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Am Anfang war das Schulprojekt

JoeyxSeto
von

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Erste Woche, Samstag Abend/Sonntag (Teil 1)

Da bin ich wieder!!! Über 160 Kommis!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *STAUN* Oh mein Gott, danke, danke, danke!!! Ich habe daher auch ein Dankeschönbildchen in den Charakterguide eingefügt, Ihr könnt es Euch ja mal ansehen! *smile*

Hier ist also das neue Kapitel! Da ich so ca. ab 17. Oktober mit meinem Studium anfangen werde, werde ich nicht mehr so viel Zeit haben, um mich meinem Hobby zu widmen, aber natürlich werde ich versuchen, weiterhin Updates zu machen, versprochen! Nur kann es diesmal um einiges länger dauern, denn das Studium geht nun mal vor, davon abgesehen, dass ich jetzt auch nebenher arbeite. Ich hoffe, Ihr habt Verständnis dafür!
 

Kapitel 7: Erste Woche, Samstag Abend/Sonntag
 

Nachdem Seto und Joey die "Blaue Rose" hinter sich gelassen hatten, kam der Blonde endlich dazu, die Frage zu stellen, die ihm bereits eine geraume Weile auf der Seele brannte: "Warum hast du so viel für mich geboten? Weshalb hast du dabei mitgemacht?"

"Wäre es dir lieber gewesen, von diesem wildfremden Lederfetischisten oder Bakura, dem Psycho vom Dienst, ersteigert zu werden? Wer weiß, was die in 24 Stunden mit dir angestellt hätten!"

"Du warst....besorgt?"

"Besorgt ist das falsche Wort....eher beunruhigt, mehr nicht."

"Man gibt nicht einfach mal so 20.000 Yen aus, nur weil man beunruhigt ist!"

Die Logik dieses Arguments entwaffnete Seto. Überrumpelt starrte er auf seinen Gegenüber hinunter, dessen warme braune Augen ihn mit leicht verschlagenem Blick musterten. Ahnte Joey, wie es sich tatsächlich verhielt?

"Die Idee, ich könnte mit einem von den beiden abhängen, hat dir gar nicht behagt, nicht wahr? Deswegen hast du dich so ins Zeug gelegt!"

Dem Imperiumsleiter wurde leicht schwindelig, merkte er doch, dass der Blondschopf in seinen Gedanken las wie in einem offenen Buch. "Du irrst dich!" erwiderte er schließlich schroff, nachdem er sich wieder in der Gewalt hatte. "Im Grunde ist es mir gleichgültig, mit wem du deine Zeit verbringst, aber da du zu blöd bist, um dir den richtigen Umgang zu suchen, muss man dich davor bewahren, Dummheiten zu machen!"

"Oh klasse, musst du jetzt unbedingt wieder das Arschloch herauskehren, während ich für die nächsten 24 Stunden an dich gefesselt bin?!"

"Wer sagt das?"

"Deine 20.000 Yen! Ich bin nicht unfair! Du hast einen Haufen Kohle für mich berappt, also werde ich auch bei dir bleiben! Aber eines sage ich dir gleich: Falls du vorhast, in dein altes Fahrwasser zurückzuspringen, dann tu das, aber ohne mich! Von dem arroganten und gefühlskalten Geschäftsmann Kaiba habe ich wirklich genug! Was mich interessiert, ist der Mensch Seto! Der ist nämlich ziemlich in Ordnung!"

"Du kapierst es nicht, oder? Ich zeige diesen Menschen, von dem du sprichst, nur sehr ungern, denn dieser Mensch ist angreifbar, verletzlich, schwach! Wenn meine Geschäftspartner mich so erleben würden, würde keiner von ihnen mich mehr ernst nehmen!"

"Von mir aus, aber ich bin nicht einer deiner Geschäftspartner, sondern dein Klassenkamerad! Dein albernes Geplapper über deine ach so undurchdringliche, eisige Fassade grenzt in seiner Lächerlichkeit schon beinahe an einen schlechten Witz - und das meine ich noch harmlos!"
 

"Was?! Jetzt hör mal zu, WHEELER....!"

"....Oh Mann....Um es auf frühem Vorschul-Niveau zu formulieren: Bevor du wieder mit deinem unzulänglichen Gerede anfängst, dass man in der Welt der großkotzigen Reichen nur bestehen kann, wenn man sich als empfindungslose Arbeitsmaschine ausgibt, solltest du dir lieber ein Taschentuch in den Mund stopfen!!"

"....Wheeler....!!"

"Und noch was: Ich habe ganz entschieden was gegen dein egozentrisches Verhalten und deinen übertriebenen Perfektionismus! Du musst stets der Beste sein, der Tollste, Einzigste an der Weltspitze der Duellanten! Solange du nur ganz oben bist, kann auch die gesamte Welt zugrunde gehen, das kümmert dich nicht! Eigentlich bist du ein netter Kerl, Seto, aber dein Ehrgeiz kommt nicht von Gozaburo, der ist ein Teil deiner Persönlichkeit! Immer höher hinaus, immer besser, das musst du sein! Weiß du was? Du bist der schlechteste Verlierer, den ich je gekannt habe! So fair du normalerweise bist, du verstehst es nicht, richtig mit Schmerz und Niederlagen umzugehen! Wenn du nicht gewinnen kannst, willst du lieber gar nicht erst spielen! Das ist auch der Grund, warum du niemals ein wirklich großer Duellant sein wirst - dir fehlt die natürliche Stärke eines wahren Spielers, der aus seinen Fehlern lernt und jede Niederlage als Anreiz benutzt, härter an sich zu arbeiten!!"

"Was soll diese Strafpredigt, verdammt noch mal?! Wieso muss ich mir das von dir sagen lassen?! Denkst du etwa, ich würde mich besser fühlen, wenn ich so ein Loser wäre wie du?!"

"JA!!!"

Der Jüngere visierte den Brünetten zornig an, die Hände zu Fäusten geballt. "Am Anfang war ich ein Loser, ich bestreite es nicht! Aber meine Freunde haben mir geholfen, mich weiterzuentwickeln, ganz besonders Yugi! Ehrlich, Alter....ich möchte nicht dabei sein, wenn dein Ehrgeiz dir das Genick bricht!"
 

Was war hier passiert? Joey führte das Gespräch, war der Dominante im Dialog? Brachte gute Argumente ins Feld und drückte sich gehoben aus? Seit wann kannte der überhaupt Begriffe wie "egozentrisch" oder "Perfektionismus"? Joey kanzelte ihn ab, rückte seine Schwächen in den Mittelpunkt, kritisierte ihn? Das war doch SEIN Job?! ER zwang den Blonden sprachgewaltig in die Knie, nicht andersrum!

"Was ist? Bist du mit deinem Latein am Ende? Dann lass uns zur Villa gehen, immerhin hast du mich gekauft und es ist dein Haus, Sozi-Projekt hin oder her!"

Kaiba war sichtlich verwirrt. Ihm war aufgefallen, dass der Sechzehnjährige seinen Part übernommen hatte, und das gar nicht mal schlecht. Wenn er es wirklich wollte, konnte Joey also auch verbal ein echter Gegner sein, und das war neu für den Firmenleiter. Nach ihrer Meinungsverschiedenheit traten sie den Nachhauseweg an und der Ältere wagte ein schmales Lächeln, als er die ihm vertraute Auffahrt erkannte. Fast eine Woche war es jetzt her, seit er das mondäne Anwesen zuletzt gesehen hatte. Als der Blonde durch die Eingangstür stolperte, kam ihm sogleich Franklin, der alte Butler, entgegen und nahm den beiden Herrschaften die Mäntel ab. Er ließ sich, gemäß der englischen Schule, in keiner Weise anmerken, ob er sich über die Ankunft seines wahren Chefs freute oder nicht, sein Gesicht war unbeweglich.

"Master Mokuba ist im Kaminzimmer, Sir."

"Danke, Franklin." antwortete Kaiba nach Gewohnheit, und stutzte einen Moment, als der Butler nicht die geringsten Anstalten machte, sich zu entfernen.

"Danke, Franklin." wiederholte Joey mit einem Grinsen und endlich entschwand der Bedienstete. Der Jungmillionär quittierte das soeben Erlebte mit einem Knurren.
 

"Was regst du dich auf? Deine Angestellten sind nun mal ausgezeichnet ausgebildet. Wenn man ihnen den Befehl gibt, jemand anderem zu gehorchen, und sei es bloß für drei Wochen, dann werden sie es mit Bravour erledigen!"

Eine Zofe eilte aus dem Kaminzimmer in Richtung Küche und balancierte ein Tablett in den Händen, das mit einem großen Teller, einem Glas, Besteck, einer Salatschüssel und einer Schale vollgestellt war. So gut es ihr möglich war, knickste sie vor dem nebenberuflichen Model und huschte die Treppe hinunter. Bevor sie in den Küchentrakt schlüpfte, rief Joey sie zurück: "Clara, hat Mokuba schon zu Abend gegessen?"

"Ja, Sir. Alles verputzt, wie Sie sehen!" Und sie hielt zum Beweis das Tablett in die Höhe. "Ich habe abgeräumt, weil der junge Master eingeschlafen ist. Ich habe ihn auch zugedeckt."

"Danke sehr, Clara. Sie sind sehr gewissenhaft."

"Vielen Dank, Sir." erklärte das Mädchen errötend und wiegte sich geschmeichelt in den Hüften. Seto zog missbilligend die Stirn in Falten. Offensichtlich war der Köter recht beliebt bei seinem Hauspersonal....

>>Darf ich fragen, warum du ihn wieder ,Köter' nennst??<< meldete sich das Kaiba'sche Gewissen in einem lauernden Unterton.

>>Weil ich momentan sauer auf ihn bin! Wer hat ihm erlaubt, mich so anzufahren? Und dann dieser unverschämte Ton!<<

>>Du bist doch genauso mit ihm umgesprungen!<<

>>Das ist was ganz anderes!<<

>>Ach ja??? Warum???<<

>>Darum!<<

>>Das ist ausgesprochen unsachlich, Seto....<<

>>Halt die Klappe....!<<
 

Die zwei jungen Männer betraten das Kaminzimmer und auf der Couch hatte sich Mokuba im Feuerschein zusammengerollt und schlummerte selig. Er sah süß und unschuldig aus, wie ein kleiner Teddybär zum Durchknuddeln. Die verhärteten Züge in Kaibas Gesicht wichen einem glücklichen, brüderlichen Lächeln, als er den Schwarzhaarigen betrachtete. Er hob ihn auf seine Arme und trug ihn ins Bett. Dort flüsterte er ein "Gute Nacht" und deckte den Jungen fürsorglich zu.

"Schön." murmelte der Sechzehnjährige versonnen.

"Was ist schön?"

"Wie du dich gerade um ihn gekümmert hast. So richtig liebevoll. Er hat mir erzählt, dass ihr schon früh darauf verzichten musstet...."

"Worauf?" erkundigte sich der Ältere in desinteressiertem Ton und näherte sich dem anderen, der immer noch im Türrahmen lehnte und von dem Licht umgeben war, das vom Korridor aus herein zwinkerte.

"Auf Zärtlichkeit. Auf Wärme. Auf Vertrauen. Auf Schutz. Auf..." Er unterbrach sich kurz und blickte dem Brünetten direkt in die Augen. "....auf Liebe."

Schweigen.

Seto brachte es einfach nicht fertig, dem zu widersprechen. Joey hatte eine simple Feststellung gemacht, nichts weiter. Wortlos ging er an dem Blonden vorbei, den Gang hinunter, doch er spürte den glühenden Blick in seinem Rücken.

"Kann ich....über Nacht hier bleiben?"

"Sicher. Ich meine, eigentlich ist das ja immer noch deine Villa. Schon komisch, dass du mich fragen musst, ob du in deinem eigenen Bett schlafen darfst....Es ist ein schönes, großes Bett.... aber für einen allein scheint es mir zu einsam zu sein....In den ersten Tagen habe ich mich ehrlich gesagt irgendwie verlassen darin gefühlt....und dann ist der Raum drum herum auch noch so weitläufig....Deine bisherigen Nächte müssen kalt gewesen sein, Seto...."

Stille. Kaiba wagte nicht, sich umzuwenden. Joeys Augen schienen über seinen gesamten Körper zu kriechen und ein Schauer der Bangigkeit und der Lust überlief ihn.

"Soll ich dich wärmen?"
 

Der Brünette atmete geräuschvoll durch die Nase, als der Kleinere ihn von hinten umarmte. "Nichts verfängliches oder zweideutiges. Ich würde dich einfach nur gerne im Arm halten....und sei es lediglich ein einziges Mal. Wir sind doch jetzt....Freunde, oder?"

Ein ehrliches Angebot, das der Firmenchef unmöglich ablehnen konnte. So nickte er stumm und die beiden machten sich bettfertig. Als Kaiba aus der Dusche kam, verschwand Joey darin und schließlich standen sie in Pyjamas voreinander. Der des Blonden war blau und ein wenig zu weit, der des Brünetten war ziemlich untypisch: Auf weißem Grund tummelten sich honigfarbene Hundewelpen.

"Den hat Mokuba mir zu Weihnachten geschenkt. Ich würde ihn natürlich niemals auf eine Geschäftsreise mitnehmen, aber in meinen eigenen vier Wänden....Du lachst nicht?"

"Nein. Er ist süß - und steht dir! Er ist ein Beweis für deine sanfte Seite. Lass uns schlafen gehen."

Langsam bewegten sie sich auf das Bett zu und kuschelten sich unter die Decke. Zögernd schlang Joey seinen Arm um Seto und zog ihn enger an seine Brust. Ohne ein Wort zu sagen, lauschten sie dem Herzschlag des jeweils anderen, hörten auf die gleichzeitigen, gleichmäßigen Atemzüge, spürten die Geborgenheit und Wärme, die sich über ihnen ausbreitete und versanken alsbald sacht im Land der Träume.
 

Der Wecker klingelte laut und vernehmlich, aber offensichtlich nicht deutlich genug für einen Joey Wheeler. Der Jungmillionär reckte und streckte sich und betrachtete den anderen mit zaghaftem Lächeln. Gestern hatte sein Traum ihn enttäuscht, denn der Jüngere war nicht bei ihm gewesen, als er erwachte. Doch heute, Sonntag....Es war merkwürdig. Tatsächlich hatte er tief und gelöst geschlafen, ohne noch Gedanken an seine Firma, Verträge oder Konferenzen hin und her zu wälzen oder sich anderweitig in Stress zu versetzen. Er fühlte sich entspannt und seltsam erholt und war davon überzeugt, dass das zum Teil Joeys Verdienst war, denn seine Anwesenheit hatte den Brünetten davon abgehalten, sich wie üblich Sorgen über morgige Termine und ähnliches zu machen. Scheu wanderten seine Finger durch das wirre goldene Haar, glitten an der Schläfe entlang über die zarte Wange, dann streichelten sie die süße Nase und die wahrhaft sündigen Lippen. Kaiba spürte, wie das Verlangen sich in ihm regte und unterdrückte es gewaltsam, indem er seine Hände in die Decke krampfte. Er ahnte, dass er der Versuchung erliegen würde....aber er hatte den Mund des anderen schon zweimal berührt.... Hieß es nicht, aller guten Dinge sind drei? Er neigte sich langsam vor, wie in Zeitlupe, als Joey sich plötzlich bewegte und seine Arme eng um den erschrockenen Seto schloss. Der Blonde kuschelte sich richtig an ihn, viel näher und intensiver als gestern Abend. Sein warmer Atem streifte sanft das Gesicht des Älteren und er errötete tief.
 

>>Weißt du, jetzt müsste man ein Mikrophon in deinem Pyjamahemd verstecken!<< bemerkte sein Gewissen hinterhältig.

>>Ach ja? Und wieso?<<

>>Weil man dann folgendes hören würde: Klopf, klopf, klopf - Seto Kaibas armes Herz auf Hundertachtzig!<<

>>Verschone mich mit deinen blöden Kommentaren!!<<

>>Was denn?! Es stimmt doch, oder etwa nicht?! Jedenfalls bist du rot wie eine Tomate!!<<

"....Hmm....? Seto....?"

Klang Joeys Stimme frühmorgens immer so verführerisch einschmeichelnd?! Der Firmenchef schälte sich hastig aus der Umklammerung und kramte den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung zusammen. "Guten Morgen." sagte er laut und kühl.

"Morgen", nuschelte der andere und dehnte sich geschmeidig. Der Ärmel des zu weiten Schlafanzugs rutschte ihm dabei über die Schulter und gab den Blick auf seine wohlgestaltete Brust und die vollkommene Halslinie frei. Ohne sich dessen bewusst zu sein, krabbelte der Jüngere aus dem Bett, wodurch er wieder einmal an einen liebenswerten kleinen Hund erinnerte (Seto hatte bisher keine Ahnung gehabt, wie hinreißend er Hunde eigentlich fand), und schlurfte gähnend ins Bad. Er hatte von Kaibas Eiswürfel-Begrüßung keinerlei Notiz genommen. Es war schon seltsam - einerseits konnte Joey wirklich unglaublich süß und niedlich sein, andererseits aber verstand er sich auch erstaunlich gut darauf, sinnlich und ungemein erotisch zu wirken....Der Brünette ertappte sich dabei, wie er sich fragte, welche Rolle der Blonde wohl als Liebhaber einnahm: die des zurückhaltenden, schüchternen Uke oder die des leidenschaftlichen, heißblütigen Seme? Moment mal! Schüchtern? Zurückhaltend? Joey???? Eigentlich eher nicht. Leidenschaftlich und heißblütig traf es da schon besser....aber ein Kaiba würde sich niemandem unterordnen, das stand für ihn unumstößlich fest!

"Ich bin fertig, Alter....Willst du jetzt rein?"
 

Das Sonnenlicht, das von außen durch die Fenster fiel, ließ das korngelbe Haar hell aufleuchten. Die zart gebräunte Haut war übersät mit silbrig glitzernden Wasserperlen, welche über die üppigen Brustwarzen des Sechzehnjährigen rannen und feuchte Spuren auf seinen schlanken Hals, die sehnigen Schultern, die kräftige Brust, den Waschbrettbauch und seinen Lendenansatz malten. Das Handtuch, das er trug und das als einziges seine Nacktheit versteckte, sass verhältnismäßig tief und man konnte zumindest erahnen, wie das Verborgene aussah. Gelassen wandte der Braunäugige sich zu dem Stuhl, auf dem seine Klamotten lagen, und zeigte bei dieser Gelegenheit seinen gut durchtrainierten, muskulösen Rücken. Auch dort fanden sich Wassertropfen und die Sonne verlieh ihnen einen matten Schimmer, sodass die weiche Haut fleischig und verheißungsvoll zu glänzen begann. Setos Kehle wurde trocken. Sein Mund öffnete sich ein wenig und sein Atem beschleunigte sich. Da der Meisterduellant nur schwieg, anstatt zu antworten, drehte Joey sich zu ihm um und fixierte ihn mit seinen bestechenden, glühenden braunen Augen, die einem das Gefühl gaben, bis ins Innerste von unglaublicher Hitze durchflutet zu werden. Kaibas Hände krallten sich fester ins Laken.

Joseph Jay Wheeler.

War.

Reine.

Verführung.
 

"Siehst du etwas, das dir gefällt?" wollte der Blondschopf wissen. Aber die Art und Weise, wie er das sagte, ein Hauchen mit einem rauchigen Unterton, erregte den Siebzehnjährigen nur noch mehr. Aus seiner Kehle kam nur ein heiseres Krächzen, was Joey als "ja" interpretierte. Er genoss es regelrecht, Seto so im Schwitzkasten zu haben, nachdem der Brünette ihn so oft heruntergeputzt hatte. Natürlich kannte er jetzt die Gründe für dieses rüde und arrogante Verhalten, aber ein bisschen Strafe musste sein! Der Jüngere setzte ein gefährliches, fast diabolisches Grinsen auf und begann, über seine Oberschenkel, seinen Lendenansatz und seinen festen Bauch zu streicheln. Während er das tat, näherte er sich dem Imperiumsleiter und kletterte, wie vorhin auf allen Vieren, ins Bett zurück.

"Möchtest du....mich berühren, Seto....?"

Die Allgemeinheit neigte dazu, Seto Kaiba mit einem Eisberg zu vergleichen und ihn in aller Regel als kühl, verschlossen und reserviert zu beschreiben. Aber der Eisberg war in diesem Moment gerade dabei, langsam aber sicher zu schmelzen. Die Kälte verschwand aus seinen blauen Augen und wich einem anderen, mächtigeren Gefühl, über das nicht einmal der sämtlichen Herausforderungen strotzende Jungmillionär Kontrolle ausüben konnte. Joey neigte sich vor, sehnsüchtig die anmutig geformten Lippen betrachtend. Wie mochte es sein, diesen schönen Mund wund zu küssen? Immer näher kam er seinem verlockenden Ziel. Zehn Zentimeter....fünf Zentimeter....vier Zentimeter....drei Zentimeter....zwei Zentimeter....

"Zieh dich endlich an, Wheeler!!"

Der Zauber verflog und der Blonde blinzelte verwirrt. Kaiba hatte - fluchtartig, wie es schien - das Bett verlassen und schleuderte die Klamotten des Jüngeren in seine Richtung. "Und wage es nie wieder, mir so nahe zu kommen, hast du verstanden?! Ehrlich gesagt lege ich keinen Wert mehr darauf, mit dir zusammen zu sein! Ich spucke auf die 20.000 Yen! Eine vergeudete Ausgabe, nichts weiter! Weiß der Teufel, was mich geritten hat, dich zu ersteigern! Wegen diesem dämlichen Sozialkunde-Experiment sind wir überhaupt so weit gekommen! Aber damit das klar ist: Wir ziehen diese Sache durch, als wenn sich nichts zwischen uns geändert hätte! Ende der Diskussion!" Damit zog er sich das Pyjamahemd mit dem Hundemotiv aus (auf der Hose sind keine drauf) und warf es achtlos zu Boden.
 

Joey stand wie erschlagen. Doch im nächsten Augenblick knallte eine Ohrfeige. In seinen langen hübschen Wimpern hingen Tränen. "Arschloch! Du gottverdammtes Arschloch!!! Was soll das, verdammt noch mal?! Letzte Nacht waren wir uns so nah wie noch niemals zuvor und du....?! Du vertraust mir, ich weiß es!! Weshalb sagst du diese Dinge?!"

Kaiba hielt sich die Wange, die ein rötlicher Streifen zierte. Der Sechzehnjährige hatte eine harte Handschrift. Er schwieg. Lastende Stille lag über ihnen.

"Verschwinde." sagte Joey endlich, eisig und ohne Regung in der Stimme. Wortlos wechselte der Braunhaarige in die Klamotten, in denen er gekommen war und eilte grußlos zur Tür hinaus. Sie fiel klappernd ins Schloss und ein armer junger Mann blieb zurück, allein mit seinen Tränen. Er merkte nicht einmal, dass sie ihm über das Gesicht liefen. Mechanisch trat er ans Fenster und verfolgte, wie Seto gehetzt nach draußen stürzte, als wäre das Ungeheuer der Apokalypse hinter ihm her. Dann, in einem plötzlichen Aufwallen von Zorn, donnerte der Blonde seine Faust gegen das Glas.

"Nie...." stieß er bebend hervor, "....nie werde ich ihn begreifen....!"
 

Der Firmenchef rannte, als gälte es das Leben. Er achtete nicht auf Passanten, nicht einmal auf Autos, als er die Straße überquerte, auf gar nichts. Nur ein Gedanke hatte noch in ihm Raum, ein Gedanke, dessen er sich erst vorhin blitzartig bewusst geworden war. Es war ein schmerzhafter und grausamer Gedanke, den er nicht verdrängen konnte. Es war nicht einfach nur so, dass er auf der Flucht vor seinen Gefühlen war....viel stärker und unbarmherziger brannte in ihm die Gewissheit, dass er jene Zuneigung, die Joey offensichtlich für ihn hegte, einfach nicht verdiente! Zum ersten Mal gestand er sich ein, dass er wirklich so geworden war, wie Gozaburo ihn immer hatte haben wollen....aber das bedeutete auch, dass er Joey immer wieder weh tun würde, weil er nicht anders konnte. Gozaburo steckte zu tief in seinen Knochen und seinem Herzen....Selbst wenn es ein gemeinsames Glück mit dem Blonden hätte geben können, irgendwann hätte er es wieder zerstört, aufgrund seines alten Misstrauens, aufgrund seiner Feigheit, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, aufgrund seines Ehrgeizes....ein Ehrgeiz, für den sein Adoptivvater nicht einmal verantwortlich war, sondern der ein Teil seiner Persönlichkeit war....Er hielt an, erschöpft und traurig. "Ich verdiene es nicht, Joey....ich verdiene dich nicht! Bevor ich die Liebe zwischen uns aufblühen lasse und später wieder zertrete, ersticke ich sie lieber gleich im Keim...." murmelte er zu sich selbst.

>>Ich hasse mich dafür, dass ich so bin! Vernichten und unterjochen, das ist alles, was ich gelernt habe! Ich mache immer alles kaputt! Dabei habe ich mir eingebildet, dass nichts mich erschüttern könnte....Ich bin wie Gozaburo....Ich habe nicht das Recht, glücklich zu sein....<< Obwohl die Sonne schien und es ein rundum schöner Tag zu werden versprach, sah es in Kaibas Herz düster und grau aus. >>Ich bildete mir ein, stark zu sein, aber in Wahrheit bin ich schwach, genau wie Joey gesagt hat....Auch ich habe Existenzen zerstört, ohne mir über die Konsequenzen klar zu sein....Nein. Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden....Und deshalb darfst du....dich nicht in mich verlieben....mein Schöner....Dir gebührt ein besserer Mann, als ich es bin....<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von:  jyorie
2013-07-19T23:06:38+00:00 20.07.2013 01:06
Hey ^_^

bei so einer Auktion, wo jemand versteigert wird ... wer bekommt da das Geld? ... es wurde ja nicht vorhergesagt, das es als Spende genommen wird und wenn es der blauen Rose zu gute kommt, ist das ja auch unfair ... hat es dann Joey bekommen? ... zum Glück hatte er die nächsten 24h keine Termine ;)

Ich muß auch sagen, das sich Joey sehr gut geschlagen hat und man merkt, wie er in Setos Augen immer mehr steigt und erst zunehmender wird. Auch das die beiden die Nacht über gekuschelt haben war süß. Nur der Morgen war schade – das Seto glaubt, er macht alles kaputt und abhaut.

CuCu Jyorie

Von:  bebi
2006-12-15T14:10:20+00:00 15.12.2006 15:10
ahhh, müssen die denn immer im falschen Moment in selbstmitleid versinken??
Geniales Kapi!!
Von:  lizardgirl
2006-09-23T20:32:44+00:00 23.09.2006 22:32
*gleich anfängt zu heulen*
Man Kaiba, wie kann man nur so blöd sein? Wenn er dich will, dann hat das schon einen Grund! Man es ist zum Haare ausraufen! Immer wenn ich denke, jetzt passiert es aber, dann passiert es nicht. Du machst deine Story echt spannend! Und wenn man mit was ganz anderem rechnet, dann passiert was unvorhergesehenes. Echt, wie schaffst du das?
*fragend schau*
Von:  ReiRei-chan
2006-05-28T20:11:26+00:00 28.05.2006 22:11
Ach, Kaiba, du Stück hirnloser Idiot!
Selbstzweifel bringen dir nichts und dieser Pessimismus ist einfach nur krank!
Argh!
Warum erinnert mich das so stark an mich selbst?
*drop*
*grade niedergeschlagen ist*
Von:  Swaja
2005-12-09T11:58:37+00:00 09.12.2005 12:58
Halli Hallo

Oh Mann, war das knuffig! Aber schade ist es trotzdem, dass Seto wieder so gefühlskalt geworden ist. Ich fand es cool, wie Joey Kaiba aus seiner eigenen Villa rausgeschmissen hat. Aber das Moki nichts von dme Krach am frühen Morgen mitbekommen hat... Naja.
Ich spring mal zum nähsten Kappi!

Deine Swaja
Von:  Keissy-chan
2005-10-12T21:04:15+00:00 12.10.2005 23:04
*schnief*
'ne echt schöne gesichte.
Irgendwie verstehe ich Seto nich kanz.
*traurig guck**kopfschüttel*
Schreib bitte schnell weiter*lieb guck*
Von:  Morathi
2005-10-12T17:50:50+00:00 12.10.2005 19:50
*HEULLLLLLLLLLLLLLLL* *sich aufs bett werf**flenn**auf decke hau*
das ist gemein.... das ist traurig, das tut weh *sniff*
verdammt, kaiba, du verdienst es -.-
das war echt heftig, wie er reagiert hat. da denkt man, sie kommen sich endlich näher, so weit wie joey da gegangen ist, aber nein, kaiba verurteilt sich. kein wunder, dass er einen abdruck auf der wange hat *drop*
war ein schönes kapitel, die gefühle sind echt gut rübergekommen *auf tränen zeig* da.
hoffe es geht bald weiter, bin total gespannt!!!!
cu tsusuki ;)
Von: abgemeldet
2005-10-12T16:46:58+00:00 12.10.2005 18:46
Das war...das war...EINFACH NUR SCHÖÖN!!!
Und so traurig, wie Seto am ende abgehauen ist!
Seto du Blödmann, warum bist´e nicht einfach da geblieben? *heul*
Aber es war auch super schön wie Seto und Joey gekuschelt haben!
Einfach nur knuffig!

Freu mich schon gaanz doll wenns weiter geht!
Bis hoffentlich seehr bald zum nächsten Kommi!
*knuddel*
Dein Asuka-ichan^^
Von: abgemeldet
2005-10-12T16:22:42+00:00 12.10.2005 18:22
NEeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein! *rotzundwasserheul* nein...;-; warum machst du das so traurig?! ich flenn gleich los! Warum ist Kaiba so ein vollidiot?! er darf nicht...er darf sich nicht von Joey trennen...die gehören einfach zusammen! warum quälst du die so? ich hab mich schon so gefreut, als Joey ein bisschen (*pg* *pervershüstel* hehe) und dann?! Ich bring Kaiba...um ;-; menno! Außerdem, was soll das?! An dieser Stelle aufzuhören! Jedesmal quälst du nicht nur Joey und Seto, sondern auch uns, deine treuen, lieben Fans *mitJoeyaugenanglubsch* bidde...schreib schnell weidda...ganz schnell...;-; sonst sterb ich wirklich ncoh!

dein kleiner wheinachtsmann, der dir an weihnachten keine Geschenke bringt, wenn die Geschichte kein gutes Ende hat! *gg*
Von: abgemeldet
2005-10-12T15:17:30+00:00 12.10.2005 17:17
*heuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuul*
*schnieff*
bitte schreib schnell weiter
ich hab mich so ausgeheult und gleich danach hab ich den nach barn über mir ne standpaucke gehalten was es denen einfält da so einen krach zu machen während ich hier lese *grummel* bald lasse ich die verklagen-.-
*knmuddel*
vitte du musst das so schnell wie möglich weiter schreiben sons über lebe ich ichnt ich bin gerade dabei alle deine ygo und bayblade geschichten zu lesen
golden batterfly oder wie man das schreibt /bin ne niete in englisch *drop*/ is sooooo gleil aber da hast du schon so lange nichts mehr hochgeladen
bitte da auch weiter machen
*knuff*
übrigens muss einer ganz schön gut schreiben können um als mein varvourit zu gelten und du gehörst dazu^^
freu mich schon auf die vortsetzung
*knuddel*

deine lisacat^.-V


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