Angst zu verlieren
Vorwarnung: Es ist eine angedeutete Taito, also: wer das nicht mag: HÄNDE WEG!
Ab und zu ein wenig
verrückt, aber so bin ich halt. Ich hör ja schon auf zu labern.
"..." = gesprochen
,...' = gedacht
Sie saßen vor einem wunderschönen blauen See. Er war so klar, dass man tagsüber
auch an tiefen Stellen bis auf
den Grund sehen konnte. Aber jetzt am Abend, wenn es schon dunkel war, spiegelte
sich der Mond in ihm. Die
beiden lagen auf einem der schrägen, mit Gras bewachsenen, Hänge, die zum Wasser
hinunterführten. Ihre
Schuhe waren nur wenige Zentimeter vom Wasser entfernt. Sie hatten beide die
gleiche Haltung eingenommen:
Arme unter dem Kopf verschränkt, in den Himmel schauend und ansonsten lang
ausgestreckt. Sie lagen nicht
weit voneinander entfernt, ein kleines Digimon, wie Gabumon hätte noch
dazwischen gepasst, aber nicht mehr.
Lange lagen sie nur so da, starrten in den Himmel und sprachen kein Wort.
Nichts, kein Vogel, keine Wellen,
nichts störte die Ruhe hier an diesem Ort. Bis einer der Beiden die Stille
durchbrach.
"Du, Yamato-kun, spielst du noch mal ein Lied auf deiner Mundharmonika?"
"Kommt darauf an, für wen."
"Vielleicht für Takeru?"
Er schüttelte leicht den Kopf, so dass man das Gras unter seinen Haaren rascheln
hören konnte.
"Nein, er ist doch gar nicht mehr da, um es zu hören."
"Für dich selbst?"
"Nur wenn ich alleine bin."
"Soll ich gehen?"
" . . .", Matt antwortete nicht.
"Soll ich hier bleiben?"
" . . .", auch auf diese Frage kam keine Antwort.
"Störe ich?", Langsam wurde er angespannt.
Es kam zwar auch keine direkte Antwort, aber man konnte wieder das Gras rascheln
hören, Yamato musste also
mit dem Kopf geschüttelt haben. Fragt sich nur in welche Richtung. Das Rascheln
hatte noch nicht aufgehört,
also setzte sich Tai auf und sah die immer noch neben ihn liegende Person an.
Matt schüttelte immer noch den
Kopf zu einem Nein. Er war erleichtert. Er lehnte sich wieder zurück und schaute
sich nachdenklich weiter den
Himmel an. ,Für wen könnte er denn noch spielen?'
"Spielst du dann vielleicht... für mich?", Diese Antwort war ihm plötzlich
gekommen.
"Immer.", Matt hatte nicht gezögert, sondern genau das gesagt, was er schon die
ganze Zeit dachte.
Tai war erschrocken, hatte er sich das nur eingebildet, oder hatte Matt gerade
,immer' gesagt. Doch bevor Tai
weiter darüber nachdenken konnte, hatte Yamato sich schon aufgesetzt und
angefangen zu spielen. Das ruhige
Spiel der Mundharmonika beruhigte Tai wieder vollkommen und er vergaß, was er
gerade gehört hatte.
Er muss wohl eingeschlafen sein, denn am nächsten Morgen wachte er, in eine
Decke eingewickelt in seinem
Zelt auf dem Campingplatz, etwa 10 Minuten vom See entfernt, auf.
,Was? Wie bin ich denn hierher gekommen?'
"Was glaubst du wohl? Dass ein Zwerg kam und dich hierher gebracht hat?"
Er musste diese Frage wohl doch laut ausgesprochen haben.
"Ach du bist es Yamato-kun. Du bist also der kleine Wichtel gewesen."
"Hey, hey. Immerhin bin ich größer als du. Also, wenn hier jemand ein Wichtel
ist, dann doch wohl du."
"Aber nicht viel größer als zwei Zentimeter."
"Das reicht doch wohl, oder? Mal davon abgesehen ist das Mittagessen fertig. Du
hast schließlich den ganzen
Vormittag verpennt, die anderen haben sich schon Sorgen gemacht."
"Mhhmm, Mittagessen, ich komme.", Und damit lief er ohne sich umzuziehen in
Richtung Lagerfeuer. ,So
etwas verfressenes hab' ich ja noch nie gesehen.' Dachte Matt noch, bevor er ihm
folgte.
Taichi's Teller war in Rekordzeit leergegessen, schließlich hatte er ja auch
kein Frühstück gehabt. Danach
beschlossen die acht Freunde ein Fußballspiel auf einer Waldlichtung, ein Stück
ab von ihrem Campingplatz, in
die entgegengesetzte Richtung wie der See, zu veranstalten. Drei gegen drei, Joe
wollte den Schiedsrichter
machen und Mimi meinte, sie könne in ihrem Kleid nicht richtig spielen und
wollte deshalb lieber nur zusehen
und Joe helfen.
Tai's Mannschaft bestand aus: Kari, Sora und ihm. Matt spielte mit T.K. und
Izzy, den sie von seinem Laptop
hatten wegzerren müssen. Bei Tai war Kari Torwart, Sora Mittelfeldspieler und er
natürlich Stürmer. Bei Matt
hingegen waren Izzy und T.K. die Sturmspitzen und Mittelfeld, er war Torwart und
Abwehrspieler in einem. Das
Spiel verlief für beide Mannschaften gleichgut. Es stand bis eine Minute vor
Halbzeitschluss 0:0, aber da kam
Tai auch schon wieder angerannt. ,Selbst kurz vor Schluss gibt der noch mal
alles.' Dachte Matt anerkennend.
Und das Unerwartete geschah, Taichi schaffte es den Ball, an Matt vorbei ins Tor
zu spielen. Joe pfiff, die erste
Halbzeit war beendet.
Tai lief zu seinen Mitspielern und freute sich über dieses Tor. Matt hingegen
stand noch immer beim Tor und
betrachtete seine Fingerspitzen, an denen der Ball entlanggestreift war.
"Yamato, kommst du?", Fragte ein verwunderter Taichi.
Er ballte die Hände zu Fäusten, er hatte ihn nicht gehört. ,So knapp, so knapp
davor ihn wiedereinmal zu
besiegen.' Waren Matt's einzige Gedanken. Er wusste nicht, warum, aber jeder
Sieg über Tai brachte ihm
Freude, vielleicht, weil der Kampf der in ihm vorging immer noch nicht
entschieden war. Und wahrscheinlich zu
Tai's Gunsten ausgehen würde.
"Yaaamaaatooo!", Rief Tai und rannte zu Matt, der immer noch nichts mitbekam.
Etwas scharfes flog direkt auf
seinen Rücken zu und im letzten Moment schmiss sich Tai davor. Er hoffte, dass
es war, wie bei allen anderen
Rettungsversuchen, die er unternommen hatte und das beide unbeschadet davon
kommen würden. Er täuschte
sich. Das scharfe Etwas, das sich als Messer herausstellte, hatte sich schon
ziemlich weit in seinen Arm gebohrt
und ein weiteres hatte in sein rechtes Bein. Tai schrie, so laut, dass Matt da
Gefühl hatte, davon taub zu werden.
Tai brach unter den Schmerzen zusammen und landete in Matt's Armen, der ihn
gerade noch vor einem harten
Aufprall hatte schützen können.
Die anderen kümmerten sich gerade um die Figur, die scheinbar die Ursache für
das fliegende Messer war. Es
stand immer noch im Schatten, so dass keiner richtig erkennen konnte, was es
war. Aber es kam langsam und
stetig aus dem Wald hervor, bis man es vollständig identifizieren konnte. Es war
eine Miniaturversion von
Piedmon und nannte sich auch so ähnlich: Demipiedmon. Es hatte genau die gleiche
lächerliche Hose an, wie
das Original und sah ihm auch sonst sehr ähnlich, nur das es halb so groß war.
"Ihr habt meinen Bruder getötet, nun werde ich euch zeigen was es heißt, sich
mit uns anzulegen." Es feuerte
auch sogleich ein Duzend Messer auf die Freunde.
,Wenn doch nur unsere Digimon hier wären, dann... .' dachten alle, aber sie
waren nicht da, oder?
Auf einmal erklang ein nur allzu bekanntes "Kleine Flamme!" und "Magisches
Feuer!", sowie "Giftiger Efeu!"
und weitere. Die Messer wurden dadurch von ihrer Flugbahn abgebracht und
landeten auf dem Boden. Jeder rief
den Namen seines Digimons, ebenso wie die Digimon die Namen ihrer Partner
riefen. Sie fragten sich
gegenseitig, wie sie denn hier hergekommen seien und die Digimon antworteten
ihnen, dass Demipiedmon ein
Tor erschaffen hätte, durch das sie hierher gelangt seien, wodurch auch klar
wurde, dass nach dem sie es besiegt
hätten, sich das Tor schließen würde. Demipiedmon wurde währenddessen völlig
ignoriert.
"Was soll das? Hört gefälligst auf, mich zu ignorieren!"
Alle drehten sich zu ihm um und nickten sich gegenseitig zu. Allen war klar,
dass sie es hier und jetzt besiegen
mussten, auch wenn das wieder Abschied bedeuten würde.
Die Digimon digitierten mit Hilfe ihrer Partner auf das nächste Level und
besiegten das feindliche Digimon
leicht, wie sein Name schon besagte, war es nur eine halbe Portion. Dann hieß es
Abschied nehmen. Die
Digimon rannten, dicht gefolgt von ihren Freunden, auch Tai, der sich wieder ein
bisschen erholt hatte, auf das
Tor zu. Kurz darauf verschwanden sie, aber keiner bereute es. Sie hatten sie
noch einmal gesehen, obwohl
Gennai ihnen gesagt hatte, dass das nicht passieren würde. Alle winkten, sogar
Tai, der dazu den verletzten Arm
nahm, der andere musste die Wunde zuhalten.
Trotz großer Anstrengungen aufrecht zu stehen, schaffte Tai es nicht, seine Knie
wollten einfach nicht auf ihn
hören. Auch diesmal stand Matt in der Nähe und fing ihn auf, um seinen Kopf von
der unangenehmen
Bekanntschaft mit einer harten Baumwurzel fernzuhalten.
"TAAII!", Rief er und kurz darauf stimmten die anderen mit ein, nur Joe behielt
einen kühlen Kopf.
"Er hat zuviel Blut verloren und ist jetzt ohnmächtig. Wir müssen ihn sofort in
ein Krankenhaus bringen!", Sagte
er. "Izzy und T.K.! Ihr rennt zur nächsten Telefonzelle, die ist an der
Hauptstraße, ihr wisst wo und bestellt den
Notarzt! Leider ist der Akku vom Handy alle. Der Rest hilf mit, Tai dort
hinzubringen!"
Alle hörten auf ihn und machten sich sofort an die Arbeit, nur Matt nicht, der
immer noch einen Schock hatte
und auf Tai aufpassen sollte, bis die anderen das nötige Material zusammen
hatten. Joe und Mimi waren als erste
wieder zurück, sie hatten seine erste Hilfe Tasche dabei und fingen sofort an,
einen Druckverband an Tai's Arm
und an seinem Bein zu befestigen. Kurz darauf kamen auch Kari und Sora mit ein
paar stabilen Ästen wieder
und sie begannen alle gleich damit, eine Trage zu bauen. Auch Matt, der es nicht
vermeiden konnte hin und
wieder zu Tai hinüberzuschauen. Er machte sich große Sorgen, auch wenn er das
niemanden wissen ließ.
Glücklicher Weise waren die anderen zu beschäftigt, um es zu bemerken. Kari
passte währenddessen auf ihren
großen Bruder auf.
Die Trage war bald fertiggestellt und sie legten Tai vorsichtig darauf. An jedem
Ende fasste einer an und Joe
führte sie, so kamen sie schnell zu dem Ort, wo der Krankenwagen ankommen
sollte. Er kam weinige Minuten
später und nahm Tai und seine Schwester mit. De anderen wären zwar auch gern
mitgekommen, aber es gab
nicht so viel Platz in dem Krankenwagen, sodass sie beschlossen hinterher zu
fahren, es war nicht weit, mit dem
Fahrrad nur eine Stunde, also machten sie sich sofort auf den Weg.
Bei Krankenhaus angekommen, trafen sie sofort auf Hikari, die ihnen sagte, dass
ihr Bruder immer noch
bewusstlos sei und niemand ihn besuchen dürfe, trotzdem fragten die sieben noch
einmal nach und erhielten die
Antwort, dass sie ihn morgen Mittag besuchen dürften. Die Kinder machten sich
enttäuscht auf den Weg nach
Hause, Kari auf dem Gepäckträger von Takeru.
In dieser Nacht schlief keiner sehr gut, wenn er oder sie überhaupt Schlaf
fanden. Einige lagen die halbe Nacht
wach, bis sie der Schlaf übermannte, unter ihnen Kari, T.K., der mit Kari in
einem Zelt schlief und Sora, die sich
große Sorgen wegen Tai machte. Mimi, Izumi und Jou waren von der anstrengenden
Fahrradfahrt sofort
eingeschlafen. Der einzige, der nicht schlafen konnte war Matt. Sein Zelt war
ihm zu leer. Eigentlich hauste er
mit T.K. in dem Zelt, T.K. hatte aber vor kurzem mit Tai getauscht, um bei Kari
sein zu können. ,Es ist so ruhig,
die anderen schlafen bestimmt schon.' Dachte Matt, Mitternacht war schon lange
vorbei. Er beschloss zum See
zu gehen, um ein bisschen Mundharmonika zu spielen, es sollte ihn ein bisschen
ablenken und er hoffte, das ihn
dort niemand hören würde.
Am See angekommen, legte er sich genauso hin, wie er es getan hatte als er das
letzte mal mit Tai hier war.
Schon wieder Tai, konnte dieser Typ ihn denn nicht mal in seinen Gedanken
alleine lassen? Es sollte wohl nicht
sein. Matt nahm sein Instrument aus der rechten Hosentasche und fing an ein Lied
zu spielen, das er nie gelernt
hatte und zu dem er fand das es sehr gut zu Taichi passen würde. Diese Tai-
Gedanken wollten ihn heute wirklich
nicht mehr in Ruhe lassen, oder war es nicht nur heute. Plötzlich erinnerte er
sich daran, dass er jeden Tag an ihn
dachte, auch wenn Tai weit weg war, bloß meistens hatte er zu viel zu tun, als
sich darum zu kümmern. Er saß
noch lange dort, spielte und dachte nach, bis die Sonne anfing aufzugehen. ,Ich
gehe wohl besser zurück und
mache Frühstück, sonst kommen die anderen noch auf dumme Gedanken.' Dachte er
sich und steckte die
Mundharmonika beim Aufstehen wieder in seine Tasche und verließ das Seeufer.
Langsam wachten auch die anderen auf, der Duft von geröstetem Toast war einfach
zu verlockend, um im Bett
zu bleiben. Außerdem wollten sie noch einiges erledigen, bevor sie zu Tai
fuhren. Um 10 waren dann alle satt
und fingen an ihren eigenen Tätigkeiten nachzugehen. Takeru und Kari räumten die
Zelte auf, Izumi saß mal
wieder vor seinem Laptop und tippte wie wild darauf herum, Joe und Mimi
versuchten herauszufinden, was an
erste Hilfe Material nachgekauft werden müsse und Sora kümmerte sich um die
Vorräte. Nur Matt hatte nichts
zu tun, denn eigentlich war er für das Lagerfeuer zuständig, aber da sie zum
Mittag nicht da sein würden,
brauchte er nur ein bisschen Holz für den Abend zu suchen und es in die Nähe zu
legen, dann wäre er auch schon
fertig. Also machte er sich auf die Suche. Er beschloss einen langen Spaziergang
zu machen und dabei ab und zu
ein bisschen Holz aufzusammeln.
Am Ende seines Spaziergangs kam er wieder an dem See an. ,Neuerdings zieht es
mich oft hierher.' Dachte er.
Er schaute auf seine Uhr, 12.30 Uhr, sie wollten erst um 13 los. Er hatte noch
genug Zeit ein bisschen
Mundharmonika zu spielen. ,Auch das tue ich neuerdings öfter.' Er spielte eine
ganze Weile, bis ihn das
Rascheln eines in der Nähe gelegenen Gebüsches aufschrecken ließ. Er drehte sich
um und hoffte inständig, dass
es nicht wieder ein feindseliges Digimon war.
"Ich bin es nur, großer Bruder. Ich wollte dich nicht erschrecken, du hast so
schön gespielt."
Matt wandte sich wieder zum See und sah ihn verträumt an.
"Hast du etwas?", Fragte ihn sein kleiner Bruder.
Matt hörte die Frage, wie als wäre die Person die sie aussprach kilometerweit
weg. Er schüttelte nur den Kopf.
"Du kannst mich nicht reinlegen. Du machst dir Sorgen um Tai, stimmt's?",
Stellte T.K. fest.
,Bin ich so einfach zu durchschauen?' Fragte sich Matt. Er nickte.
"Das ist okay, wir alle machen uns Sorgen." Wieder nickte Matt nur.
"Du möchtest nicht reden? Darf ich dir trotzdem eine Frage stellen?"
Zur ersten Frage hatte Matt den Kopf geschüttelt, zur zweiten hatte er genickt.
"Werden wir das Spiel fortsetzen, wenn Tai wieder gesund ist?"
Matt war von dieser Frage mehr oder weniger überrascht, das hatte er nicht
erwartet. Da er immer noch nicht
wagte seine Stimme zu benutzen, schaute er nur lächelnd zu seinem Bruder, eines
dieser seltenen Lächeln, das
übers ganze Gesicht reichte und nickte. Takeru hatte ihn damit indirekt
aufgeheitert. ,Er hat recht, wir müssen
noch das Spiel beenden. Und dieses Mal werde ich gewinnen, verlass dich darauf
Taichi.' Sprach er innerlich zu
sich selbst.
"Lass uns gehen, wir wollen doch gleich losfahren.", Beendete T.K. das Gespräch.
Sie standen beide auf und gingen zurück zum Lager.
Sie waren bereits eine viertel Stunde mit dem Fahrrad unterwegs, als Matt über
einen spitzen Stein fuhr und sich
somit einen Platten einhandelte.
"Oh nein, ausgerechnet jetzt. Und wir haben kein Flickzeug mit.", Bemerkte Sora.
"Lass doch dein Fahrrad hier und steig' bei mir auf den Gepäckträger, auf dem
Rückweg holen wir es wieder
ab.", War Mimi's Vorschlag.
"Nein, wir haben doch kein Schloss mit. Außerdem machte es mir nichts aus, zu
Fuß zu gehen, ich komme dann
zwar ein wenig später, aber das ist nicht so schlimm. Beim Krankenhaus werde ich
dann auch Flickzeug kaufen
gehen und es reparieren. Na los, fahrt schon!"
"Wenn du meinst.", Meinte Jou. Damit fuhren die anderen weiter und Matt schob
sein Rad langsam in Richtung
Krankenhaus.
Als er nach etwa 1 ½ Stunden auch dort ankam, begrüßten ihn die anderen vor dem
Krankenhaus.
"Hi, Matt. Da bist du ja endlich. Tut uns leid, aber wir müssen schon wieder
los, damit wir uns um das
Abendessen kümmern können. Wir haben beschlossen es etwas vorzuziehen.", Meinte
Izzy, der sich auch schon
wieder auf sein Fahrrad schwang.
"Ist Okay. Ich werde versuchen so schnell wie möglich nachzukommen."
"Falls was passiert, der Akku vom Handy ist wieder voll, du kannst uns also
wieder erreichen.", Meinte Joe.
"Ach ja, du musst nur an der Rezeption nach Tai fragen, dann zeigen sie dir, wo
er liegt.", Meinte Sora noch und
schon waren sie weg.
,Als ob ich das nicht selbst wüsste.' Dachte Matt ein bisschen verärgert.
Er stellte sein Rad auf den beaufsichtigten Abstellplatz und betrat den
Gebäudekomplex.
"Guten Tag, könnten sie mir bitte sagen, wo Taichi Kamiya liegt?", Fragte Matt
höflich.
"Ja, er liegt im zweiten Stock. Zimmer 216."
"Danke."
Matt hatte keine Lust mit dem Fahrstuhl zu fahren, also nahm er die Treppe.
Vielleicht wollte er auch nur
möglichst spät ankommen, denn irgendwie hatte er doch Mitschuld an dem Vorfall.
Gerade als er an der Tür
klopfen wollte, kam eine Krankenschwester und meinte, dass der Patient gerade
eingeschlafen sei und jetzt
dringend Ruhe bräuchte. Matt könne in zwei Stunden zum Abendessen wiederkommen
und ihn wecken.
Einerseits war Matt ein bisschen erleichtert, anderer Seits musste er nun die
anderen anrufen, dass er sich
verspäten würde.
"Hallo Joe? Ich bin's, Matt. Ich wollte nur sagen, dass ich später komme."
"Nein, es ist nichts passiert, ich soll nur warten bis Tai aufgewacht ist."
"Ja, ist gut. Ich werde mich beeilen. Sag T.K. und den anderen, dass sie sich
keine Sorgen machen sollen. Ja ne
und bis später!"
,Jetzt geht's erst mal ans Fahrrad flicken.' Dachte sich Matt und machte sich
auf zur nächsten Tankstelle.
Er kam genau zur Essenszeit mit seinem, nun wieder heilen, Fahrrad zurück. Die
Krankenschwester von vorher
kam ihm sofort entgegen und gab ihm das Tablett mit Taichi's Abendessen.
"Die Hälfte davon ist für dich, wenn du willst.", Meinte sie freundlich.
"Vielen Dank.", Bedankte sich Matt und ging in Richtung Tai's Zimmer.
Er nahm diesmal doch den Fahrstuhl, da es mit dem Tablett so einfacher wäre. Das
Tablett in einer Hand
balancierend und mit der anderen langsam die Tür zum Zimmer seines Freundes
öffnend, hörte er leise Musik.
,Die kenne ich doch... Na klar, das ist die Musik, die ich meistens auf meiner
Mundharmonika spiele. Dieser
Bastard hat es doch tatsächlich gewagt sie aufzunehmen.' Eigentlich war er jetzt
wütend, aber als er dann Tai im
Bett liegen sah, verflog die Wut so schnell wie sie gekommen war. ,Tai sieht
einfach zu niedlich aus, wie er so
da liegt, wie ein kleines Kind, was er auch ist.' Fand Matt.
Er stellte das Tablett auf den, auf der anderen Seite liegenden, Tisch und
stellte zum ersten Mal fest, dass Taichi
ein Einzelzimmer hatte. Er setzte sich auf einen Stuhl direkt neben Tai's Bett
und schaute ihn eine kurze Zeit
einfach nur an. Dann nahm er Tai's rechte Hand und faltete sie mit seiner linken
Hand zusammen. Er lehnte
seine Stirn gegen die Finger seiner linken Hand und verharrte ein paar Sekunden
so. Dann erinnerte er sich
daran, weshalb er gekommen war. Er nahm Taichi's Hand und hauchte kurz auf
seinen Handrücken. Davon
würde er bestimmt aufwachen, denn Matt hatte entdeckt, dass Tai's Handrücken
eine der empfindlichsten Stellen
an Taichi waren, was auch ein Grund dafür war, dass Tai ständig Handschuhe
anhatte.
Tai öffnete langsam die Augen.
"Hi, Yamato. Was machst du hier?", Fragte Tai verschlafen.
Matt legte Tai's Hand wieder aufs Bett, hoffend dass Tai davon nichts
mitbekommen hatte, und ging, um Tai's
Essen zu holen.
"Ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass du isst."
"Spielst du jetzt Krankenschwester?" Tai nahm die Kopfhörer ab, während er
versuchte sich Matt in der Uniform
einer Krankenschwester vorzustellen und musste losprusten.
"Was gibt es da zu lachen?", Fragte Matt gekränkt.
"Nichts, ich habe mir nur gerade vorgestellt wie du in so einer Uniform aussehen
würdest. Sorry.", Brachte Tai
zwischen zwei Lachern und einer Träne hervor.
Matt erwiderte nicht darauf. Aber er war Tai nicht böse, wie konnte er auch.
"Hmm, dein Essen sieht aber besser aus.", Nörgelte Tai.
"Hör auf dich zu beschweren und iss!"
"Nicht, bevor du mir nicht verrätst, warum du vorhin meine Hand festgehalten
hast."
,Hat er es doch bemerkt. Mist!'
"Hat Sora deine Hand nicht gehalten?", Beantwortete er die Frage mit einer
Gegenfrage.
"Nein, nur als wir ineinander verliebt waren."
Matt erschrak, was sollte er jetzt sagen?
"Warum hast du eigentlich meine Musik auf Kassette?", Versuchte er vom Thema
abzulenken, während er einen
Bissen des Essens nahm. ,Meins schmeckt auch besser.'
Tai senkte den Kopf und starrte das Essen an. Matt glaubte einen leichten
Rotschimmer auf seinen Wangen
erkennen zu können.
"Sie hat mir so gut gefallen, dass ich sie aufgenommen habe. Keiner weiß davon,
nur Kari, weil ich sie gebeten
habe sie mir mitzubringen, sie beruhigt ungemein. Tut mir leid, ich hätte vorher
fragen sollen."
"Allerdings, das hättest du.", Bemerktes Matt spielerisch hochnäsig.
Tai nahm den Kopf wieder hoch und sah Matt in die Augen.
"Du versuchst mir auszuweichen. Warum antwortest du mir nicht auf meine Frage?",
Jetzt war er wieder der
neugierige Tai, den alle mochten.
"Weil... weil...", die Spannung im Raum wurde unerträglich. "Weil ich sehen
wollte, wie hoch dein Puls ist."
Tai wäre fast aus dem Bett gefallen. ,Eine blödere Ausrede hätte er sich nicht
einfallen lassen können?'
"Du glaubst doch nicht, dass ich dir das abkaufe, aber na gut, du hast es nicht
anders gewollt.", Damit wandte er
sich dem Essen zu und verschlang alles innerhalb von wenigen Minuten.
"Puh, jetzt bin ich satt."
"Ey, jetzt hast du meines auch aufgegessen.", Beschwerte sich Matt.
"Das hättest du vorher sagen sollen.", Entgegnete Tai.
"Du bist unverbesserlich.", Matt sah auf seine Uhr, er hatte gar nicht bemerkt
wie viel Zeit vergangen war.
"Oh, es ist ja schon 19 Uhr, ich glaube ich mache mich jetzt doch besser auf den
Weg, sonst bekomme ich von
dem Essen der anderen auch nichts mehr ab."
"Okay. Na dann tschüss. Und, ach ja, sag den anderen, dass ich morgen um 10
entlassen werde."
"Geht in Ordnung, bis morgen!"
Am nächsten Morgen machten sich alle sehr früh auf, um Tai abzuholen. Sie waren
pünktlich um 10 da. Tai
wurde nur noch einmal kurz durchgecheckt und durfte dann gehen. Da Matt der
stärkste von allen war, musste er
Tai auf seinem Gepäckträger mitnehmen. Tai hatte noch einen Verband um Arm und
Bein und sollte sich auch
nicht zuviel bewegen, was für Tai natürlich ganz schön schwer war. Nach zwei
Stunden wieder bei den Zelten
angekommen, verlangte Tai schon wieder etwas zum Essen, er sein total
ausgehungert. Alle versorgten ihn mit
Freuden, Matt am meisten, wobei er es auch war, der sich über Tai am Meisten
beschwerte.
Tai wollte natürlich gleich nach dem Essen das Fußballspiel zu Ende spielen,
aber die anderen verboten es ihm,
also war er erst einmal eingeschnappt.
"Hör auf eingeschnappt zu sein. Du benimmst dich wie ein kleines Kind." ,Und
gerade das ist so niedlich an
dir.' Fügte Matt in Gedanken hinzu. Er hatte es schon lange aufgegeben diese
Gedanken zu ignorieren, es half
sowieso nicht, sondern verstärkte das Problem nur noch.
"Na und. Lass mich doch.", Erwiderte Tai.
"Wenn du nicht bald damit aufhörst, dann koche ich heute Abend nichts für dich."
"Das kannst du mir doch nicht antun.", Jetzt hatte er Tai einen Schrecken
eingejagt.
"Nein, kann ich auch nicht, aber das ist eine todsichere Methode.", Meinte Matt
und tätschelte Tai, wie man es
bei einem Kleinkind macht, beim Vorbeigehen den Kopf.
,Der Typ hält mich immer noch für nicht erwachsen.'
Sie schafften es dennoch den Tag mit Tai zu überleben und Tai machte trotzdem
keine unnötigen Bewegungen,
was ihm sichtlich schwer fiel.
Am Abend saßen sie nicht so lange am Feuer, schließlich waren sie früh
aufgestanden. Der Erste, der ging, war
Joe, ihm folgte Mimi, die meinte, wenn er erst einmal eingeschlafen sein,
schnarche er so laut, dass das Sägen
mit einer Motorsäge die reinste Erholung war. Sie schlief im Nachbarzelt mit
Sora, die ihr kurz darauf folgte.
Dann ging auch Izzy und schließlich die beiden Geschwisterpaare.
Mitten in der Nacht wachte Matt auf. Er glaubte etwas von Tai zu hören, aber im
Moment war alles still, also
drehte er sich um, um weiterzuschlafen. Da war es wieder, diesmal war sich Matt
sicher, dass es von Tai kam,
also drehte er sich wieder zurück und sah Tai an, der mit dem Rücken zu ihm
schlief.
"Taichi, was hast du?"
"Was? Yamato? Du bist wach? Entschuldige, dass ich dich geweckt habe.", Meinte
der Kleinere von beiden und
packte unbemerkt seinen Walkman mit der Kassette von Matt's Mundharmonikaspiel
weg.
"Ist doch nicht deine Schuld, aber sag mal, warum schläfst du eigentlich nicht?"
"Ich kann nicht, mein Körper ist nicht ausgelastet."
"Das ist auch gut so, sonst würdest du jetzt wegen zu starken Schmerzen nicht
einschlafen können."
"Ich glaube, du hast recht, aber ich gehe trotzdem noch mal weg."
Matt war erschrocken. ,Wir haben ihm doch gesagt, er soll sich nicht unnötig
bewegen. Kann er nie auf uns
hören? Muss er immer so unvernünftig sein?' Fragte sich Matt. Doch bevor er eine
Antwort fand, war Tai schon
aufgestanden und aus dem Zelt gehumpelt. ,Kuso, dieser Baka Yaro verdient es
eigentlich nicht mehr, dass man
sich um ihn kümmert.' Dachte er verärgert und lief Tai hinterher.
Tai hatte inzwischen ganz andere Probleme, er versuchte krampfhaft das
Gleichgewicht zu halten, was ihm
irgendwie nicht gelingen wollte. Er stürzte. ,Wie oft muss ich ihn eigentlich
noch auffangen?' Fragte sich Matt,
während er Tai, nun schon mit ein wenig Übung, auffing.
"Was? Ich dachte du würdest weiterschlafen."
"Falsch gedacht. Aber wo willst du eigentlich hin?", Matt's Stimme war nur ein
leises Zischen.
"Ich wollte zum See, ich dachte, das ich dort vielleicht ein wenig müder werden
würde."
Matt seufzte, er wusste, er konnte ihm keinen Wunsch abschlagen, also schlang er
seinen Arm um die Taille des
Anführers und legte Tai's Arm um seine Schulter, sodass es für Tai einfacher war
zu gehen.
Sie gingen die zehn Minuten bis zum See schweigend, Matt hatte nichts zu sagen
und Tai musste erst einmal
darüber nachdenken, warum Matt so etwas tun würde. An ihrem Ziel angekommen,
ließ Matt Tai los, damit er es
sich auf dem Hang bequem machen konnte. Es war fast so, wie drei Tage zuvor. Sie
lagen wieder in der gleichen
Haltung und der Mond schien aufs Wasser.
"Warum hast du mir geholfen hierher zu kommen? Ich hatte erwartet, dass du mich
anschreist, warum ich denn
so leichtsinnig wäre, oder dass du im Zelt geblieben wärst und einfach
weitergeschlafen hättest."
"Warum sollte ich das tun? Ich bin weder wie Joe oder Mimi, noch bin ich jemand,
der seine Freunde ignoriert.",
Matt klang nicht enttäuscht noch belustigt, es war lediglich eine Feststellung.
Tai musste schmunzeln, er hatte
Recht, auch wenn er das als Anführer ungern zugab.
Schweigend verbrachten sie weiterhin mehrere Minuten, bis Matt seine
Mundharmonika herausholte und darauf
zu spielen begann. Es war das Lied, zu dem er fand, dass es sehr gut zu Taichi
passte und zu dem er wusste, das
Taichi dazu einschlafen würde, denn Ruhe war, was Tai jetzt unbedingt brauchte.
,Das ist nicht fair von mir, ich
weiß. Aber je mehr Ruhe du jetzt hast, um so eher können wir das Spiel
fortsetzen.' Dachte Matt, während er
spielte. Und endlich war Tai eingeschlafen.
Matt steckte seine Mundharmonika ein, stand auf und ging zu Tai hinüber. ,Fast
so niedlich wie Takeru.' Dachte
er als er für einen kurzen Moment den schlafenden Taichi beobachtete. Dann nahm
er ihn auf den Arm, wie
schon beim ersten Mal überrascht, das Tai ziemlich leicht war, und trug ihn in
Richtung Campingplatz. ,Ich
weiß, das du bei der Mundharmonika sehr gut schlafen kannst. Warum genau weiß
ich nicht, aber ich glaube, es
liegt daran, dass du dich in der Digiwelt daran gewöhnt hast.' Sprach Matt in
seinem Kopf zu Tai.
"Ich weiß, du magst es nicht, wenn man dich wie ein kleines Kind behandelt, aber
manchmal muss es einfach
sein. Du passt nicht genug auf dich selbst auf.", Flüsterte er ihm zu und wie
auf Kommando, kuschelte sich der
Angesprochene näher an Matt heran.
Tai wachte am nächsten Tag sehr früh auf und wunderte sich diesmal nicht
darüber, dass er in seinem Bett lag,
sondern vielmehr darüber, dass Matt schon vor ihm wach war, obwohl es so früh am
Morgen war. Tai irrte sich,
es war gar nicht so früh und Matt musste sich schließlich um das Frühstück
kümmern. Also, beschloss Tai ihm
zu helfen.
Noch keiner der anderen war wache, alle schliefen noch immer friedlich in ihren
Zelten, nur Matt war schon
unterwegs um das Essen zuzubereiten, denn von dem Geruch würde der Rest schon
aufwachen.
Tai konnte Matt nicht erblicken, also setzte er sich in die Nähe des Lagerfeuers
und wartete auf ihn. Er musste
nicht lange warten.
"Wann bist du zu einem Frühaufsteher geworden?", Fragte Matt scherzhaft.
"Seit dem die Aussicht auf ein leckeres Frühstück so verlockend war.",
Antwortete Tai.
"Du musst dich leider etwas gedulden, bis alle wach sind."
"Och, muss das sein?", Fragte der kleinere von beiden, mit einem gespielt
traurigen Blick.
"Du führst dich mal wieder auf wie ein Kind, dass immer nur ,ich, ich, ich!'
ruft und wenn es nicht das bekommt
was es will, dann ist es eingeschnappt."
Tai verzog schmollend das Gesicht und Matt grinste nur.
"Dann werde ich mal gehen und die anderen wecken, wir können dich ja nicht
verhungern lassen."
Matt lächelte ihn noch einmal kurz an, ging dann an ihm vorbei in Richtung Zelt
von Kari und T.K., wobei er
Tai noch kurz wie einen kleinen Welpen über den Kopf streichelte und ihn dann
ganz verdutzt stehen ließ. Tai
sah aber auch zu niedlich aus.
Die nächste Woche war Tai erstaunlich ruhig, aber das lag daran, dass ihm die
anderen erzählt hatten, dass, wenn
er ruhig bliebe, könne er eher wieder Fußball spielen und dass ließ sich Tai
nicht entgehen. Und auch wenn es
ihm sichtbar schwer fiel, hielt er durch. Und schon in drei Tagen war sein Bein
heil genug, um belastet zu
werden und das war für Tai gleichbedeutend mit spielfähig. Also versprachen ihm
die anderen, dass sie das
angefangene Spiel am übernächsten Tag fortsetzen würden, denn morgen war erst
einmal Ostern.
Am nächsten Tag waren alle sehr aufgeregt, denn jeder hoffte etwas besonderes zu
bekommen, sie zeigten es
aber nicht so offensichtlich, sondern suchten eher nebenbei, ganz im Gegensatz
zu Hikari und Takeru. Mimi
hatte gerade ihr Zelt verlassen, als sie etwas grünes am Waldrand entdeckte.
"Palmon!", Rief sie freudig. "Wie kommst du hierher?"
Palmon antwortete nicht und Mimi bemerkte auch warum. Es war nicht das richtige
Palmon, sondern nur eine
Plüschfigur, die Palmon sehr ähnlich war. An ihr hing ein Zettel. "Viel Freude
noch zu Ostern, Mimi." Mimi
nahm das Plüschtier in den Arm und ging zu den anderen zurück. Auch der Rest der
Gruppe hatte solche
Tierchen gefunden. Jeder sein Digimon und alle sahen fast lebensecht aus. Nur
wer hatte alle diese Figuren
gemacht? Zu kaufen gab es die ja nicht. Aber die Freunde waren viel zu fröhlich,
als dass sie sich viele
Gedanken darum machen könnten.
Die Mannschaften blieben, wie sie waren, es wurden auch keine Veränderungen in
den Aufstellungen
unternommen. Alles blieb, wie in der ersten Halbzeit, auch das Spiel lief
ähnlich. Taichi lief immer wieder aufs
gegnerische Tor zu, aber Matt ließ es nicht zu, dass er ein weiteres Mal ein Tor
schoss. Im Gegenzug dazu waren
nun auch T.K. und Izzy offensiver als in der ersten Halbzeit, sie gingen volles
Risiko ein, während Matt hinten
die Bälle abhielt. Trotzdem schaffte keine der Mannschaften es ein Tor zu
erringen. Es war schon wieder einige
Minuten vor Halbzeitende, da entschied sich Matt seine Taktik zu ändern. Tai
rannte gerade mit dem Ball auf
sein Tor zu, da nahm Matt ihm den Ball ab und ließ ihn ganz verdutzt stehen,
während er in die gegnerische
Hälfte stürmte. Sora kam gar nicht erst an ihn ran, da zielte er auch schon auf
Kari's Tor. Kari hatte kaum eine
Chance, der Schuss kam viel zu unerwartet und Matt zielte auch genau in die
Ecke. Es stand 1:1. Nur noch ein
paar Sekunden und das Spiel war vorbei. Beiden Mannschaften freuten sich, denn
es hatte ja keiner verloren. Am
Abend wurde trotzdem gefeiert.
Die nächsten Tage verliefen relativ ruhig, da der Wetterbericht sich irrte und
es regnete. Die meiste Zeit waren
sie bei Mimi und Sora im Zelt, denn die beiden hatten das größte von allen. Sie
spielten Spiele oder unterhielten
sich über ihre Abenteuer in der Digiwelt, so wie heute.
"...und wisst ihr noch, als...", Mimi kam nicht weiter, da sie durch einen
heftigen Hustenanfall von Kari
unterbrochen wurde.
"Mein Gott, Kari. Was ist mit dir?", Fragte Sora besorgt.
"Meine Güte, Kari glüht ja förmlich.", Meinte Joe, als er eine Hand auf ihre
Stirn gelegt hatte.
"Nein, Kari, nicht schon wieder.", Tai war sichtlich erschrocken.
"Beruhige dich Tai, es ist bestimmt nur eine leichte Erkältung.", Meinte Matt.
Ausgerechnet von ihm hatte das
keiner erwartet, aber er hatte Recht.
"Ich werde einen Arzt anrufen, der kann sie sich ansehen und entscheiden, wie
schlimm es ist.", Meinte Joe. Und
kramte sogleich sein Handy heraus.
Der Arzt kam, wenige Minuten später. Sie hatte Kari in ihr Bett gelegt und sie
dick eingewickelt. Der Arzt
untersuchte sie kurz und meinte dann, dass es wirklich nur eine Erkältung und
leicht erhöhte Temperatur wäre.
Er gab den Kindern ein Rezept, mit dem sie in der nächsten Apotheke das
Medikament besorgen konnten. Und
noch ein paar Anweisungen, die sie befolgen sollten, damit es Kari schneller
wieder besser gehen konnte, dann
verabschiedete er sich von ihnen und ging. Tai wollte sofort losfahren und das
Medikament besorgen, aber
wieder hielt ihn Matt davon ab, vorschnelle Entscheidungen zu treffen.
"Wenn du jetzt da raus gehst, dann müssen wir bald zwei Erkältete versorgen."
"Matt hat Recht, außerdem hört es bestimmt gleich auf zu regnen. Warte lieber
bis dahin.", Meinte Joe. Tai
senkte niedergeschlagen den Kopf. ,Sie haben ja Recht, aber... Warum sorgt sich
Yamato eigentlich neuerdings
um mich?' Er fand keine Antwort.
Endlich hatte der Regen aufgehört und Tai konnte losfahren, um Kari's Medizin zu
holen.
"Ich komme besser mit, in dem Zustand, baust du garantiert einen Unfall.",
Meinte Matt.
Tai sagte nichts dagegen, denn er wusste, dass das in einer Rauferei enden würde
und er so noch später oder gar
nicht mehr loskommen würde.
Die beiden verabschiedeten sich und fuhren in Richtung Apotheke.
Matt musste ihn mehrmals davon abhalten in ein heranfahrendes Auto zu rasen, bis
es ihm zu viel wurde.
"Halt an, Taichi!" Tai hielt an.
"Was ist denn?"
"Entweder, du benimmst dich jetzt sofort vernünftig, oder ich binde dich hier
fest und nehme dich auf dem
Rückweg wieder mit."
Tai sah zu Boden, er hatte kaum bemerkt, dass er so unvorsichtig war, aber jetzt
wo Matt es erwähnte, gab er
ihm recht. Er wollte nicht hier bleiben, also benahm er sich ab da vernünftiger.
Sie schafften es nach wenigen
Minuten bei ihrem Ziel anzukommen. Sie holten das verschriebene Medikament und
fuhren wieder zurück,
diesmal aber ruhiger als bei der Hinfahrt.
Kaum das sie angekommen waren, stürmte Tai auch schon wieder auf Kari's Zelt zu.
,Unverbesserlich!' War
das einzige, was Matt bei diesem Anblick einfiel.
Nachdem Kari ihr Medikament genommen hatte, ging es ihr auch schon ein wenig
besser. Langsam gingen die
anderen, sie hatten gegessen während Matt und Tai weggefahren waren, in ihre
Betten. Matt brachte Taichi
etwas zum Essen, wovon er nur wenig nahm, was sehr seltsam war, weil er sonst
immer kräftig zuschlug. Nach
einer Weile meinte Matt schließlich, dass auch sie beide ins Bett gehen sollten.
Aber Tai wollte unbedingt bei
seiner kleinen Schwester bleiben.
"Du musst aber auch schlafen. Und wie soll sie schlafen, wenn sie sich die ganze
Zeit darum sorgt, ob du auch
genug Schlaf bekommst?"
Bei diesem Gespräch schwieg Tai.
"Komm endlich, mein Bruder wird schon auf sie aufpassen, oder traust du ihm
nicht?"
Tai hatte erschrocken aufgeblickt. Natürlich vertraute er ihm, aber... Er hatte
nichts mehr entgegenzusetzen, also
erhob er sich wiederwillig und folgte Matt zu ihrem Zelt.
Mitten in der Nacht wachte Matt auf, schon wieder wurde er durch leise Geräusche
von Tai geweckt. Diesmal
war es ein ganz leises Wimmern. Tai musste wohl schlecht träumen oder ähnliches.
Matt machte sich Sorgen um
seinen Mitbewohner. Das Zelt der beiden war ziemlich klein, somit lagen die
beiden Betten auch fast direkt
nebeneinander. Da drehte sich Tai um, die eine Hand fest die Decke festhaltend
und die andere Hand weit von
sich gestreckt, als suche er irgendwo Halt. Den fand er auch, nämlich als Matt
seine Hand ausstreckte und Tai's
Hand in seine nahm. Sofort beruhigte Tai sich wieder, es schien als könne Matt
im in seinem Traum helfen.
Auch Matt wurde ruhiger und schlief wieder ein.
Am nächsten Tag wachte Matt wie gewöhnlich vor allen auf und bereitete alles für
das Frühstück vor. Sobald es
nach Essen roch, regte sich auch in den anderen Zelten etwas und nach und nach
kamen alle zum Vorschein. Als
letzter Tai, der zugab, wie ein Murmeltier geschlafen zu haben. Kari ging es
nach der vielen Ruhe vom Vortag
ein wenig besser, aber sie musste noch liegen bleiben.
Auch in dieser Nacht hatte Tai Alpträume und wachte auf. Er lag mit dem Rücken
zu Matt.
"Matt?"
"Hmmm!", auch Matt war aufgewacht.
"Warum schläfst du nicht?"
"Ich gebe die Frage zurück."
"Ich hab schlecht geträumt, außerdem ist es hier ziemlich kalt.", Tai fing schon
an zu zittern.
Da Yamato noch im Halbschlaf war, reagierte er, wie bei seinem kleinen Bruder,
er rutschte näher an Tai heran
und legte seinen Arm um dessen Taille.
"Besser?"
"Hmmm, ja!" Tai hatte sich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt.
"Dann schlaf jetzt!"
"Ok. Weißt du, so könnte es öfter sein."
Erst jetzt war Matt hellwach und freute sich über die positive Antwort von Tai.
"Das lässt sich einrichten.", antwortete er wahrheitsgemäß.
"Das wäre schön...", damit schliefen beide ein.
Leider waren diese Ferien viel zu schnell zu Ende und alle fuhren wieder nach
Hause, aber nicht bevor sie sich
versprochen hatten, in den Sommerferien wieder hierher zu kommen. Und Matt und
Tai wohnten ja fast direkt
nebenan...
Schon zu Ende. * Sniff* Aber ich hab schon eine weitere Idee. Fragt sich nur, ob
es jemanden interessiert. Wenn
keiner schreibt, dann keine neue Fanfic, so einfach ist das. Also, ich warte auf
eure Drohbriefe, denn Kritik ist
immer wichtig. Ich mag es aber auch, wenn man mich lobt, obwohl das wohl eher
seltener ist. Also E-Mail
Programm auf, Text schreiben und ab an: yamato-kun@gmx.de !!!