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Die Qual des Lebens

von

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In einem früher sonnendurchfluteten Land stand mein Schloss. Damals waren auch noch alle fröhlich und die Fleder waren sehr fruchtbar... jaja, damals. Heute ist alles anders. Achja, wie unhöflich! Ich bin Nine, die 1. Von Holbingen. Aber nun zu Heute...
 

...heute ist kein Mensch mehr da ausser mir. Die Felder geben nur noch so viel, damit einer davon leben kann. Langsam wurde in unserem Paradis der Himmel dunkel, naja eher gesagt, in meinem Paradis, da alle gegegangen sind. Das Wasser im Brunnen wurde schlecht, wieso, kann ich leider nicht beantworten. Auf jeden Fall muss ich jeden Tag 2km gehen, bis ich zu frischem Wasser komme. Ganz allein ist es schon ein hartes Stück, aber um weg zu gehen ist es bereits zu spät. Eines Nachts war einmal eine Krähe zu hören, das erste Geräusch, das ich seit der Himmelsverdunkelung gehört hatte.

Natürlich war ich sehr aufgeregt! Aber als ich merkte, dass diese Krähe mich nur warnen wollte war es schon zu spät; das NICHTS bereitete sich aus. Ich kann es nicht beschreiben weil es so ist, als wäre man blind. Und es zieht dich in seinen Bann. Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht was kommen würde, denn sonst wäre ich geflohen oder hätte es versucht.

Es ist schön und doch abstoßend.

Du möchtest bei ihm sein, doch wenn du da bist, bereust du es. Nun, also kam es mir entgegen und ich fühlte die beklemmende Stimmung, weil alles um mich herum Angst einflößend wirkte. So traute ich mich nur noch zum Essen und Trinken nach draußen.

Achja, du wirst dir nun denken: Woher hat sie das Essen? Folgendes, wir hatten eine Vorratskammer, die für 3 Jahre reichen würde und das für 300 Leute. So ist es also ein leichtes für mich, täglich etwas zu Essen zu haben.

Es war Abend und irgendwie war ich erschöpft. Ich wollte mich etwas hinlegen. Langsam lief ich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Plötzlich springt das Fenster mit dem tosendem Geräusch des Windes auf. Ich merkte wie ich zitterte.

"Wahrscheinlich reicht mir die Decke nicht bei dieser Kälte," dachte ich, doch ich wusste, ich wollte mich nur beruhigen und ablenken.

Ich wollte das Fenster schließen, doch irgendetwas hielt mich davon ab.

So lag ich also wie gelähmt da, konnte nicht nachdenken oder auch nur einen einzigen klaren Gedanken fassen. Schlagartig fiel ich in Trance und träumte:

Ich befand mich in einer Wüste mit Ruinen. Auf einem steinernen Tier, ich würde es als Katzenmensch bezeichnen, stand eine Frau. Unscharf erkannte ich sie. Sie hatte weiße Haare und ein schwarzes, vielleicht auch lilanes Kleid an. Mit ruhigen und wohligklingenden Stimme sagte sie:

"DIE ZEIT STEHT ENDLICH STILL!" Ich rannte zu ihr hin. Als ich sie berührte wurde sie immer durchsichtiger um dann völlig zu verschwinden.

Ich schrak aus meiner Trance auf. Dieser Zustand musste einen halben Tag angedauert haben, doch es kam mir vor, als wären es nur Sekunden gewesen. Ich stand auf und trat auf dem Balkon hinaus. Um mich war alles Schwarz. Nicht dunkel, wie du wahrscheinlich meinst, aber doch Schwarz. Alle Gegenstände um mich herum waren in verschiedenen Facetten von Schwarz. Überall sah ich schwarze Formen. Vor mir sah ich die Krähe, wie sie auf und ab flog. Hinter ihr sah ich das NICHTS, so harmlos und so giftig wie Arsen.

Ich durchquerte mein Gemach und stürzte mich zu der Treppe, die nach unten zum Hof führte. Ich rannte so schnell ich konnte. Doch die Treppe nahm kein Ende. Als früher noch alles in Ordnung war, zählte ich einst die Treppen, ich verzählte mich zwar irgendwann, allerdings war ich sicher, dass es insgesamt nicht mehr als 100 gewesen sein mussten. Gerade, als ich nach unten hastete, sagte mir meine Intuition, dass ich die 200. Stufe bereits überschritten hatte. Doch noch immer sah ich nicht das Ende der Treppe. Ich schaute hinter mich und was ich sah, entgeisterte mich. Hinter mir waren nur 3 Stufen zu sehen, danach sah ich die Tür zu meinem Gemach. Weinend und am Boden zerstört stürzte ich die Treppen hoch und ging in mein Zimmer. Ich war verstört und hysterisch. Ich blickte wieder aus dem Fenster und dort sah ich sie - die Frau aus meinem Traum! Sie sagte wieder: "DIE ZEIT STEHT ENDLICH STILL!"

"Wer bist du?"fragte ich noch immer weinend.

"Ich bin das Nichts"antwortete sie,

"Vorbotin des Todes.

Ich beobachte dich,

doch mein Herrscher verbot es,

dich zu töten,

doch Qual ist erlaubt.

In all deinen Nöten

wirst du allem beraubt.

Deine Seele, deine Freude,

deine Zeit, dein Glück.

Nichts mehr bleibt aus deinem Leben zurück.

Ich beobachte dich

und erinnere mich

An die Zeit, in der ich regierte,

das Land des Lichts,

dann Kapitulierte.

Und nun bin ich

Das Nichts

Das Nichts

Du kannst es nicht ändern,

also versuche es nicht,

denn die Zeit ist gekommen

und jetzt wird sie gehen.

Die restliche Zeit wird dir genommen.

Und schließlich bleibt sie stehn.

Im ewigen Kreise der Nacht und des Lichts,

denn ich bin und bleibe Das Nichts

Das Nichts..."

Ich hörte ihr gespannt zu und merkte, wie ein paar Tränen über meine Wangen liefen. Ich schaute auf und sah merkwürdigerweise 2 Sonnen - im sonst dunklen Himmel. War das das endgültige Zeichen für den Beginn? Wieviel Zeit bleibt mir noch?
 

Ich beschloss schließlich diesen Brief zu schreiben. Ich hoffe nur, dass die Krähe den Weg durch das Nichts findet, um Hilfe zu holen, damit ich erlöst werde. Wenn in 3 Monaten niemand hier eingetroffen ist, dann ist es wohl zu spät - ich werde meine Erlösung selbst suchen. Im Himmel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RedSky
2004-09-14T23:41:20+00:00 15.09.2004 01:41
Diese Geschichte ist wirklich sehr atmosphärisch geschrieben. Großes Kompliment. Ich kann mir jede Szene ganz genau vorstellen.
Auch wie du scheinbar unerklärliche Dinge, wie das mit den drei Treppenstufen oder das mit der Zeit, die nur ein paar Sekunden zu dauern schien, aber doch einen halben Tag einnehmen musste, finde ich wundervoll. Ich bewundere es, wenn jemand solche "mystischen" Erscheinungen so verständlich schreiben kann.
Großen Respekt!


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