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Helden & Diebe

Harry x Draco, Darkfic
von

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2ter Dietrich

Diagon Alley war belebt und vibrierte fast mit dem Geräusch von sich unterhaltenden, schwatzenden und einkaufenden Hexen und Zauberern.

Unbemerkt von den Menschen huschte ein rotes Pelzwesen an einer Seite der Straße durch die Menschenmasse. Der Fuchs wand sich durch Gruppen von Kindern, huschte über Straßeneingänge und schien zielstrebig auf einen bestimmten Ort hinzuzuhalten.

Bei zwei älteren Damen hielt er plötzlich inne, als wenn er etwas Interessantem lauschen würde.
 

"... schrecklich, nicht wahr? Ich dachte mir gleich, als plötzlich die Nachricht von ihrer Unschuld kam: Da kann etwas nicht stimmen! Und ich sage dir, Matilda, da hat etwas nicht gestimmt! Erst diese ganze Sache wegen den Schwarzen Prinzen und jetzt sind sie die neuen Dunklen Lords! Fürchterlich!"

"Ja, Hilde, genau so wie du es sagst, ist es auch: Fürchterlich. Von dem was ich gehört habe, soll der Schwarze Schlangenprinz Du-Weißt-Schon-Wen getötet haben nur um danach mit dem Schwarzen Silberprinzen die Macht zu übernehmen. Und als Dumbledore sie aufforderte, die Todesser preis zu geben und nach Azkaban zu stecken, sollen sie natürlich dagegen gewesen sein!"

"Natürlich waren sie dagegen! Das war doch von denen geplant, Matilda! Garantiert! Die beiden hatten von Anfang an nichts anderes vor, ich sage es dir! Oh Matilda, was sind das nur für schreckliche Zeiten? Erst Du-Weiß-Schon-Wer und jetzt die Schwarzen Prinzen! Man kann schon fast gar nicht mehr auf die Straße vor Angst..."

"Aber, aber, Hilde, so ist es doch gar nicht. Die Schwarzen Prinzen sind viel zu jung. Dumbledore soll sie schon in die Enge getrieben haben. Und sie sollen nicht mehr so viele Anhänger haben wie Du-Weißt-Schon-Wer. Viele Todesser wurden gefangengenommen, das weißt du doch. Sicherlich sind die beiden Schwarzen Prinzen bald schon in Azkaban."

"Hoffentlich, Matilda, hoffentlich!"
 

Der Fuchs riss sich aus seiner Starre und huschte weiter. Durch Diagon Alley, geschwind nach Knockturn Alley und dann durch ein Labyrinth von Gässchen bis in einen kleinen Hinterhof.

Dort, in schwarze Roben mit herunter gezogenen Kapuzen gekleidet, standen drei Gestalten.

"Und wenn nun keiner kommt?", zischte eine der dreien gefährlich.

"Es wird jemand kommen, überall kontaktieren sie unsereins.", meinte der Zweite ruhig

"Hoffentlich, hoffentlich.", murmelte der Dritte.
 

Der Fuchs verwandelte sich wieder in Draco Malfoy und trat aus dem Schatten der Hauswand heraus.

"Guten Morgen meine Herren."

Die drei wirbelten erschrocken herum. Draco verschränkte seine Arme und grinste.

"Nott, Avery und... McClister, wenn ich richtig liege."

Der erste senkte seinen Zauberstab, den er gerade gezückt hatte, wieder.

"Draco Malfoy. Ich hatte ernsthaft nicht erwartend, hier wirklich auf jemanden zu treffen." Ein gewisser Respekt schwang in der Stimme des ehemaligen Todessers mit.
 

Draco schnaubte. "Wir halten unsere Verabredungen immer ein. Aber, nun lasst uns direkt zur Sache kommen." Er holte eine Art Taschenuhr aus seiner Hose und klappte sie auf. Ein leises Ticken war zu hören.

"Harry Potter."

Die Uhr glühte rot, tickte lauter und schließlich projizierte sie eine Art Bild in die Luft während ein leichter Lichtstrahl auf Dracos Gesicht gestrahlt wurde, fast so, als würde die Taschenuhr zu einer Seite hin abstrahlen. Die drei Todesser sogen erschrocken Luft ein, als auf diesem Bild tatsächlich das Gesicht von Harry Potter zusehen war.

"Ja Draco? Hast du sie gefunden?", fragte der flimmernde Harry.

Draco nickte. "Nott, Avery und McClister."

Harry nickte ebenfalls. "Gut. Ich habe McNair. Pass auf, Auroren sind in Knockturn unterwegs."

Draco nickte. "In Ordnung. Gespräch beenden."
 

Das projizierte Bild und der Lichtstrahl verschwanden und Draco packte die Taschenuhr wieder weg. "So. Folgt mir."

Die drei Zauberer dachten erst gar nicht daran, dem blonden Mann zu widersprechen.
 

Draco hob die Kapuze seines Gewandes, dass einer Mischung aus Robe und Mantel ähnelte, und zog sie sich weit übers Gesicht. Geschwind huschte er dann fast den gleichen Weg wieder zurück, den er gekommen war, die drei ehemaligen Todesser dicht an seinen Fersen.
 

Schmunzelnd lief er die Straßen von Knockturn Alley entlang, sein Blick immer auf die umherlaufenden Menschen gerichtet.

Wie einfach schien doch sein ,altes' Leben als Dieb gewesen zu sein, wenn er es mit seinem jetzigem verglich...
 

Der Silberprinz.

Der zweite dunkle Lord.

Ein Titel, den er nicht wirklich verdient hatte, nicht wirklich wollte und dennoch zugeschrieben bekam.

Oh ja, wie fürchtete die Welt sie nun. Ihn und seinen geliebten Harry, den wahren dunklen Lord. Den einzigen dunklen Lord.
 

Flashback
 

Dumbledore erholte sich als erster von dem Schock über die Nachricht, dass Harry nun der neue dunkle Lord war.

Ein siegessicheres Lächeln kam über die Lippen des Schulleiters.

"Das ist eine noch bessere Wendung der Ereignisse als angenommen. Nun brauchen wir die Todesser nicht mehr zu jagen, wir können sie durch Harry einfach festnehmen und einsperren."
 

Draco hatte kritisch zu Dumbledore geschaut. Etwas an dem Ton, in dem der Alte das gesagt hatte, hatte ihm nicht gepasst...

Und ein Blick zu Harry verriet ihm, das sein geliebter Schlangenprinz das ebenso sah.
 

Flashback ende
 

Kurz stoppte der 27-jährige und sah sich um. Als er niemanden, der Auror-verdächtig aussah erblicken konnte, winkte er den ehemaligen Todessern kurz zu und verschwand erneut in einem kleinen Gässchen.

Draco lief schnell und huschte möglichst nah an den Hauswänden entlang, während er durch die vielen kleinen Gässchen und Nebenstraßen von Knockturn ging. Er spürte das schwere Keuchen der drei Männer hinter ihm, die alle keine körperliche Bewegung gewohnt waren. Es waren relativ gut situierte Zauberer aus purblütigen Familien - Sport betrieb man nur zum Zeitvertreib, und wozu hatte man denn die Magie?
 

Das würden sie an sich ändern müssen, meinte Draco geistig zu sich. Harry und er würden Leute brauchen, die auch mal zwei Meter laufen konnten ohne dabei gleich keuchend zusammen zu brechen. Keine Hochsportler, nein, aber weglaufen, flüchten oder in die Irre führen von Auroren würde wohl drin sein müssen.
 

Endlich stoppte Draco seinen flotten Schritt vor einem halbverfallenem Haus. Kurz darauf stoppten die drei hinter ihm.

"Hier sind wir. Folgt mir bitte und verhaltet euch ruhig. Kein Geschrei bitte."

Die fragenden der Blicke der drei Männer hinter sich ignorierend legte Draco seine Hand mit dem ,Zauberring' an die Tür und wisperte leise das Losungswort. Daraufhin schwang die Tür knarrend auf und ein kleiner, halbdunkler Flur kam zum Vorschein.
 

Oh ja, die Ereignisse hatten sich überstürzt und wieder einmal saßen sie in einem halbverfallenem Haus.
 

Flashback
 

"WAS?" Nichts kam Harrys Wut gleich. Grimmauld Place 12 erbebte als die wildgewordene Magie des Potters durch das Haus schwappte, über die Anwesenden hinwegspülte und dem Orden mehr als nur einen gehörigen Schrecken einjagte.
 

Zu Harrys Füßen lag die Leiche eines ehemaligen Todessers. Ein Todesser, den Kingsley gerade auf Befehl von Dumbledore hin getötet hatte.

In der großen Eingangshalle des Black Hauses waren noch weitere 10 Todesser versammelt, die dem Ruf Harrys auf naive Weise gefolgt waren.
 

"Harry, was ist los? Beruhige dich doch bitte!", beschwichtige Ron seinen ehemaligen Freund.

Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen. Hier würde es großen Ärger geben. Sofern ihm bekannt war hatte Harry darauf bestanden, dass jeder Todesser vorerst lebendig blieb.
 

Fast automatisch stellte er sich hinter Harry, schob seine Beine in die typische Angriffsposition: Ein Fuß etwas weiter hervor als der andere; und funkelte Ron böse an.

"Es war ausgemacht," grollte Harry in einer bedrohlichen Stimme, "das kein Todesser sterben würde. DAS da nenne ich sterben!" Harry deutete auf den leblosen Körper.
 

Dumbledore räusperte sich und trat etwas vor.

"Harry. Ich weiß, du siehst Leute ungern... sterben. Doch diese Männer und Frauen haben viele höchst verwerfliche Taten begannen und noch nie Reue gezeigt. Ihnen steht nur der Tod als Bestrafung für ihr schändliches Vorgehen zu. Natürlich, bei denen die Reue zeigten können wir glimpflicher verfahren..."
 

Ein erneuter Schauer durchfuhr das Haus und nun konnte man Harrys Magie praktisch sehen. In dicken, schwarz-grünen Wellen schwappte sie aus ihm heraus und umspielte gefährlich seinen Körper. Seine sonst grünen Augen leuchteten tiefrot auf und die anwesenden Todesser spürten, wie ihr neues dunkles Mal anfing zu pulsieren.
 

Draco gab einen fauchenden Laut von sich. Die, die Reue gezeigt hatten? Also sollten alle Todesser sterben nur Severus und sein Vater sollten in einen Kerker oder was?

Der Malfoyerbe zückte eine Stupor-Pistole und richtete den Lauf der Waffe auf Dumbledore. Er zielte auf den alten Mann und wartete auf Harrys Befehl ab.
 

"Dumbledore..." Harrys Stimme klang wie eine Mischung aus einem animalischen Grollen und einem schlangenähnlichen Zischen. "... denkst du es interessiert mich, wenn irgendwer stirbt? Nein, nicht im Geringsten! Aber diese Todesser sind nun meine Diener!"

Ein leises Gemurmel durchlief die wenigen anwesenden Todesser. Harry fuhr fort:

"Und als diese gebe ich ihnen die Möglichkeit, ihre Reue zu zeigen, anders als ihr!"
 

Dumbledore fixierten Harry mit einem nun kalten Blick. "Soll das heißen, du hast vor diese Mörder unbestraft davon kommen zu lassen?"
 

Harrys Magie schien ein letztes, gewaltiges Mal zu explodieren und diesmal fuhr eine tiefe Erschütterung durch das Haus. Und dann, als wäre nie etwas gewesen, schien Harrys Magie in sich hinein zu fallen.

Draco erkannte das Phänomen aus einer Muggel-Zeitschrift heraus... Implosion. Das Gegenteil einer Explosion.
 

Harry blickte Dumbledore kalt an.

"Was ich vorhabe oder nicht, Dumbledore, ist nicht deine Angelegenheit." Harrys Stimme war eiskalt und tödlich. Und immer noch leuchteten seine Augen tiefrot.

Er hob die Hand mit seinem Zauberring.

"Denn ich bin der Schlangenprinz."
 

Flashback ende
 

Geduldig wartete Draco darauf, dass die drei in den halbdunklen Flur traten und schloss dann die Tür mit einer Bewegung seiner Hand.

"Wie gesagt, bitte keine Schreie. Nagini ist darüber immer äußerst ungehalten und wenn Nagini schlecht gelaunt ist, wirkt sich das auf Harry aus.", meinte Draco fast beiläufig und schlenderte den Flur entlang zur Tür direkt gegenüber der Eingangstür.

Die drei folgten ihm mehr oder weniger verunsichert.
 

Insgeheim grinste Draco zu sich. Er würde schon sehen, ob die drei tauglich waren für Harry und ihn...
 

Mit einem kräftigen Stoß stieß er die Tür zu Harrys ,provisorischem' Thronsaal auf.

Ein dicker, weicher Teppich war auf den Fußboden gezaubert worden und schillerte schwärzlich. Die eigentlichen baufälligen Wände waren mit Wandteppichen ausgeschmückt, die Draco und Harry aus verschiedenen Läden in Diagon Alley geklaut hatten (große Unterschiede zwischen Muggel und Magiersicherungen gab es ehrlich gesagt nicht). Alle waren dunkelgrün oder schwarz und durch einen kleinen Zauber schimmerten sie ebenfalls leicht.

Mitten im Raum stand ein Steinthron, den Draco aus einem Stuhl gezaubert hatte. Den Weg zu diesem Thron säumten ein paar kleinere Schlangenstatuen und Topfpflanzen, ebenso wie die gesamten Wände mit Topfpflanzen und Schlangenstatuen geschmückt war.

Es herrschte eine große Hitze und dazu noch eine hohe Luftfeuchtigkeit, die Topfpflanzen stammten fast alle aus subtropischem Klima und Dracos Vater hatte sie besorgt.

Und überall auf dem Boden zischelten, schlängelten oder lagen Schlangen, magische und nichtmagische. Zu den Füßen des Throns prunkte Nagini.
 

Der Thronsaal war Dracos Idee gewesen und er war verdammt stolz drauf. Harry hatte den Vorschlag nicht so gut gefunden aber er war der Schlangenprinz, der neue dunkle Lord und Draco würde nicht zulassen, dass sein Harry-Schatz als solcher ohne Thronsaal lebte.
 

Das beeindruckendste am ganzen Raum war natürlich sein geliebter Schlangenprinz selbst.

Dort saß er, in schwarzer Hose und schwarzem Shirt mit einem dunkelgrünen Samtumhang um den Schultern, stolz und gebieterisch auf dem Thron.

Am liebsten hätte Draco Harry angesprungen, geküsst und ,Bett!' gegrollt.

Dummerweise mussten sie sich erst um die nun insgesamt vier Todesser kümmern - McNair war bereits anwesend und wartete gehorsam vor Harrys Thron in gebührendem Abstand.
 

Draco zog seine Kapuze herunter und schritt den Thron zu Harry hinauf. Nagini zischelte zufrieden etwas als Draco seinen Platz neben Harry einnahm.
 

"Gut. Wie ich sehe seid ihr vier da."

Harry musterte die vier kurz. "Kommen wir gleich zur Sache. Ihr wart Todesser. Die Auroren, das Ministerium und Dumbledore sind hinter euch her. Wie ihr sicherlich wisst, sammele ich Truppen. Ihr seid hier, weil ich euch anbieten will, euch auf meine Seite zu schlagen. Aber damit eins klar ist: Bei mir geht es nicht darum, wahllose Muggel zu töten oder amoklaufend durch irgendwelche Städte bei Nacht zu rennen."

Die unausgesprochene Frage der Todesser lag im Raum: Und welches Ziel habt ihr?

"Mein einziges Ziel ist es, ein eigenständiges Reich aufzubauen. Das Ministerium und Dumbledore haben ausgedient als Autorität."
 

Die vier Männer mussten nicht lange überlegen. Entweder sie würde mit Harry kämpfen oder sie würden untergehen.
 

2
 

Harry blickte in die Runde.

Die versammelten Männer waren nur seine besten Kämpfer, seine engsten und einzigsten wahren Freunde.

Lucius Malfoy. Der Verwalter. Er kümmerte sich um die finanziellen Ressourcen, um die Verwaltung der Truppen, wichtigen Papierkram und anfallende organisatorische Arbeiten.

Remus Lupin. Der Ausbilder. Er kümmerte sich um die Versorgung und Weiterbildung der Truppen. Er stellte die möglichen Anwärter für die Spezialeinheiten auf und kümmerte sich auch um die Verteidigung der Stützpunkte.

Severus Snape. Der Forscher, der Archivar und der Arzt. Er kümmerte sich um die spezielle Ausbildung von Ärzten, Krankschwestern etc. Er hatte die Befehlsmacht über die Labors und Forschungsstationen, ausgenommen von Dracos Technomagie-Einrichtungen.

Percy Weasley. Der Diplomat. Der Spion. Er stellte die Verbindung zur *Oberwelt* dar, dem Ministerium und Dumbledore da er der einzige war, der nicht gesucht wurde und Dumbledore ihn auf seiner Seite wähnte.

Sirius Black. Der Krieger. Es hatte lange gedauert, bis Sirius sich ihm angeschlossen hatte, doch letztendlich hatte er es getan. Sirius war ein gefürchteter Krieger und gefährlicher Gegner.
 

Draco Malfoy. Der General. Sein Liebhaber. Draco stellte die Schlachtpläne auf, sammelte die Informationen von den jeweiligen Einsatzorten ein und gab alles an Harry weiter. Er führte die dunklen Truppen in die Schlacht und hatte die Zahnradkrieger ins Leben gerufen, speziell ausgebildete Technomagier.
 

Flashback
 

"Harry, vergiss es! Fudges Leute sind vielleicht nicht alle schlau aber zu zahlreich!", keuchte ein erschöpfter Remus.

Ihr jetziger Stützpunkt, ein relativ großes Haus am Rande von Dublin, war unter heftigem Beschuss von Auroren und dem Orden. So wie es jetzt aussah, würden sie nicht mehr lange durchhalten.
 

Harry sah sich um. Viele seiner gerade anwesenden Kämpfer hatte er schon auf den Rückzug geschickt, durch versteckte Ausgänge. Er erkannte, wann man einen Stützpunkt aufgeben musste und wann es sich lohnte zu kämpfen. Aber nach und nach waren die Auroren vorgedrungen und sie waren von ihren Fluchtwegen abgeschnitten worden.

Nur noch dieser eine im Letzten Kellergeschoss blieb übrig - und die Aurorentrupps waren nur wenige Ecken entfernt. Die ca 30 Mann hier würden es nie rechtzeitig heraus schaffen.
 

Harry schloss die Augen, sog tief Luft ein und stieß sich von der Wand, an der er lehnte, ab.

"Lucius, nimm dir eine Hälfte des Trupps hier und geh nachdem ihr hier raus seid in Richtung Süden. Remus, geh mit der anderen Hälfte Richtung Norden."

Remus spitzte seine Ohren. "Und du?"

"Ich halte sie hier auf."

Der Werwolf stieß erschrocken Luft aus. "Was? Die brauchen nicht einmal mehr zaubern, die rennen dich durch pure Anzahl zu Boden!"

Harry grinste schwach. "Schwing deinen Werwolfshintern hier raus, Remus. Um mich nieder rennen zu können, werden sie mich erst mal sehen müssen." Dann scheuchte er seine beiden Freunde und die Kämpfer aus dem Raum und in den kleinen Geheimgang.

Seufzend sorgte er dafür, dass die Steintür wieder an ihre Stelle rückte und so den Eingang versteckte.
 

"Harry."

Entsetzt wirbelte Harry herum und sah in das ausdruckslose Gesicht seines Patenonkels.

"Sirius."

Der ältere Zauberer sah trotz seines Alters immer noch jung und frisch aus. Gekleidet war er wie so oft in schwarze Hose und Shirt mit einem schwarzen Mantel. In langsamen, bedächtigen Schritten kam der ehemalige Auror auf Harry zu.

Dieser schluckte. Sirius hatte sich anfangs gegen ihn gestellt - und wenn er ihn jetzt angriff... Harry wollte Sirius nicht wirklich töten.
 

Kurz vor seinem Patensohn stoppte Sirius abrupt, starrte Harry an und umarmte ihn dann plötzlich.

"Merlin, Harry... raus hier bevor die Auroren dich kriegen."
 

Flashback Ende
 

Seit 3 Jahren tobte nun schon der neue Krieg. Harry, der Schlangenprinz, führte seine dunklen Truppen gegen das Ministerium und Dumbledores Orden an. Inzwischen folgten ihm viele Zauberer und Hexen, Werwölfe und auch einige Vampire. Es war kein Geheimnis in der *Unterwelt*, dass Harry nur daran arbeitete, sein eigenes Königreich zu errichten. Die *Oberwelt* hingegen... rätselte immer noch welche Ziele der Schlangenprinz wirklich verfolgte.
 

"Also... warum hast du diese Versammlung einberufen, Draco?"

Harry schaute seine rechte Hand an. Heute morgen hatte der Blonde ihm erzählt, dieses Treffen sei mehr als wichtig und müsse unbedingt noch heute abgehalten werden.

Draco grinste die anderen an und stand auf.

Irgendwie bekam Harry das komische Gefühl, dass hier etwas im Busch war.
 

"Harry... seit einem Jahr arbeiten wir insgeheim an einer...Überraschung für dich. Und da heute dein Geburtstag ist und unsere Überraschung fertiggestellt, wollen wir dir herzlich gratulieren."

Harry schenkte Draco und dann den anderen ein Lächeln.

"Eine Überraschung?" Nagini, die wie immer zu seinen Füßen lag zischelte vergnügt als sie die Freude ihres Meisters spürte.

Harry mochte Überraschungen...
 

Flashback
 

"Raus da, na los!"

Keuchend stolperten die beiden Männer aus dem Kaufhaus und rannten die Straße hinunter.

Die Passanten Londons schauten ihnen vielleicht verwirrt oder ärgerlich hinterher, als sie jene streiften aber die meisten beachteten sie nicht einmal.

Doch die beiden jungen Männer kümmerte das weniger. Ihr Problemwaren die fünf rasant näherkommenden Ordensmitglieder, die Jagd auf sie machten.

"Das nächste Mal," keuchte Harry, "wenn ich so einen Wutanfall kriege, stoppe mich bevor ich Auroren in Stein verwandele!"

Harrys schwarze Jacke flatterte und gekonnt hüpfte der trainierte Einbrecher in einer Seitenstraße auf eine Feuerleiter.

"Das nächste Mal," stieß Draco hervor während er sich seinem Geliebten hinter herschwang, "wenn du so einen Wutanfall kriegst, werde ich dich noch etwas weiter anstacheln, damit du den Störenfried direkt erledigst!"
 

In Windeseile liefen die beiden die Feuerleitern hoch und kletterten aufs Dach, ihre Verfolger noch immer dicht an den Fersen. Erst auf dem Hausdach bemerkten die beiden ihren Fehler.
 

London war nicht Manchester.

Und die Dächer somit auch nicht die gleichen.

"Scheiße!", fluchte Harry und spurtete mit einem Satz aufs nächste Hausdach, nur um dort wieder nach einem Abstieg zu suchen.

Draco stöhnte. "Wir und unser verkappter Instinkt!" Fluchend sprang er Harry hinterher. Gerade noch rechtzeitig, denn hier oben auf den Dächern sahen die Ordensmitglieder es sicher genug, um zaubern zu können.
 

Nur knapp verfehlte ein ,Stupor' Dracos Kopf. Aber das kümmerte ihn weniger...

"Harry, runter!", schrie der Blonde als er sah, wie sein gerade am Dach hängender Freund von einem Stupor genau getroffen wurde. Paralysiert fiel der schwarzhaarige auf die Feuerleiter und kam mit einem dumpfen Knall auf.
 

In Windeseile war Draco über das Dach gerannt und hinter Harrys Körper auf die Plattform der Feuerleiter hergesprungen.

Zu seinem Erstaunen hielt eine wohlbekannte Gestalt davon ab, Harry zu erreichen.

"Nagini!", flüsterte der Blonde erschrocken, als er die Schlange erblickte, die sich schützend über Harry gestellt hatte.
 

Flashback ende
 


 

Draco grinste. "Harry, erlaub mir bitte, dir die Augen verbinden zu dürfen."
 

Harry schaute skeptisch. "Augen verbinden?"

Remus lächelte leicht. "Für die Überraschung."

Der grünäugige dunkle Lord schmunzelte und schloss die Augen. Schnell verband ihm Draco die Augen mit einem schwarzen Tuch und zog ihn hoch. "Wir apparieren jetzt."
 

Harry fühlte einen kleinen Schauer, als sie durch die Schutzmechanismen des jetzigen Stützpunktes apparierten. Aber die Schutzzauber erkannten ihn und seine Generäle und ließen sie ohne Probleme passieren.

Dann fühlte Harry erneut einen Schauer, als wenn sie wieder einige Schutzzauber passiert hatten und sich jetzt innerhalb dieser Zauber befanden. Verwirrt wartete Harry darauf, dass man ihm die Augenbinde abnahm. Es hatte sich so angefühlt, als wenn diese Schutzzauber ihn auch erkannten...
 

"Überraschung mein Liebling.", flüsterte Draco schließlich und nahm ihm das Tuch ab.
 

Harry stockte der Atem.

Er stand mit den anderen zusammen auf einem kleinen Felsvorsprung an einem Berg, wahrscheinlich in Schottland. Unter ihnen lag eine... Burg aus schwarzem Stein. Die beiden höchsten Türme hatten die Form von zwei Wyvern, lediglich ohne Flügel. Das Burgtor sah aus als wäre es das Maul einer Schlange. Die Zinnen der Burgmauer formten kleine Schlangenstatuen.

Erst beim zweiten Blick sah Harry, dass die Burg nicht aus Stein sondern aus Obsidian war. Schwarzem, blank poliertem Obsidian. Und von dem, was Harry von dem Felsvorsprung aussah, war sie groß... sehr groß. Größer als Hogwarts.
 

"Das," verkündete Lucius stolz, "ist eure neue Burg."

"Das... wow..."

Sirius warf seinen Kopf zurück und lachte schallend.

"Wie... habt ihr das gebaut?!"

Draco musste schmunzeln. "Hauselfen, viel Einsatz seitens der Truppen, einige kräftige Werwölfe zur Unterstützung und viel Arbeit."

"Wow..."

Severus grinste finster. "Oh, warte nur bis du den Thronsaal gesehen hast..."

Harry drehte sich zu den anderen um. "Thronsaal?"

"Natürlich," meinte Lucius, " der Thronsaal, in dem du in wenigen Minuten gekrönt werden wirst."
 


 

Der Raum war kein Thronsaal. Es war eine dekadente Version der großen Halle, nur größer, reicher verziert, prunkvoller ausgestattet und als Thronsaal eingerichtet.

Schwarzer, schimmernder Teppich. Reiche Wandverzierungen und Wandteppiche. Schlangenstatuen und tropische Topfpflanzen soweit das Auge reichte. Und vor dem Am Ende des Saals mittig stehenden Thronsaal ein großer, offener Raum, ausgestattet mit Sitzkissen in Grüntönen.

Der Thron selbst stellte eine zum Kampf erhobene Wyver mitsamt der Flügeln dar und war, wie fast alles in diesem Burg-Schloss, aus poliertem Obsidian. Neben diesem Thron war ein zweiter, ebenfalls aus Obsidian gebauter Thron, doch dieser stellte eine normale Schlange dar.
 

Harry sah sich schmunzelnd um. "Eindeutig ein Malfoy." Auf Dracos irritierten Blick hin erklärte Harry: "Der Baustil."

Remus lachte leise und Severus musste schmunzeln.
 

Die Krönungszeremonie verlief einfach und im kleinen ,Kreis der Generäle'. Weitere Zeugen gab es nicht, aber schon bald würde Harry ein Dorf am Fuße des Berges, im Schutze der Burg errichten lassen. Der Beginn seines kleinen Königreiches...
 

Und legitim war es auch. Lucius hatte einige alte Bücher herausgekramt und einen sehr alten Zauber zur Herstellung von magischen Landesgrenzen gefunden. Somit war Harry jetzt - magisch gesehen - tatsächlich der gekrönte König des Landstriches.

"Der Wyvernkönig.", meinte Sirius grinsend.

Harry schnaubte. Dann runzelte er seine Stirn. "Hm... dabei fällt mir ein... einen Namen bräuchte das Königreich, oder?"

Percy musste kichern. "Du planst also, ein Königreich aufzustellen und hast nicht mal einen Namen dafür? Oh je..."

"Hmpf."

"Lässt uns darüber nachdenken, wem wir dienen, hm?", kommentierte Severus trocken.

Harry schmollte. "Klappe Graf Snape." Der Zaubertrankmeister hob lediglich elegant eine seiner Augenbrauen und grinste in sich hinein.
 

Sirius fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Also... das Königreich hat keinen Namen, praktisch keine Einwohner und noch nicht mal sehr viel Gebiet...Da liegt Arbeit vor uns."
 

"Oh ja...", murmelte Harry, "oh ja..."
 


 


 

3
 

Nacht hatte sich über Hogwarts und Umgebung ausgebreitet. Der volle Mond prangte am Himmel und erfüllte zusammen mit den Sternen das Land in blassem Licht.

Ron seufzte als er in den Himmel sah.

Sechs Jahre... sechs Jahre Krieg und anscheinend waren Harrys Truppen unverwundbar.

Sie tauchten aus ihren Verstecken heraus auf, stifteten etwas Verwirrung und verschwanden wieder. Fast nie erwischte man einen von ihnen, nur selten konnte man einen Anführer zu Gesicht bekommen - abgesehen von diesem Malfoy, der in Silber erschien und somit überall auffiel.
 

Sechs lange Jahre... Müde lehnte der Weasley sich an den Steinrahmen des Fensters, an dem er stand. Es war einfach kein Ende des Krieges in Sicht. Niemand kannte Harrys genaue Truppenstärke, so schien es, aber es kannte ja auch niemand alle Spezialeinheiten... sie kannten sich nicht einmal untereinander selbst alle, hieß es.

Und trotzdem... die Art, wie dieser Krieg geführt wurde... war... komisch. Als wenn... Harry gar keinen schaden anrichten wollte. Seine Truppen verletzten so gut wie nie jemanden schwer, immer nur... erschreckten sie die Leute, überraschten sie, stifteten Unruhe...
 

Welche Taktik verfolgte Harry? Und was zum Teufel noch mal wollte er damit erreichen?
 

~*~
 

Nicht sehr weit von Rons Platz am Astronomieturm entfernt stand ein anderer Mann am Rande des verbotenen Waldes von Hogwarts und starrte in den Himmel. Sein samtener, schwarzer Umhang flatterte leicht in der frischen Brise und sein weites, grünes Hemd wiegte sich etwas im Mondlicht.

Stirnrunzelnd senkte der Mann dann wieder seinen Blick und starrte mit smaragdgrünen Augen auf das kleine Zaubererdorf vor ihm - Hogsmeade.
 

Ein Rascheln hinter ihm ließ ich aufhorchen und er drehte seinen Kopf etwas. Leise, fast lautlos, kroch ein eigenartiges Geschöpf aus dem Gebüsch neben ihm. Der Körperbau glich dem eines Menschen, doch der Kopf, die Behaarung und der tierartige Gang eher einem Wolf.

"Remus.", grüßte Harry den Werwolf und blickte wieder in die Richtung des Dorfes.
 

Der Werwolf grollte tief und richtete sich neben Harry gerade auf. Er hob seine Schnauze etwas und schnüffelte im von Hogsmeade herwehenden Wind. Dann öffnete er den Mund und deutete mit einer seiner Wolfspranken auf das Dorf vor ihnen, einen fragenden Blick auf Harry gerichtet.

"Ja... ich werde den anderen bescheid geben. Wir greifen gleich an."

Der Werwolf nickte und blickte wieder schnüffelnd in die Richtung des Dorfes.
 

Harry zog seine kleine Taschenuhr heraus. "Draco Malfoy."

Die Taschenuhr surrte und begann mit ihrer Arbeit. Schon nach wenigen Sekunden sah Harry das Bild seines Geliebten vor sich.

"Wir stehen bereit." Draco trug die von ihm selbst entwickelte Rüstung seiner Zahnradkrieger - wie er sie getauft hatte. Ein silbrig-metallener Harnisch mit ebenso metallisch glänzendem Umhang und einer leichten, auch metallisch schimmernden Hose. Verschiedene kleine Zahnräder waren auf dem Harnisch zu sehen und formten ein kompliziertes Netz aus Feinmechanik. Mithilfe von verschiedenen magischen Kristallen und eingearbeiteten Leitungen, durch die bestimmte Tränke transportiert werden konnten, formten diese Harnische so sehr effiziente Schutzschilde. Eine Maske konnte heruntergezogen werden und so waren sie fast unverwundbar gegen einfache Zauber.

Harry nickte. "Gut. Wir greifen gleich an. So wenig Verletzte und Tote wie möglich."

Draco nickte. Harry drückte einen kleinen Knopf auf der Taschenuhr und Dracos Bild verschwamm. "Lucius Malfoy."
 

Noch während das Bild sich aufbaute, kamen weitere Werwölfe aus dem Gebüsch hinter Harry gekrochen und Remus ließ sich wieder auf die Erde hinab. Dann fing er mit den anderen Werwölfen ein Gespräch durch Bellen und Heullaute an.
 

Harry machte ein paar Schritte zur Seite, um Lucius noch verstehen zu können, als dieser sich meldete. "Hier."

Lucius war in eine schwarze, weite Robe gehüllt, die denen der ehemaligen Todesser sehr ähnelte. Im Hintergrund des projizierten Bildes erkannte Harry Percy, wie er die Thestrale von sich und Lucius an der Leine hielt.

"Wir greifen gleich an. Ihr kennt ja die Parole... so wenig Tote wie möglich." Lucius Einheit bildete die ,Kavallerie', bestehend aus Thestralen und den weiter verbreiteten Sorten der geflügelten Pferde.

Der Malfoy nickte. "In Ordnung." Dann warf er einen kurzen besorgten Blick zu Percy. Etwas leiser sprach er dann weiter: "Ich fürchte Percy ist etwas krank... er hat Schwindel und einen Brechreiz."

Harry runzelte besorgt seine Stirn. "Ist es sehr schlimm...?"

Lucius schüttelte den Kopf. "Nein. Aber er hat Severus natürlich nichts erzählt... Ich wollte nur bescheid geben, damit wir ein Auge auf ihn werfen können." Harry lächelte leicht und nickte. "Gut. Sag ihm, er kann sich ruhig hinten halten... sein Erscheinen hier soll eh eine Überraschung für Dumbledore sein."

Malfoy senior nickte und Harry drückte erneut den Knopf an der Uhr.
 

"Severus Snape."

Dieses Mal dauerte es länger, bis das Bild sich aufbaute und Harry sah kurz zu den inzwischen zahlreich gewordenen Werwölfen herüber.

Der ihm so gut bekannte schwarze Hund lag faul an Remus Seite und schien vor sich hin zu dösen.

,Sirius wird immer älter, so wie er da rumliegt.' schmunzelte Harry in Gedanken und schaute dann wieder auf das Bild. Endlich konnte er Severus sehen - wenn auch nicht in der gleichen Qualität wie die anderen vorher.

"Severus, deine Verteidigungszauber nehmen langsam etwas überhand, weißt du das?"

Der Tränkemeister hob nur eine Augenbraue kurz an und deutete dann auf das mit Rollen ausgestattete, kastenähnliche Gebilde hinter sich.

"Die Zauber gehören zu Dracos kleinem Manzer hier."

Harry schnaubte. "Manzer... Magie Panzer..." Er schüttelte amüsiert den Kopf. "Wie viele stehen davon bereit?"

Severus überlegte einen kurzen Augenblick und antwortete dann: "17, in jedem können 15 Gefangene verwahrt werden. Wir hätten 20, aber es sind nicht alle Teams vollzählig."

Harry nickte. Severus gemischte Reinigungsteams erledigten ihre Aufgabe wunderbar, nur leider fielen immer wieder einige aus - sie bestanden aus so vielen unterschiedlichen Halbmenschen, Teilmenschen und Menschen dass man nie genau sagen konnte, wie viele gerade einsatzbereit waren oder nicht.

Na ja, der einzige, der es wohl konnte war Severus... Harry behauptete ja schon seit Jahren steif und fest, der Mann sei ein wahrer Seher...
 

"In Ordnung. Wir greifen gleich an. Übliche Parole."

Severus nickte und Harry beendete die Übertragung. Das Signal zum Angriff war vorher festgelegt worden und so lag es nur noch an ihm, mit dem Sturm auf Hogsmeade zu beginnen...
 

~*~
 

Ron wäre fast aus dem offenem Fenster gefallen, als ein fürchterliches Geheul von Hogsmeade herüber schwoll. Erschrocken und mit Entsetzen in den Augen lehnte er sich dann aus dem Fenster und sah so gut er konnte in Richtung Hogsmeade.
 

Heul... Wolfsgeheul tönte vom Dorf her. Dann erhoben sich plötzlich Schatten in den Nachthimmel und Ron erkannte die Silhouetten von geflügelten Pferden am Himmel. Und dann... die silbernen Funken und der silberne Schein der Zahnradkrieger.
 

Panisch drehte Ron sich um und lief in die Richtung von Dumbledores Schlafgemach.
 

Harry Potter hatte so eben den Großangriff auf Hogsmeade eröffnet.
 

~*~
 

Die Bewohner Hogsmeades hatten nie eine Chance gehabt, obwohl das Dörfchen seit Beginn des Krieges fast doppelt so groß geworden war - jeder hatte in den Schatten von Hogwarts ziehen wollen.

Aber nichts und niemand schien der heranrollenden Welle standhalten zu können.
 

Als erste Welle durchstürmten die transformierten Werwölfe das Dorf. Sie bissen niemanden, doch kein Zauberer war dumm oder waghalsig genug ein so großes Rudel von Werwölfen anzugreifen, wenn sie verwandelt waren.

Die Dörfler sprangen zur Seite, flüchteten oder blieben starr vor Schreck stehen, als die Werwölfe durch die Straßen hetzten. Allen voran ein besonders großer, auf dessen Rücken ein schwarzhaariger Mann mit sturmblauen Augen und schwarzer Auroren-Rüstung saß.

Die zweite Welle bildeten Lucius und seine Reiter. Sie setzten den Dörfler von der Luft aus zu, trieben sie in bestimmte Gassen, wo einige ihrer Leute die aufgebrachten Menschen schon am Boden erwarteten. Die Werwölfe halfen natürlich dabei und trieben die Menge zu bestimmten Punkten des Dorfes.

Als dritte Welle dann marschierten die Zahnradkrieger in ihren knarrenden, knirschenden und ratternden Harnischen durch die Straßen, markierten Häuser, entwaffneten die Dörfler und kümmerten sich um die, die tatsächlich zu ihren Zauberstäben griffen und auf die dunklen Truppen schossen. Die meisten einfachen Zauber prallte einfach von ihren Harnischen ab und mit ihren heruntergelassenen metallenen Masken wirkten sie abstrakte Figuren aus Muggel-Roboterfilmen.

Der letzte Trupp dann war Severus Reinigungskolonne. Die Teams suchten besondere, vorher als Ordensmitglieder oder Auroren etc gekennzeichnete Leute aus den in die Enge getriebenen Gruppen heraus und verwahrten sie in ihren Manzern.
 

Innerhalb von einer halben Stunde war der Großteil des Angriffs vorbei - und Dumbledore hatte sich in seinem Schulschloss noch nicht einmal organisieren können.
 

Eine weitere halbe Stunde später, eine Stunde nach Beginn des Angriffs, rückten schließlich der Orden mit Dumbledore und Unterstützung vom Ministerium an.

Die Bewohner Hogsmeades waren inzwischen in Gruppen aufgeteilt und an verschiedenen Stellen der Stadt untergebracht. Eine Mischung aus Lucius und Severus Leuten bewachte sie während der Rest von Harrys Truppen an der Frontlinie in Richtung Hogwarts bereitstand.
 

Dieser Angriff war lange vorher geplant gewesen. Harry hatte sogar in einem größeren Waldstück nahe der Wyvernburg Gebiete im Grundriss von Hogsmeade markieren lassen und die Truppen dort trainieren lassen. Jeder wusste was er tun musste, bis ins kleinste Detail.
 

Die alliierten Kräfte des Ministeriums und Dumbledores rückten näher. An erster Stelle, einige Schritte vom Rest der dunklen Truppen entfernt, stand Harry. Hinter ihm bildeten die Werwölfe eine feste Linie, nur Remus mit Sirius auf seinem Rücken stand dicht hinter Harry. Lucius Kavallerie schwebte im Himmel, Lucius und Percy selbst hoch über Harry. Die Zahnradkrieger standen dicht hinter den Werwölfen, aber hinter der Mitte der von den Werwölfen ,gezogenen' Linie. Draco stand knapp hinter Harry, neben Remus und Sirius.
 

Severus stand etwas abseits, im Schatten einiger Bäume versteckt, zusammen mit einigen Vampiren, die ihm und Harry treu waren.
 

Von Hogwarts her dann stellten sich die Truppen Dumbledore aus. Orden rechts, Ministerium links, in geordneten kleinen Grüppchen. Es sah wie die magische Abart einer griechischen Phalanx aus, nur standen die Menschen nicht ganz so eng beieinander.
 

Dumbledore trat nach vorne, die Mitglieder des inneren Ordens dicht hinter ihm. Er näherte sich der unbeweglichen Gestalt Harrys und blieb dann schließlich dreißig Schritte von ihm entfernt stehen
 

Das Schlachtfeld war entschieden, die feindlichen Heere angetreten.

Nun begann der Ernst des Krieges.
 

Dumbledore und Harry lieferten sich einen stillen Kampf mit Blicken, bis Dumbledore schließlich die Stille brach.

"Harry... so weit ist es also schon gekommen."

"... Hm. Scheint mir fast so, Albus."

Dumbledores Blick wanderte die Reihe von Harrys Generälen entlang. Schweren Herzens erkannte er Percy, fast wehleidig sah er Sirius und Remus an.

"Wie ich sehe hast du dir ein feines Heer aufgebaut. Hogsmeade ist in kürzester Zeit gefallen."

Harry hob seinen halb von seinen Haaren verdeckten Kopf etwas an. "Hogsmeade ist nicht gefallen... es hat lediglich die zuständigen Behörden gewechselt."

Dumbledore schien tatsächlich etwas überrascht über diese Formulierung. "Zuständige Behörden?"
 

Harry reckte sich ganz auf und sah Dumbledore ins Gesicht. "Ihr steht vor den Eliteeinheiten des Königreiches Serpentia. Ihr könnt euch ergeben oder kämpfen... es ist eure Wahl."

Und ohne Dumbledore die Möglichkeit zu einer Antwort zu geben drehte Harry sich um, ging mit wehendem Umhang hinter die Linie seiner Generäle und stellte sich zwischen der Werwolfslinie und seinen Generälen wieder hin. Mit verschränkten Armen sah er in Dumbledores Richtung.
 

Der verdatterte Zauberer zog sich ebenfalls mit dem inneren Orden zurück und schien daraufhin etwas mit diesem zu besprechen.
 

Harry zog seine Taschenuhr. "Offener Kanal, nächste Umgebung."

Diesmal wurde ihm kein Bild projiziert, dafür konnte jeder seiner Kämpfer in der näheren Umgebung ihn empfangen, auch jene in Hogsmeade.

"Der Kampfbefehl ist immer noch ,Rote Parole'. So wenig Tote und Verletzte wie möglich. Stattdessen so viele Gefangene wie möglich. Gebt euer Bestes... nur weil wir anscheinend im Vorteil sind sollten wir nicht unvorsichtig werden."

Mit einem Knopfdruck schaltete Harry das Gerät aus.
 

Dumbledore schien inzwischen ein hitziges Gespräch mit Ron zu führen. Anscheinend waren der alte Mann und der Rotschopf unterschiedlicher Meinung über etwas.

Harry spürte Probleme auf sie zu kommen... große Probleme.

"Lucius! Abwehrhaltung einnehmen! Draco, locker die Linien etwas auf. Remus, Pfeilformation. SOFORT!" Harrys gebrüllte Befehle irritierten seine Truppen, aber in Windeseile kamen sie ihm nach und stellten sich wie gewünscht auf. Jetzt stand Harry wieder an der Spitze des Heeres.
 

Mit einem ungutem Gefühl im Magen sah er zu, wie Ron Dumbledore wegen etwas anschrie und zückte sein Zepter - Marke Malfoy - es stellte eine lange, silberne Wyver dar, die sich um einen Stab aus Jade wand. Er packte die Wyver an den Flügel und zog - und schon glitt sein Schwert aus der Scheide.

Während Dumbledore sich noch mit Ron und Tonks stritt, hakte Harry seine Zepterscheide an seinem Gürtel fest und ging in Abwehrstellung.
 

Hier lief etwas schief. Und nur drei Sekunden, nachdem er das gedacht hatte, bewahrheitete es sich. Der verärgerte Dumbledore sprach einen Zauber aus und ein rotes Licht raste in Rons Richtung. Tonks warf sich in den Weg des Zaubers und Ron erstarrte vor Schreck - nur ums ich dann umzudrehen und in Harrys Richtung zu laufen.
 

"ANGRIFF!", schrie Harry seinen Befehl und preschte selbst im Zickzack vor.
 

Die sowieso schon verwirrten Truppen von Dumbledore waren dem Ansturm der rasant vorwärts rasenden Werwölfe nicht gewachsen. Die Werwölfe stürmten auf die Linien der Angreifer zu und durchbrachen sie. Auroren und Ordensmitglieder flüchteten in alle Richtungen während die monströsen Wolfswesen einmal bis hinter ihre Linien rannten, dort kehrt machten und dann wieder zurück hetzten.

Lucius Reiter gaben den Pferden die Sporen und paralysierten die Fliehenden von der Luft aus. Dracos Zahnradkrieger spielten wie immer die wandelnden Zielscheiben und kümmerten sich um diejenigen, die Widerstand leisteten.
 

Harry lief zielstrebig auf Ron zu und stieß den Rotschopf gerade zur Seite, als ein Stuporzauber ihn zu treffen drohte. "Hinter die Zahnräder, los, hinter ihre Linien!", herrschte er Ron an und schubste ihn in die besagte Richtung.

Dann nahm er sich einen Augenblick Zeit und besah sich das Schlachtfeld.

Es war ein Überraschungsangriff gewesen - mehr oder weniger - aber das hier waren nicht die Dorfbewohner von Hogsmeade. Die Auroren sammelten sich wieder , ebenso wie der Orden und heftige Kämpfe entstanden.
 

Harry steckte sein Schwert wieder weg, rannte auf einen der gerade wieder heran galoppierenden Werwölfe zu, benutzte diesen als ,Sprungbrett' und sprang hoch in die Luft.
 

Er blies in eine kleine Pfeife und ein schriller Ton ertönte über dem Kampfeslärm.

Für kurze Zeit erstarrte der Kampf, als Auroren und Orden den wieder zur Erde herabfallenden Harry anstarrten, dann war auf einmal ein fürchterliches Gekreische zu hören.

Mit dem kollektivem Ruf ,Für den König!' preschten Severus Vampire aus dem Schatten der Bäume und griffen Orden und Auroren von der Seite her an.
 

Das Chaos war perfekt. Harrys Kampftaktik war anders als Voldemorts, der eine strikte, gradlinige Sturmtaktik benutzt hatte und noch nie in der neueren Geschichte hatte ein Feldherr so viele verschiedene Wesen unter seinem Kommando gehabt und diese zur Arbeit miteinander überreden können.

Aber Harry setzte all dem noch eine Krone auf. Bevor er wieder von seinem Sprung auf den Boden landen konnte, nahm er seine Animagusform an - eine große Wyver.

Sein Körper wurde zu dem einer großen, langen Schlange mit Flügeln und er erhob sich zischelnd in die Luft.
 

~*~
 

Der Kampf währte nicht lange. Mit seinen vereinten Truppen drängte Harry Dumbledore schon bald zurück. Der alte man verschanzte sich dann schließlich in Hogwarts und Harry gab den Befehl zum vorläufigen Rückzug.

Alle Gefangenen und die Bewohner Hogsmeades wurden mittels Massenportschlüssel nach Serpentia transportiert.
 

Als Dumbledore bei Morgendämmerung die Toren öffnete und die Lage in Hogsmeade überprüfen ließ, war keine Menschenseele mehr anzutreffen.
 

~*~
 

Des Königs Ehr'
 

An des Löwen alten Klippen,

Kannst' die Burg der Schlange erblicken.

Aus schwarzem Stein auf Fels errichtet,

Hat schon so mancher sie gesichtet.
 

Trete ein durch der Schlange Mund,

In des prächtigen Königs Saal.

Zig Schlangenstatuen steh'n zur Wahl,

Von des Königs Ruhm sie tun kund.
 

Von einer Schlacht am alten Schlosse,

Mit Wolf, Vampir, Metall und Rosse.

Seine Macht auf ewig unberührt,

Hat's ihn dort zum Herrscher gekürt.
 

So sehet und staunt, all ihr Leut.

Solang des Mondes Licht hier scheint,

Wir zu einem Reiche sind vereint.

Es ist's was der König vollbracht' heut'.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Buchi
2007-08-14T19:42:22+00:00 14.08.2007 21:42
coole ff
schickst du mir ne ens wenn es weiter geht
Von: abgemeldet
2005-12-17T12:06:05+00:00 17.12.2005 13:06
Hi,
nchdm ich mir gerade deine geschichte durchgelesen habe, bin ich begeistert. mal was anderes. :-) Ich finds Klasse!
bye
Von:  SonnenAngel
2005-07-16T10:38:58+00:00 16.07.2005 12:38
GEIL!!!
Schreib' schmell weiter!
Ich halt's nicht mehr aus,
ich will weiter lesen!
Beeilung!!!
Von:  Khaosprinz
2005-04-06T19:34:51+00:00 06.04.2005 21:34
hi
die ff is mega hammer wahnsinns geil ^^° schreib schnell den 3. Teil, un schick mir bidde ne ens, wenner on is, ya? +lieb gugg+ des gedicht war auch saugeil.
baba
DieRechteHand
Von:  windhauch
2005-03-03T14:43:41+00:00 03.03.2005 15:43
super story
bin begeistert
schreib schnel weiter
und sag bitte mir bescheit wenn es weiter geht!
^^
Von:  DarkVampire
2005-01-08T18:53:28+00:00 08.01.2005 19:53
die ff is echt genial. Freumich schon auf den nächsten teil
Kiddy
Von:  Chiyu_chan
2005-01-07T15:38:50+00:00 07.01.2005 16:38
hi du!
ich finde deine ff ist echt klasse und freue mich auf den dritten teil, wenn den einer kommt.

bis denne
mamahelga
Von: abgemeldet
2004-11-07T11:19:04+00:00 07.11.2004 12:19
Das Gedicht klang sehr gut, richtig mittelalterlich!
Wirklich fazinierende Geschichte, keine Frage.
Wollen nur hoffen, dass das neue Königreich nicht so schnell aus dem Ruder gerät!
Cat
Von: abgemeldet
2004-11-03T15:56:56+00:00 03.11.2004 16:56
Das war ein Super Teil!
Von:  phyl
2004-11-03T12:26:48+00:00 03.11.2004 13:26
wauw!°_° Das war klasse!


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