Kapitel 1
Disclaimer: Ihr wißt schon!
Vorweg noch ein riesigen Dank an Viviane, bei der ich mich kürzlich für eine Woche eingemietet habe und somit meine schreibtechnische Verbündete und Seelenschwester endlich richtig kennengelernt habe. Was soll ich sagen? Ich liebe sie! Sie hat die Story hier via Live-Schaltung per Telefon gebetat. (wirklich witzig solltet ihr mal ausprobieren) Kisses Love!
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Überdenke deine Prioritäten
Kapitel 1
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Granger macht das schon. Granger macht das immer. Sie hat ja auch nichts anderes. Arrrggghhhh.... Natürlich Granger Head-Girl, immer Klassenbeste, immer Lehrers Sternchen, immer hilfsbereit, setzt sich selbst für die Hauselfen ein... Natürlich kann ich das Abschlussfest mitplanen, mache ich doch gern. Nein kein Problem, dafür finde ich Zeit. Nein, wirklich ich schaffe einfach das Schlafen ab, gar nicht so schwer, ich arbeite dran. Das sieht man an den liebevollen Schatten unter meinen Augen. Scheiße bin ich müde!
DIE KÖNNEN MICH ALLE MAL VON WEITEN UND VON HINTEN!!!
Wutentbrannt stürmte Hermione aus der Bibliothek, in der sie gerade auf den Kopf ihres Hauses gestoßen war. Professor McGonagall hatte sie um die Hilfe zur Planung des Abschlussballes gebeten und unser stets hilfsbereiter Lockenkopf konnte natürlich nicht nein sagen.
Hatte sie einmal gedacht sie würde diese Schule vermissen? Sie konnte sich in diesem Moment nicht wirklich daran erinnern. Was würde sie in 3 Wochen vermissen? Endlose Verpflichtungen inkl. schlafraubender Nachtgänge durch das Schloss, um dämliche Erst- und Zweitklässler aufzuspüren? Oder die ersten sexuellen Kontakte irgendwelcher Fünf- oder Sechsklässer in verschwiegenen Gängen mit eigenen Augen zu sehen? Es schüttelte sie bei diesem Gedanken. Die einzige Befriedigung die sie in solchen Situationen verspürte, war das bändesprechende Gesicht dieser Hohlköpfe nach der Registrierung im Hirn, das besagte Spielverderberin ihnen soeben Punkte abgezogen hatte.
Ohh jaaa und die Sprechstunden für die jüngeren Schüler würde sie mit Sicherheit auch zutiefst vermissen... Wenn junge liebeskranke Mädchen sie aufsuchten und sie mit ihrem Endzeitschmerz langweilten... dann hat er gesagt... und dann habe ich gesagt... und er ist soooo gemein... und alle seine Freunde... ich sehe kein Sinn mehr in meinem Leben.
"Habe ich dir schon die neusten Suizidtechniken gezeigt?" Das hatte sie freilich an der Stelle jener Konversationen nur gedacht. Aber Gedanken die sich um Stricke, Rasierklingen und Flüche die mit Avada anfingen und Kedavra aufhörten konnte sie sich in diesen Momenten gelangweilter primitivster Erfahrungsdarbietung seitens heulender weiblicher Wesen nicht verkneifen.
Unfreiwillig vertieft in den Weiten aggressiven Denkens wäre sie fast an ihren beiden Freunden auf den endlosen Fluren vorbeigerauscht, hätte sie nicht die Frage, die mit ihrem Namen begann aufgeschnappt. Ein Phänomen welches tief in den Genen einer jeden Frau steckt. Der Name einer Frau kann in einem Gespräch noch so leise geflüstert werden, er wird mit einer treffsicheren Garantie gehört. So auch in diesem Moment, was Hermione abrupt zum Stehen und ohne weiteres Nachdenken zur Beantwortung der Frage brachte.
"NATÜRLICH!!! Und davor werde ich mit euch zum Quidditchfeld gehen und die letzten hochinteressanten Trainingsstunden verfolgen, um dann auf euch zu warten damit ich eure Hausaufgaben machen kann um danach mit euch für unsere Abschlussprüfungen zu üben und ganz nebenbei Neville noch den Stoff der letzten 3 Jahre Zaubertränke reinprügeln. Und wenn wir vom sinnlosen Zulaufenlassen zurück kommen, werde ich zur Entspannung noch ein paar Kleider für die Hauselfen häkeln! WEIL ICH JA ZU VIEL ZEIT HABE!!!"
"Ich dachte du hast B.ELFE.R vor fast zwei Jahren aufgegeben..."
Den eisigen Blick, den die braunhaarige Frau Ron zuwarf war weit unter dem Gefrierpunkt und lies jedes weitere Wort im Hals des Rotschopfes gefrieren. Ohne einen weiteren Kommentar drehte sie auf den Hacken um und machte sich auf den Weg zu ihren privaten Räumen. In diesem Moment war sie mehr als glücklich als Head-Girl über ihre eigenen Räumlichkeiten zu verfügen.
Sie spielte im Laufe des Tages in diversen Situationen mit den Gedanken den Cruciatus-Fluch vielleicht doch einmal am lebendigen Objekt auszutesten. Ja wer hätte das gedacht, Hermione Granger, das unscheinbare Mädchen mit der immensen Intelligenz hegte tief im Inneren gut gereifte Rachegelüste. Wie war das noch mal? Genie und Wahnsinn liegen sehr nah beieinander. Wie nah, kann man in diesem Fall nur spekulieren, aber wenn dass Fass am überlaufen ist, was es zum Glück der beiden jungen Männer noch nicht getan hatte, kann man nie sicher sein. Auch wenn schon einige Tropfen über den Rand gelaufen waren und sich eine beunruhigende Pfütze am Fuß des Fasses gebildet hatte... buhhuuu
"Merlins Eier, was ist mit der denn los? Ich habe lediglich gefragt, ob sie mit nach Hogsmeade will."
"Das ist wieder diese Sache mit der Weiberkrankheit. Du solltest meine Schwester mal zu der Zeit erleben."
"Ron! Ich war mit deiner Schwester fast 1 JAHR zusammen!!! Und da dir vielleicht nicht entgangen ist, dass sie in der Zeit nicht dauerschwanger war, habe ich diese weiblichen Hormonschwankungen jeden Monat miterlebt." Harry schüttelte seinen Kopf und fragte sich ein weiteres Mal in welchen Bahnen sein Freund manchmal dachte. Definitiv nicht in weiten Ausschweifungen, soviel war sicher.
"Ahh - klar, natürlich. Ja, was ist jetzt mit Hogsmeade?"
"Lass uns noch die anderen Jungs fragen, dann wird das ein Männerabend!"
Mit Geräuschen die andeutungsweise nach Wolfsheulen klangen, um primitive männliche Bedürfnisse zu signalisieren, was nur dem geschulten Ohr verständlich war, machten sich die beiden heranreifenden Männer auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum.
*
Auch in der Stille ihrer privaten Räumlichkeiten hatte sich Hermione noch nicht beruhigen können und somit beschloss sie dem aufgetragenem Übel sofort ins Gesicht zu sehen. Die Planung des Abschlussballes stand vor der Tür und sie sollte sich um die Dekoration der Großen Halle kümmern. Alles eine Überlegung der Arbeitsteilung. Richtig. Wer konnte am besten Materialien wie Eichenblätter und den ganzen Schnickschnack besorgen? Hagrid. Mit diesem simplen Gedankengang war die braunhaarige Frau auch schon auf dem Weg, um dem besagten Wildhüter einen Besuch abzustatten.
Ihren Kopf bekam sie einfach nicht frei. Sie fing an in Selbstmitleid zu baden, was bei ihr keinen Rückzug aus ihrem sozialen Umfeld hervorrief, sondern unendliche Wut und das bodenlose Verlangen irgend etwas oder irgend jemanden physisch zu verformen und das am Besten zügig mit einem rechten Haken.
Sie kam zu der logischen Schlußfolgerung, dass sie einfach unentspannt war. Unentspannt in einer miserablen Lage, die so hoffte sie in drei Wochen ein Ende fand. Was sagte Ron in diesem Fall immer? Unentspannte Weiber. Er sagte aber auch... unentspannte Weiber, die müssen nur mal auf den Tisch geworfen und ordentlich durchgevö... Sie stockte in ihrem doch recht zügigem Schritt und schüttelte sich innerlich etwas. Daran lag es! Sie wurde noch nie richtig durchge... was heißt richtig? Sie steckte nicht einmal in einer nahen Situation, die an das primitive Wort Vögeln herankam. Kein Wunder das sie so überdreht war. Die biologische Uhr tickte, im Sinne von Luftablasen - nicht im Sinne von Erdbevölkerung. Sie konnte nicht leugnen, dass Handarbeit keine schlechte Sache war, aber auf die Dauer?
Richtig - sie brauchte ein männliches Wesen. Sie musste endlich flachgelegt werden. Sie brauchte einen Mann! Mit wilder Entschlossenheit reckte sie ihren Kopf in die Höhe, verschnellerte ihren Schritt und stolzierte in die Eingangshalle, um prompt in eine große schwarz gekleidete Gestalt zu laufen. Langsam trat sie einige Schritte zurück. Sie brauchte erst gar nicht nach oben zu schauen, um zu wissen in wen sie gerade gerannt war.
Merlin! Ich sagte ich brauche einen Mann - keine übergroße Fledermaus!
"Miss Granger..."
"WAS???"
Snape verschränkte die Arme vor seiner Brust und funkelte sie mit verengtem Blick an. Sie kannte diesen Ausdruck zu genüge, war in ihrer Wut allerdings so gefesselt, dass es ihr nicht in den Sinn kam, sich auf die harsche Antwort zu entschuldigen. Aus einem Reflex heraus entschied sie sich für genervtes Augenverdrehen, was Snape natürlich nicht entging.
"MISS GRANGER ZÜGELN SIE IHR TEMPERAMENT! Sollten sie gerade in eine mißlichen Schwankung ihrer Launen, bedingt durch das Wechselspiel weiblicher Hormonzyklen stecken, wäre es ratsam, sie würden sich über das Wochenende in ihren privaten Räumlichkeiten zurückziehen."
Hermione ballte ihre Hände, was ihre Zunge jedoch nicht im Zaum halten konnte.
"Ich bin soeben selbst zu dem Schluß gekommen, dass mein Hormonhaushalt alles andere als ausgeglichen ist. Danke Professor! Allerdings hätten sie mir diese Feststellung vor zwei Jahren mitteilen sollen, was mit Sicherheit geholfen hätte und ich wäre... jetzt... NICHT... IN... DIESER... VER-FAS-SUNG!!!"
Das winzige Funkeln in seinen dunklen Augen verriet, dass er über ihren kleinen Ausbruch amüsiert war. Er konnte an dieser Stelle nicht abstreiten, dass diese mittlerweile zur jungen Frau herangereiften Schülerin ein erhebliches Potential an Energie und Feuer in sich trug. Seine Fassade bröckelte nicht im Geringsten, als er die nächsten Worte an Hermione richtete.
"30 Punkte Abzug für unverschämtes Verhalten gegenüber einem Professor und weitere 5 Punkte für Rennen in der Eingangshalle. Und jetzt würde ich ihnen raten sich schnellstens aus meinem Blickfeld zu bewegen, wenn sie nicht die restlichen 3 Wochen ihrer Schulzeit mit Strafarbeiten verbringen wollen."
Seine letzten Worte brachte er mit einer derartigen Schärfe über seine Lippen, was Hermione schlagartig daran erinnerte, an welche Person sie soeben ihren Wutausbruch testete. Ihre Schultern zogen sich zum Selbstschutz etwas nach oben und ihre Augen weiteten sich vor Schock und der soeben einsetzenden Angst. Sie hatte gerade 35 Punkte verloren, es war nicht gerade ratsam jetzt mit ihm eine Diskussion anzufangen. Auch wenn sie ihn seit Voldemorts Fall vor einem halben Jahr aus einer anderen Sicht - einer Freundlicheren - sah, so hatte sie noch immer einen angstvollen Respekt vor ihm.
"Entschuldigung" stammelte sie und verschwand so schnell es ging aus der Eingangshalle. Snape's Augenbraue zog sich nach oben, als auch sein Mundwinkel den Hauch eines Lächelns annahm. "Kein Wunder" - vor sich hinflüsternd ging er zurück in Richtung Slytherin-Territorium.
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Hugs&Kisses
Vengari
