Nach dem ich euch mit Teil 5 solang hab warten lassen, gibts jetzt schon Teil 6
Viel Spaß ^.^
Teil 6
Masa und Kyosuke schlichen leise durch die Lagerhalle, obwohl beide wussten, dass es sinnlos ist. Die Tür hatte sie verraten. Da sie nur zu zweit waren, und nicht wussten, mit vielen Gegnern sie es zu tun hatten, blieben sie zusammen. Sämtliche Nerven, Sinnesorgane und Muskeln von Masa waren angespannt. Bei Kyosuke war es nicht anders. Die engen Gassen, die durch die hochgestapelten Holzkisten entstanden, nahmen ihnen nicht nur gute Sicht, sondern auch die Möglichkeit, schnell zu agieren. Wenn sie in einem Kampf verwickelt würden, sähe es für die Zwei düster aus. Dabei hatten der Juniorboss und sein Berater von Anfang an eine miese Ausgangsposition gehabt. Keine Waffen, keine Ahnung von ihren Gegnern oder dem Zustand des Jungen Herrn und dazu noch schlechte Reaktionsmöglichkeiten ließ ihren Plan, Kai zu befreien, unmöglich erscheinen. Doch keiner von beiden hatte vor die Flinte ins Korn zu werfen.
»Wir hätten doch Verstärkung rufen sollen«, überlegte Kyosuke laut.
Plötzlich hörten sie Stimmen vor sich und Masa deutete seinem Berater leise zu sein. Sie vernahmen, wie sich drei Leute miteinander unterhielten.
»Verdammt das hat uns gerade noch gefehlt. Ich hoffe nur die kleine Kröte ist nicht schon abgekratzt«, beschwerte sich der Glatzkopf wiedermal.
»Red nicht son Mist, der ist nur Fertig. Ist auch besser so für uns, dann geht er uns erstmal nicht auf die Nerven«, beruhigte der Blonde seinen Kumpel.
»Haltet die Klappe, die einzigen die hier nerven, seid ihr«, entgegnete der Anführer.
Vorsichtig spähte Masa um die Ecke einer Holzkistenwand. Was er sah schockierte ihn. Drei Männer standen um einen Körper, die er gerade noch als Kais identifizieren konnte. Kais Kleidung war an einigen Stellen zerrissen und er war von Blutergüssen, Schrammen und ähnlichen übersät. Er hörte Kyosuke neben sich vor entsetzten Keuchen, als er Kais Körper sah.
»Was machen wir jetzt?«, flüsterte Kyosuke dem Yakuza zu.
»Sie scheinen nicht sehr gefährlich zu sein, dass einzige was mir Sorgen bereitet, sind ihre Pistolen. Damit sind sie eine ernst zu nehmende Gefahr für uns. Zudem können wir auch nicht viel riskieren, da sie wohlmöglich Kai als Schutzschlid verwenden würden...«
»Und wenn Kai schon Tod ist?«, unterbrach Kyosuke seinen Boss. Damit hatte er das Ausgesprochen, was Masa versuchte zu verdrängen.
»Nach dem was die Drei erzählt haben, bezweifle ich das«, gab Masa zur Antwort. Eine Antwort, mit der er sich selbst versuchte zu beruhigen. Sein Puls wurde von Minute zu Minute merklich höher und sein Herz klopfte schneller.
»Araki- San, wir haben kaum etwas zu verlieren. Versuchen wir unser Glück«, schlug Kyosuke vor.
»Kyosuke, wir haben Kais Leben zu verlieren, von unserem mal abgesehen. Yakuza setzten selten auf Glück, mehr auf können«, gab Masa zurück. Kurz schien er noch zu überlegen. Seine Gedanken wurden von den Schritten der drei Entführer unterbrochen. Schnell suchten er und Kyosuke Schutz im Schatten der Holzkisten. Sie beobachteten, wie Kai wieder an ein Rohr gefesselt wurde. Danach kam die Chance für die Zwei, denn die Entführer teilten sich auf, um ihre Besucher suchen zu gehen. Der Blonde ging direkt an Masa und Kyosuke vorbei. Mit einem Schlag ins Genick, setzte der Yakuza-Juniorboss diesen außer Gefecht. Danach schlichen die beiden leise zu Kai. Dies bemerkte der Glatzkopf und rief seinen Boss. Er selbst wurde schon ein paar Sekunden später von Kyosuke mit einem Tritt in den Magen zur Ruhe gebracht. Masa und Kyosuke hörten einen Schuss und sprangen zur Seite. Die Holzkisten dienten dabei als Deckung. Und dann tat der letzte der Entführer das, was Masa vermutet und befürchtet hatte. Er nahm Kai als Schutzschild. Die Pistole hielt er dabei nah an Kais Kopf.
»Ich würde euch raten langsam aus euren Verstecken zu kriechen. Sonst hat der Kleine hier bald ein Loch mehr, durch das er atmen kann«. drohte er.
Masa und Kyosuke traten aus ihren Verstecken hervor. Ihr Gegner lachte triumphierend.
»Masanori Araki nehme ich an«, sagte er mit dem Blick auf den Yakuza gerichtet. Masa nickte.
»Und Sie sind?«, erkundigte sich Kyosuke.
»Shiyakou Mizuki. Aber das dürfte ihnen nichts sagen. Noch nicht jedenfalls«, antwortete Shiyakou.
»Ihnen ist scheinbar nicht klar, dass Sie mit dieser Aktion nicht durch kommen werden«, meinte Masa. Seine Stimme klang ruhig und selbstsicher, doch war das Gegenteil der Fall.
Die Stimme Masas drang bis zu Kais Ohren. Langsam kam Kai dadurch wieder zu sich. Die Stimme seines besten Freundes gab ihm Kraft. Die Augen hielt er noch geschlossen, seine anderen Sinne arbeiteten auf Hochtouren. Der 19-jährige, wusste das Masa da war, aber zugleich spürte er Metall an seinem Kopf. Kai war klar, dass sein Entführer ihn als Schutzschild benutze und das Masa nichts tun würde, solange das so bleibt. Weiterhin spürte Kai aber noch die Hand seines Entführers an seinem Mund, damit wollte er den Kopf in Position halten. Ohne zu zögern biss er seinem Entführer in die Hand. Dieser schrie vor Schmerz auf und ließ Kai los. Kyosuke fing den stolpernden Kai auf und hielt ihn fest, während Masa Shiyakou direkt auf den Brustkorb schlug. Dieser brach keuchend zusammen und blieb dort liegen. Dann drehte er sich zufrieden um. Kai lächelte ihn an und verlor ein weiteres Mal das Bewusstsein.
»Wir sollten Kai ins Krankenhaus bringen«, schlug Masa vor. Vorsichtig nahm er Kai hoch und trug ihn zum Wagen. Dort legte er ihn behutsam auf den Rücksitz. Kyosuke fuhr zum Krankenhaus, Masa saß auf dem Beifahrersitz. Sie beschlossen der Polizei nichts davon zu sagen; sie wollten möglichen Untersuchungsverfahren aus dem Weg gehen.
Die Ärzte untersuchten Kai und stellten fest, dass er einige gebrochene Rippen und einige Prellungen, Blutergüsse und Schrammen hatte. Am meisten bereitet ihnen aber Kais Fieber Sorgen. Durch den Stress und die Kälte war sein Fieber auf mittlerweile 39, 6° gestiegen. Sollte er die Nacht überstehen, wäre er über den Berg. Doch ob er das tat, war eine andere Frage.
Wie ihr sicherlich merkt, ist es noch nicht das Ende der Geschichte. Wenn ihr wissen wollt wie es weiter geht, und was jetzt noch passiert, dann her mit den Feedbacks ^.^
Schon gespannt wie es weiter geht? Hier ist nun Teil 7 der FF. Diesen Teil widme ich Sugar_ angel und Six.
Euch beiden und auch den anderen viel Spaß nun ^.^
Teil 7
Es war weit nach Mitternacht, als Kai langsam die Augen öffnete. Anfangs nahm er seine Umgebung verschwommen wahr, das änderte sich nach ein Paar Sekunden. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und er neigte den Kopf zur Seite.
»Masa...?«, hauchte er leise.
Masa wachte auf, er hatte einen leichten Schlaf. Er stand von dem Stuhl auf, auf dem er es sich gemütlich gemacht hatte und ging zu Kai.
»Kai, wie gehts dir?«, erkundigte sich Masa. Sorge spiegelte sich in seinen Augen wider.
»Ganz o.k., nur etwas Müde«, sagte der junge Yakuza Sohn.
Masa lächelte. »Du solltest noch etwas schlafen.« Araki- San legte seine Hand auf die Stirn seines Schützlings. Erleichtert stellte er fest, dass das Fieber etwas gesunken war. »Ich geh was zum Trinken holen, bin gleich wieder da«, sagte Masa und machte Anstalten, dass Zimmer zu verlassen.
»Masa...«
An der Tür drehte sich der Angesprochene um. Fragend sah er den 19-jährigen an.
»Es... es tut mir Leid, ich wollte die keine Umstände bereiten.« Getrübten Blickes sah Kai zum Fenster.
Masa Lächeln erstarb; schweigend verließ er das Zimmer. Im Flur lehnte er sich an eine Wand. Es tat ihm weh, Kai so kaltherzig Gegenüber zu treten, doch konnte er nicht anders. Mit geschlossenen Augen dachte er an den Nachmittag zurück, der das Leben von den beiden so geändert hatte.
***
Sagano- Senior wünschte Masa zu sprechen. Dieser klopfte an der Tür zum Büro seines Boss' an und trat ein. Dabei bemerkte er die angespannte Luft, die in dem Raum schwebte.
»Sie wollten mich sprechen?«, begann Masa.
Der ältere Mann deutete ihm, sich zu setzten. Masa setzte sich ihm gegenüber und hatte das Gefühl, vom Blick des Alten durchbohrt zu werden.
»Es geht um Kai«, Masa zuckte innerlich zusammen, als Sagano zu sprechen anfing, »Du kennst ihn seit seiner Geburt, bist ständig an seiner Seite. Der Junge sieht zu dir auf. Nichts wofür man dir Vorwürfe machen kann, im Gegenteil. Allerdings gibt es etwas, was mir durchaus Sorgen bereitet. Ich bin mir nicht sicher, was Kai wirklich für dich empfindet. Wir wissen beide, dass Kai gewisse unnatürliche Neigungen hegt.« Der ältere der beiden Yakuzas machte eine Pause. Masa kam es so vor, als ob sein Gesprächspartner seine Worte genau abwägte. Sagano- Senior ließ ihm keine Chance, länger darüber nach zu denken, denn er führte die Unterhaltung fort: »Deswegen wollte ich dich allerdings nicht sprechen. Ich habe euch zwei in letzter Zeit beobachtet und lange Rede kurzer Sinn: Kai ist mittlerweile 19 und er verhält sich immernoch wie ein kleines Kind. Ich befürchte, dass du daran nicht ganz unschuldig bist. Und deswegen, halte etwas Abstand zu Kai, er soll lernen, alleine mit seinem Leben klar zu kommen«, schloss der Alte.
Masa hatte ihm geduldig zugehört und er konnte dem älteren Yakuza nicht unrecht geben. Sicher führte sich Kai manchmal wirklich noch wie ein kleines Kind auf. Masa nickte stumm, er hob sich vom Stuhl und verließ das Büro. Es wäre unklug, den alten jetzt zu reizen, dessen war sich Masa bewusst. Ihm blieb nun nichts anderes übrig, als das zu tun, was er solange wie möglich vermeiden wollte. Es ist wahrscheinlich das Beste für ihn, dachte Masa. Leicht würde es ihm nicht fallen. Doch gab es jetzt kein Zurück mehr.
***
Masa öffnete wieder die Augen, löste sich von der Wand um ging zum Getränkeautomaten. Er holte für sich einen Kaffee und für Kai einen Pfefferminztee. Dann ging er zurück und blieb kurz vor der Tür stehen. Kais Vater hatte recht, vielleicht sollte Kai wirklich langsam sein Leben selbst in die Hand nehmen. Der Yakuza öffnete die Tür und musste feststellen, dass Kai wieder eingeschlafen war. Masa stelle den Tee auf Kais Nachttisch, deckte ihn ordentlich zu und verließ das Zimmer wieder leise. Würde er gehen wenn Kai wach war, würde sein Schützling bestimmt wieder einen Wutanfall bekommen und das wollte Masa vermeiden. Außerdem war es so schon schwer genug für ihn, Kai in dieser Verfassung allein zu lassen. Er hoffte, seine Arbeit würde ihn von seinem Schmerz, den er empfand, ablenken. Kai würde sicherlich schon irgend wie zurecht kommen.
***
Kai erwachte gegen Mittag. Zufrieden drehte er sich um und wollte Masa einen schönen guten Morgen wünschen. Doch dieser war nicht da. Vielleicht schleicht er hier irgend wo im Krankenhaus rum, dachte Kai. Jemand klopfte an seine Tür. Kai war überzeugt, dass es Masa sei. Umso enttäuschter war er, als es bloß eine Krankenschwester war, die sein Blutdruck messen wollte.
»Wissen Sie wo Masa ist«, erkundigte sich Kai. Die lange Abwesenheit seinen beste Freundes machte ihm doch langsam Sorgen.
»Masa? Oh du meinst sicher den großen Mann, der hier bei dir war? Nein tut mir Leid, als ich heute Morgen nach dir sehen wollte, war er schon weg«, erklärte die Krankenschwester.
»Wann genau heute Morgen?«
»Es muss so gegen 8 Uhr gewesen sein.«
Kai war sichtlich überrascht, konnte Masa wirklich gegen sein, ohne ihm »Auf Wiedersehen« zu sagen? Bestürzt über diesen Gedanken blickte er zu Boden. Das konnte er einfach nicht glauben. Sicher hatten er und Kai in letzter Zeit ihre Differenzen gehabt, doch er würde doch nicht tatsächlich deswegen noch sauer sein und ohne ein Wort zu sagen verschwinden.
»Doch, könnte er....«, flüsterte Kai niedergeschlagen. Diese Wendung hatte er nicht erwartet.
Ob das mit Masa und Kai noch ein Happy End nimmt? Ich weiß es noch nicht, kommt auf meine Laune drauf an. Aber ich denke vorher werden die Zwei noch einges an ihrer Beziehung zu klären haben *fg*
