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Harry Potter - Die düstere Wahrheit

von

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Zukunftspläne

- für misaru -
 


 

Das letzte Quidditchspiel dieses Jahres stand vor der Tür: Gryffindor gegen Slytherin. Das Feld war Schnee bedeckt, die Zuschauerränge geschmückt, sodass die mächtigen Hauswappen heftig im eisigen Wind zitterten. Gelb-rote sowie silber-grüne Masse schwärmten zu den Tribünen, alle voller Vorfreude auf das letzte große Event vor Weihnachten, dass gleichzeitig auch das Finalevent für die Beauxbatons war. Danach würden diese wieder abreisen, sodass sie die kommenden Feiertage schon mit ihren Familien verbringen konnten.

Ron sowie der Rest der Truppe waren bereits dabei ihre Quidditchrüstung anzuziehen, als Hermine völlig außer Atem den Raum betrat.

„Habt ihr Harry gesehen? Ich wollte in der Eingangshalle auf ihn warten, aber als er nicht kam, dachte ich, er wäre vielleicht schon mit euch gegangen.“

„Also hier ist er nicht!“ Panisch blickte Ron um sich und fragte seine Mitspieler. Doch alle gaben die gleiche Antwort, dass sie Harry seit seinen plötzlichen Veränderungen nur noch selten gesehen hatten und nicht wüssten, wo er stecken könnte. Eilig schnappte sich Ron seinen Besen.

„Wir müssen ihn finden. Ich dachte, er würde nur ein bisschen trödeln, so oft wie er zurzeit zu spät zum Unterricht kommt. Aber wenn nicht mal du ihn getroffen hast -“

„Was soll das denn heißen: wenn nicht mal ich ihn getroffen habe? Ich bin immer sehr pünktlich und außerdem -“

„Schon gut. Wir haben echt wichtigeres zu tun. Komm!“ Ron streckte ihr die Hand entgegen.

„Was? - Du meinst doch nicht, dass ich -“

„Doch! Und nun fackle nicht lange rum, sondern steig´ endlich auf!“

Ohne ihren Protesten weiter Gehör zu schenken, packte er sie am Arm und zog sie zu sich. Sie schluckte, bevor sie den Besen bestieg und sich fest an ihn drückte.

„Aber nicht so schnell, ja?“
 

Es waren nur noch ein paar Minuten bis zum Match, die eigentlich zur Besprechung von Taktiken genutzt werden sollten. Aber wie, wenn der Kapitän und gleichzeitig Sucher fehlte? All das fragte sich Ron, während er die Korridore sowie den Gemeinschaftsraum prüfte.

„Ron, es hat keinen Sinn. Gryffindor verliert nur noch einen weiteren Spieler. Ich werde Harry weiter suchen. Notfalls müsst ihr einen Ersatzspieler suchen.“

„Einen Ersatzspieler? Hermine weißt du was das bedeutet? Quidditch ist -“

„Ron, noch einmal: Harry ist nicht da. Es muss ihm etwas zugestoßen sein, anders kann ich es mir nicht erklären. Oder meinst du, dass er ein Quidditchspiel freiwillig sausen lassen würde? Ich werde noch einmal nach ihm schauen, aber wenn ich ihn nicht finde, werde ich Professor McGonagall bescheid sagen.“
 

Schon viel zu lange hatte es Harry aufgeschoben. Bald würden sie erwachen und dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich wieder daran erinnern würden.

Langsam schritt er um die beiden Betten herum. Nervös klopften seine Finger auf das metallene Bettgitter. Ein letzter prüfender Blick zu Madame Pomfreys Zimmer, dessen Tür offen stand. Er sah sie übern Tisch gebeugt sitzen, tief schlummernd von einem ihrer größten Träume.

Er musste es schnell hinter sich bringen. Nur ein bisschen ihre Gedanken bearbeiten. Doch er konnte sich von Ginnys Gesicht nicht los reißen. Sie war so blass und zerbrechlich. War er es echt selbst gewesen, der sie in diesen Zustand versetzt hatte? Er schritt zu ihr und ließ sich auf dem Bettrand nieder. Vorsichtig streckte er seine Hand nach ihr aus. Zitternd streifte sie ihre kalte Wange. Er streichelte ihre Stirn und fuhr ihr durchs samtige Haar. Gedankenlos ließ er seine Hand weiter über ihren Körper fahren. Er massierte ihre Arme, kitzelte ihren Hals. Schließlich konnte er sich nicht mehr beherrschen und senkte sich hinab, um ihre rauen Lippen zu küssen. Hier lag sie. In all ihrer Schönheit. Offenbarte ihm ihren Körper. Kurz stockte er. Ob seine Mutter auch so dagelegen hatte? Nie hatte er ihr Grab besucht. Gab es überhaupt eins? Waren die toten Körper seiner Eltern überhaupt erhalten gewesen? Hatte Voldemort auch – Nein, hier stoppte er. Er wollte sich nicht weiter ausmalen, was Voldemort alles gemacht haben könnte. Schließlich hatte er dann auch schon Harry entdeckt und wurde durch dem Abprall seines eigenen Fluches selbst getroffen. Das war die Vergangenheit und die war abgeschlossen. Jetzt kam die Zukunft. Seine Zukunft. Und er hatte sich entschieden. Er würde den Weg der dunklen Magie gehen. Er musste. Nicht, weil er Voldemort vertrat, sondern weil er dessen Macht brauchte. Nur durch das Training konnte er seine eigenen Grenzen erfahren und zu überschreiten lernen. Erst wenn er stärker als der dunkle Lord sein würde, könnte er die Macht in der Zaubererwelt übernehmen und endlich den gewünschten Frieden bringen. Ein neues System, an dessen Spitze er stehen würde. Er hätte den Lord mit dessen eigenen Waffen geschlagen und wäre vielleicht irgendwann so mächtig, dass er einen Zauber finden würde, der ihn von Voldemort trennen würde. Welch ein Gedanke. Zufrieden grinste er. Aber vorher galt es Ginny und Seamus zu verhexen. Er hatte nicht vor, den gewöhnlichen Vergessenszauber zu verwenden. Der war ihm zu simpel. Er griff in seinen Umhang und zog eine kleine Ampulle heraus, gefüllt mit einer orange schimmernden Flüssigkeit. Eine weitere Frucht seines harten Trainings.
 

Verschlafen rieb sich Madame Pomfrey ihre Stirn. Was war los? Sie war doch noch nie während ihrer Arbeit eingeschlafen. Unsicher stand sie auf und ging zu den Betten von Ginny und Seamus. Beide schliefen ruhig.

„Ach, wie selig und unberührt sie doch da liegen.“, dachte sie und schüttelte ihre Bettdecken frisch auf. Dann wandte sie sich um und kehrte in ihr Büro zurück. Mit den Gedanken, dass es wohl die Wintermüdigkeit sein müsste, lief sie an Harry vorbei, der zufrieden grinsend unter seinem Tarnumhang verborgen stand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  InaBau
2007-05-17T10:00:13+00:00 17.05.2007 12:00
Harry hat Ginny und Seamus also verhext. Was das wohl für ein Trank war? Wird Hermine wohl Harry finden? Hoffentlich muß sie nicht erst McGonagall einschalten! Ob Harry noch Quidditch spielt? Bitte schreib ganz schnell weiter!


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