Zum Inhalt der Seite

Amnesia

Gib mir mein Gedächtnis zurück... Kap13 wartet nun auf Freischaltung ^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Danke für eure fleißigen Kommentare :) Freut mich immer wieder ^.^ An dem Kapitel habe ich einen ganzen Tag gearbeitet. Hab drei Versionen geschrieben, bevor es mir gefiel. Ich hoffe, der Aufwand hat sich gelohnt xD
 


 

Regen. Unaufhörlich fiel das Wasser danieder. Er trommelte an die Fenster und hinterließ ein kleines Gefühl von Bitterkeit. Das Fenster spiegelte sich in Neos leeren Augen wider.

Wie schon so oft blickte er aus dem Fenster, doch diesmal konnte er keine Schüler beobachten, die am See fläzten. Das Wetter hatte sich an seine Stimmung angepasst.
 

In der Ferne grollte der Donner.
 

Neo schloss die Augen.
 

Als er zu Grindelwald gekommen war, erinnerte er sich dumpf, hatte auch ein Unwetter gewütet. Er wusste nun, wer für diese ganze Misere verantwortlich war. Aber er wollte alles wissen. Wie es dazu kam, wie er in Scottland landete, was wohl nicht geplant gewesen war.
 

Lucius Malfoy und Serverus Snape würden dafür bezahlen, schwor sich Neo. Er ballte seine Hände zu Fäusten und öffnete erneut die Augen. Ein Blitz zuckte am Fenster vorbei und zog ein lautes Grollen nach sich.
 

Wut glomm in den Augen des Zauberers.
 

Niemand würde ihn je wieder benutzen wollen. Niemand.
 

***
 

Hermine hatte sich in den Mädchenschlafsaal zurückgezogen. Auch sie blickte nach draußen und beobachtete das Wetter. Sie erinnerte sich daran, wie Neo sie auf die Schönheit der Natur aufmerksam gemacht hatte und wollte erneut mehr sehen. Doch ihr Blick verschwamm.
 

Sie hatte Harry wiedergefunden, doch es war, als hätte sie jemand anderen kennen gelernt. Harry war nicht mehr Harry, er war Neo Corner. Hermine bezweifelte, dass er je wieder so werden würde wie früher, selbst wenn er sein Gedächtnis wiederbekommen würde. Wenn sie daran dachte, was Snape gesagt hatte, dann musste Neo für Voldemort arbeiten. Er war in diesem Zustand eine Gefahr für sie alle.
 

Sollte sie ihn bei Dumblerdore melden?
 

Hermine verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
 

Nein. Das konnte sie nicht. Dann würde sie einen Freund verraten. Jetzt, wo sie endlich klar denken konnte, machte sich noch mehr Verzweiflung in ihrem Körper breit.
 

Wenn Neo nie wieder Harry wurde, dann war sie allein. Das alte Trio hatte sich schon längst aufgelöst, doch nun verlor sie auch noch ihren besten Freund. Hermine schluchzte leise auf, fing sich jedoch gleich wieder.
 

Harry konnte sie nicht zurückbekommen. Aber vielleicht würde sie Neos Absichten verstehen. Schließlich hätte er schon längst vorm dunklen Lord fliehen können, doch er tat es nicht.
 

***
 

„Natürlich ist es nicht einfach einen Abwehrzauber zu erschaffen... was haben Sie gedacht, Mr. Malfoy? Das Ihnen die ganze Welt in den Schoß fällt? Bestimmt nicht...“ Zum wiederholten Male ermahnte Neo Draco Malfoy. Dieser blitzte seinen Lehrer wütend an und schien zu knurren. Einige aus der Klasse kicherten leise.
 

Neo beugte sich vor.
 

„Sie sollten lernen, Mr. Malfoy, das sich nicht alles mit Ihren Fingerschnippen erledigt!“ Dann wandte er sich ab und schritt wieder nach vorn. In letzter Zeit hatte er es besonders auf Malfoy abgesehen, was ihn nicht viele Freunde einbrachte. Doch dies war nur der Anfang seiner kleinen Rache an Lucius. Sein Sohn konnte schließlich nichts dafür, doch er war gerade da und minderte Neos Wut ein wenig. Ein Glück, das Remus gerade an seinem kleinen haarigen Problem litt und er ihm nicht auf die Finger schauen konnte.
 

„Als Hausaufgabe lest ihr bitte Absatz 4 und 5 noch einmal und schreibt mir eine kleine Zusammenfassung. Ihr könnt den Abwehrzauber gerne noch einmal üben... aber das müsst ihr nicht tun.“ Ein Gemurmel ging durch die Klasse und eine Unruhe machte sich breit.
 

Neo wandte sich ab.
 

Erleichterung aber auch Furcht machte sich in ihm breit. Dies war die letzte Stunde vor den Ferien gewesen. Bald würde er dem dunklen Lord gegenübertreten, welcher wohlweislich nicht wusste, wer er wirklich war.
 

Neo jedoch wusste es und er ahnte auch, dass Snape ihn von dem Gedächtniszauber befreien würde, sobald sie gemeinsam vor den Lord traten. Würde er dann immer noch so handeln wie jetzt?
 

Er konnte dieses Problem auch nicht aus der Welt schaffen, indem er Snape aus dem Weg räumte. Damit löste sich der Gedächtniszauber automatisch auf... geholfen war ihm dabei nur, wenn er floh, doch dann war er wieder dort, wo er auf keinen Fall wieder hin wollte.
 

Also trat er dem entgegen, gespannt, was seine vergessenen Gefühle wohl bringen würden.
 

„Mr. Corner...“ Neo überraschte es, dass sie sich immer noch im Raum befand. Langsam wandte er sich um.
 

„Ja, Miss Granger?“ Kluge Augen blickten ihn forschend an. Er zollte ihr einen gewissen Respekt, da sie tatsächlich Wort gehalten hatte. So eine Treue fand man selten auf der Welt. Sie war ihm vorerst aus dem Weg gegangen und hatte ihn höflich, doch distanziert behandelt.
 

Hermine drückte die Bücher an ihren Körper und blickte verlegen nach unten.
 

„Ich würde gern noch einmal den Abwehrzauber mit Ihnen durchsprechen...“ Neo verengte seine Augen zu Schlitzen, während er sich seinen Schreibtisch zuwandte und die darauf befindlichen Dokumente einsammelte.
 

„Warum?“, fragte er misstrauisch. „Sie sind die einzige Schülerin, die ihn perfekt beherrscht. Ich sehe keinen Grund darin...“ Er wandte sich mit den Dokumenten wieder ihr zu und bemerkte, dass sie den Zauberstab gezückt hatte und ihn auf die Tür richtete. Bevor er etwas tun konnte, flog diese zu und das klickende Geräusch sagte ihm, dass hier niemand mehr rein oder raus kommen würde.
 

Entschlossenheit, die er nicht so schnell wieder fort wischen konnte, glomm in ihren Augen.
 

Neo seufzte.
 

„Also gut... was willst du?“ Hermine ließ den Zauberstab sinken.
 

„Ich... H... Neo... es tut mir Leid...“, quetschte sie hervor. Neo verschränkte die Arme und zerknitterte dabei unbeabsichtigt die Dokumente. Das hatte er nicht erwartet. Er hätte eher auf Erpressung oder Überredungsversuche getippt, aber auf eine Entschuldigung? Niemals.
 

Mit ein wenig mehr Neugier musterte er das Mädchen, welches eine deutliche Reue zeigte.
 

„Ich hätte dir niemals vorwerfen sollen, dass du egoistisch bist und nicht an uns denkst... das war egoistisch von mir.“ Neo antwortete nicht, musterte sie nur von oben bis unten. Hermine wurde sichtlich nervöser. „Ich meine... du kannst nicht wissen... du kennst mich im Grunde genommen gar nicht... und... und wenn du ein neues Leben anfangen willst... dann... wäre ich gerne bereit, dich... dich noch einmal kennen zu lernen.“ Hermine blinzelte und blickte vorsichtig zu Neo auf. Der sagte noch immer nichts. Nachdenklichkeit zierte sein Gesicht.
 

Hermine senkte traurig ihren Blick.
 

„Aber wenn du nicht willst... ist es auch okay...“ Sie wandte sich zum Gehen.
 

„Ich bin beeindruckt“, murmelte Neo. Hermine hielt inne und sah ihn wieder an. Die grünen Augen blitzten. „Du hast schnell erfasst, dass es für mich kein Zurück gibt und bietest einen Neuanfang.“ Neo stieß sich vom Schreibtisch ab und lief auf seinen Aktenschrank zu.
 

„Wenn ich den nächsten Schritt überleben sollte, bin ich gern bereit dazu“, sagte er letztendlich, als er seine Dokumente im Schrank verstaute, die deutlich mitgenommen aussahen. Er wandte sich wieder ihr zu. Große Augen blickten ihn unendlich dankbar an, bevor sie realisierten, was er eben wirklich gesagt hatte.
 

„Was meinst du mit 'Überleben'?“
 

„Lord Voldemort wird herausfinden, wer ich wirklich bin. Er wird nicht wissen, dass ich meine Vergangenheit nicht zurückwill. Selbst ich weiß es nicht...“ Hermine schluckte.
 

„Er wird dich töten...“, hauchte sie und schon wieder traten Tränen in ihre Augen.
 

„Wenn er es denn will...“, flüßterte Neo mehr zu sich selbst, als zu ihr.
 

***
 

„Hurtig, hurtig, mein verehrter Snape“, rief Neo den leicht gehetzt aussehenden Zaubertränkeprofessor zu. Dessen Haare standen nach allen Seiten ab, die Ringe unter seinen Augen zogen dunkle Schatten. Er schien kaum geschlafen zu haben. „Lord Voldemort wartet nicht gern, was Ihnen sicherlich klar ist.“ Dunkle Augen blitzten wütend auf.
 

„Treiben Sie mich nicht zum Äußersten, Corner!“, zischte Snape, wobei er klang wie eine Schlange, der man auf den Schwanz getreten war. Fehlte nur noch, dass er seine Zähne in Neos Bein versenkte.
 

Neo lächelte in sich hinein. Der Tag seiner Rache war gekommen. Der Tag der Offenbarung. Der Wahrheit. Er würde erfahren, wer ihn so gefoltert hatte und denjenigen bestrafen. Er würde erfahren, ob sein altes Ich genauso handeln würde, wie er.
 

Zur Zeit lief er jedoch noch durch den Verbotenen Wald mit dem Ziel die Appariergrenze ungesehen zu erreichen. Er wollte in Hogsmeade keine unnötigen Fragen auf sich ziehen.
 

Snape war kein außerordentlich guter Gesprächspartner. Er schwieg über den Weg lang und dachte wahrscheinlich nach, wie er ihm am besten unbemerkt vom Amnesiazauber erlösen konnte.
 

Als sie endlich das Ende der Bariere erreichten, war die Luft zum Zerreisen gespannt. Neos Herz klopfte bis zum Hals, doch er wollte sich seine innere Unruhe nicht anmerken lassen. Beide Zauberer blickten sich entschlossen in die Augen. Neo unterdrückte erfolgreich seine Wut und apparierte gleichzeitig mit Snape.
 

***
 

Das alte Gemäuer ragte bedrohlich wirkend in die Dunkelheit. Fehlten nur noch Krähen und ein kleines Gewitter. Dann wäre das Grußelhaus perfekt.
 

Neo machte sich schon lange nichts mehr aus dem alten Gemäuer, da er diesen Anblick gewohnt war. Schließlich sollte es auch Muggel abschrecken hier ein zu brechen.
 

Wer brach schon in ein Spukschloss ein?
 

Die beiden Männer bahnten sich ihren Weg durch Unkraut und Gestrüpp, welches raschelnd nachgab, wenn sie darauf traten. Ein Jammer, dachte Neo, dass sie nicht direkt ins Haus apparieren konnten. Doch Voldemort wäre nicht Voldemort, wenn er dies zulies. Irgendwo schuhute eine Eule.
 

Als sie endlich das Eingangstor erreichten, ermahnte sich Neo, sich zusammen zu reißen Er griff nach dem schlangenähnlichen Türklopfer und klopfte an. Snape sprach noch immer kein Wort und tippte nervös mit seinem Fuß auf dem Boden herum.
 

Neo erlauschte Schritte, die näher kamen.
 

„Das Passwort“, rief Anton durch die Tür.
 

„Dunkles Blut im grauen Weier.“ Der Satz ergab nur den Sinn, dass Anton die Pforte für sie öffnete.
 

„Neo!“, stellte er fest. Er verbeugte sich kurz. „Ich bin erfreut dich mal wieder in unserem Hause zu begrüßen.“ Er wandte sich an Snape. „Mr. Snape.“ Dieser nickte nur und lief dann unwirsch an dem Butler vorbei.
 

„Mir scheint, dass Mr. Snape nicht Herr seiner Sinne ist“, flüßterte Anton zu Neo. Dieser lächelte kurz.
 

„Das wär ich an seiner Stelle auch nicht...“ Anton antwortete nicht darauf.
 

„Der dunkle Lord erwartet euch im großen Saal.“ Neo nickte. Er verabschiedete sich von Anton und folgte Snape in einen dunklen Gang hinein, dessen Wände mit Bücherregalen tapeziert waren. Sämtliche Bücher fielen fast herunter, da es kaum Platz für sie gab.
 

Vor den breiten Flügeltüren hielten sie inne.
 

„Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun!“, hauchte Neo Snape zu, bevor er anklopfte. Snape antwortete noch immer nicht.
 

Die Tür öffnete sich unter lautem Knarren wie von Geisterhand.

Der große Saal lag in einem abgedunkelten Licht. Voldemort saß an einem langen Esstisch an dessen Stirnseite und blickte ihnen mit rot glühenden Augen entgegen. Besonders Snape maß er mit einem langen Blick.
 

„My Lord.“ Neo verbeugte sich kurz, wie er es in seiner Lehrzeit gelernt hatte. Snape dagegen rutschte sofort auf seine Knie.
 

„My Lord“, rief er ebenfalls, wobei er dabei mit seiner Hakennase beinahe in den Boden hinein kroch. Voldemort beachtete ihn kaum.
 

Er erhob sich von seinem Sitz und schritt Neo entgegen, der sich schon wieder aufgerichtet hatte. Seine Nervosität war verflogen. Der junge Zauberer wusste, dass er vor Voldemort nichts zu befürchten hatte, da er keine Absicht verspürte diesen zu schädigen.
 

„Neo“, begrüßte nun auch der Lord seinen Ankömmling. „Wie ich sehe hast du mir was mitgebracht.“
 

Neo nickte.
 

„My Lord. Severus Snape bittet um ein Verhör, um seine angebliche Unschuld zu beweisen.“ Voldemort blickte kurz Neo durchdringend an, bevor er sich an Snape wandte, der noch immer im Dreck herum kroch.
 

Das Gesicht des Lords verzerrte sich zur einer Fratze.
 

„Severus steh auf!“, spie er aus. Snape erhob sich rasend schnell, beugte jedoch seinen Kopf demütig.
 

„Ich rieche Angst!“, stellte der Lord fest. „Du nicht auch, Neo?“ Der Lord sah Neo an und stutzte dann kurz. „Ich spüre eine Veränderung in dir“, zischte er kaum hörbar. „Neo... du verbirgst etwas.“ Es flackerte in den Augen des Lords. „Was verbirgst du...“ Neo senkte nicht den Kopf wie Snape, sondern sah dem Lord aufrichtig entgegen.
 

„Ich habe Dinge herausgefunden, die ich lieber hinter mir gelassen hätte...“
 

„Ah... deine Vergangenheit... du erinnerst dich?“
 

„Noch nicht...“ Mit einer plötzlichen Wucht wurde er zurückgeworfen. Snape hatte die Gunst der Stunde genutzt und im Augenblick der Verwirrung den Zauber von Neo Corner gelöst. Unbemerkt ließ er schnell den Zauberstab verschwinden und wunderte sich, als Voldemort nach Neo rief.
 

Zollte der Lord dem Jungen mehr als Respekt? So etwas, wie Freundschaft? Snape lächelte in sich hinein. Das würde bald vorbei sein.
 

***
 

Neo krümmte sich vor Schmerzen. Bilder schlugen rasend schnell auf ihn ein. Emotionen wirbelten wie ein Strudel durch seinen Kopf. Er hörte Schreie, sah Leid, sah Freundschaften kommen, gehen, sah Menschen, viele Menschen.
 

Vernon, wie er ihn in den Schrank sperrte. Dudley, wie er schreiend davon rannte. Dementoren. Quidditch. Hermine. Ron... Voldemort. Voldemort, am Tag seiner Rückkehr. Cedric starb. Starben immer Menschen in seiner Nähe? Dann starb Sirius durch Beatrix' Hand. Nun wusste er, warum er sie hasste. Er krümmte sich vor Schmerz, innerlich, wie äußerlich. Tränen rannen wie ein Bach aus seinen Augen, er schrie.
 

Und da war die Erinnerung an jenen Tag. An den Tag, an dem Snape beschloss ihn zu einer hilflosen Marionette zu machen.
 

~*~Flashback~*~
 

„Sie haben nicht das Recht dazu!“, rief ein gereizter Harry Potter.
 

Snape stand vor ihm mit einem bösartigen Funkeln in den Augen und hatte den Zauberstab auf ihn gerichtet. Wie hatte er nur dem Mann glauben dürfen, dass er in Auftrag Dumbledores ihn am Bahnhof abholen sollte, um ihn sicherer zur Schule zu geleiten. Er war schon stutzig geworden, als Snape ihn in einen Wald führte. Er hatte den Mann nie gemocht, doch als dieser den Zauberstab zückte und seinen wahnsinnigen Plan verkündete, hasste er ihn abgrundtief.
 

„Warum nicht, Potter?“, spie Snape aus. „Dann hast du endlich, was du willst... Ruhm, Ehre... Der dunkle Lord wird dich nicht erkennen. Wenn du keine Erinnerungen hast, hat er nichts, um zu sehen, wer du wirklich bist.“ Dieser Snape war doch einfach unbelehrbar.
 

Harry sah sich hastig nach allen Seiten nach einem Ausweg um. Nun war es an der Zeit, dass sein Zaubertränkelehrer verrückt geworden war.
 

„Wo ist dein Ehrgefühl, Potter?“, säuselte Snape. „Dein Drang alles zu retten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist?“ Harry wich zurück. Warum hatte er sich seinen Zauberstab abnehmen lassen? Scheiß Entwaffnungszauber!
 

„Ich bin doch nicht lebensmüde!“, rief Harry. „Es gibt andere Methoden...“
 

„Ah, Severus.“ Harry wirbelte herum. Diese Stimme! Lucius Malfoy tauchte aus dem Schatten der Bäume auf. So vornehm, wie es ging, wich er einigen Ästen aus und lächelte Harry dabei bösartig an. „Dann ist unser Plan geglückt.“ Harry sah von einem zum Anderen.
 

„Verräter!“, rief er, doch Snape lächelte nur.
 

„Er weiß nicht, was gut für ihn ist...“ Lucius starrte noch immer Harry an und seine Gesichtszüge verrieten nichts Gutes.
 

„Hast du ihm den Zauberstab abgenommen?“, fragte er Snape.
 

„Natürlich.“
 

„Gut.“ Harry wich zurück, als Malfoy seinen Stab auseinander zog und sein Magiewerkzeug auf ihn richtete.
 

„Weißt du noch? Unser Hauself?“ Er stieß den Zauberstab in Harrys Brust. „Du hast mich gedemütigt!“, zischte er. „Und dafür... wirst du büßen! Stupor!“
 

„Was hast du vor!“, rief Snape. Doch Harry wirbelte schon mit voller Wucht gegen einen Baum. Ein lautes Knacken verkündete, dass etwas gebrochen war. Der Junge, der überlebte sank unter qualvollen Schmerzen zu Boden und keuchte.
 

„Sie sind ein Feigling, Mr. Malfoy!“, rief er trotz seiner Schmerzen.
 

„Du wirst es nicht wagen!“ Mit schnellen Schritten war der Malfoy an Harry herangetreten.
 

„Lucius!“, warnte Snape, doch dieser hörte nicht auf den Lehrer.
 

Crucio!“ Harry wand sich. Sein Inneres zog sich zusammen und der gebrochene Arm verursachte einen furchtbaren Schmerz in ihm. Er war Crucios gewohnt – doch der übertraf alles erlebte. Er biss sich die Lippe blutig, um den Malfoy nicht die Genugtuung zu geben, doch die fürchterlichen Schmerzen wurden dadurch nicht weniger. Er schien innerlich zu verbrennen.
 

Snape eilte auf Malfoy zu.
 

„Hör auf!“, rief er. Doch Malfoy stieß den Giftmischer zurück. Wahnsinn glomm in den Augen des Aristokraten und ein bösartiges Lächeln zierte seine Lippen.
 

„Lass mir meine Rache, Severus“, säuselte er. „Crucio!“ Nun schrie der Junge. Er wälzte sich über den Boden, der noch dazu aus lauter Steinen bestand.
 

Expelliarmus!“ Der Zauberstab von Malfoy flog in hohen Bogen auf Snape zu. Malfoy taumelte zurück.
 

„Bist du verrückt geworden?“, zischte dieser. „Wir brauchen ihn!“ Malfoy strich seinen Umhang glatt.
 

„Ich hab mich hinreisen lassen“, knurrte er. „Gib mir den Zauberstab. Ich verschwinde hier!“ Snape sah den Mann misstrauisch an.
 

„Bring ihn dann aufs Schloss!“ Snape gab Malfoy den Zauberstab wieder. Dieser apparierte ohne zu zögern.
 

„So ein Schwachkopf!“, murmelte Snape zu sich selbst. Er wandte sich wieder den Potterjungen zu und musste feststellen, dass dieser ohnmächtig geworden war. Das machte die Sache natürlich noch einfacher.
 

Mit einem Lächeln auf dem Lippen richtete er seinen Zauberstab auf den Jungen.
 

Amnesia!“
 

Das Lächeln fror ein.
 

Der Zauber traf Harry zwar mit voller Wucht, doch mit einem Male kam Leben in den Jungen. Wie durch geisterhand erhob er sich. Seine Augen glühten grünlich. Eine unsichtbare Kraft durchströmte den Jungen. Anklagend richtete er den Finger auf Snape, der einen Schritt zurückwich.
 

Ruhm ist nicht alles!“ Snape hielt die Luft an.
 

„Was zum... Potter!“ Doch besagter Potter antwortete nicht. Er schien gleich einer leblosen Marionette zu sein, die jemand an Fäden steuerte.
 

Ein Lichtblitz. Snape schützte sich die Augen. Als er sie wieder öffnete, war Harry Potter verschwunden.
 

***
 

Neo lag keuchend auf dem Boden. Schweiß stand ihm auf der Stirn geschrieben. Eine Hauselfe hockte an seinem Kopf und wischte mit einem feuchten Tuch über die Stirn.
 

„Denda...“, stöhnte Neo. Nein. Er war nicht Neo. Er war Harry Potter. Aber... wollte er das?
 

„Master Neo nicht bewegen!“, befahl die Hauselfe. „Denda wird Master Neo wieder heilen!“ Wider des Befehls der Hauselfe richtete sich Neo auf. Dabei blickte er genau in die Augen des dunklen Lords. Er stand neben ihm und durchbohrte ihn mit Blicken. Mit mörderischen Blicken.
 

Neo starrte zurück. Seine Augen wurden schmal. Wankend erhob er sich.
 

„Master Neo!“ Neo missachtete die Hauselfe.
 

Da war er also. Lord Voldemort, der Schrecken der Welt. Wut ergriff von Neo Besitz, doch er war wütend auf sich. Er hatte freiwillig einem Mörder gedient, war selbst zu einem geworden. Doch der Verlust von Grindelwald – den würde er wenig betrauern.
 

Und er hatte die menschliche Seite Voldemorts kennen gelernt.
 

Dem Mörder seiner Eltern. Sein Kopf schmerzte. Immer wieder tauchten Bilder vor seinen inneren Auge auf. Bilder des Grauens. Er fühlte sich schlecht, doch er bereute nichts.
 

Harry Potter!“, zischte der Lord. Natürlich. Er war noch nie besonders gut in Oklumentik gewesen. Die Augen flackerten. Sah Neo Enttäuschung? Er umklammerte seinen Zauberstab in der Tasche. Der Lord richtete seinen auf ihn.
 

„Welch Ironie!“, zischte der Mann weiter. „Mein bester Mann... ist Harry Potter!“

Neo wich einen Schritt zurück. Harry Potter. Held der Welt, Beschützer des Lichts? Er? Erinnerungen strömten durch ihn hindurch, doch die wenigsten davon waren gut. Das einzige, was Harry Potter vermisste, waren seine Freunde. Doch auf die Bevormundung der Welt, des Ordens und der Verleugnung von all den anderen... konnte er gut verzichten.
 

„Ihr irrt... My Lord.“ Neo presste es zwischen seinen Zähen hindurch und wunderte sich, wie leicht es über seine Lippen kam. Der Zauberstab des Lords zuckte. „Harry Potter gibt es nicht mehr...“
 

Die Nüstern Voldemorts weiteten sich.
 

„Bald, Harry, bald gibt es ihn nicht mehr...“, sprach er der Lord die Drohung aus. „Du hast mich hintergangen!“ Die Stimme ging zu einem gefährlichen Zischen über.
 

„Snape hat euch hintergangen, My Lord“, antwortete Neo, immer den Zauberstab im Auge behaltend. „Wär ich Herr meiner Sinne gewesen, wäre ich nicht im entferntesten auf die Idee gekommen mich bei dir einzuschleusen!“ Neo kochte innerlich. Er wusste nicht, was er tun sollte. Der Mann vor ihm war drauf und dran im den Gar aus zu machen. Er sollte dasselbe mit ihm vorhaben. Aber irgendetwas hinderte ihn daran. Er versuchte die förmliche Anrede von sich abzuschütteln, die der Lord ihm eingebläut hatte.
 

„Ja... Severus... ein Jammer um ihn.“ Voldemort trat einen Schritt näher. „Es ist auch ein Jammer um dich...“ Neo wich einen Schritt weiter zurück. Dabei stieß er gegen den leblosen Körper von Snape.
 

„Du hast mir gute Dienste geleistet... aber in Anbetracht der Tatsache... Avada...“
 

EXPELIARMUS!“ Neo schrie so laut er konnte. Diesmal wehrte Voldemort jedoch den Spruch rechtzeitig ab. Neo rollte sich zur Seite und nahm unter dem Tisch Deckung. Sofort flog ein Fluch über ihn hinweg und krachte gegen die nächste Mauer.
 

„Ich werde dich töten, Harry!“, säuselte Voldemort. Neo presste seinen Lippen aufeinander und schloss die Augen. Wenn der dunkle Lord in Rage war, konnte er mit ihm kein vernünftiges Wort wechseln. Er sprang auf und schrie:
 

„MEIN NAME IST NEO! STUPOR!“ Der dunkle Lord vollführte eine Bewegung und lachte leise. Ein goldener Käfig bildete sich um ihn herum und wehrte den Fluch ab.
 

„Ich bin enttäuscht... Harry ... ich dachte, ich habe dir mehr beigebracht. Culterus!“ Neo stürzte zur Seite, doch er war nicht schnell genug. Der Fluch schoss an seinem Bein entlang und hinterließ einen lange Narbe. Neo biss die Zähne zusammen und stand schnell wieder auf. Gerade noch rechtzeitig bildete er sich einen Käfig, an welchem der Todesfluch abprallte.
 

Für einen Moment war er selbst überrascht, da er noch nie getestet hatte, ob es wirklich funktionierte. Doch er konnte nicht lange drüber nachdenken.
 

Ein wilder Kampf entbrannte.
 

Lichtblitze erhellten den Saal, Möbel wurden zertrümmert, Schreie erfüllten den Raum. Voldemort fühlte sich hintergangen und dass ließ er an Neo aus.
 

Neo kämpfte wie ein Löwe. Er wehrte die Flüche ab, schoss selbst wie wild um sich und wich geschickt den Todesflüchen aus.
 

Der Lord wollte ihn wirklich tot sehen.
 

Crucio!“ Neo brach zusammen. Er war für einen Moment unachtsam gewesen. Mit zusammengebissenen Zähnen ertrug er den Schmerz, den Zauberstab fest in der Hand. Zitternd richtete er ihn auf den sich nähernden Lord.
 

„Du bist einfach zu zäh“, stellte der Lord fest. „Es hat mir noch nie Spaß gemacht, dich zu foltern...“ Der Fluch verebbte. Neo nutzte die Gunst der Stunde und rollte sich vom Lord weg, um in Deckung zu gehen.
 

„Du kannst nicht ewig fliehen... kämpf wie ein Mann... nicht wie ein Kind.“
 

„Ich habe das ewige Gekämpfe satt!“, rief Neo vom anderen Ende des Saals.
 

„Das hattest du schon immer! Du kannst nicht töten... das ist deine größte Schwäche...“ Ein Fluch flog in Neos Richtung, doch er wich aus. Putz rieselte auf ihn herab. „Du bist zu weich!“
 

„Du bist eindeutig zu grausam!“ Neo schoss ebenfalls einen Fluch auf den Lord ab, der jedoch gründlich daneben ging. Er fluchte. „Keiner wird dich respektieren, solltest du je an die Macht gelangen!“ Neo duckte sich, da er einen weiteren Fluch erwartete. Doch der blieb aus.
 

„Aber dich werden sie respektieren.“ Die Feststellung hing lange im Raum. Schweigen bildete sich zwischen den Beiden Kontrahenten.
 

„Nein!“, rief Neo dann in die Stille hinein. „Weil ich nie deinen Idealen folgen werde!“
 

„Nicht? Du enttäuscht mich abermals, Harry.“ Ein Fluch schoss genau auf ihn zu und diesmal bröckelte mehr als nur Putz auf ihn herab. Neo wich schnell aus, wurde jedoch von einem weiteren Fluch an die Wand geschleudert.
 

„Muggel töten ist Wahnsinn!“, rief Neo unter Schmerzen.
 

„Diesen Spaß habe ich schon längst aufgegeben, mein Lieber...“ Neo hustete. Natürlich. Durch seinen Einfluss. Er erhob sich erneut, stützte sich zitternd an der Wand ab. Voldemort hob den Zauberstab erneut. Neo überlegte hastig, was das Beste für ihn war. Schnell fasste er einen Entschluss.
 

„Ich will nicht mehr Harry Potter sein“, krächzte er.
 

„Ach, nein?“ Ein falsches Lächeln legte sich auf die Lippen des Lords. „Warum?“
 

„Ich bin das Katz und Maus Spiel Leid.“
 

„Ich kann es gleich hier beenden.“
 

„Dann biete ich dir erneut meine Dienste an... aus freien Willen.“
 

Stille. Der dunkle Lord fixierte seine rechte Hand mit misstrauischen Blicken. Im Hintergrund hörte Neo, wie die Tür aufging. Er spürte, dass Anton eintrat. Dieser sprach kein Wort.
 

„Mit welchen Ziel, Potter?“ Anton zog scharf Luft ein, Neo lächelte.
 

„Ein neues Leben.“
 

„Du vertrittst meine Ideale nicht.“
 

„Auch mir ist das Ministerium ein Dorn im Auge.“ Voldemort schnaubte.
 

„Was springt für mich dabei raus?“ Neo versuchte sich zu bewegen, erntete dafür aber nur Schmerzen in allen Gliedern. Er verzog das Gesicht.
 

„Als deine rechte Hand werde ich dir bei allen Taten zur Seite stehen, die in meinen Augen als richtig erscheinen. Dafür gibst du mir meinen freien Willen zurück und lässt mich frei Handeln. Ich werde all deine anderen Unternehmen nicht gefährden, auch wenn ich ihnen skeptisch gegenübertrete.“ Der dunkle Lord ließ seinen Zauberstab sinken.
 

„Du hast doch einiges bei mir gelernt, Neo. In all den Jahren, in denen ich dich töten wollte, hätte ich nie geglaubt, dass du mir freiwillig folgst.“ Neo fixierte den dunklen Lord mit grünen Augen.
 

„Was bleibt mir auch anderes übrig?“ Solange der Lord ihm nicht einen Grund gab, konnte er ihn nicht töten. Nicht hier, nicht morgen, nicht später. Somit konnte er auch nicht wieder als Harry Potter auf der Bildfläche erscheinen, denn die Erwartungen in ihn würden ihn erdrücken.
 

„Solltest du es jedoch je wagen...“, fuhr Neo fort und seine Stimme vibrierte bedrohlich. „... Hand an Unschuldige Freunde oder Kinder zu legen dann... werde ich dich töten.“ Das Leuchten in Neos Augen überzeugte Voldemort sofort davon, dass er die Wahrheit sprach.
 

Er hatte eindeutig zu viel von ihm gelernt. Doch Voldemort erkannte die Vorzüge, die er hatte, wenn Harry Potter freiwillig mit ihm zusammenarbeitete.
 

„Ich bin einverstanden... willkommen in meinen Reihen, Neo Corner.“ Mit diesen Worten ließ der Lord den Zauberstab verschwinden. Erleichtert sank Neo in sich zusammen. Denda eilte sofort an seine Seite und begann mit ihrer Elfenmagie die kleinen Wunden zu heilen.
 

Anton, der Butler, stand in der Tür und betrachtete kopfschüttelnd das Chaos.
 

„Du bist verrückt, Neo Corner. Eindeutig verrückt.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _StrawHat_Luffy_
2011-07-17T22:41:18+00:00 18.07.2011 00:41
wieder klasse geschrieben :)

wie ich gemerkt habe, kann ich wohl meine hoffnung begraben, dass er wieder so wird wie früher...schade!

aber mir gefällt deine ff trotzdem :D und ich werd sie auch zu ende lesen!!

glg
Von: abgemeldet
2010-10-29T14:31:10+00:00 29.10.2010 16:31
Ich bin total begeistert von deiner FF. Neo gefält mir echt gut.
Ein ziemlich interessantes Leben, das er führt. Warum ist er eigentlich bei Grindelwald gelandet? Ich hoffe das klärt sich noch. Der Plan von Lucius und Severus ist mal echt perfide. Wie könne sie ihm einfach das Gedächtnis löschen un dihn an den Lord verschenken? Dumm nur das ihr Plan voll nach hinten losgegangen ist. Ist Severus tot, oder nur bewusstlos??
Bin echt gespannt was das Leben ihm als neo Corner bringen wird.
Wie Dumbles darauf reagiert, wenn er erfährt, dass Severus tot ist?
Und was passiert mit Lucius? Rächt er sich noch an dem? Hoffentlich.
Von:  Hainbuche
2008-09-02T00:30:26+00:00 02.09.2008 02:30
Snape ist anscheinend tot, was passiert nun mit Lucius Malfoy?
Und mit Hermine, die neo doch nochmal kennenlernen wollte, da er ja jatzt bei Voldemort überlebt hat?
Ich finde es gut, wenn der <Held> endlich sein eigenes Leben lebt,
wenn auch aus einer ganz anderen Perspektive als die meisten sich je vorgestellt hätten. Freu mich wenn du weiterschreibst. LG Hainbuche
Von:  RozenMary
2008-08-01T08:11:35+00:00 01.08.2008 10:11
Boah... Muhaha das war cool!
Echt tolles kap! XD
Richtig spannend... da fiebert man gern mit
Nichts am Kap zu beanstanden
Freue mich aufs nachste Kap ^^

LG Demon_Neko

Von:  miaga
2008-07-31T12:09:05+00:00 31.07.2008 14:09
super klasse das kappi.
bin schon aufs nächste gespannt.


Zurück