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Die blutigen Schmetterlinge

Denn sie vergibt niemals
von

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Die blutigen Schmetterlinge

Die Sonne brannte noch heiß auf Little Whinging nieder, obwohl sich eigentlich Wolken davor geschoben hatten. Harry lag im Garten der Dursleys auf dem Rücken und starrte an den Himmel. Die Wolken machten ihn noch deprimierter, als er ohnehin schon war. Dieses Jahr sollte sein letztes Schuljahr in Hogwarts sein. Und er hatte immer noch keinen genauen Plan, was er danach machen wollte. Genauso wenig wie Ron. Nur Hermine hatte sich entschlossen an Hogwarts Professor für eines der Fächer zu werden. Welches, hatte sie noch nicht entschieden.

Ron war immer immer noch fest entschlossen, Auror zu werden.

Und Harry? Er wusste es nicht. Und langsam überkam ihm Panik, was er nach der Schule machen sollte, wenn er dann nichts zu tun hatte.

Harry stand auf und ging ins Haus zurück. Die Dursleys waren an diesem Abend und wohl die ganze Nacht nicht da. Da er siebzehn war, hatte Onkel Vernon beschlossen, Harry einmal ohne Aufsichtsperson zu lassen - außerdem war so kurzfristig niemand mehr zu finden gewesen. Mrs Figg war verreist, so war die offizielle Version für die Nachbarschaft. Aber Harry wusste, dass die Nachbarin im Zaubereiministerium war, um eine neue Strategie gegen Voldemort und seine Todesser zu besprechen. Harry wurde wieder einmal außenvor gelassen. Er fragte sich, was er nun tun sollte. Onkel Vernon hatte ihm verboten den Fernseher oder das Telefon zu benutzen und Tante Petunia hatte den Zugriff auf den Kühlschrank untersagt.

Seine Hausaufgaben hatte er auch bereits erledigt, seine Briefe waren erst seit einigen Stunden unterwegs, so dass er nicht auf eine zu baldige Antwort hoffen durfte.

Kurz gesagt: ihm war langweilig!

Langsam lief er nach oben in sein Zimmer. Wie erwartet war Hedwig noch nicht zurückgekehrt. Ihr Käfig stand leer. Harry legte sich auf sein Bett und war fast sofort eingeschlafen.
 

***
 

Ein lautes Klopfen riss Harry wieder aus seinem Schlaf. In der Zwischenzeit hatte es angefangen zu gewittern. Das Klopfen an der Haustür brach nicht ab. Harry stand auf und ging hinunter, um die Tür zu öffnen. Harry wunderte sich, wer bei den Dursleys klopfen sollte. Vielleicht war es auch nur irgend jemand der Unterschlupf vor dem Gewitter suchte. Je näher er der Tür kam, desto stärker begann plötzlich seine Blitznarbe auf seiner Stirn zu brennen. Stand etwa Voldemort vor der Tür?

Nein, das konnte nicht sein. Was sollte er im Ligusterweg?

Oder war es ein Todesser? Doch...warum sollten Voldemort und seine Todesser an die Tür klopfen, nach dem Motto: "Hallo, wir sind die Todesser. Wir sind gekommen, um Harry Potter zu töten. Dürfen wir reinkommen?"

Harry grinste innerlich. Die Dursleys würden sie sicher begeistert reinlassen.

Der Junge öffnete vorsichtig die Tür. Vor ihm stand eine seltsame Gestalt im Dunkeln. Harry runzelte seine Stirn. Es schien kein Todesser zu sein, aber...auch kein Zauberer.

Harry legte seinen Kopf schief und wollte die Gestalt nach ihrem Namen fragen, als zahllose Hände hinter dem Rücken der Gestalt hervorkamen, nach Harrys Hals griffen und -

Mit einem lauten Schrei saß Harry plötzlich aufrecht in seinem Bett. Die Grillen zirpten im Garten fröhlich vor sich hin. Hatte er das nur geträumt? Was war das nur gewesen?

Plötzlich erstarrte Harry; jemand klopfte an die Vordertür.

Langsam stand er auf und ging hinunter. Jetzt fehlte nur noch das Gewitter und es war die selbe Situation wie in seinem Traum. Nur, dass seine Narbe diesmal nicht wehtat.

Harry zog seinen Zauberstab aus seiner Hosentasche, holte tief Luft und öffnete mit einem Ruck die Tür. Doch statt der erwarteten Gestalt stand Ron in der Tür. "Hallo Harry!"

Harry blinzelte ungläubig. "Ron, was machst du denn hier in Little Whinging?"

"Wir wollten dich abholen.", antwortete Ron vergnügt.

"Wir?", fragte Harry perplex.

Plötzlich entdeckte er den alten Ford Anglia, der Weasleys. Am Steuer saßen die Zwillinge Fred und George. Beide winkten Harry begeistert zu. Harry runzelte seine Stirn. "Warum wolltet ihr mich abholen?"

Rons Grinsen erlosch. "Das erklärt dir Professor Dumbledore. Uns wurde nur gesagt, dass wir dich holen sollen. Hol mal deine Sachen. Wo sind denn deine Verwandten?"

Harry zuckte mit seinen Schultern. "Ich weiß nicht. Auch egal, oder? Ich packe."

Er stürzte die Treppe hinauf und begann in seinem Zimmer wahllos Gegenstände und Kleidung in seinen Koffer und den Kessel zu werfen.

Er fasste es nicht: Ron und seine Brüder waren gekommen, um ihn zu holen. Und das auf Befehl von Dumbledore. Was war nur geschehen, dass er so plötzlich zu dem Direktor von Hogwarts gehen musste? Ob Voldemort wieder aktiv geworden war?

Harry warf einen Blick aus dem Fenster und hoffte, dass Hedwig ihn auch im Haus des Ordens finden würde. Dann lief er vollbepackt wieder nach unten.

Fred und George saßen inzwischen im Wohnzimmer und hatten es irgendwie geschafft, den Fernseher in Gang zu bringen. Sie kicherten herum und zappten durch die Kanäle, bis beide plötzlich ganz still wurden und sie schockiert auf den Bildschirm sahen. Harry stellte sich dazu. Es war eine Nachrichtensendung. Die Kamera zeigte rund ein Dutzend toter Eulen. Sie schienen nicht immer aus unerklärlichen Gründen vom Himmel gefallen zu sein. Einige bluteten auch oder einigen fehlten sogar Körperteile wie Flügel oder Füße.

"Was ist geschehen?", fragte Harry ebenfalls schockiert.

Die Eulen sahen nicht aus wie wilde Eulen, sondern wie die Nachrichteneulen der Zauberer. Ron kam auch endlich ins Wohnzimmer. Sein Mund war voller Sahnetorte, er war in der Küche gewesen und hatte sich am Kühlschrank bedient. "Wasch ischt denn?"

Harry deutete wortlos auf den Bildschirm. Ron sah auch darauf und vergaß dabei völlig das Schlucken. "Oh Mann...das ischt nischt gut."

"Ob das etwas mit unserem Auftrag zu tun hat?", fragte Fred.

"Garantiert.", antwortete George. "Wir sollten uns besser beeilen."

Harry nickte und schaltete den Fernseher aus. "Habt ihr auch eine Entschuldigung für Onkel Vernon?"

Eigentlich war es ihm egal, aber er wollte nur sicher sein, dass die Dursleys wussten wo er war.

George nickte. "Wir haben ihnen einen Brief von Dumbledore hinterlegt."

Harry grinste und folgte den Weasleys hinaus. Fred und George verstauten Harrys Gepäck im Wagen, stiegen dann selbst ein und fuhren los. Harry sah noch einmal zurück und da glaubte er eine seltsame große Gestalt zu sehen, die plötzlich verschwand. Harry runzelte seine Stirn. Was war das nur? Oder hatte er sich das eingebildet?

Er beschloss, niemanden zu beunruhigen und konzentrierte sich auf ein Gespräch mit Ron über die Berufswünsche der beiden.
 

***
 

Das Mädchen riss die Schranktüren auf und zog einen blau-schwarzen Samtumhang hervor. Zur Begrüßung des großen Harry Potters wollte sie doch gut aussehen. Obwohl sie sich nicht sicher war, wie lange er noch zu leben hätte, wenn er doch von Voldemort verfolgt wurde.

Ob er überhaupt den Weg in das Haus des Ordens schaffen würde?

Vielleicht lauerte Voldemort ihm ja auf. Aber andererseits...Dumbledore hatte ja gesagt, dass Harry durch einen Zauber geschützt war. Also dürfte Voldemort ihm nichts anhaben können.

Das Mädchen warf sich den Umhang über und holte ihre glatten schwarzen Haare, die bis zu ihren Ellbögen gingen über den Umhang. Sie mochte es aber nicht, wenn ihre Haare einfach nur glatt auf ihren Rücken fielen. Mit einem entschlossenen Griff öffnete sie die Schublade ihres Spiegeltisches und holte eine weiche Bürste und ein silbernes Haargummi hervor. Mit langsamen Bewegungen strich sie sich mit der Bürste durch die Haare. Jede Bewegung tat ihr weh, ihre rechte Hand war noch verbunden, aber die Verletzungen sollen schon nachgelassen haben, sagten zumindest die anderen. Wenn sie doch nur nie...

Jemand klopfte an die Tür und unterbrach ihre Gedanken.

"Raine, Schätzchen!", hörte sie Mrs Weasley rufen. "Bist du fertig?"

Raine legte die Bürste beiseite und rief zurück: "Noch nicht ganz."

"Gut, komm runter, wenn du fertig bist. Wir warten im Esszimmer."

Schritte waren auf dem Flur zu hören. Raine nahm den Haargummi in die Hand und begann, ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zu binden. Es dauerte länger, als sie erwartet hatte, die Schmerzen waren fast unerträglich. Aber es war längst zu spät, um darüber zu jammern. Sie war damals einfach zu neugierig gewesen.

Mit einem lauten Seufzen schloss sie die Haarbehandlung ab und warf sich den Pferdeschwanz über die Schulter, so dass er auf ihrer Brust lag. Sie zwinkerte ihrem Spiegelbild zu und ging hinunter, um ihren neuen berühmten Mitschüler kennenzulernen.
 

***
 

Fred und George hatten den Wagen irgendwo geparkt und nun waren sie auf dem Weg zum Haus des Ordens. Nach Harrys Meinung war es ein äußerst langer Fußmarsch, aber Fred und George, die Harrys Gepäck trugen, waren äußerst vergnügt und scherzten immer nur herum. Harry beobachtete sie, war aber in seinen Gedanken bei den toten Eulen. Wer würde es zustande bringen, diese Eulen zu töten? Und auch noch auf diese Weise. War es wirklich Voldemort, der den Kontakt unter den Zauberern unterbrechen wollte? Oder gab es gar jemand anderen, der Interesse an so etwas haben könnte?

Plötzlich schien sich der Himmel zu verdunkeln, etwas Warmes regnete auf Harry nieder und ein lautes Rauschen war zu hören.

Harry und die Weasleys sahen gleichzeitig auf und entdeckten Scharen von Schmetterlingen, die über den Himmel flogen. Das, was herunterregnete, schien von ihnen zu kommen.

Harry fing einige Tropfen mit seiner Hand auf und sah dann darauf. Er sog scharf die Luft ein. Es war eine rote Flüssigkeit; Blut!

Ron verzog sein Gesicht, als er es ebenfalls merkte und wurde bleich.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Schwarm an Schmetterlingen wieder weitergeflogen war, aber für die kleine Gruppe schien es Stunden zu dauern.

"Was war das denn?", fragte Ron.

Fred zuckte mit seinen Schultern. "Es schienen Schmetterlinge zu sein."

"Ha ha.", sagte Ron nur.

"Woher kam dieses Blut?", fragte Harry. "Schmetterlinge bluten doch nicht."

Diesmal zuckte George mit seinen Schultern. "Keine Ahnung. Fragen wir doch Professor Dumbledore, der weiß bestimmt mehr."

Die anderen stimmten ihm zu und beeilten sich, schneller ins Haus des Ordens zu kommen.

Erst als die schwere Eingangstür des großen Hauses hinter ihnen ins Schloss fiel, fühlten sie sich wieder sicher. Und Harry nicht einmal hier.

Hermine kam ihnen sofort entgegengerannt. "Harry, ich habe mir schon Sorgen gemacht! Habt ihr die Schmetterlinge gesehen?"

Harry nickte. "Ja. Wisst ihr hier etwas darüber?"

"Ich weiß nicht. Professor Dumbledore wollte uns erst etwas sagen, wenn du hier bist. Hoffentlich erfahren wir jetzt endlich etwas."

Wenn Hermine Granger etwas nicht leiden konnte, dann war es Unwissenheit.

Harry, der selbst erpicht darauf war, etwas mehr zu erfahren, nickte. Mrs Weasley kam aus dem Esszimmer, aber ihr Blick war nicht auf Harry gerichtet, sondern auf die Treppe.

"Hallo Mrs Weasley.", sagte Harry.

Mrs Weasley sah ihn fragend an. "Hallo Harry, Liebling. Ging die Reise gut?"

Harry nickte, aber bevor er noch etwas sagen konnte, richtete Mrs Weasley ihren Blick wieder auf die Treppe. Ihr Gesicht leuchtete plötzlich. "Raine, Schätzchen, geht es dir gut?"

Harry drehte sich zur Treppe um. Auf der Treppe stand eine zierliche Person, mit schwarzen Haaren und einem blauschimmernden Samtumhang. Ihre braunen Augen waren trübe und wirkten unendlich traurig. Sie schien auf zitternden Knien zu stehen. Harry befürchtete, dass sie jeden Augenblick die Treppe herunterfiel.

Ron deutete auf sie und sagte zu Harry: "Raine, darf ich dir vorstellen? Das ist Harry Potter. Harry, das ist Raine Snape."

"Freut mich.", sagte Raine kaum hörbar.

"Snape?", fragte Harry.

Mrs Weasley nickte. "Ja, Liebling, sie ist verwandt mit Professor Snape."

"Inwiefern?", hakte Harry nach.

Er konnte es sich nicht vorstellen, dass Snape noch andere Verwandte oder gar eigene Kinder hatte. Aber so wie es aussah und nach Mrs Weasleys folgender Aussage zu urteilen war es -

"Professor Snapes Tochter, Liebling."

"Warum haben wir bisher nichts von ihr gehört?", fragte Harry und beachtete nicht, dass Raine ihnen die ganze Zeit zuhörte.

Jetzt lief Raine die Treppe herunter und antwortete: "Meine Mutter hatte meinen Vater verlassen, weil sie nicht damit akzeptieren konnte, dass er ein Todesser geworden war. Und er redet auch nicht viel über sich selbst, denke ich."

Sie blieb neben Harry stehen. Sie war genauso groß wie er, aber als Harry zu Boden sah, erkannte er, dass sie hochackige Schuhe trug.

"Und deine Mutter?", fragte Harry schluckend.

Raine sah zu Boden. "Meine Mutter...sie..."

Ihre Stimme erstarb. Es fiel ihr schwer weiter zu reden. Harry schüttelte seinen Kopf. "Egal. Du musst es mir nicht sagen."

Raine sah ihn an. In ihrem Blick lag Dankbarkeit, aber plötzlich nahmen ihre Augen wieder einen stumpfen Ausdruck an. Harry wandte seinen Kopf und sah Snape auf sie zukommen. Er lächelte nicht, aber keiner war es anders von ihm gewohnt. Vor ihnen blieb der Lehrer für Zaubertränke stehen, legte seine Hände auf die Ränder seines Umhanges und fragte: "Können wir nun zur Konferenz gehen? Ich glaube, es wird langsam Zeit."

Mrs Weasley nickte. Sie drehte sich um und lief den anderen voraus in das Esszimmer.

Raine lief neben Harry her. Er roch den Geruch, der von ihr ausging und stellte fest, dass dieser deutlich angenehmer war, als der von Snape. Aber das Mädchen sah immer noch traurig aus. Harry war sich fast sicher, dass es etwas mit ihrer Mutter zu tun hatte, aber er wusste nicht wie er ihr hätte helfen können, selbst, wenn er mehr über sie gewusst hätte.

Im Esszimmer waren bereits Lupin, Moody, Mrs Figg, Mr Weasley und Professor Dumbledore versammelt. Weitere Mitglieder des Ordens waren nicht zu sehen. Die Informationen, die hier ausgetauscht werde sollten, galten entweder nur für einen bestimmten Personenkreis - oder sie waren so unwichtig, dass die anderen Mitglieder gar nicht erst einberufen werden mussten.

So leise wie möglich setzte sich die neu dazugekommene Gruppe an den Tisch. Ginny kam nun auch aus der Küche herbeigeeilt und setzte sich hastig dazu.

Dumbledore stand auf und sagte ernst: "Ich freue mich, dass ihr alle es so kurzfristig hierhergeschafft habt. Wie fast alle von euch inzwischen wissen, ist diese Sache äußerst wichtig und akut. Bislang haben wir dieses Phänomen weitgehend ignoriert, weil es nur sehr selten vorkam, aber seit gestern kam diese Sache mehrmals vor und sorgte auch für verheerenden Schaden, indem es einen Großteil unserer Nachrichteneulen tötete. Und heute sind sie über London geflogen. Im Angesicht von Voldemort haben wir völlig vergessen, dass es noch eine andere, viel ältere Bedrohung gibt."

Dumbledore verstummte. Eine lange Stille trat ein und wurde erst nach zwei Minuten wieder von Harry unterbrochen: "Und welche Bedrohung?"

Dumbledores Augen blitzten auf, als er Harry ansah. Er antwortete: "Die blutigen Schmetterlinge."

Alle sogen scharf die Luft ein, nur Harry nicht. Er war ja nicht in der Zaubererwelt aufgewachsen, er wusste nicht, was es mit diesen Schmetterlingen zu tun hatte. Dumbledore wusste das natürlich und sagte zu Harry: "Du möchtest doch bestimmt wissen, was diese Schmetterlinge sind, nicht wahr?"

Harry nickte hastig. Dumbledore fuhr fort: "Wie du sicher weißt, wimmelt es in Hogwarts von verborgenen Räumen und Kammern. Kurz nach dem Bau des Schlosses wurde auch ein blutiges Ritual darin abgehalten. In einem ganzen Flügel des Schlosses, der bis heute noch unentdeckt ist, gab es eine Art Tempel, wo das Opfer erst gereinigt und dann getötet wurde. Zum Abschluss des Rituals wurde dann das aufgefangene Blut und die Leiche des Opfers in den Abgrund geworfen, der sich im letzten Raum befand. Laut alter Berichte soll dieser Abgrund direkt bis in die Hölle führen. Mit diesem Ritual wollten die Teilnehmer für ein langes Leben mit vielen Nachkommen mit Zauberkräften für sich selbst sorgen. Aber...während des letzten Rituals schlug etwas fehl. Das Opfer kehrte zurück, erst als Schmetterlingsschwarm, der alles tötete, was ihm in den Weg kam und dann als der irre Geist des Opfers, der sich um die Nachfahren der Ritualteilnehmer kümmerte - und sie alle auf grauenvolle Art und Weise umbrachte. Genauso wie sie selbst hatte leiden müssen, wollte sie, dass auch alle anderen leiden mussten."

Dumbledore machte eine Pause, um das Gesagte auf alle wirken zu lassen, Harry spürte, dass er noch nicht fertig war. Schließlich machte der Professor weiter: "Einige schafften es zu überleben. Sie konnten den Geist rechtzeitig bannen und waren somit gerettet. Aber in der ganzen Aufregung um Voldemort hat man vergessen, das Siegel zu erneuern. Es wurde immer schwächer, bis der Geist es schaffte, sich zu befreien. Und jetzt ist er wieder frei - und auf der Suche nach den weiteren Nachfahren. Leider...wissen wir nicht, wer die nachfahren der restlichen Teilnehmer waren. Und auch nicht, ob es die selben waren, die das Siegel erstellten. Das heißt: wir wissen nicht wen der Geist noch angreifen wird. Bisher war er sehr zurückhaltend und hat lediglich eine Person und unsere Eulen getötet, auch wenn es für uns ein herber Schlag war. Aber der Geist kann jederzeit und überall zuschlagen. Wir müssen auf der Hut sein."

Harry schluckte. Als ob Voldemort als Bedrohung nicht schon schlimm genug wäre, jetzt kam auch noch dieser unbekannte Geist dazu. "Und...was jetzt?"

Dumbledore sah ihn wieder an und antwortete: "Das Hauptziel ist erst einmal, diesen Flügel in Hogwarts zu finden, in dem das alles geschehen war. Und dann werden wir das Siegel erneuern. Mein Hauptanliegen geht an dich Harry: ich weiß, dass du uns sehr oft geholfen hast, aber halte dich diesmal bitte raus. Es hat nichts mit dir zu tun und deshalb wollen wir auch nicht, dass du dich überhaupt erst einmischst. Nein, wir wollen stattdessen, dass du dich gemeinsam mit deinen Freunden etwas der jungen Miss Snape annimmst. Ihre Mutter wurde ebenfalls Opfer der Schmetterlinge. Aber wir sind uns sicher, dass ihre Mutter nichts mit dem Ritual oder dem Siegel zu tun hatte. Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, so hart es auch klingen mag, Raine."

Der letzte Satz war speziell an Raine gerichtet gewesen, die traurig zu Boden sah und ihr rechtes Handgelenk umklammerte. Sie schluckte. Harry sah sie mitleidig an, aber wenn er ehrlich war, fühlte er nicht einmal Mitleid für sie.

"Das ist kein Problem, Professor.", sagte Hermine eilig und sah Raine aufmunternd an.

Raine schenkte ihr ein kurzes trauriges Lächeln. Dumbledore nickte. "Damit wäre die Konferenz vorerst beendet. Oder gibt es noch irgendwelche Fragen?"

"Kommt sie mit nach Howarts?", fragte Ron.

"Ja, das tut sie. Wir werden in Hogwarts unter Ausschuss der anderen Schüler vom magischen Hut prüfen lassen in welches Haus sie gehört."

Harry fragte sich, was die Mühe sollte. Wenn sie die Tochter von Snape war, konnte sie nur nach Slytherin gehören. Noch im selben Moment hätte er sich am liebsten für den Gedanken geohrfeigt. Immerhin kannte er dieses Mädchen noch gar nicht. Vielleicht war sie gar nicht so schlimm wie ihr Vater.

Dumbledore holte tief Luft und sagte: "Gut. Damit wäre die Konferenz beendet. Ihr könnt nun auf eure Zimmer gehen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Lianait
2011-12-20T20:45:48+00:00 20.12.2011 21:45
Oha. Das Ritual klingt ja schon schön Project Zero-mäßig krass O_O
Die Sue ist auch wirklich eine Sue, was man schon nach dem ersten Kapitel sieht xD Aber da die ganze Sache ja schon ein bisschen älter ist und du mich ja auch gewarnt hattest, lese ich jetzt einfach weiter und hoffe auf den Geist, von dem der gute Harry wahrscheinlich geträumt hat ^^
BTW finde ich die umsetzung mit den Schmetterlingen cool :)
LG, Lianait
Von:  Velvet
2004-06-10T09:10:30+00:00 10.06.2004 11:10
*_*
Die Fanfic ist klasse *_*
Schreib jaaaa weiter!! xD
Aber versprich mir eins, ja? O.ô
Professor Lupin darf nichts passieren ;______________;
Jaaaaa? *aus großen Augen anguck und mit den Wimpern klimper*
Find die FanFic wirklich gut...respekt!
Bei den Charabeschreibungen hätt ich eher eigene Bilder gezeichnet ^^ Aber Lenne passt zu Snapes töchterchen - vom Aussehen her ^.~
Okay...ich muss gleich Mittagessen gehen ^^V
Ich werd die FF auf jeden Fall weiterverfolgen!
Von: abgemeldet
2004-06-07T10:43:11+00:00 07.06.2004 12:43
Hmmm... ich bin jetzt echt mal neugierig... was da sache is...find ich sehr gut... aber kann des sein, dass der Harry ziemlich unhöflich ist... der fragt sie also die Raine überhaupt nicht sonderlich sonder fragt in wiefern sie mit Snape verwandt ist... also des is scho unfreundlich...

freu mich auf jeden fall aufs nächste kap....
cu
Farnelia
Von:  Shereon
2004-06-06T22:27:55+00:00 07.06.2004 00:27
Hey,

macht einen interessanten Anfang...

Würde mich freuen wenn ein neues Kapi kommt.

Bye
Von: abgemeldet
2004-06-06T17:40:10+00:00 06.06.2004 19:40
Wow das ist echt cool. Schreib bitte schnell weiter^^
Celina


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