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Schutzengel wider Willen

von

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Angst vor Veränderung

Der schwarzhaarige Junge sah ihn mit großen Augen an.
 

Auch Draco konnte nicht so richtig glauben, was er so eben gesagt hatte. Doch er erinnerte sich genau an diese Szenen, die sich jetzt vor seinem inneren Auge aufbaute. Ihr erstes Zusammentreffen bei Madame Malkins. Er hatte diesen anderen Jungen in den Laden kommen sehen und er hatte ihn... nun interessiert. Ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit hatte er den anderen angesprochen. Irgendwie war es ihm so vorgekommen, als käme dort jemand, der zu ihm passen würde. Er hatte versucht, den schwarzhaarigen Burschen zu beeindrucken, sofort klar zu stellen, dass er etwas Besonderes war, dass er es wert war, sich um ihn zu bemühen, denn genau das hatte er gewollt. Dass der andere ihn bemerkte und mit ihm befreundet war.
 

Als sie sich dann im Zug wiedertrafen hatte sich jedoch herausgestellt, dass es für Draco keine Chance gab für ihn und den Junge, von dem er da wusste, dass es Harry Potter war, der wohl berühmteste Junge der gesamten Zauberwelt. Draco hatte ihn gewollt. An seiner Seite, als seinen Freund. Das war das erste Mal, dass er wirklich an jemandem so interessiert gewesen war. Nicht wegen dem, was sein Vater über diesen Jungen gesagt hatte, sondern weil Draco zum ersten Mal in seinem Leben eine eigenen Entscheidung gefällt hatte.
 

Offensichtlich war sie falsch gewesen, denn der schwarzhaarige Junge hatte ihn abgelehnt. Draco war fast gestorben vor Scham, aber er hatte sich gezwungen sich nichts anmerken zu lassen. Dann dieser rothaarige Teufel, der ihn auch noch ausgelacht hatte. In diesem Moment waren Dracos Zuneigung und Neugier auf den anderen in Ärger und Wut umgeschlagen und er hatte sich in das geflüchtet, was er am besten beherrschte: Hohn, Spott und kalte Überlegenheit. In seinem Inneren jedoch war er zutiefst gekränkt und hatte geweint um das, was er noch gar nicht besessen und doch schon wieder verloren hatte.
 

Damals war es ihm nicht bewusst gewesen, doch jetzt konnte er seine kindliche Verbittertheit einordnen. Er war besessen gewesen von dem Gedanken, dem anderen zu beweisen, dass seine Wahl falsch war, doch es war ihm nie geglückt Immer hatten der Gryffindor und seine Freunde die Nasen vorn gehabt und auf jeden kleinen Sieg von Draco war eine noch tiefere Niederlage gefolgt. So war sein Hass gewachsen, der auch jetzt noch in ihm schlief und wartete endlich von seinen Ketten befreit zu werden, damit er sich endlich auf das begehrte Gut stürzen konnte.
 

Potter wusste offensichtlich nicht, was er zu dieser Eröffnung sagen sollte. Dann murmelte er: "Malfoy, ich...", der andere rang nach Worten. Draco sah eine Wärme im Blick des anderen, die bis jetzt nie ihm persönlich gegolten hatte und er wollte sie auch jetzt nicht sehen
 

Brüsk wand er sich ab. "Spar es dir, Potter. Es ist zu spät und ich brauche dein Mitleid nicht. Heb dir das für deine kleinen Freunde auf, wenn ich sie in die Finger kriege. Oder für dich selbst, wenn ich es sein werde, der dir den Lebenslicht auspustet." Denn nur das wird dich endlich auslöschen...endgültig, fügte er in Gedanken noch hinzu.
 

"Dann sei jetzt mein Freund." bat der schwarzhaarige Junge schüchtern und hielt ihm offensichtlich die Hand hin. "Wir können es doch noch mal probieren."
 

Der Blonde überlegte ganz kurz. Sollte er jetzt? Dann realisierte er seinen Gedankengang. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte tatsächlich ... Wie konnte er nur so unvorsichtig sein?
 


 

"NEIN!", schrie Draco dem anderen nun mitten ins Gesicht, obwohl es ihm schwerfiel. "Du hattest deine Chance, Potter. Es ist zu spät. Diesmal wirst du es sein, der mit leeren Händen dasteht und sich dumm vorkommt. Sieh es doch ein, wir passen nicht zusammen. Ich kann nicht mein gesamtes Leben einfach so ignorieren, weil es sich der großmütige Potter auf einmal anders überlegt hat. VERSTEH ES DOCH ENDLICH! ICH BIN DEIN FEIND!"
 

Ein trauriger Blick aus glänzenden grünen Augen traf ihn. "Aber...", weiter ließ er den Gryffindor nicht kommen sondern stürzte sich auf ihn und trotz der seelischen Schmerzen, die ihm diese Bewegungen durch sein Inneres jagten hob er die Fäuste und wollte zuschlagen. Endlich dieses Gesicht vernichten dass ihn seit so langer Zeit quälte und gleich bedeutend war mit seinen größten Niederlagen.
 

Doch er konnte es nicht. Die Flügel hielten ihn zurück, schwächten ihn und legten ihm wieder diesen furchtbaren Maulkorb an, unter der sich sein Innerstes wehrte und fast zerbrach, so dass er dem Jungen vor ihm lediglich einen harten Stoß vor die Brust versetzen konnte.
 

Dann war es vorbei. Vor ihm auf dem Boden lag immer noch Potter, der ihn ansah, als hätte er etwas ganz anderes erwartet. "Was sollte das Malfoy? Wolltest du mich gerade umbringen oder was?", murmelte der Gryffindor und rappelte sich vom Boden hoch. "Dann warst du nicht sehr erfolgreich."
 

Draco fühlte sich zu einer Erklärung genötigt. "Flügel, Potter. Das waren die verdammten Flügel. Offensichtlich hat ihnen nicht gefallen, was ich zu dir gesagt habe. Die Dinger haben eben ihren eigenen Kopf." Den lästigen Gedanken, dass nicht sie es gewesen waren, die ihn hatten leichtsinnig werden lassen, unterdrückte er erfolgreich. Beinahe hätte er etwas getan, dass er nie wieder hätte rückgängig machen können und sich damit selbst verraten

Doch was nicht da war, konnte man auch nicht verraten und so schloss er die Tür, die sich ein so winziges Stück geöffnet hatte, wieder und warf in Gedanken den Schlüssel weg. Er brauchte so etwas nicht.

"Aber wenn sie mich gelassen hätten, wäre das durchaus eine Möglichkeit gewesen. Dich umbringen, meine ich." Befriedigt sah er, dass der andere den Kopf schüttelte, die Augen verdrehte und irgendwas von "typisch Malfoy" in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte.
 

Gerade wollte er noch etwas erwidern, da verblassten seine Flügel und ein Hauself erschien mit einem leisen Plopp. Erstaunt stellte der Slytherin fest, dass er ihm irgendwie bekannt vorkam. Doch der Gryffindor reagierte schneller.
 

"Dobby, was machst du denn hier?", keuchte er ein wenig erschrocken, wohl weil der Hauself ungefähr drei Zentimeter neben seinen Füßen erschienen war.
 

Der kleine Wicht blickte von einem zum anderen und zog es auf Dracos mordlustigen Blick hin offensichtlich vor, den Slytherin komplett zu ignorieren. "Dobby kommt wegen Harry Potter, Sir. Professor Dumbledore sucht ihn überall. Er muss sofort kommen. Aber Dobby hat von den anderen Hauselfen gehört dass Harry Potter hier ist und ist sofort hergekommen um es ihm zu sagen."
 

Sofort war der schwarzhaarige wieder zu hundert Prozent da. "Komm, Malfoy. Wir müssen los!", drängte er und versuchte nach Dracos Hand zu greifen. Doch entzog er sie ihm.
 

"Du hast immer noch nicht verstandnen, Potter.", sagte er und legte so viel Kälte in seine Stimme, wie ihm zur Verfügung stand. "Ich bin nicht dein Freund und ich werde nicht mit dir zu dem klapprigen Schulleiter rennen um mir irgendwelche Anweisungen zu holen. Also vergiss es und geh alleine."
 

Der andere sah ihn verletzt an und nickte dann. "Gut, wenn das deine Entscheidung ist. Aber wenn du es dir noch mal anders überlegst, dann..."
 

"Ich werde es mir nicht anders überlegen, weil es da nichts zu überlegen gibt. Nun geh endlich, bevor sich der Greis noch ins Hemd macht, weil ihm sein Lieblings-Schoßhund nicht bei Fuß steht.", giftete er weiter und tatsächlich verließ der Gryffindor nun endlich die Küche.
 

Draco war alleine mit dem Hauselfen, der ihn nun furchtsam ansah.
 

"Master Malfoy?", fragte er vorsichtig. "Geht es dem jungen Master nicht gut? Soll Dobby etwas für ihn tun?"
 

"NEIN!", schnauzte er den Elfen an. "Es geht mir blendend. Warum meint nur jeder, dass er mir die Hand halten muss oder sich um mich Sorgen machen Ich kann auf mich alleine aufpassen, verstanden?"
 

"Ja, Sir. Das haben Sie schon immer gekonnt. Ihr Vater war immer sehr stolz auf Sie.", sagte der Hauself leise, machte aber keine Anstalten zu verschwinden.
 

"Was willst du denn noch, du Missgeburt", fauchte er nun etwas leiser. Dass auch der Hauself davon anfing, gefiel ihm nicht. Aber dass sein Vater stolz auf ihn gewesen war freute ihn ungemein. Das war es, was er immer von ihm gewollt hatte. Seine Anerkennung. Dafür war er bereit gewesen, alles zu schlucken, was immer der Mann ihm vorgeworfen oder mit ihm gemacht hatte. Es hatte ihm schließlich nicht geschadet, denn er war nicht derjenige, der nun mitten in der Nacht durch das Schloss hastete, weil der Schulleiter einen Alptraum hatte. Potter war wirklich nicht zu beneiden und um nichts in der Welt hätte Draco mit ihm tauschen wollen.
 

"Dobby hat gedacht, es interessiert den Master vielleicht, warum Harry Potter gerufen worden ist, Sir.", mischte sich die quietschige Stimme des Wichts wieder in seine Gedanken.
 

"Warum sollte es mich interessieren, du Wurm?", sagte er verächtlich und wollte schon in Richtung des Kerkers die Küche verlassen, als ihn die Bemerkung des Hauselfen im Schritt verharren ließ.
 

"Das Schloss wird angegriffen, Master Malfoy."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-05-04T19:49:50+00:00 04.05.2005 21:49
ok, ich hoffen das hier ist jetzt auch für leute unter 18 geeignet!
Nur so viel: Dra muss Harrys seele wohl früher retten als ihm lieb war und vielleicht kommt Luci ja auch noch mal vorbei...
Von: abgemeldet
2005-05-04T19:48:21+00:00 04.05.2005 21:48
Oh verf****** heilige SSCH**** A**** und Wolkenbruch!!! *piep* ich *piep* mich *piep* ein rindviech *piep*

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folgender beitrag wurde aus Jugendschutzgründen von der Redaktion zensiert. wir bitten um ihr verständnis.
birdie
Von: abgemeldet
2004-11-14T13:24:50+00:00 14.11.2004 14:24
Manchmal ist auf Animexx Verlass nicht? Der letzte Satz auf einer eigenen Seite hätte perfekter kaum plaziert werden können.
Man klickt so nichts ahnend auf "Seite 2" und bekommt einen riesen Schreck.
Jetzt geht's lohos!!
Von: abgemeldet
2004-10-14T22:24:47+00:00 15.10.2004 00:24
NA klasse, dieser Verdammte Dumbledor muss natürlich einen Schüler holen, weil er es nicht allein schafft das Schloss zu verteidigen ... was soll man davon halten!?


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