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Rote Augen

von

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Kapitel 3

Kapitel 3
 

"Das waren ja ein paar schräge Vögel", sagte Rei und streckte die Beine lang.

"Ja", stimmte Max kopfnickend zu. "Die waren so auffällig, dass es mich wundert, dass sie die Polizei nicht schon abgeführt hat!"
 

Die Bladebreakers waren nach dem Zwischenfall mit den drei seltsamen Beybladern unverzüglich in ihr Hotel zurückgekehrt. Die Maßnahme war schon daher erforderlich, dass Kai einen ziemlich blassen und ungesunden Eindruck machte und anscheinend nicht einmal fähig war, sein Gleichgewicht zu halten, womit der Vorfall mit Takao erklärt war.
 

Mehr oder weniger.
 

Die jungen Leute saßen im höchst aufgeräumten Zimmer des Chefs Kyouju. Mira war nicht bei ihnen, da diese bereits wieder in ihr eigenes Hotelgebäude zurückgekehrt war. Sie müsste sich von den Strapazen des Tages erst noch erholen, so hieß es.
 

Kai allerdings wurde das Gefühl nicht los, dass das Mädchen ihn absichtlich mied. Sie wollte nicht in seiner Nähe sein. Ob sie Kais blinde Eifersucht spüren konnte? Vielleicht war sie aber auch angewidert gewesen von der Szene, die sie vor ein paar Stunden miterlebt hatte.

Was auch immer es war - Kai empfand ihre Abwesenheit ganz sicher nicht als tragisch.
 

Er schielte unauffällig zu Takao hinüber, welcher direkt neben Hiromi saß. Er hatte seit dem "Vorfall" kein einziges Wort mehr mit seinem Kapitän gewechselt.
 

Ist er deshalb etwa wütend auf mich?
 

Kai fürchtete, Takaos Vertrauen zu verlieren.
 

Ist er traurig, weil dieses Weib nicht da ist??
 

Kai konnte keine bessere Bezeichnung für seine Rivalin um Takaos Gunst finden. Im Gegenteil, in seinem Kopf schwirrten durchaus einige andere Begriffe herum, die sogar noch weniger menschenwürdig waren.
 

Kyouju blinzelte hinter seinem Laptop hervor. "Ich habe die Daten analysiert", sagte er mit seiner typischen leicht verwirrten, aber beunruhigten Art. "Es ist schon komisch....."

Er wandte seinen Laptop um, sodass die Sicht für die restlichen Bladebreakers frei gemacht wurde. Alle starrten erwartungsvoll auf den Bildschirm. Auf ihm tummelten sich allerhand Zahlen und Buchstaben, die auf den ersten Blick ungefähr genauso viel Sinn ergaben, wie eine Sandkiste in die Wüste zu bauen.
 

"Ich versteh nur Bahnhof!" Takao runzelte die Stirn.
 

"Schaut." Der Chef drückte eine Taste, woraufhin ein kleiner Film auf dem Display erschien. Er zeigte ein Beyblade von allen Seiten.

"Dieses Beyblade haben alle diese drei komischen Typen verwendet", fuhr Kyouju fort.

"Ist ja cool!", rief Hiromi. "Partnerlook!"

Takao wurde langsam ungeduldig. "Ist ja toll. Von mir aus können die auch alle dieselbe Unterwäsche tragen-------- Erklär mir bitte, was daran so mysteriös sein soll!"
 

"Immer mit der Ruhe." Der Chef schaltete seinen Computer aus und blickte seine Freunde an. "Vom Bau dieser Beyblades her ist leicht zu erkennen, dass sie gegen Gegner wie Kai keine Chance haben. Sie sind simpel gemacht - beinahe wie die von Anfängern. Es gibt aber eine sehr wichtige Besonderheit: Alle diese Beyblades sondern beim Kreiseln eine Flüssigkeit ab."
 

"Hahahaha!" Takao lachte vergnügt. "Beyblades können also auch pinkeln!"

"Takao!", mahnte Rei.
 

"Ich habe so etwas noch nie erlebt", sagte Kyouju ernst. Nervös zappelten seine Hände auf der Suche nach etwas Greifbaren. "Ich habe die Konsistenz der Flüssigkeit einmal unter die Lupe genommen. Dabei konnte ich feststellen, dass sie dem Harz von Bäumen ähnelt."
 

"Harz?", wiederholte Kai verblüfft. "Ich habe schon mehrmals so einen seltsamen bitteren, aber trotzdem irgendwie süßen Geruch wahrgenommen."

"Das war sicher dieses Zeug!", sagte Hiromi.
 

"Wir wissen es nicht", meinte Kyouju und schaute wieder einmal mit besorgter Miene in die Runde. "Jedenfalls scheint diese Flüssigkeit nur abgesondert zu werden, wenn die Beyblades Schäden davontragen. Sie scheint nicht zum Angriff zu dienen............ Es ist, als ob die Beyblades bluten würden...."
 

"Das Blut der Beyblades....", sagte Rei monoton, jedoch beinahe feierlich. Für einen Moment herrschte schweigende, atemlose Stille im Raum.
 

"Was für ein Schwachsinn!!" Nun ja, zumindest war es ein kurzer Moment.... bis Takao sich energisch einbrachte: "Beyblades die pinkeln, Beyblades die bluten - und was kommt als nächstes?! Beyblades, die kochen?? Die singen?! Und ich dachte immer, ich hätte eine blühende Fantasie!" Takao schüttelte den Kopf. Er war aufgesprungen, sodass alle zu ihm aufschauen mussten.
 

"Vielleicht hat Takao ja wirklich recht und wir machen aus einer Mücke einen Elefanten", meinte Max. "Aber ich würde schon gerne wissen, was sie ausgerechnet von Kai wollten!"
 

"Aaaaach, das waren bestimmt wieder solche Spinner, die mal ein paar Blades zum Geburtstag bekommen haben und die sie einfach mal austesten wollten." Hiromi lächelte und schielte zu Kai. "Kai ist sicher ihr Idol und sie waren so übermütig und dachten, sie könnten ihn gleich besiegen!"
 

"Und wozu dann diese hirnrissigen Verkleidungen, hä?", wollte Takao wissen.

"Keine Ahnung", antwortete Hiromi. "Ist vielleicht..... gerade Karneval oder so?-?"
 

"Wie auch immer..." Rei nahm mal wieder seine für ihn typische Sitzposition ein: Schneidersitz, und verschränkte Arme, was sicherlich ein Überbleibsel seiner meditativen Übungen war. "Wir überstürzen das jetzt nicht weiter, unterschätzen die Situation aber auch nicht."
 

"Passt einfach besser auf euch auf", sagte Kai und schloss die Augen, um klarzustellen, dass das Thema damit erledigt war.
 

"Ich geh schlafen!" Max gähnte und stand auf. Rei tat es ihm gleich und räkelte und streckte sich. Alle Bladebreakers, bis auf Kyouju natürlich, der dieses Zimmer bewohnte, liefen in den Flur, um auf ihre Zimmer zu gehen.
 

"Gute Nacht, Jungs!" Hiromi war dabei, ihre Tür zu schließen. "Träumt was Schönes!"
 

Darauf kannst du Gift nehmen..., dachte Kai und verspürte unweigerlich den Drang zu grinsen. (Dieser Perverse!! XD XD XD XD XD)
 

"Kai..."
 

Kais Herz blieb beinahe stehen. Er drehte sich ein wenig zur Seite. Takao blickte ihn ernst an. Wollte er Kai Vorwürfe machen?
 

"Gute Nacht." Takaos Lippen formten sich zu einem leichten Lächeln.
 

Kai schloss die Augen. Sein Herz hüpfte vor Glück. Er wollte es zurückhalten, doch er konnte sich nicht gegen seine Lippen wehren, die nun ebenfalls lächelten.
 

"Gute Nacht, Kinomiya."
 

Wäre Kai noch länger da stehen geblieben, hätte er sich sicher nicht mehr zurückhalten können und hätte Takao stürmisch umarmt. Oh wie sehr wollte Kai ihm sagen, dass er ihn liebte, dass er ihn mehr als alles auf der Welt liebte! Wie sehr wollte er seine Furcht und die Maske seines unnahbaren Egos einfach abnehmen und Takao fest an sich drücken!
 

Darum war es schon gut, wie es war. Kai war in sein Zimmer gegangen und hatte sich auf sein Bett fallen gelassen.
 

Also war Takao nicht wütend auf ihn!
 

Kai stieß einen erleichterten Seufzer aus. Er hätte es nicht ertragen, Takaos Freundschaft zu verlieren, wo er doch noch so viel mehr für ihn empfand als nur das.
 

Shit.
 

Er vergrub sein Gesicht im Kopfkissen.

Das große Fenster ließ das Mondlicht hinein und beleuchtete Kais Körper, der langgestreckt auf dem Bett lag.
 

Wie peinlich es für einen Beyblade-Kapitän war, solche Schwäche zu zeigen! Er fand, dass er sich mehr wie ein verliebtes, kleines Mädchen benahm als ein ernstzunehmender Beyblader. Allerdings wusste er nicht, in welcher Rolle er sich wohler fühlte -----
 

Seine Liebe zu Takao war zwar nur einseitig und ließ ihn so oft sein Herz bluten, doch letzten Endes war Takao lebendig.
 

Sein Beyblade nicht.
 

Dranzer vibrierte auf einmal, als hätte es die Gedanken seines Besitzers gelesen und tadelte ihn nun deshalb.
 

Kai musste lächeln. "Ich mag dich doch auch, Dranzer", sagte er, als ob er sich bei seinem Beyblade entschuldigte. Natürlich lebte sein Bitbeast, doch ein solches konnte doch niemals für jemanden Gefühle aufbringen oder gar welche erwidern! Man konnte es nicht halten, nicht umarmen..... nicht lieben.
 

Kai schaute wieder ernst. "Was waren das nun für Blader heute..............?"
 

Und was war das für ein Blitz?

Er war doch mindestens genauso groß wie ein Fußballfeld.... Warum nur haben ihn die anderen nicht gesehen?

Oder halluziniere ich jetzt schon?
 

Wieder stieg ihm ein bitterer Geruch in die Nase.
 

"Mist!", sagte Kai verärgert und setzte sich auf. "Dieser Geruch verfolgt mich wirklich überallhin!" Er schnüffelte an seinem Beyblade und wich sogleich wieder zurück.
 

Oh nein.... Dranzer hat sicher was von diesem stinkenden Zeug abbekommen, als es heute gegen diese komischen Typen gekämpft hat! Hoffentlich geht der Geruch auch irgendwann raus...
 

Kai hüpfte vom Bett und öffnete sein Fenster. Kalte Nachluft strömte ihm ins Gesicht. Kai atmete tief ein und ließ die Luft wieder gleichmäßig aus seinem Mund gleiten.

Schließlich entschloss er sich dazu, schlafen zu gehen. Heute war ein harter Tag gewesen.
 

Er hatte doch nicht ahnen können, dass der nächste Tag eine viel härtere Herausforderung werden sollte.
 

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"Ähm...... Mira und ich wollen zusammen ausgehen...!"
 

Nein......
 

Nein......
 

"Wir gehen erst in den Vergnügungspark hier in Singapur und dann will sie mir noch den Tower zeigen!" Takaos Wangen färbten sich allmählich rot.
 

NEIN!
 

Kai wollte sterben. Auf der Stelle.
 

Er flehte darum, dass er einfach so umfallen und nie wieder aufwachen würde.
 

Zumindest nicht so lange, bis dieser Alptraum vorbei war!
 

"Na du bist mir aber ein Schlingel!", stichelte Max und knuffte Takao. "Angelst dir einfach ein Mädchen!"
 

NEIN!
 

"Denk aber daran, dass du wegen so was unser Training nicht vernachlässigen darfst!", mahnte Kyouju. "Wir haben noch ein Tournament zu gewinnen!"
 

"Dass sich die Mädchen mit so was abgeben..." Hiromi schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich hätte nie gedacht, dass du mal eine Freundin bekommst. Na ja, es heißt ja: Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn!"

"Jaa jaaaaaaa", sagte Takao entnervt. "Es heißt auch: Aus einem hässlichen Entlein wird mal ein schöner Schwan. Ich bin also auf den Tag gespannt, an dem du dann als Schwan hier umherläufst."

"Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas?!?!" Hiromi verpasste Takao eine Kopfnuss. Rei und Max kicherten vergnügt.
 

Kai war nicht zum Lachen zumute.
 

Vor seinem Auge wurde es dunkel. Seine Sinne entschärften sich. Er bemerkte, wie er langsam die Kontrolle über sich verlor.
 

Wie um alles in der Welt könnte er seinen Besitz, seinen Besitz - wie könnte er ihn einfach so abgeben?
 

Sollte er Mira einfach... umbringen?
 

Leise. Ohne mit einer Wimper zu zucken...?
 

Was für dunkle Pläne er wieder schmiedete! Würde er sogar über Leichen gehen?
 

Er war einer Ohnmacht nahe.
 

"Vielleicht.... küsst sie dich ja auch!"
 

"NEIN!"
 

Ein schriller Schrei durchschoss den Vorgarten des Hotels. Ein paar Vögel flatterten aufgescheucht aus dem Gebüsch hervor.
 

Die Bladebreakers wandten sich um.

Kai bemerkte wie im Schock, dass nun alle Augen entgeistert auf ihn gerichtet waren.
 

Takao... Takao...
 

Warum siehst du mich so an?
 

"Ich... ich..." Kai suchte nach etwas, das er sagen konnte. Der Gedanke an Mira versetzte ihn aber gleich wieder in Rage. "Ich verbiete dir, deine Zeit mit solchen Lappalien zu vergeuden, Kinomiya!!", kläffte er.
 

Takaos Augen weiteten sich. "Was?!"
 

"Du hast mich sehr wohl verstanden." Der Schrei hatte Kai einige Kraft gekostet, so dass er keuchen musste. "Kyouju hat ganz recht.... Wir müssen trainieren."
 

Takao war entsetzt. Die anderen standen schockiert um die beiden Streitenden herum, zu überwältigt, als dass sie hätten etwas sagen können.

"Wie kommst du eigentlich auf die Idee, mir was verbieten zu können?!", rief Takao erbost. Sein Körper hatte sich in eine Angriffshaltung versetzt: Sein Rücken krümmte sich leicht und die geballten Fäuste richtete er vor seinem Bauch auf.
 

Takao.... Warum zwingst du mich dazu?
 

Kai führte innerlich einen Kampf mit sich selbst. Er bemitleidete sich dafür, dass Takao ihn vor Wut anfunkelte, hasste sich aber auch selbst, dass er den einzigen geliebten Menschen so kränken musste.
 

"Antworte mir, Kai!"
 

"Ich werde es dir sagen." Kai ging einen Schritt auf Takao zu. "Ich bin dein Captain und du hast das zu tun, was ich dir sage."

"Ach ja?!", höhnte Takao. "Du bist ein selbsternannter Captain, weiter nichts!"
 

"Hör zu", sagte Kai und blieb bedrohlich nahe vor Takao stehen. "Ich sage dir eins: Vergiss das Weib!"
 

"Wie bitte?!?!?!"
 

"Vergiss --- die --- Schlampe."
 

Takao erstarrte. Plötzlich sah Kai zu seinem Entsetzen, dass Takaos Augen sich röteten und zu tränen begannen.
 

"ICH HASSE DICH!"
 

Mit diesen Worten war er im Hotel verschwunden.
 

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"ICH HASSE DICH!!"
 

............................................
 

"ICH HASSE DICH!!"
 

............................................
 

Immer wieder schallten Takaos Worte in Kais Ohren wider.
 

"ICH HASSE DICH!!"
 

Melodisch.
 

"ICH HASSE DICH!!"
 

Wie eine bittersüße Melodie.
 

Kai saß auf einem Baumstumpf und starrte ziellos gen Himmel.
 

Lohnte es sich überhaupt noch, auch nur zu atmen, wenn Takao ihn hasste?
 

Ob Takao wusste, dass nicht nur er es war, der gerade furchtbare Qualen durchlitt?
 

Oder...
 

Was wäre, wenn es Takao gar nicht weiter bekümmerte? Wenn es ihm gleichgültig wäre, seinen Kapitän zu hassen?
 

War er überhaupt auf Kai angewiesen?
 

Kai behinderte ihn doch nur bei seinem Glück!
 

Er ----
 

.............................................
 

"Ich weiß, dass du da bist."
 

Nach diesen Worten hörte man einige Blätter rascheln und eine großgewachsene Gestalt trat hinter einer riesigen Baumwurzel hervor.
 

"Was willst du von mir, Rei?!", brummte Kai, ohne sich umzublicken. War er gerade noch in Selbstmitleid versunken gewesen, so kam ihm nun unwiderruflich die schlechte Laune wieder in den Sinn.
 

Rei kam näher und setzte sich neben Kai auf den Baumstamm. "Wann wirst du endlich lernen, nach deinen Gefühlen zu handeln......?"
 

"Wie bitte?!" Kais böser Blick schoss Rei ins Gesicht.
 

"Du liebst ihn doch, oder nicht?"
 

"Wa..." Kai wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte das Gefühl, seine Wangen würden vor Röte explodieren.
 

Rei..................!!
 

"Wusste ich es doch." Rei lächelte und schloss die Augen. Entsetzt weiteten sich seine Höhlen, als Kai ihn plötzlich grob am Kragen packte. Kai funkelte ihn an.
 

"Wenn du auch nur irgendjemandem etwas davon erzählst, dann schneide ich dir die Kehle durch!"
 

Was.... was.........
 

Wie in Trance ließ er von Rei ab. Ungläubig hob er seine zitternden Hände und starrte auf sie. Was er da gerade getan hatte, war nicht nur, dass er sich selbst verraten hatte, nein, er war auf seinen Teamkameraden losgegangen.
 

Er hatte ihn bedroht.
 

Seinen Freund.
 

Entsetzt schaute er Rei an.
 

"Es...... es...... Rei.... es............."
 

Rei lächelte.
 

"Es tut mir leid, Rei. Es tut mir leid! Es tut mir leid!" Immer und immer wieder wiederholte er diese Worte. Immer und immer wieder eine Entschuldigung.
 

Es tut mir leid...!
 

Es tut mir leid!
 

Takao, es tut mir leid!!!
 

Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Es tut mir leid!" Tränen standen ihm in den Augen.
 

Tränen!
 

Auf einmal spürte er eine warme Hand auf seiner Schulter. "Ich bin sicher nicht derjenige, bei dem du dich entschuldigen solltest, Kai", sagte Rei sanft.
 

"Aber......." Kai schluckte. " Er hat gesagt, er hasst mich!"
 

Oh ja, er hasst mich.
 

Und er hat auch allen Grund dazu.
 

"Quatsch!", erwiderte Rei hastig. "Er war eben wütend, da ist ihm das so herausgerutscht. Du kennst doch Takao........... Außerdem warst du ja auch nicht gerade nett zu ihm."
 

Schweigen.
 

"Rei, ich......." Kai wusste nicht, wo oder wie er anfangen sollte. "Wie hast du..."
 

"Woher ich über das mit Takao Bescheid weiß?"
 

"Äh.... genau."
 

Rei streckte seine Beine lang und schaute nach oben zum Himmel. "Richtig aufgefallen ist es mir erst vor ein paar Tagen, als du wie ein eifersüchtiger Liebeskranker durch die Gegend gelaufen bist, hihi."
 

Na klasse. -.-"
 

"Aber etwas in der Richtung vermutet habe ich schon seit Jahren", fügte Rei hinzu.
 

.......... -.-"
 

"In Takaos Nähe bist du einfach anders", sagte Rei. "Du versuchst zwar immer, deine Gefühle zu verbergen, aber dein Blick spricht doch Bände. Du lächelst viel öfter."
 

Toll, Rei. Hättest du mir so was nicht schon früher sagen können?!
 

Rei gluckste vergnügt. "Nya, und letztens bist du sogar richtig rot geworden. Das sah so süß aus, hihi!"
 

"Rei, ich dreh dir den Hals um!"
 

"Haha! Schon wieder!" Rei zeigte lachend auf Kai. "Wie rot du wirst! Herrlich!"
 

Rei. Noch ein Wort mehr und dann macht es Bumm und Plosch und schließlich Spritz und dann ist hier alles schön rot....
 

"Du hast dich verändert, Kai."
 

Kai horchte auf.
 

"Nicht nur, dass du dich nach deinem eigenen Teamkameraden verzehrst (Kai: Das kann man wohl auch etwas dezenter ausdrücken -.-") - du gibst es auch noch offen zu (Kai: Offen?! Das war ja wohl ganz klar Erpressung!):
 

....................
 

"Takao hat dich verändert."
 

.....................
 

Takao hat mich........?
 

Minuten des Schweigens traten ein. Keiner der beiden fühlte sich mehr dazu bewegt, zu reden. Sie saßen einfach auf dem Baumstumpf und sahen gen Himmel, der durch die Sonnenstrahlen eine rötliche Farbe angenommen hatte. Ein süßlicher Geruch schwebte in der Luft.
 

"Liebst du Mao eigentlich?"
 

Rei blickte verblüfft drein. Auf eine solche Frage war er nicht vorbereitet. Schon bald erweichten sich seine Gesichtszüge wieder.
 

"Ja..... Ich liebe sie."
 

"Und liebt sie dich auch?"
 

Rei kratzte sich verlegen am Kopf. "Ich denke schon.... nya... ich hoffe es doch mal!" Er lachte. "Sie ist immer sehr eifersüchtig, weißt du. Ich mag ja auch andere Mädchen, aber keine bedeutet mir so viel wie Mao. Ich denke, das weiß sie und reißt mir deshalb nicht den Kopf ab, wenn ich mal wieder irgendeinem Rock hinterherjage!" Sein schallendes Gelächter scheuchte einige Vögel auf.
 

.............................
 

"Hast du sie... schon mal geküsst?"
 

"Na klar!", war Reis spontane, aber ehrliche Antwort. "Sogar..... mehr als das." Ein unanständiges Grinsen huschte über seine Lippen.
 

Mehr als.......
 

Rei schielte seinen Kameraden schief von der Seite an. "Sag mal, Kai............ Als ich letztens an deiner Tür vorbeigelaufen bin, da hab ich ein paar..... wie soll ich sagen.... merkwürdige Geräusche wahrgenommen."
 

Das ist......
 

"Das war doch wohl nicht....?"
 

.... das Ende............
 

In Kais Kopf drehte sich alles. Seine Wangen wurden heiß. Wie um alles in der Welt hatte dieser %§$")/=* das herausgefunden?!?!?!?! Wer weiß, was er noch so alles wusste.........
 

Plötzlich brach Rei in ein schallendes Gelächter aus. Er lachte und lachte, er vergrub seinen Kopf einer Wurzel, weil er sich kaum halten konnte.

"Wenn du dein Gesicht sehen könntest, Kai!" Er heulte fast vor lachen. "Du verrätst dich ja so was von selbst!"
 

Kai riss allmählich der Geduldsfaden. "Was soll das heißen?!?"
 

Auf einmal wandelte sich Reis Blick schlagartig um. Seine Augen traten beinahe aus den Höhlen, unter denen sich tiefe, dunkle Eingrabungen erstreckten. Er sah aus wie ein Zombie.
 

Womit habe ich das nur verdient....? T.T
 

Rei grabschte Kai an die Schultern, vor Schock hätte Kai beinahe aufgeschrieen. "Ich habe nichts gewusst", sagte Rei und schaute seinem Gegenüber tief in die Augen. "Aber du hast deine Gedanken auch so verraten!"
 

Kai verspürte den dringlichen Wunsch, Dynamit auf den Baumstumpf zu legen, wegzurennen und abzuwarten, was wohl geschehen würde.

Dieser ?"=!("/§()!& hatte ihn bloß testen wollen! Und er, Kai Hiwatari, war auch noch darauf reingefallen!!
 

Womit habe ich das nur verdient....., fragte er sich immer wieder selbstmitleidig.
 

"Weine nicht, Kai.......!" Rei hatte sich schon wieder verändert: Tränen kullerten in Strömen über seine Wangen und er biss in seinen Kragen, um das Wasser im Zaum zu halten.
 

Kai kam sich wie der verarschte Held einer Slapstick-Komödie vor.
 

"Mach dir keine Sorgen, Kai." Der alte Rei war wieder zurückgekehrt! Er verschränkte seine Arme und nickte. "Ich kann dir ein paar Tipps für )"(§/!&")/§+ geben."
 

????
 

"Vielen Dank, aber ich denke, das wird nicht nötig sein." Kai versuchte, nett zu klingen. Seitdem er fest davon überzeugt war, dass Rei Alkohol intus hatte - und das nicht wenig - platzten in ihm Tausende von Wutäderchen.
 

Rei legte nachdenklich einen Finger unters Kinn. "Meinst du....? Aber du solltest dich langsam mal beeilen. Sonst ist jemand vor dir da."
 

WAS?!
 

"Das wird nicht passieren!!", fauchte Kai. Doch es war ihm nicht ganz wohl dabei. Was zählte es schon, was er, Kai, wollte? Was war mit Takaos Gefühlen? Takao, der gerade eine Freundin erlangte - empfand er überhaupt etwas für seinen Captain? Er müsste doch Kais Liebe erst einmal erwidern......
 

....... oder?
 

"HEY, WAS........?!?!", hörte er Rei auf einmal schreien.
 

Kai merkte, wie ihn zwei kräftige Hände von hinten packten und ihm etwas Unidentifizierbares gegen die Nase pressten.
 

Dann spürte er nichts mehr.
 

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Kapitel 3 Ende.
 

Oh mein Gott! Dieses Kapitel war ja so krank! Und so zusammenhangslos! Nichts ist so geworden, wie ich es anfangs geplant hatte....... T_T Die Szene mit Rei zum Beispiel habe ich völlig spontan eingebaut. Er ist ein wenig durchgedreht, nicht wahr? Und er will Kai Tipps geben! *lach* Vermutlich hat er dabei an alte, abgenutzte Ausgaben der BRAVO gedacht. XD Wenigstens muntert er Kai ein bisschen auf. ^-^ Falls übrigens jemand darauf spekuliert, dass Kai feststellt, dass er Rei toller findet als Takao und die Geschichte eine NOCH neuere Wendung annimmt, dann - tschüß! ^_^ *winkt* Das LETZTE, worüber ich schreiben würde, wäre KaixRei.................... o_Ô" Auch wenn ich Rei sehr mag, ich ertrage dieses "Pairing" einfach nicht!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2005-01-12T13:59:58+00:00 12.01.2005 14:59
Wow. Super Kapitel!!!
*nai-chan zustimm* Ja, so alles kapiere ich auch noch nicht.
Bin schon so gespannt wie es weiter geht. Kanns kaum erwarten...Bitte schreib ganz ganz ganz ganz...schnell weiter.

Liebe Grüße
Spacegirl
Von: abgemeldet
2004-12-14T17:36:33+00:00 14.12.2004 18:36
WEITER!!!!!
Von: abgemeldet
2004-08-12T14:04:34+00:00 12.08.2004 16:04
Öh... naja, etwas verwirrend ist es schon gewesen...l
Aber ich würde mich freuen, wenn sich das alles aufklärt! ^^
So wirklich kenn ich mich nämlich noch nicht aus.

nai-chan


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