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Snakeshadow

Pairing: HarryxDraco
von

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Vielen Dank für eure Kommies^^ Ihr seid die Besten^^

Jetzt aber viel Spaß beim nächsten Kapitel!
 

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„Oh man, den Pokal können wir dieses Jahr echt vergessen!“ Dean Thomas verärgerter Ausruf hallte von den steinernen Wänden wieder und traf auf fünf andere Jungendlich aus seinem Jahrgang, die dem nur zustimmen konnten. Sie konnten von Glück reden, dass sie bisher genug Punkte gesammelt hatten, um nicht im Minus zu landen.
 

Auch Harry nickte beipflichtend, obwohl ihm der Verlust das Hauspokals... nun ja... nur peripher tangierte. Was soviel bedeutete, dass es ihm schlicht am Hintern vorbei ging. Und er musste sich auch eingestehen, dass er ein ganz kleines bisschen erheitert gewesen war, als der Tränkemeister den verängstigten Rotschopf – der schließlich doch noch realisiert hatte, was und vor allem wem er da gerade ins Gesicht gebrüllt hatte – geschlagene 15 Minuten verbal auf kleines Häufchen Elend reduzierte.
 

Und was er ihm so alles an den Kopf geschmissen hatte, da wurden einigen Gryffindors sogar jetzt noch die Ohren rot. Der Mann konnte wirklich kreativ sein, wenn er es drauf anlegte...
 

Seamus Finnigan, der sich wie viele andere, bisher nur mit beinahe ekelhafter Begeisterung über Malfoys Zustand ausgelassen hatte – vermutlich in der unerfüllten Hoffnung, sich von Weaslays Eskapaden abzulenken – seufzte herzerweichend und verschränkte lässig die Arme hinter seinem kurz geschorenem roten Haar „Wir wissen ja, dass Ronni-Wonni in letzter Zeit gereizt ist... wirklich gereizt...“
 

„Gereizt?“, Dean schnaubte empört, „Er hat Ähnlichkeit mit einem ständig brodelnden Vulkan!“
 

„... aber dass er sich bei Snape so gehen lässt ist... Soviel Dummheit muss doch schon weh tun!“
 

Ein paar schnelle Schritte später hatte Thomas den Goldjungen von Gryffindor eingeholt und warf ihm von der Seite einen fragenden Blick zu: „Echt Harry, was ist denn momentan mit dem los? Wenn dass an eurem lächerlichen Dauerklinsch liegt, solltest du es vielleicht wieder einrenken.“
 

„Nicht dass es jetzt noch viel nützen würde...“, unterbrach ihn Seamus schon fast wieder amüsiert und sprang leichtfüßig über die verborgene Trickstufe um auch die letzte Treppe zu Trelawneys Turm hinter sich zu lassen.
 

Der-Junge-der-Lebt reagierte aber nicht, stattdessen war es Neville, der ärgerlich Luft durch die Nase ausstieß, während er seine herabrutschende Tasche wieder zurück auf seine Schulter zog „Willst du damit etwa sagen, dass Harry an der ganzen Sache schuld hat?!“, der sonst so schüchterne Gryffindor fixierte Thomas mit ungewohnt stechenden Augen, „Er kann ja wohl am allerwenigsten etwas für Rons Idiotie gepaart mit Todessehnsucht!“
 

„Hab ich auch nicht behauptet.“, lenkte Dean schnell ein und hob beschwichtigend die Hände, ehrlich verdattert über Nevilles aggressives Fauchen, „Aber wenn ich Ron in die Finger kriege kann er was erleben.“
 

Nun, dass war das einzige Glück, dass Ron jetzt noch hatte. Oder auch nicht, je nachdem, wie man es sah... Denn eigentlich hätte er jetzt mit den anderen auch auf dem Weg zum Wahrsage Unterricht sein müssen.
 

Aber Snape hatte den immer wieder rot und bleich werdenden Weaslay-Nachwuchs nach seiner Schimpftriade am Kragen gepackt und hinausgezerrt. Mit den selbstgefälligen Worten: „Hat sonst noch jemand das Bedürfnis, sich mir mitzuteilen?“, war er schließlich im Türrahmen kurz stehen geblieben. Der mucksmäuschenstille Raum war Antwort genug gewesen und Snape hatte nur noch schnell mit dem Zauberstab gewedelt, um sämtliche Gebräue der Schüler zu entsorgen. Und alle waren froh darüber, denn statt auf ihre Tränke zu achten, hatte jeder einzelne sich lieber Weasleys psychischer Hinrichtung gewidmet. Außer Harry, der hatte es vorgezogen Löcher in Malfoys Hinterkopf zu starren.
 

Auf jeden Fall, seitdem ward Ron nicht mehr gesehen...
 

„Ich denke, da bist du nicht der einzige.“, stimmte Seamus Dean zu und klopfte diesem kumpelhaft auf die Schulter „Und ich hoffe für ihn, dass er sich ein paar sehr überzeugende Argument einfallen lässt.“
 

„Ich glaube es hatte was mit Hermine zu tun.“, kam es unerwartet aus dem Hintergrund.
 

Ein paar überraschte Blicke trafen auf Parvati Patil, die mit nachdenklicher Mine neben Lavender Brown hinter den Jungs hermarschierte.
 

„Wieso?“, fragte Finnigan neugierig, als Parvati nicht fort fuhr und drehte sich um, rückwärts weitergehend, während Neville und Dean sie über die Schulter hinweg ansahen.
 

Die hübsche Dunkelhaarige sah auf, schwelgte einen Moment in der seltenen Aufmerksamkeit, um sich schließlich verschwörerische nach vorn zu beugen und die Ungeduld der anderen damit noch mehr anzustacheln. „Na ja, ich sitz ja direkt hinter den zweien... Jedenfalls,“, sie stoppte kurz und senkte die Stimme, als würde sie ein Staatsgeheimnis offenbaren, „irgendetwas muss unser Bücherwurm ganz am Anfang der Stunde zu Ron gesagt haben, ich glaub gleich nachdem Snape Weasley das erste Mal Punkte abgezogen hatte, denn danach war die Stimmung zwischen den zwei ziemlich gereizt. Ron hat mehrmals versucht mit Hermine zu reden, aber die hat immer abgeblockt und er hat nebenbei seinen Trank versaut und scheinbar wollte sie ihm dann doch helfen und genau dann ist natürlich Snape aufgetaucht.“
 

„Und?“, drängte Thomas, als das Mädchen aufhörte zu berichten.
 

Doch diese zuckte nur mit den Schultern, strich sich einige herab fallende Strähnen zurück und antwortete mit normaler Tonlage: „Nichts und. Warum Ron daraufhin so austickt ist, würd mich auch interessieren.“
 

Dean verdrehte die Augen, was ungefähr so viel hieß wie „Mädchen.“, während Seamus nur mit den Achseln zuckte und seinen weiblichen Mitschülern wieder den Rücken zudrehte: „Kannst ihn später ja fragen. Zumindest wenn die anderen noch was von ihm übrig gelassen haben.“
 

„Wenn du ihn wieder siehst. Snape hat so komisch gegrinst. Vielleicht lässt er ihn von der Schule schmeißen?“ gab Lavender nun doch etwas besorgt zu bedenken.
 

Der Ire schüttelte allerdings nur den Kopf. „Ich denke nicht, dass es für einen Schulverweis reicht. Außerdem hätte er Ron ja sonst auch keine vier Monate Strafarbeit geben können...“
 

„Das einzig gute ist, dass wir keine Hausaufgaben aufbekommen haben!“, seufzte Neville und schaute noch einmal unauffällig zu Harry. Er machte sich Sorgen um den Goldjungen, da der andere schon die ganze Zeit über so still war und auch sonst ein recht merkwürdiges Verhalten an den Tag legte, vor allem im Bezug auf den Eisprinzen.
 

Der Goldjunge jedoch bemerkte nichts von Neville unruhigen Gedanken, ihm gingen ganz andere Dinge durch den Kopf...
 

Denn Malfoy, ausgerechnet Malfoy hatte auf die Sache mit Ron nicht reagiert. Diese Tatsache beunruhigte Harry fast noch mehr als das leidende Aussehen des Slytherins. Inzwischen kannte er den blonden Jungen beinahe besser als alle seine Freunde zusammen und Malfoy hätte sich nie, absolut niemals, eine Demütigung, wie sie Ron heute einstecken musste, entgehen lassen, wenn nicht...
 

Es war keine verdrehtes Spiel, der Eisprinz musste ernsthaft krank sein. Es gab keine andere Erklärung! Und damit tauchten auch wieder all die lästigen Fragen in Harrys Schädel auf, doch er konnte einfach keine davon beantworten. Wollte einige davon vielleicht nicht einmal wirklich wissen. Aber die haltlosen Spekulationen, in die er sich momentan verstrickte, gaben so wenig Aufschluss über die tatsächlichen Ereignisse, wie die wild brodelnde Gerüchteküche Hogwarts.
 

Malfoy hatte gewusst, dass etwas geschehen würde und es war passiert, obwohl sich der Slytherin innerhalb des sichersten Gebäudes ganz Englands aufgehalten hatte. Zumindest laut Dumbledore. Aber dem senilen Würdenträger glaubte Harry ohne hin kein Wort mehr. Trotzdem wäre es von Vorteil zu wissen, ob und in wie weit der Direktor in diese Sache involviert war, nicht zuletzt um den manipulierenden Bastard in Zukunft besser einschätzen zu können. Abgesehen davon gab es da immer noch Snape, der ebenfalls in einer Verbindung zu Malfoy stand, die der Goldjunge noch nicht genau einordnen konnte. Und der Giftmischer hatte die Möglichkeit schnell und unbemerkt von Hogwarts zu verschwinden, er tat es immer, um rechtzeitig auf Voldemorts Versammlungen eintreffen zu können. Ein Umstand, den Harry durch einige unbedachte Worte von Hagrid erfahren hatte. Letztendlich hieß dies jedoch, dass Malfoy das Schloss womöglich sogar verlassen hatte... und das wiederum bedeutete auch, dass die Möglichkeit bestand, dass inzwischen eine hässliches Bildchen des Eisprinzen linken Unterarm zierte. Wenn es nicht schon vorher der Fall gewesen war...
 

Harry schüttelte innerlich jäh den Kopf. Auch wenn alles an Malfoy geradezu danach schrie ein Todesser zu sein. Der Gryffindor konnte es sich einfach nicht vorstellen! Er wollte es sich nicht vorstellen! Und ganz bestimmt wollte Harry auch nicht wissen, wieso er inzwischen so positiv über Malfoy dachte. Warum er beim Gedanken an den Blonden keinen Zorn mehr in sich fand, obwohl der so vieles einfacher gemacht hätte... Aber seit Anfang des Jahres war da nur noch ein wages Gefühl der Freude, wenn er an ihre Streitgespräche dachte, oder einfach daran, was für eine unerschütterliche Konstante Malfoy inzwischen für ihn darstellte. Und seit diesem Wochenende war da zu all den unerwünschten Empfindungen noch ein starkes Gefühl der Unruhe hinzugekommen. Zu Harrys eigenem Entsetzen mehr Sorge als Misstrauen. Der-Junge-der-Lebt war nicht erpicht darauf zu erfahren, woher diese Empfindungen kamen, oder noch schlimmer, wohin sie ihn führen würden, weil er wusste, dass sich diese Dinge jenseits seiner Kontrolle bewegten. Die einzige Kontrolle, der Harry jetzt noch habhaft werden konnte – zumindest was den blonden Slytherin anging – war dessen körperliche Verfassung. Und zu diesem Zweck brauchte Harry Antworten! Und es machte ihn nahezu Wahnsinnig, dass er sich unentwegt im Kreis drehte!
 

Abgesehen davon, hatte der Goldjungen beim Verlassen des Tränkeklassenzimmers noch etwas beobachtet das so gar nicht in das Konzept passte, dass er sich von Zabini und Malfoy in den letzten Jahren gemacht hatte. Zumindest das was die beiden im allgemeinen der Öffentlichkeit präsentierten, wirkte distanziert und wenig vertraut, aber heute...
 

Als sich nach Snapes Abgang alle anderen Schüler erhoben hatten, um den nächsten Unterricht aufzusuchen, war der silberhaarige Slytherin sitzen geblieben. Völlig unbewegt, mit starrem Blick. Harry – in dem verzweifelten Versuch, doch noch Licht in die Angelegenheit mit Malfoy zu bringen – reinigte seine Messer und die Waage an diesem Tag mit besonderer Gründlichkeit und schickte Neville schon mal vor. Schließlich waren der Eisprinz, sein Anhängsel und der Goldjunge die letzten im Klassenzimmer. Harry hatte noch beobachten können, wie Zabini die Schultaschen der beiden zusammen gepackt und ihre Utensilien weg geräumt hatte. Zu gern hätte der Gryffindor noch einen Moment länger verweilt, aber wenn er noch mehr Zeit für das Verstauen seiner Unterlagen gebraucht hätte, wäre es auffällig geworden und so war er den anderen Jungen eilig nach draußen gefolgt. Zu letzt, gerade als er sich in der Tür noch einmal umgedrehte, sah Harry wie Zabini in einer fast zärtlichen Geste eine Hand auf Malfoys Schulter legte, sich zu seinem Ohr hinunter beugte und ihm etwas zuflüsterte. Der Gryffindor wusste nicht genau was es war, aber etwas an dieser Szene hatte ihn dazu gebracht beinahe fluchtartig den Raum verlassen. Und einen winzigen Moment lang hatte er sich gefühlt, als hätte er etwas verbotenes, etwas... intimes beobachtet, das nicht für seine Augen bestimmt war... und sein Magen hatte sich einen Moment lang krampfhaft zusammengezogen.
 

Inzwischen hatte Harry dieses merkwürdige Gefühl jedoch verdrängt und abgeschüttelt und fragte sich nur noch, ob Malfoy endlich auf der Krankenstation war oder sich tatsächlich noch mit Hermine durch Aritmatik quälte.

Die Gedanken des Schwarzhaarigen wurden abrupt unterbrochen, als sie vor der wacklig aussehenden Leiter ankamen, die in den Turm zu Trelawney hinaufführte.
 

Neville folgen wollend, hob Harry eine Hand um sich an der ersten Sprosse fest zuhalten und erstarrte einen Augenblick lang, als er die tiefen, beinahe blutigen Halbmonde in seiner Handfläche bemerkte. Er hatte in Grübeleien versunken nicht einmal bemerkt, dass er die Hände geballt hatte, ganz zu schweigen von der verwendeten Kraft, von der die Zeichen in seiner Haut Zeugnis gaben. Wirklich, er musste sich endlich zusammen reißen, es konnte – es durfte! – nicht sein, dass Malfoy solchen Einfluss auf ihn hatte! Innerlich schüttelte Harry einmal ganz hart den Kopf, um jeden lästigen Gedanken an den Slytherin los zu werden und erklomm mit beinah aggressiven Bewegungen die Leiter.
 

Der Gryffindor hatte kaum die unhandliche Falltür hinter sich gelassen, als ihm der beißende Geruch diverser, verbrannter Kräuter entgegenschlug. Sofort fühlte sich sein Hals kratzig und staubtrocken an und seine Augen begannen unangenehm zu jucken. Die Luft war so dick, dass man sie mit einem Messer hätte schneiden können und Harry wusste beim besten Willen nicht, wie er die nächsten zwei Stunden hier verbringen sollte.
 

Noch dazu waren sie fast 10 Minuten zu früh und von den Ravenclaws und der verdrehten Lehrerin fehlte noch jede Spur.
 

Zielstrebig suchte sich der Goldjunge einen Platz am Fenster, dass sich zu seiner maßlosen Erleichterung einen Spalt breit öffnen ließ und nahm erst einmal einen tiefen Zug frischen Sauerstoffs in sich auf, bevor er sich auf eins der dunkelroten Kissen sinken ließ.

„Ich wünschte ehrlich, dieser fortgeschrittenen Kurs wäre zusammengekommen. Dann hatten wir Zaubertränke abwählen können.“, murmelte Neville, als er sich zu dem Schwarzhaarigen gesellte und argwöhnisch das schmale Holzbrett inspizierte, das jeweils in Paaren auf allen Tischen verteil war und auf dem ein Kreis mit einem Kreuz dazwischen eingeritzt war.
 

Harry nickte und nahm die Brille ab, um sich über seine brennenden Augen zu reiben.
 

Nun, wo Neville recht hatte... Fakt war nämlich, dass Snape so vielen Schülern kein O geben wollte, dass die mindest Anzahl von 5 Personen für einen Klasse nicht zusammengekommen war. Da Sapes Ergebnisse von den der anderen Lehrern und der Prüfungskommission so derart meilenweit abwichen, wurden seine Angaben schließlich annulliert. Es hätte genug gegeben, die diese Fach samt zuständigen Lehrer liebend gern abgehakt und die Erinnerung daran in einem unzugänglichen Winkel ihres Gedächtnisses begraben hätten, aber es gab auch einige, die es für ihre Zukunftspläne benötigten. Der Tränkemeister weigerte sie jedoch einfach nur Leute in seinen Kurs aufzunehmen, weil diese es eben gern wollten. Etwas angenervt über Snapes unkooperatives Verhalten hatte der Abgeordnete des Ministeriums schließlich beschlossen, dass es das Beste wäre, wenn man Fächer überhaupt erst in der siebten Klasse abwählen konnte. So war es nur noch den Abschlussjahrgängen vorbehalten, Leben und Punktestand vor der dunklen Bedrohung namens Snape zu schützen. Unnötig zu erwähnen, dass der Giftmischer wenig begeistert von dieser Entscheidung war – ebenso wie die Schüler. Ach ja und das war auch der Grund warum sich ein stöhnender und unwilliger Haufen von Sechstklässler (mit nicht erwähnenswerten Ausnahmen) in den Wahrsage Turm geschleppt hatte... Auch ein Fach, das viele gern abgewählt hätten...
 

„Solche Idioten, echt, ich hätte mich dieses Jahr wirklich gern auf meine Hauptfächer konzentriert!“, bekräftigte Dean Nevilles zufällig mitbekommenen Kommentar und platzierte sich einen Tisch hinter ihnen.
 

„Und ich hätte gern Wahrsagen abgewählt.“, stimmte Harry zu, während er die Luke beobachtete, durch die nun immer mehr Ravenclaws eintrudelten.
 

Neville wollte noch etwas sagen, als sich plötzlich ein Schemen in den Rauchwolken abzeichnete und sich schließlich die Gestallt der Professorin aus dem Nebel schälte.
 

„Meine Lieben.“, Trelawneys bemüht rauchige Stimme war etwas, dass Harrys Nerven übermäßig beanspruchte. „Mein inneres Auge, hat mir heute in den frühen Morgenstunden offenbart, dass wir uns an diesem Tag einem neuen Kapitel der hohen Kunst des Wahrsagens zuwenden werden.“
 

„Wahrscheinlich hat ihr inneres Auge auf den Lehrplan gekuckt.“, frotzelte Seamus erstickt und erntete dafür allgemeine Erheiterung.
 

Die Professorin sandte ihm einen angesäuerten Blick, bevor sie weiter in den Raum tänzelte. „Heute widmen wir uns der faszinierenden Kunst des...“, Trelawney legte eine bühnengerechte Pause ein und zog mit einer ebenso dramatisch wie lächerlichen Geste ein dunkelviolettes Tuch von einem Tischchen gleich zu ihrer linken. „Pendelns!“
 

Die entzückten Ausrufe der Zwillinge konnten nur die Wenigsten nachvollziehen...
 

Über dem Tisch schwebte eine dünne Metallstange in der horizontalen, an der ca. 30 bis 40 Stück identische Pendel hingen. Kleine, etwa fingerdick große, kegelförmige Metallkörper, die mit der Spitze nach unten an schmalen Lederbändern baumelten.
 

„Perpendikel, unter Laien auch schlicht Pendel genannt, erlauben einen präzisen Einblick in die Zukunft, wie in die Vergangenheit oder Gegenwart.“, erklärte sie versucht geheimnisvoll.
 

Harry verdrehte innerlich die Augen. Präzise. In Wahrsagen. Aber sicher doch...
 

Währendessen hatte die fragwürdige Professorin die Schmuckstücke von der Stange geschoben und verteilte sie nun an ihre Schüler. „Ich werde sie nun in die Geheimnis umwobenen Praktiken des Pendelns einführen. Sie müssen ihren Geist öffnen, frei machen von weltlichen Pflichten und Konventionen und dieses magische Objekt erlaubt ihnen jede nur mögliche Frage exakt zu beantworten. Aber vergessen sie niemals... Ihre Frage darf nur mit den Worten Ja, Vielleicht, oder Nein zu beantworten sein. Denn auch das Pendel kann nur in drei Arten mit Ihnen Kommunizieren. Horizontale, senkrechte, oder kreisende Bewegungen. Nun wollen wir beginnen. Nehmen Sie das Perpendikel am obersten Ende er Kordel zwischen Daumen und Zeigefinger.“, Trelawney hielt das Lederband ihres eigenen Pendels mit spitzen Fingern nach oben und schloss konzentriert die Augen, „Fühlen Sie, wie sich Ihr innerstes Auge der Unendlichkeit des Seins zuwendet und halten Sie nun den Scheitelpunkt des Anhängers über die Mitte des Kreises auf Ihrem Holzbrett. Als erstes müssen Sie für sich selbst erfahren, welcher Ausschlag für welche Antwort steht. Stellen Sie also nun eine Frage, auf die Sie die Antwort schon kennen und achten Sie auf die Reaktion des Perpendikel.“
 

Ganz vorn begannen die Zwillinge mit Begeisterung die kleinen Metallkörper zu schwingen und nur Sekunden später quietschte Parvati vor Freude auf: „Bei mir Bedeutet senkrechtes Schwingen ein `Nein`!“
 

„Genau so ... Ihr Überbewusstsein wird ihnen Antworten.“, erklärte Trelawney in einem äußerst zufriedenen Tonfall. Nach und nach stürzten sich nun auch die anderen Schüler in die Arbeit.
 

Der Goldjunge schnaufte leise, als er zusah, wie sein Pendel in chaotischen Bewegungen über das Holzbrett schlingerte. Das hier war Harrys Meinung nach schlicht weg albern, wie alles andere davor auch. Nur ein winziges Zucken in seinen Fingern und schon änderte die kegelförmige Spitze ihre Richtung.
 

Die Professorin hatte inzwischen ebenfalls begonnen, ihrem Pendel die Geschehnisse der Zukunft zu entlocken. Sie nuschelte dutzende Male irgend etwas unverständliches und erhielt offenbar mit jeder Schwingung eine neue, tief greifende Erkenntnis, denn mit jeder Oszillation des Metallkörpers wurde sie blasser und gab Töne des Entsetzens von sich. Nicht dass dieses Verhalten etwas neues wäre...
 

Ihre riesigen Augen hinter den noch größeren Brillengläsern fixierten plötzlich den Jungen der Lebte. Und Harry hätte glatt voraussagen können, was sie ihm jetzt eröffnete...
 

„Mein lieber Junge! Es tut mir unendlich leid, aber ich muss dir mitteilen, dass du noch vor Jahresende diese Existenzebene verlassen und eines grausamen und schrecklichen Tod sterben wirst. Genieße deine letzten Wochen...“
 

Niemand reagierte auf die durch geknallte Irre – nicht einmal mehr die Zwillinge – und Harry hatte schon nach seinem ersten Jahr kein Wort von der Frau, die sie Professorin schimpfte, auch nur wahr genommen. Im zweifachen Sinne der Bedeutung. Wirklich, er hätte Vincent dieser Hobby-Todesbotin gerne vorgezogen, aber der Zentaur war ja leider wieder in den verbotenen Wald zurück gekehrt.
 

Gelangweilt beobachtete der Goldjunge Nevilles fruchtlose Versuche, den sinnlosen Zuckungen seines Pendels einen Sinn zu verleihen, fragte sich nebenbei, von welchen Kräutern die neusten dunkelblauen Rauchschwaden abstammten und ob man davon high werden könnte – was durchaus einiges erklären würde! – bevor er wieder unbeteiligt das Schmuckstück in seinen Händen fixierte. Schließlich hob er es an, um es in Augenhöhe hin und her schwingen zu lassen, als wolle er sich selbst hypnotisieren.
 

„Weis Tralway für wie bescheuert ich sie halte...“, murmelte er plötzlich beschwörerisch.
 

Neville grinste breit, machte sich nicht einmal die Mühe, es zu verstecken. Aber er war ein zu anständiger Schüler um sich lange Ablenken zu lassen und widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Wahrsagekunst, ließ damit Harry mit sich und seinen Gedanken allein. Und seine Gedanken waren verdammt stur und eigensinnig und landeten nur Sekunden später mit traumwandlerischer Sicherheit wieder bei Malfoy. In Harrys Kopf tauchte ein schmales Gesicht, mit besorgniserregender, blasser Haut auf, dass von trüben, silbergrauen Augen beherrscht wurde... außergewöhnlichen Augen... Und einer Hand auf Malfoys Schulter, die nicht die seine war...
 

„Sehr schön. Wie ich sehe haben wir wieder überragende Naturtalente unter uns... Ich möchte dass sie zu diesem Thema eine Abhandlung schreiben, wie sich das Wissen über die Kunst des Pendelns auf ihr zukünftiges Leben ausgewirkt hat.“, Wenig begeistertes Murren folgte den Anweisungen der Lehrerin.
 

Harry blinzelte nur irritiert. Er hatte kein Wort verstanden.
 

„Dennoch müssen wir uns nun einem weniger spektakulären Gebiet zuwenden, aber selbst ein Medium wie ich, ist an bestimmte Abmachungen gebunden.“ Sie seufzte grottentief „Deshalb werden wir uns der restlichen Stunde mit der Pendel-Findung beschäftigen.“
 

Sie manövrierte einen weiteren Tisch in die Mitte des Raumes. Ein großer, aber niedriger Holzkasten stand darauf, von ihren Plätzen aus konnten die Schüler jedoch nicht hineinsehen.
 

„In dieser Kiste befinden sich ebenfalls Perpendikel. Jeder einzelne von ihnen wird mit der Handfläche nach unten ein paar mal über die Pendel gleiten, aber ohne sie zu berühren. Spüren sie etwas auf ihrer Haut, greifen sie zu und zeigen es mir.“
 

Nach dieser wenig durchschaubaren Erklärung, spielte sie noch einmal mit ihrem eigenen Pendel. „Wie mir eine höhere Ebene offenbart hat, sollten wir mit der Fensterseite beginnen. Mister Potter, wenn sie also bitte zu mir kommen würden.“
 

Seufzend erhob sich Harry von den unpraktischen Kissen und versuchte sich nicht zu fragen wo Trelawney in einem runden Turm mit symmetrischer Anordnung der Fenster eine Fensterseite sehen konnte... Möglichst weit von den starrenden Insektenaugen entfernt, blieb Harry stehen und warf einen vorsichtigen Blick in die Kiste. Die Pendel die hier lagen waren jedoch mit den bereits verwendeten nicht vergleichbar. Jedes Stück schien ein Unikat zu sein. Jedes Band war anderes. In der Länge, in der Verarbeitung, von den Materialien. Waren es vorher noch leblose Metallkörper gewesen, handelte es sich hierbei nun um Edelsteine verschiedenster Art und Größe, ausschließlich die Kegelform war beibehalten worden. Der Gryfindor ließ seine Handfläche einmal langsam und zögerlich über die Auslagen schweben und zuckte beinahe erschocken zurück, als sich etwas kaltes an seine Haut schmiegte. Vorsichtig schlossen sich seine Finger um den Stein und hielt ihn schließlich der Professorin entgegen. Diese drückte ihm jedoch nur ein Heftchen in die andere Hand und schickte ihn mit einer wedelnden Geste wieder zurück auf seinen Platz, schon dabei den nächsten Schüler nach vorne zu holen.
 

Harry ließ sich wieder auf sein Polster fallen und betrachtete sein neues Pendel genauer. Es bestand aus einem filigranem, silbernen Kettchen, unterbrochen von vier schwarz schimmernden, länglichen Perlen, die jeweils zu beiden Seiten am Verschluss und am Pendelstein angebracht waren. Der kegelförmige Kristall am Ende war rein, fast durchsichtig. Der Goldjunge schnappte sich das Schmuckstück wieder mit zwei Fingen und hob es hoch. War jedoch mehr als ein bisschen überrascht, als die Kette plötzlich straff gezogen wurde und das Pendel unbeweglich in einem leichten rechten Ausschlag verharrte. Würde er es nicht besser wissen, würde er sagen, dass Pendel wollte sich mit aller Macht Richtung Luke bewegen, denn er spürte sogar einen nicht unerheblichen Zug an der Kette. Um seine Vermutung zu testen hängte der das Band lose über seinen ausgesteckten Zeigefinger und tatsächlich bewegte sich das Pendel in eine Richtung. Das silberne Maetrial rutschte langsam über seine Haut, doch in dem Moment, als es über seine Fingerkuppe hinweg glitt und Harry dachte, der Stein würde irgendwie von allein durch die Luft schweben, verschwand alle Spannung und Magie aus dem Schmuckstück. Es sackte einfach auf den Tisch und blieb dort auf unspektakuläre Weise regungslos liegen.
 

„Ist das normal?“, fragte der Gryffindor verwirrt und Neville, der ihn die ganze Zeit über schon beobachtet hatte, nachdem er mit leeren Händen zurückgekommen war, zuckte nur mit den Schultern.
 

„Keine Ahnung. Keins der Pendels hat auf mich reagiert. Glück gehabt.“, flüsterte sein Tischnachbar erleichtert, im Gegensatz zu Parti, die fast in Tränen ausbrach, als auch sie ohne Pendel zu ihrem Platz zurück schlurfte und Seamus ihr sein eigenes feixend vor die Nase hielt.
 

Neville angelte sich indes das kleine Heftchen, das Harry unbeachtet auf den Tisch geschmissen hatte. Es war dünn, hatte gerade mal 20 Seiten und bestand völlig untypisch für die Zauberwelt aus muggelgebräuchlichem Glanzpapier. Darin waren die unterschiedlichen Pendels mit Bildern abgedruckt und daneben reihte sich jeweils eine Liste an Bestandsmaterialen auf. Aber das ganze wirkte eher wie eine Broschüre oder ein Bestellkatalog, als ein Lehrbuch. Harrys Kette war schnell gefunden. Sie bestand tatsächlich aus echtem Silber in das ein reisfestes Drachenhaar eingelassen war und einem reinen Bergkristall. Bei den Perlen handelte es sich jedoch um geschliffene Drachenschuppen – norwegischer Stachelbuckel – wie Harry mit einem schiefen Grinsen feststellte. All diese Materialen standen für Intuition. Zumindest laut Broschüre.
 

„Eigentlich kann jeder in gewissem Maße ein Finder-Medium sein“, setzte Trelawney zur Erklärung an, nachdem aller Schüler bei ihr waren und gerade mal vier ein neues Schmuckstück erhalten hatten. „Aber dazu müssen die entsprechenden Materialen gefunden werden, um die Kräfte des Geistes zu bestärken. Ich besitze hier nur eine begrenzte Auswahl, wer immer von ihnen jedoch etwas passendes gefunden hat, darf es sich behalten.“ Ihre Ketten klimperten nervenaufreibend, als sie Tisch und Holzkasten wieder in undurchsichtigen Nebelschwaden verschwinden ließ.
 

„Als Pendel Medium hat man die Möglichkeit sich auf eine Person oder einen Ort zu fixieren. Auch wenn Ihr Körper diesen Platz nicht verlassen kann, so streckt sich jedoch Ihr Geist danach aus und durch unmittelbare Übertragung auf das Pendel wird der Stein direkt auf die Position des gesuchten Objekts zeigen. Je näher das Objekt, desto kräftiger wird der Edelstein in die entsprechende Richtung zerren. Im normalen Fall bedeutet das Luftlinie, mit einem kleinen Zauberspruch kann das ganze Verfahren jedoch auch auf Karten angewandt werden. Angefangen von Weltkarten, bis hin zu den Grundrissen eines Hauses ist alles möglich. Befindet sich ein Objekt nicht innerhalb einer Karte, gibt das Pendel keine Reaktion mehr. Da bei der Pendelsuche keine aktive Zauberei verwendet, sondern nur auf die ureigene Energie des Geistes selbst zurück gegriffen und lediglich durch natürliche Subjekte verstärkt wird, kann kein Gegenzauber gewirkt werden.“
 

Harry sah überrascht auf und versucht einzuschätzen, wie viel Wahrheitsgehalt in Taylways Ausführungen steckte. Denn eine Methode jemanden ohne möglichen Widerstand zu finden war tatsächlich mal interessant, fast schon erschreckend.
 

„Begabte Pendel-Finder können sich, nur durch berühren von Fotos oder Gegenstände die eine Verbindung zum entsprechenden Subjekt besitzen, schnell und intensiv auf eine Person oder Ort fixieren und ihren Geist danach ausstrecken. Zumindest in der Theorie. Es gibt nur vereinzelte, wirklich begabte Medien und davon wendet sich nur gelegentlich jemand diesem abgespeckten Teil der Wahrsagekunst zu. Die wenigen die dennoch ihre Bestimmung darin sehen, finden nur selten ein 100% geeignetes Material zur Verstärkung ihrer Fähigkeiten. Baraba Istan war das letzte bekannte Finder-Medium und starb vor mehr als 30 Jahren. Weniger begabte Pendel-Finder ist es nicht möglich ihre Fokussierung nach belieben zu wechseln. Bei ihnen wird das Pendel stets auf den Ort oder die Person zeigen, deren Aufmerksamkeit den größten Teil ihrer Gedanken und Emotionen einnimmt.

Die häufigste Verwendung der Pendel-Findung in unserem Alltag bezieht sich auf Liebespaare. Liebespaare suchen oft nach passenden Materialien um ihren Geist zu stärkten und diese dann in Ringen oder Armreifen zu verarbeiten. Da bei Paaren keine 100% wirksamen Materialien verwendet werden müssen, weil man sich ohne hin nur auf eine Person konzentriert und der jeweils andere Geist sich ebenfalls nach einem ausstreckt, sind Schmuckstücke zu diesem Zweck sogar recht häufig. Mr. Thomas, sammeln Sie bitte die Holztafeln ein, der Rest steht auf und stellt sich an die Wand.“
 

Dean rief mit einem Accio alle Brettchen zu sich und brachte sich nach vorn. Derweilen schwang Trelawney ebenfalls ihren Zauberstab und ließ die Tische zusammenschweben. Mit einem weiteren Spruch wurde aus 10 runden Tischen ein einziger und schließlich ließ sie eine 1 ½ Meter lange Pergamentrolle an den Rand der Holzplatte schweben. Noch ein Stups mit dem Zauberstab und das Pergament entfaltete sich selbstständig über die gesamte Fläche. Es war eine riesiger Gebäudeplan.
 

„So. Nun wollen wir testen, wer sich von Ihnen als Finder-Medium eignet. Jeder der kein passendes Pendel gefunden hat wird den anderen ein persönliches Gegenstand von sich geben. Danach werden Sie diesen Turm verlassen und sich innerhalb der Schule bewegen. Kurz vor Studenende erwarte ich Sie alle wieder hier und dann werden wir sehen, ob unsere Finder-Medien Ihren Weg verfolgen konnten.“
 

Harry trat näher an die Platte heran und überfolg die Karte auf der der Grundriss Hogwarts und jedes weitere Stockwert unter und über der Erde abgebildet war. Aber es fehlten viele Geheimgänge, wie der Goldjunge beiläufig feststellte. Dann fiel sein Blick auf die Krankenstation und er hoffte, dass Poppy Malfoy mittlerweile schon unter ihre Fittiche genommen hatte. Sie würde ihn sicher zusammenstauchen, dass er so lange gezögert hatte, zu ihr zu kommen.
 

Nach Wahrsagen hatte der Junge-der-Lebt ohnehin noch zwei Stunden Verwandlungsunterricht mit den Slytherins. Dann würde er ja sehen...
 

„Hier“, Neville zog einen Anhänger unter seinem Hemd hervor und ließ ihn in Harrys offene Handfläche gleiten. „Pass aber gut drauf auf. Es ist ein Geschenk von meiner Oma. Hab ich schon seit Ewigkeiten und noch nicht einmal verloren...“, Neville grinste peinlich berührt.
 

„Klar.“, Harry schenkte dem vergesslichen Burschen eines seiner seltenen, ehrlichen Lächeln, als er merkte, dass diesem einiges an dem unscheinbaren Kleinod lag.
 

Neville nickte daraufhin nur beruhigt und zog von Dannen. Zwei andere Schüler aus Ravenclaw kamen ebenfalls zum Retter der Zauberwelt. Die eine legte ihm einen Ring auf den Tisch, der andere eine abgenutzte Schreibfeder.
 

Inzwischen stritt sich Seamus immer noch mit Partiva, da er der festen Meinung war, dass er, um sie zu finden, lediglich ihren BH bräuchte und als begeisterte Wahrsageschülerin sollt sie ihm diesen unbedeutenden Wunsch doch nicht verwähren, wenn es darum ging seine Fähigkeiten als Medium zu schulen.
 

Harry lachte leise und schenkt – das erste mal seit er in diesem Unterricht ging – Trelawney seine volle Aufmerksamkeit, die nun den entsprechenden Zauber vorführte, um das Pendel auf die jeweilige Karte zu fixieren. Der Zauber würde sich sicher auch auf die Karte der Rumtreiber anwenden lassen, zumindest, wenn die eigene Verzauberung des Pergaments nicht entgegen wirkte und den Spruch blockierte...
 

Der Zauber an sich war einfach und obwohl er sich in dem stickigen Zimmer, indem sich inzwischen nur noch vier Schüler und eine Professorin aufhielten, wenig wohl fühlte und sich kaum konzentrierten konnte, klappte die Übertragung gleich beim ersten Versuch. Ruckartig wechselte das bis dahin starr zur Luke zeigende Pendel die Richtung und zeigte nun auf den Kartenteil, der den zweiten Stock darstellte.
 

Harry bezweifelte, dass sein Pendel auf irgendjemanden zeigte, der vorher noch im Turm gewesen war. Keiner hätte es so schnell nach unten geschafft. Außerdem konnte er sich auch nicht erinnern, sich auf irgendjemanden von denen, die ihre Sachen bei ihm abgelegt hatte, besonnen zu haben. Neugierig, wohin sein Pendel nun genau zeigte, Schritt er näher, war froh, dass die Professorin ihre ganze Aufmerksamkeit momentan einer Ravenclaw Schülerin am anderen Ende des Raums widmete und stellte fest, dass es sich um ein Klassenzimmer im Westflügel handelte. Der Ort kam ihm bekannt vor, obwohl er ihn nicht gleich zuordnen konnte. Bis er sich erinnerte, dass er Hermine schon einmal von dort abgeholt hatte.
 

Dann musste es das Arithmatik Klassenzimmer sein und...
 

Urplötzlich kannte Harry die Person, auf die sein Pendel voller Tatendrang zeigte und im selben Moment wusste er auch, dass Malfoy seinen blasierten Hintern noch immer nicht zur Krankenstation manövriert hatte.

Das konnte doch wohl nicht wahr sein!
 

Hastig griff er nach Nevilles Kette und versuchte sich mit aller Macht darauf zu konzentrierten, seinen Geist nach ihm auszustrecken. Aber das Pendel nahm nicht die geringste Notiz von seinen Anstrengungen, stattdessen schien es ihn zu verhöhnen, indem der Zug noch stärker... noch drängender wurde.
 

Harry probierte es noch mit jedem der andren Gegenstände, dachte sogar an Orte die außerhalb der Karte lagen, um das Pendel zumindest davon abzubringen, eine Delle in die Holzplatte zu drücken, aber auch diese Versuche scheiterten kläglich.
 

Frustriert ließ er es schließlich von seinem Finger auf den Tisch gleiten, wo es unschuldig liegen blieb. Er schaute zu den anderen beiden, ignorierte Trelawney und sah dann Seamus an der ihm mit einem Grinsen, dass lediglich von seinen Ohren aufgehalten wurde, einen schwarzen Spitzen-BH zeigte. Harry schnaubte noch einmal deprimiert und Seamus Grinsen wurden wenn möglich sogar noch breiter, Harrys Frustration völlig falsch deutend.
 

Harry nahm sein Pendel bis zum Unterrichtsende nicht mehr zur Hand. Er hatte keine Lust mehr zu denken, denn offensichtlich war alles, was sein Kopf noch zustande brachte, eine lebhafte Projektion seines Lieblingsfeindes. Es war zum Schrein, zum Haare raufen, zum Hippogreif melken! Und irgendwann würde er Malfoy dafür in seinen aristokratischen Allerwertesten treten. Ganz bestimmt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  MikaChan88
2008-11-30T13:38:01+00:00 30.11.2008 14:38
die ff is total super
hoffe du machst bald weiter
bin schon gespannt wie es weiter geht ^-^

cu,
MikaChan
Von:  destroyer
2008-09-22T12:13:51+00:00 22.09.2008 14:13
hi^^
und OMG!!!!!!!!O_O'
ich bin echt fertig... hab mich in einem zug durch die ff gelesen...
aber es hat sich echt gelohnt, das mir der kopf jetzt ruacht^^'
also ersteinmal ein ganz großes lob zu deinem schreibstil, der hat es wirklich in sich. ich weis nicht wie ich das sagen soll, aber es lässt sich wohl am besten so ausdrücken: du hast nicht nur eine unglaubliche fanatsie sondern auch das talent sie mit leben zu erfüllen!
du schaffst es eine richtige kleine welt zu schaffen, in der die charaktere wirklich existieren, in der das alles wirklich passiert!
du hast wirklich meine hochachtung!
ich bin in die ff richtig vernarrt, auch wenn sie bisher etwas düster war (mag ich eigentlich manchmal sehr gerne^^)
aber das ganze wirkt so echt, besonders die charakteren hast du wirklich schön ausgearbeitet, sie wirken nicht unecht...
die szene mit draco beim dunklen lord... weis nicht ob du das jetzt für übertieben hälst, aber ich hab echt total gezittert...
einfach unglaublich.
ich hoffe nur, das du weiterhin an dieser ff schreibst, denn es wäre unglaublich schade und eine schreckliche verschwendung deines talentes.
oder mit anderen worten: schreib doch bitte schnell weiter!^^
lg
des
PS: falls du benachrichtungs-ens versendest bei einem neunen kapitel, bitte auch an mich, danke^^
PPS: bist in meinen favos!
Von:  Ciura
2008-03-04T11:11:14+00:00 04.03.2008 12:11
OMG OMG OMG OMG!!!!!
*ieks*
ich habs endlich geschafft die FF hier zu lesen XDD"
sie spukte schon ne geraume zeit auf meinem pc rum und jetzt hab ichs endlich *g*
und ich muss sagen~
das ist alles mal absolut ENDGEIL!!! *smile*
du hast einen klasse schreibstil und ich bin schon total gespannt wann endlich das nächste kapi kommt *breitgrins* ich will draco wiedersehen *rumrulz*
du hast die charaktere wirklich absolut treffend beschrieben und umschrieben und~ waaaaaa!!
das ist einfach nur genial das alles zu lesen!! >//<)88
ehrlich!!
freu mich schon voll wenns weiter geht
GLG Ciura
Von: abgemeldet
2008-02-16T19:26:39+00:00 16.02.2008 20:26
Wow...
welch detailierte beschreibung des geschehens!^^
Ich mag sowas^^
Das kapi hat mir echt gut gefallen^^
schreib schnell weiter und schick mir bitte ne ENS, ja!?
Würde mich freuen^^
Von:  Jadelady
2008-02-09T21:36:14+00:00 09.02.2008 22:36
Juhu die erste!
Hat mir gut gefalen. Mach weiter so, ja?
Lg
Jade


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