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It's only our secret

Gackt x Hyde
von

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The next step.

Hyde seufzte leise auf, als er spürte, wie sich die angenehme Wärme, die seinen Körper umgeben hatte, langsam verblasste.

Seine Augen waren geschlossen, doch er konnte deutlich ein Rascheln vernehmen, welches sich etwas von ihm entfernte.

„Hn..“, seufzend blinzelte er verschlafen auf und sah sich verwirrt um. Er lag auf dem Bauch, sein Kopf auf einem der weichen Kissen und die Arme neben seinem Kopf. Sein erster Blick fiel auf den edlen marmorierten Kamin. Das Innere des Kamins war pechschwarz. Er konnte sich dunkel an das warme feurige Licht erinnern, das gestern Abend darin entfacht worden war.

Müde schloss Hyde noch einmal seine Augen und zog das Kissen fester in sein Gesicht. Er stand noch leicht neben sich und war gerade dabei, die Puzzleteile in seinem Kopf zusammen zu fügen.
 

Er fühlte, wie ein leichter Schauer über seinen Rücken wanderte. Erneut öffnete er leicht die Augen, drehte seinen Kopf in die andere Richtung und erblickte schließlich Gackt, welcher Hyde gerade die Decke weggezogen hatte und somit den Großteil davon für sich beanspruchte.

Ein unzufriedenes leises Murren entkam Hyde, doch er war im Moment zu schwach, als das er die Decke wieder zu sich gezogen hätte. Er erinnerte sich, das gestern Abend doch zwei Decken hier waren... Wo war die zweite?

Träge richtete er seinen Oberkörper etwas auf und sah sich suchend nach der zweiten Decke um. Bei der Suche musste er allerdings feststellen, dass er quer über der Couch lag und nur mehr spärlich von Gackts beanspruchter Decke bedeckt war.

'Wo ist die zweite..?', dachte Hyde verwirrt und erblickte sie schlussendlich auf dem Boden. Sie musste wohl bei ihrem gestrigen Treiben von der Couch gerutscht sein, anders konnte er sich das nicht erklären..
 

Plötzlich fühlte Hyde, wie seine Wangen zu glühen begannen, als ihn dieser Gedanke heimsuchte. Er hatte gestern mit Gackt... er hatte...?

Der Ältere schluckte schwer und blickte an sich herab. Sein Kopf glich gerade einer überreifen Tomate, als er realisierte, dass er hier splitterfasernackt auf dem Sofa lag.

'Ach du je...', er biss sich leicht auf die Unterlippe und strich sich überfordert durch sein kurzes Haar. Dabei dachte er, das ganze hätte er nur geträumt..

'Anscheinend war es doch kein Traum..', dachte er verlegen, als er noch einen Blick auf Gackt warf, welcher mit dem Rücken zu ihm gewandt dalag. Ein Teil seines nackten Rückens lugte unter der Decke hervor, doch..was war das?

Hyde musste blinzeln und beugte sich ein wenig näher an Gackts Rücken heran. Täuschte er sich, oder waren das rote Kratzer, die über seinen ganzen Rücken verteilt waren?

Erneut zog er eine dunkelrote Farbe auf und drückte seinen Kopf in die Kissen. Sein Herz schlug wie verrückt gegen seine Brust, als sich langsam die Erinnerungen an die vergangene Nacht zusammenfügten.

Hyde schloss seine Augen und erinnerte sich an die sehnsüchtigen Küsse, Gackts heiße Haut und diese Leidenschaft, welche zwischen ihnen entbrannt war.

Ein angenehmes Gefühl durchflutete seinen Körper, als er sich an die zärtlichen Berührungen seines Freundes erinnerte, seine feste, wohltuende Umarmung und seine erregte, dunkle Stimme. Es war, als würde Hyde in einem Schnelldurchlauf noch einmal alles binnen Bruchteilen von Sekunden erleben.
 

'Oh Ga-chan..', dachte Hyde und blinzelte verlegen auf Gackt. 'Was machst du nur mit mir..'

Erneut vergrub er seinen Kopf in den weichen Kissen und verharrte noch wenige Moment in dieser Position, ehe er sich langsam aufrappelte.

Er fühlte ein unangenehmes Ziehen in seiner Beckengegend, als er sich unvorteilhaft bewegte. Schnell wurde ihm bewusst, das es wahrlich kein Traum gewesen sein konnte.. denn diese Schmerzen waren mehr als nur real.

Hyde biss die Zähne zusammen und zog sich in die Höhe. Er saß nun halbwegs aufrecht auf dem Sofa, seine Hände stützte er auf dem weichen Untergrund ab, um seine Schmerzen etwas zu lindern. Sein Blick war jedoch auf Gackt gerichtet.

Er fühlte noch immer dieses leichte Stechen, doch das hieß es zu ertragen. Schwach konnte er sich an ihr erstes Mal erinnern, wo die Schmerzen sogar noch schlimmer gewesen waren. Je öfter sie allerdings miteinander geschlafen hatten, desto mehr verschwanden sie.
 

Seufzend strich sich der Ältere durch sein zerzaustes Haar. Er fühlte sich ein wenig merkwürdig, wenn er an die vergangenen Tage dachte. Es kam ihm alles so unwirklich vor, alles, was bisher vorgefallen war..Gackts Einfühlsamkeit, seine Fürsorge und Verständnis. Auch die Gefühle, welche er für den anderen, trotz all der Jahre, hegte, waren nicht verschwunden. Es war, als wäre alles wieder neu aufgeblüht. Als wäre es nie weg gewesen.

Doch nun war es an der Zeit, einen neuen Schritt zu gehen.
 

Gestern Abend, als er stundenlang alleine in Gackts Schlafzimmer gelegen und mit sich selbst und seinen Gefühlen gekämpft hatte, war es ihm bewusst geworden.

Das, was er die letzten Jahre getan hatte, war falsch gewesen. Er hätte schon damals zu seinen Gefühlen stehen und das tun sollen, was sein Herz und sein ganzer Körper begehrten. Doch er war zu feige gewesen. Er hatte Angst, das bisschen, was er hatte, aufzugeben.

Hyde richtete seinen Blick wieder starr auf seine Hände, welche sich leicht in den Stoff des Sofas krallten.

Hätte er den Mut und die Kraft gehabt, hätte er sich für Gackt entschieden.

Doch so musste er sich für Megumi entscheiden, stets im Hinterkopf behaltend, dass sie diesen Wahnsinnigen angeschleppt hatte, der sein Leben völlig über den Haufen geworfen hatte.

Es war nicht einfach gewesen, dieses große Geheimnis für sich zu behalten, sich zu verschließen, aber dennoch so offen zu sein, dass keiner auf die Idee kam, das er dieses Opfer war, das damals zur Überführung des Serienvergewaltigers beigetragen hatte.

Allein bei diesem Gedanken wurde Hyde schlecht. Irgendwann hatte er gelernt damit zu leben, sich anders zu geben und den Schein einer heilen Ehe zu bewahren. Doch auch Megumi entfernte sich immer weiter von ihm, schlussendlich waren sie nur noch auf dem Papier verheiratet. Alles andere hatte sich verflüchtigt, sie hatten sich auseinander gelebt.

Hyde konnte sich ganz genau daran erinnern, wie oft er vor seinem Handy gesessen und es angestarrt hatte.

Wie oft hatte er Gackts Nummer gewählt, doch nie angerufen?

Wie oft hatte er eine Mail an ihn geschrieben, aber nie versendet?

Wie oft hatte er von Gackt geträumt und sich gewünscht, diese Träume würden real werden?

Wie oft hatte er sich gewünscht, morgens neben Gackt aufzuwachen? Doch stattdessen war er alleine in seinem großen Schlafzimmer, wo ihn die Zimmerdecke regelrecht zu erdrücken schien.
 

Hydes Kehle schnürte sich plötzlich schmerzhaft zusammen. Die Gedanken an die Vergangenheit raubten ihm den Atem. Es war schier unerträglich..

So oft war er morgens aufgewacht, die Augen ganz verklebt von den Tränen, unter denen er eingeschlafen war..
 

Der Ältere schüttelte hastig den Kopf. Er wollte nicht mehr an die Vergangenheit denken. Er musste nach vorne blicken, für sich und für Gackt.

Bei dem Gedanken an den anderen, blickte er noch einmal unsicher zu ihm. Gackt war weiterhin eingedeckt in die kuschelige Decke und schlief unbeirrt weiter. Er hatte wirklich noch nicht bemerkt, dass Hyde wach war.

Es war irgendwie seltsam, das Gackt länger schlief als er..

'Ich muss es tun..', dachte Hyde seufzend und rutschte langsam von der Couch. Sein Körper schmerzte noch immer von den gestrigen Nebenwirkungen, doch er war sich sicher, dass sie mit der Zeit verblassen würden.

Hyde erhob sich langsam von seiner sitzenden Position und schwankte augenblicklich, als er den festen Boden unter seinen Beinen fühlte.

„Uhg..“, murrte er leise und hielt sich noch einmal an der Couch fest, bevor er tatsächlich das Gleichgewicht verloren hätte.

Sein Kreislauf war wohl noch nicht ganz munter..

Er blieb einen kurzen Moment stehen, bevor er sich dann langsam in Bewegung setzte und leise in Richtung Wohnzimmertür schlich. Er wollte Gackt auf keinen Fall wecken, da er ihm sonst eine Erklärung schuldig war.

Er musste sich erst überlegen, was und vor allem, wie er Gackt alles mitteilen sollte. Schließlich war das ganze alles andere als einfach für ihn.
 

Hyde erreichte schlussendlich die Wohnzimmertür und fasste nach der Türklinke. Er zögerte einen kurzen Moment, linste noch einmal auf Gackt und drückte sie dann vorsichtig nach unten.

Wieder sah er besorgt auf Gackt, doch das leise Knarren, das die Tür von sich gab, schien den Schlafende nicht zu stören.

Erleichtert schlich sich Hyde nun aus dem Wohnzimmer, schloss die Tür hinter sich und marschierte ins Schlafzimmer, um dort seine Klamotten zusammen zu suchen. Die Tatsache, dass er hier völlig nackt durch die Wohnung ging, ignorierte er..schließlich war Gackt die einzige Person, die ihn hier so sehen konnte.

„Ah, da sind sie ja..“, Hyde entdeckte seine Kleidung, die ordentlich zusammengelegt auf einem Stuhl lag. Die letzten Tage hatte er sie nicht gebraucht, da er dauernd in Gackts übergroßen Klamotten rumgelaufen war..

Er nahm seine Sachen in die Hand und schnupperte leicht daran. Hatte Gackt seine Klamotten gewaschen? Sie rochen deutlich mehr nach Gackts, als nach seinem Waschpulver...

Ein leichtes Lächeln schlich sich über Hydes Lippen und er schüttelte leicht den Kopf. „Idiot..“, sagte er zu sich selbst und ging dann rüber ins Badezimmer.
 

Hyde legte seine Sachen ordentlich auf die kleine Ablage neben der Dusche, ehe er das Wasser einschaltete.

Er huschte unter das fließende Wasser und erschauderte, als ihn das kühle Nass berührte. Er konnte am besten nachdenken, wenn er unter einer Dusche stand, das war schon immer so gewesen..

Schließlich musste er nun überlegen, wie es weiter gehen konnte.

Sein Entschluss, Gackts Wohnung heute zu verlassen, stand schon seit gestern Abend fest. Er wollte ihm nicht länger zur Last fallen.

Doch der eigentliche Grund, warum er gehen musste, war, das er sich seiner Vergangenheit stellen musste. Er musste klare Entscheidungen treffen, damit er die Beziehung mit Gackt, sofern er es noch immer mit ihm versuchen wollte, beginnen konnte.

Er musste mit Megumi sprechen und reinen Tisch machen. Zwar würde er das mit der Vergewaltigung nicht erwähnen, doch er musste einen klaren Schlussstrich ziehen.

Es war zu deutlich, das auch Megumi kein Interesse mehr an ihn hatte...dazu musste er nur an ihre neue Affäre mit diesem Bob denken, den er vor ein paar Tagen per Telefon – mehr oder minder – kennengelernt hatte.

Er hatte auch ein wenig Angst, wenn er darüber nachdachte, wie dieses Gespräch verlaufen könnte. Entweder war sie einsichtig und würde ihm zustimmen, oder sie war es nicht.

Hyde wollte keine große Sache daraus machen, schließlich war schon lange klar, zumindest für ihn, dass das, was sie beide machten, keine Zukunft hatte.
 

Seufzend fasste er nach dem Haarshampoo und massierte es langsam in seine dunklen Haare. Er war sich durchaus bewusst, dass dieser Schritt bei weitem nicht einfach sein würde... vor allem würde es, wenn das ganze an die Öffentlichkeit kam, ziemliche Aufregung verbreiten, da war er sich sicher.

Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie seine Fans reagiert hatten, als Details ihrer Hochzeit durchgesickert waren.. Er hoffte nur, dass es diesmal keine solchen Details über ihre Scheidung gab.

Hyde hielt kurz den Atem an, als er den Kopf unter die Brause steckte, um sich das Shampoo aus seinen Haaren zu waschen.

Scheidung..was für ein grausames Wort. Am Anfang ihrer Beziehung hatte er nie daran gedacht, das sich das alles so entwickeln würde. Er war so verliebt gewesen..beinahe blind vor Liebe.
 

Der Frontsänger schaltete kurz das Wasser aus und nahm das Duschgel zur Hand. Er musste leicht schmunzeln, als er 'Platinum Egoist' auf der Verpackung las.

Gackt schaffte es doch immer wieder ihn abzulenken, dabei musste er nicht einmal anwesend sein.

Seufzend strich Hyde über die schwarze Verpackung des Duschgels und öffnete sie, um sich etwas von dem Gel auf die Hände zu geben.

Gedankenverloren begann er sich einzucremen. Er versuchte die passenden Worte zu finden, um mit Gackt und Megumi zu sprechen.. doch leider war er im Moment nicht sonderlich kreativ.

Wahrscheinlich war es das beste, einfach alles aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Er wusste, was er wollte... von daher sollte es ein leichtes sein, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
 

„Hm...“, der Ältere stellte das Wasser wieder an und wusch sich das wohlig duftende Duschgel ab. Dieser Duft hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf ihn.. Vermutlich, weil es ihn an Gackt erinnerte, der dauerhaft von diesem Duft umgeben war.

Seufzend stellte Hyde schließlich das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Von der Ablage fischte er sich ein großes, flauschiges Handtuch, mit dem er sich langsam abtrocknete, um sich anschließend anzuziehen.

Die Frage war auch, ob Megumi überhaupt zu Hause war... Doch das bezweifelte Hyde. Er konnte sich dunkel daran erinnern, dass sie die nächsten zwei Wochen unterwegs war, um ihre Reportage fertig zu machen..

Aber vielleicht hatte sie es sich ja anders überlegt und war früher als geplant zurück gekommen? Vielleicht um nach ihm zu sehen? Oder sie hatte diese Tatsache völlig ignoriert und war der Meinung, er würde es allein schaffen. Das wäre mal wieder typisch für sie. Und ihre Ausrede würde sicher darin bestehen, dass er doch immer unterwegs war und nie zu Hause, da könne er doch selbst auf sich aufpassen.

So etwas albernes. Zugegeben, er hatte in den letzten Jahren bewusst Abstand von seiner Frau genommen, jedoch war er stets freundlich ihr gegenüber gewesen und hatte nie versucht, sie irgendwie zu kränken oder ihr böse Dinge zu unterstellen.

Doch auch als es ihr schlecht ging, hatte er versucht für sie da zu sein... warum konnte das nicht auf Gegenseitigkeit beruhen?
 

Hyde rubbelte sich mit dem Handtuch seine Haare trocken, ehe er schließlich zum Fön griff. Da er gerade wieder halbwegs gesund war, wollte er nicht riskieren, dass er sich wieder eine Erkältung einfing.

Er hasste es krank zu sein. In diesen Momenten fühlte er sich so verdammt unnütz, da er nichts machen konnte. Das Fieber schien ihn regelrecht zu lähmen.

Der Ältere wuschelte sich durchs Haar, während er es mit dem Fön trocknete. Dabei blickte er schweigend in den Spiegel, stets sein Ebenbild beobachtend. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, hier so zu stehen, in Gackts Wohnung, mit dem Hintergedanken, dass sich nach dieser schier endlosen Zeit alles zum 'Guten' wenden würde...

Er musste nur stark genug dafür sein und durfte sich nicht unterkriegen lassen.

Doch Hyde war zuversichtlich. Schließlich hatte er Gackt an seiner Seite, der ihn in jedem Fall unterstützen würde, da war er sich sicher..

Hyde schaltete den Fön aus, nachdem seine Haare trocken waren. Er suchte die Ablage um das Waschbecken herum ab, da er sich sicher war, hier irgendwo etwas Haargel gesehen zu haben..

Schließlich konnte er nicht ungeschminkt aus dem Haus gehen.
 

Nachdem er es gefunden und seine Haare mit ein wenig Gel zurecht gezupft hatte, verließ er das Badezimmer.

Er ging ins Schlafzimmer, um dort seine Sachen zusammen zu suchen... doch er hatte nicht wirklich viel dabei gehabt, als er vor ein paar Tagen einfach so vor Gackts Tür gestanden hatte.

Er hatte auch kein Handy, schließlich lag das noch immer in seinem Auto in der Garage...

Das einzige, was hier noch rumlag, war Hydes Geldbörse, die er sich von dem Nachttischkästchen angelte und in seine große Hosentasche steckte.

Anschließend verließ er das Schlafzimmer und blickte noch einmal seufzend hinein, ehe er sich davon abwandte und langsam wieder in Richtung Wohnzimmer ging.

Hyde fragte sich, ob Gackt mittlerweile aufgewacht war? Schließlich war nun doch etwas Zeit vergangen.. Vielleicht hatte er ja bemerkt, das er nicht mehr da war?
 

Vorsichtig und leise öffnete Hyde die Wohnzimmertür und linste ins Innere.

Die Sonne hatte sich mittlerweile verstärkt ihren Weg durch die Jalousien gesucht, um den Raum in ein angenehmes helles Licht zu tauchen.

Gackt hingegen hatte sich tiefer unter der Decke vergraben und war dadurch kaum noch zu sehen. Lediglich seine Fußspitzen baumelten von der Couchkante.

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Hydes Lippen und er betrat das Innere. Es lag ihm wirklich fern, den anderen einfach so zu wecken... aber er wollte nicht gehen, ohne sich verabschiedet zu haben..
 

Langsam ging er auf das Sofa zu und überlegte bei jedem Schritt, ob er den anderen überhaupt wecken sollte oder nicht. Er fragte sich, wie er ihm die Situation erklären konnte, ohne das Gackt sich gekränkt fühlte.

„Hm..“, seufzend kam Hyde vor der Couch zum stehen.

Gackt hatte sich seit seiner Abwesenheit wieder auf dem Sofa bewegt, so dass er wieder 'richtig' darauf lag, den Kopf in den großen Kissen vergraben.

Der Ältere setzte sich an den Rand der Couch und beobachtete Gackt. Er lag auf dem Bauch und war vollständig unter der Decke vergraben. Man konnte jedoch einen Arm erkennen, der hervorluge, ebenso wie seine Füße, die am anderen Ende baumelten.

Hyde war erleichtert, das Gackt die Nacht so gut geschlafen hatte.

Vorsichtig streckte er die Hand aus, um die Decke langsam von Gackts Kopf zu ziehen. Der Jüngere schien diese Bewegung nicht sonderlich zu registrieren, sondern blieb weiterhin bewegungslos auf dem Sofa liegen.
 

Hyde seufzte erneut leise. Er selbst wäre dadurch vermutlich schon aufgewacht..

„Hm..“, also wollte er noch einen Versuch starten. Er legte behutsam seine Hand auf Gackts Schulter und streichelte den Arm entlang. Dieses Mal konnte er durchaus eine Regung bemerken, denn Gackt seufzte leise auf und drehte das Gesicht zu ihm. Allerdings waren seine Augen weiterhin geschlossen.

'Wach doch einfach auf..', dachte Hyde, merkte jedoch, dass der Jüngere weiterhin keine Anstalten machte.

Also beugte er sich vor, um Gackt einen leichten Kuss auf die Wange zu hauchen.

„Aufwachen..“, flüsterte er dabei und blickte erwartungsvoll auf den Schwarzhaarigen.
 

Doch endlich hatte Hydes Versuch, Gackt zu wecken, seine Wirkung gezeigt. Der Jüngere blinzelte leicht und sah sich verschlafen um.

„Hm..? Haido..?“, er sah verwirrt auf den Älteren, welcher neben ihm auf dem Sofa saß. Fertig angezogen.

„Was..ist los?“, Gackt drehte sich einmal seine eigene Achse und wollte sich gerade aufsetzen, als Hyde ihn daran hinderte und wieder in die weichen Kissen drückte.

„Sshh.., es ist alles in Ordnung.“, sagte der Ältere und lächelte ihn dabei leicht an.

„Ja, aber..warum..“, Gackt verstand nicht ganz, was hier plötzlich los war. Schließlich konnte er sich daran erinnern, das die beiden hier gemeinsam auf dem Sofa eingeschlafen waren und jetzt? Jetzt saß Hyde fertig angezogen und abmarschbereit neben ihm auf dem Sofa?

Da konnte doch etwas nicht stimmen. Oder hatte er das alles nur geträumt?

„Das..möchte ich dir erklären, Ga-chan..“, murmelte Hyde. Er hatte durchaus mit so einer Reaktion gerechnet, doch er versuchte ihn zu besänftigen. Gackt brauchte sich wirklich keine Sorgen machen, es ging ihm gut und er wusste, was er tat.
 

Gackt seufzte leise auf und nickte leicht. Dennoch setzte er sich nun ordentlich auf und blickte Hyde fragend an.

Hyde hingegen strich sich verlegen durchs Haar, da er nicht wusste, wie und vor allem, wo er am besten anfangen sollte..

„Anou..“, murmelte er und suchte nach Gackts Hand, welche in dessen Schoß lag.

„Ich werde wieder zu mir in die Wohnung gehen..“, begann Hyde langsam. „Es gibt da einige Dinge, die ich klären muss..“

Gackts Augenbraue wanderte leicht nach oben.

„Da ich nun ein paar Tage unerreichbar war, muss ich einiges in der Arbeit nachholen.. Mein Manager dreht sicher schon am Rad..“, erklärte Hyde weiter und sah unsicher auf Gackt.

„..Außerdem..hab ich da einiges mit Megumi zu besprechen..“, er festigte seinen Griff um Gackts Hand. Hyde spürte jedoch, wie der Jüngere diesen Druck erwiderte, was ihm ein gewisses Gefühl an Sicherheit versprach.

„Einige Sachen klären?“, fragte Gackt nach. Ihm war durchaus klar, dass es um Hydes Ehe mit Megumi ging..doch vielleicht hatte Hyde nun den Mut, ihm das alles zu erklären.

„Jah, ich möchte nicht mehr so weitermachen, wie ich es bisher getan habe..“, Hyde atmete tief durch. „Es müssen klare Entscheidungen gefällt werden, bevor ich mit dir zusammen sein kann..“
 

Gackt spürte, wie sein Herz plötzlich einen festen Sprung gegen seinen Brustkorb machte, als Hyde das so direkt ansprach. Damit hatte er nicht gerechnet, es war ihm ernst. Er wollte wirklich mit ihm zusammen sein.

Unbewusst nickte Gackt und lächelte schüchtern. Er freute sich über diese Worte, auch wenn es bedeutete, dass Hyde nun einen schweren Weg zu gehen hatte.

„Ich..möchte dir dabei helfen..“, sagte Gackt und drückte Hydes Hand bewusst fester. „Wenn ich nur irgendetwas für dich tun kann, dann sag es mir..“

Hyde musste leicht schmunzeln, als er diese Worte vernahm.

„Weißt du eigentlich, wie kitschig sich das anhört?“, er beugte sich kichernd zu Gackt vor. „Aber..ich werde darauf zurück kommen..sehr gerne sogar..“, er schenkte ihm ein liebevolles Lächeln.

„Das will ich hoffen..“, entgegnete Gackt und schmunzelte ebenfalls. Er spürte deutlich, das es Hyde besser ging, auch wenn es bedeutete, dass er ihn jetzt gehen lassen musste.

Gackt drückte Hydes Hand etwas fester und streichelte sanft mit seinem Daumen über dessen Handrücken. „Ich finde es schade, dass du jetzt gehen musst..“, flüsterte er leise. „Kannst du nicht noch zum Frühstück bleiben? Oder wenigstens auf eine Tasse Kaffee oder Tee?“

Doch Hyde schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, ich..sollte wirklich gehen..“, beharrte er auf seinen Entschluss.

Wenn er nicht gleich ging, würde sich alles noch weiter hinaus zögern, so dass er sein Vorhaben erneut hinausschob...und das wollte er nicht riskieren. Er wusste ja, wie geschickt Gackt darin war, ihn abzulenken.
 

„Aber ich melde mich, sobald ich mein Handy wieder aktiviert und die ersten Dinge erledigt habe, ja?“, versicherte der Ältere. „Ich möchte das alles so schnell wie möglich erledigen..“

Hyde blickte Gackt bei diesen Worten ernst an, mit einer Sicherheit, die Gackt überraschte. Er war es nicht gewohnt, diese Selbstsicherheit in Hydes Augen zu sehen...

Doch es machte ihn glücklich und zeigte ihm, dass Hyde neuen Mut und Kraft gefasst hatte.

„In Ordnung..auch, wenn ich dich nur sehr ungern gehen lasse..“, sagte Gackt und streckte seine zweite Hand aus, um Hydes Wange zu berühren. „Darf..ich dich wenigstens noch einmal küssen, bevor du gehst?“
 

Ein verlegenes Lächeln glitt über Hydes Lippen, als er die Worte des anderen vernahm. Natürlich durfte er das, schließlich wäre er nie ohne Abschiedskuss gegangen.

Hyde nickte angedeutet und beugte sich weiter vor, um an Gackts Lippen zu gelangen. Es war, als wäre der letzte Kuss vor einer halben Ewigkeit passiert, als sich ihre Lippen endlich berührten.

Ein wohliges Gefühl der Geborgenheit machte sich in Hyde breit, ließ ihn deutlich spüren, wie sehr er diese Zärtlichkeiten über die Jahre vermisst hatte..

Gackt war wirklich der Einzige, der ihm all diese Gefühle wieder geben konnte, ihn dazu brachte, sich danach zu sehnen.
 

Seufzend verfielen sie regelrecht in ihrem zuerst vorsichtigen Kuss, der stetig intensiver wurde.

Hyde wollte tief in seinem Inneren nicht gehen, er wollte nicht hinaus in diese kalte Welt, die ihn zurück an den Boden der Realität setzte.

Er wollte hier bei Gackt bleiben, bei dem Mann, der ihm so viel Geborgenheit schenkte, dass ihm schon beinahe schwindlig wurde.

Seufzend legte Hyde seine Hände an Gackts Schulter, als er spürte, dass dieser immer fordernder wurde. Er brauchte Halt. Seine Gedanken überschlugen sich förmlich..

Gackt ging es nicht anders, er wollte Hyde nicht so einfach gehen lassen. Dennoch wusste er, dass es nicht anders möglich war. Die Zeit mit ihm war viel zu kurz gewesen, gerne hätte er ihn noch länger in seiner Nähe gehabt..

Der Jüngere erschauderte leicht, als er Hydes kalte Hände an seiner Schulter fühlte. Es war ihm ein Rätsel, wie Hydes Körper immer so kalt sein konnte.. lag es wirklich an seiner Erkältung, oder an etwas anderem?

„Komm her..“, murmelte Gackt leise in den Kuss, ehe er seine Arme ausstreckte und sie um die Hüften des anderen legte. Er deutete Hyde an, sich näher zu ihm zu setzen... doch der Ältere zögerte im ersten Moment. Er war sich durchaus bewusst, dass Hyde nicht ewig hier bleiben wollte bzw. konnte.. doch er wollte ihn nicht frieren lassen.

„..Nur kurz..“, flüsterte er weiter, um Hydes Zögern die Stirn zu bieten – und damit konnte er punkten.

Er spürte, wie Hyde lockerer wurde und schließlich nachgab. Ohne ihre Lippen von einander zu lösen, dirigierte Gackt seinen Freund ein wenig, um ihn auf seinen Schoß zu platzieren, so dass er anschließend seine Arme um den schmalen Körper legen konnte.

Er konnte deutlich Hydes Schüchternheit fühlen, die ihn daran hinderte, das zu tun, was er wollte, ihn daran hinderte, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen..

Doch Gackt gab nicht auf, er konnte neben Hydes Unsicherheit auch fühlen, wie sehr er diese Berührungen genoss, sich näher an ihn drängte, um die Geborgenheit, die ihm Gackt schenkte, vollständig aufzunehmen.
 

Leise in den Kuss seufzend, ließ Gackt seine warmen Hände über Hydes Rücken wandern. Er spürte deutlich, wie der Ältere unter seiner Zärtlichkeit erschauderte und sich unbewusst nach mehr sehnte.

Der Ältere schmiegte sich vertraut an Gackt, nahm sehnsüchtig alles auf, was Gackt ihm gab. Er war hungrig nach den Berührungen des anderen, obwohl er vergangene Nacht bereits alles in sich aufgenommen hatte, was der Jüngere ihm gegeben hatte.

Er spürte deutlich, wie Gackt seinen Hunger bemerkte und ihm wieder etwas mehr gab. Der Kuss wurde intensiver, die Zunge Gackts forderte Hydes gesamte Konzentration ein.. Das Gefühl begehrt zu werden, war für den Älteren unbeschreiblich. Zugern gab er sich diesen Empfindungen hin, die seinen ganzen Körper erschaudern ließen.. doch leider war da noch immer dieser Hintergedanke, diese Erinnerung, dass er noch etwas wichtiges zu erledigen hatte, ehe er sich auf das gesamte Paket freuen konnte..

Mit seiner Konzentration kämpfend, suchte Hyde nach Gackts Armen, die sich um seine Hüften gelegt hatten. Seufzend entzog er sich der warmen Umarmung, verhakte ihre Finger ineinander und drückte Gackts Hände fest neben seinen Kopf an die Sofalehne.

„Ich..liebe dich..“, hauchte Hyde wehmütig, als er sich aus der Umarmung befreit hatte. Dennoch küsste er Gackt noch einmal fest. Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend, dass er durch diesen Kuss ersticken wollte..

Aber leider half es nichts. Eine unangenehme Unsicherheit machte sich in dem Älteren breit, die ihm die Luft zum Atmen raubte.

Langsam löste Hyde seine Lippen von Gackts. „Danke..für alles..“, flüsterte er leise dagegen. Seine Augen waren weiter geschlossen, doch er konnte Gackts stockenden Atem deutlich spüren.

Er konnte sich vorstellen, dass sich nun wieder Fragen aufgetan haben..doch Hyde war sich nicht sicher, ob er diese beantworten konnte..

Seufzend richtete sich Hyde auf und öffnete seine Augen. Sein Blick war verschwommen, heiße Tränen hatten sich in seinen Augenwinkeln gebildet..

„Huh..?“, Hyde schluckte schwer und spürte, wie ihm die heißen Tränen über die Wangen glitten.

Er blickte in Gackts besorgtes Gesicht, der zärtlich seine Hand an Hydes Wange legte. „Haido..?“

Doch der Angesprochene schüttelte hastig den Kopf. Warum weinte er plötzlich?

„Haido, hey..“

„Nichts..Es ist nichts..“, murmelte Hyde stockend und schloss für einen Moment die Augen. Noch immer war sein Brustkorb schmerzhaft verkrampft, die Luft zum Atmen fehlte.

Er fühlte, wie Gackt ihn wieder zu sich zog, fühlte erneut die feste Umarmung des Jüngeren, welcher ihm den nötigen Halt gab.

„Es ist kein Abschied für immer..“, flüsterte Gackt. Er hatte eine Ahnung, warum Hyde plötzlich so aufgelöst war, doch es war an Hyde, es herauszufinden.

„Ich bin immer für dich da, du kannst jederzeit anrufen oder vorbeikommen..“, sanft ließ er seine Finger durch Hydes Haar wandern, stets darauf bedacht, die gestylte Frisur des anderen nicht zu zerstören.

„..Oder ich komme zu dir, ganz wie du möchtest..“
 

Hyde nickte nur abwesend und lag weiterhin mit geschlossenen Augen an den anderen gelehnt. Er versuchte seinen aufgeregten Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, der ihn gerade sämtliche Kraft raubte.

Es war nicht leicht für ihn, diesen Abschnitt in seinem Leben zu machen. Wenn er sich jetzt schon so schwer tat, allein von Gackt hier weg zu kommen... wie sollte es dann mit Megumi weitergehen? Hätte er überhaupt die Kraft, ihr gegenüber zu stehen?

„Hn..Hai..“, flüsterte Hyde nach einer Weile und richtete sich langsam wieder auf. Sein Blick war zur Seite gerichtet und er hoffte, dass seine Haare die Sicht auf sein Gesicht versperrten..doch das war leider nicht so.

Gackt konnte deutlich jede Regung des anderen beobachten.

„Wir werden uns bald wieder sehen..Du gehst jetzt in aller Ruhe nach Hause und klärst die ersten Dinge und.. dann telefonieren wir, ja?“, Gackt versuchte Hyde anzulächeln und ihm etwas Mut zu zu sprechen, doch für Hyde war es nicht so einfach. Er war derjenige, der mit der ganzen Situation fertig werden musste und nicht Gackt..

„Hm..Hai..“, murmelte er und nickte angedeutet. Er zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, doch Gackt merkte sofort, dass es erzwungen war.

„Ich kann dich auch gern begleiten, wenn du möchtest..“, bot der Jüngere an.

„Nein, das ist nicht nötig..“, seufzte Hyde und löste sich schließlich aus Gackts Umarmung. „Ich werde mir ein Taxi nehmen.“, er atmete tief durch. „Sollte Megumi wirklich zu Hause sein, wäre es nicht gut, wenn ihr aufeinander treffen würdet..“, seufzte er leise und stand schließlich vom Sofa auf.

Er ließ Gackt nicht einmal die Möglichkeit, etwas zu erwidern, sondern marschierte sofort zielstrebig auf die Wohnzimmertür zu, um in den Vorraum zu gelangen. Er durfte nicht so sehr darüber nachdenken, was sein konnte oder würde... schließlich war es ihm nicht möglich, diese Verantwortung auf jemand anderen zu übertragen. Er musste da selbst durch, er musste sich seiner Vergangenheit und seiner Zukunft stellen.
 

Seufzend streifte sich Hyde seinen langen schwarzen Wintermantel über, ehe er sich seine Schuhe anzog. Er spürte noch immer diese Unsicherheit in seinen Knochen. Es schien sich dort regelrecht festgefressen zu haben.

Völlig in Gedanken versunken, bemerkte er nicht, wie Gackt sich in die Tür gestellt hatte und ihn beobachtete. Der Jüngere hatte sich seinen Morgenmantel übergestreift und blickte schweigend auf Hyde, welcher noch immer völlig fertig mit sich und der Welt war.

„Bist du dir sicher, dass ich dich nicht fahren soll? Ich kann dich doch vor dem Hotel aussteigen lassen, dann sieht mich Megumi nicht...“, setzte Gackt wieder an, um Hyde umzustimmen.

Doch dieser schüttelte sofort seinen Kopf. „Nein, du hast schon so viel für mich getan, Ga-chan..“, murmelte Hyde und seufzte. „Das kann ich nicht annehmen..“
 

Auch Gackt seufzte und lehnte weiter an der Wohnzimmertür. Er musste die Entscheidung des anderen akzeptieren, er wollte sich nicht aufzwingen.

„Meine Tür steht immer offen..Vergiss das nicht.“, sagte er stattdessen und blickte eindringlich auf Hyde, welcher noch immer versuchte, sich seine Schnürsenkel zuzumachen. Doch er war so nervös, das er schier eine halbe Ewigkeit dafür brauchte.

„Hai..“, flüsterte der Ältere und atmete tief durch, als er es endlich geschafft hatte.

Seufzend stand er wieder auf und blickte auf Gackt.

„Ich bin dir sehr dankbar für alles..“, flüsterte Hyde und verbeugte sich noch einmal förmlich. Er war Gackt so viel schuldig, doch er konnte ihm einfach nichts zurückgeben...stattdessen bereitete er ihm immer mehr Sorgen, obwohl er das gar nicht wollte.

„Hör auf damit.“, sagte Gackt in einem etwas strengerem Ton, während er auf Hyde zuging. „Du brauchst dich nicht dauernd zu bedanken. Ich bin froh, wenn du das Angebot annimmst..“, er lächelte den Älteren leicht an, als er vor ihm zum stehen kam.
 

„Ich weiß..“, seufzend blickte Hyde auf. Er hatte einfach Angst. Angst vor dieser Ungewissheit..

Gackt lächelte leicht. „Es ist nicht einfach, tut mir leid. Ich sollte mich auch in Geduld üben..“, murmelte er und legte vorsichtig seine Hand auf Hydes Wange.

Langsam strich er ihm die verbliebenen Überreste der Tränen zur Seite.

„Wir telefonieren, ja..?“, flüsterte er und beugte sich vor, um Hyde noch einmal einen leichten Kuss auf die Lippen zu hauchen. „..Ich liebe dich, vergiss das bitte nicht..“
 

Hyde schloss für diesen kurzen Moment die Augen und genoss den zarten Kuss. Es fühlte sich an wie eine Feder, die an seinen Lippen kitzelte.

Zögernd nickte er und ging einen Schritt zurück. „Bis dann..“, flüsterte er und verließ daraufhin sofort die Wohnung.

Gackt hingegen seufzte auf und blickte Hyde schweigend hinterher, als er hinter der Tür verschwunden war. Er hoffte sehr, dass alles gut gehen würde..
 

Der Ältere hingegen lehnte an der Wohnungstür Gackts, hatte die Augen fest zugekniffen und atmete tief durch. In seinem Kopf schwirrten so viele Gedanken, so viele Emotionen, die es erst einmal hieß, unter Kontrolle zu bringen.

Es war nicht leicht und der nächste Schritt würde hart werden.. Doch er hatte Gackt, der ihm den Rücken stärkte.

Hyde kramte etwas in seiner Jackentasche herum und zog seine schwarze Sonnenbrille hervor. Trotz Winter hatte er immer eine dabei. So etwas war irrsinnig praktisch, wenn man nicht erkannt werden wollte... wobei die Tatsache, das man eine Sonnenbrille mitten im Winter trug, ja auch nicht gerade unauffällig war.

Doch das war Hyde egal, niemand sollte seine vor Tränen geröteten Augen sehen. Die Sonnenbrille sollte ihm den nötigen Schutz bieten.
 

Seufzend marschierte Hyde schließlich aus dem Gebäude. Er spürte mit jedem Schritt, wie seine Beine schwerer wurden. Doch er durfte nicht aufgeben, es war Zeit sich dieser Herausforderung zu stellen.

Sich selbst Mut zusprechend trat er schließlich ins Freie. Der kalte Wind wehte ihm um die Nase, so dass er den Kragen seinen Mantels höher ziehen musste.. Die Sonne kämpfte sich weiter ihren Weg durch die dichten Wolken, welche mittlerweile wieder vorgezogen waren.

Es war an der Zeit sich seiner Vergangenheit zu stellen.
 

Hyde ging ein paar Schritte weiter zum Straßenrand und winkte sich das nächste Taxi herbei. Es war an der Zeit, das richtige zu tun.
 


 

TBC.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-11-25T07:23:01+00:00 25.11.2012 08:23
Na endlich....
man das wurde ja auch Mal Zeit, dass Hyde klare Verhältnisse schafft.
Ich denke es gibt schlimmeres, als das....
was ich genial finde, als Hyde mit den Tränen kämpfte, purzelten die meinigen über die Wangen und erschwerten mir bisweilen das Lesen.
So gefühlvoll und ebenso nachvollziehbar das was Hyde in seinem Inneren durchmacht....
umso schöner dass sich Hyde, Gackt sicher sein kann....
das dürfte für den Älteren doch der ehrlichste Liebesbeweis sein....
Ich freu mich schpn auf das nächste Kappi und stehe mit Gachan direkt "unsichtbar" hinter Hyde und drücke ihm beide Daumen das für ihn das Ganze nicht soooooooo schlimm wird....

Lieben Gruß und einen schönen Sonntag
Aya-chan60 ^_^



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