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Die Revolution

von

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Festivität

Ich Grüße euch alle zusammen! Na, gibt's was Neues dass ich wissen sollte? ;p

Leider habe ich im Moment nicht die Zeit jedem zu antworten, denn ich muss zu meiner Oma, Kartoffeln essen -.-

Aber ich werde demnächst eure Gästebücher heimsuchen, um mich für die Kommentare zu bedanken^^

Macht euch gefasst, har, har.

Vielleicht sogar, kann ich das nächste Kapitel schon kommende Woche hochladen. Nichts ist versprochen, aber........halbwegs angekündigt ;-)
 

Nun aber viel Spaß beim neuen Teil und auf bald!

Grüße, Fany

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"Ich verlange Hilfe!"

"S'eit wann so aufbräusend, Mädschen?" ,wollte Jean-Luc wissen, der sich einem Racheengel von Emilie gegenübersah. Die kaum mehr die Kraft aufbrachte, den fünf Obersten des Ordens mit dem vorgeschriebenen Respekt zu begegnen.

"Seit mir deutlich klar wurde, dass der Orden sich verantwortungslos im Hinblick auf seine Schützlinge in einer akuten Gefahrensituation verhält!"

Ja, manchmal war es ihr vergönnt ganz professionelle Satzstrukturen aufzubauen.

Jean Luc seufzte ungeduldig auf, "Wir h'aben dir doch erklärt, dass üns die H'ände gebünden sind und das ist genüg für ein Kind wie disch."

"Das ist mir egal" ,brauste Emi nun doch auf, "Sie haben sie dahin geschickt und das, wo sie die ganze Zeit von dem Risiko wussten!"

"Ich halte dich dazu an, deinen Ton zu mäßigen. Bälger wie du gehörten an eine Straßenkreuzung gehängt!"

Evgeni schlug zur Verdeutlichung seines Standpunktes so hart auf den Tisch, dass Roberta ihr Strickzeug aus der Hand fiel und sie ihm einen säuerlichen Blick zuwarf. Er ignorierte ihn geflissentlich. Die Spanierin und die scharfen Pfeile die gelegentlich aus ihren Augen schossen, waren nicht zu unterschätzen.
 

Trudlinde erhob sich altersbedingt sehr ungelenk aus ihrem Sitz, schlürfte zu Emi und legte ihr einen Arm um die Taille, für alles Höhere war sie zu sehr eingeschrumpelt.

"Ich gebe zu Emilie, wir hatten mit solch einer extremen Wendung der Dinge nicht gerechnet. Man hat schließlich keine Kontrolle über Zahlen, mit denen man nicht arbeitet. Hatten uns darauf......vielleicht nicht ausreichend vorbereitet. Ich......"

"Und wenn schon" ,unterbrach das blonde Mädchen, "es ist nicht zu spät. Schickt ihr jetzt Hilfe, jetzt!"

"Wenn das so einfach wäre, Emilie, wenn es das doch nur wäre. Aber ohne die Zahlen, bekommt man kein Ergebnis. Dann, wohin, Emilie? Wohin die Hilfe schicken? Keinerlei Anhaltspunkt auf ihren momentanen Aufenthaltsort ist uns gegeben. Stehen bleiben und auf uns warten, das werden sie wohl nicht für uns. Derartiges geht gegen die Wahrscheinlichkeitstheorie."

Das auch noch, Emi hasste Mathe und fand Trudis Beispiele weniger aufmunternd, denn Aggressivität hervorrufend.

Die Alte sah Emi mitleidsvoll an. Nicht nur das. Der Gang der Dinge machte ihr selbst schwer zu schaffen, schon merkte sie, wie ihr Rheuma wieder zu schmerzen anfing.

Lilemour war immer ein nettes Kind gewesen, man hatte nie viel von ihr gesehen oder gehört und möglicherweise war das auch der Grund. Zöglinge die oft hier zu gegen waren, machten oft Schwierigkeiten. Das problemlose, wenn auch etwas in sich gekehrte Kind zu verlieren war fernab ihres Sinnes gestanden.
 

"Uns fehlen die nötigen Einsatzkräfte, Emilie. Wir brauchen jeden Einzelnen. Kein angeblicher Eindruck von Schwäche darf nach außen getragen werden! Wir....."

"Wir sind schwach!" Emi hatte sich nicht mehr zurückhalten können zu sagen, was jeder längst und immer schon gewusste hatte und doch nie aussprach. Die giftigen Phrasen.

Evgenis Blut hatten sie bereits erreicht und aufkochen lassen: "Ich schlag sie euch windelweich!"

"Evgeni!" Die dickliche Roberta zog den hitzigen Ungar auf seinen Platz zurück, "zügle dein Temperament! Du bist ein erwachsener Mann um Himmels Willen. Dachte ich bis jetzt immer."

"Als eben solcher übernehme ich das Wort, wenn kein anderer sich der Aufgabe entgegenstellt, mit einer einfachen Adoptivgöre Klartext zu sprechen" ,brüllte Evgeni beinahe.

"Wir schicken dem Mädchen niemanden nach, so wenig wir uns die jetzige Situation gewünscht hatten. Danke, du kannst gehen!"

So einfach war es und doch so schwer.

Emilie wartete eingestaucht kurz auf den Einspruch, eine Milderung des Gesagten von einem der anderen, doch Anstalten dazu gab es keine. Keine.

Sie hörte den gewaltigen Ungar, der den Prozess der Abregung noch nicht gänzlich abgeschlossen hatte, schwer schnaufen.

Fasste einen Entschluss, den sie schon im Herzen getragen hatte, bevor sie hier her gekommen war. Von dem sie gehofft hatte ihn nicht realisieren zu müssen.
 

"Dann gehe ich." Emilies Worte hingen dick in der Luft, wie der Smog über einer Großstadt. Es war gestochen deutlich was und wie sie es meinte.

"Sei doch nicht so kindisch, Emilie" ,riet ihr Roberta und atmete tief ein, als läge eine schwere Last auf ihren Schultern.

"Wenn du also zu wissen glaubst, weshalb wir deiner Freundin im Genauen keine Unterstützung senden können, dann denke vernetzt und überlege dir was es für uns bedeutete, sollten wir auch dich verlieren."

"Sagt es mir. Ich will es hören, Wort für Wort. Was ist es was ich zu wissen glaube?"

Emilie sah die anderen unverwandt und hart an, auch wenn sie innerlich einem Gebäude kurz vor dem Abriss glich. Sie würde keinen Rückzieher machen und verlöre sie tatsächlich ihre Heimat. Ohne Lilli war sie es ohnehin nicht mehr. Ihre Schwester.

"Schluss mit dem Spiel" ,sagte Trudi plötzlich bestimmt, während sie ernst auf ihren Platz zurückging. War ihr gütiges Lächeln erst von ihrem Gesicht verschwunden, dann waren alle Tatsachen weit von einem Spiel entfernt. Das war bekannt. Ihre Mundwinkel hingen gerade jetzt verkniffen herunter.

"Emilie. Kein Behüter, sei er noch so erfahren, keine Waffe, sei sie noch so gewaltig und trickreich, keiner von uns fünf, nicht du und nicht wir alle zusammen haben die Möglichkeit, Ilias in dem Maße zu schaden welches notwenig wäre, um Lilemour aus seiner Umklammerung zu reißen. Falls........falls sie noch am Leben ist."
 

"Wie konnten Sie all das zulassen" ,wollte das Mädchen heiser wissen, mit warmen Tränen in den Augen, die sie hier nicht zu vergießen gedachte.

Die Frage war automatisch gestellt, obschon sie sich die Antwort sehr wohl ausrechnen konnte. Denn diese Zahlen waren bekannt.

Der ältlichen Frau fiel es zunehmend schwer, ihre eiserne Maske aufrechtzuerhalten, die so wenig zu ihr passte und doch zögerte sie nur kurz.

"Wir hofften" ,begann Trudi dann mit Bedauern in der sonst sicheren Stimme, "dass wir Ilias so hätten unter Kontrolle halten können. Dass uns Mickail, den der Vampir aller unbeweisbaren Wahrscheinlichkeit nach verschwinden ließ, gut ersetzen könnten. Zumindest so lange, bis uns effizientere Wege das Vorhaben erleichtert hätten. Seine unumstößliche Entschlossenheit und das daraus folgende, plötzliche Handeln hat uns sämtliche Pläne vernichtet. Alles was wir in der Hand hielten ist nicht einmal mehr einen Pfifferling gegen ihn wert."

Emi schnaufte abwertend, als sie sich über die Augen strich und gehässig lächelte.

"Ihr wolltet ihn glauben machen, dass ihr genug Leute habt um sie schulterzuckend verheizen zu können! Auf dass seine Mühen erfolglos blieben, wenn mehr und mehr von uns nachrückten. Wer könnte so dumm sein euch das abzunehmen?"

"Ein Wort, Trudlinde und ich schlage zu!" Der Ungar schäumte.

Trudi machte ein schmerzverzerrtes Gesicht, sie spürte das Alter in allen Knochen. Im normalen Arbeitsverhältnis wäre sie längst in Rente und ließe sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Irgendwo weit, weit weg. Vielleicht auf Hawaii.

"Ich würde es nicht mit diesem Wortlaut ausdrücken, aber ich gestehe, dass...."

"Ja" ,funkte Evgeni barsch dazwischen. "Ja, so ist es, Balg, bist du jetzt zufrieden? Ich rate dir unsere Entscheidung, die der Allgemeinheit zu Gute kommt, nicht in Frage zu stellen. Auch du bist Teil des Gemeinwesens. Auch für dich haben wir so gehandelt. Auch für dich haben wir den Versuch unternommen. Und auch für dich ist sie schließlich ihrem Schicksal überlassen, als dieser Versuch scheiterte. Also hör auf dich aufzuspielen und sei dankbar. Dankbar dass es nicht deine Haut getroffen hat."
 

Der Ungar hätte noch einige Stunden in dieser Manier fortfahren können, es stand ihm ungemein der Sinn danach, hätte Roberta ihn nicht am Arm berührt und langsam den Kopf geschüttelt.

Alle außer Evgeni schauten Emi betreten, doch unvermittelt an. Einschließlich dem wortkargen Iren Garreth, dem dieser leidliche Gesichtsausdruck in die Wiege gelegt worden schien.

Stumm sagten sie: ,Dies ist die Wahrheit und nichts kann sie ändern.' Kein weiteres Wort fiel.

Emilie drehte sich auf dem Absatz um und verließ Grußlos das Zimmer. Es war ein Abschied auf Ewig. Sie wusste es und die anderen wussten es, doch auch in diesem Falle konnte nichts ihre Entscheidung zum Schwanken bringen. Keiner hielt sie zurück.
 

"Schere, Stein, Papier! Schere, Stein, Papier! Schere, St....."

Seit nun mehr zwei geschlagenen Stunden hörte sich Lilemour dieses beispielhafte Spiel des Zeitvertreibs an. Langsam wurde sie es überdrüssig, Aber um genau zu sein, war ihr bereits nach den ersten fünf Minuten so zu Mute gewesen. Den Kindern ein paar Sitze weiter scheinbar nicht, schon setzten sie vergnügt zu einer neuen Runde an. Wie unbeschwert sie doch noch waren, mit allem zufrieden. Hach ja.

So leid es ihr tat, wenn sie die Stille zwischen ihr und der Statue ihr gegenüber nicht brach, würde sie dem Wahnsinn verfallen, denn sie hingegen war leider nicht mit allem zufrieden. Passender ausgedrückt, im Moment mit dem Wenigsten. Außer mit dem Zug.

"Wieso sitzen wir in einem modernen Zug?" Natürlich war diese Einleitung, direkt von ihren Gedankengängen abgeschält wie das Dönerfleisch von seiner Spule, mit null Intelligenzquotient versehen. Den Sinn und Zweck erfüllte sie deshalb jedoch nicht minder, da Ilias langsam die Augen öffnete. Die ,Schere, Stein, Papier -Zeit' ,also die ganze Zeit, hatte er wie im friedlichsten Schlaf dagesessen und nicht durch eine einzige, noch so minimale Bewegung erkennen lassen, dass er noch lebte. Wenn man Leben mit Existieren gleichsetzen wollte.
 

Lilli versuchte ihren plötzlich schnelleren Herzschlag zu normalisieren, der unglaublicher weise entstanden war, als der Vampir die Lider mit den langen Wimpern hob, unter denen die schwarzen Tiefen der Unendlichkeit lagen.

Das war es, der Wahnsinn hatte längst Besitz von ihr ergriffen. Man stehe ihr bei!

"Wir müssen nach Wien" ,sagte er gelangweilt, "das hier war die erstbeste Möglichkeit, so sehr sie mir missfällt. Man kann nicht alles haben, das ist eine alte Sache, der zu trotzen ich dennoch in jeder freien Minute bereit bin."

Dieser Satz musste keiner Interpretationslehre standhalten, um berechtigte Kritik an ihm äußern zu können. Der Zug war neu, wunderbar leise und schnell. Kein Vieh unbekannter Herkunft und noch zweifelhafterer äußerer Zusammensetzung konnte sich bei dieser Geschwindigkeit auf dem Dach halten. Sanft fuhr der ICE wie ein Hovercraft über die Schienen und das beschrieb Ilias mit ,missfällt'?!

Nun, Lilli fand es durchaus angenehm, um nicht zu sagen, luxuriös.
 

"Eigentlich geht es mich ja nichts an" ,startete sie nach der plumpen Einleitung zu einem zeitfüllenden Gespräch, "aber ich war doch tatsächlich der Meinung gewesen, Sie wollten nach Russland. Staw -irgendetwas besuchen um Kriegspläne auszutüfteln."

Ilias zeigte keine Regung, außer dem leichten Öffnen seiner sinnlich geschwungenen Lippen (man stehe ihr doch endlich bei!) Oh, wie sie sein Engelsgesicht verwünschte.

"Eines nach dem anderen." Eine sehr umfangreiche Erklärung, die er da abgegeben hatte, das musste ihm der Neid schon lassen.

Lilemour schwankte zwischen der sicherlich vernünftigeren Idee, sich damit abzufinden, oder aber die mit Langeweile gewürzte Neugierde zu füttern.

"Was machen wir in Wien?" Der Untergang ihrer Vernunft war eingeleitet.

"Tanzen."

"Tanzen?!" Seine Vernunft war der pflichtbewusste Kapitän des sinkenden Schiffes.

Er erachtete es fürderhin nicht als notwendig, seine überraschende Discofreudigkeit näher zu erläutern. Andererseits kannte sie ihn erst seit knapp einer Woche, vielleicht besuchte er in geregelten Abständen tatsächlich einen Tanzclub. Ihre bisherigen Erfahrungen mit ihm reichten jedoch aus um festzustellen, dass das so unwahrscheinlich war wie ein Pilotenschein in seinem Besitz.

"Tanzen" ,hakte Lilli darum nach, bereit ihm alles aus der Nase zu ziehen.

"Sie meinen, Sie tanzen eine wandelnde Blutverpackung an, während ich draußen an der Straße um mein Leben fürchten muss und betrunkenen Jugendlichen aus dem Weg zu gehen habe?"

War es auch noch so ehrlich gemeint, musste Lilli doch in sich hineingrinsen, als sie sich Ilias unter einer rotierenden Lichtkugel, mit dem Hintern wackelnd vorstellte. Sein Mantel würde ihm so manchen Spott von Neidern zuziehen, denn selbst wenn er auf allen Vieren quakend durch den Raum lief, eine Mädchentraube um seine Person war ihm sicher.
 

"Jugendliche der Art von denen du sprichst werden dort kaum vertreten sein" ,durchschnitt Ilias ihre Gedanken, "Sie werden sich der Veranstaltung nicht ungehindert nähern können."

Discotheken fielen wie erwartet weg. Sie kam sich vor wie bei einer mehr oder weniger geselligen Ratespiel Runde und die Lösung war nahe.

Eine Tanzveranstaltung in Wien. In Wien?! Blieb also noch.....oh nein.......

"Alles Walzer" ,sprach das Mädchen ihren Verdacht aus und sah ihn sogleich bestätigt.

"Zu meinem Leidwesen kann ich dich nicht durch den Wiener Opernball in die Gesellschaft einführen" ,bedauerte der Vampir. Merklich ohne Bedauern..

"Immerhin ist es ein Ball mit nicht weniger gutem Ruf, der die Öffentlichkeit und damit die Presse jedoch komplett ausschließt. Es handelt sich um eine Privatveranstaltung eines Herrn mit Klasse und Stil, von denen es heutzutage nur noch viel zu wenige gibt."

Ein Ball? Sie in die Gesellschaft einführen? Ob er mitbekommen hatte, dass in diesen Tagen der Menschen ohne Klasse und Stil, niemand mehr nach diesem Schema irgendwo eingeführt wurde?

"Keine Sorge, ich warte bis du diesen komplizierten Sachverhalt ordnungsgemäß verdaut hast" ,bot Ilias ihr an, nachdem er ihrem lebhaften Mienenspiel amüsiert gefolgt war. Lilli überging diese Bemerkung.

"Und ich soll da mit" ,erkundigte sie sich statt einer direkten Entgegnung.

"Ja, ich möchte dich ihm vorstellen."

"Vorstellen?!" Langsam aber sicher bekam sie es mit der Angst zu tun......

"Schön aufgefasst. Es wäre mir außerdem lieb, nicht alles zweimal sagen zu müssen."

"Aber warum" ,wollte Lilli rechtmäßig wissen, wobei sie innerlich immer aufgeregter wurde. Im deutlich negativen Sinne.

Ilias entgegen, schien die Unterhaltung zu ermüden. Sollte er auf der Stelle in einen Dornröschenschlaf fallen, so hatte er ihr zuforderst noch Rede und Antwort zu stehen. Sie brannte nicht gerade darauf Leute kennen zu lernen, von denen er so gut sprach, die er offensichtlich auf eine Art und Weise achtete. Wahrscheinlich war dieser Typ uralt, hatte konservativ eingefahrene Ansichten in allen Lebensbereichen und war darüber hinaus stinkreich.
 

"Lass das meine Sorge sein" ,antwortete Ilias für sie völlig unzureichend. Lil war bereit ihm das genauso zu signalisieren.

"Speisen Sie mich nicht immer so ab! Ich will eine gültige Antwort!"

"Meine Antworten sind ausnahmslos gültig. Aber wenn du es deutlicher willst, dann sei dein Wunsch mir dieses eine Mal Befehl. In Wien gibt es keinerlei Anlaufstellen für dich, um die ich mich nicht zuerst zu kümmern hätte. Im Freien kann ich dich in Anbetracht der Umstände eines uns verfolgenden Unbekannten nicht lassen. Mit anderen Worten, ich weiß nicht wohin mit dir, so nehme ich dich denn mit."

Das waren die Phrasen des Lebens, die einen ungemein anspornten, man kam sich so zauberhaft geliebt und bedeutend vor. Das Mysterium, dass ihn sie auf seinem Feldzug gegen den Orden überhaupt mitschleifen ließ, wurde größer und größer. Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal musste man sich fragen, weshalb sie hier war. Bei ihm. Gutes würde es nicht bedeuten können. Bei ihm. Doch darüber pflegte er sich auszuschweigen.

"Der Fremde wird uns bis hierher folgen können?" Nun, was hatte sie erwartet, dass er noch immer auf seiner Straßenlaterne hockte? Trotzdem beunruhigte sie die ausgesprochene Wahrscheinlichkeit.

"Davon gehe ich aus" ,berichtete Ilias wortkarg. Mit ihm war einfach nicht zu kommunizieren wie sie es gerne hätte. Gerne aber, ließ sie das Magenschmerzen verursachende Thema zu Gunsten eines anderen fallen.
 

"Ist der Ball da etwa heute?" Geschlagen fügte sich Lil also ihrem Schicksal und den wohl kommenden Stunden, die bei einem Widersetzen ihrerseits nur ungünstiger würden ausfallen können.

"Um 23.00 Uhr werden wir Wien erreicht haben. Der Ball zu Gunsten der im Mikrokosmos reflektierten, göttlichen Ordnung der Welt in Bezug auf die klassische Architektur wird unlängst begonnen haben. Spät zu kommen macht den in unserem Fall wahren Anschein einer Vielgeschäftigkeit. Immer zu empfehlen in diesem Milieus."

Lil konnte sich ungeachtet davon, dass sie praktisch nichts verstanden hatte, eines trockenen Auflachens nicht erwehren, "und da gehen wir also hin wie wir sind. Sie in einem schrägen Mantel der falschen Epoche und ich in einem blauen Wollpulli mit dunkler Jeans und Winterstiefeln. Mal sehen wie hoch wir als gemeines Fußvolk dann noch in der Gunst der feinen Gesellschaft stehen."

"Lass das meine Sorge sein." Ohne weitere Probleme hätte sie ihm auf der Stelle an die Gurgel gehen können! Wie würde er ihr in knapp einer Stunde, mitten in der Nacht eine Gala Robe besorgen wollen? Es war gesünder sich solchen Fragen nicht hinzugeben.

Eines war von vorn herein klar. Aus den Augen würde Lil ihn nicht lassen, wenn er auch nur die Tendenz zeigte, irgendeinen Fahrgast irgendwie um ein Kleid zu erleichtern.

Ilias jedoch, schloss erneut die Augen (die Schere, Stein, Papier -Stimmen wurden wieder hörbar) und blieb reglos bis der Zug unter viel Aufbruchsstimmung im Abteil in den gigantischen Bahnhof der österreichischen Hauptstadt einfuhr.

Die Fahrt wäre zu genießen gewesen, wäre Lilemour nicht von Minute zu Minute nervöser geworden. Hätte sie ihn doch nie nach seinem Vorhaben gefragt, so wären ihr noch einige Momente der Entspannung geblieben. Die nun völlig abgefallen waren.

"Äh.......falls mich da einer fragt" ,warf Lilli beim Aussteigen skeptisch ein, "wie war das noch mit der klassischen Architektur?"
 

"Und du meinst, das war die richtige Entscheidung?"

"J...ja....vollkommen! Wieso......zweifelst du?!"

"Nein, du?!"

"Nein, in aller Welt, nein!"

"Na dann...." Toni lehnte sich in seine Ikea Couch der neuesten Kollektion zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, wobei er eine mehr als niedergeschlagene Emilie sicher im Blickfeld hatte. Sie saß hängenden Hauptes auf dem flauschig -bunten Teppich vor ihm und seufzte ununterbrochen.

"Du....du hast bloß keine Lust mir zu helfen" ,klagte sie ihn schließlich an, als er keine weitere Erwiderung zu Stande brachte. Bis dahin.

"Ich helfe dir wo ich kann, Emi."

"Aber Lust hast du keine." Der Vampir verdrehte unsichtbar die Augen, zog Emi mit einer Bewegung so locker als würde es gelten einen Wasserhahn aufzudrehen zu sich auf die Couch und drückte sie an sich.

"Meine liebe, hübsche Emilie" ,flüsterte er ihr ins Ohr, wobei sie erschauderte, wie immer. Eine unschlagbare Taktik.

"Ich liebe dich und du weißt, ich würde alles in meiner Macht stehende für dich tun. Ich würde für dich sogar Bungee Jumping machen und zwei Liter Blut auf Ex trinken, aber verlange nicht von mir, dass ich mich besonders happy fühle bei dem krassen Gedanken, einem schlecht umgänglichen Vampir aus der High Society zu folgen, ohne einen Anhaltspunkt wohin überhaupt."
 

"Toni.....ich....."

"Hör schon auf zu weinen, mein Liebchen, mein!"

"Toni.....ich....."

"Ich bin immer bei, auf aaaallleeee Ewigkeit wenn du es willst."

"Toni.....ich.....ich ertsicke!"

"Oh." Schelmisch grinsend entließ Antonio seine Geliebte aus der zu gut gemeinten Umarmung. Wann würde der Tag kommen an dem er alt genug war, seine Kräfte nicht zu unterschätzen?

"Wir folgen doch auch nicht diesem Ilias Kerl" ,atmete Emi tief ein, um wieder genügend Luft in ihre Lungen pumpen zu können.

"Lilli wollen wir finden!"

"Ich fürchte, wir werden sie im Doppelpack nehmen müssen" ,wusste Toni sarkastisch zu widersprechen. "Denn wenn das Mädchen jetzt noch lebt, dann wird er sie auch in Zukunft nicht frei geben und sei es nur um zu zeigen, dass er die volle Gewalt über sie inne hat. Vampire sind bei Zeiten äußerst besitzergreifend, wie die Menschen selbst."

"D...das heißt, sie....sie könnte tatsächlich tot sein?"

Verständnisvoll sah Toni ein, gerade einen mittelschweren Fehler begangen zu haben, der dennoch stark genug war, um apokalyptische Zustände heraufzubeschwören.

"Nein. Nein" ,beeilte er sich hinzuzufügen, " ich habe nur an die Norm gedacht und.......oh nein, also nicht die Norm, die du meinst.....an.....an die Norm in meinem Kopf und die ist ein bisschen schräg, darum...beachte sie nicht und......also, sie wird schon noch leben und vielleicht sein Betthäschen geworden sein und.....also....oh, mein schräger Kopf.....ich meine......es wird ihr gut gehen und sie wird schon noch lustig vor sich hintanzen und...."

Im Grunde war ihm nicht im Entferntesten klar was er brabbelte, doch das wusste er nie wenn sich Tränen in Emilies Augen zu sammeln begannen.
 

Was sollte er dazu noch sagen?

Lilemour stand ihm bei weitem nicht so nahe, als dass er das Risiko auf sich genommen hätte, sich den Zorn eines um ein Vielfaches älteren und damit mächtigeren Vampirs auf sich zu ziehen. Aber für Emilie........ Sanft küsste er sie und bettete ihren Kopf auf seinem Schoß.

"Es ist richtig dass du den Orden verlassen hast" ,gab er zu, wobei er ihre lockigen Haare streichelte, "sie wären uns ohnehin irgendwann im Weg gestanden, dir und mir. So schlagen wir doch zwei Hornissen mit einer Klappe!"

"Zwei Fliegen, Toni" ,nickte Emi halbwegs beruhigt. Das war in etwa, was sie sich zu hören vorgestellt hatte. Man, hatte er lang gebraucht um das zu schnallen.

Es war nicht einfach gewesen, den Orden auf Knall und Fall zu verlassen. Ihr zu Hause, alles was sie je gekannt hatte und doch war es die einzig richtige Lösung gewesen. Lilli war es ja genauso ergangen. Lilli. Toni und Lilli waren ihr wichtiger als der Ort, an dem sie aufwuchs, den sie nie würde ganz vergessen können, der Geschichte war. Jetzt, ein Teil ihrer Geschichte.

Aber sie konnte hier her. Sie war nicht allein. Mit ihm würde sie Lil schon finden, egal wie, wann und wo, sie würden! Ja, sie hatte ihren Toni. Toni, der zweifellos dabei war, eindeutige Annäherungsversuche zu unternehmen. In so einem Augenblick? Das fiel auch nur Männern ein, da konnten sie theoretisch tot sein so lange sie wollten. Vertrauensvoll erwiderte sie ergeben seine zärtlichen Gesten.

Und wen hatte Lilli?
 

Sie hätte es ahnen müssen. War doch auf der Hand gelegen, aber so weit hatte sie wiedereinmal nicht gedacht. Schließlich, an was sollte man noch alles denken?

Missmutig stand Lilemour neben einem gigantischen, samtigen Riesenvorhang in einer Ecke, der ihr sofort sympathisch vorgekommen war und versuchte, sich so unsichtbar als möglich zu machen. Als Mensch der nur Diebesgut trug, kam sie sich auf diesem wirklich pompösen und gut besuchten Ball reichlich deplaziert vor. Es war anzunehmen, dass es ihr mit eigenen Kleidern genauso ergangen wäre, nur jetzt lohnte es sich tatsächlich sich außerhalb des Geschehens zu lümmeln. Als unfreiwilliger Gauner. Mitgehangen, mitgefangen, kam ihr dazu nur in den Sinn.

Wenn sie an die vergangene Stunde dachte, dann blieb ihr mehr als genug Stoff, mit dem sie sich beschäftigen konnte, oder musste, denn die Szenen kamen ihr wieder und wieder hoch.

Ilias hatte sich von irgendwelchen eifrigen Beamten seinen unheimlichen Sarg mitten in der Bahnhofsaufenthaltshalle auf den Boden stellen und eine Tüte mit Kleidern hervorkramen lassen, als wäre es das Normalste der Welt ein Totengefäß als Koffer zu benutzen.

Keiner der wartenden und vorbeilaufenden Passanten hatte es mehr eilig. Die Meisten überkam sogar der Drang urplötzlich ein belegtes Brötchen der geschickt zentral gelegenen Hallenbäckerei zu kaufen, um hoffentlich lange genug anstehen zu können.

Sie sahen und hörten sich aus einem Gemisch von Ungläubigkeit und Sensationslust interessiert mit an, wie der erschreckend bleiche und rund herum sehenswerte Ilias, der gerade ebenso bleichen und unsicherern Lilli unmissverständlich zu verstehen gab, die Toiletten aufzusuchen um sich umzukleiden, oder es ihn machen zu lassen. Hier.

Die Tüte stammte natürlich aus Charlottes Errungenschaften und machten Lilli umso wütender. Nicht ausreichend aber, um sich von Ilias in einer Halle voller Leute, neben einem Sarg, gewaltsam umziehen zu lassen.
 

Nach dem abgehakten Einkaufszettel, den sie noch in der Tasche gefunden hatte, ließ sich daraus schließen, dass sie Charlys künftiges Abiballkleid trug. Allerdings war es so aufwendig gemacht, es konnte problemlos mit den anderen Roben auf dieser Veranstaltung mithalten. Vielleicht hatte Charlotte vor gehabt , irgendwo an einem Schönheitswettbewerb Teil zu nehmen, nachdem sie die Wirkung des Kleides auf der Abi Feier getestet hätte.

Tatsächlich störend war für Lilli, außer der Tatsache, dass Charly wohl arm werden würde wenn sie sich neue Sachen kaufen musste, der tiefe Ausschnitt und die kaum verdeckte Rückenpartie. Das Kleid war lachsfarben, zu eng geschnitten im Ganzen und bodenlang. Letzteres zumindest traf sich vortrefflich mit ihrer Unfähigkeit auf unmöglich hohen Absätzen zu stolzieren, oder überhaupt zu laufen.

Ihre Haare waren zwar nicht kunstvoll aufgetürmt und mit Muscheln, Perlen oder Bändern verziert, wie viele es hier trugen, aber frisch und mit viel Liebe von Frau Schmusig und einem Pfirsichshampoo gewaschen.

Was brauchte sie einen Friseurbesuch, den sie sowieso nicht hätte zahlen können? Sie war eben natürlich. Genau! Natürliche Eleganz!

Lilemour drückte sich noch tiefer in die Ecke und schaute auf den Boden.

Zum Teufel mit nicht vorhandener Eleganz. Was sollte sie mit ihren Händen machen, wo sie hin tun? Es war nichts mit ihr anzufangen. Sie wollte wieder gehen, von dem Augenblick an, als sie notgedrungen an Ilias Arm den riesigen Eingang eines noch riesigeren Gebäudes passiert hatte.

Vor einer halben Stunde dann, hatte er sie Mutterseelen allein stehen gelassen. Zu Beginn war Lil noch ausreichend mit dem köstlichen Buffet beschäftigt gewesen, von dem sie die meisten Sachen die in ihren Mund gewandert waren, gar nicht hätte benennen können, aber jetzt. Jetzt half ihr kein Essen mehr, sie war ein verlorenes Stück Lachs in einem großen Fluss. Schwamm sicherlich auch noch in die falsche Richtung.

Ihre einschüchternde Umgebung jedenfalls, bestand aus einem hell erleuchteten Saal voller Kronleuchter und anderem Prunk, durch den Ilias sich pudelwohl fühlen musste. Alles begleitet von einem kleinen Orchester, dass von Vivaldi über Beethoven, Tschaikowski und Rachmaninow alles zu spielen vermochte.

Alle unterhielten sich wundervoll, jeder hatte jemanden den er kannte.

Na toll. Würde Ilias je wieder nach Hause wollen? Moment. Nach Hause?!

Was dachte sie sich da? Sie würden nicht nach Hause gehen, denn er ließ sie nicht in ihres und wollte noch nicht in seines. Es war reinste Blasphemie von einem gemeinsamen Zu Hause auch nur ansatzweise zu denken. Es musste Gift im Essen gewesen sein!
 

Menno! Er wollte doch nur den Gastgeber ausfindig machen. Was sie wohl so lange machten? Ob er schon zu ihm durchgedrungen war? Nun, daran bestand kein Zweifel, er wird sich den Weg freigelächelt haben. Wahrscheinlich ließen sich die Zwei gerade kräftig über die stillose Moderne aus und schaukelten sich gegenseitig hoch. Er und dieser alte, reiche Sack mit seiner klassischen Architektur.

Zu Lillis Erstaunen, war Ilias halbwegs passabel für die Gegenwart gekleidet. Sicherlich hätte man seine, mit silbernen Ornamenten aufwendig bestickte Weste unter dem vorgeschriebenen schwarzen Cut für exzentrisch halten können, doch die Anwesenden kannten ja seinen Alltags Mantel nicht. Sein sonstiges gespielt galantes Auftreten entschuldigte all seine feinen Absonderlichkeiten. Natürlich nicht bei ihr! Sie wusste es besser!

Das einzig Positive dass diesem Abend abzugewinnen war, dass es warm war und der Nazgul Verschnitt des vergangenen Tages hier nicht würde auftauchen können, sollte er sich nicht einer Schönheitsoperation unterzogen haben und irgendwo an eine Einladungskarte gekommen sein.
 

".......und darum schau dir an, mit welchen illustren Mitteln sie uns entgegenwirken wollen."

Der Schreck fuhr Lilli in die Glieder, als sie eine allzu bekannte Stimme auf einmal unmittelbar vor ihr wahrnahm. War sie so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass sie das Herannahen des Vampirs glatt und sauber nicht bemerkt hatte?

Sie hob den Kopf und sah in Ilias adrett grinsendes Gesicht, der eine behandschuhte Klaue nach ihr ausstreckte und sie aus den schützenden Massen vom Stoff des Vorhangs zog.

Sein Anblick mit den, zu einem hoch angesetzten Zopf gebundenen Haaren, war noch immer leicht befremdlich für sie.

"Du kannst später mit mir kuscheln wenn du es so nötig hast. Kein Grund die Gardinen zu belästigen."

Gerade da sie etwas wirklich Giftiges hatte erwidern wollen, lenkte er mit einer Armbewegung ihre Aufmerksamkeit auf eine Person neben ihm.

Ach ja, der alte Knacker von Gastgeber. Hatte Ilias die Drohung, sie einander vorzustellen also wahr gemacht, trotz ihren scheinbar sinnlosen Einwänden. Lilli konnte nur beten, dass der Herr nichts über Architektur oder die göttliche Ordnung auf der Welt von ihr wissen wollte.

"Darf ich vorstellen Verehrteste! Zu meiner Linken der spendable Mann der uns diesen geschmackvollen Abend ermöglichte und dazu hin die Ikone der Ritterlichkeit. Stawrogin Trofimowitsch Navkan Molkatschenko Kostomarow. Inoffizieller aber wahrer Großfürst über die Gebiete ausgehend vom Barentsee bis hin nach Aserbaidschan."

In diesem schicksalsschweren Augenblick veränderte sich alles. Der Ball, ihre auswegslose Situation, ihr Leben. Was waren schon Schuhe mit denen man nicht laufen konnte? Wer war schon das Vieh dass sich wohl eines schönen Tages auf sie stürzen würde? Was war noch wichtig außer dem Hier und Jetzt?
 

Der fremde Mann lächelte Ilias reserviert an, "wie immer übertreibst du maßlos, guter Freund. Noch genauso wie zu Zeiten Nikolaus Romanow des Ersten. Unverbesserlich."

Es wäre nicht abstrakt gewesen zu behaupten, dass Lilemour mit der Situation restlos überfordert war. Das hing nicht allein an der Feststellung, dass Stawrogin zweifelsohne der Vampir war, den sie in Russland hätten treffen sollen. Auch nicht daran, dass er seine wahre Identität durch das gängige Wegillusionieren der überlangen Zähne und Fingernägel nicht vor ihr verbarg, ja mehr noch, es unterstrich. Denn so weit ihre Geschichtskenntnisse sie nicht im Stich ließen, lebte Zar Nikolaus um 1850.

Nein, all das warf das Mädchen nicht so sehr aus der Bahn wie seine ganz und gar nicht alte Erscheinung selbst. Viel schlimmer noch. Im Essen musste eben doch Gift gewesen sein. Die runden Dinger mit der seltsamen Haut außen rum waren ihr gleich schon suspekt vorgekommen. Hätte sie doch nur auf ihren Magen gehört!

Es traf sie wie ein Hammerschlag, wie ein kalter Guss nach der Sauna, als wäre sie gerade eben aus dem Bett gefallen und aufgewacht. Ihr Wesen, ihr ganzes Sein war bis auf die Grundmauern erschüttert, wie das der Julia als sie ihren Romeo erblickte.

'Stawrogin, oh Stawrogin! Warum nur Stawrogin?!'

Sie war hin und weg. Gab es Liebe auf den ersten Blick? Wenn ja, dann war sie ihr verfallen. Lilli musste sich ernsthaft dem sündigen Gedanken erwehren, sich im Geheimen als zukünftige Frau Kostomarow zu sehen- oder was auch immer Teil des Nachnamens war.

Liebend gerne würde sie alle zu jeder Zeit benutzen, um Paketabnahmen oder Verträge zu unterschreiben.
 

In der Zwickmühle kein vernünftiges Wort außer einem nervösen "Freut mich sehr" herauszubringen, nahm Ilias ihr unbewusst die Bürde ab.

"Das ist eben besagtes Ordensmitglied. Was sagst du, grenzt es nicht nahezu an Beleidigung" ,meinte er rhetorisch mit einem angedeuteten Kopfnicken in ihre Richtung, völlig lieblos in geschäftlichem Tonfall. Ja doch, es war eine Beleidigung dass er ihr Stawrogin nicht schon viel früher vorgestellt hatte! Dieser Stümper!

Keiner der Beiden bemühte sich darum, ihren Namen zu erwähnen oder erfragen. Das war gut, er war ihr ohnehin entfallen.

Verdammt, sie hätte sie doch einem Friseurbesuch unterziehen sollen, auch wenn sie als Bezahlung tagelang Haare auf dem Boden hätte zusammenkehren müssen. Lilli wünschte sich nichts mehr als ein paar lachsfarbene Muscheln im Haar.

Jedoch neigte der Russe den Kopf leicht zur Seite als er Lilli betrachtete, die sich nicht schlüssig war, ob sie nun rot oder blass werden sollte.

"In der Tat, ziemlich jung."

Fantastisch, sein leichter Akzent war Musik in ihren Ohren. Seine weiche, überraschen helle Stimme, ein Wunderwerk!

Aber nein! Wie kam er darauf dass sie jung war?! Ihr Alter war perfekt auf seines Abgestimmt! Sie harmonierten vollkommen, wie Jing und Jang! Oder aber bei dem Gift im Essen handelte es sich um hochdosiertes Zyankali.

Stawrogin, oh Stawrogin. Warum nur Stawrogin?!
 

Fortsetzung folgt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Grinsolt
2005-08-20T16:59:46+00:00 20.08.2005 18:59
gegrüßt

Oh nein der setzt mit sicherheit seine Kräfte ein...
aber wer würde das nicht in so einem augenblick machen?

Hochachtungsvoll
Grinsolt
Von:  fiZi
2005-04-29T17:27:24+00:00 29.04.2005 19:27
buuuuhuuuu
ich hoff mal, euer lap geht bald wieder. die story fehlt mir, und das unterhalten mit dir (so selten es war) auch :((
Von: abgemeldet
2005-03-15T01:07:24+00:00 15.03.2005 02:07
*LOOOOOOOOL* DEIN SCHLUSS DEIN SCHLUSS DEIN SCHLUSS!!! Ô.Ô Ich liebe den Schluss! *freu wie so'n schnitzel, dass was so lustig is*

So, hier schreib ich nun endlich mal nen richtigen Kommentar und nicht immer diese mutierten ENS-Mischlinge ^o^
Zwar erst zum letztmöglichen Kapitel, aber du kriegst eh genung Kommis XD
Aber ab jetzt machs ich regelmäßig, da ich dich ja eingeholt hab! ôô

Erstmal was zu Ilias: Der erinnert ja wohl sooooowas von an sunshine, das geht ja kaum noch heftiger! ^o^ Is aber nicht negativ, sondern gefällt mir sehr gut! (obwohl der ja nich mein favorit bei inu yasha ist, wie du weißt Oo) aber ich liebe ja eben solche arschloch-charas, die gehören in jede gute geschichte meiner meinung nach, das macht viele kerle erst interessant ^o^ ich mag auch seinen humor, und dass er nicht ganz so zugeklappt wie sunny ist ^_~
alles in allem ein sehr gelungener chara, wie ich finde!

Zu Lilemour (dieser geniale name ôô): sie erinnert vom typ her irgendwie an rina, auch wenn sie um einiges vorlauter ist... aber das ist ja klar wegen: ganz andere zeit und etwas andere situation... ich kenn das, meine weiblichen charas gleichen sich untereinander auch ziemlich stark ^^''
aber wie auch immer, ich finde sie toll! ôô sie ist so lustig und naiv und ihre gedankengänge sind einfach zum schreien! XD
sie könnte zwar ruhig noch ein paar facetten mehr vertragen, aber bisher hatte sie ja nicht wirklich zeit, welche zu entwickeln... und unter den gegebenen umständen hat sie wohl auch besseres zu tun, als tiefsinnig zu sein ;) na mal gucken, wie sie sich noch entwickelt ^o^

die sitation ähnelt der in 'Alles Fließt' SEHR stark, aber mir gefällt das total, ich finde es absolut genial, wie du die gedanken und die entwicklung der gefühle (oh - whoops, darf man davon an dieser stelle schon reden? ^^) deiner figuren in diesen bedrouillen, in die sie immer geraten, beschreibst... =)

wer war da noch? ach ja, der opa georg: dieser typische respektvolle und höfliche buttler von dem reichen schnickel tiih hiih... ^o^ er erinnert mich an irgendwen... wahrscheinlich an so nen typischen respektvollen und höflichen buttler von irgen einem schnickel... ôô
möcht mal wissen, wieso der emi und diesem francesco-typen (nein, ich weiß - er heißt toni xD) gesteckt hat, wohin sein herr und meister mit dem mädel wollte... entweder verfolgt er ja eigene pläne (glaub ich aber nicht) oder er mag das mädel einfach (glaub ich schon, is aber sicher nicht der grund), oder aber ilias will es so... Oo (schon eher)

außerdem klasse finde ich diese ordensvorsteher, oder wie man das nennt... das ist so ne geile truppe, besonders cool find ich diesen efgeni (argh! hieß der so? kanns grad nich nachprüfen) und die roberta *looool* "sie summte irgendein wiegenlied uns strickte ..." hab mich gebogen vor lachen... ich will auch immer ständig strickende leute auftauchen lassen, das is ein komikgarant *_______*

zu wem oder was muss ich noch meinen senf geben? achja, samson! O_O Neeeeeeiiiiiiin!!!!! neineineineineiiiiin, wie konntest du?!! das war die bisher mit abstand traurigste und gemeinste stelle!(für einen unsensiblen und für tiefergehende situationen unempfänglichen klotz wie mich) wenn es um kuscheltiere geht, hört für mich der spaß auf, da bin ich plötzlich voll sensibel (auf einmal, ja xD) das ging mir echt nahe... also auch mental und so... (nein, ich weiß, ich bin gestört... ôô)
bitte lass samson wieder auftauchen, unversehrt!! O___O ein kleiner schritt für steff, ein großer schritt für die kuscheltier-heit! und für klein-anna ...

apropos mein name: (hat jetzt überhaupt nix mit dem thema hier zu tun, aber sonst vergess ichs wieder) ne bekannte von mir aus japan will mir inuyasha-filme - also OVAs - schicken, und hat mir die titel geschrieben... einer heißt "Sesshoumaru wo aishita anna" Ô____ô'''' ist zwar in dem zusammenhang kein name sondern nur n hilfswort, aber ich fands trotzdem witzig... *grusel* XDD

egal, zurück zum thema... *räusper* Oo
ich fands etwas eigenartig, auf welche weise lil bei ihrem fluchtversuch wieder eingefangen wird... ich meine, kann dieser typ sich teleportieren? oder woher wusste er sonst, in welches auto sie steigen will? aber schließlich kenn ich seine kräfte (bisher) nicht, also hast dus wahrscheinlich schon durchdacht ^o^

und wie transportiert ilias eigentlich sein monstrum von sarg, wenn nicht gerade ein halbes dutzend livrierte sänften- oder auch sargträger zur verfügung stehen, denn die scheinen ihn ja nicht ständig zu begeiten? und er muss das teil ja überall mithinnehmen, denn schließlich sind da seine klamotten drin, oder? und selbst ein vampir muss doch die unterwäsche wechseln... oder nicht? (was weiß ich schon über vampire, ich weiß gar nichts ^^ XDDDD) oder bleibt die immer sauber, oder säubert sich von selbst? und wenn ilias scghlafen will, was tut er dann mit seinem gepäck-krempel, den er im sarg aufbewart? oder schläft er gar nicht in dem, dient der nur zu image-aufrechterhaltung? bei dem weiß man ja nicht O_o

Ok, genung blöde und pedantische fragen fürs erste, die anderen heb ich mir fürs nächste mal auf ^o^
also, ich hoff auf eine baldige fortsetzung, und wir lesen uns ja hoffentlich auch anderweitig ^_~
bis denno -
Gruß

anna
Von: abgemeldet
2005-03-04T20:23:09+00:00 04.03.2005 21:23
das essen war vergiftet!!! ich bin eindeutig der meinug, dass das essen vergiftet war, wie könnte sich lilly sonst in so nen steinalten (auch wenn er nicht so aussieht), dahergelaufenen vampier verlieben??
Das kann nur am essen liegen!
Was wird Ilias dazu sagen? Er kann doch nicht seine Lilly an diesen komischen Russen abtreten, dafür müsste er viel zu besitzergreifend sein.
Wie gehts mit dem lieben Nazgul-verschnitt weiter? Hat er demnächst mal wieder einen Auftritt?
ich freu mich schon riesig aufs nächste Kapi XDDD
Von: abgemeldet
2005-03-02T17:48:41+00:00 02.03.2005 18:48
uiui!
das hät ich nun wirklich nicht erwartet,du bist wohl immer für Überraschungen gut?? O.O
Ich muss aber sagen, so gut hat mir das Ende des chaps nicht gefallen,das Verlieben von Lil war zu plötzlich und...irgendwie untypisch,so weit ich das mit den bisherigen kaps beurteilen kann!
Die eifersuchtsfrage würde mich aber schon seeehr interessieren..hehe!
Mach schön wieda!
*knuffz* zoe
Von: abgemeldet
2005-03-02T17:44:28+00:00 02.03.2005 18:44
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Ich find's geil!^^ Lil is verknallt. Wie süß! Die soll sich voll an den ranmachen! Lil go, go!^^ Ilias: *määääääääääääähhhhh!* Mein Schatz!*wahnsinnig werd* Er gehört MIR! MIR allein! *bald in den bergen wohn^^* Ok ich spinn jetzt wieder etwas zu weit, aber freu mich schon riesig auf den nächsten Teil.^^
Von: abgemeldet
2005-03-02T17:35:09+00:00 02.03.2005 18:35
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich beim letzten kapitel schon etwas zu meckern hatte.*sich verbeug*
Tut mir leid, ich bin anstrengend. o_O
Trotzdem danke für diese Fanfic.
Von: abgemeldet
2005-03-02T17:31:18+00:00 02.03.2005 18:31
Ha...Lil scheint ja völlig weggetreten, naja hauptsache Ilias amüsiert sich -.-
Ehrlich gesagt finde ich diese Kapitel aber nicht so doll.
Meiner Meinung nach zu viele verschlungene Sätze und überholte Wortwendungen. Ich weiß Ilias ist selbst mehr als überholt, aber nicht übertreiben. Davor hielt es sich in Grenzen und hat auch gepasst.
Ach ja und der eine Satz ziemlich am Anfang "ihr Rheuma fing an zu schmerzen"??? Meinetwegen kann ihr Rücken aufgrund des Rheumas anfangen zu schmerzen, oder so ähnlich. Nya, es sei dir verziehn und falls ich falsch liegen sollte entschuldige ich mich schon mal.^^
Tanzen ist jedenfalls eine gute Idee. Vermute ich richtig, dass der andere Vampir sich seiner Anziehung auf Lil voll bewusst ist? Dumme Frage, natürlich. Ein gesundes Maß an Arroganz scheint bei Vertretern dieser Art Voraussetzung zu sein. ;)
Schöne Grüße soweit.
Man liest sich.
Von: abgemeldet
2005-02-28T20:29:47+00:00 28.02.2005 21:29
ooooohhhhh nein, nein nein nein. kein anderer darf sich an lilly ranmachen ausser ilias! Ich verbiete es. JAWOHL. nuuuuuuuuuuur ilias, aber der wird das schon zu verhindern wissen, denk ich halt. also, hast du gehört? NUR ILIAS!!!!!!!!!!!!
ansonsten *anflausch* =)
Von:  fiZi
2005-02-27T19:36:18+00:00 27.02.2005 20:36
endlich komm ich mal wieder dazu, dir nen kommi dazulassen.
ich muss sagen - der schluss war echt überraschend - lil in einen andren verliebt? Oo
das geht doch nich ;)
er is viel zu alt, und so gut wie ilias sieht er eh nich aus! (naja, aber er kann ja gar nix machen *auf sein profil schiel* hehe)
die bilder die du da gemalt hast sind wunderschön! *total gut gefall*
ich bin ganz gespannt, wies weitergeht^^
wenigstens etwas, das mich vor meiner zwischenprüfung aufmuntert :)
hoffe, wir sehn uns bald mal wieder im ICQ!
*knuddel*
anne


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