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Schutzengel wider Willen

von

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Die Herausforderung

Dieser Morgen konnte nicht gut werden. Schon in der ersten Stunde Verteidigung bei dieser rothaarigen Hupfdohle zu haben, noch dazu mit den dämliche Gryffindors war bei weitem nicht dazu beitragend, dass sich Dracos Laune verbesserte. Missmutig biss er in seinen Frühstückstoast und warf finstere Blicke an den Tisch des verhassten Hauses, dessen Goldjunge sich auch gerade zum Essen bequemte.
 

Wie der schon wieder aussah. Verschlafen, schlampig und widerlich ...freundlich. Dem Slytherin drehte sich glatt der Magen um und er ließ sein angebissenes Stück Brot fallen. Er musste sich etwas einfallen lassen, wie er den angeschlagenen Zustand des Schwarzhaarigen ausnutzen konnte um ihn alle seine erlittenen Niederlagen endgültig heimzuzahlen. Doch das würde schwierig werden, mit diesem verlumpten, potter-verhätschelnden Werwolf wieder an der Schule. Es war damals ziemlich offensichtlich gewesen, dass sich die zwei gut verstanden und Draco wollte nicht riskieren, plötzlich selber ein Dasein als Halbwesen zu fristen, nur weil er seinen Gegner unterschätzte. Zugegeben, Lupin sah nicht gefährlich aus, doch der Slytherin wusste um das Schicksal jener, die ihre Aktionen nicht sorgfältig planten.
 

Immer noch nach einer zündenden Idee suchend, schnauzte er Crabbe und Goyle an: "Kommt, wir gehen. Mir ist der Appetit vergangen. "Dann stand er einfach auf und marschierte aus dem Raum. Er wusste, dass die zwei sich jetzt wahrscheinlich verdutzt ansahen, einen sehnsüchtigen Blick auf die restlichen Brötchen warfen und ihm dann folgen würden.
 

Und noch etwas war sicher...
 

"Dracilein, so warte doch auf mich..."
 

Pansy.
 

Er verdrehte die Augen. "Schrei nicht so und nenn mich nicht Dracilein, Dray oder sonst eine dämliche Verniedlichung meines Vornamens. Draco sollte genügen. Kannst du das endlich mal in deinem Spatzenhirn speichern", fauchte er sie an und sah befriedigt, dass er es offensichtlich geschafft hatte, sie zu verletzten. Gut, dass würde seine Laune für eine Weile heben. Dann stapfte er weiter in Richtung des auf dem Plan angegebenen Klassenraums.

Während er sich halblaut geschniefte Entschuldigungen von seiner Freundin anhören durfte, wartete er ergeben auf das Elend, dass ihn offensichtlich erwartete. Nach und nach trudelten auch die restlichen Schüler ein, nebst Sankt Potter und seinen treuen Gefährten. Warum nur immer wieder. Das Leben könnt so angenehm sein, ohne ihn. Ob es vielleicht ein Möglichkeit gab, ihn unbeschadet um die Ecke zu bringen? Vielleicht würde das endlich die Aufmerksamkeit der richtigen Leute auf ihn bringen, wenn sie begriffen, dass er mehr war als nur ein dummer Schuljunge.
 

Als die neue Lehrerin endlich auftauchte, staunte der Slytherin nicht schlecht. Gestern waren die Haare doch noch schulterlang und rot gewesen. Heute stand eine Frau mit kurzen, schreiend violetten Haaren in der Tür des Klassenraums und rief sie herein. Wer war denn das? Doch die Sache klärte sich schnell, als die junge Frau sich vorstellte. Ein Metamorphmagus also und eine Aurorin. Na das konnte ja vielleicht doch noch ganz interessant werden.
 

Doch leider schien sich sein erster Eindruck von dieser Person richtig gewesen zu sein, denn sie schien alles andere als eine gute Lehrerin. Sie quatschte und quatschte, als hätte sie eine Portion Sabbelwasser abbekommen. Außerdem sah es aus, als würde sie Potter kennen und mögen, was sie schon gleich wieder unsympathisch machte. Eines war sie allerdings ganz sicher. Ein gutes Opfer seiner rhetorischen Schlagfertigkeit. Er freute sich schon darauf, sie zur Weißglut zu treiben.
 

"Nun denn", begann die Lehrerin nach dem Versiegen ihres endlosen Stroms sinnlosen Geschwätzes. "Wir werden dann mal mit dem Unterricht beginnen. Als erstes werden wir uns mit den so genannten Schutzzaubern beschäftigen Wer kann mir denn sagen, was man darunter versteht? ... Ah ja, Miss Granger bitte."
 

"Na klar, Miss Neunmalklug wieder", dachte Draco gelangweilt.
 

"Unter Schutzzaubern versteht man Zauber, die einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Person dauerhaft schützen, ohne dass ein ständiges Wiederholen eines Zauberspruches von Nöten ist. Sehr oft werden diese Zauber eingesetzt um Gebäude gegen das Eindringen von außen zu schützen", ratterte das braunhaarige Mädchen herunter.
 

Die Lehrerin schien zufrieden. "Sehr schön, Miss Granger. Fünf Punkte für Gryffindor. Wer kann denn mal ein Beispiel für ein geschütztes Gebäude geben?", fragte sie weiter.
 

"Oh Merlin, sind wir denn hier im Kindergarten und spielen Frage und Antwort?", stöhnte Draco halblaut vor sich hin. Doch anscheinend hatte seine neue Lehrerin bessere Ohren, als er gedacht hatte.
 

"Sehr richtig, Mister Malfoy, ein Kindergarten wäre sicherlich manchmal der richtige Ort für so etwas. Aber Ihnen wird doch sicher noch etwas Besseres einfallen, nicht wahr?" Lächelnd stand sie vor ihm und sah ihn fragend an. Meinte sie das etwa ernst?
 

"Äh...", stotterte er erst und fing sich dann aber schnell wieder. "Einige Bespiele wären sicher Gringotts, das Zauberei-Ministerium und natürlich Hogwarts selbst. Nicht zu vergessen natürlich diverse Privathäuser von Zauberern, die vor den gewöhnlichen Muggeln verborgen bleiben sollen."
 

Miss Tonks schien zufrieden. "Na sehen Sie, Mister Malfoy. Das gibt ebenfalls Fünf Punkte für Slytherin", grinste sie und fing an den Rest der Klasse nach ihren persönlichen Erfahrungen mit Schutzzaubern zu befragen.
 

Draco war sich nicht sicher, ob er jetzt froh sein sollte, die Punkte bekommen zu haben oder sauer, weil sie ihn auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Er wollte nicht nett sein. Schon gar nicht zu jemandem der Potter mochte und der dauernd so fröhlich war und lächelte. Verdammt, er hatte einen Ruf zu wahren.

Dann war dämliche Stunde endlich vorbei und sie hatten Verwandlung.
 

Ebenfalls mit Gryffindor.
 

War dem Schulleiter denn nichts heilig?Wahrscheinlich hatte er immer noch die Vorstellung, wenn man Slytherins und Gryffindors in einen Raum sperrte, würden sie sich früher oder später miteinander anfreunden. Was für eine Naivität.
 

Doch als er sah, wie sich die meisten der Gryffindors vergeblich mühten, ihre Leguane in Handtaschen zu verwandeln, fand er es eigentlich doch ganz amüsant. Als ihn seine Handtasche dann allerdings in den Finger biss, nicht mehr. Fluchend steckte er den blutenden Finger in den Mund und versuchte vergeblich die Aufmerksamkeit von Professor McGonagall zu erregen, die jedoch damit beschäftigt war, mit Neville Longbottom zu schimpfen, der den hinteren Teil seines Leguans zum Verschwinden gebracht hatte, was das Tier allerdings nicht davon abhielt, munter durch die Klasse zu spazieren.
 

"Aber, Professor, ich blute", versuchte er es zum wiederholten Male, doch die grauhaarige Lehrerin blickte ihn nur missbilligend an und meinte sarkastisch: "Dann lassen Sie sich ein Pflaster geben, Mister Malfoy und führen Sie sich nicht auf wie ein Kleinkind."
 

Grummelnd setzte er sich wieder. Dann vernahm er ein unterdrücktes Lachen und drehte sich um. "Potter, was gibt es denn so komisches?", knurrt er den Gryffindor an.
 

"Hat sich der kleine Draci wehgetan?", grinste der nur noch breiter. "Dann muss er aber schnell ins Krankenhaus zum Onkel Doktor gehen."
 

"Ich dachte das wäre dein bevorzugter Aufenthaltsort", gab der Slytherin lässig zurück. "Im Krankenflügel müssten sie inzwischen doch fast schon ein Zimmer nach dir benannte haben, so oft wie du dich und deine Freunde da hinbeförderst."

Er sah, dass er damit den wunden Punkt getroffen hatte und machte sich eine gedankliche Notiz dazu. Süffisant lächelnd schoss er dann noch hinterher: "Und übrigens Potter, ich würde mir schon mal anfangen einen Schal zu häkeln, denn für die nächste Quidditch-Saison, solltest du dich warm anziehen."
 

"Als wenn du dieses Versprechen schon jemals gehalten hattest, Malfoy", mischte sich nun auch das rothaarige Anhängsel seines Erzrivalen ein. "Sieh doch ein, dass Harry der bessere Sucher ist. Du wirst nie gegen ihn gewinnen."
 

Draco hob spöttisch eine Augenbraue. "Willst du wetten, Wiesel? Warte mal, ich müsste überlegen, ob ich einen Wetteinsatz habe, der deinen finanziellen Rahmen nicht sprengt. Vielleicht zwei Hosenknöpfe?"
 

Nur mit Mühe konnten seine beiden Freunde den Rotschopf davon abbringen sich auf den Slytherin zu stürzen, der sich jetzt in dem bewundernden Lachen seiner Hauskameraden sonnte.
 

Doch Potter schien noch nicht aufgeben zu wollen. "Also schön, Malfoy", flüsterte er nach einem strengen Blick von der Lehrerin vorne am Tisch. "Wir testen es aus, wer schneller ist. Nur wir zwei, am Samstagnachmittag auf dem Quidditch-Feld. Dann werden wir ja sehen, ob hinter deiner großen Klappe auch noch was anderes steckt."
 

Draco spürte die interessierten Blicke. Er konnte diese Herausforderung nicht ablehnen; also grinste er und sagte: "Abgemacht. Eine kleine Trainingseinheit kann ja nicht schaden. Ich freu mich schon darauf dich zu zerpflücken, Potter."

Der Gryffindor guckte grimmig. "Das glaubst aber auch nur du." Doch dann mussten sie wohl oder übel dieses kleine Geplänkel unterbrechen, wenn sie nicht wirklich eine Strafarbeit bekommen wollten.
 

Oh ja, das würde lustig werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-04-23T14:12:10+00:00 23.04.2005 16:12
Ui, das klingt spannend, wobei ich Mc Gonnagal schon lange nicht mehr so nachsichtig erlebt habe.
Hab ich schon erwähnt, dass ich Tonks liebe??? Naivität und Hirn...
Das Duell ist sicher nicht ohne *ganz gespannt ist*
Von: abgemeldet
2004-11-13T00:01:23+00:00 13.11.2004 01:01
Oh wie fieees! Böser Draco, pfui! Aus, Platz!
Aber ist er tatsächlich so ein Weichei? Naja, macht ihn irgendwie noch skurriler, denn es beweist, dass auch ein anscheinend durch und durch böser und aalglatter Junge seine Schwachheiten heben kann.
War wirklich witzig! Ich habe zwar alles wieder vergessen, aber ich meine zu glauben (*g*), dass du den Ton der Originalbücher gut getroffen hast, nicht nur, was kleinere Streitereien angeht.
Diese Kapitel war für Laien und Outsider wieder leichter zu verstehen, ich mache mich demnächst an das nächste.
Von: abgemeldet
2004-10-14T22:17:50+00:00 15.10.2004 00:17
Ok, wieso haben die soviel unterricht zusammen und wieso nicht gleich am Montag in den ersten beiden Stunden mit Snape, wäre doch wesentlich lustiger ^^


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