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Darkness

Warum tust du mir das an?
von

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Nagis POV

Darkness
 

Titel: Darkness

Serie: Weiß Kreuz

Autor: lunar eclipse

Disclaimer: keine der hier vorkommenden Personen gehört mir, sondern alle irgend welchen anderen Leuten (weiß jetzt aber nicht genau wem ^^°), außerdem verdiene ich hiermit auch kein Geld.
 

Warum? Warum tust du mir das an? Ich war bereit alles für dich zu tun, für denjenigen, der mich als einziger wirklich wahrgenommen hatte. Der freundlich zu mir war und mir zeigte, was Freundschaft bedeutet.

Für dich wechselte ich die Seiten, verriet meine Teamkameraden und kämpfte gegen sie. Für den Tod aller drei trage ich nun die Schuld. Du und der Rest deiner Gruppe, ihr hattet nicht mehr viel tun müssen, als ich meine Kräfte gegen sie angewendet hatte.

Doch kaum hattet ihr deren Leben beendet, war meines scheinbar wertlos für euch geworden. Ihr schlugt mich bewusstlos und sperrtet mich ein. Vorher tatet ihr noch irgendetwas, damit ich meine Telekinese nicht mehr einsetzten kann.

Und hier sitze ich jetzt. Zusammengekauert in einer Ecke. Warte auf meinen Tod. Warte darauf, dass du, der einzige dem ich je vertraut hatte, so sehr dass ich sogar ohne zu zögern mein Leben in deine Hände gelegt hätte, dieses beendest.

Ich verstehe nicht warum. Warum du so handelst. Aber es tut weh.

War das denn alles nur gespielt? Dein Lachen, während du mich einmal mit ins Kino geschleppt hattest? Das Leuchten in deinen Augen, als die Lehrerin uns bei einem Projekt in die selbe Gruppe einteilte? Die Sorge in deiner Stimme, nachdem ich aufgrund meiner Kopfschmerzen auf die Krankenstation musste? Der überglückliche Ausdruck auf deinem

Gesicht, beim Anblick meines Geburtstagsgeschenkes?

Hast du das alles nur vorgetäuscht um mein Vertrauen zu gewinnen und die Mauer zu durchbrechen, die ich um mich herum aufgebaut hatte? Um eine Freundschaft mit mir anzufangen?

Freundschaft.

Vor einem Jahr noch habe ich dieses Wort nur belächelt und mit ihm alle, die dumm genug waren, an so etwas zu glauben. Du zeigtest mir, was es bedeuten kann, einen Freund zu haben. Durch dich lernte ich dieses Wort schätzten.

Doch nie, niemals, hätte ich gedacht, dass Freundschaft solche Schmerzen mit sich bringen kann.

Ich fühle mich kalt, innerlich erfroren und leer. Meine Seele hast du mir genommen und zerfetzt. In einem einzigen Moment hast du irgendetwas in mir zerbrochen, was im letzten Jahr gerade erst aufgebaut worden war.

Mir ist es egal, was jetzt passiert, denn ich hätte sowieso keine Zuflucht mehr.

Auch wenn wir nicht immer nett zueinander waren und uns nicht selten gestritten haben, war Schwarz doch so etwas wie eine Familie für mich. Bis jetzt hatte ich das nicht wahrhaben wollen, dachte ich könnte ohne sie glücklicher leben. Endlich frei sein. Doch nun sind sie tot, und mit ihnen ist der Ort, an dem ich so lange willkommen war, verschwunden.

Ich war naiv, zu glauben mein Leben bei Schwarz gegen etwas besseres eintauschen zu können. Naiv, deinen Worten zu vertrauen, dass Weiß mich aufnehmen würde. Ja naiv, dass dürfte mein Handeln in der letzten Zeit wohl am besten beschreiben.

Warum habe ich bloß nicht auf Schuldigs Worte gehört, dass man euch Weißtypen nicht über den Weg trauen kann? Warum Crawford nicht geglaubt, als er mir sagte, dass es nie ein gutes Ende nehmen könnte, sollte ich mich mit einem von euch einlassen?

Ich bereue alles, doch das bringt sie auch nicht wieder zurück! Denn ich selbst habe sie getötet. Habe sie hintergangen und sie euch damit ausgeliefert. Dabei haben sie sich nur Sorgen um mich gemacht, doch ich interpretierte es als Einengung, als mich-nicht-verstehen-wollen. Nicht verstehen wollen, dass ich Freunde haben wollte!
 

Schritte. Ich höre sie zwar, nehme sie jedoch nicht wirklich wahr. Was sollte es denn noch für einen Sinn haben aufmerksam zu sein? Auf meine Umgebung zu achten? An meiner Zukunft kann ich doch sowieso nichts mehr ändern. Obwohl es ziemlich befremdlich ist, die mir noch bevorstehende Lebenszeit Zukunft zu nennen. Wo sie doch nur noch wenige Minuten betragen kann.

Ich bekomme auch nicht mit, wie die Tür zu meinem Gefängnis geöffnet wird. Erst als ich deinen Blick auf mir spüre hebe ich den Kopf. Sehe dir in die Augen.

'Augen sind die Spiegel der Seele.'

Wenn das stimmt müssen meine in diesem Moment leer sein. Leer und dunkel, genau so wie meine Seele es durch dich geworden ist.

Du stehst einfach vor mir und erwiderst meinen Blick. Hast dich vor mir verschlossen, so dass ich den Ausdruck in deinen Augen nicht deuten kann, doch die Darts in deinen Händen sprechen für sich. Du brauchst nicht erst zu sagen warum du hier bist.

Langsam kommst du einen Schritt auf mich zu und hebst die Hand.

Resignierend schließe ich die Augen. Selbst wenn ich es könnte, würde ich mich nicht wehren ... nicht gegen dich. Denn trotz allem könnte ich es nicht fertig bringen, dich zu verletzten. Doch ich habe keine Kraft mehr. Keine Kraft mehr zum Leben. Sehe für mich keinen Sinn in dem Wunsch, auch den nächsten Tag noch erleben zu wollen.
 

Ich starre schon wieder auf den Boden, als du dich vor mir hinhockst.

Was soll das? Ich hatte geglaubt, dass du es zumindest kurz und schmerzlos machen würdest... Hat dir unsere "Freundschaft" denn wirklich so wenig bedeutet?

Noch einmal sehe ich auf, schaue dich an. Wieder kann ich den Ausdruck den ich vorfinde nicht entschlüsseln.

Warum verschließt du dich vor mir? Warum setzt du eine Maske auf? Ich sterbe doch sowieso jetzt, könnte also niemandem mitteilen, was du fühlst. Warum musst du mich also in meinen letzten Augenblicken noch damit quälen, mir zu zeigen, wie wenig du mir je vertraut hast? Dass ich für dich wirklich nur ein Mittel zur Auslöschung von Schwarz war? Macht dir das Spaß? Früher hätte ich diese Frage eindeutig mit "nein" beantwortet. Wäre der festen Überzeugung gewesen, du würdest niemanden gerne unnötig leiden sehen. Aber jetzt? ... Auch jetzt traue ich es dir irgendwie nicht zu. Glaube nicht, dass ein so lebensfroher Mensch wie du, so etwas schön finden könnte. Aber warum dann?
 

Ohne Vorwarnung ziehst du mich in eine Umarmung. Du hast mich in letzter Zeit öfter so umarmt gehabt, wenn wir uns begrüßt oder verabschiedet haben. Jetzt ist es eindeutig ein Abschied. Aber wieder stelle ich mir die Frage, was du damit bezwecken willst.

Diesmal erhalte ich eine Antwort: ein Stecken in meinem Nacken, welches nur von einem deiner Darts verursacht sein kann.

Das Schwindelgefühl, welches mich erfasst sagt mir, dass du einen der giftigen genommen hast. Also ist mir doch ein schneller Tod vergönnt.

Schon beginnt alles vor meinen Augen zu verschwimmen. Ich habe das Gefühl zu fallen und Schwärze hüllt mich ein.

Ich nehme nichts mehr von dem wahr, was um mich herum passiert. Weder dein gemurmeltes "Gomen... gomen nasai..." noch die Tränen, welche dein Gesicht herunter rinnen um dann auf meine Schulter zu fallen.

Nur noch die Dunkelheit die um mich herum herrscht. Es ist die selbe Dunkelheit, wie ich sie vorher in mir gespürt habe. Kalt, trostlos, unendlich und einsam. Doch jetzt existiert ein Licht in ihr. Weit entfernt und scheinbar doch so nahe spendet es Wärme... und Hoffnung. Hoffnung auf ein schöneres Leben.
 

~Owari~
 

Ich würde mich über Kommentare (egal ob Kritik oder Lob) sehr freuen. Sonst weiß ich schließlich nicht, was ich beim nächsten mal alles besser machen sollte. ^^°



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lulle
2005-02-18T23:23:13+00:00 19.02.2005 00:23
echt toll wirklich, es is kaum besser zu machen ^__~
es is eine echt schöne ff, is dir echt gut gelungen, ich mag deinen schreibstil ^____^ wie du alles ausdrückst und beschreibst is echt... mitreißend und...einfach nur wow
ich find sie echt toll ^______________^
Von: abgemeldet
2004-12-01T14:47:47+00:00 01.12.2004 15:47
besser machen? Wie das denn?
Von:  grincat
2004-08-25T21:50:21+00:00 25.08.2004 23:50
Ich was nicht was ich sagens solkl *heul*
die geschicht est klasse...und so schaurig schön...
Mir sind die Tränen in die Augen getreten als ich das gelesen habe
Weiß war so fies, der arme Nagi
hoffentlich hat er es besser dort wo du ihn hinschickst
Du hast einen klasse Schreibstil, mit dem du Gefühle unvergleichbar darstellen kannst
schreib mehr sollcher geschichten
grincat


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