Der GAU-Prozess
[So, hier ist es nun endlich, das nächste Kapitel meiner Fanfic. Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber mir sind einfach die Ideen ausgegangen. Jetzt habe ich wieder viele Ideen und es wird recht zügig vorangehen. Der Preis dafür: Ich musste das geplante Konzept etwas umwerfen. Damit keiner Anschlussprobleme bekommt, sei folgendes vorausgeschickt: Wie erinnerlich, lag Alucard bis an die Zähne bewaffnet und schießwütig in einem Bunker vor dem Hospital, bereit alle Eindringlinge "aufzuhalten". Aufgrund von Diebstählen hatte der Arzt die Polizei alarmiert. Diese fuhr zum Hospital und es kam wie es kommen musste: Unser Alu hielt sie für die erwarteten Untoten. Es kam zu einem Kampf, der etwas außer Kontrolle geriet, als die Polizisten Verstärkung erhielten und das Anti-Terror-Kommando mit Kettenfahrzeugen und Hubschraubern angriff. In dieser aussichtslosen Lage entdeckte nun Alucard einen roten Knopf an der Halkonnen, auf dem stand: "Nur im Notfall benutzen!!!!!!!" Natürlich drückte er ihn. Und was war die Folge? Nun, lasst euch überraschen. Damit geht es weiter. Ich entschuldige mich erneut für den Sprung, hoffe aber, dass es eine ausreichende Entschädigung ist, dass es jetzt schneller vorangeht. Viel Spaß.]
Der GAU-Prozess beginnt
"IM NOTFALL, DU IDIOT!!!!" Nur mit Mühe konnte sich Walter davon abhalten, Alucard an die Kehle zu springen.
"Ich dachte halt, eine halbe Armee mit Panzern und Hubschraubern..."
"NEIN, DAS IST KEIN NOTFALL!!! DAS IST NICHT MAL ALS ERNSTES PROBLEM ANZUSEHEN!!! ES GIBT ÜBERHAUPT NUR ZWEI DENKBARE NOTFÄLLE:
1. EIN DURCHGEKNALLTER UNTOTER DROHT, DIE WELT MIT 3000 ATOMBOMBEN ZU VERNICHTEN.
2. EINE WIEDERVEREINIGUNG VON TAKE THAT." [Und ich freue mich über jede einzelne Hass-Mail, die mir die ehemaligen Take That Groupies jetzt garantiert schicken werden.]
(Was war geschehen? Nun, unser lieber Alu hatte in seinem Testosteron-Rausch die Wirkung des roten Knopfes leicht unterschätzt und die später genauer geschilderten Auswirkungen führten dazu, dass er sich zusammen mit Walter und Integra nun zu nachtschlafender Zeit auf der Anklagebank des höchsten britischen Gerichts in London wiederfand. Es folgte der Prozess, der in die englische Rechtsgeschichte unter dem Namen GAU-Prozess einging, wobei bis heute nicht geklärt ist, ob GAU an dieser Stelle für Größter Anzunehmender Unfall oder doch für Größter Anzunehmender Unsinn steht.)
Während sich Alucard und Walter neben ihr stritten, starrte Integra voller Angst auf den Mann, der gerade den Gerichtssaal betrat: Richter John Gallows.
(Um Integras Angst zu verstehen, ist es von Nöten, sich eingehender mit dem ehrenwerten Richter zu beschäftigen: Seine Spitznamen "Richter Gnadenlos", "Sudden Death", "Das personifizierte Todesurteil" und "Das Grauen mit dem Hammer" wurden nur von jenen benutzt, die Meister der Untertreibung waren.
[Mit anderen Worten, von fast allen. Wie jeder weiß, sind nahezu alle Engländer Meister der Untertreibung, was entweder für eine feinsinnige Lebensart gehalten wird oder für Feigheit, das zu sagen, was man denkt. So kann man zum Beispiel davon ausgehen, dass der Satz: "Ich glaube, das Klima auf unserer Erde ist nicht sehr günstig." , von einem Engländer gesagt, nur zwei mögliche Schlüsse zulässt:
1. Die Erde befindet sich nur noch 20 Meter von der Sonne entfernt.
2. Die nächste Eiszeit ist ausgebrochen.]
Der Wahrheit näher kamen Spitznamen wie: "Der Witwenmacher", "Die 8., 9. und 10. ägyptische Plage in Personalunion" und "Das behämmerte Grauen". Die Witze, die man sich über ihn erzählte, waren ebenso makaber wie realitätsnah. So zum Beispiel: "Was ist der Unterschied zwischen Richter Gallows und der Pest? - Die Pest hatte nur eine Sterblichkeitsrate von 97%." oder [Ein Klassiker unter Juristen] "Was ist der Unterschied zwischen Richter Gallows und einer Medusa? - Es gibt keinen. Der Anblick von beiden ist tödlich." [Diese Witze zeigen deutlich eine signifikante Eigenschaft von Juristen: Sie haben in etwa so viel Humor wie ein morscher Schaukelstuhl]
Zeitlebens hatte sich der Richter vor allem im Erdenken abstrusester Todesstrafen verdient gemacht. Legendär wurde er 1969, als er einen homosexuellen Hippie mit rosafarbenen, parfümierten Schnürsenkeln mit Blümchenmuster zu Tode prügeln ließ und dabei lauthals das Lied "Killing me softly" intonierte. [Jaja, ich weiß, das gab es damals noch nicht. Aber habe ich etwa irgendwann behauptet, eine historisch korrekte Abhandlung schreiben zu wollen?]
Darüber hinaus hatte eine Statistik ergeben, dass England in eine Wirtschaftskrise stürzen würde, sobald Richter Gallows in Pension gehen würde, aufgrund explodierender Arbeitslosenzahlen- etwa 95% aller Henker wären auf einen Schlag überflüssig.]
Diese kurze Beschreibung soll genügen, um zu zeigen, dass unsere 3 Helden in etwa die Überlebenschance eines dreibeinigen Igels auf einer sechsspurigen Autobahn hatten.)
Integras Angst wurde nicht im Mindesten gemildert durch die beiden am Prozess beteiligten Anwälte:
Die Anklageseite wurde vertreten von Staatsanwalt Robert Pallbearer bekannt als "juristische Geheimwaffe Englands", der schon Platz genommen hatte, so viel Ruhe ausstrahlte wie eine in die Enge getriebene Kobra mit Zahnschmerzen und die Gutmütigkeit einer tollwütigen Ratte besaß. Die Irrenhäuser waren voll von Leuten, die er im Kreuzverhör in den Wahnsinn getrieben hatte.
Seine Behauptung, wenn er damals schon gelebt hätte, wäre Jesus nicht mit einer so lächerlichen Strafe wie dem harmlosen Gekreuzigt-werden davonkommen, wurde von niemandem, der ihn schon mal erlebt hatte, auch nur im Geringsten in Zweifel gezogen. Auf den Einwandt, dass Jesus aber doch unschuldig gewesen sei, pflegte er zynisch zu grinsen und zu entgegnen, dass Unschuld keine Tatsache, sondern nur eine Ansichtssache sei. Gerechtigkeit hatte für ihn in etwa die gleiche Bedeutung wie der Tod der kleinsten Mikrobe im hintersten Winkel des häßlichsten Teppich in dem unordentlichsten Zimmer des unwichtigsten Hauses des langweiligsten Planetes der entferntesten Galaxie.
Der Verteidiger, den man Integra zugewiesen hatte (ihre Bitte, den Hellsing-eigenen Anwalt hinzuziehen zu dürfen, wurde mit einem Kommentar abgelehnt, der verdächtig nach "Ja, klar, guter Witz." klang.), saß ("kauerte" wäre wohl der passendere Ausdruck) neben ihr und murmelte leise vor sich hin.
Ihre Hoffnung, er bereite gerade eine flammende Verteidigungsrede vor, wurde jäh zunichte gemacht, als verschiedene Wortfetzen an ihr Ohr klangen, die ganz anderes vermuten ließen, wie z.B. "Vater unser im Himmel, lass diesen Kelch an mir vorüberziehn!" oder "Oh mein Gott, warum ich?"
Insgesamt war Rechtsanwalt Harold Shirker weniger für besonderen Mut im Gerichtssaal als vielmehr für eine eklatante Scheu vor Autoritäten bekannt. [Der geflügelte Ausdruck "Er hatte die Hosen voll" bekam in seinem speziellen Fall einen nahezu wortwörtlichen Aspekt.
Der Richter schritt zu seinem Stuhl und die denkwürdige Verhandlung begann...
Das wars. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Das nächste folgt recht bald. Bis dann. Und schreibt bitte zahlreiche Kommis.
Greetings CMT
