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Die Ehe auf Abbruch

-doch die Liebe lässt sich nicht leugnen!
von

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Verlobungsfeier

Hi, ich bin's mal wieder. ^___°

Nun ohne viele Umschweife ins nächste Kapi!
 

Ach danke noch mal für euren lieben Komis.
 

Und bimmellein hab mich extra für dich beeilt.

Hoffentlich gefällst dir auch! *grins*
 

Kapitel 6
 

Ohne das es einer mitbekam, war Hitomi am Morgen früh aufgestanden. Leise schlich sie durch die Gänge und verlies unerkannt das Schloss. Um sich den Blicken am Frühstück zu entziehen.

Hitomi spazierte durch die Stadt, sie ging durch die Gassen, über die Straßen, bis ihre Füße von den heißen Pflastersteinen schmerzten. Sie überquerte Brücken, ging durch Gässchen, die in noch kleinere Gässchen führten, und wanderte durch staubige Viertel, in die sich kaum ein Mensch verirrte.

Es war bereits Mittag geworden und die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Das Prickeln auf Hitomi's nackten Armen deutete einen beginnenden Sonnenbrand an, und sie hatte keine Ahnung, wohin der Weg sie führte.

Natürlich musste sie irgendwann zurück zum Schloss. Doch sie war so weit herumgewandert und noch nicht ganz an das bunte Treiben in der Stadt gewöhnt, dass sie eine Zeitlang brauchte, um sich zu orientieren und den Weg zurückfinden.

Deshalb kam sie später als beabsichtigt im Schloss an. Sie schlich zum Hintereingang des Schlosses, weil sie sich damit bessere Chancen ausrechnete, unbemerkt in ihr Zimmer zu gelangen. Zum Dinner musste sie erscheinen, das war ihr klar, aber Hitomi hoffte, sich nach dem Frischmachen und Umziehen besser zu fühlen. Gerade als sie sich in Sicherheit wiegte und darauf los laufen wollte, tauchte eine hohe Gestalt hinter ihr auf. Erschrocken drehte sie sich um und blickte ins Gesicht von Van.

"Ich dachte schon, du hättest dich verlaufen", sagte Van spöttisch und musterte sie eingehend. "Du liebst es wohl andere Leute in Aufruhr zu versetzen"

Hitomi wusste nicht was sie darauf antworten sollte beschämt blickte sie zu Boden.

"Nachdem deine Zofe heute früh völlig aufgelöst zu mir kam und berichtete das dein Zimmer verlassen war, hatten wir schon eine Entführung vermutet"

"Nun... äh". Setze Hitomi an.

"Nun da du wie ich sehe nur einen kurzen Spaziergang unternommen hast, bin ich aber beruhigt". Sprach er nun sarkastisch und lies so keinen Zweifel aufkommen das er die nicht ernst meinte. Zumal ein "kurzer Spaziergang untertrieben war, Hitomi war seit Sonnenaufgang unterwegs gewesen.

Hitomi hatte ihr Fassung wieder gewonnen und sah ihm trotzig ins Gesicht.

"Ich brauchte unbedingt frische Luft" gab sie aufsässig zurück. "Ich darf doch wohl noch das Schloss verlassen, oder etwa nicht?"

Er lies den Blick über ihr müdes Gesicht und ihre sonnenverbrannten Schultern gleiten.

"O ja , die Luft ist sehr frisch in Farnelias Straßen, besonders heute, an dem bis jetzt heißesten Tag des Jahres! Und du besaßt nicht einmal so viel Verstand, einen Hut aufzusetzen", bemerkte er sarkastisch.

Nach dem langen Spaziergang im grellen Sonnenschein, war Hitomi plötzlich alles zuviel, die kühle Luft hinter der schattigen Hecke mit dem leise plätschernden Brunnen, Max' verletzender Sarkasmus und ihre eigne lächerliche Situation in der sie sich jetzt befand. Die Knie gaben unter ihr nach, und alles drehte sich vor ihren Augen. Sie setzte sich rasch auf eine Bank.

Sie spürte, wie ein starker Arm sie festhielt. Dieses Mal war sie Van für seine Nähe dankbar, ohne die sie zu Boden zu stürzen drohte.

"Atme tief durch", befahl Van ruhig und freundlich und hielt sie weiterhin fest.

"Es ist nur die Hitze, gleich ist alles wieder gut"

Aber es wurde nicht besser- zumindest nicht so schnell. Der Schatten, die Bäume, der Himmel darüber, alles drehte sich beängstigend vor Hitomi's Augen. Sie rang nach Luft und hatte das Gefühl, in einen bodenlosen, tiefen Abgrund zu stürzen, immer tiefer... doch bevor sie in völlige Dunkelheit versank, wurde sie aufgefangen, starke Arme hoben sie hoch, und Hitomi wusste, dass sie in Sicherheit war.

Sie erinnerte sie undeutlich daran, dass sie auf ihr Bett gelegt wurde und Nancy sie auszog. Später wurde sie von einem Arzt untersucht, der sich flüsternd mit jemanden unterhielt. Dann schlief sie ein.
 

Hitomi blinzelte und versuchte sich an alles zu erinnern. Nancy saß am Fußende und lächelte, erhob sich legte ihr eine Hand auf die Stirn und ging dann zur Tür.

"Majestät, Sie ist aufgewacht"

Hitomi stöhnte auf, langsam kehrte die Erinnerung daran zurück, wie sie ausgerechnet in seinen Armen in Ohnmacht gefallen war. Nun stand er in der Tür und schaute Hitomi spöttisch an.

Mühsam richtete sie sich im Bett auf, es gefiel ihr gar nicht, dass er sie so hilflos sah.

"Wie fühlst du dich?"

Er schenkte fühlen Sie ihr ein Glas frischen Zitronensaft aus einer Karaffe ein, die auf einem kleinen Tisch stand.

"So etwas ist mir noch nie passiert, ich meine, dass ich ohnmächtig wurde", entschuldigte sie sich.

"Zum Glück ist es kein Hitzschlag, trotzdem, du bist das Wetter hier nicht gewöhnt. Das nächste Mal bist du vorsichtiger"

Er betrachtete sie neugierig.

"Aber die Verlobungsfeier findet doch heute trotzdem statt, oder?!"

Mit einem fragendem Blick schaute er sie an.

"Nun das hängt von deiner momentanen Verfassung ab, fühlst du dich gut genug?"

Überrascht blickte sie in an.

"Natürlich, schließlich sind sicherlich die ersten Gäste eingetroffen, oder nicht?!"

Sie war selbst überrascht über ihre Worte. War dies nicht die Chance die Feier um ein paar Tage zu verschieben und ihn vielleicht umzustimmen?!
 

Die ersten Gäste waren bereits eingetroffen. Reges Treiben herrschte bereits auf den Gängen. Bedienste huschten umher und erledigten die letzten Aufgabe.
 

Hitomi saß in ihrem Gemächern und brüstete ihr Haar. Die Tür ging auf und Nancy trat ein.

"Sind schon viele Gäste eingetroffen, Nancy?!"

Nervös schritt sie durchs Zimmer und blickte aus dem Fenster. Ihre Zofe lächelte verständnisvoll.

"Ihr schafft das schon Madame"

Noch nicht ganz überzeugt von den Worten ihrer Zofe begann sie sich fertig zu machen.
 

Nun war es soweit. Erhoben Hauptes trat Hitomi durch die Gänge. Sichtlich nervös, achtete sie darauf keinen falsche Schritt zu tun. Als sie vor der Tür vor dem großen Saal angekommen war, betrachtete Hitomi sie stirnerunzelnd. Sie atmete tief durch, als man sie ankündigte.

"Lady Hitomi, Baroness von Lynwood und Verlobte des seiner Majestät "

Augenblicklich verstummten die Gespräche und alle blickten gespannt zur Tür. Die Adeligen verfolgten sie förmlich mit ihren Blicken als Hitomi die Treppe hinunter schritt.
 

Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf einen imaginären Punkt auf der anderen Seite des Ballsaals und ihre Schritte waren gemessen als sie den Saal durchquerte. Mehr als fünfhundert Menschen umfassten die enorme Versammlung. Die Musik der besten Musiker des Landes wurden von dem allgegenwärtigen Gelächter und den Unterhaltungen gedämpft. Ein üppiges Büfett stand zu ihrer Linken, während die Tanzfläche die gegenüberliegende Seite des Ballsaals beherrschte.
 

Hitomi sagte sich, dass sie mit klatschenden jungen Frauen, wie es die vier neben dem Büfett taten, hatte rechnen müssen. Zumal Kassandra von Edingburth sich unter ihnen befand.

Das Gift, das sie hinter ihren juwelenbesetzten Fächern flüsterten, konnte ihr nichts anhaben.
 

Kassandra sorgte dafür, dass ihre Stimme das Flüstern übertönte.

"Sie hat sich bei seiner Majestät, hinterlistig eingeschlichen. Wer weis welche Gründe dies hatte, bestimmt aber keine Liebe!"

Hitomi spürte, wie sie errötete. Sie wünschte, Kassandra und ihre Freundinnen hätten den Anstand, hinter ihrem Rücken zu flüstern wie alle anderen. Obwohl der Saal summte vor Musik und Unerhaltung, waren ihre Stimmen einfach nicht zu ignorieren.

"Wie meinst du das Kassandra, du willst doch nicht andeuten diese Eheschließung nicht weiter als eine Farce ist ?!" Fuhr eine Freundinnen fort.

Die anderen Mädchen flüsterten aufgeregt, aber Kassandra tat die Bitten ihrer Freundinnen ihnen mehr zu erzählen, mit einer Handbewegung ab.

"Nein, ich fürchte, ich kann nicht mehr sagen. Zumal seiner Majestät dies Gespräch nicht zusagen würde"
 

Hitomi wäre beinahe gestolpert. Sie fand ihre Fassung wieder und warf aus den Augenwinkeln einen Blick auf das Büfett. Nur Kassandra beobachtet sie. Die Dunkelhaarige lächelte und warf ihre Locken zurück. Dann flüsterte sie dem Mädchen, das neben ihr stand, etwas zu. Hitomi beruhigte sich wieder, nachdem sie tief eingeatmet hatte, und ging weiter mit der Erkenntnis, dass Kassandras Gift sie sehr wohl verletzen konnte.
 

Schließlich vermischte sich Kassandras Unterhaltung mit dem Stimmengewirr, das mit dem Orchester wetteiferte, aber Hitomi spürte die Wirkung immer noch. Ein seltsamer Schmerz legte sich um ihre Brust, und ihr Hals schien so zugeschnürt, dass sie kaum atmen konnte. Der kühle Wind, der die Pflanzenblätter an der Wand zusammen mit den Verandatüren bewegte, flaute im Ballsaal ab. Die schwüle, feuchte Luft hielt den Duft nach schalen Parfum fest und den Geruch nach vielen Menschen. Hitomi öffnete ihren Fächer, aber die erzwungene Brise brachte nicht die geringste Erfrischung.
 

Das Wetter hatte sich nun wieder grundlegend geändert. Dunkle Wolken bezogen Himmel. Die Hitze die den ganzen Tag herrschte, hatte nun ein Gewitter heraufbeschworen.

Hitomi lies ihren Blick wieder durch den Raum gleiten und blieb letztendlich bei Van hängen.
 

Es hatte den Anschein als hätte es sie, seit Hitomi den Saal bewohnte, beobachtet.

Zielstrebig bannte er sich den Weg durch die Menge und blieb schließlich vor ihr stehen.

Ausgiebig musterten sie aneinander, wie es wohl im der letzten Zeit zu ihrer Gewohnheit wurde.

"Ich hoffe Sie genießen den Abend!?" Er siezte sie mit Absicht in der Gegenwart der anderen wieder. Hitomi war ihm in diesem Moment dankbar um so vielleicht anderen Peinlichkeiten zu entgehen.

"Wie meinen das seine Majestät, schließlich handelte es sich ja um meine Verlobungsfeier!"

Ihre sarkastischer Unterton war milde raus zu hören.

Sie wollte ihm eine Szene vor dem höchsten Adelsfamilien liefern. Soviel Anstand besaß Hitomi noch ihre Streitigkeiten außerhalb solcher Feierlichkeiten zu lassen.

Sie merkte wie zufrieden Van lächelte.

"Nun da das geklärt wäre"

Er verbeugte sich noch einmal, während sein Blick Hitomi gefangen hielt.

"Würden Sie mir die Ehre erweisen, Lady Hitomi, mir ihren ersten Tanz zu schenken!"

Hitomi konnte sich nicht erinnern, ob sie die Frage beantwortet hatte, aber er streckte seinen Arm aus, um sie zur Tanzfläche zu begleiten. Der Zauber, den er um sie spann, schein seine Wirkung in dem Moment zu verlieren, als sie vorwärts ging, vermutlich weil sie auf ihre Füße konzentrieren musste, damit sie nicht darüber stolperte.

Sie hatte das Gefühl auf Wolken zu schweben, als er sie auf die Tanzfläche führte.

Sie studierte das Muster einer kleinen Narbe auf seinem Kinn. Dann schloss sie die Augen für einem Moment, um de leichten Duft nach Tabak, Brandy und anderem undefinierbarem männlichen Geruch zu genießen, der ihrer Sinne beherrschte.
 

Unter ihrer Hand und der weichen Seide seines Ärmels konnte sie seine beeindruckenden Muskeln spüren und fühlte sich im Vergleich klein und zierlich. Sie spürte sie gleichen starken Muskeln an seinen Schultern, als sie ihre Hand dorthin legte, um den Tanz zu beginnen. Männliche Kraft umgaben sie. Seine Nähe war ein fassbares Gefühl und so stark wie reifer Brandy. Den kannte sie ja schon. Die ersten Takte der Musik klangen durch den Saal, und Hitomi's Augen wurden groß vor Freude, als sie erkannte, dass das Orchester einen Walzer begann.

Da er einer der wenigen Männer war, der auf eine einen Meter fünfundsechzig große Frau hinablächeln konnte, brauchte sie eine Zeitlang, um sich zu fragen, weshalb er überhaupt lächelte. Und weshalb war da so ein triumphierendes Aufflackern in seinen Augen, als hätte er die ganze Zeit gewusst, dass sie diesen intimen Tanz miteinander tanzen würden?

Der vage Verdacht seines lang ersehnten Interesses kristallisierte sich zu einem kalten, harten Klumpen. Wenn sie recht hatte interessierte er sich nicht im geringsten für sie.
 

Sein umwerfendes Lächeln ließ die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu Bleigewichten werden.

Hitomi beherrschte sich, damit ihre Gesichtszüge nichts von ihren Vermutungen und vor allem nichts von ihrem närrischen Gefühlen verrieten.

"Sie scheinen über irgend etwas außerordentlich erfreut zu sein, euer Majestät" Sie ließ die Worte fließen wie warme Butter und freute sich, einen misstrauischen Zug in seinem Lächeln zu entdecken.

"Welcher Tatsache verdanke ich Ihr Lächeln?"

Er sah verwirrt aus über ihre Bemerkung, so als würde ihn allein die Tatsache beunruhigen, dass sie sich unterhielten.

Sein Lächeln schwand.

"Welcher Gentleman wäre nicht erfreut, wenn er beim Walzer eine schöne Frau in den Armen hält"

"Das stimmt"

Sie neigte ihren Kopf, um das Kompliment anzunehmen, und studierte dann gelassen sein Gesicht. Sie wusste eigentlich nicht, was sie suchte. Ein Spur von Mitleid? Oder vielleicht einen Funken Interesse in seinen außergewöhnlichen Augen? Was immer es war, sie fand es nicht. Obwohl sein Kompliment aufrichtig klang, schien ihr es zweideutig und unehrlich.

"Und welche Lady müsste nicht erfreut sein, wenn sie Walzer mit einem gutaussehenden Gentleman tanzt?"

Verwirrt blickte er sie an, kam aber nicht zum antworten. Die Musik verklangen und Hitomi löste sich schnell von ihm.
 

Unbemerkt von den übrigen Gästen schlüpfte Hitomi durch die hohe Terrassentür. Die kühle klare Nachtluft tat ihr gut, obwohl die dunkeln Wolken am Himmel nicht gerade dazu einluden. Mit beiden Händen umklammerte sie die Marmor- Balustrade und atmete tief durch. Die Hitze, die sich in den überfüllten Räumen einer Abendgesellschaft durch die unzähligen brennenden Kerzen entwickelte, war kaum zu ertragen, und die menschliche Kälte, die von vielen Gästen in eleganter Garderobe ausging, machte ihr Angst.

Die Atmosphäre der Nacht hier draußen hingegen war ihr vertraut - die Luft roch feucht und frisch, nahezu aufregend. Wenn sie die Augen schloss, hatte sie fast das Gefühl, Lynwood zu sein. Heimweh! Wie dumm, schalt sich Hitomi im Stillen.
 

Gedämpfter Applaus lenkte sie von ihren trüben Gedanken ab. Sie drehte sich um und schaute durchs Fenster.

Niemand hatte sie hier draußen gesehen. Sollte sie einfach verschwinden? Wieder trat sie an die Balustrade und blickte hinunter in den dunklen Garten. Warum eigentlich nicht?

Der Wunsch zu entfliehen war stark, dennoch hielt Hitomi auf den Stufen in den Park noch einmal inne.

Die Abendluft war so verlockend. Hitomi seufzte missmutig. Letztendlich ließ sie sich ein Glas Wein bringen und nippte nun daran.

"Finden Sie es nicht ein wenig unhöflich den König vor allen bloß zu stellen?!"

Erschrocken fuhr Hitomi hoch und verlor dabei fast das Gleichgewicht. Sie drehte ihren Kopf und blickte zu Van der sich lässig an der Säule lehnte.

Wortlos wandte sie sich ab - nur fort von ihm, fort vom Licht! Die Dunkelheit bot vielleicht Schutz. Doch Van folgte ihr. Im Mondschein konnte sie sein Gesicht erkennen. Es gab kein Entkommen.

Hilflos lehnte Hitomi sich gegen die kühle Hauswand. Van blieb dicht neben ihr stehen und schaute sie mit undurchdringenden Miene an.

"Ich weis nicht was sie meinen!" Sie versuchte seinen Blicken zu entgehen und an ihm vorbei zu kommen.

Die Luft knisterte vor Spannung.

Sacht nahm er ihr das Glas aus der Hand und führte es zu ihren Lippen.

"Trinken Sie das", befahl er leise.

Überwältigt hielt sie das Glas mit einer Hand und trank vorsichtig. Der Kloß in ihrem Hals löste sich.

"Danke, Majestät", flüsterte sie und nahm noch einen Schluck. Ihre Hände zitterten, und ihre Zähne schlugen gegen das Glas. Abrupt wandte Van sich um, ging zur Balustrade und stellte das Getränk ab. Einen Augenblick lang stand er dort mit dem Rücken zu ihr. Er atmete tief durch, straffte die Schultern.

Der Wein kribbelte plötzlich auf ihren Lippen. Ein seltsames beglückendes Gefühl durchzog sie.

Der Wein sang in ihre Adern, eine süße ungewohnte Unbekümmertheit erfüllte sie. Ein kurzes helles Lachen entfuhr ihr.

Van blickte erschrocken auf. Was er sah, ließ ihn den Atem anhalten. Hitomi sah ihn mit großen Augen an, ihr betörender Blick war voll feurigen Verlangens.

"Küss mich", flüsterte sie.

Ungläubig starrte er sie an - einen halben Herzschlag lang. Es war der erotischste Vorschlag, den er jemals bekommen hatte.

Hitomi fand keine Zeit, ihre Worte zu bedauern. Van umarmte sie mit ungeahnter Leidenschaft. Sie schmiegte sich an ihn, fast stockte ihr der Atem, als sie seine kräftigen Schultern unter ihren Fingern spürte und er seinen hoch gewachsenen, schlanken Körper gegen den ihren presste. Sein Mund berührte den ihren, und sofort fühlte sie sich einer Flut von Gefühlen ausgesetzt.

Sein Kuss war sanfter und wärmer als in ihrer Erinnerung, erregender, als sie sich jemals vorstellen konnte, er war feurig und Schwindel erregend. Überwältigt gab sie sich hin.

Es war ... großartig.

Ihre Lippen schmeckten nach Wein. Was ihn schließlich dazu bewegte, wenn auch widerstrebend, von ihr abzulassen.

Der Anblick ihres Gesichtes, das sich ihm mit geschlossenen Augen und halb geöffneten Lippen darbot, beraubte ihn fast seiner Kraft. Wein und Mondlicht! Auf unfeine Art habe ich die Unerfahrenheit eines romantischen Mädchens ausgenutzt, warf er sich vor.

Hitomi war ein wenig verwirrt von seinen Küssen, aber zufrieden.
 

Van war jedoch alles andere als zufrieden, und es verging einige Zeit, bis er wieder zu sprechen wagte.

Tief atmete er durch. " Ich hätte das nicht tun sollen, entschuldigt mich" Er schob sie von sich und drehte ihr den Rücken zu um durchzuatmen .

Mühsam versuchte sie ihre Gedanken zu sammeln. So als wolle sie ihr Herz vor weiteren Kränkungen schützen, verschränkte sie die Arme vor der Brust - eine unbewusste Geste, die ihr fast Tränen in die Augen trieb.

"Wir sollten wieder hinein gehen" Mit einer fast sachlichen Stimme sprach er nun.

Hitomi lächelte gequält.

"Es gibt keinen Grund. Sich zu entschuldigen, eure Majestät. Ich glaube..." Sie hielt inne, und er sah Schmerz in ihren Augen, als sie fortfuhr. "ich habe darum gebeten, nicht wahr?" Hitomi wandte beschämt ihren Blick ab, um ihre Verletzlichkeit zu verbergen.

Wie konnte er sich für die glücklichste Erfahrung ihres Lebens entschuldigen? Wie dumm ihm ihr Verhalten erschienen sein musste, wie vulgär und leichtfertig!

"Eine unsinnige Diskussion, nicht wahr?" versuchte sie möglichst unbeschwert zu tun.

Er antwortete nicht mehr darauf sondern schritt wieder auf den Saal zu.

Widerwillig musste sie ihm folgen, versuchte den Abstand zu wahren.
 

Kaum das sie die Tür durchquert hatte schritt Kassandra mit ihren Freundinnen auf sie zu.

"Finden Sie nicht auch das die Hitze hier unerträglich ist?" Dabei öffnete sie ihren Fächer.

Misstrauisch musterte Hitomi sie. Ihre Freundinnen hinter ihr kicherten.

" Was haben Sie eigentlich mit dem König besprochen als sie draußen waren?"

Schmerzliche Gedanken an das eben erlebte wurden hervor gerufen. Hitomi spürte das sie nichts gutes im Schilde führte.

"Nichts besonders"

Skeptisch blickte Kassandra sie an.

"Das glaube ich Ihnen, in ihrer momentanen Verfassung aber nicht ganz. Vielmehr ziehe ich es in betracht das sie sich unziemlich verhalten haben"

Empört blickte Hitomi die junge Adelige an.

"Wie bitte?!"

"Ja, ich glaube sie haben sich dem König an den Hals geworfen und er hat sie zurückgewiesen! Habe ich mit meiner Vermutung recht?"

Beschämt wandte Hitomi den Kopf.

"Also habe ich recht, weswegen den? Ich kann es mir aber denken. Wenn man die Wahl zwischen einem unerfahrenen Liebchen hat oder einer richtigen Frau..."

Sie sprach den Satz nicht zu ende, aber Hitomi wusste was sie meinte. Kassandra bezeichnete sich selbst als die Frau für den König.

"Seit nicht traurig, immerhin werdet ihr seine Frau werden, aber seine Freiheiten wird er sich zukünftig wohl wo anders holen!"

Hitomi versuchte krampfhaft sie aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.

"Ach schaut nur, jetzt habe ich sie verletzt"

Ihre Freundinnen kicherten nun wieder, diesmal lauter, sodass einige der umstehenden Gäste darauf aufmerksam wurden.

Hitomi drehte sich um und schritt wieder auf die Terrasse. Als sie aus dem Blickfeld von Kassandra war lies sie ihren Tränen freien Lauf.
 

Fortsetzung folgt!

Komis, bitte !!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-05-19T15:39:55+00:00 19.05.2005 17:39
hey du kannst echt gut schreiben, die gefühle und so.
ich bin einfach verrückt nach deiner ff!
aber am liebsten würde ich kassandra den hals umdrehen! also bitte! die frau spinnt doch total!
na ja, ich sollte jetzt aufhören zu schreiben und weiter lesen^^
Von:  Zuckerknopf
2004-06-21T16:41:47+00:00 21.06.2004 18:41
Hm, ich muss schon zugeben, das ich am Anfang deiner Story etwas skeptisch war. Die Handlung hat mir erst nicht so recht gefallen wollen aber jetzt bin ich richtig positiv überrascht.

Dieser Teil ist dir wirklich sehr gut gelungen. Du hast alles richtig schön geschrieben. Immer wenn ich dachte, jetzt ist alles wieder gut, ist was dazwischen gekommen ^^ Auf alle Fälle sehr spannend!

Freu mich auf die Fortsetzung. Weiter so!

Mai
Von:  Prinzessin
2004-06-19T17:53:07+00:00 19.06.2004 19:53
Hi !!!
Das war gemein von dir uns solange warten zu lassen.
Ich liebe deine Geschichte! Bitte schreib schnell weiter!
Prinzessin
Von: abgemeldet
2004-06-15T19:14:06+00:00 15.06.2004 21:14
Juhu du hast weitergeschrieben, aber warum hast du gerade da Aufgehört, schreib ganz schnell weiter!!!!!!!!

Mfg deine Bimmellein


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