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How Kai learned flying...

...really to hate
von

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A smile before...

*winkz* Hoi Leutz! ^__^

Ich bin sogar relativ schnell diesmal...<.<; Hier schaff ich Kapitel in wenigen Stunden und meistens fliegen die Finger nur so...O_o;

Ich liebe diese Story dafür jetzt schon! X3

(ok, bei "OmG" war's anfangs auch so...--; und jetzt hink ich da schon wieder so verdeifelt nach...><, SORRY!!)
 

Ein ga~nz DICKES DANKESCHÖN an die Kommentatoren da draußen! =^O^=

Zwei Girls

Erdnuckel

Ranko9000

Hayan

Ginger

Taji-Nami
 

*Knu~ff&knu~~ddl* =^^=
 

Nja, mehr hab ich heute nicht zu sagen (war zwar schon wieder genug, aber nunja...<.<;)

Außer, dass das hier ziemlich darkig geworden ist. O.o (also bisher die Kapitel..) Vielleicht hätt' ich diese Genre eher angeben müssen..?

Egal. ^^;
 

Viel Spaß hierbei! ^__~ (nja, Spaß mehr oder minder.. --;)
 

man liest sich

klein kadruen
 

~*~*~*~*~
 

Das Pulsieren in den Gehörgängen, was meinen Verstand zu benebeln schien, in Trance zu versetzen, umspielte wild die Geräuschsfetzen, die eigentlich zu mir dringen sollten. Ich hörte kaum noch was; es versetzte mich eher in eine Art Starre, aus der ich nicht eigenhändig entkommen konnte. Wie ein transparenter Schleier umschweifte es mich und schien mich langsam wie schon so oft zu ersticken, als sich das Gewebe um mich schnürte.

Mein Atem kam stoßweise, schneller, heftiger, stockte und setzte kurzzeitig aus. Daraus folgte stechender Schmerz in meinen Lungen, die sich darunter zu krümmen hatten und mein gesamtes Innenleben zu verwühlen schienen.

Kleinste Punkte erschienen vor meinen Augen und dennoch haftete mein Blick unablässig auf den Körper des Jungen vor mir.

Wer war er?

Warum sah er so aus?

Wie konnte er mich das fragen?

Wer hatte ihm das angetan?

Warum?

Warum?!

Er zerschmetterte fast meinen Kopf, auch wenn ich gewiss vom Äußerlichen her nicht danach aussah.

Das unscheinbare Lächeln auf seinen Lippen; der stumpfe Glanz in seinen Augen; die leblose Farbe auf seinen Wangen. Alles wirkte es wie Stiche, die sich in mir hineinbohrten, sich an meinen Leiden ergötzten, obwohl er es bestimmt nicht wollte. Warum? Ich wusste es.

Quälend langsam schlichen sich die Antworten in meine Wahrnehmung und umspielten mich.

Er war Ray. Mein Freund, Kamerad; unersetzbar.

Er sah so aus, weil er bei ihm war, diesem Scheusal.

Er fragte mich nach meinen Befinden, weil er seins nicht ertragen konnte.

Dieser Dreckssack.

Damit er zu leiden hatte.

...weil...weil er mein Freund war...zu mir gehörte...

Es...

Meine Augen weiteten sich und mein Atem stockte weiter.

Es...es ist meine Schuld...verdammt! Es ist wirklich MEINE Schuld!!

Wieso? Wieso hatte er ihn so leiden lassen!? Nur weil dieses Arsch etwas gegen mich hatte und mich qualvoll dahinscheiden lassen wollte?! Hatte er nicht anderweitig seinen Spaß haben können und nicht ausgerechnet IHN nehmen müssen!?

Unaufhörlich begannen meine Lippen zu beben; wollten etwas von sich gebe, aber kein Ton kam über sie.
 

Langsam und zittrig streckte sich ein Arm nach mir aus.
 

"Kai...er...er hat dir doch nichts..getan, oder?"

Erneute Tränen fanden ihren Weg über seine Wangen, verteilten sich bis zum Kinn. Die Stimme war gebrochen, heiser, nicht mehr klar fähig zu sprechen.

Nichts.

Ich hörte außer dem Pochen in meinen Ohren und seiner verzerrten Stimme nichts. Die Welt schien um mich herum abgeschottet zu sein und nichts und niemand drang zu mir vor, außer du, Ray.

Sanft streichst du mir deiner Hand über meine Wange, hinterlässt blutige Pfade in meinem Gesicht. Ich merke es nicht mehr, wie sich die warme Flüssigkeit an mir herabperlt. Zu keiner Träne war ich in den Moment im Stande, als ob sie für ewig versiegt wären.

"K-kai...", hauchst du. Deine Augen glänzten nur noch von den laufenden Tränen; waren gerötet. Du hattest die ganze letzte Zeit geweint..?

Die Wunden glitzerten von dem Blut, die Prellungen zogen sich über deinen Körper und ließen ihn des Öfteren zusammenzucken. Dennoch; dich brachte nichts davon ab, meine Wange zu liebkosen, streichst einfach weiter.

Verdammt...wäre es nicht gerade HIER und SO hätte ich es unter Umständen genießen können, aber ich würde mich selbst verfluchen, täte ich das nur einen Augenblick!

Wankend bewegst du dich zu mir, verlässt den bedeckten Untergrund, der dich so ein wenig vor der Kälte bewahrte. Die Decke rutscht weiter von deinem Bauch weg, zog sich von deinem Becken weg....
 

Leere.
 

Abgrundtiefe Leer breitet sich in mir aus, zerfraß mich königlich in allen Einzelheiten und schlachtete mein Inneres fast vollkommen ab. Meine Sinne ertaubten und ich sah nur noch kurzzeitig dein Blut, welches sich über die gesamte Beckengegend abwärts erstreckte.

Ich schien wie ausgetrocknet; meine Kehle, meine Tränen. Ich wirkte kaum mehr als eine Hülle, die dich betrachtete und sich nicht mehr abwenden konnte.

"Kai..."

Leicht schrecke ich auf, hob trotzdem nur langsam meinen Kopf und sah dich fast genauso ausdruckslos an. Deine Tränen fanden keine Ruhe, ergossen sich weiter über dein Gesicht. Ein undefinierbares Lächeln lag auf deinen Lippen und ich hatte keine Ahnung, wie ich das hätte deuten können.

>Wieso?< wollte ich fragen, aber ich brachte kein Ton raus. >Wieso kannst du JETZT noch lächeln? Wieso lächelst du mit deinem genässten Gesicht und deinem gepeinigten Körper mich an? Was bringt dich dazu? Ich würde mich über jedes Lächeln von deiner Seite freuen, über jene wunderschöne Mimik, aber ich kann es jetzt nicht. JETZT nicht!<
 

Und dann geschah es...
 

Ich war anfangs zu sehr in Trance, als dass ich es hätte verhindern oder erwidern können. Dein Körper hatte aufgehört sich bei jeder Rührung zu winden oder zu zucken, hatte aufgehört, den Schmerz Preis zu gebe oder aufzunehmen. Ich schaltete ab und schloss die Augen, umschlang dich mit meinen Armen und begann, womit ich dachte, dass ich es nicht mehr könnte: ich weinte.

Unaufhörliche Tränen benetzten mein Gesicht, als ob diese Berührung sie auslösten aus dem Eis, in dem sie gefangen waren.

Es änderte nichts daran; wir lagen uns in den Armen und ein einziger Kuss verband uns, der sich hinzog; alles in mir auflöste und den ganzen Klumpen aufweichte, sodass ich weinte. Einfach weinte in den Kuss hinein. Ohne Schluchzen, ohne sonst was.

Stille Tränen zu deinen.

Schützende Arme um deine.

Berührende Lippe zueinander.

Geteilter Schmerz.

Geteiltes Leid.

Geteilter Pein.

Und dein Körper erschlaffte, legte sich sanft an meinen und rührte sich nicht mehr. Meine Augen öffneten sich zaghaft, sahen dich, sahen deine Wunden, sahen dein Lächeln, sahen deine fahle Haut, sahen deine geschlossenen Lider...
 

Trocken schluckte ich.
 

"...Ray...?", wisperte ich heiser und schluckte erneut an der Luft, die sich kaum mehr in meine Atemwege zog.

"Mach...mach deine Augen auf..." Ein verzweifeltes Lächeln stahl sich auf meine Lippen und meine Augen versanken in eben solcher Verzweifelung.
 

Sachte rüttelte ich ihn, vergaß den Schmerz in meinem Arm. Ich wiederholte immer wieder seinen Namen. Wie oft? Vielleicht zehn Mal, zwanzig Mal. Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste nur, dass es mich zerriss, einfach kaltblütiger zerrupfte und mich zerbrechen ließ, wie eine einfache Vase, die herunter geschmissen wurde.
 

!?
 

Ich schreckte auf und schnellte herum.

Stahlblaue Augen sahen mich an und ich war nicht fähig, irgendetwas zu äußern. Ich merkte nur, wie sich etwas Warmes um mich legte und mir etwas Geborgenheit schenkte.

Meine Lippen formten erneut >Wieso< und meine Augen blinzelten ungläubig; blinzelten die Flüssigkeit weg.
 

"Keine Sorge...er schläft nur!" Zur Bestätigung nahm er meinen Mittel- und Zeigefinger und führte beide zu seiner Halsschlagader.

Sie pulsierte.

Der verworrene Nebel in meinen Kopf lichtete sich und ließ auch wieder zu, dass sich beißender Schmerz gekonnt meines gesamten Kopfes sowie Nackens bemächtige, sowie meines Armes und so allerlei anderes. Qualvoll verzog ich mein Gesicht.

"Soll ich dir auch eine gebe?" Er hielt eine kleine Spritze hoch. "Du siehst mir auch danach an, ne Beruhigung nötig zu haben!"

Hilflos, wie es für mich aussah, zogen sich seine Mundwinkel nach oben.
 

"Was..was soll das...?"

Ich war erstaunt, dass ich es tatsächlich schaffte, irgendetwas zu äußern.

"Soll ich's dir erklären?"

Kaum merklich nickte ich und zog Ray weiter in meine Arme, während Tala die andere Decke holte und Ray damit umhüllte.

"Wir, das heißt Bryan, Ian, Spencer und ich, würden nichts sehnlicher als hier weg und Boris in einer Leichenhalle sehen." Er knirschte mit den Zähnen. "Es ist nicht möglich." Dabei sah er aus der Zelle.

"Was hat er mir Ray gemacht...?", fragte ich im Flüsterton und langsam quollen neue Tränen hervor.

"Ich kann dich beruhigen..." Und er tätschelte meine Schulter. "Seit einiger Zeit bekommt dieser Sack keinen mehr hoch. Das ist aber auch der Grund, weswegen er ihn derart zugerichtet hat. Es ist mehr, dass er seine perversen Fantasien nicht ausleben kann, als dass er derartigen Hass zu euch hegt."

Erneut sah Tala sich um. "Bryan? Wie viel Zeit haben wir noch?"

"Ich mach ja schon so langsam, wie's geht! Aber es fällt nach zwanzig Minuten ziemlich auf!" Verwundert blinzelte ich.

"Hör zu!" Und er zog meine Aufmerksamkeit auf sich. "Boris weiß nichts davon, aber er ahnt etwas, dass wir uns gegen ihn...verschwören. Wir wären schon längst wortwörtlich über alle Berge, wenn er das nicht zu verhindern wüsste. Meist behält er einen von uns hier, um denjenigen als Druckmittel zu missbrauchen. Deswegen sind wir noch nicht geflohen. Entweder alle, oder gar keiner!"

Erstaunlich, ein solches Teamgefühl. Vielleicht hätte ich geschmunzelt.

"Nur dass er so etwas anrichten würde..." Der Rothaarige biss sich auf seine Unterlippe. "Es tut mir Leid...ich weiß, dass das nicht im Geringsten irgendetwas rechtfertigt, aber wir hatten nie die Absicht, so etwas zutun! Blauhaar haben wir aus seiner Folter vorerst befreit. Ich hoffe, der Sack merkt das nicht zu schnell. Diesem Amerikaner haben wir den Verband gewechselt-"

"Was hat er?!"

"Eine Schnittwunde über dem linken Auge. Sieht übel aus, aber ich denke, sein Sehnnerv ist nicht verletzt! Tyson..? Ja, Tyson ist soweit von Knochenbrüchen oder Erkrankungen verschont geblieben, wenn er jetzt auch psychisch ziemlich fertig ist... er war es auch, der die anderen hervorgeholt hatte." Wieder verzogen sich schwach seine Lippen. "Tja, selbst in seinem erschöpften Zustand hatte er versucht, sie zu verteidigen. Wir konnten nicht mal Ray finden, weil er ihn noch versteckt hatte. Wir dürfen nie länger als zwei Stunden unterwegs sein; ansonsten wäre unser vierter Mann seinem Leben untreu geworden... Deswegen kamen wir später noch mal, und haben euch beide gefunden..."

Ich drückte Ray dichter an mich; erinnerte mich aber schnell an seine Verletzungen und begutachtete ihn genauer.

Beschissner Moment!

"He; ist doch nur ein Junge. Warum errötest du, Kai?"

"Schnauze!", krächzte ich.

Ich war so erleichtert. Es hörte sich beknackt an, aber ich war es! Zu wissen, dass sie mehr oder weniger auf dem Damm waren, machte einem das Herz frei.

"War es nötig gewesen.." und ich hustete erstmal, um meine Stimme klarer zu bekommen. "..dass er ihn ausziehen musste."

"Du kennst dieses Arsch. Nur so kann er seinen Trieben nachgehen, wenn auch nicht direkt sexuell..." Er seufzte.

"Und Kenny?"

"Der Kleine mit der Brille?" Ich nickte. "Auch ihm geht es den Umständen entsprechend, auch wenn er sich seinen Arm gebrochen hat. Zudem hat er eine tiefe Schnittwunde am rechten Oberschenkel. Beides versorgt, aber sieht nicht gut aus."

"Scheiße..."

"Tala! Ich bin gleich so weit! Beeil dich, verdammt!"

"Was macht Bryan da..?", fragte ich zaghaft nach.

"Er >repariert< die Überwachungskamera..." und Tala grinste.

"Aha..." Ich zog eine Augenbraue hoch. So langsam trockneten die Spuren in meinem Gesicht; dennoch musste ich mit bestimmt schrecklich ausgesehen haben. Ein verheulter Kai... Sachen gibt's...

"Ach ja..." Er kramte in seinen Manteltaschen. "Hier!" Eine Hand streckte sich mir entgegen. "Das sind ein paar Bandagen und etwas zu essen und trinken. Ihr müsst schon körperlich ziemlich am Ende sein.."

"Nicht nur körperlich..", seufzte ich und strich Ray kurz durchs Haar.

"Wird Boris nichts merken, wenn ihr so lange weg seid, oder wenn wir so viel Ausrüstung haben?"

"Er hat schon Lunte gerochen; das wissen wir. Wir müssen aufpassen. Zwar planen wir schon lange den Ausbruch hieraus, aber da dieses Schwein eine einzigen Knopf betätigen brauch, um den ganzen Berg hier in seine Einzelteile zu zerlegen, sind uns etwas die Hände gebunden. Und er hat absichtlich solche Fahrzeuge in solchen schrecklichen Zustand hier, damit wir bloß nicht auf dumme Ideen kommen."

"Was will er eigentlich nun genau von uns?"

Durchdringend sah er mich an. "Rache, weil ihr ihn sozusagen besiegt habt. Aber das hat er bestimmt schon verdrängt und auf seinen Spaß zurückgegriffen. Er weiß, dass er nicht mehr sehr lange durchhalten wird. Freu dich nicht zu früh!", mahnte er mich, als meine Augen hoffnungsvoll aufblitzen. "Bevor er stirbt, sorgt er noch dafür, dass wir es alle auch tun werden! Wir sitzen hier praktisch auf Dynamit und er scheut nicht davor, es zu zünden."

"Tala!"

"Ich bin gleich da! Moment!"

Er wandte sich schnell an mich ein drückte mich kurz. Perplex blinzelte ich und verstand nicht recht.

"Passt auf euch auf! Wir versuchen so gut es geht einen Plan auszutüfteln! Egal was passiert: verliert weder die Nerven noch lasst euch den Lebensmut nehmen! Wir werden hier rauskommen und wenn wir, die Demolition Boys, hier bleiben müssen!"
 

Meine Stimme versagte, als ich das entschlossene Funkeln in seinen Augen sah, die vorher so matt wirkten, aber das wohl nur aus Schuldgefühlen waren.
 

"Mach dir wegen den anderen nicht zu große Sorgen und pass auf deinen Ray auf!" Er zwinkerte mir zu. Errötung...Mist! "Wir kümmern uns um die oder haben das schon! Ach ja; hier! Vielleicht wärmt euch das etwas auf!" und mit diesen Worten und nachdem er mir etwas zusteckte, verzog er sich. Das Schloss rastete klackernd ein und das Metall bog sich etwas. Mit einem letzten Wink verschwand er aus dem Blickfeld von mir und ein letztes Klacken der anderen Tür war zu hören.
 

Ich schüttelte kurz den Kopf.

Mein Magen war von jeglichem Klumpen befreit, auch wenn mir die Vorstellung hier auszubrechen ein flaues Gefühl abverlangte.

Unbeholfen drehte ich mit einer meiner Hände die zwei Gegenstände darin und musterte sie genauer.

Das eine Blau, das andere Silbern...
 

Dranzer und Drigger.
 

Vielleicht schaffen sie uns etwas Mut, um das hier durchzustehen.

Ich lächelte kaum merklich. Ja, das würden wir!
 

Unerwartet durchzuckte es mich wie ein Blitz. Drigger und Dranzer!?

Moment! Wenn Boris eigentlich schon hätte inhaftiert sein müssen, wie konnte er dann noch eine Herausforderung abgeben?!

...verfluchte Scheiße...

Mehr schlecht als recht klatschte ich mir eine Hand gegen die Stirn.

Dann war der Typ, der uns den Brief mit dem Antrag da drin persönlich gegeben hatte, kein BBA-Angstellter, sondern genau das Gegenteil..!

Gott; und wir sind auch noch so dämlich und drauf reingefallen! VERDAMMT!

Das ganze Flugzeug, die Fahrt; kein Wunder das niemand uns suchen würde, wenn keiner eine Ahnung hatte, dass wir zu einem Match fahren wollten! Ich könnt mich selbst treten! Verdammt, verdammt!!
 

"Uuhh..." Ich stockte, doch mein Herz beschleunigte sich plötzlich, als der Schwarzhaarige sich etwas räkelte und blinzelnd seine Augen aufschlug, um mir direkt und unvermittelt ins Gesicht zu blicken. Ein sanfter Schleier lag um das Bernstein und sein Mund war kaum merklich geöffnet.

"Kai..?" Ich wollte das Ernste in der Lage zwar erhalten, aber Rays Aussage eben klang wie die von Tyson zu seiner >wissenden< Zeit...

Seine Augen weiteten sich und entsetzt starrte er mich an. In mir zog es sich sofort wieder zusammen.

"Was ist..?!" Meine Stimmung schwankte wieder bedrohlich und besorgt musterte ich seine Bewegungen, wie er kurz seinen Arm hob und mir über die Wange streifte. "Da klebt ja Blut!"
 

...ich war im ersten Moment zu verwirrt, um das genauer zu deuten.

Er schwenkte seinen Kopf und sah sich um. "Wo..wo sind wir?" Konnte er es wirklich nicht wissen? Hatte er vergessen? War es dann so nicht besser für ihn? Diese schrecklichen Erinnerungen verbannt..?

Die goldenen Augen schlichen sich weiter und machten an meiner Hand halt. "Drigger!", wisperte er und nahm den Beyblade aus meiner in seine Hand.

Seine Augen leuchteten wieder seltsam auf. Durchgehend betrachtete er seine eigenen Finger und schien erst jetzt das eigene Blut zu bemerken.

"Was..?" Er verfolgte mit den Augen seinen Arm, hob die Stoffe an, die um ihn gelegt wurden und betrachtete seinen Körper, der dadurch frei kam.

Die Brauen erhoben, leichtes Entsetzen im Blick und-
 

"ICH BIN NACKT!?"
 

Verwirrt schüttelte ich den Kopf und schob alle Sorgen und Bedenken kurz beiseite, als ich den Jungen so munter in meinen Armen bewegen sah.

Unsicher und mit einem Tomatenkopf sah er mich an. "Und..und i-ich sitz auf deinem..." >Schoß< formte er nur noch mit den Lippen, worauf er noch einen kräftigeren Rot-Ton abbekam.

Das verwirrte mich nur noch mehr. Sein Körper prangte mit Verletzungen und sonst was und das Einzige, was ihn störte, war, dass er unbekleidet auf meinem Schoß saß!?

"Was..was ist denn passiert..?", fragte er weiterhin errötet nach, wobei eine kleine Dampfwolke sich über seinem Kopf abbildete und er zudem die Decke eng um sich schlang.

Oh Gott...irgendetwas war hier verdammt faul! Schnell griff ich mit einer freien Hand nach seiner Stirn und fühlte ich Temperatur. Wenn Boris irgendetwas anderes als überhaupt schon mit meinem Ray gemacht hat, werde ich dafür sorgen, dass er demnächst als Eunuch durch sein verdammtes Leben rennt, bevor ich ihn eigenhändig erschieße, zerstückel und durch das Fegefeuer rennen lass!!
 

...normal. Sie war nicht mal unterkühlt sonder einfach normal. Ich fass es nicht! Das konnte nicht mit rechten Dingen vor sich gehen! Ray war gesundheitlich krank und dann sollte er bei dieser Elendskälte kein Fieber haben!? Nicht, dass ich das nicht gut heißen würde, aber mal ehrlich! Außerdem, warum störten ihn solche Lappalien? Er hat weitaus schlimmere Probleme!
 

Etwas zuckte zusammen.

"Ray?"

Sein Gesicht verzerrte sich und krampfhaft hielt er sich seine Seite, presste beide Hände drauf, wobei er noch immer Drigger umschlossen hielt.

Kurzerhand nahm ich ihn einfach wieder in den Arm und drückte ihn mehr sachte als fest an mich.

"Sind deine Schmerzen groß..?"

Er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge und keuchte unterdrückt auf. Ich merkte förmlich, wie er seine Zähne zusammenbiss, um den aufkommenden Schmerz zu unterdrücken oder nicht hinauszulassen.

Mir kam ein Einfall.

Schnell löste ich mich etwas von ihm und sammelte die Sachen neben mir auf, die Tala dagelassen hatte. Weswegen ich ihm überhaupt vertraute, wusste ich nicht; mir war so, als könnte ich das. Egal, warum und wieso. Mein Gefühl sagte mir das.

Notgedrungen ließ ich Dranzer auf den Boden gleiten und betrachtete das Zeug genauer.

Mehr als etwas Brot und eine Flasche war neben dem Verbandszeug nicht dabei. Was erwartete ich? Ein zehn Gänge Menü? Tyson hätte sich mit Sicherheit darüber gefreut! ...Tyson...

Ich hoffte inständig, dass dem so war, wie Tala es erzählt hatte und ich hoffte, dass es nicht zu spät für ihn war...

Ich schüttelte den Kopf und leerte ihn so von dem vorerst störenden Gedankengut. Um ihn zu retten müsste ich hier anfangen und Ray provisorisch verarzten! Das zählte, auch wenn sich das nicht gerade kameradschaftlich anhörte.

Leicht drückte ich den Schwarzhaarigen von mir weg und überflog mit einem prüfenden Blick die Wunden. Wut quoll unerbittlich auf, als ich das Ausmaß genauer betrachtete. Es waren ja nicht die einzigen, die er hatte, nahm man noch das Bein mit hinzu.

Ich schwöre, dass dieses verdammte Arschloch es nicht überleben würde und sei es nur ein Körperteil von ihm!
 

Vorsichtig und darauf bedacht, ihm nicht wehzutun, hob ich seinen Arm an und begutachtete die Seite genauer. Es war ein Einschnitt ins Fleisch, der sich wohl durch die Bewegungen wieder etwas mehr geöffnet hatte. Aber wenn der schon anfing zu verheilen, wie lange lag ich bewusstlos hier?

Behutsam rollte ich eine Mullbinde um seinen Bauch über die Verletzung hinweg aus, fuhr nur langsam und mit Bedacht darüber. Er hatte zu vieles in den letzten Stunden erlitten, als dass er noch viel hätte ertragen können... Sowie ich auch...

Mehrmals zuckte er, kniff die Lider zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Als er letzteres zu stark tat und sich ein kleines Rinnsal Blut löste, stoppte ich in meinem Vorgehen. Es tat mir selber weh, dabei zuzusehen und zu wissen, dass man nicht mehr tun konnte. In letzter Zeit hatte ich zu oft das Vergnügen, machtlos zu sein. Darum sah Ray auch so aus; verletzt bis obenhin. Gedemütigt.

"Tut mir Leid, wenn ich zu grob war...", kam es flüsternd aus meinen Mund; wischte den Lebenssaft mit dem Daumen beiseite. Warum ich so leise war, konnte wohl daran liegen, dass laute Geräusche ihn wohl eher erschreckt hätten, als beruhigt. Und das war es ja grade, was ich eigentlich hatte vermeiden wollen.

"Ist...ist schon gut...du kan-nnh.."

Seine Augen weiteten sich. Zumindest war es das, was ich als letztes sah, bevor ich meine eigenen schloss und den Jungen in meinen Armen noch dichter zu mir zog. Dass er dabei noch immer nicht mehr anhatte, als eine um ihn geschlungene Decke und die Mullbinden, wir beide Jungs waren und er das wahrscheinlich gar nicht wollte, tat ich es trotzdem. Ich konnte mir zu dem Zeitpunkt nicht genau erklären, warum ausgerechnet ich ihn küsste, warum ich ihm etwas von mir offenbarte, ihm etwas zeigte; aber ich hatte es im Magen, im Kopf, im Bauch, überall traf ich das gleich an. Ich wollte ihn nicht nur trösten, ich wollte ihm etwas zeigen. Wenn ich auch nicht ganz genau wusste, was es eigentlich war...

Der süßlicher Geschmack seiner Lippen, und kam er auch nur von dem, leichten Blut, umwebte meinen Verstand und blockierte das sinnvolle Denken. Es war mehr, dass ich mich hätte schämen sollen, diese Situation so ausgenutzt zu haben! Und auch wenn er als erster vor wenigen Minuten meine Lippen berührte, wobei ich das auch nicht wirklich genießen konnte. Ich war so ein Bastard, dass einfach getan zu haben!

Egal; in die Hölle kam ich so oder so, sah man davon ab, dass ich mich momentan zusammen mit ihm in einer befand, obgleich ich jetzt im Himmel war. Verwirrend.

Ich verfluchter Egoist! Ich übersah alles. Er war verletzt und ich scherte mich einen Dreck drum, nur um meinen Verlangen Luft zu machen und ihn einfach weiter zu küssen! Ich war so ein egoistischer Volltrottel!

...ok; jetzt gab es zwei egoistische Volltrottel. Zumindest bewegten sich seine Lippen nun gegen meine, was das ganze Gefühl noch mehr ins Kribbeln brachte. Himmel; wie schnell kann sich so eine Eishölle in dieses heilige Reich verwandeln? Ich fühlte mich, als hätte Ray mich momentan schon weit über Wolke sieben katapultiert. Ich war...glücklich.

Zaghaft öffnete ich unter Andauern dieser Berührung meine Augen, sah seine geschlossenen, die sich nach meiner vernachlässigten Intensität auch halb auftaten und mich mit einem unbeschreiblichen Glanz ansahen. Das Bernstein, nein, das Gold begann wieder aufzuleuchten. Für mich.

Wir verschafften uns eine kurze Atempause, in der wir uns einfach nur ansahen. Die Sorgen und Lasten hatte man mir weitgehend genommen und in diesem Drecksloch Verbündete zu haben, oder wie ich sie nennen sollte, war dann schon eine große Erleichterung, die mich weiter zu dieser eben verrichteten Tat antrieb. Sanft strich ich über die Wange, machte um einige Schrammen oder den einen blauen Fleck einen Bogen und stupste ihn leicht an der Nase an.

Hätte ich vorher gewusst, dass so eine (mehr oder weniger) einfache Geste so viel Leben und Hoffnung in diese Augen brachte, hätte ich sie wahrscheinlich schon viel früher verwendet.

Es war, als vergaßen wir gerade alles; die Schmerzen, die Qual, die Last; einfach alles und fanden nur uns.

Gott, verdammt; jetzt fehlten nur noch diese drei Worte und das Leben wär' perfekt, mit oder ohne Scheusal im Nacken! Dann hatte ich so viel Kraft geschöpft, dass ich diesem Wichser ordentlich in seinen fetten Arsch treten konnte, sodass er bis zum Mond flog!
 

"Ray..." Es war nicht mehr als ein Hauchen.

"Kai...ich..." Dein Blick wanderte wieder etwas tiefer unter meine Augen und ohne Vorwarnung drückst du mir wieder einen Kuss auf, der verhältnismäßig früh endete.

"Kai; weißt du...ich..."
 

~*~*~*~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-07-29T08:25:58+00:00 29.07.2004 10:25
Mal wieder richtig cool =)
Ich freu mich auch auf's nächste kapitel ^^
Von: abgemeldet
2004-07-25T17:50:53+00:00 25.07.2004 19:50
Puhhh,

(*Herzklopfen hab*).

Seeehr gut, diese FF. Vor allem deine Idee, die Gedanken so ausführlich darzustellen - Respekt! Wirkt sehr realistisch.

Und die Zeit läuft - für unsere Blader. Bin gespannt, was du noch für Idee hast ... Bitte bald mehr, freu mich drauf.
Ciao
lavanja
Von: abgemeldet
2004-07-20T08:07:59+00:00 20.07.2004 10:07
yeahh! ^__^ endlich ein bissel hoffnung für die beiden! *froi*
nah...und diesmal war es auch nicht gaanz so sadistisch. obwohl...boris, diese einen-nicht-hochkriegende bast***...^^;;; was hat der mit rei angestellt?!?!?!? *grml* aber immerhin ist der bald am krepieren, ne? *sadistic grin*
njo, tala-kun & die demo boys sind auch endlich wieder ins 'rechte' licht gerückt...^^

ich freu mich schon aufs nächste chapi! *thumbs up*
*knuddel* Taji
Von:  Nönchen
2004-07-19T16:09:58+00:00 19.07.2004 18:09
Boa, die ist echt klasse. Eine echt klasse Story.
Mach weiter so


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