Es gibt immer ein nächstes Mal
Wir werden uns wieder sehen
Nachdem Ash in der Hoenn-Liga gekämpft und wieder seinem Traum, Pokémonmeister zu werden, ein Stück näher gekommen ist, beschließt er, mit Rocko und Haruka nach Alabastia zu gehen, schon allein, um seine Mom endlich einmal wieder zu sehen. Zwei Jahre sind eine lange Zeit - und er weiß, dass er etwas versprochen hat. Er hat vor genau vor zwei Jahren einem Menschen etwas versprochen, was er jetzt, hier einlösen möchte...
Ich habe lange - darauf gewartet...
Es gibt immer ein nächstes Mal...
Maxx, der kleine Bruder von Haruka, hat gemeint, er müsse noch etwas erledigen. Er käme dann später nach. Syuu, Harukas neuer Freund, aber eher Rivale, ist den anderen gefolgt und so sind es eben doch vier, die zu Ashs Haus gehen.
Ash möchte gerade an die Tür klopfen, da kommt seine Mom schon reflexartig heraus und fängt vergnügt an zu quietschen:
"Ash!!! Du bist wieder da! Ich bin ja so stolz auf dich!!"
"Hey, Mom, du erdrückst mich!" Mit einem Grinsen befreit sich Ash aus der stürmischen Umarmung.
"Du hast echt großartig gekämpft! Ich bin mir sicher, dass du schon sehr bald ein Pokémonmeister sein wirst."
"Danke, Mom." Ash wendet sich seinen Freunden zu. "Mom, das sind Haruka und Syuu. Haruka hat auch noch einen kleinen Bruder, aber der kommt erst später."
Delia reicht den beiden die Hand.
"Freut mich, euch kennen zu lernen. Dich kenne ich. Du hast doch auch in der Hoenn-Liga gekämpft, oder?"
Syuu strahlt.
"Sie erkennen mich?" Ein richtiges Lächeln streift sein Gesicht.
"Ja, du hättest Ash echt gefährlich werden können, wenn du in der zweiten Runde nicht ausgeschieden wärst."
Jetzt ließ Syuu einen riesigen Seufzer los.
"So ein Mist..."
"Und was ist mit mir?!" Haruka, die schon gar nicht mehr beachtet worden ist, meldet sich zu Wort. "Ich hab auch teilgenommen!"
Delia sieht das Mädchen konzentriert an, aber...
"Tut mir Leid... Dich habe ich in den Endkämpfen nicht gesehen... Ich hoffe, du verzeihst mir."
"Oooooch, nein!" Haruka wird ganz klein und hat den gleichen beschämten Gesichtsausdruck wie Syuu. Das hat einen Grund, denn Haruka ist schon bei der Vorentscheidung ausgeschieden, weil eines ihrer Pokémon nicht auf sie hören wollte und somit der Kampf unterbrochen werden musste.
Das ist echt peinlich! Die beiden wissen es zwar nicht, aber Syuu und Haruka haben öfters denselben Gedanken...
Während Ashs Mom sich mit den beiden unterhält, sind Rocko und Ash schon ins Haus gegangen und machen sich in der Küche breit. Ash möchte seine Mom überraschen, denn er hat in Hoenn von Rocko ein wenig kochen gelernt.
"Also, packen wir's an!" Rocko kramt ein paar Pfannen und Töpfe, sowie Besteck und weiteres aus den Schränken, um loszulegen. "Auf los geht's los, Ash!"
"Gut!", grinst Ash und fängt sofort an.
Nach gut einer halben Stunde, als das Essen schon am Brutzeln ist und die beiden sich für einen kleinen Moment hinsetzen können, bemerkt Ash, dass Rocko mit ihm reden möchte. Die Küchentür ist abgeschlossen, schon allein deswegen, damit die Überraschung nicht verdorben wird.
"Sag mal, Ash", fängt Rocko an. Ash schielt ein wenig zu ihm rüber, sieht ihn aber nicht direkt an. "Hast du wirklich vor, das morgen zu machen? Ich war ja dabei, als du..."
"Bitte, Rocko. Ich hab das mit dir jetzt schon ein paar Mal durchgekaut! Ich muss es tun! Ich freue..." Ash schluckt kurz und wird leiser, "... mich schon seit Wochen auf nichts anderes mehr..." Rocko merkt, wie verträumt Ash plötzlich ist und schmunzelt. Er steht auf, um sich von Ash zu lösen und die Pfannkuchen zu wenden. Ash jedoch bleibt noch sitzen. Er hat wieder nur einen Gedanken - und er findet es unglaublich schön, daran zu denken.
Zwei Jahre... zwei ganze Jahre! Er würde es nie zugeben, aber er hat sie die ganze Zeit vermisst... Er ist erstaunt über sich selbst, dass er es solange ohne sie ausgehalten hat. Morgen - und er wird es tun! Was sollte ihn davon abbringen? Es sind sein stärkster Gedanke und seine größten Emotionen; er hat es versprochen und er WIRD es tun!
Beim Essen werden viele Geschichten, die sie alle in Hoenn erlebt haben, erzählt, viel gelacht und auch mal Ernst. Delia ist einfach nur begeistert, wie gut Ash kochen gelernt hat! Bei ihr hätte er das sicher nie lernen wollen.
Unter dem ganzen Gelächter und Geschrei fällt nur dem eingeweihten Rocko auf, dass Ash nur halb bei der Sache ist.
Nachdem alle ins Bett gegangen sind und er sich sicher ist, dass alle schlafen, geht Ash mit seinem besten Freund Pikachu noch einmal nach draußen in den Garten, um die Sterne und den Vollmond zu betrachten.
Morgen - ich werde... dich morgen endlich wieder sehen... Ashs Herz klopft so laut, wie er es selbst noch nie gespürt hat. Er schließt sanft die Augen und fasst sich an seine Brust. Das Herzklopfen macht ihn nur noch heißer auf die Begegnung, die ihm morgen bevorsteht. Er kann nicht länger warten! Er möchte, dass sofort Morgen ist! - Er möchte alleine gehen, ganz allein... das soll ihr Tag werden - nur er und...
Pikachu schaut ebenfalls zum Mond. Er versteht das Verhalten von Ash zwar nicht vollkommen, aber er weiß, dass er sich wahnsinnig freut und aufgeregt ist. Doch, was ist das? Eine Träne? Hat Pikachu da eben wirklich eine Träne gesehen? Und was hat Ash da in seiner Hand? Er führt es zu seinem Gesicht und atmet den Geruch tief ein.
"Pika pi?", fragt Pikachu besorgt, doch Ash scheint es nicht gehört zu haben, denn er murmelt etwas vor sich hin, dass Pikachu gerade noch so verstehen kann:
"Mir ist es jetzt endlich klar geworden. Ich weiß endlich, was ich die ganze Zeit gefühlt habe! Ich kann es kaum erwarten, es dir zu sagen und wenn ich dabei vor Scham sterbe!"
Er hätte wohl geschrieen, wäre es nicht mitten in der Nacht gewesen.
"Ich freue mich ja so!"
"Pika pi..." Pikachu lächelt Ash entgegen. Wenn Ash glücklich ist, ist auch er glücklich. Und diese Verbindung freut Pikachu ungemein.
Es ist noch ziemlich früh am Morgen, als Rocko von einem lauten Krachen aufwacht und sich verschlafen die Augen reibt. Mit viel Mühe versucht er sich aufzurappeln. Durch die heruntergezogenen Jalousien kommen nur ganz wenige Sonnenstrahlen hindurch, die noch dazu sehr schwach sind. So braucht Rocko eine ganze Weile, bis er seine Hausschuhe gefunden, Licht gemacht und auf die Uhr gesehen hat.
"Es ist halb sieben..." Als ob ihn das wundert - aber was war dieses Krachen? Um die Lösung zu finden, zieht Rocko sich an und begibt sich in die Küche. Dort stößt er auf Delia, im Nachthemd und mit einem besorgten Blick schaut sie aus dem Fenster.
"Mrs. Ketchum?"
"Oh, guten Morgen, Rocko." Kurz hatte sie sich erschreckt, wirkte aber sofort wie die sonstige Delia, vergnügt und ausgelassen.
"Ist - etwas passiert? Sind sie verletzt?"
"Ach, I wo!", lächelt sie, aber Rocko sieht, dass es irgendwie verstört ist. Er kennt diesen Blick und fragt sofort gezielt:
"Wo ist Ash?"
Delia senkt darauf leicht den Kopf und schielt dabei immer noch aus dem Fenster, während sie sich über die Oberarme fährt.
"Er ist ganz früh aufgestanden und hat das Haus verlassen... und zwar hat er - Pikachu dagelassen..."
Rocko weiß sofort, auf was Delia hinaus möchte. Erlächelt sie an, legt eine Hand auf ihre rechte Schulter und meint mit einer beruhigenden Stimme:
"Machen sie sich keine Sorgen. Ich weiß, wo er hingeht und möchte ihnen das alles gerne erklären." Während er sich mit Delia an den Tisch setzt, schüttelt Rocko innerlich den Kopf. Er hätte doch wenigstens noch frühstücken können...
Ash rennt. Er ist so voller Energie, dass er fast schon dort ist, obwohl er beim letzten Mal viel länger gebraucht hat. Im Vertania Wald gibt er einen lauten Pfiff von sich. Tauboss, sein alter Freund, taucht fliegend neben dem rennenden Ash auf, der ihn auch freudig begrüßt.
"Tauboss! -keuch- Kannst du mir einen Gefallen tun?"
"Prrrr!", macht Tauboss und legt sich schief, damit Ash während dem Flug auf ihn herauf springen kann. Sofort geht es los. Hoch über den Vertania Wald, obwohl er nicht darüber fliegt, kann Ash Mamoria City erkennen und nicht weit davon entfernt, zumindest im Luftweg, sein Zielort.
"Wir sind gleich da, Tauboss! Setz mich bitte an dem großen Gebäude am Ende der Stadt ab!"
"Prrr, prrrr!" Tauboss tut, um was Ash ihn bittet und fliegt sehr schnell zu dem Gebäude. Ash hat nicht übertrieben: Es ist riesig und vorne drauf befindet sich ein riesiges Jugong, das richtig einlädt, in es hinein zu gehen.
Ash hüpft von Tauboss' Rücken. Er ist endlich da - und obwohl Ash die letzten 10 Minuten nicht mehr gerannt ist, schlägt sein Herz so schnell, dass er es kaum noch zählen kann, ebenso sein Atem. Noch nie war Ash so aufgewühlt, nicht einmal in seinen schwersten Kämpfen.
Das Gefühl ist wirklich sehr stark... Wie konnte ich es die ganze Zeit nur - vor mir selbst verstecken...? Ash quälen so viele Fragen - aber heute, jetzt und hier, möchte er sie lösen.
Mit zitternden Händen und wackligen Beinen geht Ash langsam die Treppen nach oben. Vor den großen Toren der Arena versucht er mit Mühe und mit rötlichen Wangen, die Klingel zu drücken, da die Arena am frühen Morgen natürlich noch geschlossen ist.
Wie sie wohl inzwischen aussieht? Sie wird sich bestimmt wie ich nicht nur in der Größe, sondern auch in ihrem... Ash schluckt kurz. ... Geschlecht geändert haben... Er wird noch viel röter.
"Und was ist, wenn sie mich vergessen hat???" Ganz plötzlich überkommt Ash eine panische Angst, verharrt in seiner jetzigen Position und kann sich nicht mehr bewegen. Sein Kopf ist gesenkt und er kneift verkrampft die Augen zu. Nein, das darf nicht sein!
Auf einmal bekommt Ash einen Schups und mit einem Schrecken läutet er ganz von selbst die Klingel. Er hat nicht einmal gemerkt, dass Tauboss mit einem Kopfschütteln und einem miesen Grinsen Ash angestupst hat. Auch Tauboss weiß, obwohl er nicht dabei gewesen ist, dass heute, vor ganz genau zwei Jahren, jemand aus Ashs Leben verschwunden ist, der ihm damals schon sehr viel mehr bedeutete, als er hätte zugeben wollen oder können.
Ash ist kreidebleich im Gesicht. Er hat es getan - und was jetzt passiert, würde vielleicht Schicksal sein - Schicksal wie das, dass sie ausgerechnet in der Zeit von ihm gehen musste...
Auf einmal hört Ash ein Schlüsselbund und bemerkt hinter der Glasscheibe der Arenatür eine Gestalt. Sie ist ein wenig kleiner wie er, vielleicht fünf Zentimeter, vielleicht auch weniger, ziemlich schlank, so wie er das verschwommen gerade noch erkennen kann und so wie es aussieht, hat die Gestalt etwa eine Haarlänge bis knapp hinter die Schultern.
Die Tür geht einen Spalt weit auf und ein Gesicht kommt zum Vorschein.
"Ja, bitte?", fragt die Stimme - Ash kann es nicht wirklich deuten - vorsichtig, schüchtern und auch ein wenig selbstbewusst.
Als das Mädchen Ash sieht, weiten sich ihre Augen, als wäre sie geschockt oder überrascht.
"Das - Ist... das wirklich wahr?" Mit einem Flüsterton stellt sich das Mädchen aufrecht hin und öffnet die Arenapforte noch ein Stückchen weiter. Ash hat das Gefühl, sein Herz würde stehen bleiben und gleichzeitig bemerkt er, wie die Augen des Mädchens, bei dem er nach dem Lichteinfall sich endlich sicher ist, dass sie es ist, zu der er auch wollte, langsam gläserner werden. Auch Ashs Augen werden kleiner und auch seine bekommen einen Glanzeffekt. Dieses Wiedersehen ist eines seiner schönsten Momente in seinem Leben. Beinahe hätte er geweint, so sehr gerührt ist er, wie auch sie sich freut, auch, wenn sie es noch nicht zeigt, aber Ash kennt das noch von früher, ihn wieder zu sehen.
Ash ist der Erste, der die Worte findet:
"Es - es tut so gut, dich nach so langer Zeit endlich wieder zu sehen..." Ash betrachtet sie aufmerksam, als sie sich verlegen über die Augen streicht, ein wenig rot wird und weil sie das zu verstecken versucht, immer noch nichts antworten kann. "Du - siehst toll aus, Misty..."
Mit einem roten Gesicht und diesen wunderschönen blaugrünen Augen, ebenso dem Lächeln, das Ash schon so lange vermisst hat, sieht sie ihn fast schon strahlend an.
"Du - bist aber - auch nicht ohne, Ash..."
Nun wird Ash verlegen und geht, noch etwas vorsichtig, einen kleinen Schritt auf Misty zu.
"Ach, jetzt komm schon rein!" Ganz plötzlich wendet sich Misty von ihm ab, worauf Ash erst einmal nicht weiß, was diese Geste zu bedeuten hat. Eigentlich hatte er das Gefühl, dass sich Misty nicht so sehr verändert hat wie er - aber sie macht auf ihn einen komischen Eindruck.
Nachdem auch Tauboss die Arena betreten hat und zu Mistys Pokémon geht, die er ja auch schon eine Weile nicht mehr gesehen hat, macht Misty schon wieder etwas, auf das Ash nicht gefasst ist. Sie umarmt ihn und drückt ihn fest an sich - sagt aber nichts...
Nach einer kurzen Pause im Schock schlingt auch Ash reflexartig seine Arme um Misty. Er gibt es offen zu, er hat sie vermisst - mehr als jeden anderen seiner Freunde. Dass Tracey und Rocko immer wieder weg waren, das hat ihm nie so viel ausgemacht, wie wenn Misty gefehlt hat... Das ist etwas ganz anderes. Jetzt nach zwei Jahren fällt ihm das auf.
"Es tut so gut - dich um mich zu haben..."
"W-weinst du...?" Ash hat, obwohl Misty es wirklich nur ganz leise gesagt hat, jedes einzelne Wort verstanden.
"Ich habe dich vermisst... unsere Abenteuer, unsere Freundschaft und..." Bei dem letzten Wort kann Misty nicht mehr reden. Sie möchte ihn einfach nur drücken. Sie hat es sich am letzten Tag nicht getraut, denn da waren Rocko und Pikachu noch dabei. Heute möchte sie das nachholen. Es ist ganz von alleine gekommen! Ihre Sehnsucht scheint sie dazu angetrieben zu haben - und jetzt ist sie so überrascht von sich selbst, dass sie in eine Starre verfallen ist.
"Bitte - bitte weine nicht, Misty! Nicht jetzt!" Er sieht sie ernst an. Und auch Misty sieht ihn, obwohl ihr Gesicht voller Tränen ist vor Freude, andererseits auch vor Reue, mit einem Blick an, den Ash bei ihr noch nie so deutlich hat sehen dürfen.
"Auf diesen Tag freue ich mich schon die ganzen zwei Jahre! Ich habe keinen Tag so sehr erwartet und erhofft, wie du es dir gar nicht vorstellen kannst."
"Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?"
Ash versucht trotz des ernsten Blickes seinerseits sehr viel Gefühl mit hinein zu bringen.
"Mir ist klar, dass du mich nicht so kennst, Misty... Da liegen zwei Jahre dazwischen..." Reflexartig streicht Ash Misty den Pony aus dem Gesicht, denn immer noch sind sie in der Umarmung, merken es vielleicht sogar gar nicht, dass sie so nah beieinander sind, denn es scheint, als wären sie in einer Art Trance. "Und zwei Jahre können jemanden ganz schön verändern, besonders, wenn man in der Zeit sehr viel zum Nachdenken hatte..."
"Ash, du..." Ash hält Misty einen Zeigefinger an den Mund.
"Bitte - ich möchte dir das jetzt endlich sagen...!"
Misty schaut Ash noch überraschter an als sonst. Weil sie ihm ununterbrochen in die Augen sieht, erschreckt sie sich gewaltig, als Ash vorsichtig und etwas zitternd nach ihrer Hand greift. Es kostet ihn viel Überwindung, das merkt Misty, aber trotzdem...
Verwirrt stößt Misty Ash von sich. Dieser weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht. Genau das Gleiche passiert auch Misty. Noch eine Weile mit unruhigem Atem, einem sehr hohen Puls und einer etwas gebückten Pose, aber auch wieder nicht, starrt Misty ihn an. Ihr Blick strahlt keinerlei Vertrauen mehr aus. Dieser Blick lässt Ash ganz komisch dastehen. Er hat noch mehr Angst, es ist eine neue Angst, die er bisher noch nie so extrem gespürt hat: Er hat Angst, Misty zu verlieren.
"Du..." Misty versucht etwas zu sagen - aber ihr Herz ist so laut und vor allem kann sie sich nicht selbst einschätzen. "Du - hast es also gewusst..."
"Was?" Ash steht nun noch verdutzter da als zuvor, als er das hört. Was meint sie nur?
Tränen bilden sich in Mistys Augen, die nun auch eine gewisse Angst zeigen, auch Misstrauen.
"Du hast gewusst, dass ich schon damals in dich verliebt war!" Dabei erschrickt Ash. Noch nie haben ihn Worte so high gemacht, wie diese... War das ein Geständnis? "Du hast also immer nur - mit mir und meinen Gefühlen..." Misty hält sich die Hand vor den Mund und die Tränen rinnen ihr schnell die Wangen runter. "Und ich Dumme habe auch noch auf dich gewartet!"
"Misty!!" In dem ganzen Gefühlswandel versucht Ash Misty noch festzuhalten, als diese total aufgewühlt und verwirrt wegrennt.
"Misty, warte!!! Ich bin extra hergekommen, um..." Ash wartet kurz ab. Auch er hätte heulen können. Wie kommt sie nur auf so etwas? Er hat nicht mit ihr gespielt - er wusste es damals eben nicht besser. Wie auch? Als sie sich trennten war er gerade mal knapp 12 Jahre alt. Traurig murmelt er noch die letzten Worte vor sich hin, die er gerade Misty noch freudestrahlend, aber mit Ungewissheit, sagen wollte:
"Ich bin extra hierher gekommen, um dir zu sagen, dass mir in der Zeit in Hoenn endlich klar geworden ist, was du für mich bist..."
Böse Überraschung
Böse Überraschung
Ash schleicht Misty nach. Er hat sich dazu entschlossen und ist endlich bereit direkt mit ihr zu reden.
"Misty?" Er sucht nach ihr, findet sie aber vorerst nicht. Das ganze Haus hat er schon auf den Kopf gestellt, nur um sie zu finden, und was ist? Nichts! Sie ist wie vom Erdboden verschwunden!
In seiner Ratlosigkeit schickt er Tauboss los, um im Freien nach Misty zu suchen, doch leider muss er feststellen, dass das unmöglich ist. Es regnet in Strömen. Warum lange überlegen?, denkt sich Ash, schnappt sich seinen Regenschirm und verschwindet nach draußen.
"Misty! Misty, wo bist du? Wenn du hier irgendwo bist, dann melde dich!" Es dauert eine ganze Weile, bis Ash ein Schluchzen vernimmt. Er bekommt sogar Antwort.
"Ich - bin hier." Misty tritt vor ihn. Ihre Augen sind ganz rot und angeschwollen.
"Du hast geweint? - Misty - warum?" Ash versteht überhaupt nicht, was gerade gespielt wird. Sie ist noch nie so zu ihm gewesen, die ganze Zeit, seit sie sich kennen, hat er sie kein einziges Mal so gesehen.
"Was machst du eigentlich noch hier?", fragt sie ihn kühl ohne richtig aufzusehen. Dann jedoch ändert sich diese Härte abrupt, als sie merkt, wie Ash zu stutzen beginnt und sie richtig geschockt anschaut.
"Wieso hältst du es in meiner Nähe überhaupt noch aus?"
"Wovon redest du eigentlich?"
"Bist du gekommen, um mich zu demütigen, oder warum trittst du mir unter die Augen, jetzt, wo du mit Haruka zusammen bist?"
Endlich geht Ash ein Licht auf. DAS ist es also, was sie die ganze Zeit so aufgewühlt hat.
"Wie kommst du darauf, dass sie meine Freundin ist?"
Er lächelt? Und er wird nicht einmal rot... Misty verschlägt es die Sprache. Er ist gar nicht...?
Ash reicht Misty die Hand.
"Komm schon. Ich bitte dich als echten Freund darum: Komm mit nach Alabastia."
Er lächelt immer noch. Was hat das alles zu bedeuten? Misty versteht zwar immer noch nicht, was Ash genau vorhat, aber sie vertraut ihm nach all den Jahren immer noch. - Ja, nach all den Jahren.
"Ich wünsche mir, dass wir alle einmal wieder zusammen sind, so wie früher! Ich habe auch Gary und Tracey geschrieben und sie werden auch kommen."
Wie er sich freut. Misty möchte ihm dieses Gefühl nicht verderben. Hätte Ash jedoch ihren erschrockenen Blick gesehen, als er diese Namen erwähnte, besonders einen davon, hätte er sich das vielleicht nicht gewünscht...
"Was? Ich auf Tauboss reiten?" Misty wird ein wenig bleich im Gesicht.
"Komm schon, steig auf! Er tut dir doch nichts."
Misty streichelt Tauboss' Rücken. Sanft lächelt sie.
"Aber sind wir beide zusammen dir nicht zu schwer, Tauboss?"
Tauboss lächelt ebenfalls und schüttelt den Kopf. Er macht eine Kopfbewegung, mit der er Misty auffordert, zu Ash zu sitzen.
"Los jetzt!", grinst Ash und zieht Misty hinter sich. Als er ihre Hand spürt, wird ihm ganz warm ums Herz. Er spürt, wie sein Herz erneut anfängt wie wild zu schlagen.
"Prrr!" Erneut erhebt sich Tauboss in die Lüfte und Misty lässt einen kleinen Schrei los, weil der Abflug doch etwas überrascht kam. Schnell klammert sie sich an Ash und umarmt ihn stark am Bauch. Er wird daraufhin ein bisschen rot im Gesicht, schluckt kurz, sagt aber nichts.
Kaum hat sich Misty von dem kleinen Schrecken erholt, lässt sie Ash beschämt auch wieder los. Stattdessen hält sie sich an seinen Schultern fest.
"Tut mir leid...", wispert sie immer noch ein wenig durcheinander.
"Schon OK." Ash lächelt, aber nur äußerlich. In Wahrheit macht er sich viele Gedanken. Seit Ash das Treffen in Alabastia erwähnt hat, ist Misty etwas neben sich, schaut ihn nicht einmal mehr an.
Sie sieht besorgt und verstört aus... Ich frage mich, ob sie mir etwas verschweigt... In Ash kommen ganz andere Gefühle hoch. Sie ähneln denen, die er in der Arena gespürt hat, als Misty vor ihm weggerannt ist.
Wenn ich doch nur wüsste, was los war, als ich in Hoenn war... Ich hoffe nur, dass es den anderen gut geht...
Bald darauf landen die beiden im Vertania Wald. Ash bedankt sich bei seinem Freund, der sich auch sofort darauf auf den Weg zu seinen Freunden macht und mit kräftigen Flügelschlägen sich vom Boden erhebt. Es dauert nicht lang, dann ist er schon nicht mehr zu sehen.
"So, dann gehen wir mal." Misty nickt nur, geht auch schon los.
"Hey!" Etwas gereizt stellt sich Ash vor Misty und packt sie an den Schultern. "Ich kann diese Traurigkeit in deinen Augen nicht länger ertragen." Misty schaut ihn geschockt an.
"W-Was meinst du...?"
"Wenn etwas mit dir ist, dann sag es mir bitte!"
Mit einem gespielten Lächeln grinst sie Ash ins Gesicht.
"Was soll denn schon sein?"
Ash schaut mehr als enttäuscht. Er hätte von seiner alten Freundin etwas mehr Vertrauen erwartet. Stattdessen verschweigt sie ihm alles. Geknickt lässt er von ihr ab. Dabei merkt Misty, dass sie ihn verletzt hat. Da sie aber zu stolz und auch wieder einmal zu schüchtern ist, sich bei ihm zu entschuldigen, senkt sie nur den Kopf und schaut auch wieder komisch drein. Plötzlich spürt sie eine Hand an ihrem Handgelenk, die sie mit sich zieht.
"Wehe dir, du setzt nachher kein Lächeln auf dein Gesicht, dann kannst du was erleben!"
"Ash..."
"Ich kann es einfach nicht sehen, wenn du traurig bist." Er schaut sie immer noch nicht an, sondern läuft in einem schnellen Tempo weiter Richtung Alabastia, während er sie an der Hand mit sich zieht. "Ich hab den ganzen Weg auf mich genommen, nur um dich wieder zusehen, und was denkst du? Dass ich mit einer anderen zusammen wäre und dich nicht einmal mehr als Freundin haben möchte."
Misty ist sprachlos. Ob das wieder ein Spiel ist, oder meint er das wirklich ernst, was er da sagt.
"Ich dachte, du würdest mich inzwischen ein bisschen besser kennen."
"Bitte nicht, Ash..."
"Im Gegensatz zu dir, hab ich dich vermisst!" Daraufhin lässt er sie los. Sie sind schon fast an seinem Haus, wo man auch schon einige Stimmen hört. Kein Wunder, das Treffen war auch für heute Nachmittag festgelegt und es ist schon knapp vor halb vier.
"Ash, warte bitte... Ash!" Doch er ist schon im Haus verschwunden. Etwas geknickt folgt Misty ihm. Sie weiß nicht, was sie jetzt tun soll.
Ich muss dir - unbedingt etwas sagen...
"Wo bleibst du denn?!", schreit Ash ihr zu und verschwindet erneut hinter der Haustür.
"Ich komme", murmelt sie und folgt ihm ins Haus.
Warum ziert sie sich nur so? Sie tut gerade so, als wären wir alle stocksauer auf sie und würden sie zum Scheiterhaufen tragen wollen... Noch einmal seufzt Ash in seiner Wut, wartet auf Misty, die nun endlich im Haus ist und sich die Schuhe auszieht.
"Denk daran, was du mir versprochen hast." Wieder schaut sie auf, direkt in seine Augen, die immer noch diese Wärme ausstrahlen, die Misty doch so lange vermisst hat. "Lächeln!", grinst Ash und wieder verschwindet er, diesmal in den Garten. Misty hört schon, wie er von allen Seiten begrüßt wird.
Er hat die ganze Zeit gewartet. Auf mich. Und ich habe auf ihn gewartet... In Misty kommen die Erinnerungen hoch, die sie am liebsten vergessen würde.
Hätte ich doch nur nie... Sie möchte gerade zur Terrasse heraus, als sie erneut Stimmen hört.
"Hey, Ash! Lange nicht mehr gesehen! Wie geht es meinem Lieblingsrivalen?"
"Hör auf so mies zu grinsen, Gary!"
Gary! Misty rutscht das Herz in die Hose. Auch er ist also wirklich hier.
Mit einem kumpelhaften Händedruck und sogar einer Umarmung begrüßen sich die beiden Jungs aus Alabastia, die sich ebenfalls seit Beginn der Hoenn-Reise nicht mehr gesehen haben.
"Wie läuft es denn so, als Pokémonforscher?" Ash liebt es nach all der Zeit immer noch, ihn zu ärgern.
"Ts! Sicher ist, dass ich schon viel mehr weiß, als das letzte Mal, wo wir uns gesehen haben!" Wieder grinst er mies, aber diese Blicke von den beiden sind jetzt wieder freundschaftlich, so wie in der Zeit, als sie auch noch richtige Freunde waren.
"Was noch mehr?!"
"Da schaust du was?" Dieses Mal lächelt Gary, doch mit einer Sekunde auf die nächste verschwindet das Lächeln wieder. Misty steht vor den beiden - und wie sie es Ash versprochen hat, lächelt sie. Es ist aber ein Lächeln, bei dem Ash weiß, dass es ein gewisses Unbehagen auslöst.
"Hallo, Gary."
Gary schluckt.
"Hi..."
Ash sieht in dem Dreieck immer wieder Misty und dann wieder Gary an. Ihm ist diese Situation nicht geheuer: Diese Blicke, die Bewegungen und die Anspannung, die plötzlich dazwischen liegt.
"Es ist - eine Weile her." Misty ist die Erste, die wieder ein paar Worte findet und immer noch in dieser Unschuldspose dasteht, ihn auch noch anlächelt. Wieder ist es aber ein Lächeln, von dem Ash nicht deuten kann, ob es ironisch oder ernst ist.
"Wohl wahr", gibt Gary etwas kühl und mit einem coolen Grinsen zurück.
Was geht hier ab? Ash würde es zu gerne wissen. Immer noch beäugt er seine beiden Freunde misstrauisch.
"Tja, Ash, wenn du nichts dagegen hast, schau ich mich noch ein bisschen um, bevor es was zu essen gibt", meint Gary schließlich mit einem Schulterzucken. Noch einmal schaut er Misty an. Dieses Mal sogar richtig sanft, oder spielt Ashs Fantasie ihm einen bösen Streich?
"Wir sehen uns später." Damit verschwindet er und Ash kann beobachten, wie Misty daraufhin ihren Kopf ein wenig senkt, ein schwaches Nicken von sich gibt und schluckt.
Ash tritt vor sie und schaut ihr in die Augen.
"Was war denn das eben?" Neckisch sieht er sie an, die Hände auf dem Rücken.
"Bilde dir bloß nichts drauf ein!" Misty hebt die Nase und dreht sich von Ash weg. "Wir haben nur eine alte Rechnung offen und ich schwöre dir, die bekommt er noch gezahlt!"
"Misty..."
"Ich gehe zu Rocko und Tracey. Hab die beiden schon lange nicht mehr gesehen." Plötzlich dreht sie sich um und strahlt ihn an, dass Ash etwas rot im Gesicht wird und stutzt. "Kommst du mit?"
"Öh... mhm!" Nickend und immer noch etwas überrascht schaut er sie an, da spürt er dieses Mal eine Hand an seinem Gelenk.
"Na, dann komm!"
Was ist los? Gerade war sie noch stinksauer und jetzt ist sie fröhlich wie eh und je, sogar locker und kein bisschen verstimmt... Ash versteht das alles nicht. Dennoch lässt er sich von Misty mitziehen.
Von Tracey und Rocko werden die beiden auch sofort freudig begrüßt.
"Hey, Misty!" Haruka stürmt auf das Mädchen zu. "Lange nicht mehr gesehen! Wie geht es dir?"
"Danke, ich kann nicht klagen", lächelt Misty sie an und drückt ihre Hand, die Haruka zuvor ergriffen hat.
"Das freut mich."
Ash ist froh, dass die beiden so gut miteinander auskommen. Trotzdem würde es ihn interessieren, wie Misty darauf kommt, dass sie zusammen sein sollen. Er schielt zu Syuu, der sich ausgiebig mit Rocko und Tracey über Pokémon züchten unterhält. Als Ash sich nach einer Weile wieder zu Haruka und Maxx dreht, stehen die genau vor ihm - allein.
"Wo ist Misty denn hin?"
"Sagt, sie müsse kurz auf die Toilette", gibt ihm Haruka zur Antwort. "Was ist denn los, Ash? Du siehst den ganzen Tag schon so bedrückt aus?" Ash nimmt es Haruka nicht übel, dass sie das fragt, lächelt nur und sagt, dass alles mit ihm in Ordnung sei. Sie kann schließlich nicht wissen, was am Vormittag vor sich gegangen ist und auch, dass sich seine Freunde, die er schon so lange kennt, seltsam benehmen.
"Na, dann setz dich doch zu uns!" Haruka schubst Ash auf eine Gartenbank, bei der auch Rocko und die anderen sitzen. Tatsächlich beginnt Ash, sich mit ihnen ausführlich und schon richtig amüsant zu unterhalten.
Inzwischen ist schon eine halbe Stunde vergangen und Misty ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. Langsam beginnt Ash sich Sorgen zu machen und schleicht sich von der Truppe weg, was ihm auch gelingt.
Auf dem Weg ins Haus hört Ash jedoch hinter der Terrasse Stimmen.
"Was machst du hier? Du hast mir gesagt, du wolltest nie wieder hierher kommen!"
Gary?
"Das hab ich nicht, das hast du mir verboten! Wieso bist du eigentlich so eifersüchtig? Du wolltest damals nichts mehr mit mir zu tun haben und bist abgehauen! Ich bin nicht dein Eigentum, ich kann tun und lassen, was ich will!"
Ash hat das Gefühl, er könnte nicht mehr atmen. Es ist Mistys Stimme, die er da hört und er hofft, dass seine Vorahnung nicht wahr ist. Vorsichtig schleicht er sich näher an die Stimmen.
"Jetzt hör mal zu!" Ash vernimmt einen Rumms, der sich so anhört, als würde jemand mit Gewalt an die Hauswand gedrückt werden. "Ich hab dich damals nur zurückgelassen, weil du gesagt hast, du wärst noch nicht soweit und bräuchtest Zeit darüber nachzudenken."
"Gary, hör auf! Du tust mir weh!" Ash kann aus ihrer Stimme heraushören, dass Misty kurz davor ist, zu weinen. Würde er nicht die Wahrheit wissen wollen, hätte er eingegriffen.
"Du hast mir versprochen, dass du ihn als Freund vergisst! Du hast selbst gesagt, du wärst das Warten leid!"
"Vielleicht habe ich das gesagt, aber nur, um dich zu beruhigen! Als du mir gestanden hast, dass du mich liebst, hatte ich ein ganz komisches Gefühl."
"Was?!" Ash merkt, wie er bleich wird. Er wäre wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen, hätte er den Rest nicht auch noch hören wollen.
"Deshalb habe ich gesagt, ich bräuchte Zeit! Ich hab mich auf eine Beziehung mit dir eingelassen, in der Hoffnung, ich könnte auch ohne seine nie erwiderte Liebe leben können. - Aber ich bin einem Trugschluss erlegen! Gary, du KANNST mich nicht länger festhalten!"
Misty versucht sich von ihm loszureißen.
"Lass mich gehen! - AH!"
Gary drückt sie noch fester an die Wand.
"Ich lasse dich mir nicht einfach so wegnehmen. Auch wenn es mein bester Freund ist! Solange ich nicht weiß, dass du bei ihm gut aufgehoben bist, lasse ich dich nicht gehen!" Ash sieht mit an, wie Gary Misty immer näher kommt. Er möchte eingreifen, aber seine Beine sind wie gelähmt. Er kann sich nicht bewegen, nur ratlos zusehen. Sein Blut beginnt zu kochen und sein Atem ist schwer und tief.
"G-Gary... Bitte, ich... möchte das nicht..." Misty zittert am ganzen Körper. Es scheint, als wäre sie selbst schon gelähmt.
"Hat deine Mom dir nicht beigebracht, dass man mit dem Herzen eines anderen nicht spielt - noch dazu kein Versprechen brechen darf?" Gary sieht ihr scharf in die Augen, dennoch ist sein Blick sanft, aber auch wieder gefährlich. Ash kann nicht genau deuten, ob er derjenige ist, der nur mit ihr spielt, oder ob er es ernst meint.
Misty... Misty...!
"Du kennst mich genauso lang wie Ash." Jetzt berührt er sie fast. Misty zittert stärker. Man sieht deutlich, wie ihre Knie weich werden und sie allmählich zusammensackt. "Dennoch hast du immer noch nicht bemerkt, dass ich jemand bin, der alles dafür tut, um das zu bekommen, was er will."
Wieso hab ich dich nur angelogen? Ich wünschte, du wärst hier... Ash!
Während Misty an diese Worte denkt, legt Gary seine Lippen auf die ihre und küsst sie innig. Misty schließt dabei zwar ihre Augen, aber nur in der Hoffnung, dass er ihr nicht mehr antut. Ihr Atem ist schwer und noch im selben Augenblick beginnt sie zu weinen.
Ash sitzt immer noch in seinem Versteck und kann es nicht glauben, was er sieht. Seine Freunde betrügen ihn - und das anscheinend auch noch aus purem Vergnügen! Doch obwohl er das alles sieht, ist er sich insgeheim sicher, dass das nicht so ist, wie es aussieht. Ob er es zugeben will oder nicht, aber Misty scheint diese Situation wirklich nicht zu wollen. Immer noch zittert sie und ihre Beine sind inzwischen so schwach, dass sie zu Boden sinkt. Sie scheint ein klein wenig ohnmächtig zu sein. Gary fängt sie auf und drückt sie an sich.
"Nein, Süße. So leicht lasse ich dich nicht gehen."
Gary! Ash merkt, wie ihm heiß wird und er am liebsten auf ihn losgehen würde. Das wirst du büßen...!
Was lange wehrt, wird ewig halten...
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