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Vampire in Tokyo ^^
von

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Trouble...

Wieder klingelte es an der Tür und Teru verdrehte die Augen. Er hatte langsam genug für heute. Hatten sich heute alle erdenklichen Menschen und Vampire abgesprochen? War heute etwa der 'Lasst-uns-alle-Teru-besuchen-und-auf-die-Nerven-fallen'-Tag?

Seufzend wandte er sich um und ging zur Tür. Diesmal war es Sugihara, der davor stand. Der Mann mit den langen, blutrot gefärbten Haaren sah ihn düster an.

"Ryuichi hat mir erzählt, dass du den Jungen gestern abend mit zu dir genommen hast! Und so wie ich dich kenne, ist er immer noch hier." Er sah seinem Freund in die Augen. "Er ist hier... und er weiß Bescheid!", brummte er.

Teru seufzte wieder und legte einen Finger auf seine Lippen. "Nicht so laut!", flüsterte er. "Ein Freund des Jungen ist hier, um ihn zu besuchen."

Sugizo's Augen weiteten sich. "Du lässt auch noch Besuch für ihn in deine Wohnung?" Er schien ehrlich entsetzt zu sein. "Ich muss sagen, du enttäuschst mich, mein alter Freund. Wie es scheint, haben dich die Menschen weich gemacht. Du hattest schon immer zu viel für sie übrig." Traurig schüttelte Sugi den Kopf. "Du bist wirklich zu lange unter Menschen gewesen, wo soll das alles bloß mit dir enden?"

"Der Junge tut mir einfach Leid", erwiderte Teru kühl. "Er hat es ohnehin schon schwer genug. Und hätte sich Ryuichi von vornherein an den Kodex gehalten, hätte ich nicht auch noch dagegen verstoßen müssen."

"Ryuichi wird seine Strafe dafür, dass er gegen den Kodex verstoßen hat, schon noch erhalten", meinte Sugizo ebenso kühl, "aber du ebenfalls. Was hätte dagegen gesprochen, den Jungen einfach ins Krankenhaus zu bringen, wenn du ihm schon unbedingt das Leben retten musst?"

"Die Bisswunden am Hals?"

"Hast du sie etwa nicht entfernt?"

"Doch, aber erst als ich sicher war, dass der Junge überlebt!"

"Das hättest du dir sparen können, jetzt da er Bescheid weiß, wird er sowieso sterben müssen."

"Ich soll also einen Minderjährigen umbringen?"

"Du musst!" Sugizo sah Teru wütend an. "Er weiß zu viel!"

"Und was ist, wenn ich das nicht will?"

Sugizo's Gesicht wurde plötzlich traurig. "Dann", murmelte er leise, "wirst du sehr wahrscheinlich derjenige sein, der sterben muss." Langsam lief ihm eine blutige Träne die Wange hinunter. "Teru, du musst den Jungen töten! Ich will dich nicht verlieren! Du bist doch seit Jahrhunderten schon mein bester Freund!", schluchzte Sugi, als er Teru um den Hals fiel.

Nun kamen auch Teru die Tränen. "Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Muss der Junge wirklich sterben? Wofür habe ich ihn denn erst gerettet?", murmelte er trostlos.

"Du hättest ihm nichts verraten dürfen!"

"Spätestens als Ryuichi hier war, hätte er ohnehin Bescheid gewusst. Der Kleine ist nicht dumm. Außerdem mag ich ihn irgendwie."

Sugizo sah blinzelnd zu ihm auf. "Ryuichi war hier?", fragte er erstaunt. "Wann?"

Teru warf einen raschen Blick auf die Uhr. "Er ist vor etwa einer halben Stunde wieder gegangen. Nachdem du ihm die Meinung gesagt hattest - kurz nach unserem Telefonat wohl - ist er hierher gekommen. Der Junge hat ihn gesehen und wiedererkannt."

Sugihara seufzte. "Ich möchte mal wissen, was mit Ryuichi los ist. Früher hat er doch auch nicht so viel Ärger gemacht."

"Ich weiß es auch nicht. Vielleicht braucht er einfach mal ein wenig Abwechslung. Ein paar Jahre Europa würden ihm sicher gut tun. Ryuichi hat vorhin ebenfalls gesagt, dass der Junge sterben muss, weil er zu viel weiß. Und das ausgerechnet, als der Kleine daneben saß und zugehört hat!"

"Was?"

Teru nickte. "Anscheinend hat es ihm Spaß gemacht, dem Jungen einen riesigen Schrecken einzujagen. Und das, nachdem er ihn letzte Nacht schon fast umgebracht hat!" Nun war es wieder soweit, er regte sich wieder über Ryuichi auf. Wieso hatte er sich vorhin noch extra einen Tee gemacht, wenn er sich jetzt sowieso wieder aufregte?

Sugizo lächelte und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Keine Sorge, Teru-chan. Wir werden schon eine Lösung finden..."
 

Shuichi blinzelte und rieb sich verschlafen die Augen, als er sich aufsetzte. Ihm war ein wenig schwindelig, aber das würde sicher wieder vorbei gehen.

"Shu-chan! Du bist wieder wach! Ich hab mir ja solche Sorgen um dich gemacht! Und die anderen sind auch schon ganz krank vor Sorge! Was machst du auch für Sachen?! Einfach so mitten auf der Straße umzukippen! Sei froh, dass der nette Mann da war und dir geholfen hat! Wer weiß, was dir sonst alles hätte passieren können! Nicht auszudenken!", plapperte Sakuma direkt drauflos und fiel dem Jungen um den Hals. Er war ja so erleichtert, dass es dem Kleinen wieder etwas besser zu gehen schien.

Shuichi blinzelte verwirrt. "Sa... Sakuma-san?", murmelte er.

In diesem Moment kamen Teru und Sugizo herein. Lächelnd beobachteten sie diese zugegebenermaßen rührende Szene. "Du hast Recht", flüsterte Sugi seinem Freund zu. "Es wäre wirklich schade, wenn er sterben müsste. Er ist niedlich."

Teru legte die Stirn in Falten. Er rettete doch niemanden, nur weil er niedlich war!

Als Shuichi Teru sah, lächelte er. Er schaffte es irgendwie, sich aus Ryuichi's Klammergriff zu befreien. "Ist schon gut, Sakuma-san... erwürg mich jetzt bitte nicht!"

Sakuma blinzelte. "Wieso nennst du mich immer noch Sakuma-san? Warum sagst du nicht endlich Ryuichi zu mir? Ich dachte, wir sind Freunde!" Tränen traten ihm in die Augen und er schniefte.

Shindou sah ihn bestürzt an. "Aber natürlich sind wir Freunde!", erwiderte der Junge. "Aber ich bin es nun einmal gewohnt, Sakuma-san zu dir zu sagen."

Sugi musste grinsen. "Irgendwie kann ich verstehen, warum du ihn magst!"

Shuichi und Ryuichi sahen auf. Sie bemerkten den Mann, der mit Teru zusammen den Raum betreten hatte, erst jetzt. Shindou sah den schwarzhaarigen Mann fragend an, wobei er auf Sugizo deutete.

Teru nickte. "Das hier ist Sugizo. Er ist ein sehr alter Freund von mir."

An der Art, wie er das Wort 'sehr' betonte, konnte Shuichi sich schon denken, dass er damit nicht bloß ein paar Jahre meinte. Er sagte jedoch nichts. Er glaubte nicht, dass die beiden Männer begeistert sein würden, wenn er Sakuma verriet, dass sie Vampire waren. Dieser Ryuichi, vor dem Teru ihn gestern gerettet hatte, hatte ja schon gesagt, dass er - Shuichi - würde sterben müssen, weil er zu viel wusste. Und er wollte nicht, dass Sakuma ebenfalls sterben musste.

Sugizo lächelte die beiden fröhlich an. "Freut mich, euch kennen zu lernen!"

Shuichi und Ryuichi lächelten ebenfalls. "Gleichfalls!", antworteten sie beide gleichzeitig.

Sugi's Lächeln wurde noch breiter, als er die beiden genauer betrachtete. "Der mit den grünen Haaren gefällt mir!", meinte er grinsend zu Teru. "Darf ich ihn mit zu mir nach Hause nehmen?"

Teru, Shindou und Sakuma sahen ihn mit großen Augen und offenen Mündern an.

Kobashi konnte sich schon denken, was er mit dem grünhaarigen Mann vorhatte. Und er war nicht sicher, ob dieser so begeistert davon sein würde. Er war nicht einmal sicher, ob er selbst diese Idee gut fand.

"Was meint er damit?", wandte sich Ryuichi an den pinkhaarigen Jungen.

Doch der schüttelte nur den Kopf. Er war in der Tat sprachlos.

"Weißt du, was er damit meint?", wandte sich Ryuichi dann schließlich an Kumagorou, den er dicht vor sein Gesicht hielt.

In diesem Moment gab Sugizo einen entzückten Laut von sich und setzte sich mit großen, leuchtenden Augen neben Sakuma. "Ist der niedlich! Wer ist denn das?"

Ryuichi sah ihn verwirrt an und blinzelte. "Das... ist Kumagorou", antwortete er unsicher.

Sugi schien hellauf begeistert von dem rosafarbenen Stoffhasen zu sein. "Kumagorou also? Ach herrje, ist der süß!"

Sakuma freute sich darüber, dass er Kuma-chan auf Anhieb zu mögen schien. Er grinste den Plüschhasen an. "Sieh mal, Kuma-chan! Das ist Sugizo. Ich glaube, er mag dich!" Er hielt den Stoffhasen an sein Ohr, um zu hören, was er sagte. Dann hielt er Kumagorou Sugizo hin. "Kuma-chan mag dich auch!", verkündete er fröhlich.

Vorsichtig nahm Sugi das Plüschtier in beide Hände, setzte es sich auf den Schoß und streichelte ihm über den Kopf. "Da bin ich aber froh, dass du mich auch magst! Weißt du, ich bin immer ganz furchtbar traurig, wenn mich jemand nicht mag."

Teru gab ein grunzendes Geräusch von sich. Sugihara ließ wirklich keine Gelegenheit aus, jemanden, der ihm gefiel, anzugraben. Natürlich hatte Sugi wie alle anderen unter ihnen ein Gespür dafür, herauszufinden, was jemand mochte. Und es wäre ihm neu, wenn sich Yasuhiro tatsächlich darum scheren würde, ob ihn jemand nun leiden konnte oder nicht.

"Kuma-chan ist dann auch immer traurig", meinte Sakuma. "Viele Leute mögen ihn nicht. Und das macht Ryuichi auch traurig, weil Kumagorou sein bester Freund ist. Aber viele Leute sagen, ich bin zu alt für so ein albernes Stofftier. Dabei ist Kumagorou gar nicht albern! Er ist intelligent!" Trotzige Tränen stiegen ihm in die Augen. "Die Leute sind immer so gemein zu Kuma-chan, dabei hat er ihnen gar nichts getan!"

Sugizo blinzelte. Dieser Ryuichi schien sich das Ganze wirklich sehr zu Herzen zu nehmen. Aber irgendwie fand er das wirklich niedlich. Und vor allem auch interessant. Er würde diesen Mann wirklich zu gerne mit nach Hause nehmen, um ihn zu studieren.



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