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Behind Blue Eyes

Taito
von

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'Puzzlespielchen'

Titel:'Puzzlespielchen'

Kommentar: Ich sehe wie ich dem Ende immer näher komme und freue mich darauf - seeeehr :) Viel Spaß!
 

~*Behind Blue Eyes*~
 

Osaka, Sonntag; 10:03 Uhr
 

Ein leises, regelmäßiges Ticken schallte dumpf. Dazu mischten sich leichte Schmerzen im Kopf und ein gequältes Stöhnen, welches sich aus Taichis Mund schlich.

„Verdammt nochmal...“, murmelte er und blinzelte mehrmals, bevor er die Augen gänzlich öffnen konnte. Das grelle Weiß erschlug einen beinahe – wie verwunderlich, dass man nicht gesund werden konnte, bei so einer Umgebung.

Langsam richtete sich der junge Mann auf und tappste langsam zur ebenso weißen Tür. Als er seine Hände darauf legte, um durch das kleine Fenster darin zu spähen, bemerkte er erst, dass die Tür wie auch die Wände, alle gepolstert waren.

„Oh, shit.“, er schüttelte ungläubig den Kopf.
 

// Es ist zu spät. \\
 

Was hatte er damit gemeint? Nervös biss sich Taichi auf die Lippe und klopfte dann gegen die kleine Scheibe. Es war nichts dadurch zu erkennen möglich. Ein paar Augenblicke später hörte er Schritte, welche sich näherten und er trat von der Tür weg. Es klackte leise, ein Schatten erschien vor dem Fenster und die Tür öffnete sich langsam.
 

„Sind Sie wieder bei klarem Verstand?“, wurde der Braunhaarige von einem Fremden, in weißem Kittel gefragt. „Ich habe Anweisungen Sie daraufhin sofort zum Chef zu bringen.“
 

Schweigend nickte der Psychologe.
 

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„Dr.Yagami.“, begrüßte man ihn etwas kühl und bot ihm den Stuhl vor dem Schreibtisch an. Dr.Kaibe sank ebenso auf den Seinen und inspizierte sein Gegenüber genauer.
 

„Es ist nicht zu entschuldigen, wie ich mich gestern benommen habe.“, begann Taichi einfach drauf los zu sprechen, nur darauf erpicht, schnell zu Yamatos Zelle zu gelangen.
 

„Das ist wahr.“, sein Chef nickte betrübt. „Doch ich hätte lieber eine Erklärung.“
 

„Nun...“, Tai war sich bewusst, dass es sinnlos gewesen wäre, ihm die Wahrheit zu erzählen – inbegriffen, dass er nichtmal sicher war, was die Wahrheit nun genau sein könnte. „Ich muss leider zugestehen, dass mich der Ishidafall sehr mitnimmt und ich schätze, dass ich mich zu sehr hineingesteigert habe.“
 

Dr.Otaki Kaibe seufzte leise, verschränkte die Arme, lehnte sich zurück und betrachtete den jungen Mann vor sich eine Weile. Taichi wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser, ließ sich aber erstaunlicherweise nicht allzu viel anmerken.
 

„Nun gut.“, man beugte sich über den Tisch vor. „Ich nehme das ausnahmsweise mal so hin. Aber Sie müssen zwei Wochen beurlaubt werden, das verstehen sie doch?!“
 

„Sicher.“, Taichi nickte beruhigt. „Ich danke ihnen.“
 

„Fein. Dann bitte ich Sie hiermit, ihre privaten Sachen zu packen und dann sofort nach Hause zu fahren.“, so war das letzte Wort gesprochen, der Braunhaarige erhob sich und verließ erleichtert das Büro. Da hatte er aber wahrlich Schwein gehabt.
 

Schnellen Schrittes hastete er durch die Gänge, begrüßte an ihm vorbeilaufende Kollegen kurz und halbwegs höflich, versuchte Tarenas Blick auszuweichen, die ihm verwundert nachsah und öffnete hektisch die Tür vor ihm.
 

„Ha...“, ein wenig außer Atem ging er ein paar Schritte durch den Gang und schaute mit leerem und doch aufgewühltem Blick durch die Glaswände. „Die müssen mir irgendwas zur Beruhigung gegeben haben...“
 

Doch dann blieb er stocksteif stehen und starrte auf Yamatos Zelle. Ein dickes, gut hörbares Schlucken wahr zu vernehmen und in Taichis Handflächen wurde es in Windesweile schweissnass. Ohne das Wissen wie man einordnen sollte, was man da erblickte und wie von Angst betäubt, fingen seine Lippen leicht an zu zittern.
 

„D...D-Das ist.. unmöglich...“, mit aufgerissenen, dauerhaft blinzelnden Augen schritt er keuchend hinter das Glas, presste seine Hände dagegen und rutschte beinahe ab.
 

Yamato saß in der linken Ecke des kleinen Zimmers, die Beine angezogen, die Arme verschränkt, zitterte und weinte bitterlich. Sein ganzer Körper zuckte immer wieder und Taichi hörte sein Schluchzen tief hinten in seinem Kopf, statt dumpf durch das Glas.
 

Ein zweiter Yamato saß gelassen auf dem Bett, fummelte sich an seinen Haaren herum und summte dabei ein Lied. Er sah so unglaublich friedlich und sorglos aus, dass Taichi diese Darbietung gerade viel, viel seltsamer fand, als dass er mehr als einen Yamato sah. Der pfeifende Blonde hüpfte vom Bett, schaute auf, sah den Braunhaarigen und winkte ihm lächelnd zu. Perplex schaute dieser weg vor Schreck.
 

Er konnte Schritte hören die näher kamen. Wenn ihn Jemand hier erwischte, der wusste dass er bereits beurlaubt worden war oder Jemand, der das gestern mitbekommen hatte - Oder Beides - dann wäre er ziemlich mies dran. Er schüttelte sich leise, immer noch den Blick nach links auf den Gang gerichtet. Im Augenwinkel konnte er nur sehen, wie sich immer noch was bewegte. Und einen seltsamen, immer größer werdenen Fleck direkt vor ihm.
 

Toc, Toc, Toc.
 

Erneut schluckte man und überwand sich den Blick wieder auf die Scheibe zu richten. Der dritte Yamato stand direkt vor ihm und grinste; nur das Glas das sie trennte und ekelhafte Panik die Taichi ergriff. Der Blonde ließ seine Hand, mit der er geklopft hatte, langsam am Glas herabsinken, den Blick fortwährend auf Taichi gerichtet.
 

// Doc. Wie schön Sie zu sehen. \\
 

Schlagartig wusste Yagami wer hier vor ihm stand. Er hätte es ahnen müssen, bei diesem hässlichen Grinsen, das stetig breiter wurde und den Augenbrauen, die sich gleichmäßig dazu hinunterzogen. Es wurde schwerer zu atmen.
 

// Aber was machen Sie denn für ein Gesicht? \\
 

Die Fratze von neulich wurde deutlicher und deutlicher und die dazugehörige Stimme kälter und lauter. Taichi machte beunruhigt einen Schritt zurück.
 

// Ich möchte Ihnen danken, Doc. Ohne Sie wäre ich niemals so weit gekommen. \\
 

„BLÖDSINN!“, schrie Taichi plötzlich heraus und hielt sich die Hand vor den Mund. Verdammt, was war wenn ihn jemand gehört hatte? Ach was, sicher hatten das viele Mitarbeiter gehört und waren gleich hier. „Ich habe dir nie geholfen!“
 

// Aber sicher hast du das. Ich erfreue mich seit gestern Mittag bereits an den Resultaten, sehen Sie, Doc?! \\
 

Der bösartig grinsende Yamato drehte sich leicht und deutete auf die zwei Yamatos, die sich weiter hinten in der Zelle befanden. Taichi wusste erst gar nicht, was man ihm da zeigen wollte, bis er den Weinenden Yamato etwas länger betrachtete und erschrocken zurückzuckte.
 

„Was-... was ist das?“, fuhr Dr.Yagami ein Drittel seines Patienten wütend an. „Was passiert mit ihm? WAS HAST DU GEMACHT???“
 

„Hallo? Dr.Yagami?“, fragte jemand etwas lauter in den Gängen. Hastig drehte sich Taichi kurz um und wieder zurück. Weitere Blicke auf die beiden Yamatos bestätigten es ihm erneut. Hin und hergerissen starrte er den Blonden direkt vor sich an.
 

// Du solltest lieber abhauen, Doc. Wir beide sehen uns noch. \\
 

Und da war sie, dieselbe Fratze wie er sie schon so oft gesehen hatte; fertig, komplett. Sie bohrte sich in sein Herz, so glaubte er und fasste sich keuchend an Jenes.
 

„Ich werde dich töten.“, flüsterte Taichi schnell aber bestimmt zu diesem grausigen Clownsgesicht, drehte sich auf dem Absatz um und rannte in die Richtung, aus der die Stimme seines Kollegen nicht gekommen war.
 

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„Das ist nicht möglich.“, er schüttelte sich immer wieder, während er in seinem Büro schnell alles was er benötigte zusammen packte. Wobei er weniger aus seine wenigen privaten Eigentümer bedacht war – nein, er packte alles ein, was er bisher über Ishida erarbeitet hatte und sich hier befand.
 

„Dr.Yagami.“, hörte er jemanden sagen und seine Tür öffnete sich, ohne dass er dies erlaubt hatte. „Ich muss wirklich überaus dringend mit Ihnen sprechen. Sofort.“

Taichi hob seinen Blick und winkte ab.

„Ich habe keine Zeit, Tarena.“, sagte er bestimmt, quetschte noch eine kleine Mappe in seine überfüllte Tasche und rauschte an ihr vorbei. „Wir sehen uns. Bis dann!“
 

„Hey!“, ungläubig schaute ihm Dr.Yakabi nach. „Der ist nicht nur verrückt, sondern auch noch unhöflich geworden...“ Sie überlegte kurz und sah auf seinen ziemlich leeren Schreibtisch. „... und er hat alles mitgenommen..“
 

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Toyko, Sonntag; 09:13 Uhr
 

Das Radio und der Fernseher liefen seit gestern ununterbrochen und der Blonde hatte auch nicht vor, die Geräte auszuschalten, bis er die Wohnung verlassen würde. Es war bereits ein Phantombild von ihm veröffentlicht worden und laut den Nachrichten hatte man Hikari auch noch nicht identifiziert. Da sie ihre Papiere bei Takeru hatte liegen lassen, als sie geflüchtet war und bisher niemand sie als vermisst gemeldet hatte, war der Weg zur Flucht noch relativ geebnet.

"So..", eine Hand schnappte sich den Schlüssel von der Anrichte und ließ ihn leise klimpernd in eine kleine Tasche versinken. "Jetzt aber nichts wie weg hier.."

Takeru wischte sich nochmals über die Stirn und atmete tief durch. Man konnte ihm seine Unruhe ansehen, jedoch er selbst hatte noch nicht richtig begriffen, was genau passiert war. Sein Gedankengang hing irgendwo zwischen dem Tod seiner Freundin, Freude, dass er dann doch nicht direkt daran schuld war, Hass auf sich, dass es soweit gekommen war und der Angst, wann sie seine Fingerabdrücke auf dem Messer identifiziert haben würden.

"Mann...", seufzte er und warf einen letzten Blick auf seine Wohnung. "Die Karatestunden haben sich bezahlt gemacht.. jedenfalls bei dem Typ gestern..."

Er schloss noch einmal kurz die Augen und ließ die Szene erneut in seinem Kopf abspielen, bevor er die Wohnungstür hinter sich schloss und sich auf den Weg zum Bahnhof machte - mit Kappe und Sonnenbrille selbstverständlich.
 

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Osaka, Sonntag; 11:27 Uhr
 

In der Wohnung des Psychologen hatte sich in kürzester Zeit das Chaos breit gemacht. Leere Bierflaschen, ja sogar Zigarettenpäckchen, Stummel und Aschereste zierten den Wohnzimmertisch. Laute Musik lief seit er angekommen war, nur damit er die Stimmen in seinem Kopf irgendwie übertönen konnte.

Es klingelte.

Langsam schlurfte Taichi zu seiner Tür, drückte lustlos den Griff herunter und öffnete sie einen Spalt.

"Ein Paket für sie, Herr Yagami."

Der Paketzusteller grinste ihn mit soviel Lebensfreude an, dass es dem Braunhaarigen direkt nach Kotzen zumute war.

"D-Danke.", murmelte er, als er unterzeichnet hatte, nahm das Paket und schlurfte wieder zurück zu seinem Sofa damit. Dort stellte er es ab, bemerkte, dass sein Alkohol leer war und machte einen kurzen Ausflug in die Küche.

Dort spülte er eine ganze Bierflasche herunter.

Rülpste laut.

Und sank mit schmerzverzerrtem Gesicht langsam an der Anrichte herunter, bis er auf dem kalten Kachelboden saß.

"Wieviel noch...", murmelte er verächtlich und lachte schluchzend auf. "Wieviel muss ich denn noch trinken?"

Mit Tränen in den Augen sah er sich um.

"Waaaaaaahhhhh!!!!"

Sein Brüllen ging einmal durch seine ganze Wohnung und vielleicht noch ein wenig weiter, als er es zu hören vermochte. So konnte es nicht weitergehen.

"Ich HASSE es!"

Knurrend öffnete er nochmals den Kühlschrank und verging sich an der nächsten Bierflasche, halbwegs registrierend, dass dies seine Letzte gewesen war.

Missmutig ging er, dabei stets an der Flasche nippend, zurück ins Wohnzimmer und betrachtete das Paket.

"Wenn da jetzt keine Brille drinnen ist, die meine Negative Sicht wieder normalisiert, will ich den Inhalt gar nicht."

Hustend zündete er sich eine Zigarette an, um seine Sinne möglichst weitgehend zu betäuben - die richtig harten Drogen waren erst nötig, wenn dieser Zustand sich nicht ändern würde.

Mit letzter Kraft rupfte er das Päckchen auf und erkannte verdutzt ein paar in Folie eingepackte Kleidungsstücke.

"Yamato..", murmelte Taichi leise und seine Stimmung rutschte vom abgrundtiefem Hass und Verzweiflung in die Trauerabteilung. "Oh..."

Sich selbst bemitleidend und hassend zugleich, griff er eine der Folien heraus und erkannte den Pullover den er ihm bestellt hatte. Mit verzerrtem Gesicht schmiegte er sich daran und begann erneut zu schluchzen.

"Wie soll ich dich nur retten...?"

Verzweifelt schaute Taichi sich um, obwohl er keine Hoffnung hegte, dass ihm das irgendwie helfen könnte - doch da blieb sein Blick auf seiner Arbeit hängen. Die Pappe, die Listen und Notizen die er vor ein paar Tagen erarbeitet hatte, um endlich zu verstehen.

Schweigend kroch er darauf zu und beäugte sie mit zusammen gekniffenen Augen. Es war wahrlich nicht einfach alles einwandfrei zu erkennen, da seine Negativ-Sicht sich einfach nicht abschütteln ließ.

Er rieb sich leise stöhnend den Kopf, da dies auch leichte Migräne verursacht hatte und ließ seinen Blick mehrmals über das Papierchaos schweifen, als...

"Oh mein GOTT!", rief er aus, krallte sich eines seiner Notizblätter und las es immer und immer wieder durch.

"Jaaa!", meinte er dann plötzlich und stand wieder halbwegs motiviert auf, merkte wegen der schnellen Bewegung den Alkohol und sammelte sich kurz. "So... so müsste es gehen... und deshalb löst sich der eine Yamato auch auf..."

Hektisch sammelte Taichi seinen Autoschlüssel und sein Portmonee zusammen, verließ die Wohnung, brach sich fast das Genick, als er beinahe die Treppe herunterfiel und hastete zum Auto.

"Das ich das nicht früher gesehen habe...", kopfschüttelnd stieg Yagami ein, sah sich kurz um, atmete tief aus und fuhr los - zurück zur Anstalt. Und immer noch das Bild vor Augen, vom dritten Yamato in der linken Ecke seines Zimmers ... es war, als hätte man ihn in einem Film einfach nur plötzlich ins Bild eingeblendet und wieder weg und wieder hin und wieder weg... wie eine Störung.
 

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Klinik, Sonntag; 11:58 Uhr
 

//Denkst du nicht auch, es wird geradezu herrlich, wenn ich alleine bin?\\
 

"Du wirst niemals alleine sein. Er wird dich töten."
 

//Das glaubst du doch selbst nicht. Du kannst mich nicht belügen - wir sind im selben Kopf.\\
 

"Ich will es aber glauben. Und ich werde ihm helfen!"
 

//Gib es auf! Du bist nicht einmal existent!\\
 

"Ach Nein?"
 

//Ich -...\\
 

"Du wirst gar nichts mehr! Seit heute Morgen spüre ich die Anwesenheit von dem Original Yamato nicht mehr.. er hat dich erschaffen. Und seit gestern ist auch Hikaris Geist verschwunden.. sie hat mich erschaffen."
 

Mit wissendem Blick ging der Blonde ein paar Runden in seiner Zelle. Die Schwestern standen schon seit mehreren Minuten vor der Glaswand und beäugten diese Situation, welche ihnen noch nie untergekommen war, misstrauisch.
 

//Ich werde dich ausmerzen.\\
 

"Taichi wird kommen und.."
 

//Yagami war es, der mir die Kraft gab, ans Licht zu treten. Die Kontrolle zu haben. Sei nicht dumm.\\
 

Yamato Ishida stand in seiner Zelle und lachte laut und hähmisch gen seiner Decke. Die Schwestern stellten ihr Tuscheln ein und starrten ihn nur noch ungläubig an.
 

"Halt endlich deine Schnauze.", er fasste sich an die Stirn und schüttelte genervt den Kopf. "All die Jahre musste ich mit dir hier drin leben, während dieses arme Kind von dem wir abstammen, vor sich hinvegetiert ist."
 

//Er war zu schwach.\\
 

"Du wirst schon deshalb sterben, weil du die Wahrheit nicht kennst..", mit nachdenklichem Blick schaute er kurz zu den Frauen im Gang. "Ich werde Taichi die Wahrheit aber sagen. Sobald er da ist."
 

//Hah. Du weißt, wenn du darüber sprichst, dass ich so oder so die Oberhand gewinne über den Körper. Und ich werde Takeru büßen lassen.\\
 

"Taichi wird nicht so dumm sein, dich mit Takeru zusammen zu bringen. Aber ich werde so dumm sein und..."
 

"Ishida?"
 

Erschrocken drehte sich der Blondschopf um und erkannte seinen Psychologen. Die Schwestern hatten den Flur wohl eben verlassen, als er mit seinem anderen Ich Konversation gemacht hatte.
 

"Yagami.", schnellen Schrittes ging Yamato auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. "Ich habe nicht viel Zeit. Sie müssen mir sofort und sehr, sehr gut zuhören."
 

"Ich werde dich hier rausholen.", sagte der Braunhaarige bloß und griff nach dem Arm seines Patienten. "Wenn wir schnell machen, wird es funktionieren. Aber wir müssen uns wirklich beeilen!"
 

"Nein!", warnte Ishida ihn und man sah ihm die Angst an. "Ich darf hier nicht raus. Er ... egal. Hören Sie endlich zu!"
 

"Aber Yamato!", Taichi packte ihn nun an beiden Armen und schüttelte ihn leicht in seiner Panik. "Es muss aufhören! Ich halte es nicht mehr aus - es muss endlich vorbei sein!"
 

Sein Gesicht war verzerrt und angefüllt mit Furcht. Yamato verstand, dass es so nicht funktionieren würde. Er spürte in sich den Druck, welchen das Monster in ihm ausübte um an die Oberfläche zu gelangen. Ihm war kein Zögern gestattet und so beschloss er schnell zu handeln und zwar so, dass ihm auf jeden Fall Gehör geschenkt wurde.
 

"Ishida was...."
 

Yamato hatte kurzum seine Arme um den Hals des Psychologen geschlungen, ihn zu sich gezogen und seine Lippen auf die Seinen gelegt. Die braunen Augen wurden augenblicklich doppelt so groß, wie normal und ein Schauer bedeckte beide Körper mit einer starken Gänsehaut.

Mit einem leisen Schmatzen löste sich der Blonde von ihm, erkannte die einmalige Möglichkeit und redete drauf los:
 

"Als Yamato Zehn Jahre alt war, gab es ein Erlebnis, dass seinen Verstand so sehr zerrüttete, dass er nicht mehr damit klar kam - und im Unterbewusstsein entwickelte er eine zweite Persönlichkeit, die so geformt war, wie die 'Lehren' seines Vaters.", hektisch atmete er ein und aus, ließ Yagamis Hals wieder los und ging einen Schritt zurück; schaute den völlig fassungslosen Mann an. "Diese zweite Persönlichkeit hielt ihn davon ab, einzuschreiten, als vor 7 Jahren in der Küche dieses Ereignis stattfand. Denn sie empfand es als richtig, da der Vater ihn lehrte, dass es nichts Böses sei - sondern Liebe!"
 

"W-Was... also.."
 

"Nicht unterbrechen, ich-...", der Blonde fasste sich an den Hals und würgte ein paar Mal. "Ich kann.. nicht mehr lange.. hhgg..." Er hustete einige Male.
 

"Yamato.. Ich... äh... Ishida!!", besorgt nahm Taichi ihn in den Arm und hielt ihn fest. "Kann ich irgendwie helfen?"
 

"H-Hör zu!", mit heiserer Stimme versuchte Yamato dies zu schreien. "I-Ich... ah.. hgg.. Hikaris Geist erschien neben Yamato als das alles geschah... ihr Erscheinen sollte nur den inneren, echten Yamato erwecken.. damit er einschreiten konnte und sein Problem in seinem Verstand, endlich überwinden... hgg.."
 

Kaum noch Luft kriegend, sank er auf den Boden und krallte sich in Yagamis Jacke fest. Dieser starrte ihn aufgelöst an und wusste nichts mit der Situation anzufangen.
 

"A-Aber.. er war... zu....hgh... schwach...", ein kaum merkliches Lächeln bildete sich auf Ishidas Lippen. "Und so ging ein Teil von Hikaris Geist auf ihn über... die Kraft, die sie hinterließ... das.. ghhhg.... das bin ich..."
 

Mit großen Augen starrte Taichi ihn an, wie er in seinen Armen ohnmächtig wurde. Im selben Moment fuhr ein Zug aus Tokyo in Osaka ein und ein blonder Junge stieg aus.
 

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-tbc
 

Liebste Grüße ->

Früher Ducky / Heute Skewed ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  amiga_girl93
2010-08-02T06:36:12+00:00 02.08.2010 08:36
Hyaaa~! >///<

Eine absolut geile FF. Hinreißend, einfach nur hinreißend. Du schreibst echt gut: Für die komplette FF hab ich nur 2 Stunden zum Lesen gebraucht. (normalerweise brauch ich bei FFs von der Länge mind. 5 xD)

Iwie kann ich mich mit der Vorstellung von einem bösen T.K. noch nich richtig anfreunden; auch nich mit Karis unverhofften Tod ;_:..
Aber das gehört ja zur Story, nech? Kann's kaum erwarten bis die zwei Brüder aufeinander treffen; und auf mehr Knisterm und Knallen freu ich mich auch <3 (^___^)
ich free~u mich schon so auf die Fortsetzung :DD~

lg amida_girl
Von:  Akane21
2010-07-31T19:53:24+00:00 31.07.2010 21:53
Mensch, ich kann es echt nicht fassen, dass Kari tatsächlich tot ist. Am Ende des letzten Kapitels war ich mir ja noch nicht sicher, aber jetzt... Armer Tai. Es ging ihm jetzt schon so schlecht und wenn er das erfährt... oje oje... Vielleicht schafft die Polizei es aber auch gar nicht, sie zu identifizieren und er wird es nie erfahren *wunder*
Naja, andererseits fand ich das Kapitel jedenfalls sehr erfreulich. Es war einfach herrlich, wie Yamato Tai zum Schweigen gebracht hat ;) Hoffentlich geht alles gut aus und wir kriegen sowas noch öfter :D Aber ich muss sagen, ich hatte jetzt auf jeden Fall das Gefühl, dass alles ein bisschen klarer wird und ich langsam besser durchblicke - naja, vielleicht ist es auch nur Einbildung^^° Auf jeden Fall wieder ein super Kapitel! Ich freu mich tierisch auf das nächste!
Von: abgemeldet
2010-07-29T20:34:04+00:00 29.07.2010 22:34
Yay~ neues Kapitel :D Danke für die ENS! *knuff*

whoa @.@ ich musste denken xD ich musste das gespräch zwischen yamas persönlichkeiten zwei mal lesen, bis ich es gecheckt hab x"D liegt vielleicht aber daran, dass ich in den letzten tagen nicht viel geschlafen hab xD

wie auch immer. Geiles Kapi *.*
drei kleine Yamas <3 der am bett ist ja knuffig >//w//< auch wenns iwie Hikari is ^^"
ich musste ure lachen: Wenn taichi betrunken ist, findet er die Lösung! xD Dann dachte ich mir nur "Tai~ sag doch, was du raus gefunden hast!"

der umschwung auf den konflikt von den beiden yama-persönlickeiten war super!

aber am besten wars als er Tai geküsst hat, damit er die klappe hält. Das war einfach zu geil :3

Ich bin schon echt gespannt, wie es weiter geht! Freu mich schon weiter zu lesen :)
lg Ami
Von:  Listle
2010-07-29T15:21:12+00:00 29.07.2010 17:21
Ich wollte eigentlich heute Cosplays nähen und Mathe lernen, aber nachdem ich angefangen hatte zu lesen konnte ich nicht aufhören bis ich die FF bis jetzt durch hatte oo
Erst war ich etwas zweifelnd, da ich ansich nicht so der Fan von AUs bin. Und ich hab schon dutzende FFs gelesen, die "Behind blue eyes" hießen und sich auf den Film Gothika bezogen und ich fand sie alle lame XD

Aber deine FF hat was.
Ich finde deinen Stil toll, er liest sich, jedenfalls meiner Meinung nach, super angenehm :3
Und der Aufbau der Story ist auch toll.
Während der Aufbau anfangs noch schlicht erscheint und man denkt die Story schnell zu überreißen wird es doch, je weiter man liest immer verwirrender und spannender.
Und trotzdem ist und bleibt es verständlich.

Auch finde ich es toll, wie du einerseits Yamatos gespaltene Persönlichkeiten dargestellt hast und andererseits den psychischen Niedergang eines Psychologen, weil dieser mit seinem Patienten überfordert ist.

Die kleinen Rechtschreibfehler, die sich ab und an unterschleichen kann man geflissentlich übersehen, schlichtweg, weil sie so klein und in so geringer Menge auftauchen, dass sie vermutlich Tippfehler sind :3

Ich hab gesehen, dass die FF seit 2004 on ist und war echt betrübt, da ich anfangs der Meinung war, du würdest nicht mehr weiter schreiben.
Nachdem aber gestern das neuste Kapitel freigeschalten wurde hab ich die Hoffnung, dass auch der letzte Rest bald folgen wird :3

Ich werd die FF auf jeden Fall bis zum Schluss verfolgen, weil ich deine Art zu Schreiben sowie deine Idee einfach nur großartig finde und freu mich schon zu sehen wie das alles ausgeht ^^
Von: abgemeldet
2010-07-29T11:43:05+00:00 29.07.2010 13:43
Hm, ich hoffe Taichi hat einen Plan und war nicht zu betrunken @__@ (schlimme Vorstellung das er trinkt und *würgs* raucht x__x) und ich hoff' das Taichi doch noch irgendwie bei klarem Verstand ist und nicht auch verrückt wird ^^" Bin gespannt, ob er Yama da raus bekommt...das würde die Story mal einer ganz anderen Situation aussetzen (hätt' ich nichts dagegen xD)

Du hattest ja gebeten, auf Fehler hin zu weisen... *hinweis* xD
> Es war nichts dadurch zu erkennen möglich. -> Der Satz stimmt so einfach nicht~
> Er sah so unglaublich friedlich und sorglos aus, dass Taichi diese Darbietung gerade viel... -> "sodass" müsste da denk' ich hin, damit der Satz Sinn ergibt.

Von:  Elycos
2010-07-29T06:15:15+00:00 29.07.2010 08:15
wuhu endlich geht's weiter *-*
aber irgendwie ist das kapitel anders geschrieben als die anderen ^^
hier ist alles viel geordneter =)
und man weiß nun endlich was nun los ist ^^
Takeru ist der Bad-Boy *wuhu* xD
achja und ...Er hat ihn ja wirklich geküsst hab mich schon gefragt wann dass mal kommt =D
Auch nicht schlecht er küsst ihn damit er nichts sagt xD
muss ich mir merken ^^
Mach weiter so =)

Von:  kokuchou
2010-07-28T22:18:15+00:00 29.07.2010 00:18
wow
coole ff hab sie jezz mal in einem flutsch gelesen xD
gefällt mir ^^

ich hoffe taichi bekommt das hin *hoff*
es is auch mal was anderes das takeru so eine böse rolle hat
o.o

ich hoff es geht bald weiter ^^
lg ruha
Von:  Inan
2010-07-28T21:54:59+00:00 28.07.2010 23:54
Das ist...komplex xD
Und Taichi scheint ja auf einmal genau zu wissen, wo das Problem -Die Probleme?- liegt und wie man es löst
Hoffentlich funktioniert bei den Beiden auch mal was, das wär ihnen echt zu wünschen,
zumal der Psycho-Doktor jetzt auch Stimmen hört, da ist echt hopfen und Malz verloren
[Fangirl-modus an]
Aber mal so ganz nebenbei.. OMG Er hat ihn geküsst >///< *__* <3
Klar, es war nicht der echte Yama, der hockt noch traumatisiert und heulend in der Ecke, aber immerhin war es der richtige Körper ^///^
[Fangirl-Modus aus]
Auf jeden Fall tolliges Chap, Takeru hat hier eine echt bösartige Rolle, auch, wenn er eigentlich nicht schuld daran ist^^


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