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Moon Is Shining

Eine Geschichte vom Erwachsen werden... SanjixNami
von

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Vollmond // Ende

Huhu ihr!

Ich weiß es hat lange gedauert, doch da ist es. Das letzte Kapitel. Es ist ziemlich lang geworden, ich hätte auch zwei draus machen können ^.- aber dann war mir ein letztes langes doch lieber.

Ich bin richtig sentimental geworden <.< Es wird schwer werden bei einer neuen One Piece Story die Charaktäre wieder Original hinzukriegen, da sie sich in meiner Geschichte weiter entwickelt haben..

naja.. genug von dem Gelaber ^^
 

danke und ein riesenknu an alle, die die story gelesen haben und besonders an die, die mir kommentare geschrieben haben. *ganz dick drück*
 

Uuuuund Action!

Klappe, die Letzte!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Du musst hier weg, Nami.", Sanji wandte sich zu Nami um. "Schnell, sie kommen schon. Hau ab, Nami. Lass mich hier, GEH ENDLICH!" Sie starrte ihn an. Aus seinem rechten Bein quoll Blut um Blut hervor. "Ich lass dich nicht allein!" "Bitte, Nami, verdammt noch mal, HAU AB!"

Dann hörten sie ein ohrenbetäubendes Krachen. Holz splitterte. Nami warf sich, ohne auf ihre schmerzende Hand zu achten, schützend über den Koch. Ein Gummiarm hatte die Angreifer mitten in die nebenstehende Wand gerammt.

Ruffy.

Als Nami kurz auflugte, erkannte sie das Wut verzehrte Gesicht ihres Kapitäns. Monkey D. Ruffy stand nun vor ihnen und es bestand kein Zweifel, dass er Alles, was da kommen möge, von seinen Mannschaftsmitgliedern abhalten würde. In den nächsten paar Sekunden schaffte es Ruffy in seiner Wut alle restlichen Feinde niederzumachen.

Sanjis Bein schmerzte höllisch. Es war sein Standbein, das er für seine Kicke genauso brauchte wie sein Anderes. Nami hatte sich über ihn geworfen, aber er wünschte sich, sie würde endlich gehen. Bevor ihr noch etwas passieren würde, er könnte sich das nicht verzeihen, nie, niemals.

Plötzlich trat Stille ein und einen kurzen Augenblick darauf merkte Sanji wie sich Nami endlich regte. Er sah Ruffy, der zwar ein wenig zerfetzt aussah, dennoch schien mit ihm alles ok. Ruffy ließ Nami mit seiner Gum-Gum-Brücke wieder zu der Flying Lamb zurückkehren. Sanji hörte es Knacken und Splittern. Das Schiff auf dem sie sich befanden sank. "Alles ok?", fragte ihn Ruffy. Er nickte leicht, richtete sich auf und wollte aufstehen, da fuhr ein stechender Schmerz durch sein Bein. Der Kapitän zögerte nicht und hob ihn hoch. Genau in diesem Augenblick hörte Sanji schon wieder Holz zerbersten. Das Schiff brach auseinander. >Ruffy darf nicht ins Wasser, sonst werden wir ertrinken!< Doch die Sorge des Kochs war unbegründet.

In Sekundenschnelle hatte sich Ruffy mit ihm wieder auf die Flying Lamb katapultiert. Jede Erschütterung schmerzte Sanji und er merkte, dass Blut mit jedem Schlag seines Herzens, aus seinem Bein quoll. "Bring ihn in euer Zimmer!" Das war Namis Stimme und einen Moment später wurde Sanji auf ein Bett gelegt. Die Navigatorin hatte einen Koffer auf das andere Bett gelegt und kramte darin herum. Etwas flog daraus wie Schnee. Hatte Sanji schon Halluzinationen? Nein, so schlimm konnte es nicht sein.

Nami grummelte. Zettelchen um Zettelchen flatterte aus dem Arztkoffer, den Chopper ihr vermacht hatte. Doch endlich fand sie was sie suchte. Verbandszeug und Desinfektionsmittel. >Aber ich kann ihm keine Kugel entfernen. Wir müssen zu einem richtigen Arzt.< Plötzlich sprang die Tür des Raumes auf und Nami fuhr erschrocken zusammen. Schon wollte sie Lysop anstänkern, doch der grinste ihr entgegen: "Mein Dorf! Mein Dorf ist in Sicht!"
 

Die Flying Lamb legte an. Lysop war kaum aufzuhalten, aber Nami pfiff ihn zurück. "Wir suchen jetzt erst mal einen Arzt, klar?" Sie ließen Sanji auf dem Schiff zurück. Sich selbst hatte Nami notdürftig einen Verband um die Hand gebunden. Sie gingen an Miss Kayas Haus vorbei und dem Schützen verging beinahe Alles, so sehr sehnte er sich zurückzukehren. Aber Ruffy duldete es nicht. Noch war er ein Teil ihrer Mannschaft und genauso verpflichtet wie die Anderen. Im Dorf fragten sie (mal wieder Alle unter dunklen Kutten) nach und wurden zu einem Arzt verwiesen, der am Rande des Waldes wohnte. Der Weg dorthin war einsam und von Blumenwiesen umrahmt.

Namis Gedanken waren ein wenig durcheinander, doch im Moment dachte sie nicht daran, dass Lysop sie bald verlassen würde. Sie gelangten an ein großes Holzhaus und Nami klopfte.

Die Tür ging auf, sie hörten ein lautes *Poff* und sahen nur noch Sterne. Die Navigatorin rieb sich die Augen und blinzelte. Vor ihnen stand ein junger bebrillter Mann mit einem großen Fotoapparat, der ihm um den Hals hing.

"Ähm,", fing Nami etwas unbeholfen an, wurde jedoch unterbrochen. "Hallo. Seid ihr die Models für unsere jährliche Aktausstellung?" "Was?! Äh, ne?" "Was wollt ihr dann hier? Wisst ihr ich habe sehr wenig Zeit und-" "Wir suchen einen Arzt.", meldete sich jetzt Ruffy. Die Augen des Typen wurden größer. "Oooh, tut mir Leid. Ja, ich bin Arzt und die meisten Leute hier nennen mich einfach Waldpaul. Kommt doch rein."

Sie folgten seinem Angebot und betraten das Haus, in dem es ziemlich nach chemischen Mitteln stank. "Wer von euch ist denn krank?" "Eigentlich keiner von uns.", antwortete Nami. "Unser Schiffskoch liegt mit einer Schussverletzung auf unserem Schiff. Könnt ihr euch beeilen und ihn kurieren?" "Oh, ich denke bei einer Schussverletzung sollten wir uns mächtig beeilen. Ich hol nur meine Ausrüstung." Und schließlich kehrten sie eilends zur Flying Lamb zurück.

Im Schlafzimmer der Jungs machte sich Waldpaul daran die Kugel zu entfernen. Alle anderen Mannschaftsmitglieder mussten draußen warten. Vom Gang her hörten sie nur ein ständiges *Poff* von Waldpauls Kamera. Von Sanji vernahmen sie keinen Ton. "Was ist denn das für ein schräger Vogel?", fragte Lysop argwöhnisch. "Ich vertraue ihm.", meinte Ruffy. Nami sagte nichts. Dieser Arzt war ohnehin die einzige Möglichkeit, die sich ihnen bot.

Nach etwa einer Stunde öffnete sich die Tür und Nami sah auf. Der Arzt hatte Blutspritzer auf der Brille, was die Spannung nicht gerade angenehmer machte. "Und?", fragten alle Drei gleichzeitig. "Gut ist. Er ist wieder in Ordnung. Die Kugel ließ sich entfernen und steckte glücklicherweise nicht tief. Ich denke, so in zwei oder drei Wochen sollte er keine allzu großen Schmerzen beim Aufstehen haben. Wenn doch, sollte noch mal ein Arzt gefragt werden. Für die vollständige Genesung wird er jedoch mindestens ein Jahr benötigen." "Oh, Gott sei Dank." Nami stieß einen Seufzer aus, sie war einfach nur erleichtert darüber, dass Sanji irgendwann wieder gesund sein würde. *Poff* "Diese Emotionen! Wunderbar!" *Poff* "Schon mal daran gedacht Model zu werden?" "Ruffy, könntest du bitte den Typen hier raus bringen? Und wehe er verlangt Geld für irgendwas." Nami flüchtete sich in den Jungenraum und schloss erlöst die Tür.
 

Da lag er. Auf der weißen Bettdecke klebte noch nicht ganz getrocknetes Blut, doch seine Wunde war ordentlich verbunden und er schlafend in die Kissen gesunken. Die Anspannung ließ ab. Die Gedanken blieben. Sie setzte sich neben ihn in den Stuhl, der schon einmal für einen solchen Anlass hergehalten hatte. >Er hätte auch tot sein können. Wegen mir. Wegen mir. Wegen mir.< Sanft strich Nami über Sanjis reglose Hand. Liebe kann so eine Qual sein.
 

Ein paar Stunden später konnten sie es Lysop nicht mehr verwehren Miss Kaya zu sehen. Ruffy ging mit ihm, Nami wollte noch bei Sanji bleiben. Da saß sie nun. Jetzt schon seit einiger Zeit und starrte Sanji an. Sie kam sich so zerbrechlich vor. Sie hätte tot sein können. Sanji hätte tot sein können. Sie küsste ihn auf die Stirn und verließ das Krankenzimmer. Sie holte sich ihre gelbe Sommerjacke und schritt auf Deck, um von dort die Flying Lamb zu verlassen.

Der Sommer hielt immer noch an und eine angenehm lauwarme Brise zog über das Land. Sie schritt durch das verlassene Dorf und versuchte an Nichts zu denken. Sie hatte nicht wirklich auf den Weg geachtet und so war Nami ein wenig überrascht, als sie plötzlich am Anfang der wunderschönen weiten Wiesen stand. Die Blumen und Gräser zogen sich über sanfte Hügel und über ihnen schien der Mond. Nami wich vom Weg ab und wanderte geradewegs durch die Wiesen. Wo sie entlang schritt, erhob sich ein Wirbel aus kleinen Insekten und Schmetterlingen.
 

Love can touch us one time

and last for a lifetime

And never let go till we're gone.
 

Nami blieb stehen. Eine einsame Person inmitten von Blüten. Sie sah hinauf zum Mond und zu den Sternen. Eine Träne rollte ihre Wange hinab, nicht wissend aus welchem Gefühl sie stammt. "Bitte, ihr Sterne. Lasst mich wieder glücklich werden!"
 

Und der Mond schien.
 


 

Sie verbrachten die restlichen Tage, die Sanji zur Genesung brauchte, auf Miss Kayas Anwesen. Nami war erstaunt von Lysops Wandel. Zwar erzählte er immer noch Lügengeschichten, mindestens genauso viel wie vorher, doch er war nicht mehr der Angsthase, der er früher war.

Die One Piece Mannschaft verbrachte ihre Zeit damit zu essen (Ruffy), mit Kaya zu quatschen (Lysop) und Spaziergänge zu machen (Nami). Schon nach sieben Tagen schaffte es Sanji aufzustehen. Niemand konnte ihn davon abbringen, auch wenn es ihm am Anfang noch sichtlich Schmerzen bereitete.

Sanji hasste inzwischen dieses Bett und den Raum in dem er sich die letzte Zeit so oft aufhielt. Er wollte nicht ständig verletzt sein. Nami verbrachte viel Zeit bei ihm, doch er merkte, dass sie mit den Gedanken häufig woanders war. Sie hatten das Thema, dass Sanji sich beinahe für sie geopfert hätte, nicht angeschnitten.

Wiedereinmal war Nami verschwunden. Und Sanji lag in seinem Bett und starrte auf die Decke. Um ihm herum waren Blumen, immer wenn Nami von ihren Spaziergängen zurückkam, brachte sie ihm welche mit.

"Ach, Nami." Er wollte ihr doch eine Insel suchen. Und jetzt lag er hier verletzt und nutzlos rum. Nicht einmal kochen konnte er für sie. Sie aßen immer bei Kaya. Aus irgendwelchen Gründen hatte es Sanji bisher vermieden das Landhaus zu besuchen. Bislang war er nur einmal dort gewesen. Die restliche Zeit lag er auf dem Schiff im Bett. Und war allein.

Sie warteten auf ihn. Sie mussten warten, denn ein kranker Sanji war, wenn sie schließlich nur noch zu dritt waren, bei einem Angriff ein großes Risiko.

Er fesselte die Holzplatten über ihm mit seinen Blick. >Lasst mich hier weg. Lasst mich hier raus.< Das Gehen bereitete ihm sehr große Schmerzen, doch er ließ sich nichts anmerken. Er wusste nicht wie viel die Anderen überhaupt von seinem Zustand wussten. War die Strohhutbande seit der Sache mit Zorro nicht irgendwie vom Pech verfolgt? Als sollten sie nicht mehr zusammen sein, nicht mehr weiterfahren und möglichst schnell ihre eigenen Wege gehen.

>Was denke ich denn da? Am Ende werde ich in diesem Zimmer noch abergläubisch..< Es waren bisher noch nicht einmal zehn Tage, die er in diesem Zimmer ruhte, doch er spürte ein unangenehmes Kribbeln. Nicht nur in seinem Bein. Sondern auch in seinen Eingeweiden, sie juckten und ziepten. Als bliebe ihm nicht mehr viel Zeit.

Sanji setzte sich auf. "Ich muss weiter."

Als er aufstand, zog sich ein brennender Schmerz durch sein Bein. Der Arzt hatte ihm gesagt, dass die Kugel seinen Muskel zerfetzt hätte. Da er aber nicht durchtrennt sei, reiche es, wenn die fehlende Substanz wieder aufgebaut werden würde. > ..'Und keine Belastungen!' .. Der hat doch keine Ahnung.< Ihm schwirrten kleine Lichter vor der Nase herum, aber schon fast wütend auf sich selbst, ignorierte Sanji jene und humpelte zur Tür. Er benutzte widerwillig die Stützen. Er hinkte weiter auf Deck, den lodernden Schmerz versuchend nicht zu beachten, und sah hoch.

Das Krähennest. Es prangte dort oben. Der Himmel war grau und voller Wolken, wahrscheinlich würde es bald regnen. Eine Mischung aus Trotz und unablässigem Tatendrang ließ ihn seine Krücken wegschmeißen. Er humpelte zu den Netzen, die mit dem Ausguck verbunden waren und setzte sein gesundes Bein in die erste Schlinge. Langsam zog er das andere nach. Mit seinen Händen hielt er sich weiter oben fest und hob so seinen Körper höher. So ging es weiter.

Sanji schnaufte. Sein Bein quälte ihn höllisch. Noch eine Schlinge. Seine Hände waren taub. Noch eine. Die ersten Regentropfen fielen. Sanji befand sich inzwischen erst in zwei Meter Höhe, doch er war durchgeschwitzt und dadurch rutschten seine Hände immer öfter ab. Wie ein Blitz schlug plötzlich der Schmerz in Sanjis verletztes Bein heftiger als vorher. Er hatte aus Gewohnheit versucht den Muskel anzuspannen und das bezahlte er teuer. Er zuckte zusammen und seine Hände fanden keinen Halt mehr. Sanji fiel.

,Bump' Mit einem dumpfen Poltern prallte der Körper des Kochs auf die Schiffsplanken. Es regnete stärker.

Tropfen um Tropfen.

Sanji spürte das Blut in seinem Bein pulsieren. Als wäre eine dicke Schlange darin, die viel zu wenig Platz hatte.

"Reiß dich doch zusammen." Mit den zitternden Armen hob sich Sanji seinen Oberkörper hoch. Einen Moment, wo ihm kurz schwarze Flimmer vor den Augen schwebten und er leer auf das nasse Holz unter sich starrte, musste er an Zorro denken. Zorro, der nie aufgegeben hatte. Der sogar mit den schlimmsten Verletzungen noch trainiert hatte und sich nicht hatte abbringen lassen. >Hat er mir diese Hartnäckigkeit hinterlassen?<

Mit Mühe brachte er sich irgendwie wieder auf sein gesundes Bein. Mit den Händen hängte er sich in das Netz, um nicht umzufallen. Graue Wolken verdunkelten den Himmel. Selbst wenn er dort oben im Krähennest säße, er würde nichts erkennen können. "Zorro. Verdammt was soll ich denn machen?" Und es war das erste Mal, dass er sich seine eigene Hilflosigkeit eingestand, die er in der letzten Zeit einfach absichtlich übersehen hatte.

"Es weiter versuchen, bis du es schaffst, Topflappen." Die Stimme klang in seinen Ohren. Also setzte er wieder sein gesundes Bein in die erste Schlinge, hielt sich wieder fest und zog sich wieder Stück um Stück nach oben. Er ignorierte das stechende Bohren in seinem Bein, es fühlte sich an als würde der Oberschenkel von irgendeiner grässlichen Maschine zerfetzt werden, und kletterte weiter. Seine Sachen waren völlig durchnässt doch es ging weiter, Schlinge um Schlinge. Schon war er vier Meter über den Boden. Er biss die Zähne zusammen. Mit einem schmerzhaften Ruck warf er sich in den Ausguck.

Dort lag er nun. Der Regen platschte immer noch unaufhörlich vom Himmel. Sanji hatte die Augen geschlossen. Er war oben. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Blut lief von seinen aufgeschürften Händen, doch er merkte es nicht so recht. Ihm war eiskalt. Nichtsdestoweniger, er hatte was getan. Irgendwas in ihm sagte, dass seine Gedanken irre wären. Doch ein Lächeln strich über sein Lippen. Das war ihm egal.
 

Nami rannte durch das Dorf. Sie hatte keinen Schirm und auch keine Kapuze und so flüchtete sie vor dem Regen, der sie plötzlich überfallen hatte. Sie war ohnehin auf den Weg zu Sanji gewesen. Ein Strauß mit Blumen wippte in ihren Armen, während sie den matschigen Weg zur Flying Lamb entlang platschte. An ihren Beinen spritzte Pfützenwasser hoch und es regnete immer stärker. Sie kletterte zurück an Bord und wollte möglichst schnell ins Trockene kommen. Da geriet irgendetwas zwischen ihre Füße und sie rutschte aus. Nami versetze es auf ihren Po und die Blumen flogen ihr aus der Hand.

"Verdammt noch mal, wer lässt denn seine Sachen mitten auf .. - " Sie verstummte. Sanjis Krücken lagen vor ihr. Ihr Herz fing an zu schlagen. >Wo ist er, wenn nicht hier bei seinen Stützen?< Nami rappelte sich auf und sah sich um. In einem Anflug von Panik rannte sie an die gegenüberliegende Reling und suchte das Wasser nach dem Koch ab. Doch bei diesem seichten Wasserstand war es völliger Blödsinn hinunter zu springen. Trotzdem vergewisserte sich Nami noch das Sanji nicht hilflos im kalten Wasser schwamm, bevor sie sich umdrehte und unter Deck eilte.

Nami hatte in der letzten Zeit gemerkt, wie die Unbeweglichkeit an Sanji zerrte. Sein Lächeln war immer gequälter geworden. Sie riss die Tür der Küche auf, doch dort war er nicht. Auch nicht im Jungenzimmer. Und auch in keinem Anderen. Ihr Herz pochte und es fühlte sich an, als hätte man ihr sehr viele Eiswürfel in den Magen geschüttet. Die Navigatorin stürzte wieder aufs Deck in den strömenden Regen. >Bei Kaya kann er nicht sein ohne seine Gehhilfen. Hier auf dem Schiff ist er nicht... Was mach ich jetzt?<

Sie suchte den oberen Teil der Flying Lamb mit ihrem Blick ab. Beinahe wäre sie wieder über die Krücken gestolpert, die inmitten der schlafen Blumen lagen, doch die Krücken sah sie nicht. Etwas ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Rote Flüssigkeit schwamm inmitten der Pfützen und seine Oberfläche wurde ständig von weiteren Regentropfen aufgewühlt.

Ein kurzer klarer Gedanke blitzte durch ihr Hirn. Es war zu wenig Blut. >Also hat er sich nichts angetan. Zumindest nicht hier.< "SANJI!" Nami formte mit ihren Händen einen Trichter vor dem Mund und rief so laut sie konnte. Gleich darauf lauschte sie angespannt. "SANJI!" Aber sie hörte nichts, außer dem Blut, das in ihrem Kopf rauschte und den Wassertropfen die unaufhörlich auf die Schiffsbretter prallten. "SANJI!" Ihre Worte wurden von dem Wind davon getragen und von dem Regenvorhang gedämpft. Verzweifelt sah sie zum Himmel auf. Der zeigte sich grau in grau, ein tiefer riesiger Schlund, der mehr und mehr Wasser auf die Erde spuckte. Doch Nami sah nicht die Wolken. Vor ihr prangte dunkel das Krähennest.

Auch wenn sie sich sagte, dass kein vernünftiger Mensch in Sanjis Zustand auch nur einen Schritt Richtung Ausguck machen würde, musste Nami zumindest nachsehen. Also setzt sie ihren Fuß in die erste Schlinge des Netzes und kletterte hoch. Nach fast genau zwei Metern bemerkte sie Blut an den Seilen und ihr Herz raste noch mehr. Augenblicklich hastiger als zuvor kletterte sie immer höher, verhedderte sich aus Panik manchmal im Netz oder rutschte auf den glitschig gewordenen Schlingen aus. Dann ragte das kesselförmige Nest vor ihr auf und sie warf sich hinein.

Vor ihr lag Sanji. Nami atmete auf und während sie sich zu ihm kniete, war es als fielen tausend Nadeln von ihrer Haut. "Sanji..", flüsterte sie sachte in den Regen hinein. Der Koch war völlig durchnässt und er hatte seine Augen geschlossen, doch Nami war erleichtert ihn gefunden zu haben. Sie strich ihm sanft über die eiskalte Wange. Etwas rieselte in ihr Bewusstsein, langsam und giftig, ein Gedanke, der es schwer hatte gegen ihre aufgeflammte Erleichterung anzukommen, und doch ihr Glück dämpfte. "Sanji.." >Mach die Augen auf, mach die Augen auf, mach die Augen auf..<

Und da geschah es. Nami sah wieder in die zwei wundervollen tiefblauen Ozeane, von denen sie nachts träumte. Sein Blick beantwortete ihr im Moment alle Fragen und sie legte ihm einen Kuss auf die blau gefrorenen Lippen. Sanji spürte ihre warme Berührung. Erschöpft legte sich die Navigatorin neben ihn, schloss ihn eng in die Arme und schenkte ihm noch mehr Wärme. Nami schloss die Augen und fühlte, dass er seinen Arm um sie legte.
 

Ich will bei dir bleiben.

Ich weiß.

Für immer.

Für immer.
 

In Namis Zimmer hatte sich die Nachdenklichkeit in die Ritzen der Bretter eingeschlichen. Ihre Gedanken, die immer wieder um Sanji gekreist waren.

Die Küche lag ruhig da. Der Herd und die Theke zeugten noch von den ersten zaghaften Annäherungen des Kochs und der Navigatorin. Der Herd, die Spüle und der Tisch, auf dem eine Zeitung Falkenauges Tod vor zwei Monaten verkündete, dufteten noch nach Essen und nach vielen Gefühlen, die den Gewürzen im Schrank ähnelten.

Im Jungezimmer stand zwischen den Hängematten das Krankenbett, dessen Bettdecke zerwühlt war. Ungeduld lag feucht in der Luft.

Die Flying Lamb schaukelte leicht im Wasser. Sie sah fast so aus, wie an dem Tag an dem Monkey D. Ruffy sie übernommen hatte. Kleinigkeiten wie die Flagge, die Orangenbäume und die unzähligen geflickten Stellen in den Planken waren hinzugekommen. Das Schiff erzählte von einer Zeit, die längst vorbei war. Es erzählte von sehr viel Glück, Ausgelassenheit und Freude, doch auch von sehr viel Trauer.

Die Regentropfen waren nur mehr winzig kleine Nebelfedern, die durch die Luft schwebten und sich auf die eiskalte Haut der Navigatorin und dem Koch legten, die eng umschlungen im Krähennest ruhten.
 

Weit weit weg durchbrach die Sonne die Wolken und tauchte eine Insel in helles warmes Licht. Eine große Insel. Eine schöne Insel. Eine Insel für Sanji und Nami.
 

Ruffy trat auf sein Schiff. Vor ihm breiteten sich viele Blumen, Sanjis Krücken und Pfützen aus. In der Ferne klarte es auf. Der Regen hatte einen frischen Duft hinterlassen und der Wind blies ihn Ruffy durch die schwarzen Haare. Der Piratenkapitän sah über das weite Meer, das sich langsam von dem Wolkenbruch erholte und hin und her trieb. Es war noch nicht vorbei. Vielleicht vorbei mit der Flying Lamb und ihrer Mannschaft, doch noch nicht vorbei mit den einzelnen Mitgliedern. Sein nächster Weg würde zu Nojiko führen. Und dann vielleicht weiter. Weiter in das Meer hinaus. Auch Piraten werden manchmal wie geschliffenes Glas als Strandgut zurückgelassen, doch das ist kein Ende. Es ist ein Anfang, eine neue Reise, ein weiterer Abschnitt ihres Weges und die Chance Vieles richtig und Vieles falsch zu machen. Eins stand fest: Sie würden alle weitergehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  aiyang_88
2006-10-24T02:20:42+00:00 24.10.2006 04:20
Ich kann nur sagen, dass es total schön war... Und traurig!!! Ich könnt jetzt noch heulen, wenn ich dran denken muss, dass Zorro tot ist... Oh nein... Es fängt schon wieder an!!!
*drops*
*sniffz*
Einfach krass diese Story!! Mach weiter so!!!
Danke...
*flenn*
Von: abgemeldet
2006-03-27T20:25:15+00:00 27.03.2006 22:25
Absolut würdiges Ende der meiner Meinung nach besten One Piece
fanfic. Tolle Beschreibungen und eine wunderbar traurige und melancholische Stimmung. Bietet im Grunde genau das was im Manga nicht vorkommt. Gefühle, Trennung, Versagen, Fehler und Traurigeit. Top!
Von: abgemeldet
2005-09-29T10:57:08+00:00 29.09.2005 12:57
Wundervoll..wundervoll
*schnief*
schade,dass ich erst so spät von dieser FF erfahren habe,aber sie gehört zu den bessten,die ich je gelesen haben ^^
werter so
Your E-san
Von:  Summ3r
2004-09-20T12:52:11+00:00 20.09.2004 14:52
So, da bin ich wieder, dat kleene Bg!!^^
dat Kapitel war einfach wundervoll!!^o^
Sehr schön alles beschrieben und besonders die Gefühle!
Also, das perfekte Ende find' ich!!!!!^-^
Hoffe, ich höre noch viel von dir,
*knuddl*
hdgdl
Bg
Von:  KaraKiro
2004-09-06T15:19:32+00:00 06.09.2004 17:19
also ich hab die story jetz in einem zug gelesen... ;.; *heul*
un ich muss ganz ehrlich sagen, mich hat es einfach überwältigt! (<<<was bei mir ganz gaaanz selten is, also fühl dich geehrt XD *lölz*)
ich bin voll begeistert von deinem schreibstil und deiner wortwahl *schwärm* >.<
eins hat mich besonders mitgerissen:
(zitat ^.^)
"wir waren kinder...die flying lamb unser spielplatz...zeit nach hause zu gehen..."

boa da hab ich gänsehaut gekricht XDD
un auch sonst alles in allem is deine story ~.~ PERFEKT!

*sich auch so einen schreibstil wünscht* tauschen wir? XD

ach ich hör auf bevor ich noch zu viel schwärme... XP
baii baiiii
Von: abgemeldet
2004-09-02T20:49:03+00:00 02.09.2004 22:49
jop, schade das diese ff zu ende ist, denn sie ist wirklich gut! *snief* immerhin...sanji hat überlebt XDD sehr lobenswert. also jedenfalls würde ich mich freuen noch mehr von dir lesen zu könnnen... *zwinker*
diese ff und auch "dangerous loving" sind wirklich spitze, dut durchdacht und gut geschrieben.
ciao, anzoo^^
Von:  San-chan82
2004-09-02T20:21:53+00:00 02.09.2004 22:21
Himmel hilf soviel Dramatik aufeinmal.
Mehr hätte ich jetzt auch echt nicht
ertragen können.Ein etwas offenes Ende
aber dennoch ist dir diese Geschichte
sehr gelungen.Nur Schade das Ruffy
Niemanden für sich gefunden hat.Aber
naja thats Life.^^ "etwas mitgenommen sei"
Von: abgemeldet
2004-09-01T17:03:51+00:00 01.09.2004 19:03
wie das ist doch kein ende???
sind sie nun alle glücklich??? ist Sanji wieder gesund???
also da musst du wohl noch weiter schreiben.

*knuddel* deine peggi
Von:  Maki
2004-09-01T16:00:27+00:00 01.09.2004 18:00
öy xD
was für ein unklarer ende
drop
T_T ich will mehr
*quengel*
xD kommt echt so rüber, als würdest du die fanfic nur noch schnell zu ende bringen wollen
ô,O also n bisschen länger hättest du das noch ziehen können ( vor allem am ende )
^^ aber alles in allem hat mir die fic echt gut gefallen
:3 sowas sollte öfters auf animexx hochgeladen werden
^__^ stiftung makitest: gut
xD
Von: abgemeldet
2004-09-01T15:55:54+00:00 01.09.2004 17:55
;__________;'
Ich bin so traurig dass die Story zu Ende ist, aber du hast genau an der richtigen Stelle aufgehört! Ich fand die ganze Geschichte sehr schön, auch wenn sie dramatisch war. *das liebt* Mach auf jeden Fall weiter so! Die Geschichte war super...!!!
Kia-chan


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