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Goodnight Moon

von

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~ Gedanken ~

Hmm, schon komisch, dass es für Kapitel 8 gar nicht viele schöne Kommis gab, aber das macht nichts. Ich habe noch zwei Teile vor mir (na ja, wenn ihr das lest, ist es ja nur noch ein T eil) und dann ist meine Goodnight Moon Fic endlich abgeschlossen. Schrecklich, dass ich schon wieder eine Idee für etwas neues habe. Waah ich hab doch keine Zeit. Jedenfalls, hier also der vorletzte Teil. Ich habe lange überlegt, ob ich das Kapitel tatsächlich so schreiben soll, wie es nun letztlich hier steht, denn es enthält, im Gegensatz zu den vorangegangenen Kapitel, viele persönliche Gedanken und Gefühle.
 

**
 

Als es vorbei war, zog er mich eng an sich. Meine Tränen waren sehr schnell getrocknet und ich hatte gelernt was es bedeutet, sich zu hundert Prozent auf eine Person einzulassen. Ich war sehr sicher, dass dieses Erlebnis sich in dieser Form niemals wiederholen lassen würde, er war der Erste gewesen und ich würde mich hoffentlich immer an diese Nacht erinnern.
 

Vorsichtig strich ich ihm mit den Fingern ein paar schwarze Strähnen aus dem Gesicht. Zu gern hätte ich jetzt seine Fähigkeiten gehabt, mich in seine Gedanken zu schleichen und zu wissen, wie es für ihn war. Er hatte schließlich wesentlich mehr Erfahrungen als ich gehabt und wahrscheinlich hatte er sich zwischenzeitlich gedacht, was für eine kleines Kind ich doch sei, das ich hier weinte.
 

Ich konnte nicht verhindern, dass ich erschrocken zusammenfuhr, als er plötzlich seine Augen öffnete und zwei rubinrote Punkte mich musterten.
 

"Erschreckend, dass du wahrlich so denkst. Oder sind das einfach nur die Gedanken eines dummen Schulmädchens."
 

Ich wollte antworten, doch er ließ mich nicht einmal.
 

"Ich weiß das, was du mir geschenkt hast, sehr wohl zu schätzen. Sicher, du hast Recht, ich habe viele Frauen im Bett gehabt, aber ich vergleiche nie und ich genieße jedes Erlebnis. Und das solltet ihr Menschen auch."
 

Zögernd setzte ich mich auf und schaute aus dem Fenster. Es war noch dunkel draußen, wahrscheinlich war es sogar erst kurz nach Mitternacht. Ich wusste nicht warum, aber ich fühlte mich irgendwie unwohl und hilflos. Dieser Vampir hatte bis in mein Innerstes gesehen.
 

"Tut mir leid, dass ich so denke, aber ich weiß es doch einfach nicht besser." In diesem Augenblick, als diese Worte aus meinem Mund kamen, wusste ich bereits, dass es nur in meiner Hand lag, dass alles hier so zu wenden, wie es für mich vertretbar war. Ich hatte einen stillen Entschluss gefasst und ich hoffte, dass man diesen respektieren würde.
 

Von unten hörte man Stimmen. Ich war nicht ganz sicher, aber ich hatte das Gefühl, dass Lady Integra und Walter zurück waren, aus dem Krankenhaus. Ich seufzte leise. Ja, diese Hürde stand mir auch noch bevor. Ich würde mit ihr reden müssen, egal ob ich wollte oder nicht. In diesem Augenblick erhob sich auch Alucard. Mit Sicherheit wusste ich, dass er jetzt zu ihr gehen würde. Der Servant geht zu seinem Master. So war es. So war es wohl schon immer gewesen und wäre meine Entscheidung in dieser Nacht nicht gegen dieses Haus gefallen, so wäre so wahrscheinlich auch immer weitergegangen. Alucard mochte in der Lage sein, sein Herz zu verschenken, aber seine Seele gehörte dieser Frau.
 

Er sah mich an. Ich spürte, dass sein Blick auf mir lag, doch ich erwiderte ihn nicht. "Geh schon, geh schon zur ihr. Das ist es doch was du willst. Und nur um dein Gewissen zu erleichtern willst du, dass ich dir erlaube zu gehen. Mach schon... verschwinde," meinte Stimme brach mit jedem Wort mehr. Von dem wunderschönen Gefühl war nicht mehr viel vorhanden.
 

"Julian... du bist unfair. Ich kann nicht viel dafür, dass mich ein Wort an sie bindet. Und ich bitte dich, glaube mir, dass ich kein Spiel mit dir gespielt habe. Und auch niemals würde."
 

Ich stand auf und ging zum Fenster, starrte hinab in den Park, der menschenleer war um diese Zeit.
 

"Ja..." sagte ich nur noch, dann hörte ich die Tür ins Schloss fallen. Ja, dachte ich, du bist an sie gebunden, durch ein Versprechen, durch ein Siegel, aber heißt das auch, dass du dein ganzes Leben ihr widmen musst. Das du nicht lieben darfst wen du willst.
 

Ich begann zu erkennen, dass ich mich vielleicht doch getäuscht hatte. Alucard war mächtig, aber seine Macht reichte nicht, um sich seinem eigenen Willen zu beugen. Zu lange hatte er sich ihrem Willen gebeugt. Und wahrscheinlich war es für ihn auch das beste. Er musste keine Entscheidungen treffen. So musste das Leben doch erträglich sein. Wenn andere die Entscheidungen trafen und man selbst sie nur noch ausführen musste.
 

Langsam wandte ich mich um und ging zum Schrank. Ohne lange nachzudenken, begann ich, meine Kleidung zusammen zu packen und meine wenige persönlichen Sachen, die ich hierher mitgebracht hatte.
 

Es gab für mich keinen anderen Weg als dieses Haus zu verlassen. Ich musste wissen, das ich noch ich selbst war und nicht auch schon unter dem Einfluss Hellsings stand. Ja, es würde mir schwer fallen zu gehen. Auch wenn es eine schwere Zeit gewesen war, so war es doch immer wieder Alucard gewesen, der mich zurückbrachte, auf den Boden der Tatsachen. Und obwohl Integra das Wichtigste in seinem Leben war, so hatte ich doch das Gefühl, dass er sich um mich sorgte und wollte, dass es mir gut ging.
 

Mit einem Seufzen legte ich mich wieder ins Bett. Morgen früh würde ich zu Integra gehen und mit ihr reden, ihr sagen, dass ich gehen musste, um wieder glücklich zu sein. Und ich war mir sicher, dass sie mir keine Steine in den Weg legen würde. Wahrscheinlich war sie sogar froh, mich los zu sein, ich war ja eh nur ein störendes Glied in der Kette.
 

Ich streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern über das Bettlaken auf dem vor so kurzer Zeit noch Alucard gelegen hatte. Der Vampir den ich liebte. Dieser Gedanken kam plötzlich und doch war er für mich nur wenig erschreckend. Noch ein Grund mehr zu gehen. Zumindest für mich. Alucard hatte sich in dieser Nacht entschieden. Wahrscheinlich wusste er das nicht einmal, aber ich wusste es, denn er war gegangen.
 

Bevor ich wieder einschlief spürte ich Tränen über meine Wangen laufen. Doch ich wusste auch, dass es keine Tränen der Trauer waren, sondern Tränen der Erlösung. Für mich war die Zeit hier zu Ende und egal, was auf mich in der Zukunft wartete, so musste es etwas wesentlich anderes sein, als das hier.
 

**
 

Ziemlich kurz ich weiß, aber über wie viele Seiten kann sich ein Mensch schon Gedanken machen. Ich denke, was Julian vorhat ist ziemlich klar. Deswegen wird das finale Kapitel auch keine großen Überraschungen aufbringen denke ich. Denn eigentlich war es von Anfang an klar, dass es hier kein Happy-End geben kann. Das würde nicht zu Hellsing passen. Mal ehrlich...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2004-08-25T20:02:46+00:00 25.08.2004 22:02
So... schön und traurig.... herrlich...schnief.... wie bitter... aber bitte bitte ein nettes Ende oder... oder...?
Hilfe - ich muss gleich weiterlesen, ich ertrage es nicht!
Nai
Von: abgemeldet
2004-08-23T10:03:41+00:00 23.08.2004 12:03
*heul* Kein Happy-End? Nicht mal ein kleines? Schade.
Das Kapitel stellt eine stilistische einwandfreie Überleitung zum Schlusskapitel dar, es liest sich sehr angenehm und ist alles andere als langweilig trotz des Mangels an äußerer Handlung.
Gefällt mir sehr gut.


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