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Auf den Spuren der Engel

Chapter 4 ist endlich on!!!!
von

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Sag mir, kleiner Engel, wer bist du?

Sag mir, kleiner Engel, wer bist du?
 

(Kai)
 

Ich hielt den kleinen Engel, meinen damaligen Feind doch tatsächlich in meinen Armen. Er war total verzweifelt und krallte sich richtig an mir fest. Ich war wie gelähmt... Warum habe ich ihn überhaupt in den Arm genommen? War ich wirklich schon so tief gesunken, dass ich Mitleid empfand? Nein, ich will nicht schwach sein! Ich wollte den Engel von mir wegstoßen, aber irgendetwas hinderte mich daran. Der Engel weinte einfach herzzerreißend weiter und ich wusste wirklich nicht genau was ich tun sollte. Als ich ihm die Tränen aus dem Gesicht streichen wollte, merkte ich, dass er seine Augen geschlossen hatte; er war in meinen Armen eingeschlafen. Plötzlich bemerkte ich, dass seine Stirn glühend heiß war - er hatte hohes Fieber! Vorsichtig schlang ich meine Arme um den Körper des Engels und trug ihn wie eine Braut zu meinem Bett. Darauf legte ich ihn ab und verließ kurz das Zimmer um kaltes Wasser zu holen. Als ich wieder zurückkam, lag der kleine schwarzhaarige Engel immer noch schweratmend auf meinem Bett. Ich tränkte ein weißes Tuch mit dem (eis-) kalten Wasser, setzte mich auf das Bett und legte es dem Schwarzhaarigen vorsichtig auf die Stirn. Seine Flügel zuckten kurz bei dieser Berührung, aber der Engel reagierte darauf kaum. Er schien aber schlimme Albträume zu haben, sein schmerzverzerrtes Gesicht verriet es. Für kurze Zeit wünschte ich mir sehnsüchtig, dass dieser Engel aus seinen Fieberträumen erwachen würde und mich mit seinen wunderschönen Bernsteinen ansehen würde. Sag mal Kai spinnst du jetzt vollkommen? Jetzt entwickelst du schon wieder Gefühle für den Engel! Ich musterte den kranken Engel und mir stach etwas ins Auge: ein Amulett, das er um den Hals trug. Vorsichtig löste ich es und betrachtete es genauer. Es war silbern und hatte die Form eines Tigers. Aus Reflex fasste ich nach meinem eigenen Amulett und nahm es ebenfalls ab. Sie waren fast identisch vom Schliff; nur mit dem kleinen Unterschied, dass mein Amulett die Form eines Phönix hatte. Ja, das war mein einziger Freund und Begleiter Dranzer. Ich beobachtete den Engel eine Weile und lauschte seinem ruhigen und gleichmäßigen Atem. Ich streckte meine Hand aus und strich dem Engel durch das lange schwarze Haar. Plötzlich regte sich der Engel und kuschelte sich an mich. Ich war wie gelähmt. Wieso hatte ich das schon wieder getan? Aber seine seidigen Haare waren einfach wunderschön und ich konnte meine Berührungen nicht stoppen. Nach einiger Zeit wurde ich müde und kuschelte mich an den warmen Körper des Engels.
 

(Ray)
 

Ich kam langsam wieder zu mir und öffnete meine Augen. Doch der Anblick überraschte mich. Ich lag in einem abgedunkelten Zimmer und bemerkte, dass jemand bei mir war. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten entdeckte ich eine Schwarzschwinge, die am Bett hockte und tief und fest schlief. Mir wurde ein wenig schwindelig legte ich mich wieder hin und dachte nach. Was war denn passiert? Ich konnte mich noch erinnern, dass ich hier völlig aufgelöst hier aufgetaucht war und die Schwarzschwinge mich in seine Arme genommen hatte... Dann war ich wahrscheinlich ohnmächtig geworden. Er hatte mich immer noch nicht getötet, was ich immer noch nicht verstand. Irgendwie fand ich ihn richtig süß wenn er schlief... HALT, STOP!!! Ray, was hast du denn jetzt gerade eben gedacht? Er ist dein Feind, oder doch nicht? Nachdem was ich erlebt hatte glaubte ich, dass die Vorurteile, die immer über die Schwarzschwingen erzählt worden waren, alle gelogen waren. Mein Blick hing immer noch an der Schwarzschwinge. Ich betrachtete sie noch eine Weile bis mir plötzlich etwas ungewöhnliches an ihm auffiel. Er hatte auf seinen Wangen eine sehr ungewöhnliche Zeichnung, die in meinem Gedächtnis etwas regte. Irgendwo hatte ich diese Zeichnung schon einmal gesehen, wenn ich nur wüsste wo! Vorsichtig strich ich mit meiner Hand über diese Zeichnung, zog sie aber sofort zurück, als er sich regte. Ich war wie versteinert, als sich dein Blick in meine Seele bohrte. Jetzt konnte ich auch bei dieser Dunkelheit seine Augenfarbe sehen - ein wunderschönes Rubinrot, das in der Finsternis funkelte. Was würde er jetzt mit mir anstellen? Angst stieg in mir auf und ich wich etwas zurück. Ich starrte immer noch in die Rubine meines Gegenübers und machte Anstalten zu fliehen. "Wie hast du das geschafft?", fragte mich die Schwarzschwinge mit einer eiskalten Stimme. "Was denn?", fragte ich verwirrt. "Na, du hast dich doch in eine Schwarzschwinge verwandelt! Wie hast du das geschafft?", wiederholte er noch einmal. Ich senkte meinen Kopf und starrte zu Boden. Mir wurde wieder mit einem Schlag klar wieso ich mich so verändert hatte. "Ich... ich... habe...", begann ich und versuchte meinem Gegenüber in die Augen zu sehen, konnte ihn aber nicht durch meinen Tränenschleier sehen. Die Schwarzschwinge warf mir einen eiskalten gefühllosen Blick zu. "Ich habe vergessen, was Liebe ist... Ich habe meinen Glauben an sie verloren und Hass empfunden!!!", schluchzte ich verzweifelt. Jetzt konnte er sehen wie schwach ich war, ohne Liebe; das Gefühl, das mein Leben nach dem Tod aufrecht erhalten hatte. Aber nun war es vorbei; ich hatte alles verloren. Ich hatte somit auch denjenigen verloren, der mir so viel bedeutet hatte, auf den ich nach meinem Tod vergeblich gewartet hatte. Doch im Laufe der Zeit war sein Bild vor meinen Augen verschwommen und mir blieb nur noch die Erinnerung an ihn. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf und weinte vor lauter Verzweiflung. "Ja sieh mich ruhig an!", fauchte ich. "Sieh wie schwach ich bin, ich, eine verdammte Schwarzschwinge, die du nicht einmal leiden kannst!!!" Ich wusste nicht genau was ich da eigentlich sagte, aber ich wurde von so vielen Gefühlen überwältigt, dass ich mich nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte. Ich spürte den kalten Blick des schwarzen Engels in meinen Nacken und ich richtete meinen Blick wieder zu Boden. Dann ganz plötzlich schlug er mir ins Gesicht, sodass ich ihn ansehen musste. Entsetzt berührte ich meine Wange, die sehr stark schmerzte. "Jetzt hör auf zu jammern; das ist ja schlimm!", fuhr er mich an. Als er diese Worte ausgesprochen hatte konnte ich eine unendliche Traurigkeit spüren, die von ihm ausging. Seine Augen funkelten zwar, aber ich konnte in ihnen Einsamkeit und Verzweiflung ausmachen. Er musste sehr gelitten haben. Ich hatte richtig Mitleid mit ihm und hielt entschlossen seinem Blick stand. "Hör auf mich so anzusehen!", sagte er und versuchte ruhig zu bleiben. Nein, ich wollte mich so schnell nicht geschlagen geben! Ich wandte meinen Blick nicht von ihm ab und zuckte nicht mal mit der Wimper. "Sieh mich nicht so an!" Seine Stimme zitterte, aber mein Blick blieb immer noch an ihm hängen. "ICH HABE DIR GESAGT DU SOLLST MICH NICHT SO ANSEHEN!!!", schrie er und verpasste mir eine weitere Ohrfeige und ich fiel auf die Knie. "Du bist einsam, habe ich Recht?", fragte ich und tat so, als wäre ich total unbeeindruckt von ihm. "Halt die Klappe", zischte er. "Hör doch auf", sagte ich und lächelte. "Du bist genau so traurig wie ich!"
 

(Kai)
 

Was redete der eigentlich; er wusste doch gar nicht wovon er redete! Aber er hatte Recht, ich war wirklich einsam und verlassen; woher wusste er das? War ich wirklich so durchschaubar? Er hatte wirklich Mitleid mit mir; sein Blick verriet es mir. Und ich hatte ihn auch noch geschlagen. Sein Lächeln war einfach zu süß! Kai MOMENT MAL! Kommt dieses Wort überhaupt in deinem Wortschatz vor? Wie es aussieht schon... Dieser Engel weckt wirklich noch in mir Gefühle, aber ich will doch nicht schwach sein! Kleiner Engel bitte sag es mir; was ist das für ein angenehmes Gefühl, das in mir aufsteigt, wenn ich ihn ansehe? Er weiß, was das für Gefühle sind; das spüre ich! "Sag kleiner Engel, wie ist dein Name?", fragte ich plötzlich. "Ray", bekam ich zur Antwort und dieser Name brachte mich total aus der Fassung. Vor meinem geistigen Auge erschien das Bild eines schwarzhaarigen Jungen, der dem kleinen Engel, der mich fragend ansah, furchtbar ähnlich sah. So schnell wie es aufgetaucht war, verschwand es auch wieder. Ray hockte mit zu Boden gerichteten Flügeln vor mir und sah mich weiterhin schwach lächelnd an. "Leg dich wieder hin, du bist krank", sagte ich und schob den überraschten Engel zurück zu meinem Bett. Er ließ sich von mir mit sanfter Gewalt in die Kissen stoßen. "Und wie heißt du?", fragte er mich. "Kai", antwortete ich ohne ihn anzusehen. "Ruhe dich aus, du bist noch nicht gesund", fügte ich noch hinzu und schon bald glitt der Schwarzhaarige ins Land der Träume. Ich lauschte dem gleichmäßigen Rhythmus seines Atems und schon wieder setzte mein Verstand aus und nun war es ganz allein mein Herz, das mir sagte was ich tun sollte. Vorsichtig streckte ich meine Hand nach ihm aus und strich sanft durch das seidige Haar des Kleineren. Auf einmal huschte ein Lächeln über Rays Gesicht. Als ich dieses entspannte Gesicht sah musste ich auch lächeln. Ich dachte, dass ich das gar nicht mehr konnte; seit Jahren hatte ich nicht mehr gelacht. Ray bitte sag mir, warum ich immer so seltsame Gefühle für dich entwickle! Ich werde schon bald mehr über dich herausfinden. Ich blieb bei ihm und legte meine Hand auf seine Brust, die sich bei jedem Atemzug hob und senkte. Der Engel erinnerte mich an einen sanftmütigen und verschmusten Tiger; besonders seine katzenartigen Augen, in die ich mich irgendwie verliebt hatte. Moment mal, VERLIEBT? Liebe existiert nicht, das ist eine Illusion!!! Ich, ich will nicht schwach sein; Liebe ist ein Gefühl, das die Menschen schwach macht! Niemals werde ich mich verlieben! Und schon gar nicht in einen schwarzhaarigen, schwachen, süßen Engel... NEIN! Er ist nicht süß! Ich... ich will das nicht, aber... ich hab mich doch nicht ernsthaft in diese Person verliebt? Dieser zerbrechliche wunderschöne Engel wurde dann noch von uns angegriffen! Ich werde dafür sorgen, dass das nie wieder passiert; ich werde dich beschützen Ray! Vielleicht finde ich dann auch heraus, wer dieser Junge ist, dessen Bild immer noch in meinem Gedächtnis eingebrannt ist... Ich werde dich finden und herausfinden, wer du bist; dann werden sich alle meine Fragen beantworten; hoffe ich...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-11-16T22:22:40+00:00 16.11.2004 23:22
OO Ich bin sprachlos ... wieso is denn hier noch kein Kommi. Ham die alle keinen Geschmak? Also nachdem ich diese ff wie ne Blöde gesucht und Gott sei dank dann eben auch gefunden habe ... ich bin einfach platt. Allerdings war es schon ein Schock dass Ray nu ne Schwarzschwinge is. Aber ich bin eichfach platt, das war totel klasse geschrieben. So gefühlvoll. Und so voller Trauer, Sehnsucht, Hoffnung ... ok ich fang an rumzusülzen. --' Aber diese ff is einfach so der Hammer. Weiter weiter weiter ich brenne vor Spannung ^^


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