Wiedersehen
So, hier die Antwort auf die Frage, die alle wissen wollten:
Was für eine Nachricht?
Erbe Hogwarts' Teil 10
Wiedersehen
Schnell war Sev wieder in sein Büro, um eine Antwort zu schreiben. Er wollte Tom nicht zu lange warten lassen, denn das konnte unangenehme Folgen haben.
Vor allem, da es sich um seinen Bruder handelte und der Lord hier sehr empfindlich war...
Allerdings konnte er sich auch nicht zurückhalten, eine Frage zu stellen, die ihn seit dem Eintreffen Toms Brief, quälte...
Wer sollte Deimos die Nachricht überbringen?
*
Die Antwort auf seine Frage kam am folgenden Morgen in Form einer schwarzen Eule, die bei Deimos landete.
"Von wem ist der?", erkundigte sich eine neugierige Stimme neben ihm - Draco.
"Sieht aus, als wäre er von meinem Bruder. Ich frage mich, was er will.."
Draco beugte sich weit rüber, um auch etwas lesen zu können. Allerdings saß er schnell wieder aufrecht, als er bemerkte, dass er den Text nicht lesen konnte.
"Was schreibt er?"
Deimos schwieg.
Draco blickte ihn an und erkannte, dass Tränen über seine Wangen liefen.
Alarmiert legte er einen Arm um den Jungen und zog ihn an sich.
"He, was ist denn? Stimmt was nicht?"
Der junge Lord schniefte einmal, dann lehnte er sich an seinen Freund. Dort verbarg er sein Gesicht in der Halsbeuge und blieb still liegen.
Blaise sah seinen Hauskameraden schief an und warf dann einen Blick zum Lehrertisch, an dem ein Severus Snape saß, der das Ganze kritisch beobachtete.
Und der Dunkelhaarige regte sich noch immer nicht.
Hektisch wanderten Blaises Blicke hin und her, wechselten zwischen dem Paar und ihrem Hauslehrer.
Der war mittlerweile aufgestanden und lief auf sie zu.
"Draco, Snape kommt!", flüsterte er und sah sich Deimos an, der noch immer keine Regung von sich gab.
"Draco, was ist los?", erklang dann die Stimme des Mannes und der Blonde sah auf.
"Ich hab keine Ahnung. Er hat den Brief bekommen, ist in Tränen ausgebrochen und hat sich mir an den Hals geworfen."
Severus nahm sich das Pergament, welches die Eule gebracht hatte und legte es kurz darauf wieder weg.
"Sieht aus wie Parsel.", meinte er dann und musterte den jungen Lord.
"Er lebt, Dray...", flüsterte Deimos dann aber.
Irritiert sah er den anderen an.
"Wer?"
"Sirius.", hauchte Deimos und blickte auf.
*
Wenig später saßen die drei im Büro des Hauslehrers von Slytherin.
"Also, erzähl mal, was los ist, Deimos."
Grüne Augen sahen ihn an und man konnte noch immer die Nachwirkungen der Tränen sehen.
"Tom sagt, dass er Sirius zurückholen konnte und er bei ihm ist und dass ich ihn beim nächsten Todessertreffen sehen kann! Verstehst du? Er LEBT!!!"
Erneut bahnten sich Tränen in seine Augen und kullerten die Wangen hinunter.
Draco umarmte ihn wieder, denn er ahnte, dass dieser Brief wieder eine Stimmungsschwankung zur Folge gehabt hatte.
"Schon gut... Scht. Ich freu mich für dich, mein Liebling.", flüsterte der Malfoy.
Deimos beruhigte sich recht schnell wieder.
"Danke, Draco."
Snape hatte sich ruhig gehalten. Er gab es ungern zu, aber er freute sich ebenfalls, dass dieser Flohsack zurück war.
Schließlich hatte er niemanden mehr gehabt, den er ärgern konnte. Lupin ging nur sehr selten auf seine Sticheleien ein und sonst gab es eben keinen.
Aber der Black, ja, der sprang immer schon auf die Palme, bevor er - Severus - auch nur den Mund auf machte.
*
Das Todessertreffen kam recht schnell und Deimos war sehr aufgeregt.
Draco würde ihn begleiten und natürlich auch Severus, der sie hin bringen würde.
So versammelten sie sich in seinen Privaträumen, um von dort nach Riddle Manor zu flohen.
Sie kamen in einer großen, marmornen Halle an, an deren Wände grüne Teppiche hingen, die allesamt Schlangen aufgedruckt hatten.
Severus lief voran, links an der großen Treppe vorbei, die in die Wohnbereiche führte und durch eine schlichte, schwarze Tür.
Von dort ging es durch einen kahlen Gang in eine unterirdische Höhle, deren Torbogen von Hunderten Schlangen umringt war.
Die Halle war an den langen Seiten von riesigen Kerzenständern mit grünen Kerzen gesäumt und spendeten ein dämmriges Licht.
Wie er merkte, waren schon so ziemlich alle Todesser da, denn der Raum war mit ihnen gefüllt und ein leises Summen hallte von den Wänden wieder.
Allerdings drehten sich auch so ziemlich alle zu ihnen um, als sie herein kamen.
Deimos sah sich um, denn er konnte seinen Bruder nicht sehen.
Durch den Umhang, dessen Kapuze tief in sein Gesicht hing, erkannte ihn Gott sein Dank auch niemand.
Wenn er daran dachte, dass Parkinson auch hier war.. Brrrr..
Plötzlich herrschte gespenstische Stille und man konnte erkennen, dass die Todesser eine Gasse bildeten und eine Person in grünem Umhang auf das Podest zu lief, welches sich am oberen Ende des Saals befand.
Deimos wusste augenblicklich, dass es sich da um seinen großen Bruder handelte. Aber wer waren die beiden anderen Personen, die hinter ihm liefen? Der eine hatte einen schwarzen Umhang an, der andere einen dunkelblauen.
>Tom?< Fragte er dann gedanklich und sofort blieb sein Bruder stehen und blickte sich um. Verwundert wurde der Lord von seinen Untergebenen gemustert, wussten sie doch nicht, was er suchte.
>Deimos, komm zu mir.<
>Kann Draco mitkommen?<
>Ja, sicher.<
Der Junge fasste nach der Hand seines Freundes und zog ihn mit sich, in Richtung des Lords.
Draco war natürlich überrascht und wusste nicht so recht, was jetzt los war, aber als er bemerkte, wohin sie liefen, wurde ihm schon ein wenig flau.
Zwar war seine Familie mit Tom befreundet, aber hier waren sie nicht privat.
Als sie dann den Lord erreicht hatten, ging ein Geraune durch die Reihen.
"RUHE!", schrie ihr Meister dann und dem wurde natürlich Folge geleistet. Tom legte eine Hand auf die Schulter seines kleinen Bruders und schob ihn vor sich her, Richtung Podest.
Draco lief noch immer neben ihm, denn Deimos hatte seine Hand nicht los gelassen.
So erreichten sie auch ihr Ziel und es wurden die wichtigen Themen besprochen, bevor Tom um Ruhe bat.
"Ihr habt euch alle gefragt, wer das an meiner Seite ist. Nun, es handelt sich hier um meinen Bruder, Deimos."
Mit einer Bewegung hatte er ihm die Kapuze vom Kopf gezogen und ein Kreischen durchzog die Halle.
"Parkinson, halt deine Tochter ruhig, oder ich sorge dafür!", zischte Erebos und seine roten Augen glühten gefährlich auf.
"Mein Bruder wird von niemandem auch nur schief angesehen, dass gilt vor allem für dich, Pansy. Im übrigen ist er ja in meinem Haus, und ich will, dass seine Hausmitglieder ihn schützen. Allerdings dürfte das nach dem Auftritt, von vor ein paar Tagen, geklärt sein."
*
Endlich war das Treffen vorbei und Deimos wandte sich an seinen Bruder.
"Tom?"
Ein fragender Blick traf ihn.
"Du hast mir was versprochen!"
Der Ältere lachte auf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Ich habe es nicht vergessen, Kleiner. Komm, wir gehen in einen bequemeren Raum. Hier ist es doch ungemütlich."
"Du willst es doch nur herauszögern!"
Nickend schritt Erebos allerdings weiter und notgedrungen mussten ihm die anderen folgen.
Endlich in einem sehr schön eingerichteten Wohnzimmer angelangt, in dessen Kamin ein Feuer loderte, wich die Spannung.
Schmollend sank der schwarzhaarige Junge auf einen der Sessel und zog Draco auf seinen Schoß.
Lucius, der sich als der mit dem schwarzen Umhang herausgestellt hatte, lächelte darüber nur. Severus saß den Jungen gegenüber auf dem Sofa und Tom stand am Kamin. Aber da war noch der Mann mit dem blauen Umhang.
"Zieh doch endlich die Kapuze ab.", forderte Tom eben jenen auf.
Neugierig wanderte Deimos Blick zu der Person.
Und als der Stoff vom Kopf glitt, kam niemand anderes, als Sirius Black zum Vorschein.
"Der Flohfänger. Hätte ich mir auch denken können!", meinte Severus nur.
Lucius schüttelte den Kopf und guckte sich lieber den Gesichtsausdruck des jungen Lords an.
"Ähm, Voldemort? Sagtest du nicht, dass ich meinen Patensohn wiedersehen würde?"
Angesprochener nickte zustimmend.
"Sicher."
"Und wann?"
"Wie wäre es mit gleich sofort?"
"Witzig!! Harry würde sich wohl kaum seinem Erzfeind anschließen!", knurrte Sirius.
"Es kommt darauf an, wie sich die persönliche Position in der Geschichte ändert, Siri."
Erschrocken fuhr der Mann herum und besah sich den Jungen, der den Malfoy- Junior auf seinem Schoß hatte.
"Woher kennst du meinen Namen?"
"Man sollte doch wissen wie der Name seines Paten ist, nicht?"
"Verdammt!! Wollt ihr mich auf den Arm nehmen? Harry hätte nie was mit Malfoy angefangen, die hassten sich!"
Deimos schob den Blonden von sich runter und stand auf, wobei er das Murren seines Freundes überhörte.
"Sirius. Mein Name ist Deimos, aber früher, da hatte ich einen anderen Namen: Harry Potter."
Schweigen.
"Ich habe in den Sommerferien erfahren, dass ich kein Potter, geschweige denn ein Mensch bin. Es ist eine lange Geschichte, aber glaube mir, dass ich noch immer ich bin und du mein Pate. Ich habe dich vermisst. Und nach dem Ereignis im Ministerium hatte ich mir ständig Vorwürfe gemacht. Ich dachte, ich wäre Schuld daran, dass du tot bist...."
Wieder herrschte Stille.
Doch dieses Mal rasten Gedanken durch Sirius Kopf. Konnte er das glauben? Sein Name war bei den Todessern gleichermaßen bekannt gewesen, wie beim Phönixorden.
Und die Geschichte hatte sich sicher in den Reihen Voldemorts herum gesprochen. Was also sollte ihm den Anlass geben, diesem Kind zu glauben? Es konnte einfach nur eine Masche sein, um ihn auf ihre Seite zu bekommen.
"Der dumme Köter ist mal wieder zu stur, um zu glauben, nicht wahr?"
Einen Mörderblick zu Snape werfend, knurrte er mal wieder sauer.
Dann machte ihn ein Seufzer aufmerksam.
"Was soll ich tun, damit du mir glaubst?", fragte der Junge ihn. Abermals arbeitete Sirius Gehirn auf Hochtouren.
"Sag mir, was ich Harry in seinem dritten Schuljahr geschenkt habe. Oder noch besser, wonach ich ihn gefragt habe, als wir von der Hütte zurück kamen. In der Vollmondnacht!"
Diese Frage konnte ihm eigentlich niemand aus den Reihen der Todesser sagen.
"Du hast mir meinen Feuerblitz geschenkt, weil mein alter Besen damals während eines Quidditchspieles geschrottet worden war. Ich bin damals von Dementoren angegriffen worden, die dich suchten. Und als wir dann von der Hütte zurück kamen, hast du mir erzählt, dass du dir deinen ersten Schultag vorstellen konntest, als wäre es erst gestern gewesen. Und du fragtest mich unsicher, ob ich nicht zu dir ziehen wolle. Du dachtest, dass ich vielleicht gar nicht zustimmen würde, weil ich ja eine 'Familie' hatte..."
Sprachlos starrte Sirius den anderen an, dann sank er in die Knie.
"Du bist es...", flüsterte er und Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln.
Mit einem schiefen Lächeln kam Deimos die letzten Schritte zu ihm heran und umarmte ihn dann.
"Ja, und von jetzt an bleibst du immer bei mir!"
Tom freute sich für seinen kleinen Bruder, denn er hatte sich das Ganze hier noch viel schwerer vorgestellt.
Aber wer konnte dem Kleinen schon lange wiederstehen?
Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb an einem extrem eifersüchtig wirkenden Draco Malfoy hängen.
Der Gedanke an eine baldige Bindung schoss ihm durch den Kopf. Er fragte sich, wann der Blonde wohl zu diesem Schritt zustimmen würde.
Er musste grinsen, als er an die Erzählung Deimos dachte, wie Draco auf den Vorschlag einer Bindung reagiert hatte.
"Siri? Geht es wieder?", erklang da Deimos Stimme.
"Ja, alle okay!"
Sie standen beide auf und Deimos zerrte Sirius mit zu dem Sessel, in dem er vorher schon gesessen hatte. Draco beobachtete das mit einer Menge Unzufriedenheit.
Er ließ es sich nicht anmerken, aber die Eifersucht brodelte in ihm.
Mittlerweile saß der Black und sein Freund auf dessen Schoß. Nun langte es dem Malfoy- Erben.
Er stellte sich vor die beiden und räusperte sich.
"Deimos? Ich komme mir hier sehr vernachlässigt vor!"
Grüne Augen sahen ihn an und dann stahl sich ein Lächeln auf die Lippen des Dunkelhaarigen.
"Liebling, das tut mir Leid! Komm zu mir!"
Einladend streckte er die Hand aus und Draco nahm sie, landete dann auch gleich darauf auf seinem Freund.
"Du musst nicht eifersüchtig sein, ja?", schnurrte Deimos und hauchte ein Küsschen auf die Lippen des überraschten Jungen.
Sirius verfolgte das Schauspiel skeptisch. Andererseits musste er sich damit abfinden.
"Ihr seid also zusammen?"
Graue Augen bohrten sich in die seinen.
"Ein Problem damit?", kam die eisige Gegenfrage. Für die Draco auch gleich eine Kopfnuss bekam.
"Sei nett zu Siri, er hat dir nichts getan! Und nur weil du wegen nichts und wieder nichts eifersüchtig bist, musst du ihn nicht anpampen!"
Kleinlaut senkte Angesprochener den Kopf und versteckte das Gesicht am Hals seines Freundes.
Das war ja soooo peinlich!! Total Malfoy - unwürdig!
"Sorry.", nuschelte er dann nur.
"Schon gut! Hättest aber meinen Vorschlag mit der Bindung gleich annehmen können und du hättest keinen Grund!"
Puterrot fuhr der Blonde wieder hoch.
Nun konnte Sirius nicht mehr anders und er lachte laut los. Was Sekunden später auch den Rest angesteckt hatte.
Wann sah man auch schon mal einen völlig fassungslosen, rot angelaufenen Draco Malfoy?
So, Schluss für heute! ^^
Bye!
