Der erste Schnee
dum die dum.
ich wollte nur sagen, es wird noch trauriger...hehe. es nimmt ein überraschendes ende. und nur so: ich bin KEIN fan von Happy ends...sori...+evil grin+
fühlt euch geknuddält. lella
Am nächsten morgen, als Hermine die Treppen hinab stieg und in den GR blickte, wollte sie auf der Stelle umdrehen. Ron saß dort und sah hoffungsvoll zu ihr auf. Sie schluckte und sofort kamen ihr wieder die Tränen hoch, aber sie schluckte sie schnell herunter.
Das Mädchen setzte ein Lächeln auf und ging den Rest der Treppe hinab.
Es war das letzte Frühstück, das die Schüler noch alle gebündelt hier verbrachten. Ron würde nach Hause fahren, mit Harry und Ginny, um Weihnachten zusammen zu verbringen. Er hatte sie darum gebeten, mit zu kommen, aber sie hatte gemeint, sie würde zu ihrer Mutter fahren. Aber sie wusste, dass das nicht stimmte. Sie hatte ihn angelogen.
"Hermine...morgen!", Ron stand auf und gab ihr einen Kuss.
"Morgen...", erwiderte sie matt und er sah sie fragend an.
"Was ist los?"
"Nichts...!", meinte sie und neigte den Kopf zur Seite.
"Sag schon...!!"
"Ja, aber es ist doch nichts!!", sie nahm ihre Büchertasche, "ich will vor dem Frühstück nochmal in die Bibliothek!", meinte sie leise und schob sich an ihm vorbei nach draußen.
Ron sah ihr wehleidig nach.
Natürlich ging sie nicht in die Bibliothek. Allerdings ging sie auch nicht zielstrebig dort hin, wo sie hinwollte. Immer wenn sie vor der KFtür stand, machte sie kehrt und ging noch ein paar Gänge weiter, nur um dann wieder zurückzulaufen.
Beim ungefähr 10ten Mal, entschied sie sich, reinzugehen.
Sie sprach sich noch etwas Mut zu und öffnete dann die Tür.
Es war ein angenehmes Licht im Raum hinter der Tür, er war durch ein warmes, gelbes Licht erfüllt, dass Hermine gleich viel wohler stimmte.
Sie trat auf einen der Vorhänge zu, von dem sie wusste, dass Draco dahinter lag.
Sie ging um den zugezogenen Vorhang und erblickte Draco, wie er da lag und schlief.
Ihr Herz erwärmte sich sofort und sie begann zu lächeln. Vorsichtig und leise ließ sie sich auf einen Stuhl neben dem Bett nieder, um Draco zu beobachten, er lag da, wie ein kleines Kind umklammerte er die Decke und schien unruhig zu schlafen.
"Nein...nicht...lass...Mine..." Hermine war überrascht über das, was er da von sich gab.
"Mir egal...ich liebe sie!", brummelte er weiter und das Mädchen sah ihn erstarrt an. Er träumte von ihr.
Plötzlich fand sie Dracos graue Augen vor sich, wie sie sie anstarrten.
"Wie lange sitzt du schon da?", fragte er.
"Ni-Nicht lange!", stammelte sie.
"Lange genug um-"
Sie nickte. Er seufzte.
"Schlecht geträumt?", fragte sie und diesmal nickte er.
"Willst du darüber reden?"
"Nein..."
Beide schwiegen und Hermine wusste gar nicht, wieso sie hier war. Sie hatte Ron, war glücklich, zumindest redete sie sich das ein, war über ihn hinweg, auch das redete sie sich nur ein, und doch zog es sie immer wieder hierher. Zu ihm.
"Hast du den Brief gelesen?"
Hermine nickte und stand auf.
"Was-"
"Ich weiß gar nicht, wieso ich hier bin und was ich hier suche...ich sollte gehen!", aber bevor sie sich abwenden konnte, griff er ihr Handgelenk und zog sie bis runter zu sich, sodass nur noch ein paar Zentimeter die beiden geröteten Gesichter trennten. Seine Hand wanderte in ihren Nacken und er zog sie mit sanfter Gewalt weiter zu sich herunter und küsste sie.
Auf der Stelle wurde ihr heiß und kalt auf einmal, ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper und sie begann zu zittern. Hermine schloss die Augen und erwiderte den Kuss, er küsste sie mit einer Leidenschaft, die sie schon immer in ihn vermutet hatte. In ihm drin brannte Feuer, doch seine Schale war eiskalt, aber in diesem Moment wusste sie, er hatte sich endgültig für sie geöffnet.
Aber plötzlich sah sie das Bild von Ron vor ihren Augen und löste sie von dem Blonden, der sie lächelnd ansah und immer noch nicht losließ.
"Ich weiß es...du liebst mich!", wisperte Draco und Hermine drehte sich schnell weg von ihm um ihn nicht sehen zu lassen, dass er recht hatte.
Es war ihr nun mehr als bewusst gewesen, sie musste etwas tun, sie wollte Ron nicht weiter ausnutzen...es war falsch.
"Gute Besserung...", murmelte sie und ging.
Schnell ging sie zur GH zum Frühstück, wo sie sich etwas atemlos neben Harry niederließ, gegenüber von Ron, sie wollte sich jetzt nicht neben ihn setzen.
Hermine spürte, wie er sie ansah, sie sah ihn zurück an und schluckte. Seine braunen Augen sahen sie lächelnd an. Sie waren nicht so geheimnisvoll wie die vom Slytherin, aber sie strahlten immer eine Wärme aus, die sie so geborgen fühlen ließ.
Was wäre, wenn sie es ihm einfach nicht sagen würde. Sie wollte es ihm nicht sagen und ihn somit verletzen. Aber würde es ihn nicht noch mehr verletzen, wenn sie es nicht sagen würde?? Was wäre mit Draco? Es wäre unfair. Vielleicht sollte sie sich von beiden distanzieren. Es waren sowieso nur noch ein paar Wochen...
"Hermine? Kann ich dich mal kurz sprechen?", fragte Ron vorsichtig und berührte sie sanft am Arm.
Kein Kribbeln so wie vorhin bei Draco.
"Sicher!"
Sie erhob sich und folgte ihm nach draußen in die Eingangshalle.
"Willst du nicht lieber mitkommen?", fragte Ron sie, wie er es schon so oft getan hatte.
Hermine hatte immer noch ein leicht gerötetes Gesicht und schüttelte den Kopf.
"Nein...ich muss nach Hause!"
"Mine...ich weiß, dass du nicht nach Hause fährst.", antwortete Ron ruhig und sie sah ihn erstaunt an.
"Ginny hat gesehen, dass du deine Koffer noch nicht gepackt hast..."
"Oh...ja...weißt du, ich wollte dich nicht mit einer Absage verletzen...und und...naja ich möchte nicht nach Hause. Ich bleibe lieber hier und-"
"Ist es wegen Malfoy?"
Hermine sah ihn noch erstaunter an.
"NEIN...natürlich nicht..."
"Lüg mich bitte nicht an, dafür liebe ich dich zu sehr!", meinte Ron und das versetzte Hermine einen Stich im Herzen.
"Nein. Ich lüge dich nicht an, Ron, Malfoy ist mir egal, wirklich! Wir schreiben, okay?"
"Ja. Gut. Aber falls irgendwas ist, egal was, sag bescheid und ich hol dich, okay?"
"Okay!"
"Nach den Ferien ist doch ein Ball. Gehst du mit mir hin?", fragte er sie und sie sah ihn kurz traurig an, nickte dann aber.
"Natürlich!"
"Danke. Leg dich schlafen, Hermine, du siehst ziemlich müde aus."
Sie nickte. "Aber ich wollte zum Bahnhof..."
"Ich wecke dich, wenn wir gehen!"
"Okay."
"Schlaf gut", er gab ihr einen Kuss, "ich liebe dich!"
Sie erwiederte nichts, sondern ging nach oben.
Ron weckte sie nicht. Er ließ sie schlafen...
Irgendwann wachte Hermine von selbst auf und musste erschrocken feststellen, dass es draußen schon dämmerte. Sie hatte den ganzen Tag verschlafenund somit auch den Abschied von ihren Freunden. Müde wischte sie sich den Schlaf aus den Augen und sah sich in dem gedämmten Zimmer um.
Keiner war mehr hier. So gut wie alle Schüler aus Hogwarts waren verschwunden...wirklich alle?? Sie fragte sich, ob Draco hier war oder ob er nach hause gefahren sei. Aber wieso sollte er nach hause fahren?? Er hatte nichts davon.
Sein Vater saß in Askaban und seine Mutter war bestimmt wieder in St. Mungo.
Sie seufzte und ihr Blick fiel auf den Stuhl neben ihrem Bett, über dem Rons brauner R-Pulli lag. Sie lächelte sanft. Er hatte ihn ihr da gelassen.
"Damit du nicht so alleine bist und frierst!", hatte er gemeint und sie so angelächelt, wie er es immer tat.
Sie blieb noch kurz sitzen und schaute aus dem Fenster. Es schneite.Das waren die ersten Schneeflocken dieses Jahr.
Müde rutschte sie aus dem Bett und ging in den Waschraum um sich ausgiebig heiß zu duschen. Nach einer Weile stieg sie aus der Dusche und stellte sich vor den Spiegel.
Sie hatte sich so sehr verändert. Sie erkannte das Mädchen im Spiegel gar nicht mehr.
Früher hätte sie niemals Ron angelogen, ihm etwas verschwiegen. Früher wäre sie wahrscheinlich auch nie mit Draco zusammen gekommen. Was war passiert?
Sie zog sich an und schlenderte nach unten in den GR. Alles war leer. Sie war anscheinend die einzige Gryffindor, die hier war. Das Feuer im Kamin knisterte munter vor sich hin und erwärmte den GR. Hermine machte sich weiter auf den Weg in die GH, wo alles schon weihnachtlich geschmückt war. In fast jeder Ecke im Schloss stand ein Tannenbaum, verzauberte Mistelzweige flogen durch die Gegend und Geisterchöre sangen weihnachtliche Lieder.
Hermine betrat die Halle und setzte sich an den Gryffindortisch, sie war tatsächlich die einzige. Sie ließ den Blick durch die Halle schweifenund stellte fest, dass 4 Ravenclaws und 3 Hufflepuffs an ihren Tischen saßen - und 1 Slytherin.
Der blonde Junge stocherte in seinem Essen herum und hatte den Kopf auf die Hand gestützt. Draco war heute morgen entlassen worden und langweilte sich, niemand war da, mit dem er etwas unternehmen konnte.
Er sah auf und sah sie. Hermine. Er lächelte und legte die Gabel ab.
Hermine sah ihn an, ohne irgendeine Regung zu zeigen.
Er erhob sich und ging zu ihr herüber.
Hermine sah zu ihm auf, als er plötzlich neben ihr stand.
"Wa-Was...?"
Er grisnte und setzte sich.
"Hi"
"Hey...", sie sah ihn verwirrt an.
"Wie gehts dir? Gut?"
Sie nickte.
Er machte weiter, als sei nichts gewesen.
"Also...Draco weißt du, ich find das schon komisch, dass du jetzt plötzlich hier neben mir am GRYFFINDORtisch sitzt und plauderst, als sei nichts gewesen!"
"Hmm...gut. Wie hättest du es denn gerne?", er war ihr so nah, dass sie sich kaum frei bewegen konnte.
"Draco. Uns kann jeder sehen!", wisperte sie und er rutschte weg, um sich zu vergewissern, wer sie sehen konnte.
"Aha. Wer denn??"
Die paar Schüler, die hier waren, stellten nun wirklich keine Gefahr da.
"Hermine, wir müssen uns mal aussprechen, okay?"
Sie nickte und blickte in ihr Eigelb.
Er stand auf und hielt ihr die Hand hin. "Komm"
"Jetzt?"
"Jetzt!"
Sie ergriff seine Hand und ließ sich von ihm nach draußen ziehen.
"Draco...es ist kalt hier, lass uns drinnen reden!"
"Ich mag Schnee!", meinte er nur, nahm seinen Umhang ab und legte ihn Hermine um die Schultern.
"Er ist so schön kalt und weiß...so rein...unschuldig!"
Hermine sah ihn verwirrt an, zog aber den Umhang fester.
"Weißt du Mine, es macht mich fertig, dich mit Weasley zu sehen. Ich weiß doch, dass dir nichts an ihm liegt!", er sah sie an.
"Mir liegt etwas an ihm"
"Aber doch nur...Freundschaft, oder? Es ist nicht das, was wir zusammen haben!"
"Wir haben nichts zusammen!"
"Doch...der Kuss gestern!"
"Das war ein Fehler!", sagte sie leise, aber so, dass Draco es verstand.
"Hmm...denkst du? Wieso bist du in den KF gekommen?"
"Ich hab mir Sorgen um dich gemacht! Schließlich ist es ja meine Schuld, dass du von Ron veprügelt wurdest..."
"Das stimmt!", warf Draco ein. "Aber-", er umarmte sie, "ich würd es jeder Zeit wieder mit mir tun lassen, wenn uns das wieder zusammen bringen würde!"
Sie sah zu ihm auf und lächelte.
"Es tut mir Leid...sehr Leid, Hermine, ich wollte dich nie verletzen..."
"Dann hättest du die Wette nie annehmen sollen!", meinte Hermine trocken.
"Da kannte ich dich noch nicht. Gib es zu, du hast mich gehasst, bevor wir uns richtig kennen gelernt haben, oder?"
Sie nickte grinsend.
"Siehst du, so ging es mir auch. Aber man sieht ja wie schmalder Grad zwischen Hass und Liebe ist!", meinte er weise und sie schmunzelte.
"Ich liebe dich Draco!"
"Ich dich auch", er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie.
