Zum Inhalt der Seite

Liebe wider Willen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Halbbruder ist nicht gleich Bruder

4. Halbbruder ist nicht gleich Bruder
 

Schon der erste Tag lief schief! Denkt Yuki als er später nachdem Rumi wieder einmal den Tisch verlassen hatte, weil sie wütend war. Sie versucht ja nicht einmal mit mir klar zu kommen. Zuerst dachte ich ja, damals wäre sie sauer gewesen weil ihr Vater sie vergessen hatte abzuholen, weil er mit uns herum geblödelt hatte. Heute denke ich das sie von Anfang an mit mir nicht klar kommen wollte. Sio-Chan meinte, Rumi würde immer das Beste aus einer Situation machen, anscheinend muss ich Sio-Chan aufklären, dass Rumi auf Bezug meiner Person niemals das Beste aus einer Situation machen wird.

Sio-Chan konnte mich am Anfang auch nicht leiden, aber nachdem sie mich erwischt hatte wie ich um meine verstorbene Mutter geweint habe, wusste sie das es für mich auch nicht leicht ist. Nachdem wir eine Nacht lang uns ausgesprochen haben und einige Tränen flossen verstanden wir uns super gut! Ich weiss nicht warum, aber ich stellte mich total blöd an! In der Nacht, nachdem Rumi wieder nach Hause gekommen ist, bin ich ihr wie ein Vollidiot auf den Leim gegangen! Diese Schmach wollte ich ihr zurück zahlen und schlussendlich habe ich alles noch schlimmer gemacht. Wenn ich einfach nett geblieben wäre und so tat als würde ich nicht merken wie sehr ich ihr missfalle, dann hätte sie früher oder später ein schlechtes Gewissen bekommen, weil alle Angriffe von ihr aus gekommen wären und ich mich nicht provoziert lassen hätte. Ja, Yuki, im Nachhinein weißt du immer alles besser!

Und das sie nicht einmal versucht hatte freundlich zu mir zu sein ist auch nicht wahr! Heute Morgen war sie nett, ich musste nur beim Gedanken an meiner Mutter abhauen, weil ich mich nicht in der Schule offenbaren wollte. Klar verstand sie mein Verhalten nicht und sie dachte bestimmt ich wäre vor ihr geflüchtet! Als ich sie dann am Fussballplatz sah, wollte ich mich zuerst entschuldigen, aber nein, Yuki, der in Siegesstimmung ist muss blöde Andeutungen machen wie: Na bist du wegen mir hier? Das du ein Fan von mir bist? Klar, wird sie dann wieder ungemütlich, ich Holzkopf provoziere sie dann auch noch weiter. Dann erwähnt sie in einem so lieben und höflichen Ton der Vorfall am Morgen das ich fast ausraste! Ausgerechnet bei dem Thema kann sie nett sein, dann wenn es um meine Mutter geht, aber sonst nicht!

Ob sie das mit Absicht macht? Ob Sio ihr erzählt hat wie sehr ich unter dem Tod meiner Mutter leide, obwohl Sio und ich eine Abmachung hatten? Mist, ich kann Rumi nicht ausstehen! Sie ist so eingebildet und glaubt nur sie sei die ärmste und nur sie hätte Grund wütend zu sein! Dabei kann ich genauso wütend auf sie sein, weil sie nicht einmal versucht hat ein normales freundliches Gespräch mit mir zu beginnen. Sie hasst mich, obwohl sie mich gar nicht kennt! Das macht mich wütend.
 

Was noch schlimmer ist, mit ihrem Ex, der sie zweimal betrogen hatte, kann sie lachen und fröhlich sein, ihn behandeln wie ein guter Kumpel! Aber ich, der ihr im Grunde nichts angetan habe, mich hasst sie! Sio-Chan hat mir das erzählt! Wir hatten die beiden heute Nachmittag gesehen als wir auf dem Weg nach Hause waren, als ich Rumi und diesen Kim sah, das tat mir weh, ich wollte der jenige sein der Rumi zum lachen bringt und freundschaftlich auf die Schultern klopft. Ja, ich war eifersüchtig auf diesen Kim und ich kann sie nicht leiden! Weil sie diesem Arsch, der ihr wirklich was getan hat verziehen hat und sie mich ohne jeden Grund hassen konnte. Wie blöd muss man auch sein! Ich werde ihr nicht mehr freundschaftlich die Hand entgegenstrecken damit Rumi sie mir abreissen kann. Sie kann sich auch einmal Mühe geben und ein Festmahl für mich kochen! Ich hatte nur für sie gekocht um mich so bei ihr zu Entschuldigen, jetzt kann sie einmal was machen sich Mühe geben! Ich werde sie ignorieren, vielleicht wecke ich so ihr Interesse an mir. Vielleicht ist das der richtige Weg um an sie ran zu kommen.

Völlig erschöpft erhebe ich mich aus meinem Bett, in dem ich lag während ich nachdachte. Ich lasse ein wenig frische Luft ins Zimmer. Draussen ist es schon richtig Dunkel und nur ab und zu fährt ein Auto vorbei. Ein Kater singt irgendwo für eine hübsche Katze, denke ich als ich lautes Miauen von irgendeinem Nachbarhaus wahrnehme.
 

Es ist Mitternacht, irgend ein Geräusch hat mich geweckt. Gespannt horche ich, ob ich noch mal was höre, aber es bleibt still. Nach dem ich einige Minuten lang liegen bleibe, merkte ich das ich nicht mehr einschlafen kann. Völlig verspannt stehe ich auf um etwas zu trinken. Als ich meine Tür öffne höre ich eine Stimme flüstern. Auf Zehenspitze gehe ich der leisen Stimme nach. In der Küche brennt eine kleine Lampe auf der Anrichte, obwohl ich nicht in die Küche hineinsehe, weiss ich das, weil nur ein schwaches Licht aus der Tür herauskommt und ich diese Lampe schon oft nächtlich in Betrieb genommen hatte. Ein kurzer Blick in die Küche verriet mir das Rumi telephoniert. "..Ach ja? Und was kannst du sonst noch so?...Dann hast du so viel schon in so kurzer Zeit gelernt? Du bist ja ein richtiges Sprachgenie!... Warum ich die ganze Zeit flüstere? Weißt du, wegen der Zeitverschiebung haben wir jetzt Nacht und ich will die anderen doch nicht wecken!" jetzt wird mir klar das sie mit ihrem kleinen Bruder redet, Kenjin heisst er, glaube ich. "Ist ja interessant, das sie in Deutschland die Mangas im originalem Abdrucken! Dann müssen die Deutschen die Mangas von sich aus gesehen von hinten nach vorn lesen!... Nein, die Deutschen lesen und schreiben von links nach rechts und wenn die Mangas wie in Japan abgedruckt werden dann müssen sie von rechts nach links lesen, also verkehrt herum!" ihre Stimme klingt so zart und weich wenn sie mit ihrem Bruder spricht, so viel wärme geht von ihrem Klang aus.

Sio-Chan hatte gesagt sie hätte was beruhigendes, aber nachdem Rumi mich so oft angefaucht hat, glaubte ich nicht dass das wahr ist. "...Ich vermisse dich auch ganz doll und Mama natürlich auch! Natürlich komme ich euch im Sommer besuchen! Nein, mit Mama muss ich nicht noch mal reden, ich sollte ins Bett gehen sonst schlafe ich im Unterricht nur..." ihre letzte Worte habe ich nicht mehr gehört. Als ich merkte das sie sich verabschiedete schlich ich schnell zurück ins Zimmer und zog die Tür zu. Jetzt lehne ich an der Tür und lausche wie sie nach oben geht. Nach heute Abend hätte ich niemals gedacht dass ich ihre Stimme auch nur einmal in einem freundlichem Ton hören würde und jetzt habe ich selber gehört wie lieb sie zu ihrem Bruder ist. Ich bin halt eben doch nur der Halbbruder, den muss man ja nicht mögen, aber der Bruder schon. Was ich gerade denke ist ungerecht! Aber ein Gefühl lässt mich nicht mehr in Ruhe, dass ich nämlich anfange diesen Kenjin zu hassen, obwohl ich ihn nicht kenne. Ich hasse ihn, weil er diese fröhliche und liebe Rumi hat und ich das kleine Biest! Ja, als hätte sie zwei Persönlichkeiten und mir zeigt sie nur Devil Rumi! Ich bin doch immerhin ihr Halbbruder, wieso kann sie mich dann nicht einmal ein bisschen lieb haben? Wenn sie mir egal wäre, dann würde es mir nichts ausmachen! Sie ist mir aber nicht egal, weil sie meine Schwester ist. Irgendwie werde ich schon klar kommen, es ist halt nicht einfach, aber irgendwann werden wir uns verstehen auch wenn wir nur Halbgeschwister sind. Aber wahrscheinlich werde ich ihr niemals so viel bedeutet, dass sie um Mitternacht aufsteht um mit mir telefonieren zu können. Ich halte mich an die neue Strategie und wer weiss, vielleicht klappt es oder auch nicht, wir werden es sehen.
 

Am Morgen bin ich rechtzeitig wach geworden, besser gesagt Sio-Chan ist meinetwegen früher aufgestanden um mich zu wecken. Als ich mich anziehe höre ich wie die beiden Schwester sich streiten, es geht bestimmt wieder um mich. Ich gehe in die Küche. Die Sio und Rumi sitzen stumm nebeneinander und schauen in verschiedene Ecken. Sio gähnt ab und zu und ihre Augen verraten das sie noch sehr müde ist, doch Rumi, die noch um Mitternacht wach war, sieht völlig fit aus. Ich mache mir Kaffe und beobachte die beiden. Als ich die Küche betrat konnte ich ihnen ins Gesicht schauen, jetzt beim Kaffe machen, habe ich nur noch ihre Rücken im Blickfeld. Sie sprechen immer noch nicht miteinander, jede für sich denkt an irgendetwas. Ich gähne, meine Haare stehen in alle Richtungen ab, Rumi macht so einen frischen Eindruck und ich sehe aus wie der aller grösste Volltrottel vom Mond. Wahrscheinlich denkt sie auch genau das von mir. Rumi steht auf nimmt ihre Tasche und will gehen. "Rumi-Chan, du gehst schon ist doch viel zu früh!" sagt Sio in einem überraschten und eigentlich lieben Tonfall. Rumi lächelt kurz und meint: "Ja, ich hole Mina-Chan ab und dann sollte ich sie noch fragen was genau wir gestern noch so alles hatten." - "Ach so. Tschüss!" - "Tschüss!" Ich kapier gar nichts mehr! Zuerst streiten sie sich und reden kein Wort miteinander und dann unterhalten sie sich so als ob nichts gewesen wäre. Mein Kaffe ist fertig und ich setzte mich gegenüber von Sio-Chan! "Sio-Chan! Ehrlich eure Beziehung versteh ich nicht! Zuerst streitet ihr und sprecht kein Wort miteinander und dann könnt ihr auf einmal ganz normal miteinander sprechen als ob nichts gewesen wäre!" fragend schaue ich sie an. Unruhig rutscht sie auf ihrem Stuhl hin und her, "Also, weißt du, bei uns ist das so, wir müssen uns nicht entschuldigen wenn wir uns gestritten haben. Wir wissen ohne miteinander zu sprechen dass es uns gegenseitig Leid tut. Bei Geschwistern die durch dick und dünn gehen ist das nun mal so. Du hattest noch nie Geschwister, deshalb kannst du das auch nicht wirklich begreifen." Ich nicke langsam, "Aber jetzt habe ich doch Geschwister, dich und na ja Rumi auch, obwohl wir uns kein bisschen Leiden können." Sio-Chan kaut auf ihrer Unterlippe rum bis sie mir etwas gar nicht tolles klar macht, "Schon, ich kann dich ja gut Leide und ich sehe dich als meinen grossen Bruder, aber so eine Beziehung wie ich und Rumi sie haben, kann bei uns nicht einfach so schnell entstehen. Es braucht seine Zeit." Ich nicke betrübt. Klar, sie kann mich leiden, aber bin ich eben doch nur der Halbbruder mit dem sie kein besonderes Verhältnis hat. Mir wird klar, bis ich wirklich zu dieser Familie gehöre, wird noch sehr viel Zeit verstreichen. "Yuki!" - "Ja?" vor lauter Nachdenken habe ich nicht gehört wie Sio-Chan mit mir sprach! "Du musst jetzt gehen, damit du den Bus noch erwischen kannst! Der nächste Bus weißt du ja wann er fährt und dann hast du nur wieder Stress!" ich lächle, "Klar, Schwesterchen! Ich gehe sofort!" meine Tasche liegt in meinem Zimmer, ich hole sie und Sio folgt mir. "Warte! Vielleicht solltest du noch schnell deine Harre in Ordnung bringen!" nochmals lächle ich. Klar, hatte ich vergessen. Schnell habe ich mich noch frisiert. Ein Blick auf die Uhr verrät mir das ich mich beeilen muss. "Also, Tschüss Schwesterchen!" sag ich zu Sio an der Haustür, "Machs gut, Onji-Kun!" mir bleibt der Atem stocken, das ist das erste mal, das sie mich so nennt. Nachdem ich mich nochmals zu ihr umgedreht habe, um auf ihrem Gesicht ein grosses Lächeln zu erhaschen, mache ich mich ziemlich fröhlich und glücklich auf den Weg zur Schule, mein Kummer über Rumi habe ich fast vergessen.
 

"Ah! Yuki-Kun! Isst du heute bei uns am Tisch?" Mich trifft der Schlag, die Mädchen von gestern die mich beim Fussball spielen so angefeuert hatten, warteten vor dem Schultor auf mich und winkten mir schon von weitem. Als ich vor ihnen stehe schauen sie mich so begeistert und fragend an, "Und, isst du heute bei uns am Tisch?" Sagt eines der Mädchen. Sie hat lange schwarze Haare und grüne Augen, eine Kombination die sie hinreissend aussehen lässt. Lächelnd antworte ich, "Ja, wieso auch nicht. Wenn mir nichts dazwischen kommt!" mit einem Riesen lächeln verschwinden die Girls in die Schule. Ich laufe zum Fussballfeld, um meine neue Freunde zu suchen.
 

Ich fühle mich in dieser Schule immer noch Fremd und wie ein Aussenseiter, meine Unsicherheit lasse ich mir aber nicht anmerken. Von meinem besten Freund, den ich seit meiner Kindheit kenne, habe ich schon lange nichts mehr gehört. Als ich vom Tod meiner Mutter erfahren habe, rief ich ihn sofort an. Yuu, war sofort zur Stelle. Er ist mir beigestanden, hat mich getröstet! Meine Grosseltern übergaben mir noch am selben Tag einen Brief von meiner Mutter. In dem stand ihr Wunsch das ich mindestens bis zum meinem 18. Geburtstag bei meinem Vater leben solle. Im Brief stand seine Telefon Nummer. Ich konnte Papa damals nicht anrufen, Yuu machte das für mich und erklärte meinem Dad die Situation. Mein Vater stand eine halbe Stunde später mir gegenüber. Er erzählte was damals geschah, warum er bis jetzt nie bei mir war. Er wollte damals eine Deutsche heiraten, die Hochzeit lag kurz bevor als er meine Mutter auf einer Party kennen lernte. Sie hatten beide viel getrunken und landeten dann zusammen im Bett. Beide waren sich einig das es ein Fehler war und Dad heiratete dann die Deutsche. Zwei Monaten später erhielt er ein Anruf von Mum, sie sei schwanger von ihm. Mein Vater stand ihr bei der Geburt bei, ein Vaterschaftstest bestätigte Mums Vermutung. Dad versprach Mum dass er Unterhalt zahlen werde und im Falle ihres Todes mich aufnehmen werde. Danach sahen sie sich nur noch einmal auf einer Party, sie sprachen nicht miteinander, weil Dads Frau dabei war. Danach ging alles ganz schnell. Er war bei der Beerdigung dabei und half mir in allem, er stand mir bei genau wie Yuu. Auf einmal hatte ich einen Vater und zwei Wochen nach der Beerdigung sogar noch Geschwister.

Bei diesem Gedanke entdecke ich Rumi mit zwei Mädchen die ich noch nie zuvor gesehen habe. Rumi erzählt irgendwas, ihre Freundinnen nehmen sie dann in den Arm als sie nichts mehr sagte. Was sie wohl erzählt hat? Ich gehe schnell weiter, wenn ich die drei so sehe muss ich wieder an Yuu denken. Ich sollte ihn vielleicht anrufen und mit ihm über die ganze Sache reden, wird mir bestimmt gut tun. Meine Mutter sagte oft, sie müsste Yuu bald Adoptieren so oft wie er bei uns zu Hause sei und wir verstünden uns ja besser als manch andere Brüder.

Im Grunde genommen ist Yuu auch mein Bruder, wir kennen uns so lange, sind zusammen in der gleichen Strasse aufgewachsen, waren immer zusammen. Als ich Yuzuki, einer aus meiner Klasse, sehe mit dem ich recht gut zurecht komme, denke ich nur noch ich sollte Yuu mal anrufen.
 

Die Schulglocke läutet zur Pause, ich packe mein Schulzeug zusammen, als die Mädchen von heute Morgen in der Tür stehen, frage ich mich ob Angst hatten das ich sie vergessen könnte, vor allem woher wissen sie das ich hier Schule hatte. "Hallo, Yuki-Kun! Wir dachten, wir holen dich ab! Du weißt ja nicht wo unser Tisch ist!" Ich nicke nur schnell mit dem Kopf und laufe den Mädchen hinterher die, die ganze Zeit über irgendetwas belang loses Diskutieren. Ab und zu kicherten sie wieder, aber nie liessen sie mich aus den Augen, immer wieder schauten sie ob ich auch wirklich noch hinter ihnen her laufe. Irgendwie nervte mich das, aber auch die neugierigen Blicke die mir von anderen zu geworfen werden beunruhigen mich. An dem Tisch angekommen möchte ich mich auf einen Stuhl setzten, doch als ich den Stuhl vom Tisch weg schiebe, sitzt gleich eines der Mädchen drauf. Es sah so aus als ob ich ihr den Diener oder so was spielte. Das schlimmste ist, bei jedem der Mädchen lief genau das gleiche, sie bedankten sich aber so höflich und nett bei mir das ich nichts dagegen sagen konnte. Als wir assen fing die schwarz Haarige mit den grünen Augen an, alle Mädchen vorzustellen. "Mein Name ist Yukirin, das ist Miri, die neben dir ist Run, und links ist Kaori! Und du bist Yuki Tezuka, stimmt es?" ich nicke beherzt in die Runde. Ich fühle mich wie in einem Zoo ausgestellt, alle starren mich an, sogar die Leute im Umkreis. Was die wohl alle haben? "Du bist ein uneheliches Kind, alleine bei deiner Mutter aufgewachsen, die jetzt vor drei Wochen gestorben ist. Darum lebst du jetzt bei deinem Vater!" Baff schaue ich diese Kaori an, die das alles gesagt hat, obwohl ich niemandem von meiner Geschichte erzählt habe. "Eigentlich ein riesen Glück für uns das deine Mutter gestorben ist bei diesem tragischen Autounfall, denn wenn nicht, wärst du niemals auf diese Schule gekommen!" sagt jetzt auch noch diese Yukirin! "Was soll der Scheiss!!" schreie ich, "Seit ihr alle total verrückt oder was? Verdammt noch mal, meine Mutter ist tot, der einzige Mensch der immer für mich da war und ihr könnt sagen was für ein Glück das es ist?!" ich bin so sauer das ich auf stehe, "Nein, wir sagten nicht das es ein Glück für dich ist, sondern für uns und für niemand anderem!" Yukirin sagt das in einer leisen, schüchterner Stimme. Es tut ihr Leid, wahrscheinlich hatte sie nur so vor sich hin geredet und dabei vergessen wie es auf mich wirken könnte. Ich setzte mich langsam wieder. "Tut uns Leid, dein Vater, ist er lieb zu dir? Hast du jetzt Geschwister?" fragt Run. Mein Zorn ebbt noch nicht ab, "Ja, ich habe Geschwister, auch wenn nur Halbgeschwister! Und eine ist überhaupt nicht lieb zu mir!" Alle Mädchen schauen mich überrascht an, "Was? Dabei bist du doch so ein süsser, lieber Schatz!" meint Miri, die bis jetzt noch nichts gesagt hat. Yukirin schaltet sich ins Gespräch: "Sag uns wer es ist und wir machen ihr das Leben zur Hölle!" Langsam dämmert es mir, Rumi hatte doch mit Sio-Chan darüber geredet. Sie meinte mich! Gestern Abend sagte sie doch, ein Fussballspieler habe mit Yankees gesprochen, ein Typ den sie nicht wirklich kennt, nur vom sehen! Das war eine Anspielung auf mich! Sie wusste es genau das ich Schwierigkeiten kriege wenn ich mich mit denen abgebe, wollte sie mir so jetzt helfen oder mein Leben zur Hölle machen mit denen! Ich schaue mich um, ich suche Rumi!

Dann sehe ich sie. Sie lacht sich krumm mit einigen Freundinnen, dann erhebt sie ihren Blick und schaut mich direkt an. Automatisch stehe ich auf und packe mein Zeug ein. Die Worte von den Mädchen oder besser gesagt Yankees ignoriere ich einfach vollkommen. Ich gehe auf Rumi zu, die nur 100 Meter von mir entfernt ist. Sie spricht mit ihren Freundinnen, doch sie dreht sich um und sieht mich kommen. Ihr Blick wirkt zuerst Fragend doch dann sagt sie was zu ihren Freundinnen und rennt dann davon. Ich automatisch hinterher! Sie sich mit mir nicht messen! Ganz bestimmt werde ich sie einholen. Wir rennen über den ganzen Platz und ich behalte recht ich komme ihr sehr schnell näher. Völlig rasend vor Zorn hole ich sie ein und werfe Rumi zu Boden! Erst jetzt sehe ich das wir hinter dem Schulgebäude sind, auf einem Rasen. Geschickt windet Rumi sich aus meiner um Klammerung, was mich sehr überrascht, denn ich habe sie von hinten mit voller Wucht umgehauen. Obwohl ich sie umklammerte und auf ihr lag konnte sie sich befreien mit wenigen Bewegungen. "Was soll der Shit, Yuki!" Sagt sie zwischen zwei Atemstössen. Ich drücke sie an die Wand und schreie sie an, "Das weißt du ganz genau! Du hast das mit Absicht gemacht! Stimmt doch, deine Geschichte von den Yankees, damit hattest du mich gemeint, oder? Der Typ den du nicht kennst, damit meintest du mich!" Sie versucht sich zu befreien, aber ich packe sie an den Handgelenken und drücke sie über ihren Kopf an die Wand! "Ja, ich hatte damit dich gemeint! Es ist doch wahr ich kenne dich wirklich nicht! Deine Erfahrungen musst du auch selber machen! Kann doch nicht sein, das ich auf dich auf passe und sage von wem du dich fernhalten sollst und von wem nicht! Dazu habe ich echt keinen Bock!"

Mit einem Geständnis von ihr hatte ich nicht gerechnet, aber ich lasse mich nicht um stimmen! "Ach ja, eigene Erfahrungen sammeln! Von wegen, ich habe gesehen wie du über mich gelacht hast! Gib es zu! Es hat dir richtig Spass gemacht wie ich unter diesen Ziegen leide!" sie grinst, "Ach, hatten sie dich genervt?" Die Wut in mir kocht über und ich konnte mich nicht mehr halten! Meine Hand zeichnet sich scharlachrot in ihrem Gesicht ab. Es tut mir richtig Leid was ich getan habe. Ihr Gesicht hat sie von mir abgewandt, sie weint bestimmt. Kein Wunder, ich hatte sie auch mit voller Wucht geschlagen. Ich möchte mich gerade bei ihr entschuldige als sie anfängt zu sprechen: "So, fühlst du dich besser?" Sie fixiert mich direkt mit ihren blauen Augen. Keine einzige Träne ist in ihrem Gesicht zu sehen nicht ein mal wässrige Augen hat sie. Es scheint so als hätte sie den Schlag nicht gespürt. Ich antworte nicht. "Ich hoffe du bist jetzt zu Frieden! Soll ich dir sagen warum ich gelacht hatte?" wieder antworte ich nicht, ich spüre diesen Kloss im Hals der mir das Sprechen verweigert, "Wir hatten gelacht, weil wir uns vorstellten wie wir ein verdammtes Arschloch alles zurück zahlen was er mir an getan hat. Damit meine ich jetzt nicht dich! Diese Mühe bist du gar nicht wert. Du warst für mich sogar noch weniger abscheulich weder er, jetzt muss ich es mir aber nochmals überlegen!" Mir diesen Worten ging sie. Zuerst dachte ich sie würde lügen, doch dann war mir klar das sie die Wahrheit gesagt hat. Die bittere Wahrheit das ich im Unrecht war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück