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Am Ende wird fast alles gut

Am Ende wird fast alles gut
 

(Kapitel 58)
 

Noch am selben Abend hatte Dumbledore ein Fest arrangiert, wie Hogwarts es eigentlich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
 

‚Verständlich, wenn man bedenkt, was fast geschehen wäre.', dachte Severus, machte sich aber keine weiteren Gedanken, sondern wandte sich dem Direktor zu.
 

"Albus," flüsterte er kaum hörbar, "wie konnte er das Weasley-Mädchen unter seinen Bann bringen? Es hieß doch aus den Quellen, er sei in Albanien."
 

"Ein Tagebuch, Severus.", antwortete Dumbledore. "Er hat sein 16-jähriges Ich darin zurückgelassen und durch Ginny Weasleys unbeabsichtigte Zuwendung konnte er stärker werden und schließlich von ihr Besitz ergreifen."
 

"Verstehe. Und durch diese Verbindung hätte er wieder auferstehen können."
 

"Richtig, aber Harry konnte dies durch einen Stoß mit einem Zahn des Basilisken verhindern.", erklärte Dumbledore und sah dann etwas abwesend in die Ferne.
 

"Es war Lucius, nicht wahr?", fragte Severus.
 

Dumbledore nickte.
 

"So sieht es aus. Er muss es dem Mädchen unbemerkt untergeschoben haben. Aber wir konnten ihm dafür ja einen kleinen Streich spielen."
 

Irritiert sah Severus den jetzt anscheinend ziemlich belustigten Direktor an.
 

"Sein Hauself Dobby.", beantwortete Dumbledore die ungestellte Frage. "Durch eine kleine List Harrys hat er ihn unbeabsichtigt freigelassen."
 

Nun konnte auch Severus sein gehässiges Grinsen nicht zurückhalten. Wieder schwebte ihm Lucius' vor ohnmächtiger Wut knallrot angelaufener Kopf vor dem geistigen Auge herum und nun, da er die Hintergründe kannte, amüsierte es ihn noch mehr als zuvor. Erst Dumbledores ankündigende Stimme holte ihn in die Realität zurück.
 

"Ich möchte die Gunst der Stunde nutzen, um euch einige durchaus positive Dinge anzukündigen. Da wäre zuerst einmal unsere große Freude darüber, dass wir unseren großartigen Wildhüter wieder haben."
 

Jubel und Applaus brachen los, als Dumbledore auf Hagrid deutete, der dabei reichlich verlegen wirkte. Auch Severus konnte sich über diese Tatsache nur freuen, denn Hogwarts war einfach etwas trüb gewesen ohne den eigentlich immer fröhlichen Wildhüter.
 

"Zum Zweiten," fuhr Dumbledore fort, nachdem sich der Jubelsturm etwas gelegt hatte, "geht der Hauspokal dieses Jahr mit einem eindeutigen Vorsprung an Gryffindor."
 

Severus lehnte sich zurück und wartete mit demonstrativem Desinteresse, bis sich die Gryffindors und ihre auf Hufflepuff und Ravenclaw verteilten Fans wieder eingekriegt hatten.
 

"Zum Dritten, wenn ich einlenken darf," schaltete sich nun McGonagall ein, "lässt die Schule - als kleines Geschenk - die bevorstehenden Prüfungen ausfallen."
 

Die Schüler waren gar nicht mehr zu halten, nur Severus' starr-fassungsloser Blick wanderte zu Dumbledore und McGonagall. Die Kollegin schien sich einfach nur über die gute Laune der Kinder zu freuen und der Direktor nickte ihm lächelnd zu.
 

‚Aber auch nur, weil wir fast alle hätten dran glauben müssen.', murrte Severus gedanklich und versuchte sich mehr oder weniger damit abzufinden.
 

"Und zu guter Letzt noch etwas, was vielleicht die Stimmung etwas dämpfen könnte.", erklärte Dumbledore nun wieder.
 

‚Extraprüfungen, wenn der Lehrer drauf besteht?'
 

Neugierig sah Severus zu Dumbledore.
 

"Professor Lockhart wird im kommenden Schuljahr leider nicht unterrichten können.", erklärte der Direktor. "Er wird sich auf Reisen begeben, um sein unglücklicherweise verlorenes Gedächtnis wiederzufinden."
 

Der Stimmung gab das keineswegs einen Dämpfer, im Gegenteil. Auch das Kollegium stimmte nun in die Jubelrufe der Schüler ein.
 

"Der arme Gilderoy!", bemerkte Madam Hooch mit gespielter Trauer. "Ich finde, wir sollten ihm einen Trinkspruch widmen."
 

Severus hob seinen Kelch leicht an und erklärte feierlich:
 

"Auf dass die Reise lange dauern und ihn uns vom Hals halten wird."
 

"Prost!", kam es zurück und unter allseitigem Schmunzeln ging dieser Abend und eigentlich das restliche Schuljahr relativ fröhlich zu Ende.
 

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Ja, es war ein schöner Schuljahresabschluss gewesen. Zusätzlich war Lucius Malfoy noch wegen Bedrohung der anderen Schulräte gefeuert worden.
 

‚Warum sind schöne Lebensabschnitte eigentlich immer so kurz?', fragte sich Severus, als er an dieses Fest dachte und dabei die ausgelassenen Gesichter der Schüler und seiner Kollegen vor sich sah.
 

Zwar war auch dieses Jahr für Harry gefährlich gewesen, doch im Vergleich zu den folgenden Jahren, war es nichts.
 

‚Aufwärmtraining.', dachte Severus und fand seine Einschätzung gar nicht so weit hergeholt. ‚Jedes Jahr eine Stufe höher. Doch hier müssen wir ihn ja ganz schön geschafft haben, wenn er uns ein Jahr lang - jedenfalls was direkte Angriffe anbelangt - in Ruhe gelassen hat.'
 

Tja, das nächste Jahr! Bis heute wusste Severus nicht genau, wo er es einordnen sollte. Gutes Jahr? Schlechtes Jahr? Eigentlich war es keins und doch wieder beides.
 

‚Wie sollte ich das auch entscheiden können?', fragte er sich. ‚War mein Leben je einfach einzuordnen?'



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