber dann doch nicht.

Was kümmern sie mich?

Sie kennen mich nicht, sie sehen in mir nur einen blonden Asiaten, der auf einer Bank sitzt und anfängt auf seiner Gitarre zu spielen und zu singen.
 

Als aber auf einmal die ersten Münzen vor mir landen schaue ich doch auf.

Ich hätte ihnen wohl doch mehr Aufmerksamkeit schenken sollen?

Das Vibrieren meines Handys lässt mich aufhören und die Menschenansammlung löst sich zum Glück auf.
 

„Si? Scipio?“
 

Da ist er wieder der Grund warum ich eigentlich hier bin.

Ich lehnte mich zurück während Scipio redet, ab und an kommt ein 'Si', 'Ma Certo' 'Hm' und andere kurz angebundene Antworten zurück.
 

Irgendwann einigen wir uns, dass ich heute Abend pünktlich, gestylt und optisch passend auf den Empfang der Mannschaft des Lazio Roms auftauche.

Der Bürgermeister ist Ehrengast und es werden die neuen Spieler vorgestellt.

Hochgestellte Persönlichkeiten werden anwesend sein und ich mittendrin.
 

Sachte streiche ich über meine Gitarre und denke – na an was oder wen?

Natürlich denke ich wieder an Yagami. All die Jahre habe ich an ihn gedacht, auch wenn ich es mehr schlecht als recht versucht habe nicht zu tun.

Ständig verfolgten mich seine schokobraunen Augen in meinen Träumen, sein Lächeln und die verstrubbelten Haare.

Ich vermisse einfach alles an ihm so sehr und heute Nacht hatte ich ihn wieder bei mir.

Wir waren uns so nahe – viel zu nahe.

Wenn ich wieder so eine Nähe zulassen wird sie mir genommen – ganz sicher.
 

Bin ich egoistisch, wenn ich sage, dass es mir egal ist?

Sechs Jahre habe ich gewartet, habe ich gebangt, mich zurückgezogen, Liebe verweigert und war allein.

Ein junger Mann in seinen besten Jahren, ohne sexuellen Kontakt – körperliche Nähe jeglicher Art.

Fast hätte ich mich schon um den Posten eines Mönches im nahe gelegenen Kloster bewerben können.

Vorausgesetzt, ich lasse mich taufen und -
 

Argh! Meine sonst gut sitzende Frisur vernichte ich regelrecht, in dem ich mir immer wieder entnervt mit den Fingern durchfahre und mir die Haare raufe.
 

Jetzt mache ich mir sogar über so etwas banales Gedanken!

Ich muss mich endlich wieder sortieren, das tun wofür ich meine Wohnung verlassen und Yagami alleine gelassen habe.

Ich wollte nachdenken und endlich das tun was ich vor sechs Jahren hätte tun sollen!
 

„Ich schaffe das!“
 

Vielleicht war das jetzt etwas laut?

Einige Leute drehen sich um und schauen mich verwirrt an.

Was denn? Noch nie einen nicht grinsenden und fotografierenden Japaner gesehen, der einfach mal seinen Frust raus schreit und versucht positiv zu denken?
 

Schnaubend gehe ich an ihnen vorbei und winke ab.

Sollen die doch denken was sie wollen!
 

Nach einer schier unendlich langen Zeit bin ich an meinem Ziel angekommen.

Ich melde mich unten beim Portier, der mich bereits kennt und fahre mit dem Aufzug hoch zu der Penthouse Wohnung im obersten Stock.

Man muss vielleicht erwähnen, dass man nur mit einem speziellen Schlüssel, den man in das passende Schlüsselloch an der Aufzugsschalttafel einstecken muss in den letzten Stock kommen kann.

Natürlich habe ich genau diesen Schlüssel~
 

Es war ein weiterer Versuch Scipios mir zu zeigen wie wichtig ich ihm bin.

Warum nur verlieben sich immer die tollsten Männer in mich?

In jemand verkorksten wie mich? Einen jungen Mann ohne Rückgrat, ohne Würde, ohne den einzigen Funken...
 

Nein, ich sollte aufhören mich selbst fertig zu machen.

Das ist auf Dauer zu anstrengend und damit kann ich später auch noch weitermachen.

Jetzt öffnet sich erst einmal die Aufzugtür und Scipio steht bereits vor mir.
 

Er redet auf mich ein, umarmt mich, gibt mir einen Kuss auf die Wange, streicht darüber...

Es vergeht eine gefühlte Stunde und er hat mich genug geknuddelt und geherzt.
 

Ich erkläre ihm warum ich hier bin.

Seine Wohnung wäre näher.

Ich hätte nichts zum Anziehen.

Fertig machen könnte ich mich auch hier.

Alles Lügen und Scipio weiß das vielleicht auch aber die Tatsache, dass ich hier bei ihm bin und nicht irgendwo anders macht ihn so glücklich, dass er darüber hinweg sieht.
 

Natürlich kann ich mich bei ihm fertig machen.

Ich könnte duschen – natürlich hat er keine Hintergedanken.

Ich kann mich stylen – er wird nicht zusehen, was ich ihm nicht glaube aber gut, er kann machen was er will.

Er sorgt sogar dafür, dass ein Anzug in meiner Größe da ist. Dafür misst er noch wie groß ich bin, schätzt in etwa meine Maße – in was er wirklich gut ist – und am Ende zwei Stunden später taucht jemand von seinen Angestellten auf und überreicht ihm einen niegelnagelneuen Armani Anzug.
 

Armani?

Hallo?

Der kostet so viel wie ich in einem Monat verdiene!
 

Da es aber keinen Sinn macht mit Scipio über so etwas wie Geld zu diskutieren, von dem seine Familie mehr als nur reichlich hat, bedanke ich mich brav und widere mich selbst fast schon an.

Wie kann ich so einen guten Menschen nur so ausnutzen?

Ich weiß wie er über mich denkt, was er empfindet und doch gebe ich ihm keinerlei Grund zur Hoffnung.

Ein wenig erinnert er mich an meinen braunhaarigen Fußballspieler mit den schokobraunen Augen und dem schönsten Lächeln der Welt.

Ihm Gegensatz zu Scipio habe ich ihm Hoffnungen gemacht und ihn dann zurückgelassen.

Kaum sind wir wieder zusammen, mache ich ihm erneut Hoffnungen und was passiert?

Ich lasse ihn zurück.
 

Wie er heute Morgen wohl reagiert hatte als ich nicht da war?

Vielleicht hatte er auf mich gewartet und gedacht, ich würde nur Brötchen holen?

Wie lange wäre er wohl dageblieben?
 

Seufzend verschanze ich mich im Bad, dusche und ziehe mich schließlich um.

Ich kann nicht vermeiden, dass Scipio mir Fragen über Yagami stellt.

Woher ich ihn kenne? Warum er mich so seltsam angesehen hätte? Warum ich so seltsam reagiert habe? Warum wir überhaupt ziemlich seltsam waren.
 

Alles Fragen auf die ich ihm keine Antworten geben konnte. Vielleicht wollte ich es auch nicht.
 

„Amato, du bist nicht nur ein guter Freund für mich, das weißt du. Irgendwann musst du die Vergangenheit ruhen lassen und dich auf die Zukunft einlassen.“, meint er auf Italienisch und ich lächele ihn nur an.
 

„Keine Sorge, das werde ich tun. Heute Abend werde ich mich mit meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen.“
 

Zusammen und vor allem mit meiner Gitarre, was Scipio nicht verstehen kann, fahren wir mit dem Aufzug runter und steigen in die schwarze Limousine, die bereits wartet.
 

**~~**
 

Als wir den Saal betreten sind alle Augen auf uns gerichtet.

Dem jungen gut aussehenden Italiener von dem jeder weiß, dass er der Sohn des Bürgermeisters ist und der blonden Begleitung, die alle als Sekretär des Bürgermeisters kennen.

Eigentlich hätte ich heute frei und meine Vertretung würde das Gröbste unternehmen aber mein Vorgesetzter hatte darauf bestanden, dass ich mitkäme.

Erstens tat ich damit dessen Sohn einen Gefallen und zweitens hatte man so einen Dolmetscher für den neuen japanischen Spieler.
 

Was für Zufalle es doch gab, oder?

Richtig toll, wenn man so vielseitig einsetzbar war.

Ich konnte vor lauter Glück einen Regenbogen ko-
 

„Yama-Chan“
 

Die tiefe Stimme des Jungen, dessen Namen ich im Moment nicht aussprechen kann ohne daran zu Grunde zu gehen unterbricht meine Gedanken.

Da ist er.

Ich wage es kaum mich umzudrehen.
 

„Yagami~“
 

Heuchlerisch lächele ich ihn als ich mich zu ihm umdrehe.

Scipio, der wohl so etwas wie sein Alphatier Image aufrecht erhalten will, hat seinen Arm um mich gelegt.
 

Du auch hier?

Das ist aber schön~

Hätte ich das gesagt, wäre er wohl auf mich losgegangen. Liebe hin, Liebe her.
 

„Wo warst du heute früh? Ich habe mir Sorgen gemacht als du nicht mehr da warst.“
 

Vielleicht denke ich zu lange nach, oder lasse mir zu lange Zeit, denn Yagami wird ein wenig ungehalten.
 

„Willst du wieder abhauen, so wie vor sechs Jahren? Wo geht es dieses Mal hin? Russland? Australien, Amerika? Wie weit muss ich dir noch folgen, damit du endlich verstehst, dass -“
 

Scpio stellt sich vor mich und damit zwischen mich und Yagami.
 

Das was er sagt ist nicht gerade nett und zum Glück versteht sein Gegenüber kein Wort davon.
 

„Lass ihn, Scipio! Das ist meine Angelegenheit. Nicht deine.“
 

Dann wende ich mich an meinen persönlichen Traummann, obwohl ich ständig schaffe ihn von mir zu stoßen, ihn zu verletzen, ihn zu enttäuschen und zurückzulassen.

Warum mache ich das ständig?

Warum kann ich nicht einfach bei ihm bleiben?

Habe ich Angst davor, dass ich ihn verderbe? Vielleicht denke ich ja, dass er durch mich nicht mehr der ist, der er nun mal ist?

Der immer fröhliche Tai Yagami, immer positiv denkend und der Mittelpunkt in allem was er tut, wo er ist.

Anscheinend habe ich das schon getan.

Ich habe schon dafür gesorgt, dass er sich ändert.
 

Yagami ist sauer, er ist enttäuscht, da ist nichts mehr positives, nur noch pure Enttäuschung und Angst mich wieder zu verlieren.

Warum?

Warum liebt er mich nur so sehr?

Warum hat er in den sechs Jahren nicht jemanden kennengelernt, der mich ersetzen kann?

Jemanden, der ihm das geben kann was er braucht?
 

„Wir reden nachher, ja? Nach dem Empfang.Nicht hier, vor allen Leuten.“
 

Ich komme mir selbst wie ein Heuchler vor.

In der Nacht schlafe ich mit ihm, genieße jede Minute und am Tag danach renne ich wieder weg.

Vor was renne ich eigentlich weg?

Vor meinem Glück, oder der Angst, dass das Glück vor meinen Augen zerschmettert wird?

Ist es nicht besser mit der Angst zu leben, dass jemand kommt und einem das Glück zu nehmen, als nie so etwas wie Glück erfahren zu haben?
 

Mit Scipio wende ich mich von Yagami ab und gehe zum Bürgermeister und dessen Gäste.

Es wird geredet.

Es wird getrunken und gelacht, doch zumindest mein Lachen ist falsch.

Irgendwann als die ganze Atmosphäre lockerer wird, als sich Grüppchen bilden und man sich unterhält, gehe ich auf die Bühne und setze mich mit meiner Gitarre hin.
 

Ich fange an zu singen.

Mein Lied für die einzige Person, die ich jemals geliebt habe und lieben werde.

Die Person, vor der ich weg renne, so weit wie nur möglich und die es doch schafft mich zu finden.

Dieses Lied ist für den einzigen Menschen, den ich nie verletzen wollte und es doch immer getan habe.

Er ist der Junge, der sich für jemanden wie mich interessiert hat, der sich um jemanden wie mich kümmerte und nie locker gelassen hat.

Er hat meine pessimistische und sarkastische Art genommen und sie mit seiner lockeren und positiven Art kompensiert.

Er ist mein Yin, meine andere Seite der Medaille.

Er ist das Herz, das ich zurückgelassen habe und der Sinn in allem, nachdem ich all die Jahre gesucht habe.
 

All das versuche ich in dem Lied auszudrücken und ich singe es in einer Sprache, die in diesem Saal nur eine einzige Person verstehen kann.

Jedenfalls dachte ich das bis jetzt.
 

Der Bürgermeister denkt, dass es zum Empfang gehört und ich es als Überraschung geplant habe.

Alle schauen mich an, klatschen als ich fertig damit bin und auf Wunsch meines Vorgesetzten singe ich auch ein bekanntes italienisches Lied um die Gäste zu belustigen, die nun anfangen zu tanzen.

Danach stehe ich jedoch auf und lasse die Band wieder das tun wozu sie hier ist und auch bezahlt wird.
 

An Scipio vorbei gehe ich direkt zu Yagami, der mich mit offenem Mund anstarrt als sei ich irgendein mystisches Ungeheuer, oder hätte auf einmal Brüste, oder – was auch immer.
 

„Ich bin nicht unbedingt so gut, wenn es ums Reden geht. Ich drücke meine Empfindungen anders aus, das – das weißt du ja mittlerweile.“, murmele ich und wie immer, wenn ich nervös bin knabbere ich an meiner Unterlippe und zupfe an irgendetwas, das ich anhabe.
 

Das Vergnügen hatte dieses Mal der teure Armani Anzug.
 

„Matt...“
 

„Nein, lass mich reden, solange ich noch kann und in der Lage dazu bin. Mein Herz springt mir gerade aus der Brust.“
 

Nein, dieses Mal lasse ich mich nicht unterbrechen.

Ich greife nach der Hand des Braunhaarigen, spüre kleine elektrische Impulse und wie mein Herz nur noch schneller schlägt.

Zusammen mit Yagami, der immer noch fast ein, oder vielleicht doch zwei Köpfe größer war als ich, laufe ich nach draußen in den großen Garten.

Man könnte fast meinen es sei ein Park.
 

Vor einem großen Brunnen mit typisch pinkelnden Engeln bleiben wir stehen.
 

„Gestern Abend war ich schwach, ich habe mich von meinen Gefühlen leiten lassen, von meiner Sehnsucht nach dir. Ich habe einfach an nichts mehr gedacht und als ich heute früh aufgestanden bin kam alles wieder. Diese ganzen negativen Gedanken, das was wäre, wenn, das Gefühl alles zwischen uns kaputt zu machen, wenn ich dich an mich binde. Du bist ein Fußballer – wie sieht es wohl aus, wenn jeder erfährt, das wir zusammen sind? Was wird dann passieren? Fußballfans oder auch der Club sind bestimmt sind alles andere als tolerant. Ich will nicht der Grund sein warum dein Traum platzt, ich will dich nicht durch mich verderben, ich will nicht -“, beschämt senke ich den Blick.
 

Was rede ich nur für einen Müll?

Wen interessiert was ich denke, oder wie ich fühle?

Am Ende sind es doch nur Ausreden, oder?
 

„Dieses Lied war nur für dich. Ich habe es schon damals in Japan geschrieben vor dem was dort alles passiert war. Es gab nur nie eine Gelegenheit es dir vorzuspielen. Ich will, dass du weißt, dass du mir das Wichtigste auf der Welt bist, dass ich außer dir niemanden an mich ran gelassen habe in den ganzen sechs Jahren.“
 

Was mich wahrscheinlich zu dem am sexuell frustriertesten Menschen in ganz Italien machte.

Es war kein Wunder, dass wir gestern Abend regelrecht übereinander hergefallen waren – bzw. ich bin über ihn hergefallen.
 

Abwartend schaue ich Yagami an und suche in dessen Gesicht irgendeinen Hinweis darauf wie er das alles verarbeitet.

Ist er wütend auf mich? Hat er mich vielleicht schon abgeschrieben?

Auf einmal umfasst er meine Hand und schaut mich aus diesen treuen schokobraunen Augen an.

War das ein Lächeln?
 

„Kann ich jetzt reden?“, meint er nur schelmisch und ich nicke zaghaft.
 

„Weißt du was wäre, wenn mein Traum vom Fußball platzt? Es wäre mir egal so lange ich bei dir sein kann. Du bist mein Traum, Matt. All die Jahre habe ich an niemand anderen gedacht, von nichts anderem geträumt. Da gibt es nichts was platzen kann. Der einzige Traum, der platzen könnte wäre der, endlich mit dir zusammen zu sein, für immer. Es ist mir egal wo, selbst wenn du wieder vor mir weg rennst und wirklich nach Timbuktu fliegst würde ich dir sogar dorthin folgen. Es würde nur nicht mehr so lange dauern.“, er lächelt lieb und beugt sich vor.
 

Ich rieche sein After Shave – er rasiert sich?

Ich persönlich habe so ein Problem nicht wirklich.

Dann rieche ich das gute Parfum und seinen wundervollen Eigengeruch.

Ich liebe einfach alles an ihm und alles an ihm macht mich unheimlich schwach.

So langsam spüre ich, dass meine Beine viel zu weich werden.
 

„Denk nicht immer so viel nach.“, sachte stupst er meine Stirn an und grinst breit.
 

„Du verdirbst mich nicht, du bist der perfekte Ausgleich für mich, so wie ich dieser Ausgleich für dich bin. Hör auf wegzurennen und stelle dich endlich deinen Geistern, Matt. Egal was passiert, ich werde immer für dich da sein und du bist der Einzige, den ich liebe.“
 

Meine Beine geben nach und Yagami ist es, der mich auffängt und an sich drückt.

Das alles zehrt schon ziemlich an meinen Kräften.

So viele Emotionen auf einmal, so viele Worte und Dinge über die ich wieder nachdenke.

Mein Herz schlägt immer schneller und mir dreht sich alles.

Ich höre meinen eigenen Herzschlag in den Ohren und schließe kurz die Augen.
 

„Lass die Augen zu, konzentriere dich auf etwas Beruhigendes und atme langsamer.“, flüstert er mir zu und genau das ist es was mich beruhigt und woran ich denke.
 

Es ist die Stimme des anderen.

Tatsächlich beruhige ich mich und kann sogar fast wieder stehen.

Wie peinlich ist das denn?
 

„Tut mir leid. Ich -“
 

„Entschuldige dich nicht. Das ist für mich genauso zu viel wie für dich. So viel hast du wahrscheinlich in den letzten sechs Jahren mit niemanden geredet, wenn es um deine Gefühle geht?“
 

Ich habe mit niemandem über gar nichts geredet.

Wenn Yagami nur wüsste...

Selbst Scipio wusste rein gar nichts über mich.
 

„Ja, kann man so sagen.“
 

Sachte löse ich mich von ihm, schaue ihn lange an und fühle mich auf einmal richtig gut.

Eine enorme Last war von meinen Schultern gefallen.

Ich habe ihm endlich gesagt was ich empfinde, wovor ich Angst habe und er hat es akzeptiert.

Taichi Yagami erwidert nach all den Jahren immer noch meine Gefühle und war nur hier in Rom um bei mir zu sein, weil er wusste, dass ich hier war.
 

„So einfach kommst du mir nicht davon, Yamato Ichida.“
 

Ich sehe nur noch wie er sich wieder zu mir beugt, etwas herunter und auf einmal liegen seine weichen Lippen auf meinen.

Wozu braucht man den Himmel da oben, wenn man den Himmel auf Erden haben konnte?

Ich hatte ihn hier, direkt vor mir.

Hungrig nach mehr erwidere ich den Kuss, doch irgendwann müssen wir ihn lösen.

Immerhin atmen wir ja beide immer noch Sauerstoff ein.
 

„Ich renne ja auch nicht mehr weg, versprochen. Nie wieder.“, flüstere ich leise und lächle Yagami an.
 

Es ist das erste ehrliche Lächeln nach sechs Jahren.

Es ist das erste Mal, dass ich wirklich glücklich bin.
 

„Ich muss wieder zurück und außerdem kommt dein italienischer Freund wieder. Ihr habt nichts zusammen, oder?“
 

Hm? Kurz verliere ich mich in diesen wunderschönen Augen und starre kurz darauf auf die Lippen, die sich bewegen.

Hat er was gesagt?

Ich bekomme nur noch mit wie er meinen italienischen Freund erwähnt.

Wen?
 

„Hm? Wen? Was -“
 

Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen als ich Scipio sehe, der auf uns zukommt.
 

„Ah, Scipio. Nein, er ist nur 'ein' Freund. Ein Bekannter. Ich habe genug mit meinen Gefühlen für dich zu tun, glaub mir, noch einen Mann in den ich mich verliebe brauche ich nicht und das wird auch nicht vorkommen.“
 

Er nickt zufrieden und geht wieder zurück zu seiner Mannschaft.

Scipio schaut ihn skeptisch und abschätzend an, ignoriert ihn aber schnell wieder und kommt zu mir.

Ich darf mir anhören, dass mein Gesang toll war, dass er es nicht wusste, dass er sich wünschte ich würde ein Lied zu seinem Geburtstag singen usw.

Am Ende zog er mich wieder rein zu den anderen und wich nicht von meiner Seite.

Immer wieder ertappe ich mich dabei wie ich zu Yagami schaue und mein Herz macht jedes mal einen Sprung.

Ich benehme mich fast wie ein verliebtes Schulmädchen und ja, vielleicht war der Vergleich gar nicht schlecht.

In etwa ist es ja so wie die erste Liebe.

Yagami war und ist meine erste Liebe und genau diese erste Liebe erneuerten wir gerade.

Nein, ich würde ihn garantiert nicht mehr zurücklassen!
 

Nur eine Sache könnte mich dazu bewegen und dafür müsste Yagami fremdgehen und das tat dieser garantiert nicht.

Hallo? Wer flog von Japan nach Italien nur um seine erste Liebe wiederzusehen, nur um diese zu betrügen?

Ja, klar, niemand!
 

Der Abend fand zum Glück irgendwann ein Ende und Scipio fuhr mich zurück, so dass ich gegen frühen Morgen endlich wieder in meiner Wohnung sein konnte.

Keine halbe Stunde klopfte es und Yagami stand an der Tür als ich diese öffnete.

Ich konnte nichts sagen, da schloss er die Tür, zog mich an sich und küsste mich so verlangend und leidenschaftlich, dass mir die Luft wegblieb.
 

Natürlich muss ich nicht erwähnen wie diese Nacht ausgegangen war und der nächste Morgen, Mittag und Abend.
 

Immerhin hatte ich auch mal ein paar freie Tage und Yagami ebenfalls, den wir vorwiegend im Bett verbrachten.

Ich musste das Bett nicht einmal verlassen, da er mir das Frühstück dorthin brachte.

Eigentlich war es der pure Eigennutz, denn so hatte er mich sogar während des Frühstücks da wo er mich haben wollte und um ehrlich zu sein hatte ich ihn auch da wo ich ihn haben wollte.
 

An dieser Stelle hätte Schluss sein können.

Wie leben glücklich bis an unser Lebensende.

Yagami spielt Fußball und ich bin weiter der Sekretär des Bürgermeister und später von dessen Sohn Scipio.

So schön, so gut.

Leider kommt auch dieses Mal alles anders als gedacht.

Das Leben ist ein Arschloch und das Schicksal? Schicksal gibt es nicht, denn wenn es so wäre, würde ich es mit Füßen treten, so wie es mich immer mit Füßen tritt und danach auslacht.
 

**~~**
 

Genau einen Monat sind wir zusammen.

Wir leben zusammen.

Alles ist schön, harmonisch und trotz der Geheimhaltung entspannt.
 

Bis zu dem Tag an dem ich dachte, ich müsste Yagami während des Trainings besuchen.

Mein freier Tag, den ich mit dem verbringen will, den ich liebe.

Nicht nur irgendein freier Tag, nein, es ist mein Geburtstag.

Also, gehe ich zum Trainingsplatz des Lazio Roms.

Natürlich lässt man mich rein weil man mich kennt und ich steuere genau auf den Fußballplatz zu.

Sie sind gerade fertig mit ihrem Spiel und machen Pause.

Einige sitzen auf dem Rasen, andere schauen auf ihre Handys.
 

Mein Blick wandert umher und findet sein Ziel.

Da steht er. Er ist verschwitzt und will sich gerade ein Handtuch holen, da hält ihm eine recht gut aussehende junge japanische Frau ein Handtuch hin.

Schwachsinn. Sie sieht nicht gut aus. Sie ist wunderschön!

Eine Japanerin. Klein, lange schwarze Haare, dunkelbraune Augen, helle Haut.

Die sozusagen vorzeige Japanerin.

Wer war das?! Warum lächelt sie meinen Freund an?!

Doch das Schlimmste kommt ja noch!

Yagami lächelt sie ebenfalls an, nimmt das Handtuch und wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht.

Miss Japan schaut ihn verliebt an und stellt sich dann auf ihre Fußspitzen, gibt ihm einen Kuss.

Mir bleibt fast die Luft weg.

Das passiert hier nicht wirklich gerade?

Ich bilde mir das ein. Es ist zu heiß. Die Hitze steigt mir zu Kopf.
 

Ich schaue mich um, so als ob ich mich dessen vergewissern wollte, dass ich der Einzige bin, der das gerade sieht.

Das blöde Grinsen der anderen Spieler macht mir aber klar, dass nicht nur ich das eben gesehen habe.
 

Stoße sie weg, verdammt nochmal!

Sag ihr, dass sie dich nicht küssen soll!

Sag ihr, dass das unverschämt war und du bereits mit jemandem zusammen bist, der das mit dir machen darf!

Nur ich darf das machen, Himmel nochmal!
 

Meine Hände ballen sich zur Faust, als dieses unverschämte Weib kichert und Yagami ihr durch die Haare streicht.

Was ist los?

Wo bin ich gelandet?

Bin ich in einer Art Parallelwelt?

Oder in meinem persönlichen Alptraum?

Ja, klar, Yagami war in der letzten Zeit etwas distanziert und übernachtete bei sich Zuhause aber ich hatte das auf sein Training geschoben.

Immerhin braucht man ja ab und an etwas Freiraum aber doch nicht gleich einen neuen Partner.
 

Wenn es ein Mann gewesen wäre hätte ich es wohl besser weggesteckt – auch, wenn meine Wut die gleiche gewesen wäre – aber was bitteschön hatte ich einer Frau entgegenzusetzen?

Mir fehlte alles was eine Frau ausmachte?

Das war es doch was ich Yagami gesagt hatte. Das war meine Angst und genau diese Angst tritt er gerade mit Füßen.
 

„Hey, Matt“
 

Paolo, Torwart der Mannschaft klopft mir grinsend an die Schulter.
 

„Was machst du denn hier? Geht es wieder ums Sponsoring, oder besuchst du Tai?“
 

Sprachlos schaue ich ihn an.

Irgendetwas sagt er aber in meinen Ohren ist nur ein Rauschen.

Als er es wiederholt höre ich es endlich und schüttle nur den Kopf.
 

„Äh ja, ich wollte ihn fragen, ob er was trinken gehen will. Ich hab meinen freien Tag aber er ist beschäftigt.“
 

Paolo grinst noch breiter als ich die japanische Schönheit erwähne.

Ich könnte echt im Strahl...
 

„Ja, ne? Das ist Hitomi. Sie ist seit einer Woche hier und kommt jeden Tag. Sie ist seine Verlobte. Die beiden sind ein echt süßes Pärchen, oder? Also...“
 

Ach ja, Hitomi heißt sie also. Er spricht es 'Itomi aus und irgendwie hört es sich lustig an, wenn das alles nicht so elendig wäre.

Spätestens bei dem Wort Verlobte schalte ich ab.

Das ist nicht wahr.

Das ist alles nur ein Alptraum.

Als ich mich jedoch zwicke und es weh tut merke ich, dass es kein Alptraum ist.

Ich bin wach, das passiert wirklich.
 

Irgendwann geht Paolo wieder, das Training geht weiter.

Doch ich stehe nur hier, starre nach vorn und nehme nichts mehr wahr.

Jemand kommt auf mich zu.
 

„Yamato Ishida? Du bist es wirklich? Ich kann es nicht glauben. Die Welt ist klein.“
 

Wie? Was?

Meine Augen schauen durch sie durch. Jemand steht vor mir. Eine kleine Person mit langen Haaren, sie spricht mit mir.

Sie spricht japanisch.

Der Schleier lichtet sich und ich erkenne sie.

Hitomi.
 

„Ich bin wohl der größte Teenage Wolves Fan, der existiert. Meine Welt war untergegangen als ihr euch getrennt habt.“
 

Sie lächelt mich weiter an, doch ich drehe mich nur um und fange an zu rennen.

Ich renne an alles und jeden vorbei.

Mit Mühe und Not schaffe ich es nicht auf einen Mini Hund oder wie man die Rasse auch anders nennt – Chihuaha zu treten und springe über ihn drüber.

Einer alten Frau mit Rollator weiche ich aus, irgendwen stoße ich dann aber doch zur Seite und höre nur noch wie die Person auf italienisch flucht.
 

Schließlich komme ich zum Stehen und finde mich in einem Park wieder.

Schnell atmend setze ich mich auf die Wiese.

Mir ist nach Weinen zu mute aber ich bekomme keine einzige Träne heraus.

Mir ist nach Schreien zu Mute und doch kann ich hier nicht schreien.

Am Liebsten würde ich alles und jeden so leiden sehen wie ich es gerade tue aber das geht nicht.
 

Ich muss hier weg.

Ich muss nach Hause.

Ich muss weiter weg. Weg aus Rom, weg von Yagami.

Wieder spricht der kleine Teufel in mir. Die Zweifel sind wieder da, von denen ich dachte, dass Yagami es geschafft hatte sie auszumerzen.
 

Ich stehe auf und gehe zurück nach Hause.

Dort angekommen fange ich in meinem Bad an zu schreien.

Ich schreie so laut und so lange, dass mir irgendwann mein Hals weh tun und meine Stimme brüchig ist.

Erst als es gar nicht mehr geht höre ich auf.
 

Der gute Engel in meinem Ohr versucht mir klar zu machen, dass ich erst mit Yagami reden sollte.

Ich muss mit ihm reden und alles würde sich von selbst erklären.

Ich habe aber keine Lust zu reden. Ich habe keine Lust mir anzuhören, dass er diese Person liebt.

Wie sonst sollte man das erklären was er auf dem Fußballfeld getan hatte?

Wenn er mich wirklich lieben würde, dann hätte er mir von Hitomi erzählt.

Aber nein. Gar nichts. Seit einer Woche ist sie da und seitdem lässt er sich nicht mehr blicken.

Ich kann mir denken was er mit ihr in dieser Woche in seiner Wohnung, in seinem Bett...
 

Weiter komme ich nicht.

Allein der Gedanke daran lässt mein Mittagessen nach oben kommen.

Gerade so schaffe ich es zur Toilette und übergebe alles was ich zu mir genommen habe.

Zum Glück esse ich nicht viel aber auch als alles draußen war ist mir noch übel.
 

Nach einiger Zeit schaffe ich es aus dem Bad, nachdem ich mich vorher geduscht habe, und lege mich in meinen Shorts in mein Bett.

Mein Handy liegt wie immer auf dem Nachttisch und ich nehme es in die Hand.

Keine Nachricht.

Ja, wie denn auch?

Er trainiert noch und danach ist er wieder mit Hitomi unterwegs.

Wie dumm kann ich eigentlich sein?

Blond, blau, blöd... ich bin die Vorzeige Blondine schlechthin.

Wie konnte ich glauben, dass jemand so Tolles wie Yagami keine Freundin gehabt hatte.

Nur weil ich der einzige Kerl bin, mit dem er schläft, heißt es nicht, dass er sich nicht auch eine Frau als Option offen hält.
 

Nein, Yagami ist nicht so.

Er würde dich nie betrügen.

Gib ihm eine Chance. Lass ihn erklären.
 

Dieser verdammte gute Engel nervt langsam!

Als Scipio anruft gehe ich sofort dran.

Er ist ein Freund, jemand, der zuhört, der mich ablenkt.

Ich brauche jetzt einfach jemanden, der mich auf andere Gedanken bringen kann und von dem ich weiß, dass er garantiert nicht zu irgendwelchen Frauen schauen wird, wenn er mit mir irgendwo etwas essen geht.
 

Es soll ein Geburtstagsgeschenk von ihm sein, sagt er. Er kümmert sich um alles und ich soll mich verwöhnen lassen.

Normalerweise wäre es nicht in Frage gekommen aber es herrschte so etwas wie ein Ausnahmezustand.

Ich sage ja und er holt mich in einer Stunde ab.
 

Ja, ich muss mich ablenken.

Ich muss mich definitiv ablenken.

Es ist mein Geburtstag! Mein Ehrentag, auch wenn ich manchmal echt denke, dass es besser gewesen wäre, wenn meine Eltern mich nicht auf diese Welt gesetzt hätten.

In Ruhe mache ich mich fertig und schaue in den Spiegel.

Yamato Ishida. Du hast auch schon mal besser ausgesehen.

Ich bin blasser als sonst und sehe irgendwie krank aus, mir ist immer noch schlecht und habe sogar Schmerzen in der Bauchgegend.
 

Da muss ich jetzt durch.

Ich wollte Ablenkung und ich bekam Ablenkung.

Als jemand an der Tür klopft mache ich auf in Erwartung, dass es Scipio sei.
 

„Scipio, ich -“
 

„Matt!“
 

Anstatt grüne Augen schauen mich nun schokobraune an.

Irgendetwas seltsames in ihnen.

Ist es Reue? Der Drang sich zu entschuldigen? Sich zu rechtfertigen?

Nein, er brauchte sich nicht rechtfertigen.
 

„Hitomi hat mir erzählt, dass du heute -“
 

„Sag ihren Namen in meiner Gegenwart nie wieder!“
 

Vielleicht habe ich es einen Tick zu wütend gesagt, eventuell war es auch das begleitendes Knurren oder meine Hand, die zur Faust geballt war, am Ende blieb Yagami ruhig und hatte Ähnlichkeit mit einem kleinen Hundewelpen, der die Socken seines Herrchens zerfetzt hat.

Ich liebe Hundewelpen aber in diesem Moment half nicht einmal dieser Blick.
 

„Was soll diese Scheiße von wegen wir sollen reden, keine Geheimnisse voreinander haben? Ich soll nichts in mich rein fressen, diese Zweifel nicht zulassen. WAS SOLL DAS? Hältst du mich für vollkommen bescheuert? Ich lege dir meine ganze Gefühlswelt zu Füßen und du trittst darauf herum und spuckst noch drauf.“
 

„Lass mich erklären, Matt. Es ist nicht so wie du denkst!“
 

In meiner Wut laufe ich zu der Gitarre, die ihren Ehrenplatz immer noch an der Wand hat.

Ich nehme sie und gehe wieder zu Yagami.
 

„Es ist nicht so wie ich denke? Was denke ich denn? Weißt du es? Ich brauche nichts zu denken. Ich habe es gesehen. Ich habe es von Paolo! Merke Paolo! erfahren, dass sie deine Verlobte ist. Nicht von dir. Du erzählst mir diesen Mist von wegen du hättest mich gesucht und gefunden und würdest mich immer und überall finden, wenn ich gehen werde und ich dummes Kind falle auch noch darauf herein. Ist das deine Rache dafür, dass ich dich vor sechs Jahren verlassen habe? Gaukelst du mir die heile Welt vor um mich dann fallen zu lassen, so wie ich es getan habe? Wann hätte ich davon erfahren sollen, hm? Wenn die verdammte Hochzeitseinladung in meinem Briefkasten gelegen hätte?!“, ich werde laut und knalle die Gitarre auf den Boden, so dass die Seite zerspringen.
 

„Mein Lied für dich, alles, diese Gitarre, die mich an Japan erinnert. Es ist Geschichte! Lass mich raus. Ich bin verabredet. Immerhin habe ich heute Geburtstag. Richtig toll, oder? So wünscht man sich den Beginn eines neuen Lebensjahres.“
 

Yagami lässt mich nicht vorbei und setzt an um etwas zu sagen, doch zum Glück kommt Scipio und schiebt ihn bestimmend zur Seite.

Bevor die beiden aufeinander losgehen können harke ich mich bei dem Italiener ein.
 

„Er hat mich eingeladen als Geburtstagsgeschenk. Kurzzeitig dachte ich daran wirklich auszuwandern aber weißt du was? Ich sehe es nicht ein wegzurennen. Ich bleibe hier! Dieses Mal stehe ich drüber. Ich renne nie wieder weg.“
 

Ohne mich umzudrehen laufe ich mit Scipio los.

Bevor wir beim Aufzug sind spüre ich eine Hand an meinem Arm und ich werde von Scipio weggezogen.
 

„Ich verstehe, dass du wütend bist. Ich habe zu lange gewartet um es dir zu sagen weil ich Angst vor deiner Reaktion hatte. Aber heute wollte ich es dir sagen, ich wollte euch einander vorstellen und Hitomi damit -“
 

Meine Hand landet wie von selbst auf der Wange des Größeren und hinterlässt einen roten Abdruck.
 

„Mach mit ihr was du willst, sage ihr was du willst. Lass dich nie wieder bei mir blicken und erst recht nicht mir ihr!“
 

Schnell greife ich nach Scipios Hand und ziehe ihn in den Aufzug, drücke schnell den Knopf für das Erdgeschoss und sehe erleichtert, dass sich die Tür schließt, ehe Yagami reagieren kann.
 

Das war das Ende.

Das Ende von etwas, das vielleicht nie wirklich begonnen hatte.

Taichi Yagami war wohl doch nur ein Traum gewesen – ein Traum, aus dem ich gerade unsanft aufgewacht war und die bittere Realität zu spüren bekam.

Wenn alles so klar war und so eindeutig warum tat mein Herz nur so weh?

Warum war es nur so schwer die Scherben wieder zusammen zu fügen, die der Braunhaarige hinterlassen hatte?
 

The End?


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, die FF ist zu Ende und ja, ich bin grausam ;) Wer weiß, ob die FF noch einer liest aber ich konnte nicht anders als sie so enden zu lassen XD Keine Sorge, es gibt einen Epilog und ich lasse es erst einmal offen wie dieser enden wird. Kommen sie zusammen, oder lasse ich sie leiden?
Der Epilog ist schon fertig, ich lasse niemanden, selbst, wenn diese FF keiner mehr verfolgen sollte fünf Jahre lang warten. Danke für das Lesen der FF und vielleicht liest man noch voneinander ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nupsi
2016-08-09T19:47:18+00:00 09.08.2016 21:47
O.O
Ein neues Kapitel?
Ich freu mich riesig ^.^
Da lese ich mir doch gleich noch mal alles von Vorne durch.


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