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Truth

~Living in nothingness~
von

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Freed darkness

Ryou war inzwischen auf seinem Zimmer. Er saß, die Knie angezogen und das Päckchen ins Mondlicht haltend, auf seinem Bett. Schließlich machte er sich daran das Paketband, das darum gewickelt war zu lösen und musste unwillkürlich Grinsen. Das einpacken von Geschenken war noch nie die Stärke seines Vaters gewesen. Er konnte sich noch an ein Päckchen erinnern, das er ihm zu Geburtstag geschenkt hatte und bei dem Ryou beinahe eine Stunde gebraucht hatte um es zu öffnen.
 

Er versuchte eine Weile vergeblich den Knoten zu lösen, bis er schließlich resignierend seufzte und eine Schere von seinem Schreibtisch holte. Nach kurzer Zeit lag das Paketband auf seiner Decke und das Päckchen auf Ryous Schoß. Er fuhr mit den Fingerspitzen kurz über den rauhen Karton, bis er schließlich dazu ansetzte den Deckel vorsichtig anzuheben.
 

Zuerst konnte er nicht erkennen, was in dem Karton lag. Er schob das offene Päckchen in einen verirrten Mondstrahl, der sich schließlich in einem glänzenden runden Gegenstand fing.

Ryou blickte fasziniert auf einen Anhänger, einen großen goldenen Ring, in dessen Mitte ein Dreieck zu sehen war. Auf dem Dreieck war ein Auge, das Ryou an das Udjat-Auge[1] erinnerte, abgebildet. Beinahe ehrfürchtig streckte er seine Finger danach aus und ließ sie sanft darüber streichen. Es fühlte sich merkwürdig warm an, beinahe wie ein lebendes Wesen. Ryous Blick folgte den Konturen des Gegenstandes. Das Mondlicht schien sich in dem glänzenden Metall zu verfangen, als würde man ein Netz darüber werfen und es so festhalten.
 

Sollte er es anlegen?

Ryou scheute noch ein wenig davor zurück, aber schließlich war es ein Geschenk seines Vaters und er wollte unbedingt das Gewicht des merkwürdigen Gegenstandes um seinen Hals spüren.

Schließlich legte er die Hände um den Ring und nahm ihn aus dem Karton.

Er zog das Band über seinen Kopf.

Als der Ring jedoch auf seiner Brust zur Ruhe kam, bemerkte Ryou erschrocken, dass der Ring langsam anfing zu glühen, als würde er das gesamte Licht, das er einmal gefangen hatte, nun freilassen. Und im selben Moment spürte er einen stechenden Schmerz hinter seinen Augen, alles um ihn herum wurde plötzlich dunkel. Aber nicht als hätte jemand die Vorhänge zugezogen und den Mond so ausgesperrt, nein, es war eine fast spürbare und absolute Finsternis. Ryou konnte auch die Wand seines Zimmers, an die er sich gelehnt hatte, nicht mehr spüren. Als hätte der Raum sich unendlich weit ausgedehnt. Doch trotz der scheinbar völligen Abwesenheit des Lichts, konnte Ryou seine eigenen Hände, Beine...seinen ganzen Körper klar und deutlich sehen. Als er wieder aufblickte, schien er vor einem Spiegel zu sehn. Doch sein Spiegelbild war merkwürdig, sah anders aus als er sich in Erinnerung hatte...und...es bewegte sich anders!
 

Ryou riss vor Schreck die Augen auf, was zur Folge hatte, dass sein angebliches Spiegelbild anfing hämisch zu Grinsen.
 

"Endlich....wieder ein Körper..." Und mit diesen für Ryou absolut sinnlosen Worten streckte sein Gegenüber die Hand nach seiner Kehle aus.

Ryou wollte zurückweichen, aber seine Reaktion kam zu spät. Die schlanken, kühlen Finger legten sich auf seine Haut und wieder wurde um Ryou alles schwarz...oder war nur sein "Spiegelbild" verschwunden?
 

[1]Das Udjat-Auge ist das "heile Auge des Horus" also das, was die meisten als Horusauge kennen



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