Annäherung
Erbe Hogwarts' Teil 8
Annäherung
Draco hatte es sich dann natürlich gefallen lassen, dass Deimos auf seinem Schoß lag.
Er hätte sicher nie etwas dagegen gehabt, dass der andere es sich auf ihm bequem machte. Aber so in der Öffentlichkeit?
"He, was ist?", sprach ihn eben der Junge an.
"Hm? Nichts, warum?"
"Du bist so nachdenklich. Und deine Wangen sind leicht rot."
Verstohlen sah sich der Blonde um, ob auch ja niemand in der Nähe war, der das mitbekommen haben könnte.
Erleichtert blickte er wieder zu dem anderen.
"Ich habe nur nachgedacht."
"Ja, das habe ich schon festgestellt. Aber mich würde viel mehr interessieren, ob ich es war, der in deinen Gedanken vorkam?"
Ertappt hob Draco seinen Blick in eine andere Richtung.
"Also, ja! Und was hab ich gemacht?"
"Nichts!"
"Sicher? Ich hätte da ne Menge Ideen, was ich mir dir machen könnte!"
Spätestens jetzt wurde der junge Malfoy knallrot.
"Halt den Mund! Du bist peinlich!", rief der Junge und sprang auf.
Schnell flüchtete er in sein Zimmer und schmiss die Tür hinter sich ins Schloss.
Blaise, der das alles schweigend mit angesehen hatte, schüttelte nur den Kopf. Dann schaute er den anderen an, der immer noch auf dem Sofa saß.
"Was das angeht, ist Draco - nun ja - sehr eigen. Das war ihm peinlich! So eine Show solltest du nur abziehen, wenn ihr alleine seid."
*
Deimos war dem Blonden natürlich gefolgt und stand nun in der Tür. Der andere saß auf dem Sessel vor dem Kamin in ihrem Zimmer und starrte in die Flammen.
Langsam, die Tür hinter sich schließend, kam er näher heran und blieb neben den Sessel stehen. Deimos wusste nicht, ob Draco ihn schon bemerkt hatte.
"He, Hübscher, ich wollte dich nicht blamieren.", flüsterte er ihm ins Ohr, was den Blonden dazu brachte, erschrocken aufzuschauen und den Augen des jungen Slytherin zu begegnen.
"W- was?", stammelte er.
Deimos ließ sich auf seinem Schoß nieder und legte die Arme um seinen Hals.
"Entschuldigung.", hauchte der Dunkelhaarige und kam dem anderen immer näher.
Die grauen Augen wurden etwas größer, ehe er realisierte, dass die weichen Lippen des anderen schon auf seinen lagen.
Langsam bewegten sich die Lippen Deimos' gegen die des Blonden, der seinen Schock nun überwunden hatte und den sanften Kuss erwiderte.
Er hatte sich vorgestellt wie Deimos Lippen schmecken könnten, aber es zu erfahren... Oh, bei Merlin, das war besser, als alles, was er sich vorgestellt hatte.
Etwas feuchtes strich über seine Unterlippe, dann spürte er Zähne, die an ihm knabberten. Und kurz darauf kam die Zunge wieder, bettelte darum eingelassen zu werden, was Draco auch schnell zuließ.
Sie fochten ein Duell, in dem sie immer wieder das Feld wechselten und am Ende sich wegen Sauerstoffmangel trennen mussten.
Nach Atem ringend, sahen sie sich in die Augen.
"Das war einfach-"
Weiter kam Draco nicht, weil Deimos ihm einen Finger auf die Lippen gelegt hatte.
"Sch!"
Langsam erhob sich der Schwarzhaarige und zog den anderen mit sich zum Bett, auf das er sich sinken ließ und dann den Blonden zu sich holte.
*
Der Hauslehrer der Slytherins war auf dem Weg zum jungen Lord, als er im Gemeinschafsraum auf Blaise Zabini traf.
"Oh, Mr. Zabini! Wissen sie, wo sich Mr. Riddle aufhält?"
Der Braunhaarige nickte.
"Aber er ist beschäftigt!! Ich würde ihn jetzt nicht stören. Wenn sie wollen, richte ich es ihm aus."
"Nein, ich will es ihm persönlich sagen."
"Auf ihre Verantwortung, ich hab sie ja gewarnt! Er ist in seinem Zimmer!"
Ohne weitere Worte marschierte der Mann zu besagtem Raum.
Er klopfte einmal an und riss dann die Tür mehr auf, als das er sie öffnete. Allerdings blieb er wie angewurzelt stehen.
Das Bett des Bruders des Lords war belegt. Aber nicht nur vom Besitzer selbst, sondern auch von seinem Patensohn. Die beiden lagen sich da in den Armen und knutschten sich um jeglichen Sauerstoff.
Die Jungs schienen ihn nicht bemerkt zu haben, weshalb er sich räusperte.
Erschrocken richtete sich Draco auf, was ihn beinahe zu Fall brachte.
"Vorsicht, Hübscher.", lachte Deimos, dann blickte er den Mann an, der sie gestört hatte.
"Professor, ich kann mich nicht daran erinnern, sie herein gebeten zu haben!"
Severus schluckte.
"Entschuldigen sie, junger Lord. Aber ich soll ihnen etwas von ihrem Bruder ausrichten."
Sofort war der Junge aufgestanden und ihm gegenüber getreten.
"Was denn?"
"Nun, er lässt ausrichten, dass ihre Eltern in den nächsten Tagen kommen werden, um sich die Schule zu beschauen."
"Na, wenn's weiter nichts ist.", winkte Deimos dann ab und wandte sich wieder seinem Bett zu.
"Sie können dann gehen, wir hätten gerne unsere Ruhe."
Severus wollte schon gehen, als er sich aber noch mal umdrehte.
"Ah.. Draco?"
Genervt sah dieser auf.
"Ja?"
"Ich soll dir auch noch etwas von deinem Vater sagen! Komm mal bitte mit!"
Augenrollend erhob sich der Blonde, wurde aber noch einmal kurz am Handgelenk festgehalten.
"Du kommst mir aber gleich wieder!", meinte Deimos zu ihm und drückte einen Kuss auf die Lippen des Malfoy. Der nickte nur betäubt und stolperte seinem Paten hinterher.
*
Vor der Tür, auf dem Gang, blieb Snape stehen.
"Also, Lucius möchte wissen wie es läuft. Also, mit dem jungen Lord."
"Äh... Was will er wissen?"
"Du hast doch den Auftrag bekommen, auf ihn zu achten! Was du ja sehr ernst zu nehmen scheinst, demnach, was ich gerade sehen durfte."
Mit roten Wangen blieb der Blonde stumm.
"Oh, hab ich dir die Sprache verschlagen?", grinste der Tränkelehrer.
"Es ist alles in Ordnung. Ich passe auf ihn auf und Lord Gryffindor muss sich keine Sorgen machen. Im übrigen kann sich Deimos auch sehr gut selbst verteidigen!"
"So? Na, ich hoffe, dass Lord Gryffindor und Slytherin das auch so sehen.."
"Was?"
"Na, dass sich ihr Sohn selbst verteidigen muss, wenn er doch einen Bodyquard bei sich hat."
Draco schluckte.
"Er hat gesagt, dass er das selber machen möchte!"
"Na, das wird schon! Ich geh dann, bis später!"
*
Deimos lag gelangweilt auf dem Bett. Er wartete jetzt schon eine Viertelstunde, aber Draco war noch immer nicht zurück.
Ob das nur ein Spiel gewesen war? Dabei war er sich so sicher gewesen, dass es der andre ernst gemeint hatte.
Tränen sammelten sich in seinen Augen. Jetzt war er wieder ganz alleine und niemand war für ihn da. Keiner, der ihn mochte...
Leise öffnete sich die Zimmertür wieder und Draco trat ein. Er hatte ein glückliches Lächeln aufgesetzt und sah sich nach seinem kleinen Lord um.
Der lag auf seinem Bett und weinte jämmerlich.
Erschrocken rannte Draco die wenigen Schritte zu dem anderen und setzte sich auf die Bettkante.
"Deimos?", flüsterte er fragend.
Mit geröteten Augen blickte der Liegende auf und direkt in graue Seen.
"Dray?", fragte er, als er wieder klar sehen konnte.
"Ja. Aber sag, was ist denn passiert? Warum weinst du?"
Ein Schluchzer entkam dem Dunkelhaarigen und Draco legte sich auf das Bett und rutschte an den anderen, bevor er ihn in die Arme nahm und beruhigend den Rücken streichelte.
"Ich.. dachte... Dachte, du kommst nicht wieder.", gestand Deimos dann.
"Wie kommst du denn auf die Idee?"
"Du warst so lange weg. Und ich hatte das Gefühl, wieder alleine gelassen worden zu sein"
"Entschuldige, ich wollte nicht, dass du das denkst. Aber Onkel Sev wollte mir etwas wichtiges mitteilen, weißt du? Aber ich wäre auf jeden Fall zurück gekommen."
Mit hoffnungsvollen Blick sah Deimos hoch.
"Ich will, dass du immer bei mir bleibst. Lass mich nie alleine, ja?"
Überrascht der Worte wegen, aber dennoch glücklich, nickte Draco.
"Aber ja, ich werde dich nie alleine lassen, weil ich... ich.."
"..dich liebe? Ja, ich dich auch!", beendete der junge Lord.
Nickend strich der Blonde mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht des Jungen und küsste ihn dann sanft.
"Weißt du, ich glaube, du hattest wieder eine Stimmungsschwankung.. Aber die werden wir schon weg bekommen, nicht?"
Deimos grinste jetzt auch wieder. Was Draco die Vermutung schließen ließ, dass sich seine Laune wieder geändert hatte - denn nun hatte er einen schelmischen Gesichtsausdruck.
"Ja, und zwar dann, wenn wir uns gebunden haben!!"
Draco schluckte. Wow, der ging ja außerordentlich schnell ran!
"Mal langsam, Deimos! Wir sind gerade heute erst zusammen gekommen und du redest schon von heiraten?"
Schmollend setzte sich der Schwarzhaarige auf.
"He, nicht sauer sein!! Lass uns doch erst mal etwas Zeit!"
Sanft strich er dem Dunkelhaarigen über den Rücken, hoch zum Nacken, wo er ihn dann kraulte.
Schnurrend schmiegte sich der Junge an den Blonden und ließ sich diese Zärtlichkeit gefallen.
"Bist du mir noch böse?", fragte er dann.
Deimos drehte sich um und sah in die grauen Augen des anderen, dann sank er gegen ihn und schnurrte.
"Ich bin dir nicht böse. Ich wollte eigentlich nur, dass du mich wieder in den Arm nimmst.", meinte der nur.
"So so, du bist wirklich Slytherin..."
"Ich weiß."
*
Es war der Tag, an dem Deimos Eltern kommen sollten. Ob der Direktor davon wusste, war dem Dunkelhaarigen nicht bekannt, aber es war auch unwichtig.
Es hatte schließlich niemand das Recht, die Gründer von Hogwarts auszuweisen.
So kam es, dass die Schüler zum Frühstück in der Halle saßen und sich unbeschwert unterhielten, als dich die Saaltür öffnete.
In selbiger standen zwei hochgewachsene Männer, die sich erhobenen Hauptes in der Halle umsahen.
Schließlich blieb ihr Blick am Slytherintisch hängen und dort an einem schwarzhaarigen Jungen, der neben einem anderen saß, der blonde Haare hatte.
Für den Bruchteil einer Sekunde erschien ein Lächeln auf ihren Gesichtern.
Stolzen Schrittes liefen sie auf den Jungen zu und machten vor ihm Halt.
Deimos war mittlerweile aufgestanden, genauso auch Draco und Blaise.
"Hallo! Schön, euch zu sehen!", lächelte er und umarmte seinen Vater, der auch seine Arme kurz um ihn legte.
Dann lösten sie sich von einander und der braunhaarige Mann zog den Jungen an sich und schien ihn beinahe zu zerquetschen.
"Bin ich froh, dich wieder bei mir zu haben, mein Junge!", grinste er und gab Deimos ein Küsschen auf die schwarzen Haare.
"Ich habe euch auch vermisst, Vater, Dad!", lächelte der Kleinere zurück.
"Na, das hoffen wir doch!"
Rics Blick wanderte zu Draco, der unmerklich schluckte.
"Nun, Draco, ich hoffe, du hast auf meinen Kleinen aufgepasst?", bohrte er nach.
Der Blonde wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er aber von Deimos daran gehindert wurde.
"Aber sicher, Dad!! Er ist wirklich hingebungsvoll und erblüht in seiner Aufgabe.", bestätigte er.
Godric nickte zufrieden und drehte sich dann einmal um die eigene Achse. Gewissenhaft inspizierte er die Halle und nahm jedes Detail wahr, auch, wenn man ihm das nicht ansah.
*
Der Direktor hatte sich währenddessen erhoben und kam auf sie zu.
"Entschuldigen sie.", meinte er, als er bei der Gruppe ankam.
"Mich würde doch interessieren, was sie hier machen? Es ist gleich Unterricht und falls Fragen anliegen, können wir das in meinem Büro machen."
Salazar sah seinen Mann an und sandte ihm eine Nachricht.
>Der redet von deinem Büro, Liebling. Das der sich anmaßt, es als seines zu betrachten.. Unverschämtheit!<
Der Braunhaarige lächelte nur, wusste er doch, dass sein Partner das nicht leiden konnte.. Und dieser alte Mann war nun wirklich komisch. Aber er würde schon noch herausfinden, was so komisch an ihm war.
"Folgen sie mir.", bat der alte Mann und schritt voran.
"Dad?", rief ihnen eine Stimmer nach. Augenblicklich blieben die 'Fremden' stehen und wandten sich wieder um. Das veranlasste auch den Direktor zu einem Blick nach hinten.
"Was gibt es, mein Sohn?", fragte der Schwarzhaarige, der sich einmal als Mr. Riddle vorgestellt hatte.
"Werdet ihr euch in der Schule umsehen? Severus hat was gesagt."
"Das haben wir vor, Deimos. Warum?"
"Nur, dann könnt ihr ja auch in meinem Unterricht vorbei schauen!! Ich habe jetzt Zaubertränke."
"Aber sicher, Schätzchen!", stimmte Ric begeistert zu und zerrte seinen Partner aus der Halle.
Die restlichen Schüler und insbesondere die Gryffindors, hatten dieses Szenario mit Interesse verfolgt.
"Na, was haben wir denn da?", spottete ein Rotschopf laut über die Köpfe der anderen hinweg.
Und auch die Slytherins schienen das Verhalten ihres Neuen schlecht aufzunehmen, denn man hörte Getuschel. Sie meinten, dass man sich nicht so geben durfte, wenn man ein Mitglied dieses Hauses war..
"Riddle, du solltest dich vielleicht mitsamt deiner Sachen in Luft auflösen!! Wir können keine kleinen Papa- Söhnchen gebrauchen!! Los, pack deinen Kram und mach ne Flocke!! Geh zu deinen Eltern und lass dich verwöhnen!", zischte ihm einer zu, laut genug, damit es auch jeder in der Halle vernahm.
"Genau, Riddle, wir wollen auf unserer Schule keinen kleinen, reinblütigen Zipfelhänger wie dich! Verkriech dich bei den Schwuchteln von deinen Eltern!", schrie Ron und auch Ginny neben ihm war nun aufgestanden.
"Und sieh zu, dass du dein blondes Haustier von einem Frettchen mitnimmst! Das will hier auch keiner!"
Dummerweise hatten weder die Gryffindors, noch die Slytherins eine Ahnung davon, dass bei dem sogenannten 'Papa- Söhnchen' gerade eine Sicherung durchgebrannt war.
Aber das würden sie spätestens jetzt in Erfahrung bringen....
So, geschafft!!
Ende für heute!! Ich weiß, gemeint an der Stelle aufzuhören, aber ich muss ja die Spannung halten! ^^
