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Messaya

von

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Zerbrochene Herzen

Kapitel 18
 

Zerbrochene Herzen
 

"Chris, jetzt warte doch!", rief Lucy verzweifelt und rannte hinter ihrem Käpt`n her. Mallory und Ted folgten. Chris lief weiter als hätte er sie nicht gehört.

"Warum bist du so aufgebracht?"

Keine Antwort.

Lucy seufzte.

Chris rannte fast. Er musste Bronwyn finden. Seine Hand schloss sich fester um den Zettel in seiner Hosentasche. Was, wenn es tatsächlich wahr war? Er musste sie unbedingt finden. Wo konnte sie nur sein?

"Bronwyn!", rief Lucy plötzlich. Chris erschrak und blieb stehen. Am Ende dieser Gasse war tatsächlich Bronwyn. Zusammen mit Hannah.

Bronwyn hörte Lucys Stimme und drehte sich um. Tatsächlich, da waren ihre Freunde. Glücklich lächelnd ging sie auf sie zu, Hannah an ihrer Hand. Lucy lächelte, Ted strahlte und Mallory betrachtete sie wie immer kalt, doch Bronwyn achtete nicht auf sie. Ihr Blick lag auf Chris. Seine Augen waren so kalt wie Eis. Sie fröstelte. Was war nur geschehen? Wo war der nette Chris?"

Einige Schritte vor ihm blieb sie stehen und sah ihn fragend an.

"Was ist los?", fragte Lucy sie. Bronwyn schüttelte den Kopf.

"Frag ihn", meinte sie und deutete auf Chris. Was war hier los?

Chris sah sie ernst an, doch seine Augen blieben kalt.

"Wer bist du?"

Bronwyn sah ihn erstaunt an. Sie zitterte kurz, doch dann zwang sie sich zu lächeln.

"Ich bin Bronwyn."

Chris sah sie noch kälter an.

"Was soll das?", fragte jetzt Ted verwirrt. "Wir wissen doch wer sie ist."

"Wirklich?", fragte Chris und sah Bronwyn durchdringlich an. Für einen Moment hörte ihr Herz auf zu schlagen. Sie schluckte. <Er weiß es!>, war das Einzige, was sie denken konnte und es machte ihr Angst. Was würde er mit ihr machen? Sie kannte die Antwort darauf bereits, doch sie hoffte, dass sie sich irrte. Sie sah zu Boden.

"Woher weißt du es?"

Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Hannah sah mit großen Augen zu ihr auf und auch Lucy und Ted starrten sie jetzt an. Mallory tat als wäre es ihr egal.

Chris holte einen Zettel aus seiner Tasche. Bronwyn riss die Augen auf, als sie erkannte, was auf dem Zettel war.

Lucy nahm Chris den Zettel aus den Händen und sah ihn sich an. Ihr Mund öffnete sich und schloss sich wieder. Ungläubig blickte sie Bronwyn an.

"Was ist los?", fragte Hannah verwirrt.

Chris grinste kalt und sah Bronwyn abfällig an.

"Sie ist die Prinzessin!", zischte er. Hannah sah Bronwyn erstaunt an.

"Eine echte Prinzessin?", hauchte sie. Ihre Freundin nickte traurig.

"Warum hast du uns belogen? Warum hast du gesagt, du wärst eine Dienerin des Königs?"

Bronwyn sah Chris ernst an.

"Hättest du mich mitgenommen, wenn ich die Wahrheit gesagt hätte?"

Chris schwieg.

Langsam begann sich der Himmel zu verdunkeln.

"Du musst zurück!"

"Nein!", rief Bronwyn entsetzt. "Ich will nicht zurück! Niemals!" Tränen sammelten sich in ihren Augen.

Chris sah sie ohne Regung an.

"Du musst zurück", wiederholte er nur. "Du hast uns belogen, die ganze Zeit. Ich werde dich zurück bringen und dann will ich dich nie wieder sehen!"

Etwas in Bronwyns Herz zerbrach bei diesen Worten.

Warum nur schmerzte es so sehr?

"Da ist sie!", rief plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Erschrocken drehte sich die kleine Gruppe um und sah, wie sich eine große Anzahl an Menschen durch die schmale Gasse zu quetschen versuchte.

Chris fluchte und griff nach Bronwyns Handgelenk. Grob zog er sie mit sich, sie mussten hier verschwinden. Keiner von ihnen durfte sie in seine Finger kriegen. Sie, die eine Prinzessin war. Sein Griff um ihr Handgelenk wurde fester und er achtete nicht auf ihren erstickten Schrei.

"Was machst du?", rief sie keuchend. Was war nur in ihn gefahren? Warum mussten sie davon laufen?

"Sie wollen dich, die Prinzessin", meinte Chris kalt und beschleunigte seine Schritte. "Es ist eine Belohnung auf dich ausgesetzt."

Bronwyn drehte sich um und sah zu den Menschen von denen sie flüchteten. Sie sah in ihre Augen und erkannte nichts als Gier. Sie seufzte traurig.

"Warum überlässt du mich ihnen nicht?", fragte sie während sie durch die Gassen rannten. Lucy, Mallory und Ted, der Hannah auf seinem Arm trug, folgten ihnen, dahinter die Menschen, die sie unbedingt haben wollten. Chris antwortete nicht. Sie hatte Recht. Warum überließ er sie nicht diesen Leuten? Dann wäre er sie ohne große Mühe los. Doch er konnte nicht. Fest umklammerte er ihr Handgelenk und zog sie weiter in Richtung Hafen. Er rannte so schnell wie noch nie.

Bronwyn keuchte. Ihre Verfolger holten langsam auf, sie waren getrieben von Gier. Sie schauderte. Plötzlich bemerkte sie Licht am Ende der Gasse. Da musste der Hafen sein! Ihr Handgelenk schmerzte, doch sie lies sich weiter von Chris mitzerren ohne sich zu beklagen. Er würde sie zurück schicken, das wusste sie. Egal was sie sagen oder tun würde, seine Entscheidung war gefallen. Sie wollte nicht zurück, sie war endlich einmal glücklich. Und jetzt wurde ihr dieses Glück genommen. Tränen brannten in ihren Augen, doch sie drängte sie zurück. Sie durfte nicht weinen. Sie würde es schaffen. Alleine.

Im Hafen war es ruhig. Wahrscheinlich hatte die Nachricht, dass die Prinzessin hier gesehen wurde, noch nicht den Hafen erreicht. Schnell eilten sie zum Schiff, die Menschen hinter sich.

Chris rief Sam und Max, die an Bord geblieben waren, etwas zu, etwas, was Bronwyn nicht verstand, doch es war nicht so wichtig, denn scheinbar hatten die Anderen es verstanden und bereiteten sich auf das Ablegen vor. Chris schickte zuerst Mallory, Lucy und Ted mit Hannah an Bord.

Bald würden die Menschen sie erreichen und ihm die Prinzessin entreißen.

Langsam begann das Schiff zu steigen.

"Wie sollen wir da hochkommen?", fragte Bronwyn panisch, während sich das Schiff langsam in die Lüfte erhob.

"Keine Sorge", meinte Chris grinsend und nahm sie auf den Arm. Seine Augen färbten sich grün und mit all seiner Kraft schmiss er Bronwyn hoch in die Luft, direkt auf das Schiff.

Es kam ihr so vor, als würde sie fliegen. Sie schloss die Augen und wartete auf den Aufprall, doch sie landete weich. Ted hatte sie aufgefangen.

"Alles in Ordnung, Prinzessin?", fragte er und seine Stimme klang ehrlich besorgt. Bronwyn nickte benommen und löste sich schnell von ihm.

"Wo ist Chris?", fragte sie nervös und sah über die Reling. Wütende Blicke der Menschen verfolgten sie, doch sie bemerkte sie kaum, sah nur Chris, der an einem Tau unter dem Schiff hing und hinauf kletterte. Sie seufzte erleichtert, doch sie wusste, dass diese Freude nicht lange andauern würde. Sie sollte Recht behalten.

"Was ist hier los?", fragte Sam verwirrt. "Warum waren diese Menschen hinter euch her?"

"Weil sie die Prinzessin ist", meinte Chris kalt. Er hatte es geschafft zurück auf das Schiff zu klettern und war zu der kleinen Gruppe getreten.

Sam war zuerst erstaunt, doch dann begann er zu lächeln.

"Ich bin froh, dass dein Geheimnis endlich gelüftet ist", meinte er nur. Chris sah ihn erstaunt an, doch dann wurden seine Augen wieder kalt.

"Sie muss zurück!"

"Warum?", fragte Hannah entsetzt und klammerte sich an Bronwyn. "Ich will nicht, dass sie geht."

"Ted, kümmere dich um sie", meinte Chris genervt und Ted wagte nicht zu widersprechen. Sanft löste er das kleine Mädchen von Bronwyn und ging. Mallory folgte ihnen. Es interessierte sie nicht, was mit Bronwyn war. Hauptsache sie würde sie loswerden, damit sich Chris endlich wieder ihr zuwenden würde und niemand anderem.

"Komm mit", herrschte Chris Bronwyn an und ging in sein Zimmer. Sie folgte ihm ohne ein Wort. Sam und Lucy blieben zurück. Sie wussten auch, dass Bronwyn nicht bleiben konnte. Sie war die Prinzessin, sie hatte Pflichten, denen sie nachkommen musste. Eine Prinzessin hatte nichts auf einem Piratenschiff zu suchen.
 

"Setz dich", forderte Chris Bronwyn kühl auf und lies sich seufzend hinter seinem Schreibtisch nieder.

Bronwyn sah ihn nicht an, sie wusste auch so, dass seine Augen wieder kalt waren, wie bei ihrer ersten Begegnung. Genau wie damals.

"Du musst zurück, das weißt du."

"Ich will aber nicht", flüsterte sie traurig. Chris schüttelte den Kopf.

"Das geht nicht, du bist die Prinzessin. Dein Platz ist nicht hier, sondern im Palast."

"Ich will nicht zurück", flüsterte Bronwyn wieder und sie merkte, wie Tränen ihr über die Wangen liefen. Sie wollte nicht zurück zu ihrem Vater, dem sie egal war und zu Nisha, die sie hasste.

Chris sah sie kalt an. Keine ihrer Tränen berührten sein Herz, denn es war verschlossen. Für immer.

"In drei Tagen werden wir in der Hauptstadt ankommen, dann werden sich unsere Wege trennen. Dein Vater wird froh sein, wenn du wieder da bist", meinte Chris kalt.

"Nein, ich will nicht mehr zurück!", rief Bronwyn verzweifelt und sah Chris an, doch seine Entscheidung stand fest.

"Was ist mit dem Messaya? Wie willst du ihn ohne mich finden?", fragte Bronwyn ruhig. Sie wollte nicht gehen. Sie würde kämpfen, egal mit welchen Mitteln.

Chris sah sie spöttisch an.

"Ich werde einen anderen Sucher finden."

Bronwyn lächelte, doch es war kein echtes Lächeln.

"Das geht nicht", meinte sie leise. "Ich bin die Letzte."

Chris sah sie entsetzt an.

"Du lügst!"

Bronwyn schüttelte den Kopf.

"Nein. Und das weißt du auch, tief in deinem Herzen. Was ist dir wichtiger?"

Chris blickte sie kalt an und Bronwyn fröstelte. Schließlich seufzte er und sie wusste, dass sie gewonnen hatte.

"Verschwinde!", rief Chris wütend. Seine blauen Augen verfärbten sich langsam grün. Er musste wirklich wütend sein. Schnell stand Bronwyn auf und verlies den Raum. Laut krachend fiel die Tür hinter ihr ins Schloss und sie wusste, dass sie Chris verloren hatte. Sie hatte ihn belogen und ihn erpresst. Das würde er ihr nie verzeihen. Schluchzend rutschte sie an der Wand hinunter. Tränen tropften auf den Boden, lautlos. Alles war zerstört worden, alles. An nur einem einzigen Tag. Und während sie weinte, begann es zu regnen, obwohl gerade noch die Sonne geschienen hatte.

"Was ist los?", fragte plötzlich eine Stimme neben ihr. Bronwyn antwortete nicht. Lucy seufzte und half ihr hoch.

"Musst du zurück?"

Bronwyn schüttelte den Kopf.

"Freust du dich denn nicht?"

Bronwyn nickte.

"Doch."

Lucy betrachtete sie mitleidvoll und brachte sie in ihr Zimmer.

"Was ich mich frage...", begann Lucy während sich Bronwyn auf ihr Bett setzte. Sie weinte, konnte nicht aufhören. Lucy seufzte.

"Warum willst du nicht zurück?"

Bronwyn schluchzte und sah Lucy mit tränenverschleierten Augen an.

"Willst du es wirklich wissen?"

Lucy nickte. Bronwyn seufzte.

"Hast du es nie in einer Vision gesehen?"

"Nein", meinte Lucy und Bronwyn wusste, dass sie nicht log. Tränen liefen über ihre Wangen und sie begann zu erzählen. Erst stockend, doch dann immer flüssiger. Sie erzählte von den Tieren, von ihrem Vater, von Nisha und dass sie eingesperrt worden war. Es war befreiend. Zum ersten Mal konnte sie es Jemanden sagen und es fühlte sich gut an.

Fast so, als wäre sie frei.
 


 

"Und du bist wirklich die Prinzessin?", fragte Hannah begeistert während sie aß.

Bronwyn nickte und stocherte lustlos in ihrem Essen herum.

"Ist es toll eine Prinzessin zu sein?"

Bronwyn schüttelte den Kopf. Traurig sah sie Hannah an.

"Nein. Man hat ganz viele Pflichten und du musst so sein, wie man dich haben will. Du kannst nicht du selbst sein."

Hannah sah sie erstaunt an, doch dann begann sie zu lächeln.

"Ich wäre trotzdem gerne eine Prinzessin", verkündete sie und schielte zu Bronwyns vollem Teller.

"Willst du das nicht essen?"

Die Grünäugige lachte und schob ihren Teller dem Mädchen zu. Munter begann es zu essen. Bronwyn stand auf.

"Ich muss noch mal mit Sam reden", meinte sie und verlies die Küche und Hannah, die davon träumte eine Prinzessin zu sein.

Sam stand am Steuerrad. Er lächelte als er sie entdeckte und winkte ihr zu. Langsam ging sie zu ihm. Rocky saß auf seiner Schulter und genoss den kühlen Wind. Er keckerte erfreut als er Bronwyn sah und sprang auf ihren Kopf. Sie lachte.

"Geh doch zu Hannah", sagte sie. "Ihr ist bestimmt langweilig."

Rocky stimmte ihr zu und flink hüpfte er davon. Seufzend lies sich Bronwyn auf eine Kiste neben Sam sinken.

"Willst du nichts sagen?", fragte sie nach einiger Zeit des Schweigens.

"Nein."

"Aber...."

"Weil du uns belogen hast?", unterbrach er sie.

Bronwyn nickte.

"Ich werfe es dir nicht vor", meinte er ruhig. "Du hast nur das getan, was du für richtig gehalten hast. Ich bin froh, dass wir es jetzt endlich wissen. Es hat dich belastet."

Bronwyn schwieg und beobachtete die Wolken, die an ihnen vorbei zogen.

"Wie erreicht man das Ende eines Regenbogens?", murmelte sie leise, doch Sam hörte sie trotzdem. Er lächelte.

"Kennst du die Geschichte vom Hasen und vom Vogel?"

Bronwyn sah ihn verwirrt an, doch dann schüttelte sie mit dem Kopf.

"Eines Tages...", begann er und beobachtete die Wolken. "Eines Tages trafen sich ein Hase und ein Vogel. Der Hase hatte gehört, dass man am Ende eines Regenbogens das finden kann, was man sich am meisten wünscht. Er prahlte damit, dass er es das nächste Mal versuchen werde. Der Vogel überlegte und stimmte zu. Auch er wollte es versuchen. Einige Tage später entdeckten der Hase und der Vogel einen Regenbogen, so schön, wie sie ihn noch nie gesehen hatten. Schnell hoppelte der Hase über das Land und der Vogel flog. Doch der Hase erreichte das Ende des Regenbogens nie, der Vogel schon. Denn wer dorthin will, wo Träume ruhen, muss fliegen. Als der Vogel und der Hase sich dann wieder trafen, erzählte der Vogel ihm wie es am Ende des Regenbogens gewesen war. Er schwärmte in den höchsten Tönen davon. Natürlich wollte der Hase auch dorthin und übte jeden Tag das Fliegen. Tag für Tag, Jahr für Jahr und irgendwann schaffte er es. Zusammen mit dem Vogel flog er zum Ende des Regenbogens. Denn wer Unmögliches erreichen will, der muss das Unmögliche versuchen."

Bronwyn sah ihn verwirrt an, doch Sam lächelte nur.

"Menschen können nicht fliegen", meinte sie. Er lachte, doch er antwortete nicht.

"Warum willst du an das Ende eines Regenbogens?", fragte er lächelnd.

"In der Stadt habe ich zwei Kinder getroffen, sie haben erzählt, dass derjenige, der den Messaya sucht, zum Ende des Regenbogens muss."

Sam sah sie erstaunt an.

"Findet man dort den Messaya?"

Sie schüttelte mit dem Kopf.

"Nein. Der Messaya muss sich selber finden."

Sam blickte verwirrt, doch er fragte nicht weiter nach.

"Hat Lucy es dir erzählt?"

Sam nickte. Er wusste sofort wovon sie sprach.

Bronwyn stand auf und verabschiedete sich. Warum hasste er sie nicht genau wie Chris? Sie hatte gelogen, die ganze Zeit. Warum war es für ihn und Lucy in Ordnung?
 


 

Es klopfte. Chris warf einen letzten Blick auf den Zettel, den er in der Stadt von der Frau bekommen hatte, auf dem eine traurig lächelnde Bronwyn in einem prachtvollen Kleid abgebildet war. Wütend knüllte er ihn zusammen und warf ihn in eine Ecke.

"Herein!", rief er kalt.

Lucy kam herein. Sie lächelte.

"Was willst du?", knurrte Chris.

"Ich muss mit dir reden", meinte sie und achtete nicht auf die abweisenden Blicke, die er ihr zuwarf, während sie sich setzte. Sie seufzte.

"Bronwyn hat erzählt, dass sie in der Stadt erfahren hat, dass wir ans Ende des Regenbogens müssen", erklärte sie. Chris betrachtete sie kalt.

"Sie hat gelogen", meinte er nur und zuckte mit den Schultern. "Sie lügt doch immer, wenn sie den Mund aufmacht!"

Luca schüttelte den Kopf.

"Sie hat vielleicht gelogen, aber doch nur, um sich zu schützen!", rief sie wütend. "Und diesmal hat sie nicht gelogen, das weiß ich!"

Chris war überrascht, dass Lucy sich für sie einsetzte. Schließlich hatte Bronwyn auch sie die ganze Zeit über belogen. Er schüttelte den Kopf.

"Es ist unmöglich. Man kann das Ende eines Regenbogens nicht erreichen. Das ist ein Märchen für Kinder!"

Lucy lächelte.

"Sam hat eine Idee", meinte sie nur. Chris funkelte sie kalt an.

"Welche?"

Lucy zuckte mit den Schultern.

"Frag ihn selbst, ich weiß es nicht. Heute Nachmittag will er es uns verraten."

Sie stand auf und ging zur Tür, doch dann drehte sie sich noch mal um.

"Sei ihr nicht so böse. Sie hat es doch nur zu ihren Schutz gemacht!"

Chris sah Lucy kalt an. Er würde ihr nicht verzeihen. Nie!

Lucy schüttelte den Kopf.

"Eines Tages wirst du es bereuen", murmelte sie nur und ging.

Zornig starrte Chris auf den zerknüllten Zettel, der in der Ecke lag. Auf dem Bronwyns Gesicht abgebildet war. Nein, nicht ihres.

Es war das Gesicht der Prinzessin.
 


 

"Ich habe nicht ewig Zeit!", knurrte Chris und sah Sam kalt an. "Worauf warten wir?"

Sam lächelte nur. Er betrachtete die Menschen, die vor ihm standen. Die ganze Mannschaft war gekommen, auch Bronwyn und Hannah.

"Wir warten auf einen Regenbogen", meinte er. Chris sah ihn verächtlich an.

"Man kann nicht auf einen Regenbogen warten. Die sind viel zu selten." Sam schüttelte den Kopf und bewegte kurz seine Hand. Plötzlich erschien ein leuchtender Regenbogen am Himmel.

"Ich beherrsche das Wetter."

Er lächelte.

"Hast du das vergessen?"

Chris' Augen blitzten, als er an die Reling trat. Bronwyn tat das Selbe, beide suchten nach dem Ende und bemerkten, dass es genau unter ihnen lag.

"Wie sollen wir dahin kommen?", fragte Chris zweifelnd. Sam grinste und stellte sich hinter die Beiden. Unsanft stieß er sie über die Reling, sodass sie den Halt verloren und über Bord gingen. Bronwyn schrie auf. Was sollte das? Wie ein Stein fielen sie vom Himmel. Warum hatte Sam das gemacht?

"Was hast du getan?", schrie Mallory aufgebracht und warf Sam einen wütenden Blick zu, bevor auch sie von Bord sprang, genau wie Ted.

Lucy nahm Hannah in die Arme und sah Sam fragend an. Dieser seufzte und zuckte mit den Schultern.

"Das Ende des Regenbogens erreicht man nur fliegend", meinte er. Lucy sah ihn streng an.

"Das hättest du ihnen sagen sollen."

Sam lächelte.

"So hat es aber viel mehr Spaß gemacht."

"Ich hoffe, dass deine Geschichte wahr ist", murmelte Lucy.

Sam nickte.

"Ich auch, Lucy, ich auch."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-01-09T14:56:57+00:00 09.01.2006 15:56
*gnar* habe ich doch ganz verpasst das du schon länger ein neues Kapitel oben hast. Mal wieder ein tolles Kaptitel. Das Chris so nachtragend ist..*grummel*...er sollte sich wirklich erstmal Erklärungen anhören bevor er urteilt, aber ich nehme mal an das er noch zur Besinnung kommt...hoffe ich *g* Der Schluss klingt sehr vielversprechend. Freu mich auf die Fortsetzung!
Von:  Lorelei89
2005-12-23T12:44:38+00:00 23.12.2005 13:44
hey das war echt eine klasse kapi aber bitte lass chris und Bronwyn nich so enden bitte bitte bitte das kannst du doch nich machen die sollen sich wieder vertragen *schmoll* schreib bitte schnell weiter ok?

bye deine lorelei89


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