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Guilty

Schuldig - Kann ich es je wieder gut machen?
von

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Das Video

Am Frühstückstisch war es sehr ruhig.

„Reichst du mir mal die Butter rüber, Max?“, fragte Tyson leise. Sein Freund nickte und schob sie zu ihm hin. Zwar saß das gesamte Team heute zusammen, aber eine drückende Stimmung hing wieder einmal über ihnen.

Kai starrte gedankenverloren vor sich auf den Tisch. Nicht mal seinen Kaffee hatte er angerührt. Warum gab sein Großvater nicht Ruhe? Wieso musste er immer und immer wieder alte Wunden aufreißen?

Plötzlich stieß ihn jemand an.

„Was?“, knurrte er gereizt.

„Ich habe dich gefragt, was los ist. Ist jemand gestorben?“, fragte Kenny.

Kai sah auf seine Uhr, es war halb zehn. Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf.

„Eine Messe, nichts weiter. Bis später.“
 

Die kleine Kapelle war bereits sehr voll. Es waren viele Leute gekommen.

~Ob sie wirklich alle meine Eltern kannten? Oder sind sie einfach nur der Einladung von Voltaire gefolgt?~, fragte Kai sich, als er seinen Blick über die Menschenmenge gleiten ließ.

Voltaire selbst stand bereits vorne auf einem kleinen Podium, dort, wo sonst immer der Pastor seine Predigt hielt. Er war extra aus Russland eingereist, um in der Heimatstadt seines Enkels die Ehrung dessen Eltern zu halten.

Die Türen wurden geschlossen, Kai blieb am Eingang stehen. Er wunderte sich, was sein Großvater wohl vorhatte.

Da begann dieser auch schon seine Rede.

„Meine Lieben!“ Er breitete seine Arme aus, so als wolle er alle umarmen. „Zehn Jahre ist es nun her. Gestern vor zehn Jahren sind sie von uns gegangen, durch einen tragischen Unfall...“

„Unfall, ja?!“, unterbrach eine entrüstete Stimme seine Einleitung. Voltaire blickte in die Richtung, aus der sie gekommen war und als er Kai entdeckte, umspielte ein kaum merkliches, süffisantes Lächeln seine Mundwinkel. Er räusperte sich und machte weiter.

„Nun, dieser Unfall hat sie uns aus dem Leben gerissen. Aber die Zeit vergeht, die Ewigkeit bleibt. Es ist schlimm, dass wir sie so früh verloren haben...“

„DU HEUCHLER!! HALT BLOSS DEIN SCHRECKLICHES SCHANDMAUL!!“, schrie Kai auf einmal und rannte auf das Podium zu.

„DU hättest sterben sollen, nicht SIE!!!“

Entsetzt starrten die anderen Trauergäste auf die Szenerie, die sich ihnen darbot.

Doch Voltaire machte weiter, als sei nichts geschehen.

„Mein Sohn, auch du in deinem Schmerz wirst die Wahrheit erkennen, denn ein jeder, der verblichen ist, wird noch einmal aufleben, indem man ihm gedenkt...“

Wieder unterbrach sein Enkel ihn.

„Oh nein, du nicht! Weil du bereits tot bist! Es wird nie jemanden interessieren, wenn du stirbst, weil du schon längst tot bist! DEIN HERZ IST KALT!“

Kai sprang aufs Podium und piekte ihm mit dem Finger in die Brust.

„Wenn du einmal in dieser Holzkiste liegst, wird niemand eine Träne um dich weinen, denn du hast deine Familie auf dem Gewissen! In Wahrheit bist du allen egal! Jeder, der hier sitzt, der deiner Einladung gefolgt ist, hat doch nur Angst vor dir! Du wirst einsam sterben, denn du hast niemanden, der dich liebt!“

Seine Worte hallten von den Wänden der Kapelle wider, die geladenen Gäste wagten vor Schreck und Empörung über die Störung nicht, sich zu rühren.

„Und dennoch bist DU gekommen, du, der du doch genau weißt, WARUM deine Eltern umkamen...“, zischte Voltaire und fasste mit einem Griff wie ein Schraubstock nach Kais Hand. „Da, ja snaju, a ti mortwij Muschina!”, antwortete Kai knurrend.

Voltaire lachte schallend auf. Er schnippte mit den Fingern, die Türen schwangen auf und zwei uniformierte Polizisten kamen hinein. Eine Falle.

„Danke, du hast gerade ein Paradebeispiel abgegeben. Schuldig im Sinne der Anklage“, grinste der alte Mann und drückte mit seiner Hand, die noch immer Kais umklammert hielt, so fest zu, das ein widerliches Knacken zu hören war. Kai zuckte kurz zusammen, doch er gab sich nicht die Blöße, seine Schmerzen zu zeigen. Mindestens ein Finger war gebrochen.

„Wie schön, dass du dir die Grundsätze meiner Schule immer noch so zu Herzen nimmst. Du bist mein bester Schüler, Kai!“

Da packten ihn auch schon die Polizisten und führten ihn hinaus. Kai sah über seine Schulter zu seinem Großvater zurück und rief ihm folgende Worte zu: „Deduschka, vergiss meine Worte nicht! Du hast dein Leben verwirkt! Denn du hast niemanden, der dich liebt!“

Dann wurde Kai in den Streifenwagen verfrachtet und zur Wache gefahren.
 

Der Inspektor versuchte jetzt schon seit einer Viertelstunde, mit Kai ein Gespräch zu beginnen. Sie saßen sich in einem Büro der Polizeidienststelle gegenüber. Doch er bekam kein Wort aus dem Jungen heraus. Verzweifelt raufte er sich die Haare. Da schob Kai ihm seinen Pass hin. „Na, das ist doch schon mal ein Anfang!“ Erfreut griff er zum Telefon und wählte die Nummer, die ihm sein Computer dank der Adresse auf Kais Ausweis anzeigte.

Kai starrte derweil auf seine rechte Hand. Sie zitterte leicht. Er berührte seinen Mittelfinger. Sofort durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Genauso der Zeigefinger. Resigniert seufzte er.

„... wenn Sie ihn abholen könnten? Wache 73, wissen Sie wo das ist? Gut, Wiederhören!“ Der Polizeibeamte legte auf. Dann sah er hinüber zu seinem ‚Verdächtigen’, der immer noch seine Hand betrachtete. Er seufzte und drückte eine Taste seines Telefons. „Schicken Sie mir bitte Fräulein Natalja.“ Er war der Ansicht, dass Kai ihn wohl nicht verstehen könnte und dabei gleichzeitig ärztliche Hilfe benötigte. Für solche Fälle gab es Fräulein Natalja, eine junge, russischsprachige Ärztin aus dem benachbarten Hospital direkt neben der Wache.

Es dauerte nicht lange, da klopfte es an der Bürotür. Eine mittelgroße, schlanke Frau schob sich hindurch. Sie trug einen weißen Arztkittel, der ihr gerade mal bis zur Hälfte ihres Oberschenkels reichte und sehr freizügig geschnitten war. Sie hatte blonde Locken und als sie Kai erblickte, strahlte sie ihn regelrecht an.

„Nun, Fräulein, das ist Ihr Metier. Sie haben freie Hand.“ Der Inspektor setzte sich auf seinen Schreibtisch und beobachtete ab jetzt ihr Tun. Fräulein Natalja nickte.

„Priwet moj maltschik, kak u tebja dela?“

Kai schaute die Frau mit großen Augen an. Was wollte die denn von ihm?

„Haroscho, spasibo“, antwortete er und sah weg.

„Was sagt er?“, wollte der Beamte wissen.

„Nun, ich habe gefragt, ob es ihm gut geht, und er sagte ‚Gut, danke’. Soll ich weiter machen?“

Der Polizist bejahte dies.

„Nu, eto haroscho. Ti...”

“Sagen Sie, können Sie das hier behandeln?”, unterbrach er die Ärztin und hielt ihr seine Hand entgegen.

„Äh... Ja natürlich“, sagte sie verwirrt. Sie drehte sich zum Inspektor um und sah ihn stirnrunzelnd an. Aber auch er starrte den Jungen vor ihm verständnislos an.

„Das glaub ich nicht, da hample ich hier rum wie so ein Idiot und er versteht mich doch!“

Kai zuckte mit den Schultern. Resigniert seufzend bestätigte der Beamte der Ärztin, sie könne ihn nun behandeln. Und so klappte Fräulein Natalja ihren kleinen Notfallkoffer auf und begann damit, Kais Finger zu untersuchen.
 

„Was hat er jetzt wieder gemacht?“

„Er reitet sich von einer Scheiße in die nächste!“

Murrend und maulend, sich über ihren Teamleader aufregend, stiegen die vier Jungen in den Van zu Mr. Dickenson und fuhren Richtung Polizeidienststelle.

„Warum müssen wir ihn eigentlich abholen? Soll er doch für ne Nacht ruhig im Gefängnis bleiben“, meckerte Tyson.

„Ty, nun sei doch nicht so! Außerdem sitzt er nur auf der Wache und wartet jetzt auf uns“, meinte Kenny.

Mr. Dickenson klärte nun die Situation, indem er erzählte: „Man hat mir gesagt, dass er ein bisschen gepöbelt hat, und das in einer Kapelle. Es ist nichts Schlimmes. Er musste nur abgeholt werden, damit die Messe fortgesetzt werden konnte. Der Einsatz der Beamten ist auch schon bezahlt. Kai hat wohl einen geheimen Wohltäter.“

Mr. Dickenson wusste nicht, dass es Voltaire gewesen war, der den Einsatz eigens beordert hatte, nur um Kai wieder einmal Schaden zuzufügen.

Als sie endlich anhielten, – weit war es von der WG aus nicht dorthin – beeilten sie sich, ins Gebäude zu gelangen.

In dem Moment, als sie das Büro betraten, beugte sich Fräulein Natalja gerade über Kai und legte ihm einen Gips um Zeige- und Mittelfinger.

~Na toll... Geht die Fragerei gleich wieder los...~ Kai verdrehte die Augen. Er hasste es, wenn sie ihn so ansahen, wie sie es gerade taten. Denn auf diesen Blick folgte immer ein großes Bombardement an Fragen, auf die er keine Antworten geben wollte.

Doch kam ihm eine gute Idee, wie er das umgehen konnte. Er könnte doch einfach von sich aus reden!

„Ich war auf einer Messe... Dort habe ich meinen Großvater getroffen und wir haben uns in die Wolle gekriegt. Wir sind wohl laut geworden. Nun ja... ihr wisst doch, dass er einflussreich ist, also hat er mich ans Messer geliefert...“, erklärte er schnell, ehe irgendeiner den Mund aufmachen konnte.

„Und deine Hand?“, fragte Ray skeptisch.

„In der Tür eingeklemmt.“

„Fertig!“, verkündete Fräulein Natalja frohgemut und gab Kai einen dicken Kuss auf die Stirn. „Ihr könnt ihn jetzt mitnehmen!“, sagte sie lächelnd und verließ den Raum.

Verdutzt sahen ihr alle nach.
 

„Haha, du hast ihr wohl sehr gefallen, was?“, lachte Max noch immer, als sie bereits wieder zu Hause waren und Ray die Tür aufschloss.

„Sehr lustig, Max! Ich lach mich tot!“

Kai hatte sich die ganze Fahrt lang solche und ähnliche Witzeleien gefallen lassen müssen, bis Mr. Dickenson sie vor ihrer Haustür absetzte und weiterfuhr. Der Sponsor hatte sich einen eigenen Plan ausgedacht, wie er Kai näher kommen konnte, und der lautete: Lass ihn machen und gib ihm so das Gefühl, dass du ihm vertraust!

Nun jedoch suchte sein Schützling seine Ruhe und verzog sich sofort auf sein Zimmer, als er den ersten Schritt über die Türschwelle getan hatte. Auf seinem Handy warteten drei Kurzmitteilungen von Tala auf ihn, die er beantworten wollte, und zwar ungestört. Er schlug die Tür zu, setzte sich auf sein Bett und machte sich sofort ans Werk.

Deswegen hörte er auch nicht, dass Tyson rief, sie hätten noch Post bekommen.

„Das kann doch gar nicht sein, nicht um diese Uhrzeit! Und Sonntags schon gar nicht!“, meinte Kenny und widmete sich wieder dem Wirtschaftsteil seiner Zeitung.

„Doch, es ist sogar ein Päckchen!“, beharrte Tyson, holte seine Entdeckung aus dem Briefkasten und ging damit ins Wohnzimmer.

„Aber Tyson, da steht weder ein Empfänger, noch ein Absender drauf! Ist das denn wohl für uns?“, fragte Ray, als er es sah.

„Da steht aber unsere Hausnummer drauf. Ich mach das jetzt auf, ok?“

„Warte, ich will dabei sein!“, rief Max und sprang aufs Sofa. Selbst Kenny gesellte sich zu ihnen. Alle vier Jungen saßen um den Wohnzimmertisch herum und warteten gespannt darauf, was das Paket wohl zu offenbaren hatte.

„Was ist das?“

Tyson hatte es ausgepackt. Der Inhalt des Päckchens war eine schwarze Kassette. Doch ein weiteres Schreiben lag nicht dabei.

„Das ist ein Video! Meint ihr, wir sollten es uns ansehen?“

„Aber auf jeden Fall! Wer weiß, vielleicht will uns jemand eine geheime Botschaft übermitteln?“ Übermütig rannte Tyson auf den Fernseher zu und schaltete ihn und den Videorekorder darunter ein. Er wusste ja nicht, wie Recht er damit hatte.

Max dämmte das Licht etwas. Tyson drückte auf ‚Play’ und setzte sich zu seinen Freunden auf das Sofa.

Das Videoband begann sofort zu spielen.

Zu sehen war Voltaire, der von einem Podium aus eine Rede hält. Neben ihm steht ein junges Ehepaar und vor ihnen ein kleiner Junge von etwa fünf oder sechs Jahren, dessen blaugraue Haare in alle Himmelsrichtungen abstehen.

„Was ist das nur für ein Video?“, fragte Tyson verwundert.

„Ist das denn... Kann das denn wirklich Voltaire sein? Wovon spricht er?“

Am unteren Rand des Fernsehers sah man eine Einblendung, die den Namen des Redners zeigte. Und rechts leuchtete ein Zeichen. Es schien, dass die Bladebreakers ein archiviertes Videoband eines Fernsehsenders erhalten hatten.

Die Jungen konnten kaum verstehen, was Voltaire sagte. Sie drehten die Lautstärke höher.

„~ Die Abtei ist ein guter Ort für Kinder und Jugendliche jeglichen Alters. Sie müssen nur das nötige Engagement und das Grundwissen über Beyblades besitzen. Wir sind zwar eine Art Privatschule und unsere Methoden mögen manches Mal unverständlich erscheinen, jedoch achten wir sehr darauf, dass es unseren Schülern gut geht. Mein Sprecher wird Ihnen dies sicher bestätigen, er...~“

Der junge Mann neben ihm tritt vor, er war kaum älter als 25, und schob Voltaire beiseite.

„~ Wir können nur an die Vernunft in Ihnen appellieren, dass Sie Ihre Kinder nicht zu uns schicken. Die so genannte Abtei ist nur als Tarnung für die Operationen der Biovolt Corporation gedacht. Machen Sie nicht den Fehler, den wir begangen haben. Sie werden Ihre Kinder nicht wieder erkennen, wenn Sie – ~“

Man konnte nicht mehr hören, was der junge Mann sagte. Voltaire legt seine Hand über das Mikrofon, in das beide gesprochen hatten.

Offenbar war diese Versammlung in der Art nicht besprochen worden. Drohend dreht der ältere Mann sich um. Er schien aufgebracht und baut sich vor dem jüngeren auf. Nun schaltet sich auch die Frau aus dem Hintergrund in das Gespräch ein.

Die vier Jungen erkannten, dass diese Unterhaltung nicht bloß eine hitzige Diskussion war, sondern ein regelrechter Krieg.

Plötzlich fiel Ray auf: „Hey, der Junge da, der sieht irgendwie aus wie Kai!“

„Und wer ist die Frau, die ihn an der Hand hält? Und der Mann da?“, fragte Max.

„Ob das wohl seine Eltern sind?“, meinte Ray leise.

In dem Moment stoppte das Band, das Licht im Wohnzimmer ging fast gleichzeitig an. Kai stand wutentbrannt in der Zimmertür, in seiner Hand die Fernbedienung, die vor Zorn zitterte. Mit flotten Schritten lief er auf den Fernseher zu, würdigte seine Teamkollegen keines Blickes. Sich beherrschend nahm er das Video aus dem Abspulgerät und ging wortlos auf sein Zimmer.
 

Ray wachte auf. Es war mitten in der Nacht. Er sah auf seinen neuen Wecker, den Kai ihm geschenkt hatte. Kurz vor drei. Er wollte sich schon wieder umdrehen, da hörte er leise Stimmen. Sie schienen von unten zu kommen. Verwundert blieb Ray eine Weile liegen und lauschte. Ja, eindeutig. Der Schwarzhaarige schob sich aus dem Bett und schlich auf Zehenspitzen auf den Flur hinaus...

„Autsch!“

„Ray, bist du das?“

Schemenhaft konnte er die Umrisse von Tyson erkennen, der vor ihm stand. Er war wohl mit ihm zusammengestoßen. Aber auch die anderen beiden steckte ihre Köpfe neugierig aus ihrer Zimmertür hervor.

„Habt ihr das auch gehört?“

„Ja, klingt wie ein Streit. Wir sollten nachsehen...“

Kenny und Max gesellten sich zu ihnen. Im stillen Einverständnis huschten sie leise die Treppe hinunter. Die Stimmen kamen augenscheinlich aus dem Wohnzimmer.

Vorsichtig öffneten sie die Tür. Der Fernseher lief. Es war dunkel, die einzige Lichtquelle der Apparat, auf dem die Bilder zu sehen waren, die die Jungen sich schon am Abend angesehen hatten.

Kai saß im Lichtkegel auf dem Sofa, die Beine an sich gezogen, auf seinen Knien lag die Fernbedienung. Gebannt starrte er auf das TV-Gerät.

Die Freunde beobachteten ihn lautlos. Sie sahen ergriffen die nachfolgenden Szenen, die sie noch nicht kannten. Die junge Frau nimmt den Jungen nun auf ihren Arm und zeigt auf ihn, hält ihn aber schützend von Voltaire weg. Der junge Mann schaut sehr böse, während er mit Voltaire spricht. Sie schreien sich gegenseitig an. Ein Streit, entfacht vor laufenden Kameras. Der Chef der Biovolt will nach dem Jungen greifen, doch die junge Mutter springt die Treppen des Podiums hinunter. „Du kriegst ihn nicht! Du wirst aus ihm keine Marionette für deine widerlichen Machenschaften machen!“, schreit sie schrill. Der kleine Junge klammert sich verängstigt an seine Mutter. Zusammen verlässt das Elternpaar das Rednerpult.

Das Band war zuende. Kai spulte es zurück und ließ es erneut von vorne beginnen. Immer und immer wieder spulte er vor und zurück, ließ wieder und wieder dieselben Szenen laufen. Seine Teamkameraden schauten zu ihm und in ihnen zog es sich zusammen. Auf seinem Gesicht, das vom Bildschirm angestrahlt wurde, zeichnete sich deutlich sein Schmerz ab. Hass und gleichzeitig unendliche Trauer spiegelten sich in seinen Augen wieder.

Plötzlich wurde die Bildfläche schwarz. Noch lange saß Kai einfach nur so da und unternahm nichts. Dann erhob er sich langsam, drückte den Aus-Knopf mit seiner bandagierten Hand und blieb kurz dort stehen. Im Dunkeln konnten die anderen nicht genau erkennen, was er nun tat. Der Silberhaarige fasste sich an seine linke Schulter, danach an seinen Hals, zu seinem Amulett.

„Es ist noch lange nicht vorbei...“, murmelte er leise.

Dann öffnete er die Glasschiebetür zum Garten und ging in die kalte Nacht hinaus.
 

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Da, ja snaju, a ti mortwij Muschina Ja, ich weiß, ab du bist ein toter Mann



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-07-28T21:49:36+00:00 28.07.2006 23:49
ui....
das klingt ja sehr interessant! *nicknick*
aber woher und von wem ist das video? wieso überhaupt? da müssen noch viele fragen aufgeklärt werden!
*nicknick*

cu~
dat Manni
Von: abgemeldet
2006-06-24T18:44:50+00:00 24.06.2006 20:44
ohoh... da kommt noch was.... ^^
aber voltaire is auch echt fies.... ò.ó einfachso kai an die polizei auszuliefern...

aber was hat jetzt eigentlich das viedeo zu bedeuten? *nixmehrcheck*

nyo, das kappi war (mal wieder) echte megaklasse! ^^

Ciao,
Mina
Von: abgemeldet
2006-06-21T18:54:12+00:00 21.06.2006 20:54
Wie imma super!!
Kai tut mir so leid.....
Schreib schnell weiter^^

tschöö
Julchen^^
Von: abgemeldet
2006-06-21T18:10:02+00:00 21.06.2006 20:10
Hey, ich hab deine FF gelesen und muss sagen, dass sie absolut genial ist!
Mir fehlen die Worte!
Du hast einfach einen großartigen Schreibstil, so fesselnd und dramatisch zugleich!
Ich kann irgendwie immer noch nichts schreiben @.@
Nur, mach bitte schnell weiter
Dari
PS: Kannst du mir bitte eine ENS schicken, wenn es weitergeht?
Von: abgemeldet
2006-06-21T18:08:49+00:00 21.06.2006 20:08
Oje oje...

Ist aber cool, schreib weiter *smile*
Nur mit den Zeitformen musst du noch nen bissl aufpassen ^^
Die hast du glaube ich einmal vertauscht ^^


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