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Wartezeit

von

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Wartezeit
 

Leise hörte man das Ticken der Uhr an der Wand. Unglaublich langsam schien die Zeit zu vergehen!

Immer wieder starrte er auf die geschlossene Tür vor ihm.

Dieses Warten machte ihn noch verrückt!

Diese Ungewissheit was los war!
 

Er saß nun schon seit schier einer Ewigkeit, wie es ihm schien, hier und wartete darauf dass sie wieder rauskamen!

Wollte endlich wissen wie es ihm geht, ob er durchkommen würde!
 

Vor einer Stunde hatte er Duo hierher ins Krankenhaus gebracht.

Der junge Amerikaner war plötzlich zusammengebrochen.

Er hatte keine Ahnung gehabt was los war, geschweige den was er tun sollte. Das einzige was ihm eingefallen war, war den Notarzt zu rufen!

Er war sich so hilflos vorgekommen, hatte den plötzlich so klein und blass wirkenden Duo auf das Bett gelegt und ihm hin und wieder durch das Haar gestreichelt, während er auf den Notrufwagen wartete.
 

Als dieser endlich kam, und man Duo kurz untersucht hatte, brachten sie ihn sofort ins Krankenhaus!

Es hieß das der langhaarige Junge kurz vor einem Blindarmdurchbruch(1) stand, und er sofort operiert werden musste.
 

Nun saß er da, wartete darauf das die Operation zuende war, und konnte nichts anderes tun als zu hoffen das alles wieder gut wurde.
 

Nervös blickte er auf die Tür, hinter der Duo sich befand.
 

Natürlich hätte er nicht hier bleiben müssen, man hatte ihm versichert das er ruhig nach Hause fahren könnte, da er hier eh nichts tun könnte, und sie ihn anrufen würden, wenn sie mehr wussten.
 

Doch das wollte er nicht, er wollte hier bleiben, wollte Duo hier nicht alleine lassen.

Auch hatte er den Anderen noch nicht Bescheid gesagt, er fühlte sich einfach nicht im Stande dazu.
 

Sein Blick glitt wieder zur Uhr, nur um festzustellen die noch immer nicht viel mehr Zeit vergangen war.(2)
 

'Verdammt Duo, du Baka, warum hast du nicht gesagt dass es dir nicht gut geht!' fragte er sich, obwohl er die Antwort nur zu gut kannte.

Sie hätten Morgen eine wichtige Mission gehabt, die er zwar auch alleine hätte übernähmen können, was allerdings um einiges gefährlicher gewesen wäre.
 

Nun saß er hier und wartete darauf das die Zeit verging.
 

Er wusste ja das er immer tat als wäre für ihn die Missionen das einzige was zählte, aber doch nicht zu solch einem Preis.

Auch wenn er es nur ungern zugab, die Erfüllung seiner Missionen war schon lange nicht mehr das wichtigste in seinem Leben.
 

Niemals zuvor hatte ihm jemand so viel bedeutet wie dieser Junge.
 

'Wieso hab ich nur nichts bemerkt?'

Er machte sich schreckliche Vorwürfe, das er nicht bemerkt hatte das es dem langhaarigen Plappermaul nicht gut ging!

Im Nachhinein fielen ihm einige Anzeichen auf die er einfach übersehen hatte!
 

'Er war viel ruhiger als sonst, hat mich nicht ständig zugetextet, weil ihm langweilig ist, war die meiste Zeit in seinem Zimmer. Außerdem war er in Letzterzeit immer so blass.

Warum nur hab ich es nicht bemerkt? Quatre hätte es sicher sofort bemerkt.'
 

Wegen der Mission hatten sie sich in der Nähe ihres Einsatzortes, zwei Zimmer in einem Motel gebucht, weswegen er auch mit Duo allein gewesen war.
 

'Verdammt ich hätte es merken müssen!'

Die Selbstvorwürfe und die Angst zerfraßen ihn beinahe.

Immer wider sah er das Bild, wie Duo plötzlich einfach umkippte vor sich.

Wie er mit schmerzverzerrtem Blick, vor ihm auf dem Boden lag.
 

Er war zu ihm gegangen, um noch mal die Mission mit ihm durchzugehen, als es passierte.

Erst hatte er gedacht der Amerikaner wäre nur gestolpert, aber als er das blasse Gesicht seines Partners gesehen hatte....
 

Wieder ein Blick auf die Uhr, welche ihm zeigte das noch nicht mal zwei Minuten vergangen wahren, seit er das letzte mal darauf geschaut hatte.
 

'Gott Duo, du musst wieder gesund werden! Du musst einfach, es gibt noch soviel, was ich dir sagen wollte.... und es bisher doch nie getan habe!'
 

Er war verzweifelt, er wusste einfach nicht was er tun würde wenn er nie mehr Duos strahlende Augen sehen würde, nie mehr sein Lachen hören würde.

Selbst die Sachen die ihn immer genervt hatten, wie sein ständiges Geplappere, wie er alles Essen in sich hinein gestopft hatte, oder seine Tollpatschigkeit, würden ihm fehlen.

Waren es nicht genau diese Fehler die Duo erst zu dem machten was er war?
 

Ein Leben ohne den Amerikaner konnte er sich einfach nicht mehr vorstellen, zu sehr hatte er sich langsam aber unaufhaltsam in sein Leben und sein Herz geschlichen.

All die kleinen Gesten, und wenn es nur ein liebevoller Blick war, die ihm zeigten das er ihn mochte, so wie er war, hatten sein scheinbar so kaltes Herz aufgetaut.

Doch erst jetzt wo er ihn vielleicht für immer verlor, merkte er wie viel es ihm bedeutete und wie sehr er es vermissen würde.
 

Wie sehr wünschte er sich Duo einfach in den Arm nehmen zu können und ihm sagen zu können wie viel ihm das alles bedeutete, wie viel ER ihm bedeutete.

Niemals zuvor hatte ihm jemand so viel bedeutet wie dieser Junge.
 

Eine einzelne Träne lief über seine Wange, die erste Träne seit langer Zeit, doch das war nicht wichtig, nichts außer Duo war wichtig.
 

Ihm war kalt, so unglaublich kalt. Er zog die Jacke, die er an hatte, enger zu.

Doch diese Kälte kam nicht von außen, das wusste er, sie kam von innen.

Es fühlte sich an als würde er von innen heraus erfrieren.

Er sehnte sich so sehr nach Wärme, die Wärme die Duo scheinbar immer umgab.

Die sein Herz vor dem erfrieren schützte seit er sie kannte.

Die Wärme die er sich geschworen hatte für immer zu erhalten.

Duo für immer beschützen.
 

Leise hörte er die Uhr an der Wand ticken, das einzige das anzeigte das die Zeit doch verging, wenn auch viel zu langsam.
 

?Duo, bitte bleib bei mir.? Flüsterte er leise als er sich eine weitere Träne aus dem Gesicht wischte.
 


 

(1) Bitte nicht zu genau nehmen, ich kenn mich mit Blinddarmentzündung net aus, mir is bloß nix besseres eingefallen. ^^°

(2) Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr auf etwas wichtiges wartet und die Zeit nicht zu vergehen scheint?

Epilog

Fürchte der Teil is mir a bisserl kitschig geworden. Aber ich wollte es trotzdem nimmer ändern, scho deswegen weil mir so was Ähnliches wirklich schon mal passiert is und ich da so ähnliche Gedanken hatte.
 

Wartezeit
 

Ruhig lag der bezopfte Junge da, wirkte auf den Beobachter so unglaublich klein und zerbrechlich.

Nichts schien von der sonstigen lebhaften und quirligen Art mehr übrig zu sein.

Nur das regelmäßige heben und senken der Brust zeigte an dass er noch lebte.
 

Sanfte Finger strichen eine der braunen Strähnen aus dem blassen Gesicht des Jungen.

Fuhren langsam die Konturen des Gesichtes nach.

Besorgte Augen betrachteten, die blasse Gestalt genau, und warteten auf eine Reaktion, auf diese leichten Berührungen. Doch nichts geschah.
 

Langsam strichen die Finger weiter hinauf, von der Wange über die kleine Stupsnase, zu den Brauen welche sie zärtlich nachfuhren, bis zur Stirn.

Vorsichtig und behutsam wurden die wilden Ponyfransen zur Seite geschoben, und ein leichter Kuss auf die Stirn gehaucht.
 

Seit etwa einer viertel Stunde saß er nun hier und wartete darauf das Duo aufwachte.
 

Als sich die Tür zum Operationsraum endlich öffnete, und man Duo, auf einem Bett (1) aus dem Zimmer schob, war er aufgesprungen und wollte zu ihm laufen.

Wollte sich versichern dass es ihm gut ging.

Als ihn einer der Ärzte aufhielt, ihm sagte das es seinem Freund gut gehe, es aber noch ein weile dauern würde bis er aus der Narkose aufwachen würde und man ihn deswegen auf ein Extrazimmer bringen würde.
 

Seitdem saß er hier und betrachtete ihn, und wartete darauf das Duo auf wachte, und ihm wieder eins seiner warmen Lächeln schenkte.
 

Er fühlte sich unglaublich erleichtert und froh, das es ihm gut ging, das er ihn nicht verlassen hatte.

Dennoch, hatte er etwas Angst... wie würde es jetzt weitergehen?
 

Noch nie hatte er soviel Angst gehabt, als in den vergangenen Stunden.

Allein bei dem Gedanke, das er Duo fast für immer verloren hätte, schien ihn innerlich erfrieren lassen zu können.
 

Fest umklammerte er die Hand des anderen Jungen, als ob er sich selbst davon überzeugen wollte dass er noch da war. Nicht einfach verschwinden würde.
 

Er hatte viel zu viel als selbstverständlich angesehen.

Hatte nie darüber nachgedacht wie es wäre, wenn Duo plötzlich nicht mehr bei ihm wäre.

Er nicht mehr in sein lächelndes Gesicht, seine strahlenden Augen sehen könnte.

Nie mehr seine Stimme, sein Lachen hören könnte.
 

Sein Blick richtete sich wieder auf das blasse Gesicht, glitt zu den Lippen die ein sanftes Lächeln zierte.
 

Wie oft hatte er ihn angeschrieen, weil er ihm mit seinem ständiges Geplapper beim Arbeiten störte, oder ihm einfach auf die Nerven ging?

Wie leid tat es ihm Heute, wie sehr fehlte es ihm im Moment?

Wie oft hatte er schon Dinge getan oder gesagt die ihn verletzten und es einfach nicht wahrgenommen hatte oder wollte? Nur weil er sich seine Gefühle dem Anderen gegenüber nicht eingestehen wollte?

Und dennoch war Duo bei ihm geblieben, hatte ihm soviel Zuneigung geschenkt.
 

'Duo, es tut mir so leid!'
 

Eine Träne rann leise seine Wange hinunter.
 

Wieder streichelte er zärtlich über seine Wange, genoss es die Wärme unter seinen Fingern zu spüren, die ihm zeigte das der Junge noch lebte.
 

Nur zu gerne hätte er seine Fehler rückgängig gemacht, doch das war nicht möglich, das wusste er.
 

'Die Vergangenheit kann man nicht beeinflussen, aber die Zukunft!'
 

?Duo....?
 

Er war so sehr in seinen Gedanken versunken dass er erst nicht bemerkte, wie sich Duo rührte.

**************************

Dunkel, es war so dunkel um ihn herum. Wo war er? Was war passiert?
 

Das letzte woran er sich erinnerte, war, dass er mit Heero noch einmal die Mission durchgegangen war.

Und dann war da plötzlich dieses Seitenstechen.

In letzter Zeit hatte er das öfters gehabt, allerdings noch nie so schlimm.

Er hatte Heero nichts sagen wollen, wollte vor dem Wing Piloten nicht wie ein Schwächling wirken. Außerdem wollte er nicht, dass dieser sich in Gefahr begab, nur weil er nicht ganz fit war.
 

'Heero...'
 

Plötzlich spürte er wie sich eine Wärme in ihm ausbreitete, die sich von seiner Hand ausbreitete und seinen ganzen Körper durchflutete.
 

Er kannte dieses Wärme, er spürte sie immer wenn er in Heeros Nähe war, besonders dann, wenn dieser ihm eins seiner seltenen Lächeln schenkte.
 

Dann, wie aus weiter Ferne, hörte er wie Jemand seinen Namen rief.
 

Langsam ging er in die Richtung, aus der er glaubte die Stimme gehört zu haben.
 

Vorsichtig öffnete er seine Augen, blinzelte noch ein paar mal, dann klärte sich sein Blick, und er sah in ein paar kobaltblaue Augen, die ihn sanft anlächelten.
 

?Heero...?
 

**************************

Glücklich und erleichtert sah er in die, noch leicht glasigen violetten Seen, die sich Duos Augen nannten. Hörte die sanfte Stimme seinen Namen flüstern.

Plötzlich wusste er, dass alles gut werden würde.
 

Owari
 


 

(1) Ihr kennt doch diese Krankenbetten, mit den Rollen unten dran.
 


 

Sorry, is a bisserl kurz geworden, hoffe es gefällt euch trotzdem. ^_^



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2004-09-18T21:13:44+00:00 18.09.2004 23:13
*nachdenk*
Wirklich gut, mehr fällt mir dazu nicht ein. Süß, aber nicht kitschig, emotional, aber nicht gefühlsdusselig. Das perfekte Mittelmaß. *lob*
Sequel? *hoffnungsvoll schau*


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