Das letzte Ritual
"Ah....Koji, bitte...!" murmelte Izumi. Gefesselt lag er in einem dunklen Raum, wo nur ein kleiner Spalt Licht durchließ. Der beißende Duft von Parfüm versperrte Izumi jeglichen Gedanken. Plötzlich öffnete sich eine Tür, die bei jeder Bewegung ein knarrendes Geräusch von sich gab. Izumi blieb mit gesenktem Blick auf dem kalten feuchten Boden sitzen. Die fesseln zerschnitten seine Haut und hinterließen Striemen, die schon nicht mehr zu zählen waren. Koji stand am Wandrand. Ein leichtes Lächeln überzog sein Gesicht. Mit langsamen aber sicheren Schritten ging er auf den Jungen zu." Es ist dunkel, mach bitte Licht" stammelte Izumi kraftlos und versuchte nach Kojis hand zu greifen. " Du brauchst kein Licht, denn deine Schönheit erhellt jeden noch so finsteren Keller" meinte er, streichelte seine Wangen und berührte zart seine Lippen. Izumi zerrte an den fesseln, die ihm jegliche Bewegung unmöglich machten. Sein Zorn wurde stärker und er rüttelte so lang, bis die Seile die Haut aufrissen. Ein leichtes rot, färbte seine Arme, die aber bald ein Dunkelrot annahmen. "Lass mich frei" kreischte Izumi, als ob jede weitere Sekunde, sein Tod bedeuten könne. Koji erschrak. Seine langen haare verdeckten nun sein Gesicht. Er löste die fesseln und stand auf, den Rücken zu ihm gewandt. " ich liebe dich. Jedes einzelne Haar, jede einzelnen Bluttropfen. Ich will, dass du mir gehörst. Keiner soll dich je wieder erblicken, deinen geschmeidigen Körper auch nur betrachten. Niemand soll dich berühren, auch nur einen einzigen Blick von dir erlangen, du bist nur für mich bestimmt!!!". Seine Worte schienen selbst sein herz zu fressen und Tränen, erfüllt mit Schuld und Trauer, flossen über sein Gesicht. Izumi brachte nur die verzweifelnden zwei Silben seines Namens hervor, obwohl er noch viel mehr sagen und erklären wollte.
Lange versuchte er seinen Körper wieder in eine aufrechte Haltung zu bringen, aber er schaffte es nicht und bei jedem missglückten Versuch bekam er mehr Angst, Angst für immer allein auf dem Boden sitzen bleiben zu müssen und die tage zu zählen, die bis zu seinem Tod vergingen. " Ko..ji!!!" kreischte er. Nun drehte er sich wieder um. Er zog seinen langen grauen Mantel aus und legte ihn über Izumi. Dann hob er ihn auf und trug ihn auf seinen Armen. Er griff um Takutos schmale Taille und brachte ihn die vielen Stufen hinauf zu seinem Zimmer. Er legte ihn auf sein großes Bett und deckte ihn zu." öffne den Vorhang!" bat Izumi und zeigte auf das große Fenster. Koji tat, wie er befahl und setzte sich neben ihn auf das bett. Tief schaute er in Izumis Augen, aus dessen Blicken er seine Gedanken ermitteln wollte. Takuto fasste nach seinem schmalen hals und streichelte ihn. "Du bist so schön!" flüsterte er und zog ihn zu sich heran und bedeckte seinen Körper mit Küssen. Dann öffnete er die Decke und legte sie über ihn. Koji jedoch, von Leidenschaft beflügelt, merkte dies nicht und ließ sich weiter von ihm verführen. Er fühlte wie seine Körper mit Izumis und beide Seelen zu einem Teil verschmolzen und eine Einheit bildeten. Warme Sonnenstrahlen fielen durch das Fensterglas und hinterließen einen Kreislauf von liebe hass und Zerstörung.