Zum Inhalt der Seite

Erwärme mein Herz

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auf dem Siegel von Atlantis

So, liebe Leute...

Lang, lang hats gedauert! Und das tut mir furchtbar leid...

Kapitel 24 ist mir extrem schwer gefallen zu schreiben, aber dazu mehr im Nachwort.

Zusätzlich hat sich meine Beta-Leserin sehr viel Zeit gelassen (*grummel*), aber naja. Sie hats mir gestern zurückgeschickt, aber praktisch überhaupt keinen Kommentar dazu geschrieben!

Ich selbst finde das Kapitel relativ... schlecht, aber bitte, gebt mir Kommis!!! ^__________^
 

An dieser Stelle nenne ich meil diejenigen, denen ich immer ne Ens schicke/schicken soll, sobald ein neues Kap da is (falls jemand fehlt, bitte lasst mich das wissen...):

Mai, Nane05, djarija, Lorelei89, sunlight, Jeanne18, Puringirl, _nabuku_ und Feena90.

Danke für all eure kommis, bisher!

Ich schreibe euch wirklich jedes mal ne Ens, falls ihr aber keine bekommt, muss es wohl an animexx liegen oder so... *gomen ne*
 

also, jetzt lasst euch nicht mehr aufhalten...

Ab mit Kapitel 24! ^.^
 

----------------------------------------------------

Kapitel 24: Auf dem Siegel von Atlantis
 

Wie sie so neben Van durch den Gang einher schritt, kam es ihr fast wie noch vor ein paar Wochen vor. Van’s Miene war steinern und mürrisch und sein ärgerlicher Blick machte das ganze nicht besser...

Die Ursache dafür war diesmal allerdings nicht Hitomi, sondern Dornfels, der zwar nicht in Van’s unmittelbarer Nähe war, in dessen Residenz sie sich allerdings immer noch befanden. Nach dem vergangenen Tag der Ankunft stand nun der eigentliche Grund ihres Zaibach-Besuchs an: Die „Gespräche über die Zukunft Gaias.“

Van hatte mit niemandem viel gesprochen am gestrigen Tag, außer mit Hitomi im stillen Vertrauen. „Wenn du weiterhin so übel gelaunt kuckst, werfen sie dich gleich wieder aus den Verhandlungen raus...“, meinte Hitomi scherzhaft, obwohl es ihr schon ein wenig ernst war.

Van’s Gesicht zeigte keine Reaktion, bis auf ein schwaches Zucken seines Kinns.

„Das wäre mir sowieso lieber...“, erwiderte er kurz angebunden und fuhr sich mit der hand durch sein schwarzes Haar, welches Hitomi ihm zum Anlass ein wenig gekämmt hatte.

Sie selbst trug wieder ihr schönes, moosgrünes Kleid, auch wenn sie nicht an den Gesprächen teilnehmen würde. Jedoch kam es ihr so vor, als würde dieser Tage alles auf das Auftreten einer Person ankommen...
 

Hitomi seufzte und hoffte wirklich, dass sie bald wieder abreisen würden.

Auch ihr gefiel es nicht sonderlich in Zaibach, obwohl sie bis jetzt reichlich wenig mit dem Präsidenten zu tun gehabt hatte.

Allerdings lag da etwas in der Luft, etwas das sie nicht beschreiben konnte...

Jedoch hatte sie es gestern gespürt, als sie im „weißen Zimmer“ gestanden war...

Irgendetwas ging hinter all diesen gleich aussehenden Türen vor sich, auch wenn sie keinen blassen Schimmer hatte, was dies sein könnte.

Trotzdem, ihr Instinkt hatte sie in ihrem Leben bisher selten getrogen und wenn sie diese Vision noch dazu nahm...
 

Es kam ihr plötzlich sehr kalt vor in dem Gang und augenblicklich warf sich Gänsehaut auf ihre Unterarme. Sie klammerte sich schutzsuchend an Van und spürte sofort wie seine konstante Körperwärme auf sie überging.

„Was ist los?“, fragte er verdutzt und seine kalte Ausstrahlung war wie weggefegt. Ein sorgenvoller Ausdruck lag jetzt in seinen Augen, als er stehen blieb und Hitomi genau musterte.

Sie waren inzwischen vor jener Tür angekommen, die in den Raum führte, wo Dornfels sie gestern empfangen hatte und wo jetzt besagte Verhandlungen stattfinden würden.

„Ist dir schwindelig?“

Van’s Stimme war hell aufgeregt und obwohl Hitomi sich tatsächlich etwas schummrig fühlte, beruhigte sie ihn sofort: „Schon gut, es geht mir gut... Ich habe nur wieder an diese Vision denken müssen...“

Das stimmte zwar zum Teil, denn sie sah immer noch den schwachen Umriss des geheimnisvollen Siegels vor ihrem inneren Auge, doch war dies keine Erklärung, warum sie sich plötzlich so erschöpft fühlte.

„Wirklich?“, hackte er noch einmal nach und ein erdbrauner Blick fixierte sie eingehend.

Hitomi nickte nur.

„Ich verspreche dir, sobald diese blöden Gespräche vorbei sind, kehren wir so schnell wie möglich nach Astoria und dann nach Farnelia zurück, ja?“, sagte Van und klang dabei selbst sehr angespannt.

Hitomi nickte erneut und ihr Haar, welches sie heute wieder offen trug, bewegte sich sanft dabei.

„Viel Erfolg, oder was auch immer...“, meinte sie dann und deutete auf die Tür, die sich unheilvoll noch neben ihnen befand.

Van zog kurz ein Gesicht, als hätte er schlimmes Zahnweh, straffte sich aber dann und küsste Hitomi dankbar auf die Stirn.

„Mal sehen, was Dornfels zu sagen hat...“, sagte er grimmig und verschwand durch die Tür, wobei Hitomi das Gefühl hatte, ihn nur wiederwillig gehen lassen zu können.
 


 

Van war also gegangen und Hitomi blieb alleine vor der Tür zurück. Es fröstelte sie immer noch ein wenig und da Van jetzt weg war, konnte sie auch gleich wieder auf ihr Zimmer gehen...
 

Sie schlenderte den Gang zurück, als ihr auch schon zwei hochgewachsene Gestalten entgegen kamen, die sie sofort erkannte: Es war Phäre, die sich sehr graziös vorwärts bewegte an der Seite von niemand anderem als Dornfels persönlich. Er trug heute eine Zusammenstellung aus marineblauem und weinrotem Stoff, mit Silber durchwebt und sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er Hitomi schon von weitem erspäht hatte.

Ein wissendes Lächeln umspielte seine harten Lippen und ließ seinen Oberlippenbart kräuseln.

„Fräulein Hitomi! Welch schöner Anblick so früh am Morgen!“
 

Hitomi hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst oder zumindest Van wieder an ihre Seite gewünscht, in dessen Gegenwart wie sich völlig sicher fühlte.

„Guten Morgen, Präsident...“, sagte sie mit neutraler Stimme und machte einen höflichen Knicks.

„Ach, ihr braucht euch doch nicht vor mir zu verbeugen, wo ihr doch jetzt praktisch zum farnelschen Königshaus gehört...“, sagte er ohne Umschweife. Hitomi verstand diese Anspielung sofort: Dornfels hatte bemerkt, dass sie nun mit Van zusammen war.
 

Sie warf einen Blick auf Phära, nur um nicht die grünen Augen von Dornfels sehen zu müssen.

Die erste Beraterin machte jedoch einen gleichgültigen Eindruck und besah Hitomi mit einem kühlen, grauen Blick.

„Noch ist es nicht soweit...“, erwiderte Hitomi lahm und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Dornfels lächelte nur weiter und diese unangenehme Spannung zwischen ihnen wurde erst durch Phäras Räuspern beendet, die ihren Präsidenten an die anstehenden Gespräche erinnerte.

Dornfels machte eine abwehrende Handbewegung in ihre Richtung und ehe Hitomi es verhindern konnte, hatte er schon nach ihrer Hand gegriffen und sie geküsst. „Ich hoffe, sie nach den Verhandlungen zu sehen, meine Liebe...“, meinte er aalglatt und schritt sogleich mit wehenden Gewändern an ihr vorbei.

Hitomi blieb zurück, verwirrt zwar, aber überaus erleichtert...
 


 

Es waren seltsame Verhandlungen, an denen Van da teilnahm. Er hatte es zwar bis jetzt vermieden, seine Meinung kund zu tun, jedoch saß er nach wie vor mit argwöhnischer Miene an dem kreisrunden Tisch und lauschte Dornfels’ Worten. Dieser hatte sich schräg gegenüber von ihm erhoben und redete irgendetwas von „Vereinigung“, „Demokratie“ und „man müsse die Reiche reformieren...“

Im Großen und Ganzen war ihm schon klar, um was es ging: Dornfels hatte mit seiner Regierungsstrategie in den letzten Jahren scheinbar Erfolg gehabt und wollte nun die Könige von ihren Vorteilen überzeugen.

Dies schien auch bei vielen der Anwesenden zu funktionieren, nur Cheat und Dryden waren offenbar nicht bereit, Dornfels’ Meinung so einfach hinzunehmen. Genau wie er.
 

Van hielt sein Kinn nach wie vor ruhig auf seine Hände gestützt und beobachtet den Präsidenten.

„... und deshalb müssen wir versuchen, die Demokratie in diesem Lande zu verbreiten, die sich in meiner gesamten Amtszeit so hervorragend bewiesen hat, um auch die kleineren Länder in Gaia mit einzubeziehen!“, sagte er gerade und deutete mir seinem rechten Zeigefinger, an dem ein schwerer Gorldring – mit einem Saphier besetzt – steckte, auf die Wand mit der gaianischen Weltkarte.

„Warum liegt euch so viel daran, diese sogenannte Demokratie zu verbreiten?“, fragte Dryden nun ganz sachlich und warf Dornfels einen strengen Blick durch seine runden Brillengläser hindurch zu.

„Bis jetzt hat das Königs- und Fürstentum in der Vergangenheit sehr gut funktioniert – und wenn ich hinzufügen darf, tut es das Heute besser denn je.“
 

Dornfels schien mit diesem Gegenargument gerechnet zu haben und lies seine Eidechsenartigen Augen durch die Reihe schweifen. Cheat murmelte irgendetwas seiner Frau ins Ohr und Kobe trommelte neben Van nervös mit den Fingern auf den Tisch.

„Ich denken, nach dem schrecklichen Krieg, ist es an der Zeit, für-“

Doch weiter kam er nicht.

Van unterbrach ihn ganz ruhig, mit brennendem, vulkanartigem Blick.

„Ihr habt den Krieg doch gar nicht miterlebt, nicht wahr? Ihr seid er DANACH plötzlich aufgetaucht, um diesem Land wie ein guter Samariter aus der Patsche zu helfen. (Kobe schnappte bei diesen Worten hörbar nach Luft.)

Aber wo wart Ihr vorher, mit eurer Demokratie?“, fragte er scharf.
 

Dornfels stand immer noch gelassen da und ein kaum merkliches Lächeln umspielte seine Lippen.

„Wie ich sehe, macht ihr euch wiedereinmal mehr Gedanken um euren persönlichen Groll, als um das Wohlergehen dieses Planeten, König Farnel...“, konterte er mit unergründlicher Miene und fuhr dann mit seinem Anliegen fort, als wäre er nie unterbrochen worden.

Van spürte, wie ihn eine Welle der Zorns überrannte. Wie konnte Dornfels es wegen, ihn so vor aller Augen zu beleidigen?
 

Auch Kobe wurde die ganze Situation scheinbar zunehmend unbequemer, denn sein Getrommel wurde noch heftiger

„Das Königs- und Fürstentum ist meiner Meinung nach veraltet. Es ist an der Zeit für eine neue Zukunft!“, sagte der Präsident jetzt laut und erreichte damit zumindest bei den Nord- und Südland–Königen den gewünschten Effekt.

Van hingegen stellte mit Genugtuung fest, dass weder die Fraktion aus Fraid, noch die aus Astoria annähernd überzeugt waren.

„Wie stellt ihr euch das vor, Präsident? Wir wissen, dass die Führer eines demokratischen Landes vom Volk gewählt werden. Doch was passiert mit den Königen und den Königsfamilien? Sollen sie einfach abdanken?“

Cheat war es jetzt, der Dornfels misstrauisch musterte und damit andeutete, er müsse sich schon eine gute Antwort überlegen, um ihn zufrieden zu stellen.
 

Dornfels aber ward sein wissendes Lächeln immer noch nicht vom Gesicht gewischt. Er warf noch einmal einen grünen Blick in die Runde und sagte dann: „Natürlich würde diese Umstellung seine Zeit dauern und auch die Königsfamilien kämen nicht außen vor. Sie könnten eine beratende Funktion einnehmen oder vielleicht wird manch einer sogar vom Volk wiedergewählt...“

Dieser Punkt war etwas, was dem Südlandkönig nicht zu gefallen schien, denn er strich sich fahrig über sein Gesicht und starrte grübelnd auf die tadellos glänzende Tischplatte.
 

Van hatte also richtig gelesen: Dornfels wollte gerne ein Gaia voller Präsidenten schaffen, doch hatte er sich das ein wenig zu einfach vorgestellt. Glaubte er wirklich, die Könige würden so einfach von ihren Thronen zurücktreten?

Van grinste bitter in sich hinein und fand, dass es an der Zeit war, selbst etwas zu sagen: „Ich finde nicht, dass das, was wir Könige tun, veraltet ist. Unsere Länder leben seit geraumer Zeit in Frieden und wenn ich mich recht erinnere, war es Zaibach, das damals über Farnelia hergefallen ist und damit den Krieg angefangen hat.“

Einige der Anwesenden rissen entsetzt ihre Augen auf.

„Es ist wahrlich unpassend, solche Anschuldigungen nach so langer Zeit zu machen...“, rief der Nordlandkönig empört und zugleich warnend aus.

Doch Van hatte sich bereits warm geredet und dachte nicht daran, jetzt aufzuhören.

„Die Herrscher über Zaibach waren schon immer überheblich! Ich erinnere mich da an Dornkirk, der glaubte mit seiner Schicksalsmaschine könne er uns allen den Segen bringen!“, sagte er, ganz und gar nicht mehr ruhig und stand auf. Er war genauso groß wie Dornfels und konnte ihm nun auf gleicher Höhe entgegenfunkeln. „Und nicht nur mein Bruder musste für diese Pläne sterben...“, sagt e jetzt bitter.

„Aber das ist doch alles so lange her, mein Lieber... Ich habe nicht vor, irgendetwas zu erzwingen, ich möchte nur das Beste für-“, sagte Dornfels gelassen, kam jedoch erneut nicht weit.

„Für wen? Für Gaia?! Das ich nicht lache! Als ob Zaibach jemals etwas gutes für diesen Planeten getan hätte!“, rief Van boshaft.

„Genug jetzt! Das geht zu weit!“, mischte sich der Nordlandkönig ein und strafte Van mit einem klaren, blauen Blick.

„Wir sind nicht alle hier, um über die Vergangenheit zu sinnieren!“

„Genau das meine ich auch...“, sagte Dornfels und strich sich majeströs über seinen Schnurrbart.
 

Van und der Präsident standen sich wie zwei Ringer gegenüber und starrten sich finster an.

Es war Phära, die die gefährliche Atmosphäre störte und geschäftig ein paar Papiere verteilte.

„Kommen wir zum Tagesordnungspunkt Nummer zwei“, sagte sie gelangweilt und bedeutete Van mit einem strengen Blick, sich wieder zu setzen, was er auch tat, wenn auch nur widerwillig.
 

Dornfels folgte seinem Beispiel und für ein paar Augenblicke hörte man nichts außer dem Rascheln von Papier.

Van wandte sich jetzt an Kobe, der eine traurige Grimasse zog, vermutlich aus Scham über Van`s Verhalten.

„Irgendwas stimmt hier doch nicht, oder Kobe?“, raunte Van seinem ersten Berater zu, welcher Van einen mitleidigen Blick zuwarf und dabei plötzlich sehr alt aussah.

„Ich fürchte, ihr irrt euch dieses mal, mein König...“, meinte er bedauernd.
 


 

Hitomi war nach der Begegnung mit Dornfels nicht mehr zur Ruhe gekommen, und nachdem sie kurz auf ihrem und Van`s Zimmer gewesen war, streifte sie nun wahllos durch die Residenz.

Sie wusste nicht mehr, wie oft sie die breiten, gleichmäßig betürten Gänge entlanggegangen war oder wie intensiv sie jedes der riesigen Ölgemälde betrachtet hatte, die irgendwelche berühmten Leute zeigten.

Jedenfalls waren es viele Male und als sie nun wiederholt durch die große Eingangshalle wanderte, war sie sehr froh, ein ihr bekanntes Gesicht zu sehen.
 

„Brisaeye! Gut, dass du hier bist!“

Das schwarze Zimmermädchen hatte sie ebenfalls erkannt und schlenderte nun mit einem fragenden Blick in den Augen zu ihr herüber.

„Was ist los, Hitomi?“, wollte sie wissen.

„Oh nichts weiter... Ich habe es nur satt, in dieser Festung festzusitzen...“, meinte Hitomi und deutet mit einem vielsagenden Blick an, dass sie die Residenz meinte.

Für einen winzigen Moment glaubte sie, etwas über Brisaeyes Gesichtszüge huschen zu sehen... So etwas wie... Genugtuung?

Doch sei musste sich getäuscht haben, denn Brisaeye lächelte sogleich fröhlich und klemmte sich das leere Silbertablett, welches sie anscheinend in die Küche zurücktragen wollte, unter den Arm.

„Ja, es ist nicht Farnelia hier...“, sagte sie ganz neutral. „Aber wir reisen sicher bald wieder ab...“
 

Hitomi nickte zustimmend und blickte den Gang nach rechts entlang zu jener Tür, hinter welcher sich Van vermutlich gerade mit Dornfels zankte.

„Wollen wir ein wenig zusammen herumgehen? Ich könnte wirklich Gesellschaft gebrauchen...“, fragte Hitomi, fast flehentlich, worauf Brisaeye nur fröhlich lächelte.

Obwohl Hitomi „ihr Zimmermädchen“ manchmal etwas seltsam fand, war sie doch froh sie hier zu haben.

Brisaeye war ein fröhliches Mädchen, nur kam sie Hitomi Zeitweilen etwas mysteriös vor, was wohl an ihrer wahren Identität lag.

Seit Brisaeye ihr gestanden hatte, dass sie vom „Volk des flüsternden Windes“ war, fühlte sie sich in ihrer Gegenwart zunehmend unbehaglich...
 

Wusste Brisaeye Dinge, die sie eigentlich nicht wissen sollte? Hörte sie Sachen, die Hitomi ihr niemals erzählen würde?

Sie hatte das schwarze Mädchen noch bis vor kurzem als ihre Freundin bezeichnet, jedoch war sie sich dessen jetzt nicht mehr so sicher.

Jedoch wollte Hitomi ihr gegenüber nicht beleidigend sein, wo sich Brisaeye ihr doch anvertraut hatte.
 

Sie beobachte das Mädchen jetzt, als sie den linken Gang einschlugen, durch dessen Fenster auf der linken Seite nur schwaches Sonnenlicht hereinfiel. Brisaeye wirkte ausgeglichen wie immer, nur zupfte sie etwas fahrig an ihrer weißen Schürze herum, die über der blauen Farnelia-Uniform lag.

Hitomi wusste nicht recht was sie sagen sollte, und da Van nun immer einen Teil ihres Denkens einnahm, schweiften ihre Gedanken zu den Verhandlungen.

Was ging dort vor sich?

Und was wollte Dornfels damit bezwecken?

Wie gebannt starrte sie immer noch auf Brisaeyes Schürze, als ihr etwas einfiel:

„Kannst du hören was sie sagen?“, platzte sie heraus und noch als sie es sagte, war es ihr sehr peinlich.

Brisaeye schien seltsamerweise genau zu wissen, dass sie die Gespräche der Politiker meinte, denn sie lächelte nur geheimnisvoll und sagte: „Ich verschließe meine Ohren bei solchen Sachen...“

Hitomi hätte trotz ihrer Inneren Zerrissenheit gern gewusst, wie genau dies funktionierte, doch sie hielt sich zurück und war froh, als Brisaeye ein anderes Thema anschlug.
 

Sie beschwerte sich kleinlaut über das Personal in Zaibach und da Hitomi nur zu gerne einmal wieder über etwas anspruchsloses herzog, diskutierten sie den ganzen Gang entlang über die Unterschiede zwischen dem farnelschen und dem zaibacher Herrscherhaus. (Wobei Farnelia eindeutig und positiv vorne lag!)

Dummerweise endete der Gang vor der weißen Tür und ihr Anblick zwang Hitomi und Brisaeye regelrecht ihrer Unterhaltung einzustellen.

„Ich habe schon von diesem Zimmer gehört... Es soll sehr beeindruckend sein...“, sagte Brisaeye und starrte auf die weiße Front vor ihr.

„Hm, es ist... Kein sehr typisches Friedensdenkmal, ja...“, gab Hitomi zu und rieb sich geistesabwesend über ihre Unterarme, als würde sie erneut frösteln.

Dann öffnete sie die Tür, da Brisaeye scheinbar sehr neugierig auf den Raum war.
 

Es war ein etwas anderer Anblick als noch am Tag zuvor, was wohl der Sonne zuzuschreiben war, die sich heute immer wieder durch die Wolken kämpfte.

Ein heller, klarer Lichtstrahl kam nun durch das kleine Fenster herein und beleuchtete damit geisterhaft den Marmorsockel in der Mitte des Zimmers.
 

Brisaeye gab ein verblüfftes Geräusch von sich und Hitomi schloss die Tür nachdem sie eingetreten waren.

Es war tatsächlich kalt im Zimmer und sie verschränkte ihre Arme ineinander.

Brisaeye ging jetzt um den Sockel herum und las scheinbar die darin eingehauenen Schriftzeichen, wobei sie rhythmisch auf ihr Silbertablett klopfte, dies aber scheinbar nicht bewusst merkte.

Da Hitomi ebenfalls nichts zu sagen einfiel, ging sie in die Hocke und versuchte mühselig die krummen und runden Symbole von oben nach unten zu entziffern.

Gaianisch zu sprechen war ihr wie durch Zauberhand in Fleisch und Blut übergegangen, zu lesen jedoch fiel ihr überhaupt nicht leicht. Sie verstand zwar das System hinter der Schrift, doch brauchte sie ewig um sie zu einem sinnvollen Satz zusammenzuschachteln.
 

Auch bei diesem Versuch gelang es ihr nur schwerlich, doch nach einigen Minuten glaubte sie, den genauen Wortlaut zu verstehen.

Ihr blieb der Mund offen stehen!
 

Brisaeye war jetzt auf ihre Seite des Sockels gekommen und Hitomi musste sie fast entgeistert ansehen.

„Das kann doch nicht wahr sein, was da steht, oder?“, fragte sie perplex und deutete auf den Marmor. Brisaeye runzelte die Stirn.

„Wieso?“

„Ewiger Frieden ist nicht möglich,

bewiesen seit vielen Jahrhunderten.

Es kommt die Zeit,

vom Schicksal bestimmt,

und die Starken werden die Welt berichtigen...“, las sie vor und klang dabei selbst sehr ungläubig.

Das schwarze Mädchen neben ihr starrte ein paar Momente auf den Sockel und lachte dann auf einmal kurz auf.

Hitomi fand nicht, dass irgendetwas daran witzig war und beäugte sie argwöhnlisch.

„Du liest es verkehrt herum, Hitomi!“

Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger jene Zeilen von oben nach unten ab, die Hitomi soeben abgelesen hatte.

„Man liest in Gaia von rechts nach links, wusstest du das nicht?!“, rief sie aus und fuhr die Zeilen jetzt in der richtigen Richtung ab.

„Dort steht nur:

Dies Denkmal ist bestimmt für den Frieden,

um uns stets an diese Kostbarkeit zu erinnern, die er für diese Welt darstellt.“
 

Hitomi versuchte angestrengt die Wörter mitzulesen, und tatsächlich machte das ganze so mehr Sinn.

„Aber Brisaeye,... Warum bedeutet es anders gelesen genau das Gegenteil?“, fragte sie und starrte dabei immer noch auf den Marmorsockel.

Ein äußerst mulmiges Gefühl hatte sich in ihr ausgebreitet und selbst Brisaeyes lässiges „Das wird wohl Zufall sein...“, konnte sie nicht beruhigen.

Sie beobachtete ihr Zimmermädchen, wie es nun kopfschüttelnd um den Sockel herum ging und weiter las.

Hitomi schlich sich im Hinterkopf der Gedanke ein, dass Brisaeye sie angelogen hatte...
 

Aber noch mehr beunruhigte sie das, was sie soeben gelesen hatte!

Dornfels hatte diesen Raum erbauen lassen und sie konnte sich nicht vorstellen, dass seine Echsenaugen diese Wortspielerei nicht bemerkt haben sollen...

War es gar beabsichtigt?
 

Sie hob ihre Röcke ein wenig und rückte mit quietschenden Schuhen ein Stück weiter um den Sockel.

Sie war neugierig, ob da noch mehr stand.

Dabei vergas sie fast alle Umsicht und trat rutschend auf einen ihrer Unterröcke und um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, grabschte sie ungeschickt nach dem Sockel und umfing ihn knapp mit einem Arm.

Es gab eine Art mechanisches Klicken und mit einem mahlenden Geräusch drehte sich der eckige Sockel unter ihrer Umklammerung. Sie beschloss, dass es wohl besser war, sich auf den Boden fallen zu lassen, bestes Kleid hin oder her.
 

Hitomi war viel zu erschrocken darüber was gerade geschehen war, dass sie kaum registrierte, wie Brisaeye ihr Tablett fallen lies.

Der Grund dafür war wiederum, dass sich an der Wand gegenüber der Eingangstür knirschend aus dem Nichts eine Tür aufgeschoben hatte. Hitomi starrte ungläubig auf das schwarze Nichts dahinter.

Sie erkannte jedoch, dass dort eine Art Treppe war, die in die Tief führte.

„War zum-“, begann sie und rappelte sich dabei mühselig hoch.
 

Sie konnte Brisaeyes Gesichtsausdruck nicht sehen, doch musste er wohl genauso verständnislos sein wie ihrer.

„Was zum Teufel ist das?“, wiederholte Hitomi und meinte damit sowohl den marmornen Sockel, als auch die eben aufgetauchte Geheimtür.

„Ich schätze, wir haben etwas entdeckt, was wir nicht hätten entdecken sollen...“, murmelte Brisaeye und ging mit dem Rücken zu ihr auf das kleine, dunkle Kämmerchen zu.

Hitomi eilte ihr nach und stellte fest, dass es dort tatsächlich nichts anderes gab als eine steinerne Treppe, welche in unheimliche Schwärze hinab führte.
 

Hitomi überlegte hastig: Was mochte dort unten sein, das Dornfels den Zugang dazu in das weiße Zimmer legen lies? (Wobei für sie kein Zweifel mehr bestand, dass Dornfels dahinter steckte...)

„Das muss Dornfels eingebaut haben...“, hauchte sie in die kalte Schwärze und als Brisaeye nicht antwortete, suchte Hitomi Augenkontakt zu ihr.
 

Sie sah nichts weißes mehr in ihren Augen...
 

Was war das?

Spielte ihr die Finsternis einen Streich?

Doch Brisaeye lächelte nur wissend und sagte:

„Damit könntest du recht haben...“

Mit diesen Worten wurde ihr Gesicht todernst und sie schubste Hitomi mit voller Wucht auf die Treppe zu.
 

Hitomi, die gar nicht so schnell realisierte was passierte, stolperte erneut über ihre Unterröcke und fiel plump auf den harten Steinboden.

Schmerz durchfuhr ihre Ellbogen und ihre Handflächen und ehe sie sich wieder aufrichten konnte, sah sie gerade noch, wie Brisaeye den Marmorsockel erneut drehte, sich die Tür krachend vor ihr zuschob und sie in völliger Dunkelheit zurückließ.
 


 

Van befolgte nun ernsthaft Hitomi’s Rat und hielt sich und seinen Ärger zurück. Er hatte gemerkt, dass es nicht viel brachte, sich öffentlich gegen Dornfels’ Pläne und seine Person zu stellen zu stellen...

Es ging nun schon seit Stunden um die Verbreitung der Demokratie und Van hörte nur noch mit halbem Ohr hin. All das schien nicht mehr wichtig, denn er hatte sich seine Meinung schon gebildet...
 

Dornfels war gerade dabei den letzten Punkt auf einer langen Pergamentrolle vorzulesen, auf der die Gesetze seines Landes und damit auch seiner Regierungsform aufgelistet waren.

Die meisten Anwesenden schienen nun etwas neugieriger geworden zu sein und als Dornfels seinen Vortrag schloss, fingen alle an, darüber zu diskutieren, bis auf Van und Dryden vielleicht.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er damit durchkommt...“, raunte Dryden ihm zu. „Das wäre völlig neu für Gaia und ich verstehe nicht, dass wir etwas >> Neues<< bräuchten.

„Meine Rede!“, erwiderte Van und bemühte sich nicht mal, besonders leise zu sein.

„Er erkennt nur SEINE Regeln als wahrhaftig an und vergisst dabei die Regeln, die WIR aufgestellt haben!“

Van wusste, dass dies eine überhebliche Aussage war, doch erreichte er damit immerhin, dass Dornfels von seiner Pergamentrolle aufblickte und Van einen intensiven, grünen Blick zuwarf.

„Scheinbar möchte König Farnel noch etwas besonders wichtiges zu diesen Gesprächen beisteuern...“, meinte er säuerlich und sein Bart kräuselte sich dabei.

Phära, die neben ihm stand, presste ihre Lippen so missbilligend aufeinander, dass sie nur noch ein Strich waren.
 

Van fand die ganze Situation schon fast amüsant und trotz Kobes mahnendem Seitenblick, sagte er galant: „Tatsächlich habe ich meine Meinung bereits kundgetan und nichts was ihr seitdem gesagt habt, konnte noch etwas daran ändern...“

„Nun, vielleicht kann es ja mein nächstes Anliegen...“

Dornfels’ Miene war unergründlich wie eh und je, als er schnurgerade mit seinem „Programm“ fortfuhr.

Van lehnte sich gemächlich in seinem Stuhl zurück und ließ Dornfels’ Gerede an sich ab perlen, wie Wasser auf einem Vogelgefieder.

Er dachte an Hitomi, die sich in den letzten paar Stunden bestimmt zu Tode gelangweilt hatte...
 

Er konnte es kaum noch erwarten, sie in die Arme zu nehmen und mit ihr alleine zu sein!

In seinem Kopf spielten sich bereits Szenen der Heimreise nach Farnelia ab, die mit etwas Glück schon morgen sein würde...
 

„Ich bitte sie alle, meine Vorschläge und Überlegungen zu überdenken und diese Verhandlungen nicht einfach als unwichtige abzutun. Gaias Zukunft liegt mir genauso am Herzen wie ihnen allen, vielleicht sogar noch etwas mehr als sie sich vorstellen können...“, sagte Dornfels majestätisch.

„Ich danke allen für ihre Aufmerksamkeit!“

Mit diesen Worten schloss er endlich die Zusammenkunft und nachdem alle höflich applaudiert hatten, verfielen einige in angeregte Konversation.
 

Van war der erste, der den Raum verließ und einen sichtlich zufriedenen Dornfels hinter sich ließ...
 


 

Schwärzeste Dunkelheit umgab Hitomi.

Sie kauerte auf dem kalten Steinboden und der Schock brach in Wellen über sie herein. Warum hatte Brisaeye das getan?! War sie etwa mit Dornfels’ verbündet?

Damit würden ihre schlimmsten Albträume wahr werden...

Zugegeben, in letzter Zeit war sie etwas misstrauisch gegenüber dem Zimmermädchen geworden, aber immerhin hatte sie sie einmal als Freundin bezeichnet. Was hatte das alles zu bedeuten?
 

Leise keuchend tastete sie völlig blind an der Wand entlang. Ihre Hände grabschten über rauen Stein und bröckeliger Sand drang in ihre offenen Aufschürfungen.

Dort wo die Tür zum weißen Zimmer gewesen war, war nun nichts anderes mehr als unnachgiebiger Fels! Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Wie konnte Brisaeye das tun?

Sie presste panisch ein Ohr an den Fels, versuchte irgendetwas durchzuhören, doch es schien alles genauso still zu sein, wie man es innerhalb von felsigen Gemäuern erwartete.

„Brisaeye? BRISAEYE!!“, schrie sie aufgebracht gegen die kalte Schwärze. Doch nichts rührte sich, wie nicht anders zu erwarten.

„Brisaeye! Was soll das?! Wenn Van das erfährt, dann wird er –“

Hitomi stockte.

Van! Er müsste allmählich aus der Besprechung mit Dornfels heraus kommen...
 

Sie musste hier raus! Sie musste zu Van!

Aus aufkeimender Verzweiflung heraus, hämmerte sie wie wild gegen den geschlossenen Durchgang und ließ ihre Hände schließlich resigniert sinken, schon gleich die Tür keinen Millimeter nachgab. Sie schmerzten fürchterlich und ihre Schürfwunden an den Unterarmen brannten wie Feuer.

Es nützte nichts, hier herum zu stehen und sich zu wünschen, dass alles nur Einbildung war. Irgendetwas ging in dieser Residenz vor sich und Hitomi bekam unweigerlich vermittelt, dass sie bereits mitten drin steckte...
 

Sie versuchte ihre Angst zu ersticken, die vor allem daher rührte, dass sie rein gar nichts erkennen konnte. Die Dunkelheit umfing sie, wie ein riesiger Mantel!

Abermals tastete sie nach den Wänden und registrierte die Größe der Kammer. Sie war so klein, dass man den Fels mit beiden Händen gleichzeitig berühren konnte. Der einzige Ausweg schien die Treppe zu sein, die in die Tiefe führte.

Was würde sie dort unten erwarten?

Sie tastete vorsichtig mit dem Fuß nach der ersten Stufe und tapste auf der Treppe vorwärts. Irgendwie schaffte sie es, heil unten anzukommen ohne erneut über ihren Rocksaum zu stolpern: In diesem Moment wünschte sich nichts mehr als eine einfache Jeans oder zumindest ihre bequeme Reitkleidung!

Keiner diese Wünsche wurde ihr erfüllt und als sie die Letzte - die 43te - Stufe genommen hatte, schien die Dunkelheit sogar noch erdrückender zu sein.
 

Hitomi hatte keine Ahnung wo sie war, jedoch spürte sie deutlich die Nähe der Wände und die Erde über ihr, die sie regelrecht niederzudrücken schien. Und wirklich, als sie die Arme ausstreckte, war da sofort Felsen.

Sie tastete sich daran vorwärts und merkte schon nach kurzer Zeit, dass sie sich in einer Art Tunnel befand, der in den Berg hinter der Residenz hineingetrieben worden war; gerade breit und hoch genug, dass ein normal-gebauter Mann hindurch passte.

Das Gestein unter ihren Händen war kalt und feucht und außerdem gröber und kantiger als noch in der geheimen Kammer.

Es war ein seltsames Gefühl und Hitomi fühlte sich tatsächlich wie in einem Film, wo der arme Hauptakteur durch die finstersten Abenteuer geschickt wurde.

Sie fröstelte am ganzen Körper, ein Umstand, den sie auf ihr schönes, aber nicht sehr wärmendes Abendkleid schob.

Nichts war noch so wie am Tag zuvor in der gemütlichen Kabine auf Dryden’s Flottenschiff. Was machte Van wohl jetzt gerade?

Er beherrschte ihre wirren Gedanken, fast noch mehr als Brisaeye es tat...
 

Jedoch wurde Hitomi bald von etwas anderem abgelenkt. Obwohl sie nur langsam im Tunnel vorankam, schien sich die drückende Schwärze nach geschätzten 5 Minuten allmählich aufzuhellen. Hitomi packte ihren Rocksaum und stolperte schneller voran, wobei sie an einigen Stellen mit dem Kopf oder einer Schulter ungeschickt gegen den rauen Fels schrammte.

Das ferne Glimmen wurde immer heller und als sie um eine scharfe Rechtskurve bog, kam eine flackernde Fackel in Sicht. Die Flammen wogten auf und nieder wie im Tanz, weil hin und wieder ein paar Tropfen von kondensiertem Wasser darauf hinab tropften.

Hitomi hatte Recht behalten mit ihren Vermutungen im Dunkeln: Der grob behauene Fels glänzte nasskalt im Schein des Feuers.

Das Problem war allerdings, dass sich direkt an der Fackel eine Abzweigung befand. Beide Tunnel taten sich vor ihr auf, wie die dunklen Schlunde eines Ungetiers und sahen noch dazu völlig identisch aus!

Wo sollte sie lang gehen?

Links oder rechts?
 

Hitomi dachte nicht lange darüber nach und zog kurzerhand die Fackel aus ihrer Halterung. Just in dem Moment als sie die Holzstange berührte, durchfuhr eine Art Blitz ihren Geist und sie wusste, dass sie den linken Gang nehmen musste. Sie atmete tief durch und betrat den Gang.

Jetzt war das Vorankommen wesentlich leichter, weil sie erkennen konnte wo sie hinging. Sie umklammerte die Fackel fast krampfhaft!

Wo würde dieser Weg enden?

Wo auch immer das war, Hitomi war sich sicher, dass sie etwas auf der Spur war, etwas was mit Dornfels zu tun hatte. Wenn sie nun aber in eine Falle tappte...
 

Ihre Gedanken und Vorstellungen überschlugen sich und ihr wurde schwach bewusst, dass sich der enge Gang geweitet hatte und schließlich vor einer alten, beschlagenen Eichentür endete. Obwohl das vielleicht töricht war, probierte Hitomi die Klinke zu drücken, und tatsächlich:

Die Tür ging auf!

Vorsichtig und auf das Schlimmste gefasst, betrat Hitomi die Ungewissheit vor ihr und was sich ihr da bot, war wirklich unerwartet: Sie befand sich in einem kreisrunden, kuppelartigen Raum, mitten in den harten Fels geschlagen.

Er wurde schwach von ein paar Fackeln erhellt, zumindest dem ersten Anschein nach.

Genau in der Mitte, auf einem Podest stand jenes Objekt, welches Hitomi in ihrer Vision gesehen hatte: Das mosaikverzierte Siegel!
 

Jetzt, wo sie es in Lebensgröße sah, war es noch beeindruckender!

Vielleicht so groß wie eine Autohaube, glänzten und funkelten die Mosaikteilchen darauf im Licht der seltsamen Beleuchtung.

Hitomi trat ganz heran, um es erkennen zu können.

Das Siegel – noch zusätzlich abgesichert mit von der Wand gespannten Seilen – war von sechs, ca. 150 Zentimeter hohen Lichtquellen umstellt, die aussahen wie sie altertümliche Beleuchtung von einem Leuchtturm. Die hohen Glassäulen waren mit Öllampen aufgebaut, bündelten das Licht aber genau auf das Siegel herab.

Hitomi konnte ihren Blick nicht abwenden, von den bunten Edelsteinen, die von einem Muster aus echtem Gold durchzogen waren.

Die Linien schienen geometrisch aufgebaut zu sein und auf einen sechseckigen Punkt in der Mitte des Siegels zuzulaufen, welcher allerdings leer und schwarz war.

Dort fehlte eindeutig etwas und es sah beinahe so aus, als würde jemand das Ganze bereits untersuchen.

Überall standen Tische herum, worauf seltsame Gerätschaften standen; Mikroskop-ähnlich oder auch einem mittelalterlichen Folterwerkzeug...

Da lagen Bücher herum, wahllos herausgezogen aus den wenigen Wandregalen; Skizzen, Baupläne und Pergamentrollen, vollgeschrieben mit gaianischen Hyroglyphen.
 

Hitomi trat an den größten der Tische, der überschwemmt war mit Papieren aller Art. Sie senkte ihre Fackel über die Aufzeichnungen und wühlte mit einer Hand wahllos darin herum, zog alte Schriftstücke und Dokumente hervor, nur um sie kurz zu überfliegen.

Was ging hier nur vor sich?
 

Sie hatte dieses seltsame Siegel in ihrer Vision gesehen und jetzt, wo sie unmittelbar daneben stand, brach ein nervöser Schweiß aus ihren Poren.

In ihrer Vorahnung war etwas weniger angenehmes passiert und Hitomi hatte daher den Eindruck, so schnell wie möglich diesen Ort verlassen zu müssen.

Die Sorgen um Van und seine Reaktion drang ihr wieder in den Sinn und verschwand erst, als sie eine grob skizzierte Landkarte aus dem Papierstapel hervorzog.

Allerdings handelte es sich diesmal um keine Darstellung von Gaia...
 

Nein! Auf dieser Karte befanden sich Kontinente, Kontinente und Länder, die sie selbst schon tausend mal auf einer Karte gesehen hatte: Es war eine Karte der Erde!

Als hätte Hitomi nicht schon genug entdeckt innerhalb der letzten Stunde, war dies doch der Höhepunkt! Eine Karte vom Mond der Illusionen, hier unter der Zaibacher Residenz! Unglaublich...

Sie musterte die Karte immer und immer wieder, um sich die beschrifteten Länder wie „Africano“ oder „Japan“ auch nicht einzubilden. Die Karte war nur grob skizziert, nur die wenigsten Länder waren eingezeichnet. Allerdings war der gesamte Bereich des atlantischen Ozeans rot markierte, ebenso wie einige andere rote Punkte in den unterschiedlichsten Teilen der Erde aufgemalt waren.

Sie fragte sich, was diese zu bedeuten hatten und fand unter der riesigen Karte eine Vergrößerung des Atlantiks mit zahlreichen Notizen in einer Sprache, die sich wie spanisch oder italienisch las.
 

Hitomi’s Gedanken überschlugen sich und sowie sie abermals zum Siegel hinüber blickte, bekam sie den nächsten Schock.

Zwischen den hellen Glassäulen stand Präsident Dornfels, regungslos und mit feixendem Gesicht.

Sie war so im Gedanken versunken gewesen, dass sie ihn nicht kommen gehört hatte!

„Wie bedauerlich... Nun seid ihr doch tatsächlich hinter mein kleines Geheimnis gekommen, Fräulein Hitomi. Dabei wollte ich das ganze doch noch etwas hinauszögern..“

Er schüttelte betrübt den Kopf und schnalzte ironisch mit der Zunge.

In Hitomi’s Kopf dagegen drehte sich alles, obwohl sie äußerlich möglichst gelassen erscheinen wollte.

„Was ist das hier?“, fragte sie dann geradeheraus, in keiner Weise um einen höflichen Tonfall bemüht. Dornfels’ Lippen zogen sich spitz nach oben.

„Ich nenne es meine kleine, wissenschaftliche Höhle... Interessant, nicht wahr?“, erwiderte er und schlenderte gemächlich um das beleuchtete Siegel herum auf sie zu.

„Was soll das? Was haben sie vor? Und was hat Brisaeye damit zu tun?“, donnerte Hitomi los und ihre Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest drückte sie die Fackel.

„Oh meine Liebe! Wo viele Fragen auf einmal!“

Dornfels stand jetzt nahe bei ihr, nur der Schreibtisch war noch zwischen ihnen.
 

Dennoch machte er keine Anstalten näher heran zu kommen, nein, er ging vor dem Schreibtisch langsam auf und ab wie ein Panther hinter Gitterstäben.

„Ich habe mir von Anfang an gedacht, dass sie etwas besonderes sind, Hitomi. Nicht nur, weil sie von der Erde kommen, sondern auch, weil sie einen ganz besonderen Spürsinn für außergewöhnliche dinge haben...“

Hitomi wusste nicht so recht, von was der Mann redete und dennoch hörte sie wie erstarrt zu.

„Und gerade weil sie solch außergewöhnliche Gaben haben – welche sie laut meiner Quellen eindeutig besitzen – habe ich beschlossen, sie ein Teil meines Projektes werden zu lassen...“, sagte er spitz und seine Augen blitzten gefährlich auf.
 

Hinter Hitomi’s Augen allerdings ratterten Gedanken und Erkenntnisse vorüber. Sie hatte zwar noch keine Ahnung wovon der Präsident überhaupt sprach, immerhin war sie sich aber absolut sicher, dass er der Mann aus ihrer Vision war!

„Von welchem Projekt sprecht ihr?“, fragte Hitomi und ihr Blick schweifte über die zahlreichen Skizzen von seltsamen Maschinen und ihr unbekannten Städten, auf der Suche nach irgendeinem Hinweis.

„Leider ist es noch nicht an der Zeit, dass ihr das erfahrt und ich muss gestehen, dass ich es nicht geplant hatte, dass ihr so früh nach hier unten vordringt...“, murmelte Dornfels und schüttelte bedauernd den Kopf.

„Es muss unangenehm gewesen sein, in völliger Dunkelheit durch die Gänge zu tappen... Ich hätte euch lieber geziemlich begleitet...“
 

Hitomi’s Erstarrung löste sich ein wenig, als sie merkte, wie dreist dieser Mann mit ihr sprach. Sie hatte nicht vor ein Teil seines Spielchens zu werden, was auch immer dies beinhaltete.

„Was hat dieses Siegel zu bedeuten, oder was auch immer das ist?!“, fragte Hitomi weiter. Sie wusste nicht, wie weit sie gehen sollte, aber es war an der Zeit dies herauszufinden.

„Mein aktuelles Projekt!“

Er breitete die Arme aus und freute sich scheinbar wie ein kleines Kind, davon sprechen zu können.

„Dies ist ein Relikt aus dem alten Atlantis,“ sagte er effektheischend und fuhr mit einer Hand über die funkelnde, unebene Oberfläche des Siegels.

„Laut einer Legende lässt sich damit eine dauerhafte Verbindung zur Erde herstellen...“

Es war der Moment, indem sich Hitomi fragte, warum Dornfels sie überhaupt einweihte, als seine Aussage erst richtig zu ihr durchdrang.

Sie starrte auf die Weltkarte auf dem Tisch, die Notizen am Rand und dann wieder auf den Mann, der von den Lichtsäulen auf schaurige Art und Weise beleuchtet wurde. Warum war sie nicht schon früher darauf gekommen?

„Soll das heißen, ihr seid von –“

„Von der Erde, ja!“, vervollständigte Dornfels ihren Satz.

„Das haben Sie gut erkannt, Hitomi... Die Gaianer haben den Planeten am Himmel für eine Illusion gehalten, aber wir beide wissen, dass diese silberne Kugel sehr real ist...“
 

Hitomi konnte nicht verhindern, dass ihr der Mund offen stehen blieb!

Gleichzeitig aber hätte sie sich am liebsten geohrfeigt, weil sie es nicht schon längst erkannt hatte! Das war der Grund für Dornfels’ besondere Ausstrahlung, für seine Ideen und dafür, allen anderen immer einen Schritt voraus zu sein!

„Warum habt ihr das nicht gesagt?!“, platzte sie dann ganz dumm heraus und Dornfels lächelte verständnisvoll darüber.

„Meine Liebe, wo wäre denn da der Spaß, die Spannung geblieben. Ich möchte euch keinen Fall die Aufmerksamkeit nehmen, die euch, dem Mädchen vom Mond der Illusionen, zusteht! Nur meine engsten Vertrauten wissen von meiner wahren Herkunft... Warum also sollte ich es in den ganzen Planten hinausposaunen?“, meinte er mit einem spöttischen Unterton.

Hitomi hatte ihn noch nie so selbstgefällig reden hören und das schlechte, dumpfe Gefühl in ihrem Bauch nahm an Ausmaß zu. Sie sah nochmals auf die Weltkarte und fragte spontan: „Woher stammt ihr?“
 

Dornfels kicherte leise und zwirbelte nachdenklich an den Enden seines Bartes.

„Ja, warum sollte ich es euch auch nicht sagen?“, sagte er wie zu sich selbst und trat daraufhin wieder an den Tisch.

„Mein wahrer Name lautet Phillippe Cherubini, ich stamme aus Italien...“

In Hitomi’s Kopf fügten sich einzelne Bilder zusammen wie ein Puzzle.

Natürlich!

Dornfels’ markantes, scharfzügiges Gesicht, die Residenz im mediterranen Stil und sein Gerede über Demokratie; Niemand konnte etwas davon wissen, außer er kam von der Erde!

„Aber der Name Dornfels –“

„ –Eine kleine Hommage an meinen Vorgänger...“, fuhr er ihr abermals ins Wort. „Ich wollte mich damit ein wenig dem Mann angleichen, der solch grandiose Ideen in diese rückständige Welt brachte! Ich meine, das Schicksal zu beherrschen... Wäre dies nicht fantastisch?!“

Dornfels schwelgte sichtlich in seinen persönlichen Gedanken.
 

„Ganz und gar nicht!“, erwiderte Hitomi kalt, wobei sei einen Anflug von Übelkeit unterdrücken musste. „Niemand kann das, und Dornkirk wäre es so oder so niemals gelungen!“

„Stimmt ja, Sie waren es damals, Sie und Van de Farnel, die den Kaiser aufgehalten haben... Wirklich schade...“

Er fuhr sich erneut über den Bart und musterte Hitomi kurz, ehe er gelassen fortfuhr.

„Das ist jetzt alles nicht so wichtig... Ich habe viel über Gaia gelesen, ja, ich habe diesen Planeten regelrecht studiert! Dabei bin ich, wie so viel andere vor mir, auf beeindruckende und einzigartige Dinge gestoßen... Dinge, die ein durchschnittlicher Gaianer gar nicht erfassen kann...“, erzählte er träumerisch.
 

Hitomi hatte das Gefühl, die Geschehnisse sich wiederholen zu sehen: Auch Kaiser Dornkirk war ursprünglich von der Erde gekommen und sein Wissen aus dem 20. Jahrhundert hatte ihn über dem dieser mittelalterlichen Welt stehen lassen.

Und er hatte es gnadenlos ausgenutzt...

Langsam schien sich zu kristallisieren, worauf Dornfels hinaus wollte, als er fortfuhr.

„Dieser Planet birgt Geheimnisse, die eng mit unserer eigenen Geschichte verwoben sind... Legenden, Mythen und Sagen, von welchen man immer wieder hört... Darunter jene von Atlantis.“
 

Tief in ihrem Inneren hatte Hitomi gewusst, dass es darum ging...

Aber was hatte das mit ihr zu tun?

„Was ihr hier seht“, sagte er und deutete auf die beleuchtete Hauptattraktion des Raumes, „ist das Siegel von Atlantis! Dieses Symbol war so etwas wie das damalige Wappen des Volkes und hier ist eines der letzten, vollständigen Abbildungen davon...“

Er blickte auf seinen Schatz nieder wie ein Kind auf die Geschenke vorm Weihnachtsbaum. Es schien die Geschehnisse um sich herum gar nicht mehr wahr zu nehmen und erzählte einfach weiter.

„Ich habe es in einer längst vergessenen Stadt entdeckt, habe es studiert und bin nun dabei, es für seine ursprüngliche Versehung einzusetzen. Leider ist das atlantische Reich untergegangen, bevor das wahre Siegel zum Einsatz kommen konnte...“, meinte er bedauernd.

„Wenn meine Pläne so verlaufen, wie ich es mir vorstelle, wird das Vermächtnis von Atlantis vielleicht doch noch zum Einsatz kommen...“

Dornfels’ Gesichtszüge schienen allesamt regelrecht zu grübeln und er löste sich langsam aus seiner Trance.

Gut, Hitomi wusste nicht im Geringsten, wovon er sprach....

Aber wollte sie es überhaupt erfahren?
 

Das Feuer der Fackel knackte neben ihren Ohren und sie wäre am liebsten zurück durch die Tunnel gelaufen...

Jedoch wartete sie darauf, dass Dornfels noch irgendetwas konkretes durchsickern ließ. Van wird das bestimmt interessieren...

„Was habt Ihr vor?“, fragte Hitomi noch einmal und fixierte Dornfels mit unnachgiebigem Blick.

„Wie gesagt, das kann ich Ihnen noch nicht sagen...“, meinte der Präsident verschwörerisch. „Ein Teil meines Planes ist es, die Demokratie in diese Länder einzuführen, wie ich es ja bereits angedeutet habe...“

Er sagte das ganz sachlich und so von sich überzeugt, dass Hitomi vor Abscheu die Mundwinkel verzog.
 

„Das werdet Ihr nicht schaffen! Dieser Planet ist mit seinen Regeln ein paar hundert Jahre hinter dem System auf der Erde zurück, das lässt sich nicht von Heute auf Morgen umkrempeln...“, wies Hitomi ihn zurecht.

Sie erntete nur ein mildes Lächeln des Italieners, was sie noch mehr ärgerte.

„Dann muss es sich eben umkrempeln lassen. Wie sagt man so schön? Alle Wege führen nach Rom... Oder auch ans Ziel!“
 

Hitomi schluckte.

Das, was sie schon ahnte, seit sie von dem versuchten Diebstahl der Escaflowne erfahren hatte, schien jetzt einzutreten.

„Ihr wollte einen Krieg anfangen?“

Die Frage war durchaus berechtigt und wenn sie einen Blick auf das Siegel warf, schwante ihr grauenhaftes.

„Von wollen ist nicht die Rede, manche Dinge aber sind einfach unvermeidlich...“, sagte Dornfels kalt. „Dieser Planet wurde schon viel zu lange von Königen und ihren frivolen Handlungen verunstaltet. Sie herrschen noch genauso wie vor 500 Jahren ohne jeglicher Entwicklungen. Es muss etwas neues an die Spitze der Länder, etwas frisches und klares, etwas das Zukunft hat! Und hier komme ich und die Demokratie ins Spiel...“

Dornfels war offensichtlich vollkommen von sich und seinem Plan überzeugt und egal irgendwer sagen würde, er würde es ignorieren.
 

„Es tut mir leid euch das sagen zu müssen Präsident, aber das wird niemals funktionieren...“, erwiderte Hitomi ernst.

Dabei bewegte sie sich Stück für Stück in Richtung der Tür. Sie war schon viel zu lange hier!

Dornfels war immer noch wie ein Raubtier auf der Lauer und strahlte auch eben jene Aura aus. Seine Augen wanderten scharfsinnig durch den Raum und blieben bei Hitomi’s hängen.

„Auch Sie werde ich noch überzeugen, genau wie alle anderen, all die engstirnigen und zurückgebliebenen Könige und Generäle... Ich werde diesen Planeten in die Zukunft führen!“

„Allerdings wird niemand mitziehen!“, fuhr Hitomi ihn an.

„Oh doch, sie werden!“, sagte Dornfels und lächelte schief.

„Sie werden sehen, sobald ich mit der Umstrukturierung beginne und das Siegel hier ins Spiel kommt“, sagte er und deutete auf das funkelnde Fundstück hinter sich, „wird Gaia nicht mehr dasselbe sein...“
 

Davon war Hitomi schon überzeugt...

Sie war an die Tür gelangt und obwohl Dornfels sie immer noch wie ein Lux beäugte, machte er keine Anstalten sie am Gehen zu hindern.

„Ich werde Van von eurem Plan erzählen! Er hat schon früh gemerkt, dass ihr ein falsches Spiel spielt. Er wird die anderen Könige überzeugen, sich nicht auf eure Intrigen einzulassen...“, fauchte Hitomi ihn an und zwar mit mehr Mut, als sich in ihrem Bauch befand.

Sie sprang mit einem Satz zur Tür und riss sie auf.
 

„Laufen Sie nur, laufen Sie nur! Wir werden uns sowieso schnell wiedersehen...“, sagte Dornfels geheimnistuerisch.

Für Hitomi war das Stichwort: Sie hastete in die Dunkelheit hinein, schwang die Fackel links und rechts herum, um nicht gegen scharfe Felskanten zu laufen. Schon bald kam sie an die Abzweigung und nahm aus einer Eingebung heraus die scharfe Kurve nach links.

Dieser Gang war genauso finster und stieg leicht an.

Dummerweise gingen hier ständig kleine Gänge nach allen Seiten ab, doch Hitomi hielt sich an den breiteren, ausgetreteneren Hauptgang .

Schon nach wenigen, schnellen Minuten endete der Gang mit einer unscheinbaren, kurzen Treppe, welche Hitomi eilig erklomm und die danach folgende Tür mit einem Ruck aufstieß.
 

Wo auch immer sie jetzt war, sie war vorerst aus dem Tunnel-Labyrinth des Präsidenten entkommen...
 


 

------------------------------------------------------
 

Nachwort:
 

Heute kurz und bündig hoffe ich! ^_____^

Manche von euch sind jetzt vielleicht extrem verwirrt oder haben einige Fragen mehr im Kopf. Keine sorge, ich verspreche, (fast) alle Fragen werden noch im laufe der Geschichte geklärt, wenn auch nicht in diesem Kapitel.
 

ok. wir wissen jetzt zumindest über Dornfels' "wahre" identität bescheid, aber das nützt noch nicht recht viel. Sein sogannter toller Plan ist auch noch ein bissl undurchsichtig, für euch, wahrscheinlich, aber ich will schon bald klarheit verschaffen.

ich wollte das so verworren haben, damit Hitomi auch nicht recht ne ahnung hat, weil sie das ja erst noch rausfinden muss, was Dornfels vorhat, ne?
 

tja, warum ich dornfels zum Italiener gemacht habe...

Ich hatte ihn einfach irgendwie so vor augen, seine Gesichtzüge usw. waren für mich einfach italienisch... Das hat keine besondere bedeutung oder so, er hätte jetzt auch ein.... Guanese sein können! aber das hat ja nicht so viel aussagekraft, wie Italien, finde ich... (wenn man mal ein bissl in die vergangenheit und geschichte dieses landes blickt...)

*argh* ich rede schon wieder zuviel! ^_________^
 

naja. und wegen dem siegel. was es damit letzten endes auf sich hat, wird sich noch zeigen. ich sage nur so viel...

im nächsten kapitel wird es einige rapide wendungen geben... *höhö*

Ich bin schon so gut wie fertig damit, also wirds vielleicht nicht so lange dauern... (außer meine beta leserin lässt sich wieder n bissl mehr zeit...)
 

kapitel 24 ist mir einfach nicht wirklich gut von der hand gegangen, als seit nachsichtig mit mir.

also, bitte schreibt ein paar ehrliche kommis!!! ^_________^
 

cu, Chiyo-san
 

Musik bei diesem Kapitel:

.... nee, das sag ich lieber nicht, sonst haut mich noch jemand...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zuckerknopf
2006-06-23T15:45:27+00:00 23.06.2006 17:45
Ich hab gerade erst deine ENS gelesen und hab das 24 Kapitel für das 25 gehalten und ich sage dir ZUM GLÜCK! Die letzte ENS hab ich wohl irgendwie verschlafen und gar nicht gesehen, das schon ein neuer Teil da ist. Der war richtig gigantisch gut.

Ich fand es ein wenig schade, das man so früh verstanden hat, das Briseaye "böse" ist.
Das Dornfels ein Italiener ist hätte ich nicht gedacht. Ich habe ihn mir immer so groß vorgestellt und Italiener sind für mich immer klein und wuselig. Naja muss ja nicht immer so sein.

Ein paar interessante Überraschungen hat es in dem Teil gegeben. Es hat sich zwar was aufgeklärt aber ich habe noch immer das Gefühl, das ich nichts weiß T.T

Was auch immer du für ne Musik gehört hast. Solange die weiteren Teile so gut werden, kannst du es ruhig weiter hören!

Gruß, Mai
Von: abgemeldet
2006-05-26T20:23:05+00:00 26.05.2006 22:23
Einfach supi!!!
Ich hab jedes Kapitel von deiner FF gelesen und bin echt begeistert! Mach weiter so!!!
Liebe Grüße, lovely_mama1986 ^.^
Von: abgemeldet
2006-05-26T11:28:44+00:00 26.05.2006 13:28
Solang´s nicht Tokio Hotel war die du gehört hast, während du dieses spannende Kappi geschrieben hast, werd ich dich schon nicht hauhen! *g*
Das Kappi wahr wirklich sehr politisch. Aber etwas Politik schadat ja nie *g*
Bin schon gespannt was Dornfels mit Hitomi vorhatt.
Hätt ich gar nicht erwartet dass er Italiener ist! Die Neuigkeit hat mich echt von den Socken gehauen!
Bin schon gespannt wie´s weitergeht!!!
Achja, danke für dein ENS!!!!!!!!!!!!!! *dichknuddl*

dat nabukulein
Von: abgemeldet
2006-05-26T08:46:30+00:00 26.05.2006 10:46
Huhu! ^^ Bin heute erst auf deine FF gestoßen und ich muss sagen, dass sie wirklich gelungen ist, gefällt mir wirklich sehr sehr gut ^^
Hoffe, dass das nächste Kapi bald zu lesen ist! ^^

greetz Morri
Von: abgemeldet
2006-05-25T17:11:02+00:00 25.05.2006 19:11
echt klasse,
hoffe mal das es
ganz bald weiter geht.

*knuddel* deine peggi
Von:  _Feena_
2006-05-25T12:17:28+00:00 25.05.2006 14:17
wuaaaaaaaaah!
wow!
also ich fand das kapitel sehr spannend!
du hast wirklich tolle ideen und ich finde du setzt sie prima um!hoffentlich schreibst du schnell weiter, obwohl es sich lohnt auf solche kapitel zu warten!
mach bitte weiter!
das kapitel ist super,
ich bin wirklich sehr gespannt wie es weiter geht und finde die idee mit atlantis und dornfels wirklich interessant!
HDGDL
Deine feena90
ich finde deine geschichte super!
Von:  Fine
2006-05-25T11:18:57+00:00 25.05.2006 13:18
Dich wird schon niemand hauen und außerdem war das Kapitel gar nicht mal so schlecht.
Es war halt sehr viel Politik u.s.w.
Dennoch fand ich es sehr gut, da ich deinen Schreibstil sehr mag.
Mach diesmal schnell weiter so.
Ich warte schon gespannt auf das nächste Kapitel.
Liebe Grüße
Fine


Zurück