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Einfach nur ein Wochenende, wie andere auch... oder?

(Titel hat sich geändert! Vormals nur: "Wochenende")
von

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Hallo Leute ^______^

Hier ist mal wieder eine meiner ach-so-tollen, kreativen One-Shots ^.^° Naja, geschrieben habe ich sie am Samstag, als ich eigentlich für eine Philosophie-Klausur lernen wollte -tja, was einem so alles einfällt, wenn man sich langweilt XD~

Wie auch immer, jetzt geht's los! Viel Spaß
 

Cu,

Ginger
 


 

Titel: Wochenende
 

Autorin: Ginger
 

Thema: Beyblade
 

Genre: Drama, Shounen-Ai
 

Disclaimer: Die verwendeten Charaktere dieser FF gehören nicht mir und ich habe mir sie lediglich geborgt. Die Rechte liegen allein bei Aoki Takao, Schöpfer des Mangas "Beyblade". Einzig die Idee zu dieser FF gehört mir.
 

Kommentar: Es könnten einige Rechtschreib-, Tipp- und Zeichensetzungsfehler aufgetreten sein, für die ich mir hier schon im Vorraus entschuldige. Ich bin nicht mehr zu einer Fehlersuche gekommen und ich bitte, darüber hinwegzusehen ^.^° Sollten aber dennoch nicht allzu viele sein, schließlich achte ich immer sher darauf, was ich das so vor mich hin tipp ^-^
 

Widmung: Vor allem ist diese FF all den vielen Fanart-Zeichnern gewidmet, die mich immer wieder auf's neue mit ihrem Talent begeistern und beeindrucken. Macht weiter so! Ansonsten natürlich all den Beyblade-Fans hier, die sich für diese FF interessieren.
 

Wochenende
 

Wie beinahe jedesmal am Wochenende sitze ich auch an diesem Samstagnachmittag in meinem Zimmer vorm PC und coloriere wieder einmal eins meiner unzähligen Bilder, die ich in den letzten Monaten gezeichnet habe. Beinahe alle sind auf dieselbe Art und Weise entstanden, nämlich, wenn ich eine zeitlang still auf meinem Bett gelegen habe und über meine Wünsche, Hoffnungen und Träume nachgedacht habe. Anfangs unterschieden sich meine Bilder noch stark voneinander. Während einige Orte zeigten, die ich gerne einmal besuchen würde, so zeigten andere Leute, die mir wichtig waren. Wieder andere zeigten auch Erinnerungen meinerseits. Eines davon zeigt zum Beispiel Max wie er glücklich lächelnd im Sommer auf der Terrasse sitzt und ein Eis in der Hand hält. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Die Sonne schien hell, genauso hell wie auch sein glückliches Sonnenschein-Lächeln, das wir alle so an ihm schätzen.
 

Ich habe viele meiner Freunde gemalt, unter anderem auch Gruppenbilder der anderen Teams, wie den White Tigers, den Allstars und den Majestics. Selbst ein Bild von den Demolition Boys befindet sich in meiner Sammlung, allerdings ist es nicht so gut wie die anderen Bilder geworden, denn mit ihnen hatte ich ja schon immer nur wenig zu tun und außerdem habe ich sie, im Gegensatz zu den anderen Teams, seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen und es war schwer, mich an ihr Aussehen zu erinnern.

Aber nicht nur solche Gruppenbilder von meinen Freunden befinden sich in meiner Sammlung, sondern auch viele Portraits, die beinahe alle ohne das Mitwissen von diesen entstanden sind.
 

Eigentlich habe ich mich immer bemüht, ein gewisses Gleichgewicht was die Anzahl der Bilder zu den einzelnen Personen, die mir als Motive dienten, zu halten, aber in letzten Zeit ist mir das nicht mehr möglich, denn ich habe beinahe nur noch Ideen für neue Zeichnungen zu einem von ihnen. Ich weiß schon gar nicht mehr, wieviele Bilder es genau sind, die sein Gesicht zeigen, aber es ist in etwa die doppelte Anzahl wie die all der anderen Bilder zusammen. Und das will schon etwas heißen!

Ich weiß gar nicht, warum ich ihn überhaupt zeichne oder warum mir gerade zu ihm so viele Ideen kommen, aber es ist einfach so und ich wüsste auch nicht, was ich dagegen tun sollte.
 

Wie auch immer, bisher haben meine Bilder nur aus Bleistiftzeichnungen bestanden, die im besten Falle mit Buntstiften ausgemalt waren. Aber für meine neuesten Bilder haben mir die Möglichkeiten, die diese Art der Coloration betrifft, nicht mehr ausgereicht. Ich will jetzt perfekte Bilder schaffen, auch wenn ich weiß, dass es so etwas wie das perfekte Bild überhaupt nicht gibt. Aber dennoch will ich, dass jeder auf den ersten Blick sehen kann, dass diese Bilder für mich etwas ganz besonders darstellen. Nicht dass ich die Bilder jemandem zeigen würde, aber wenn, dann soll man erkennen können, dass die dargestellte Person für mich einen ganz besonderen Stellenwert hat und ich mir alle nur erdenkliche Mühe gemacht habe um mit meiner Zeichnung so nah wie möglich an das Idealbild, das ich von eben dieser Person habe, heranzukommen.

Eben zu diesem Zweck habe ich mir ein sündhaft teures Colorationsprogramm für meinen PC gekauft, das ich nun ausgiebig nutze. Seit etwa fünf oder sechs Stunden am Stück sitze ich hier schon und versuche das Bild so schön wir nur irgendmöglich zu gestalten. Ich gebe mir die größte Mühe und achte deshalb auf überhaupt nichts anderes mehr. Weder auf meinen knurrenden Magen noch auf meinen vom langen Sitzen eingeschlafenen Hintern, noch auf meine verspannte Rücken- und Nackenmuskulatur, noch auf meine inzwischen taub gewordenen Beine, noch auf meine flimmernden Augen, die starr auf den Monitor gerichtet sind.
 

Gerade bin ich dabei die wunderschönen Haare der Person, die mir mal wieder als Motiv diente, einzufärben, da höre ich lautes Getrampel im Haus. Genervt verdrehe ich die Augen. Kann denn dieses Kleinkind von Tyson nicht mal ruhig sein? Nicht wenigstens ein einziges Mal die Treppen leise nach oben steigen? Muss er immer gleich das ganze Haus zum Beben bringen, wenn er von draußen, der Küche oder dem Wohnzimmer in sein Zimmer oder in das seines besten Freundes Max will?
 

Angestrengt versuche ich das störende Geräusch zu ignorieren und weiterzumachen. Sicherheitshalber allerdings speichere ich noch schnell das beinahe fertige Bild, denn es ist schon einmal passiert, dass, kurz nachdem Tyson so die Treppen hochgestürmt ist, der ganze Strom ausgefallen ist. Wir wissen bis heute noch nicht wie das passiert ist, aber das wir alle stinksauer waren -vor allem aber ich-, dürfte verständlich sein. Ich hatte dadurch nämlich den Verlust eines beinahe fertig gestellten Bildes zu beklagen, für das ich ganze neun Stunden gearbeitet hatte und nur noch vielleicht eine Viertelstunde gebraucht hätte.
 

Gerade habe ich es geschafft meine innere Ruhe wiederzufinden um weitermachen zu können, da wird die Tür zu meinem Zimmer aufgerissen. Als diese dann auch noch mit einem lauten Krachen gegen die Seite des großen Kleiderschrankes stößt, der direkt hinter dieser steht, weswegen man die Tür nur bis zu einem bestimmten Grad weit öffnen kann, zucke ich heftig zusammen und ziehe mit dem Mauszeiger einmal quer über das gesamte Bild. Nur gut, dass ich dieses eben noch gespeichert habe, sonst müssten hier jetzt Köpfe rollen...
 

Erschrocken und wütend fahre ich herum und starre die Person an, die soeben lautstark hereingekommen ist und die zu meiner Verwunderung nicht die ist, für die ich sie gehalten hatte. Denn nicht Tyson steht nun im Rahmen der Tür sondern ein völlig außer Atem gekommener Kenny. Erstaunt mustere ich ihn und frage eher gleichgültig, was denn los sei. Dieser braucht eine Zeit bis er den nötigen Atem hat um mir zu antworten.

"E-es geht um Kai!", bringt er keuchend hervor.

Um Kai? Was sollte denn schon groß mit ihm sein, dass es selbst Kenny für nötig hält sich zu beeilen? Um das herauszufinden frage ich mein Gegenüber, ob er nicht näher ins Detail gehen könnte, damit selbst ich verstehen kann, was eigentlich passiert ist.

"Ich habe gerade mit Dizzy gearbeitet, als ein Anruf kam. Und zuerst dachte ich mir nichts dabei, außer was das denn solle und wer jetzt noch anrufen würde, denn es ist ja schon so spät und..." An dieser Stelle unterbreche ich ihn rüde und mache ihm deutlich, dass er nun endlich zum Punkt kommen oder mich, wenn er sich nicht kürzer fassen könnte, in Ruhe lassen solle. Kenny entscheidet sich für die erste Möglichkeit.
 

"Ray, es war das Krankenhaus! Kai hatte einen Unfall!" Kaum ist das letzte Wort verklungen, da springe ich auf und starre ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ich frage ihn, ob er das auch ganz sicher richtig verstanden hätte und er sich keinen geschmacklosen Scherz mit mir erlaube. Er antwortet mir, dass er nie einen so makaberen Witz machen würde und ich glaube ihm, auch wenn es mir leichter erscheint, dies nicht zu tun um einfach weiter glauben zu können, dass es Kai gut geht und ihm nichts zugestoßen ist.

Ich bitte Kenny, mir die Anschrift des Krankenhauses zu geben. Auf die Frage was ich vorhätte, sage ich, dass ich nach Kai schauen werde, aber die anderen, einschließlich ihm selbst, besser hier bleiben sollten, weil ich mir nicht sicher bin, ob man Kai jetzt überhaupt besuchen könne. Zudem meine ich, dass ich mir zuerst einmal anschauen würde, wie es Kai gehe. Dann würde ich mich wieder melden und Bescheid geben, wenn die anderen auch vorbeikommen könnten.
 

Kenny nickt und meint, dass dies wohl das beste wäre, dass er aber den anderen wenigstens schon einmal Bescheid sagen werde -allerdings erst, wenn ich mich schon auf den Weg gemacht hätte, denn wir kannten ja die Art von Tyson; er hätte es sich sicher nicht nehmen lassen direkt mitzukommen.
 

Schnell ziehe ich mir noch während des Wortwechsels mit dem Braunhaarigen die Schuhe und meine Jacke an und verlasse anschließend gehetzt das Zimmer, stürme die Treppe nach unten und verschwinde durch die Haustür.
 

Das Krankenhaus, in dem Kai nun angeblich liegt, ist nicht sonderlich weit von hier entfernt ; vielleicht zwei oder drei Kilometer. Daher beschließe ich, den Weg zu Fuß zu beschreiten, da ich nicht auf ein Taxi warten will und weder ein Fahrrad noch einen Führerschein besitze.
 

Eilig laufe ich durch die regennassen Straßen, mache mir nicht wie üblich die Mühe, Pfützen auszuweichen. Auch anderen Fußgänger weiche ich nicht aus sondern remple sie mehr oder minder alle an. Ein paar mal hätte ich dabei beinahe einige dieser Passanten umgerissen, die sich dann meist recht laut über mein Verhalten beschwerten. Aber das alles ist mir egal, denn ich will nur noch schnell ins Krankenhaus zu meinem Freund und mich versichern, dass es sich dabei doch nur um ein Missverständnis handelt.
 

Endlich bin ich angekommen. Nach einem kurzen Wortwechsel mit der Frau an der Rezeption kann ich dann schließlich in Erfahrung bringen, wo Kai sich derzeit befindet. Doch der Klang des Namens dieses Ortes will mir partout nicht gefallen: er sollte auf der Intensivstation liegen, die hier im Erdgeschoss zu finden wäre.
 

Sofort stürme ich los, auf den Gang zu, der laut einem Schild neben der Tür, zu eben dieser Station führen sollte. Auf die Protestrufe der Rezeptionistin, die meint, ich dürfe dort nicht hin, achte ich nicht.
 

Als ich die Tür erreiche, die laut Schriftzug den Eingang zur Intensivstation darstellt und zu der nur Befugte Zutritt haben, passiert es, dass ich in jemanden hineinrenne. Wir beide gehen zu Boden. Bei der Person handelt es sich um einen Arzt, der mich fragt, was das solle und warum ich es so eilig hätte und vor allem, ob ich nicht wisse, dass ich in diesem Bereich nichts zu suchen hätte. Ohne auf seine Fragen einzugehen frage ich ihn, ob eben ein Junge hier eingeliefert worden wäre, auf den die Beschreibung, die ich ihm zu dieser Frage hinzu gebe, zutreffen würde. Der Arzt bejaht, meint jedoch auch, dass ich ihn nicht besuchen könne, auch wenn er sich derzeit nicht in Behandlung befände. Ich bedanke mich bei ihm für diese Information und stürme an ihm vorbei, ohne dass er noch irgendetwas hätte sagen können.
 

Ich schaue in beinahe jede Tür hinein und schließlich habe ich bei dieser Suche Erfolg, denn ich finde das Zimmer, in dem Kai sich befindet. Ich trete ein.
 

Sofort fällt mir das monotone Piepsen auf, das als einziges die drückende Stille durchbricht. Ansonsten ist hier nichts besonders auffälliges, außer dem vielen Weiß, das das ganze Zimmer ausmacht und ihm das unverkennbare Ambiente eines sterilen Krankenhauses verleiht.

Einige Zeit bleibe ich einfach direkt hinter der Tür stehen und starre vor mich hin, während mein Atem sich langsam wieder normalisiert. Dann gehe ich doch auf das einzige hier stehende Bett zu, an dessen Gitterrost am Fußende die Krankenakte mit dem gut sichtbaren Namensaufdruck "Hiwatari, Kai" hängt.
 

Als ich endlich neben dem Bett stehe, muss ich schwer schlucken, denn ich hatte zwar schon damit gerechnet, aber es dann doch nicht wahr haben wollen. Doch nun habe ich die Bestätigung, dass meine schlimmsten Befürchtungen durchaus berechtigt waren.
 

"Ray?" Kais Stimme ist sehr leise, nicht viel mehr als ein Hauchen, aber ich höre ihn trotzdem.

"Ja, Kai, ich bin es.", gebe ich ihm Antwort, während ich besorgt sein aschfahles Gesicht betrachte, das beinahe ebenso weiß ist, wie die Bezüge des Bettes, in dem er liegt. Er sieht alles andere als gut aus. Nicht nur, dass seine Wangen totenblass sind, auch seine Lippen haben all ihre Farbe verloren. Die einzige Farbe, die noch irgendwie sichtbar ist, ist das rote Blut, das durch den weißen Verband, der um seinen Kopf geschlungen ist, hindurchsickert.
 

Jetzt erst öffnet Kai mühsam seine Augen und mir stockt für einen Moment der Atem. All der Glanz, der sonst in seinen tiefroten Augen gelegen hat, ist gänzlich aus ihnen verschwunden. Es ist beinahe so, als wären aus den glänzenden, leuchtenden Rubinen fahle, stumpfe, graue Steine geworden.
 

"Du kommst spät", meint er leise und sieht mich an.

"Ja", flüstere ich, nicht fähig, mehr als das zu sagen.

"Aber du bist gekommen...", meint er mit einem schwachen Lächeln. Doch sofort darauf folgt ein Hustenanfall, bei dem er sich die Hand vor den Mund schlägt. Als er diese wieder zurückzieht, kann ich deutlich eine feine Blutspur auf seiner Unterlippe erkennen. Alles in mir zieht sich bei diesem Anblick zusammen. Kai bemerkt dies und sieht mich wieder schwach lächelnd an und sagt, ich solle mich deswegen nicht beunruhigen und dass das so schon okay wäre.
 

"Was ist passiert?", frage ich leise, denn meine Stimme versagt mir.

"Dabei wollte ich noch so viel tun...", flüstert er heiser und mit einem traurigen Lächeln zu sich selbst, ohne auf meine Frage einzugehen oder mich weiter anzusehen.
 

Als hätte man mir einen Stromschlag verpasst, springe ich einen Schritt zurück und starre Kai mit weit geöffneten Augen an, der scheinbar schon mit seinem vorzeitigen Ableben rechnet. Ich sage ihm, dass er nicht so denken solle und er all das, was er noch vorhabe, noch machen könne. Doch er schüttelt nur leicht den Kopf.

Ein erneuter Hustenanfall, der diesmal länger andauert als der vorige. Als sein rasselnder Atem wieder einsetzt, vergeht eine Zeit des Schweigens, in der wir uns beide Gedanken machen, an die wir uns beide später nicht mehr erinnern werden.
 

"Ich möchte dir noch etwas sagen, Ray, bevor ich...", er beendet seinen Satz nicht, aber ich weiß, wie er zuende gegangen wäre. Ich komme wieder an sein Bett heran und greife zögerlich nach seiner Hand, die seit seinem ersten Hustenanfall auf der Bettdecke liegt. Kai lächelt mich sanft an, als er die Berührung spürt.

"Komm näher!", fordert er mich heiser auf. Ich tue wie mir gesagt wurde. Ich beuge mich mit dem Ohr zu seinem Mund vor, denn das Sprechen fällt ihm immer schwerer. Allein schon das Atmen scheint für ihn zum Problem geworden zu sein.
 

"Ray, ich habe mich nie getraut es zu sagen oder zu zeigen, aber ich will, dass du es nun erfährst. Denn jetzt habe ich die Zukunft nicht mehr zu fürchten." Er legt eine kurze Pause ein um wieder unter Stöhnen Sauerstoff in seine Lungen zu ziehen. Er bekommt kaum noch Luft. Ich versuche ihm zu sagen, dass er aufhören solle zu sprechen um sich zu schonen, aber er weigert sich.
 

"Ray, ich weiß, dass es jetzt nichts mehr nützt, es zu sagen, aber... Ich liebe dich!", flüstert er. Ich richte mich wieder auf und schaue ihm erstaunt ins Gesicht. In seinen matten Augen stehen Tränen. Und auch in mir steigen sie auf, lassen meine Augen in einem feuchten Glanz erstrahlen, während ich ihn sanft anlächle. Ein weiterer aber wesentlich schwächerer und unterdrückter Hustenanfall lässt seinen Körper zucken. Wieder sage ich ihm, dass er schweigen soll. Doch wie schon vorhin achtet er nicht auf meine Anweisung.

"Würdest du mir einen Gefallen tun?" Seine Stimme scheint immer schwächer zu werden und ich habe Mühe ihn zu verstehen. Ich nicke.
 

"Würdest du mir einen ersten und letzten Kuss schenken?" Die Tränen in meinen Augen lösen sich und rollen meine Wangen hinab, als ich mich vorsichtig zu Kai hinunterbeuge und ich meine Augen schließe. Zart berühren sich unsere Lippen und verschmelzen in einem wunderschönen aber unendlich traurigen Kuss. Meine Tränen benetzen sowohl meine und als auch seine Wangen.
 

Als ich etwas später meine Lippen von den Seinen löse, verlässt der letzte Lebenshauch seine leicht geöffneten Lippen, auf denen ein sanftes letztes Lächeln liegt. Seine Augen sind geschlossen und machen Glauben, er würde schlafen. Nur das langgezogene Fiepen eines der Geräte, nämlich jenes, welches den Herzschlag überwacht, erfüllt noch den Raum. Ich schalte ihn ab.
 

Ein letztes Mal gehe ich zum Bett des Toten und streiche ihm sanft über die bleiche Wange. Ich beuge mich erneut zu ihm hinunter und küsse die Tränen auf seinen Wangen weg. Danach gebe ich ihm einen sanften Kuss auf seine toten Lippen und flüstere:

"Ich liebe dich auch!"
 

Dann erst mache ich mich langsam auf den Heimweg.
 

~*~
 

Seit diesem Tag sind nun vier Monate vergangen. Ich habe seitdem viel mehr gemalt als früher und bin dabei immer besser geworden. Meine Bilder hängen überall in meinem Zimmer und selbst an der Decke. Im Internet habe ich eine eigene Galerie eröffnet, die wirklich gut besucht ist.
 

Während des Zeichnens habe ich viele Phasen der Trauer durchgemacht, die sich in dem Dargestellten nur allzu gut erkennen lassen. Anfangs waren meine Bilder dunkel und trist. Schwarz und weiß waren zu der Zeit die einzigen Farben, die ich benutzte. Etwas später kamen hellblau für Tränen und Rot für Blut hinzu. Fast zwei Monate lang habe ich nur mit diesen vier Farben gearbeitet. Erst mit der Zeit schlichen sich wieder andere Farben in meine Palette, bis diese wieder alle Farben enthielt. Auch die Darstellung des Motives hat sich verändert.
 

Viele fanden meine ersten Bilder nach dem Vorfall hässlich und abstoßend. Aber das interessierte mich nicht. Nun allerdings finden beinahe alle, dass meine Bilder wunderschön wären. Auch das ist mir egal. Ich male nicht für sie. Ich male für mich und für ihn -Kai. Für mich um zu verarbeiten und für ihn, damit er nicht vergessen wird, denn er ist mein einziges Motiv. Und das, schon seit mehr als einem Jahr.
 


 

So, das war's. Hoffe es hat euch gefallen!? Würde mich sehr über Kommentare freuen ^________^
 

Und hier noch ein Aufruf an alle Fanart-Zeichner, die diese FF gelesen haben: Wenn ihr Ideen habt, wie Rays Bilder vielleicht aussehen könnten, dann würde ich mich riiiiiiiiiesig freuen, wenn ihr sie zeichnen und hier veröffentlichen würdet! Selbstverständlich würde ich einen FA-Kommi und eine Bewertung hinterlassen!
 

Cu,

Ginger



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kaychi
2006-06-21T20:25:17+00:00 21.06.2006 22:25
Wunderschön geschrieben und so traurig!T.T
Ich liebe traurige Geschichten!
Von:  MissKai
2005-11-06T14:46:53+00:00 06.11.2005 15:46
Du kannst echt gut schreiben!
Ab der Stelle, wo Ray im Krankenhaus zu Kai ging mußte ich extrem mit den Tränen kämpfen *fast laut los heul*.
Man ist das traurig!!!!!!!!!!!!
Von:  MissKai
2005-11-06T14:45:38+00:00 06.11.2005 15:45
Du kannst echt gut schreiben!
Ab der Stelle, wo Ray im Krankenhaus zu Kai ging mußte ich extrem mit den Tränen kämpfen *fast laut los heul*.
Man ist das traurig!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2005-07-23T16:43:41+00:00 23.07.2005 18:43
wow, also ich bin ja eigentlich kein beyblade fan, aber eine Freundin von mir *zu Yato-san schiel* hat mir diese FF hier empfohlen und ich bin froh, ihrem Rat gefolgt zu sein ^^
Einfach wunderbar und so traurig...ein paar tränen habe ich auch vergossen und, da ich geschminkt bin, sehe ich dementsprechend aus... ^^
Schreib noch ganze viele solcher wunderschönen FF's
liebe Größe und viel Lob
Nami
Von: abgemeldet
2005-07-22T20:49:23+00:00 22.07.2005 22:49
och man das ist wiedermal soooooooooooooooooo toll geschrieben... *heul* ich kann nur staunen hoffendlich kommt bald noch sowas tolles!!
Von: abgemeldet
2005-07-21T17:49:10+00:00 21.07.2005 19:49
Ich bewundere dich einfach nur.
Wie man nur so schreiben kann weiß ich nicht.
Bei mir ist jetzt ein ganzes Packet Taschentücher drauf gegangen.
*heul weiter*
TT.TT
Von: abgemeldet
2005-06-10T15:47:57+00:00 10.06.2005 17:47
Hey^^
Kann mich den anderen nur anschließen. Ich liebe traurige FF's. Und auch bei mir ist es seeeeeeeeeeeeeeehr schwer, da ne Träne rauszulocken. Aber du hast es mal wieder geschaft, dass 2 oder auch 3 geflossen sind^^
Bye Alec
Von: abgemeldet
2004-12-28T20:33:32+00:00 28.12.2004 21:33
Oh man *flenn*
Das war wunderschön denoch Traurig.
Ich bin am Heulen *heule*.
Das geht mir so ans Herz *Tränen weg
wicht*.Weist du Normaler weise Weine
ich nie aber es ging mir so nahe *heul*.
Eine dickes lob.
Bye deine Motoki ;)
Von: abgemeldet
2004-12-01T19:31:13+00:00 01.12.2004 20:31
Schön...Traurig...Sweet...zum heulen...aber total gut!!! :)
Von: abgemeldet
2004-10-30T11:11:47+00:00 30.10.2004 13:11
T___________________T
Scheiße, jetzt hab ich geweint...das ist jetzt das dritte mal das ich bei ner FF heule...Aber die is ja so schön geschrieben..da kann man einfach nicht anders und als einfach nur losweinen...
Das war ja so genial geschrieben...*wieder nich weiß was se sagen soll*
Ich weiß dann immer nich ob ich solche Fics jetzt gut finden soll oder nicht....ich find sie schön...

Bye! *dich mit tränen in den augen wegknuffz*


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