Zandros ist eines der ältesten Weltenschiffe überhaupt. Benannt nach dem großen Runenpropheten Zandros, welcher schon zehntausende von Jahren vor dem Fall - vielleicht sogar schon vor der Blütezeit des Eldarreiches - die Entstehung des Großen Feindes und das Erstarken der Mächte des Chaos vorhersagte und konsequenterweise einen Weltenschiffsamen konstruierte, wurde es gestartet, bevor man von Iyanden, Alaitoc, Saim-Hann oder Ulthwé jemals etwas gehört hatte.
Anfangs noch ein wenig belächelt, stieg Zandros in der Hierarchie der Eldar bald rasant auf. Er gehörte zur Elite eines Imperiums in seiner Blütezeit, als es noch nicht einmal echte Menschen auf der Erde gab!
Wie Zandros es vorhergesagt hatte, wurde das Reich der Eldar irgendwann dekadent und wandte sich den Mächten des Chaos zu. Inzwischen war das Netz der Tausend Tore zu dem geworden, was wir heute unter diesem Namen kennen - eine Verbindung zwischen den Planeten und Weltenschiffen des Eldarreiches. Zum Glück kannten die Anhänger des Chaos keinen Weg in dieses Netz, sonst gäbe es wohl keine Galaxis, wie wir sie heute kennen!
Zandros stieg auch innerhalb der Ränge der Weltenschiffe bald zu einer herausragenden Stellung auf. Nicht nur war es eines der ersten Weltenschiffe überhaupt, es hatte noch dazu einen sehr effizienten Samen und wuchs schneller als die anderen, was es bald zum größten Weltenschiff überhaupt machte.
Zu dieser Zeit ist die Geschichte von Ky'nar dem Todesformer anzusiedeln, bis heute nur vom göttlichen Vaul in seiner Waffenschmiedekunst übertroffen. Zu seinen Glanztaten gehören die kunstvollen Rüstungen der "Slicing Orbs", des kleinsten, aber pro Mitglied kampfstärksten aller Aspektkriegerorden, die automatischen Waffenschmieden, welche die Laserwerfer und Shurikenkatzapulte der Gardisten von Zandros herstellen, und natürlich sein absolutes Meisterstück, welches heutzutage nur noch als "Sternenwerfer" bekannt ist. Weiterhin stellte er spezielle Warpwaffen her, welche heutzutage nur noch in absoluten Notfällen eingesetzt werden. Der Einsatz von Warpwaffen ist nicht angebracht in einem Universum, wo Wesenheiten von draußen ständig auf einen Durchbruch warten...
Das alles änderte sich schlagartig mit dem Großen Fall. Eine der ersten Taten des Chaosprinzen Sla'anesh, der Geißel der Eldar, war ein konzentrierter Angriff der Legion der Emperor's Children auf das Weltenschiff Zandros. Verschlimmert wurde das ganze durch eine mutige, aber dumme Tat. Eine ganze Sektion des Weltenschiffs wurde auf einen Schlag weggebrannt, als Ky'nar selbst seinen Sternenwerfer einsetzte, um die gesamte Angriffsmacht der Emperor's Children mit einem Schuß zu atomisieren!
Der gleichzeitige Schock von zehntausend Seelen, die heulend in den Warp fuhren, und eines kurzlebigen Warptunnels zwischen dem Lauf des Sternenwerfers und dem Herz des nahen Sterns ließ eine Dämonenhorde aufmerksam werden und sich materialisieren, wie man sie sonst nur auf den Welten des Oculis Terribulus findet. Wäre der Energiestoß nicht extrem kurzfristig gewesen, hätten sie bei weitem mehr verwüstet!
Es reichte schon aus, daß Ky'nar getötet und seine Seele zum Lustsklaven von Sla'anesh persönlich wurde. Gleichzeitig verloren neun Zehntel der Eldar auf Zandros den Verstand ob der die Sinne verwirrenden Strahlung den Verstand und zerfleischten sich gegenseitig in einer dreiwöchigen Orgie aus Lust und Schmerz, während der Rest sich im Netz der Tausend Tore versteckte.
Nach diesem Schicksalsschlag wurde mit Hilfe der Kristallsänger ein gewaltiger Tempelschrein errichtet, in dem Ky'nars Leib und sämtliche alten Warpwaffen - inklusive des Sternenwerfers - hinter einem Warpsiegel versiegelt wurden. Niemand sollte jemals wieder eine dieser Waffen einsetzen können. Leider war Ky'nar ein so mächtiger Waffenschmied gewesen, daß diese Waffen buchstäblich unzerstörbar waren!
Nun dämmert das Schiff seit zehntausend Jahren vor sich hin, seine Warpverbindung fast vergessen, und wartet auf seinen langsamen Tod - bis ein unerwartetes Ereignis die Bewohner aus ihrem Dämmerschlaf reißt...
