Gleich und Gleich gesellt sich gern
Autor: Nami--Maus
Disclaimer: Alle Rechte am HP Universum gehören JKR! Ich leihe und verschändel nur einige Dinge. *gg*
Geld wird natürlich auch keins verdient.
Vorwort: Hey Leute. ^^
Nach langer Abwesenheit melde ich mich mit dem 6.Kapitel zurück. ^.^
Ich möchte mich nicht herausreden, warum es so lange gedauert hat, aber ich hatte viel Streß und Probleme. Zum Teil schulisch, zum Teil persönlich. Daher war ich auch Stimmungsmäßig nicht wirklich auf der Höh. Und wenn ich gut drauf war, dann hatte ich schlicht weg keine Lust zu schreiben. *drop*
Ich habe ein fürchterlich schlechtes Gewissen euch gegenüber. <__<
Vorallem den Leuten, den ich gesagt habe, dass es nicht mehr lange dauern würde. Bei denen möchte ich mich besonders entschuldigen. v__v
Es tut mir Leid.
Dennoch haben mir so viele Leute Kommis geschrieben, obwohl ich es eigentlich nicht verdient habe. >.>
Also vielen Dank...
@teufelchen_netty, Manya, mangacrack, CatarinaBlack, Naoko, Kisu_girl, suessesiby, LadyofDarkness, DarkSaharu, Saruna, YamielChan, yulia1911, shazzy, Uups?!, _Daga_, Azura_Fei-Long, sunnie, Phineas, Devil_SSJPan, Tamaryn12, Franzi1104, LadyHiwatari, Kleines1002, Mandy_Rosalie, Van-kun, lola1988, chipo-chan, emina, Ai_neko, littleRanchan, Essentielle, DarcAngel, Severina35, Kaiya, GoettinderStille, dat-an, ElyanaraMoondust, darknessfalls, RaJahala, Kara-Chan_Evil, CharlieWest, DocSon, Mangacat201,chimalia, princessxx, Dra-san, Streberkind, Feena90, Jeanca, Herminethebest, Vicy, Arinima, SayuriHantaigawa, Nick_the_Ripper, Chibi_Puuchiko, j-chan01, avril888, Trang-Ouls, JayNut, Hardtrox, Koa, Pandora2004 und Dax
Naja, ich hab jetzt nix mehr zu sagen, außer....
Viel Spaß! ^___________^
6. Gleich und Gleich gesellt sich gern
Sirius und James verbrachten die weiteren Tage hauptsächlich damit, das Haus zu
erkundschaften oder mit Remus über die vergangene Zeit zu reden.
Doch es wurde kein Wort mehr über die Zukunft der beiden gesagt.
Egal wie oft James versucht hatte, mehr zu erfahren, immer wieder kam,
zufälligerweise, jemand oder etwas dazwischen. Nach einer Weile hatte dann auch er eingesehen, dass er mit seinen Fragen keinen Fuß fassen würde.
Aber auch Sirius war bei dem Thema eher zurückhaltend.
Vielleicht, so dachte der Junge, war er einfach zu misstrauisch, aber das, was
ihnen Remus an ihrem ersten Tag hier im Grimmauldplatz aufgetischt hatte, war
einfach zu... schön. Zu perfekt.
Und überhaupt - auf was für eine Reise hatten sie sich, laut Remus, begeben?
Sirius traute dem Frieden nicht über die Türschwelle.
Aber James hatte das nur mit einer lässigen Handbewegung abgetan.
"Wieso sollte Remi uns anlügen?", hatte er Sirius schulterzuckend gefragt.
James war einfach viel zu glücklich über die Tatsache, dass er mit Lily, seiner
heiß und innig geliebten Lily, verheiratet war und einen Sohn hatte.
Für die anderen Ungereimtheiten hatte der Strubbelkopf kein Ohr.
Sirius hatte nur darüber lächeln können und die dummen Gedanken in irgendeine Ecke
seines Kopfes verbannt. Er war hier, um Spaß zu haben - mit trüben Gedanken fiel
das allerdings schwer. Deshalb wurden sie gänzlich ignoriert.
Aber ob das wirklich eine Lösung war?
***
"Ja! Das war so genial! Das Gesicht von den ganzen Erstklässlern war göttlich!",
johlte James laut auf, als Sirius gerade wieder von einen der Streiche erzählt
hatte, die die Rumtreiber zusammen ausgeheckt hatten.
Remus lächelte.
Seitdem die zwei Jungs da waren, fühlte er sich wie in alten Zeiten. Die Trauer
um die Verluste, die er erlitten, die Einsamkeit, die er verspürt hatte und
diese Nutzlosigkeit... sie waren einfach nicht mehr von Bedeutung, wenn der
Werwolf mit den Menschen zusammen saß, denen er die schönste Zeit seines Lebens
zu verdanken hatte.
Auch, dass er nicht genau DER Remus war, den sie kannten, sondern bereits
erwachsen war, störte die Beiden nicht im geringsten.
James hatte nur gelacht, als Moony das einmal laut ausgesprochen hatte.
"Du warst schon immer - mit uns im Vergleich - der erwachsendste."
Remus hatte das sehr viel bedeutet. Dass die zwei
Rumtreiber irgendwann wieder in ihre eigentliche Zeit zurück mussten, verdrängte er gekonnt. Zu schön war das Gefühl, von den Leuten aufgenommen zu
werden, die man wirklich über alles liebte.
"Ja, stimmt.", lachte Sirius, "Mit diesem Streich hatten wir den Schulrekord
gebrochen."
James nickte begeistert.
"Die Party war einfach super, die wir dann zu Ehren gegeben haben. Sogar Lily
hatte sich amüsiert.", gluckste er, wenn er an die Rothaarige dachte, die
dort wahrscheinlich das erste Mal über den Durst getrunken hatte.
"Ja, ich kann mich auch daran erinnern.", meinte Remus nachdenklich, "Sie hat die
Party dann ins Badezimmer verlegt."
"Übers Klo, um genau zu sein.", warf Sirius lachend ein.
James grinste. Das waren wirklich keine schönen Geräusche gewesen, die die
hübsche Evans da von sich gegeben hatte.
"Jedenfalls war die McGonagall dann noch wütender auf uns.", seufzte er.
"Naja, man kann es ihr nicht wirklich verübeln.", sagte der Werwolf
kopfschüttelnd, "Der Gryffindorturm war für eine ganze Woche kaum nutzbar
gewesen."
"War trotzdem verdammt lustig." Sirius nickte zustimmend zu seinem besten Freund.
"Wann darf man schon einen Urzeitvulkan beim Ausbrechen zu sehen?", grinste
James wieder, worauf er und Black einen weiteren Lachanfall erlitten. Remus
konnte nur drüber lächeln. So waren die beiden nun mal.
Zumindest, als sie noch unbeschwert leben konnten.
"OH! Und Moony, weißt du noch, als wir die Slytherins so verarscht hatten? Also
als-" Doch James wurde ganz plötzlich von einem lautem Knall unterbrochen.
Verwirrt schauten die Drei zur Tür.
Denn eine hektische, gereizte, rothaarige Frau trat murmelnd ein.
"Schön, dass wenigstens ihr euch gut amüsiert.", blaffte sie die Sitzenden an.
James rutschte augenblicklich näher zu Sirius. Die Frau war ihm wirklich nicht
geheuer.
"Molly, was ist denn los?", fragte der Werwolf, erstaunt über die sichtlich
schlechte Laune der Frau.
"Sie leidet an einer Dauer-Regel. Typisches Frauenproblem.", flüsterte Sirius
leise in James Ohr. Dieser gluckste.
"Seit wann kennst du dich in Frauenproblemen aus?" Sirius zuckte wieder mit den
Schultern.
"Weißt du, alles Erfahrungswerte, wenn man viel ,rumkommt'." Der Kleinere der
beiden grinste wissend.
"Du bist so ein Aufreißer, Tatze."
"Ich und Aufreißer? Die kommen doch alle freiwillig angeflogen. Es ist fast
schon ein physikalisches Gesetz, sich von mir angezogen zu fühlen.", meinte er
lässig und fuhr sich durch die schwarzen Haare.
James konnte nicht anders und prustete laut los.
Molly warf ihm einen bitter-bösen Blick zu, den Krone gleich zum Schweigen
brachte.
Vor dieser Frau musste man sich einfach nur fürchten.
"DAS, Remus, das ist los!", meckerte sie und zeigte auf die beiden Rumtreiber, die
mit zuckersüßen Gesichtern da saßen.
"Ach Molly, lass sie doch. Sie -" Doch Mrs. Weasley durchschnitt ihm das Wort.
"Nein! Ich lasse sie nicht! Tz. Sie brechen das Zauberergesetz, bringen das ganze
System hier durcheinander und dann lassen sie sich von Hotel ,Molly' verpflegen!
Und was tun sie? Nur dumm rumlachen!", fauchte sie den Werwolf an und begab sich
an den Herd und bereitete das Essen vor.
"Aber Molly! Was sollen die zwei auch tun? Sie langweilen sich nun mal.", sagte
Remus und lächelte freundlich.
"Langeweile, so ist das. Das tut mir ja schrecklich Leid. Ich wollte ihnen nicht
die ganze Arbeit abnehmen und sie zur ewigen Langeweile verdonnern.", zischte sie
sarkastisch.
"Molly, warum so gereizt?"
"Sie kommen heute."
"Wer?", mischte sich Sirius neugierig ein, wurde jedoch nicht beachtet.
"Heute schon?" Erstaunt hob Remus seine Augenbrauen. Er wusste von wem die Frau
sprach. Die Laune von ihr war wirklich nicht unberechtigt.
"Ja. Und was glaubst du wird passieren, wenn meine Söhne auf die da treffen?"
Sie neigte mit ihrem lockigen Kopf zu James und Sirius.
Der Werwolf schluckte.
"Was schlägst du vor?", fragte er die mollige Frau, die mit dem Rücken zu ihm
stand und versuchte einen Salatkopf zu waschen. Allerdings zitterten
ihre Hände dabei.
"Das Haus brand-, bomben- und explosionssicher hexen."
***
Kurz danach wurden James und Sirius doch noch dazu verdonnert, Betten zu
beziehen. Drei Zimmer mit jeweils zwei Betten.
"Wer glaubst du wird kommen?", fragte James seinen Kumpel. Sirius stopfte gerade
ein Laken in die Bettseiten.
"Hoffentlich hübsche Mädchen.", antwortete der Schwarzhaarige.
James verdrehte die Augen.
"Dir ist nicht mehr zu helfen. Du verschleißt Mädchen wie andere Klopapier.",
tadelte er den Hundeanimagus.
Der lachte nur.
"Wenigstens bin ich nicht der willige Sklave einer rothaarigen Kriegsamazone.",
konterte Black grinsend.
"Ich bin nicht ihr Sklave!", schmollte James.
Sirius lachte.
"Entschuldigt untertänigst, mein Herr. Ich vergaß, ihr seid ja ver-lie-hiebt!",
neckte der Schwarzhaarige und wich gekonnt dem fliegenden Kissen aus.
"Daneben!" lachte er und sprang übers Bett, um sich ebenfalls ein Wurfgeschoss
zu erobern.
"Tz. Das war nur ein Vorgeschmack!", grinste James teuflisch und holte mit einem
weiterem Kissen aus.
Mit einem lauten Kampfschrei sprang er auf seinen Kumpel und schlug mit dem
Kissen mit sanfter Gewalt auf ihn ein.
"Nimm das und das und das!", lachte er siegessicher.
Sirius knurrte und wehrte die Kissenschläge so gut es ging ab. Mit einem Ruck
drehte er sich dann plötzlich um, sodass James, der auf dessen Hintern saß,
hochkant runter flog.
Er landete hart auf den Boden, doch bevor er auch nur etwas sagen oder tun
konnte, traf ihn ebenfalls ein Kissen gegen den Arm.
"Rache.", knurrte Black grinsend und fing an, seinen besten Freund mit dem ganzen
Bettzeug zu beschmeißen.
Ein heißer Kampf entbrannte.
Mal dominierte James, mal Sirius.
Erst ein "WAS MACHT IHR DA???" unterbrach sie.
Erstaunt und empört, dass jemand es wagte, den heiligen Kampf zweier
Naturgewalten zu unterbrechen, schauten die zwei zur Tür, die, wieder einmal,
mit lautem Knall geöffnet wurde.
"Ähm.", setzte Krone an.
"Schon gut, ich will nichts hören.", seufzte Mrs. Weasley entnervt und wedelte
abweisend mit ihrer Hand rum.
James und Sirius entknoteten sich so schnell es ging (was sich doch ein kleines
Problem war) und rappelten sich auf.
"Wenn ihr fertig seid, dann kommt runter. Sie müssten gleich da sein." Damit
wollte die rundliche Frau gerade gehen, als sie sich dann doch noch einmal
umdrehte und böse guckte.
"Und ihr werdet die Betten ohne weitere Zwischenfälle beziehen. Damit das klar
ist! Und bitte so, dass auch Menschen darin schlafen können.", forderte sie und
ging dann wieder runter in die Küche, wo die Töpfe lustig vor sich her
köchelten.
Die Tür fiel wieder zu.
James stand etwas unschlüssig da. Immer noch flogen einige Federn aus den Kissen
und Decken im Zimmer rum und machten es sich auf den Schultern und Köpfen der
beiden Jungs bequem.
"Weißt du Tatze, ich weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass
sie uns nicht wirklich mag.", meinte der Strubbelkopf nachdenklich und kaute auf
seiner Unterlippe rum.
Sirius nickte.
"Was ich bei uns liebenswerten Jungs absolut nicht verstehen kann."
***
Es war nicht so, dass Molly die beiden nicht leiden konnte. Sie sah eben nur das
Chaos und die Verwirrung, die Harrys unvermeidlicher Vater und Sirius, Harrys
Patenonkel, mit sich brachten.
Wenn die mollige Frau daran dachte, dass auch bald Hermine, Ron und vor allem
Harry ins Quartier kommen sollten....
Mrs. Weasley schüttelte den Kopf. Daran wollte sie lieber nicht denken! Das
konnte ja nur eine Katastrophe werden!
Aber bevor sie jetzt soweit in die Zukunft blickte, sollte sie sich lieber auf
das nächste Zusammentreffen konzentrieren. Von Erzählungen her wusste Molly, wie
James und Sirius in der Kindheit gewesen waren. Außerdem hatte sie Sirius ja
auch noch persönlich gekannt. Große Unterschiede zu dem alten und jungen Ich
waren nicht wirklich vorhanden.
Okay, der ,alte' Sirius war ernster und etwas verschlossener gewesen im
Vergleich zu der jungen Ausgabe. Außerdem hatte der Junge nicht diesen gehetzten
und stechenden Blick.
Und James und Harry waren sich einerseits so ähnlich, andererseits so unterschiedlich wie
Tag und Nacht.
Molly seufzte erneut, als sie dann die Küchentür öffnete und eintrat.
Die größte Sorge war im Moment, diesen Tag ohne Schäden zu überstehen. Und wenn,
dann nur mit ganz kleinen...
***
Nach langem hin und her hatten auch James und Sirius es endlich geschafft, die
Betten zu beziehen. Wenn auch mehr schlecht als recht.
"Man kann jedenfalls darin schlafen.", war das einzige, was James dazu sagte und
auch Sirius zuckte nur mit den Schultern. Sie sollten nur die Betten beziehen.
Die Frau hatte nicht gesagt, dass es ordentlich sein sollte, sondern nur, dass
man darin schlafen kann. Und das war ja zweifellos der Fall.
"Bää. Tatze mir ist langweilig!", murrte James und setzte sich frustriert auf
den Boden. Jetzt, wo sie ihre aufgetragene Arbeit getan hatten, wussten die zwei
nichts mit sich anzufangen.
Sirius gesellte sich neben seinen besten Freund.
"Tja, vielleicht war es doch keine so gute Idee, in die Zukunft zu reisen.",
seufzte er.
James tat es ihm gleich und seufzte ebenfalls.
"Hier in der Zukunft benehmen sich die Leute echt sonderbar, findest du nicht?"
"Mhmm. Irgendwie... schon."
Schweigend saßen die beiden Rumtreiber nebeneinander. James pulte mit seinem
Zeigefinger abwesend in einer Kerbe im Boden rum. Sirius starrte ins Leere.
Das war es also. Zwei der begehrenswertesten und intelligentesten Junggesellen
ihrer Zeit unternahmen eine wagemütige Zeitreise, die gegen jegliche
Zauberergesetze verstieß, die Sirius kannte und was taten sie?
Sie faulten langsam dahin.
Anstatt, wie geplant, ihr Unwesen zu treiben und ihre Zukunft auszukundschaften, saßen sie in seinem verhassten Elternhaus fest unter der Herrschaft einer jähzornigen und angsteinflössenden Hexe, die ihnen unwürdige Arbeit, wie Betten beziehen, aufgab und außerdem waren ihre zukünftigen Ich's nicht da und alle anderen Leute schwiegen eisern über ihre Vergangenheit bzw. Zukunft. Nur Remus hatte mal etwas durchsickern lassen, aber das war's dann auch gewesen.
Wenn Tatze es mal ganz objektiv betrachtete, dann würde er sagen, dass das alles so ziemlich scheiße war.
James blies seine Wangen mit Luft auf und pustete sie wieder aus.
"Das nennt man dann wohl kreative Selbstbeschäftigung.", grinste Sirius leicht
und stupste seinen Kumpel sanft in die Seite.
"Lass uns runter gehen. Vielleicht dürfen wir ja dann den Küchenboden mit
unseren Zungen säubern.", meinte er trocken.
"Meinst du echt, dass sie uns das erlaubt?", fragte James mit gespielter
Begeisterung nach.
"Wollen wir's hoffen.", japste Sirius und stand auf.
"Ich hab schon so lange nix mehr mit meiner Zunge sauber gemacht.", sagte sein Freund
traurig, konnte sich aber das Lachen kaum verkneifen.
Sirius grinste und wollte gerade antworten, als es klingelte.
"Was war das?", fragte James erstaunt.
"Die Haustür."
***
Driiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing... Driiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing...
"Ja, Moment, ich komme ja!", meckerte Molly leise und schnellte in den Flur. Die
Mitglieder des Ordens, um genau zu sein - Remus und Kingsley - hatten die Klingel
so verhext, dass sie nur in der Küche zu hören war, sodass das Portrait von
Sirius Mutter durch den Lärm nicht aufwachte.
So elegant, wie es nur ging, schlich die Hexe zur Tür und riss sie angesäuert
auf.
Vor ihr standen sie, in voller Pracht. Drei rothaarige Zauberer und eine junge,
ebenfalls rothaarige, Hexe.
"Ich kann zwar hexen, aber nicht fliegen.", zischte Molly, als ein weiteres
,Driiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing' durch die Wand der Küche hallte.
"Schon gut Molly.", meinte Mr. Weasley sanft und küsste seine Frau auf den Mund.
"George! Entferne deinen Finger mindestens zehn Zentimeter von der Klingel!",
fauchte sie ihren Sohn an, der seine Finger in Rekordzeit zurück zog.
"Hi Mum.", begrüßte das junge Mädchen ihre Mutter.
"Ginny? Was machst du denn hier?" Überrascht sah sie in das freche Gesicht ihrer
einzigen Tochter.
"Das erklären wir dir gleich, Liebes. Aber nicht hier draußen.", mischte sich
Mollys Ehemann mit einem leichten Lächeln ein.
"Natürlich. Wie gedankenlos von mir." Die rothaarige Frau trat beiseite und ließ
ihre Familie eintreten.
"Na endlich sieht sie's auch ein.", giggelte Fred in das Ohr seines Bruders, der
bis zu diesem grinste.
"Das hab ich gehört, Fred!", motzte Molly schlecht gelaunt, mit einem Blick, der
kein Kommentar dazu duldete, deshalb schluckten es die Zwillinge fast
schon gequält runter und huschten schon einmal leise wie Mäuse in die Küche. Mit
ihrer Mutter wollten sie sich nun wirklich nicht anlegen!
Molly seufzte. Im Moment war sie einfach überlastet.
"Lasst uns auch in Küche gehen. Ich habe gerade Tee aufgesetzt.", meinte die
rundliche Frau und wollte gerade gehen, als ein kleiner Aufschrei und ein darauf
folgendes Poltern aus Richtung der Treppe schallte.
***
James und Sirius hatten entschlossen nachzuschauen, wer an der Tür geklingelt
hatte. Hier oben in dem Zimmer, in dem sie sich befanden, war nun wirklich nichts zu
holen! Sie würden nur kläglich dahin vegetieren. Um das zu verhindern, machten
die beiden sich auf den Weg nach unten.
Sie huschten lautlos die Stufen hinunter. Wer weiß, welche wunderliche Person
wirklich an der Haustür geläutet hatte! Ein Blick war's jedenfalls wert.
Als sie am Ende der Treppe ankamen, erstarrte Sirius und konnte sich einen
Aufschrei nicht verkneifen.
"Meine Augen, James! Meine Augen sind kaputt! Ich sehe nur noch rothaarige
Menschen!" Der Schwarzhaarige schlug seine Hand auf seine Augen, drehte sich auf
der Stufe und wollte sich bei James stützen, doch der war viel zu überrascht und
ließ seinen Freund kurzerhand Bekanntschaft mit dem harten Holzboden machen.
"Autsch.", kam es dumpf und gequetscht von Sirius, dessen Gesicht frontal auf dem
Boden gepresst war.
...
Die Weasleys blickten den Jungen, der immer noch dalag, perplex an. Erst als
die Küchentür aufgeschlagen wurde und ein neugieriger George seinen Kopf
herausstreckte und fragte was passiert sei, reagierte James und huschte zu
seinem Kumpel.
"Alles in Ordnung Tatze?", fragte er ihn teils besorgt, teils belustigt. Sirius
hob sein Gesicht und wollte ihm einen bitter-bösen-vernichtenden Blick à la
Sirius Black senden, als seine Augen den Kopf von George entdeckten, der ihn mit großen Augen und offen stehenden Mund angaffte.
"Waaaaa!", quiekte er und klammerte sich an James, "Was ist das für eine Seuche? Warum haben alle auf einmal rote Haare???", James lachte laut los, während er seinen verstörten Freund tätschelte.
"Das ist keine Seuche! Das ist mein Sohn!", keifte Molly extrem angenervt.
"Oh.", kam es von Sirius. James lachte noch lauter und hielt sich den Bauch.
Angelockt davon, erschien ein zweiter Kopf an der Küchentür.
"Was ist denn los? Wieso feiert ihr ohne uns?", grinste das absolute Ebenbild des anderen Jungen.
"Oh bei Merlin, jetzt vermehren sie sich auch noch."
James starb fast an Atemnot.
"Tatze...", immer noch lachte er sich fast ins Jenseits, "Ich glaube, dass
das Zwillinge sind." Aber langsam beruhigte sich der Wuschelkopf.
"Ganz recht, dass sind meine beiden Söhne George und Fred.", stellte Mrs. Weasley vor. Doch ehe sie dazu kam, ihren Söhnen mit den am Boden sitzenden Jungs bekannt zu machen, stürmten George und dessen Zwillingsbruder auf sie zu und musterten sie mit geweiteten Augen.
"Wow, ich glaub mich tritt ein Hippogreif!", japste Fred fassungslos.
"Mich treten zwei!", meinte George und pickte mit seinem rechten Zeigefinger
gegen Sirius Arm.
"Ich fass es nicht! Ich dachte gerade ich hätte 'nen Hörschaden, aber sie sind
es wirklich! Ganz real in unserer harten realistischen Realität! Wow..."
"Ähm...", setzte James an, doch Fred unterbrach ihn sofort.
"Die Köpfe der Rumtreiber! Dass ich das in meinem jungen Leben noch erleben
darf!", heulte er fast schon und schüttelte energisch die Hände der beiden, genau wie sein Bruder.
"Wir sind eure größten Fans!"
Molly vergrub verzweifelnd ihren Kopf in den Händen. Genau DAS hatte sie
geahnt oder besser: Befürchtet.
Mr. Wealsey legte beruhigend einen Arm um die Schultern seiner Frau und lächelte
ihr aufmunternd zu. Auch Ginny war ziemlich überrollt worden.
"Fans?", irritiert hob James seine Augenbraue.
"Ja! Ihr seid unsere absoluten Helden! Wir haben euch so viel zu verdanken!",
antwortete Fred ehrfürchtig. George nickte heftig.
"Dank euch sind wird das, was wir heute sind."
Erstaunt schauten sich James und Sirius an. Wer hätte mit so etwas gerechnet?
Wer hätte je gedacht, dass die beiden in einer weit entfernten Zukunft auf zwei
ihrer größten Fans stoßen würden?
Nun, James und Sirius wirklich nicht.
Breites Grinsen bildete sich auf den Gesichtern der zwei, als sie dann auch
aufstanden und sich kameradschaftlich bei den Zwillingen einhakten und sie zurück in die Küche bugsierten.
"Wir sind also eure Helden, ja? Dann erzählt doch mal...", meinte der junge Black neugierig und mit einem Gesicht, als hätte er eine Melonenscheibe quer essen wollen.
Die vier Jungs verschwanden in der Küche, dem Zentrum des Ordens. Zurück blieben Mrs. und Mr. Weasley, sowie ihre Tochter.
"Naja, sie haben es doch ganz gut aufgefasst.", sagte der rothaarige Mann und
ignorierte den Blick seiner Ehefrau gekonnt. Ginny giggelte.
"Das wird ja besser, als ich gedacht habe." Sie schien es absolut nicht zu
beeindrucken, dass hier gerade noch Sirius und Harrys Vater in ihren jüngeren
Abbildern sich getummelt hatten.
Munter folgte sie den Jungs in das Herz des Hauses. Molly war mehr als
überrascht über ihre Tochter. Das war eindeutig der Einfluss der Zwillinge!
Darauf würde die Rothaarige ihre ganzen Kochtöpfe verwetten.
'Wieso kann ich nicht einfach in diesem Moment aufwachen?!', fragte sie sich,
ehe sie mit ihrem Mann den Kindern hinterher ging.
***
Die Weasleys, Sirius und James saßen zusammen am großen Tisch der Küche. Molly
hatte eine große Kanne Tee aufgesetzt und goss sich, ihrem Mann und auch Ginny
jeweils eine Tasse ein. Die Jungs brauchte sie nicht zu fragen, denn die waren
viel zu tief in einem Gespräch versunken, als dass sie Tee mit ihnen trinken
würden - was die rundliche Frau nicht unbedingt bedauerte.
"Geht es dir gut Molly? Du siehst geschafft aus.", bemerkte Arthur, als sich
seine Frau neben ihn setzte und tief seufzte.
"Es geht schon. Es ist momentan nur alles etwas...nervenaufreibend.", gestand sie
und fuhr sich durchs rote Haar.
"Woran wir diesmal nicht schuld sind.", meinte Fred stolz und rückte mit den
anderen näher zu Molly und Co.
"Wir auch nicht!", warf James gespielt empört ein und Sirius bestärkte es mit
heftigem Nicken.
"Nein, natürlich nicht. Es ist ja ganz normal, Leute aus der Vergangenheit zu
bewirten.", meinte die rundliche Frau sarkastisch und nahm einen Schluck von
ihrem Tee.
"Na dann ist ja alles in Ordnung, gell Krone?", grinste Sirius seinen Kumpel an.
Der grinste nur zurück, was schon Antwort genug war.
"Aber mal was anderes Ginny, warum bist du schon hier? Du solltest du doch erst
mit den anderen kommen.", fragte die Mutter ihre Tochter.
Ginny trank etwas Tee und zuckte mit den Schultern. "Ron und Hermine.", gab sie
dann schließlich als Antwort. Mrs. Weasley zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Wie darf ich das verstehen?", hakte sie nach.
"Weiß du Mum, es tat uns in den Augen weh, mit anzusehen, wie Klein-Ronnie
versucht, Hermine rumzukriegen bzw. nur mit ihr zu reden.", erklärte George mit
leidiger Stimme.
"Und da dachten wir, dass wenn die beiden mal alleine wären, könnte Ronnie-Spatz sich überwinden und endlich klaren Tisch machen.", redete sein Zwillingsbruder weiter.
"Allerdings stehen die Wetten nicht gut. Zwei zu eins, dass Ron es wieder
versaut.", meinte Ginny achselzuckend und ließ ihre Fingerkuppe über den
Trinkrand der Tasse streichen.
James und Sirius spürten, wie die Fragezeichen über ihren Köpfen anschwellten
und sie zu erdrücken drohten.
"Wer ist Ron?", warf Sirius dann erlösend ein.
"Ron ist unser jüngerer Bruder. Der beste Freund von Harry und Hermine.
Allerdings ist er ziemlich in Hermine verknallt. Deshalb hat Ginny sich dazu
entschlossen, schon etwas früher mit uns hierher zukommen und die beiden eine
Weile alleine im Fuchsbau zu lassen, bis auch Harry zu ihnen stößt und sie dann
zu dritt kommen.", erzählte Fred lasch daher, ohne zu wissen, was diese Nachricht bei den zwei Rumtreibern auslöste.
"Harry kommt?", fragte James noch mal, um ganz sicher zu gehen, dass er es
richtig verstanden hatte.
"Äh, ja.", antwortete Fred kurz.
"Das wird wirklich immer und immer besser - der Aufenthalt hier.", lachte James.
Er würde also seinem Sohn gegenüber stehen. Seinem eigenen Fleisch und Blut. Das
Produkt von Lily und ihm. Harry James Potter.
Der Gedanke daran, ließ Krone einen Schauer über den Rücken jagen. Wie er wohl
war? James war wirklich gespannt...
"Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso ist Harry nicht bei James und Lily aus
dieser Zeit?", fragte Sirius stirnrunzelnd nach, "Schließlich sind unsere zukünftigen Ichs auf einer Reise. Das hat zumindest Remus gesagt. Wieso ist
Harry also nicht mit?"
Es trat abrupt eine Totenstille ein. Dann räusperte sich Mr. Weasley laut und
überdeutlich.
"Ihr zwei solltet Fred und George zeigen, wo sie schlafen können. Es wird
langsam Zeit.", ordnete er an, ohne auf Sirius Frage einzugehen. Dieser öffnete
bereits den Mund, um etwas zu erwidern, genau wie James, da ihn das natürlich
brennend interessierte, doch Molly durchschnitt diesen Versuch.
"Arthur hat Recht. Zeigt ihnen ihre Zimmer und dann geht ihr bitte auch ins
Bett." Damit war das Thema beendet.
Grummelnd erhoben sie sich.
"Nacht.", wünschten sie halbherzig und begaben sich nach oben, dicht gefolgt von
den Zwillingen, die nun an der Reihe waren, nicht zu verstehen, was da gerade
abging.
Die Tatsache, dass es Harrys Vater war, der schon seit über 16 Jahren tot war
und Sirius, der vor ca. einem Jahr in den Tod stürzte, hatte sie weniger
umgeworfen, als diese, dass es ihre Vorbilder waren. Und zwar noch in
jugendlicher Frische.
'Irgendwie komisch.', dachte George. Er guckte seinen Bruder an, der diesen
Blick erwiderte und George wusste, dass Fred in dem Moment das selbe gedacht
hatte, wie er.
Vor ihnen watschelten gerade zwei Legenden aus Hogwarts! Schrecken der Lehrer
und bestimmter Slytherins, schlimmer als Peeves und genialer als irgendjemand
anderes. Es waren schließlich Krone und Tatze! Die Köpfe und Anführer der
Rumtreiber! Diese einmalige Chance durfte nicht ungenutzt bleiben.
Und das würde sie garantiert nicht.
***
James stieß elegant die Tür auf und deutete auf die Betten, die er und Sirius
vorhin bezogen hatten.
"Bitte meine Herren. Die Luxussuite.", grinste er und ließ die Zwillinge
eintreten. Die schauten etwas zweifelnd auf die gemachten Betten (sie glaubten
jedenfalls, dass die Betten gemacht worden waren).
"Sieht benutzt aus.", meinte George kritisch.
"Alles in diesem Haus sieht benutzt aus.", gab Sirius nickend von sich, als er
sich dann auch schon aufs Bett setzte.
"Wo schlaft ihr denn?", fragte Fred die beiden Rumtreiber. James antwortete ihm.
"Etwas weiter im Gang hinten." Er gesellte sich zu seinem besten Freund und
schaute die beiden Jungs vor sich genauer an. Es war schon fast unheimlich wie
sehr sie sich glichen - bis auf die letzte Sommersprosse. Selbst die Haare waren -
wortwörtlich - haargenau.
"Aber...", setzte James an, "Ihr wollt doch sicherlich noch nicht schlafen gehen,
oder?" Synchron fingen er und Sirius an wissend zu grinsen.
Fred legte seinen Kopf schief.
"Wollen wir nicht?", fragte er.
"Definitiv nicht.", bestätigte Sirius, dessen Augen freudig funkelten.
"Wollen wir nicht.", meinte George, "Mum wird ausrasten, wenn sie uns zusammen in
einem Zimmer sieht und wir nicht schlafen."
James verwarf diesen Einwand mit einer lässigen Handbewegung.
"Ach was! Sie ist nur etwas depressiv und schlecht gelaunt."
"Bei diesem Haus kein Wunder.", grummelte Black, "Es ist ja auch verdammt düster hier drin. Kein bisschen Farbe." Er schüttelte seinen Kopf, sodass einige
Strähnen mitflogen.
"Dann sollten wir diesen Zustand unbedingt ändern. Meint ihr nicht Jungs?
Schließlich geht es hier um eure verehrte Mutter." James grinste die beiden
rothaarigen Jungen an. Bei denen machte es auch langsam klick und verstanden,
worauf ihre Vorbilder hinaus wollten. Sie nickten mit einem undefinierbaren
Glänzen in den Augen.
"Seid ihr dabei?", fragte Sirius und hielt den beiden die Hand hin, genau wie
James. Die zwei nickten und schüttelten diese.
"Bevor wir anfangen, sollten wir noch die Tür so hexen, dass man, wenn man davor steht, dass dringende Bedürfnis bekommt selber schlafen zu gehen, damit wir unsere Ruhe haben.", schlug James vor.
"Gute Idee Krone.", kommentierte Sirius, ehe er zur Tür ging und den passenden
Zauber für diesen Effekt an die Tür hexte.
Fred und George freuten sich tierisch. Sie würden ihre Helden einmal live bei
der Arbeit zusehen können.
"So, ihr habt uns unten erzählt, dass ihr gerne bastelt.", unterbrach James die
aufkommende Stille, rutschte vom Bett und kramte etwas in seiner Hosentasche
herum, bis er ein kleines schwarzes Tütchen hervor holte.
"DAS, meine Freunde, ist das Rezept unseres Erfolges, wenn wir auf Reisen sind,
stimmt's Tatze?"
"Jo, hau rein Krone!", kam es von dem grinsenden Schwarzhaarigen.
"Was soll denn an dieser kleinen Tüte toll sein und was sollen wir basteln?"
Kritisch begutachteten die Zwillinge den Gegenstand.
"Die Tüte ist magisch verkleinert. Und in dieser magisch verkleinerten Tüte
befinden sich im Moment die Dinge, die wir gut gebrauchen können." Er zwinkerte
den Jungs verschwörerisch zu.
James und Sirius waren in ihrem Element, zweifellos.
***
"Pscht!", zischte Sirius leise zu Fred, der George auf dem Fuß getreten war und
dieser anfing, leise zu fluchen.
George verstummte und Fred sendete ein gedankliches 'Entschuldigung' zu seinem
Zwillingsbruder. Doch der hatte es bereits vergeben und vergessen. Ja, so schön
konnte Bruderliebe sein.
James war von Herzen gerührt und konnte sich nur mit Mühe die Tränen zurück
halten.
"Runter... passt auf die vierte Stufe auf, die knarrt.", flüsterte Sirius den
anderen zu. James holte auf und gesellte sich neben seinen besten Freund.
"Schade, dass Moony und Wurmschwanz nicht da sind. Die würden sich einen Ast
ablachen.", giggelte Krone leise. Sirius nickte.
"Aber, die zwei...", mit dem Kopf zeigte er in Richtung von Fred und George,
"...haben wirklich Talent."
Wenn Tatze daran dachte, wie flink sie aus den verschiedenen Teilen und
Utensilien etwas so Geniales zusammengeflickt hatten, musste er echt staunen. Er
und James waren beim bauen und basteln diverser Dinge ja schon Könige, aber die
zwei Brüder waren in der Hinsicht wirklich pfiffig. Er glaubte ihnen aufs Wort,
dass ihr Scherzladen gut lief. Und auch, dass sie ab und an etwas Ärger mit der
Zulassung mancher Artikel hatten...
"Das ist doch eine gute Stelle. Schön in der Mitte, damit auch jeder Winkel
erfasst wird.", schlug Fred flüsternd vor und zeigte auf den Mittelpunkt der
Eingangshalle.
"Mhm, ja der Ausgangspunkt ist gut, was meinst du Krone?" James überlegte. Doch
schließlich war auch er einverstanden.
Die vier Gestalten huschten die letzten Stufen der Treppe hinunter und begannen
ihr Werk aufzubauen. Erst eine provisorische Rampe, die den Start verbesserte
und dann kam das Goldstück, das Herz ihres kleinen, aber nett gemeinten
Streiches.
Sie legten das ovale Ding auf die Fläche, von der sie starten sollte und pulten
die Zündschnur raus.
"Mum wird Augen machen." Die Vorstellung, was für ein Gesicht die Frau machen
würde, ließ die vier Jungs bereits das Lachen verkneifen.
"Dann lassen wir mal unser Baby ihre Sache machen. Viel Spaß Dolly!", flüsterte
Sirius und holte seinen Zauberstab raus.
"Dolly? Ach Tatze, wie oft habe ich dir gesagt, du sollst nicht immer
Freundschaft mit unseren Bomben schließen.", tadelte James seinen Kumpel. Sirius
lachte leise, als er dann auch den Zauberspruch murmelte und die Zündschnur
entflammte.
"So, es ist getan." Stolz begutachteten die vier Jungs ihr Werk.
"Wie schön sie geworden ist. Ein Meisterwerk.", meinte Fred.
"Ja, ein Traum.", kam es mit funkelnden Augen von George.
"Ein Traum einer Farbbombe.", ergänzte James.
"Meine Dolly.", sagte Sirius und wischte sich gespielt eine Träne weg.
Die Zündschnur verbrannte und war fast zu ende, als Fred etwas einfiel.
"Sagt mal Jungs, in welche Richtung fliegt Dolly eigentlich?"
...
Die Bombe zündete. Zischend flog sie vom Starter, orange Farbe schoss hinten
raus und saute die Jungs, die hinter Dolly standen, von oben bis unten ein. Mit
lautem Surren schnellte sie davon und verteilte das Orange ungleichmäßig auf
Boden und Wände. Sie drehte sich dabei um ihre eigene Achse und nahm einen
unbestimmbaren Kurs auf....
...genau auf ihre Schöpfer zu.
Sirius reagierte als erster und schubste die anderen bei Seite. Nur einige
Zentimeter von seinen Ohren sauste 'seine' Dolly an ihm vorbei, flatschte aber
eine weitere Kiloladung orange Farbe in sein Gesicht.
Als hätte es die Farbbombe auf die Rumtreiber und die Zwillinge abgesehen,
machte sie mitten in der Bewegung kehrt und sauste zurück, wieder auf die Jungs
zu.
"Böse Dolly, ganz böse!", schimpfte Sirius, als die Farbbombe seinen besten
Freund fast enthauptet hätte. Diesem schien das nicht zu gefallen und jagte
ihrem Namensgeber hinter her. Sirius Augen weiteten sich.
"WAS IST DAS FÜR EIN MONSTER?", schrie er, als er zusammen mit den anderen Jungs
hakenschlagend durch die Eingangshalle rannte.
Das Portrait von Sirius Mutter wachte auf und fing an rumzuschreien. Doch das
ging komplett unter, wegen des immer lauter werden Surren und Zischen der
Bombe.
"DIE BOMBE IST SCHLIMMER ALS EIN KLATSCHER!", schrie James ziemlich laut, um den
restlichen Lärm zu übertönen.
George blieb stehen. Das war die lebensrettende Lösung!
"FRED??? KLATSCHER!!!!" Fred stand am anderen Ende der Halle und hechtete gerade
nach links, als Dolly ihn attackierte. Trotzdem hatte er seinen Bruder genau
verstanden.
Seine Augen huschten schnell durch die Halle um irgendetwas brauchbares zu
finden. Und er fand etwas und James stand dem am nächsten.
"JAMES! DER REGENSCHRIM!" James Kopf ruckte hoch. Er machte eine Kehrtwendung,
da er gerade an dem Schirmständer vorbei gelaufen war. Mit voller
Laufgeschwindigkeit rupfte er den Schirm raus und sprintete zu Fred. Dolly
schien das nicht zu gefallen, denn sie verfolgte mit beängstiger Geschwindigkeit
den Wuschelkopf und verspritzte immer weiter die klebrige und grelle Farbe.
George und auch Sirius hatten sich bereits hinter Fred gestellt. James eilte mit
einem schnellen Sprung zu ihnen und drückte Fred den Schirm in die Hand, dieser
machte sich bereit.
Dolly kam rasend schneller. Fred holte gezielt aus und knallte das Monsterding
namens Dolly mit voller Wucht weg. In diesem Moment machte es sich durchaus
bezahlt, Treiber in einer Quidditchmannschaft zu sein.
Die Farbbombe prallte gegen ihren Willen zurück.
"Wow. Was für ein Schlag.", pfiff James anerkennend, als er Dolly davon fliegen
sah. Diese sauste mit voller Wucht auf die andere Seite gegen die Wand und
platzte...
... nur einige Zentimeter von Molly Weasleys Gesicht entfernt.
Stille.
Selbst das Gekreische des Portraits verstummte. Molly hob unheimlich langsam
ihre Finger und wischte sich die orange Farbe von den Augen. Sie war komplett
verfärbt. Ihr Nachthemd, ihr Gesicht, ihre Lockenwickler samt Haaren.
Sie neigte ihren Kopf zu den Jungs runter. Ihre Augen wurden schmal... zu schmal.
Dort standen sie. Ebenfalls in Farbe getränkt, genau wie die ganze Empfangshalle
des Hauses. Kein Zentimeter war noch farblos. Dolly hatte ganze Arbeit
geleistet.
Immer noch regungslos stand Molly auf der Treppe und fixierte die Jungs an.
-Tropf-
Viermal kräftiges Schlucken.
-Tropf-
"M...Mum?"
-Tropf-
"Könnt ihr mir bitte sagen...", gepresst fing die rundliche Frau an zu sprechen.
Doch sie war am Ende ihrer Beherrschung. "WAS DAS SOLL? SEID IHR VON ALLEN
GUTEN GEISTERN VERLASSEN? WER HAT EUCH DAS HIRN AMPUTIERT? IHR HABT NICHT MEHR
ALLE TASSEN IM SCHRANK! ICH KANN NICHT FASSEN, WAS IHR GETAN HABT! WAS HABT IHR
EUCH NUR DABEI GEDACHT?"
Sirius Mutter und Mrs. Weasley schrieen im Chor. Allerdings überbot Molly das
Portrait locker um 1000 Volt, sodass sie dann eingeschnappt ihre Klappe hielt
und die Rothaarige machen ließ.
"WIE SEID IHR NUR AUF EINE SO BESCHEUERTE IDEE GEKOMMEN? DAS WIRD NOCH FOLGEN
HABEN!", schrie Molly.
James, Sirius und die Zwillinge wurden immer kleiner.
Mr. Weasley und auch Ginny waren, vom Geschrei angelockt, zur Treppe gekommen
und staunten nicht schlecht über die Sauerei, die die Jungs fabriziert hatten.
Mrs. Weasley holte einmal tief Luft, bevor sie leise fortfuhr.
"Ihr werdet euch jetzt UNVERZÜGLICH in eure Zimmer begeben, euch säubern und
dann ins Bett gehen. Ohne Umwege, ohne Spielereien." Verängstig reihten sich die
Jungs hintereinander an und liefen, gequetscht an der verschmierten Wand, an der
wütenden Frau vorbei. Schnell rannten sie die restlichen Treppen hoch, um in ihre
Zimmer zu gelangen, wahrscheinlich die einzigen Orte, wo sie vor Mord und
Totschlag sicher waren.
***
Nachdem James und Sirius geduscht und sich ihre Schlafanzüge angezogen
hatten, schmissen sie sich müde in ihre Betten.
"Die Frau ist ja schlimmer als McGonagall, der Hausdrache persönlich.", seufzte
James ergeben. Sirius brummte zustimmend.
"Ich könnte meinen astralen Arsch drauf verwetten, dass wir das morgen mit nur
einer Zahnbürste sauber schrubben dürfen.", meinte Sirius. Und allein der Gedanke
daran ließ ihn erschaudern.
"Man muss aber auch die positive Sache daran sehen. Die Halle ist nicht mehr
schwarz.", sagte James, als er sich zu seinen Kumpel umdrehte.
Die Beiden blickten sich in die Augen und prusteten laut los. Sie lachten so
sehr, dass ihnen die Tränen liefen und das noch weit in die Nacht hinein.
Der Streich war ein voller Erfolg.
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Cut! >.<
Das war das 6.Kapitel. ^.^
Ich hoffe es hat einigen gefallen. XD
Ich persönlich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Kapitel (und das ist echt selten *drop*)!
Ich möchte mich auch bei meiner Schwester, chipo-chan, bedanken, die mir geholfen hat den Streich auszudenken. XD
Wir hatten uns beim ausdenken schon unter den Tisch gelacht. *lol*
Coming next: Wiedersehen alter ,Freunde'
Kommis würden mich sehr freuen!
~*~*~*~*~ Frohe Weihnachten! ~*~*~*~*~
eure Nami--Maus