Zum Inhalt der Seite

How Kai learned flying...

...really to hate
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

I am helpless and cannot help, too

Ok; sechstes Kapitel! ^__^ (mit Prolog siebtes...<.<;)

Hat noch nicht einmal zu lange gedauert und hier geht es storymäßig auch gut voran! XD (also wird hier - hoffentlich - nicht zu schnell der Faden verloren gehen! ^.~)
 

*KNUDDLZ* an die liiieben Kommischreiber, die mir so schöne Kommis setzen! =^___^=

nai-chan

Ranko9000

Eeyore

Anime Girls

Taji-Nami
 

Nja, die Foltermethode soll es wirklich geben (<- kenn ich vom Hörensagen), nur.. *erm* ..die eigentliche Wärmeidiotie, was Ray durchlitt, hab ich ein bissel falsch dargestellt (wovor ich auch schon Bammel hatte --;)

Hoff, dass das net zu sehr ins Gewicht fällt...^^; Wenigstens war sie im GROBEN richtig...ein bisschen...<.<

Oder sagen wir, es war ein Nervenproblem, was Ray das einbilden ließ; so krieg ich keine Komplikationen mit den Medizinern...oO'
 

Trotz dieses schönen Fehlers (hui...--;) wünsch ich viel Spaß beim Lesen!
 

man liest sich

klein kadruen
 

~*~*~*~*~
 

Wie viel Zeit vergangen war, wusste ich schon nicht mehr. Das einzige, was in meinem Kopf an Platz fand, waren Gedanken an Ray. Immer nur er. Früher, wenn man das überhaupt so nennen konnte, hätte ich jegliche Blockade aufgebaut, um so etwas Absurdes abzublocken.

Ich hatte es aufgegeben.

Wozu, wenn es doch immer wieder kam?

Wozu, wenn man es doch eigentlich wollte?

Meine Umarmung festigte sich, was Ray zwar einerseits hätte zerquetschen können, aber andererseits auch dafür sorgte, dass er seine vorangegangene Tat nicht nochmals wiederholte.

Es war wie ein Wahn gewesen, dem er verfallen war. Durch die Kälte ausgelöst? Ich wusste es nicht...
 

"Kai..." Es klang gepresst. "Du erdrückst mich ja fast..!"

Ich hätte gelächelt, aber ich konnte es nicht. Nicht in dieser Situation.

Leicht bewegte er sich in meinem Armen, versuchte wohl, dort herauszukommen, etwas lockerere zu machen.

Ich hatte Angst. Angst, ihn zu verlieren. Allein, dass er jetzt etwas gewärmt in meinen Armen lag, verlangte so eine Erleichterung von mir, dass ich fast angefangen hätte zu heulen.

Das fehlte mir noch. Das war nicht wegen Ray, sondern aus dem Grund, dass wohlbekanntes Arsch hier noch an Fäden zog, die ich nicht sehen konnte. Etwas war hier faul, aber ich vermochte momentan nicht zu sagen, was es war.

Viel zu sehr hafteten meine Gedanken und Überlegungen an Ray.
 

"K-kai..? Mir wird schon wieder...so heiß..."

Augenblicklich, nach einem kleinen Schockanfall, drückte ich ihn dermaßen eng an meine Brust, dass er aufkeuchte. "So...so meinte ich das..nicht..."

Ich konnte es nicht lassen. Unaufhörlich strichen meine Hände über seinen Rücken, sollten Wärme den kalten Körper zuführen, obgleich er schon wieder halbwegs normale Temperatur hatte. Jedoch kein Anlass, ihn loszulassen. Niemals!

Mein Kopf vergrub sich in seinen Haaren; selber zog ich mit meiner Nase leicht den Geruch bei jedem Atemzug auf; er entspannte mich etwas, nur diese Umarmung nicht.
 

"Kai; Du zitterst..."
 

Ich verkrampfte mich. Diese Aussage versetzte mich wohl in meinem momentan schon recht labilen Zustand etwas unter Schock, obwohl das beinahe etwas hart ausgedrückt war. Nur reichte diese Gemütsverfassung aus, damit Ray sich, meinerseits ungewollt, von mir wegdrücken konnte.

Meine Hände glitten von seinem Rücken zu seinen Schultern und etwas Freiraum bildete sich zwischen unseren Körpern.

"Deine Arme!", keuchte er, als er sie etwas blutverschmiert betrachtete. Ich wagte nur, eine Hand von seiner Schulter zu nehmen und betrachtete die Verletzung. Sie sollte nicht so schlimm sein, wie Rays Gesundheitszustand. Ich schüttelte den Kopf "Nicht mal halb so schlimm wie deine!"

Er sah auf und wirkte nicht gerade so, als würde er meiner Aussage ernsthaft Glauben schenken. Dennoch; seine Opale begannen zu glänzen und blickten wieder mal tief in mich hinein, woher er auch immer diese Kraft nehmen mochte. Scheinbar endlos studierte, las er mich, wie ich mich fühlte, an was ich dachte, ob ich eventuell litt. Jede Einzelheit nahm er durch seine Augen aus meinen auf.

Mir war es, als vernebelte er meine Wahrnehmung; schirmte alles Äußere ab und versetzte mich in eine leichte Trance, in der ich langsam zu vergessen schien, in der ich vergessen konnte...
 

"Du zitterst ja selber..."

Dafür hätte ich mich bestimmt ein paar Mal eigenfüßig in den Hintern getreten. Im Gegensatz zu ihm hatte er auch nichts an!

Ein Husten.

"Ray?!"

Er winkte ab. "Geht schon..." und dennoch hustete er noch einmal kräftig.

"Zieh dir besser was über!" Somit reichte ich ihm seine Sachen, die er sich mit einigen war ungelenken, aber schnellen Bewegungen überstreifte und fest seine Arme um seinen Körper schlang. Auch ich konnte mich davon nicht abbringen lassen, ihn wieder an mich zu drücken. "Wird's wärmer?" Wenigstens sollte er nicht frieren.

"Jetzt schon...", murmelte er noch leise, als sein Körper leicht an Anspannung verlor und etwas in sich zusammensackte.

Seine Finger gruben sich dennoch in meine Jacke und er atmete gleichmäßig, das meine anfängliche Panik abklingen ließ.
 

"...Ray...? ...Kai? ...seid ihr das...?"
 

Mein Kopf schnellte nach oben. Mit einerseits aufmerksamen Blick, aber auch schmerzenden Schädel betrachtete ich die Umgebung durchgehend.

Diese Stimme...das war doch...

"Max? Bist du das?" Eigentlich war es schon fast erstaunlich, wie halbwegs sicher meine Stimme war, denn nicht gerade fühlte ich mich danach.

"Kai..!"

Zusammen mit Ray, der mehr oder weniger ruhig in meinen Armen lag und schlief, robbte ich mich vorwärts zum Gitter und spähte hindurch.

An sich war diese Vorrichtung relativ groß, belegte die gesamte Wandseite zum Gang hin, zu dem auch die anderen Zellen führten.

Einige Konturen brachen aus der düsteren, meist schwarz schattierten Zelle gegenüber von uns aus.
 

"Max?!" Mein Augen weiteten sich und alles verzog sich schon wieder. Erst jetzt begannen wieder die gesamten Erinnerungen, die ich kurzzeitig verdrängen konnte, wieder heraus, überfluteten und ließen mich abermals erzittern.

"K-kai! Ihr seid es tatsächlich...", wisperte er und eine leichte Träne sickerte hindurch. Ich konnte nur erahnen, dass sie aus seinen Augen traten. Jene waren fest verbunden mit Mullbinden und Bandagen. Sein Gesicht wirkte fahl, etwas eingefallen und ziemlich blass. Kleinste Schürfungen überzogen seine Haut, wo man diese sehen konnte, was eigentlich nur sein Gesicht und seine Hände waren. Und seine Kleidung sah auch recht abgerissen aus...

sein Anblick war wie ein Strick um meinen Hals, der sich langsam zuzog und mir die Luft abschnürte.

Drei Freunde hatte ich gefunden; alle drei verletzt, alle drei am Ende; alle drei gesundheitlich abgerissen.

Es...es war zum Verzweifeln, zum Heulen. Meine Möglichkeiten waren so beschränkt, sodass ich nicht einmal ansatzweise wirklich helfen konnte. Ray hatte ich zwar vor seinem Wahn retten können, aber ich wusste nicht, wie es bei den anderen aussah.

"Max..." Ich fing wieder an zu krächzen. "...was...was ist mit dir?" Ich biss mir auf die Unterlippe, ehe ich wieder begann. "Was ist mit dir passiert?" Es war beinahe schon ein Wimmer und aller vermeintlicher Stolz und auch die Sicherheit waren erloschen.

Neue Flüssigkeit sickerte durch den Verband. Irgendwie, auch wenn es einen förmlich zerreißen konnte, so war ich dennoch erleichtert.

"Es...es war schrecklich...", er schniefte einmal und wischte sich mit dem Ärmel über seine verdeckten Augen. "...ich..ich bin so froh, dass...dass du noch lebst... Wir hatten alle schon die Befürchtung..." Er schluckte schwer und schüttelte sich einmal, ehe er seine Oberarme rieb. Er vervollständigte seinen Satz nicht; auch so hatte ich verstanden, was er sagen wollte. "Tyson hat mich gefunden...", brachte er mühsam hervor. "E-er war wohl mit der einzige, der..der das einiger maßen heil..überstanden hatte. D-deswegen konnte er uns aus den Flugzeug bergen, schleppte uns alle nach draußen... I-ich war so schockiert, als ich nichts mehr sah, aber er meinte nur, ich hätte eine schlimme Verletzung in der Näher der Augen...des...deswegen trage ich diese Augenbinde..."

Meine Kehle wurde trocken.

Oh, wie sehr hoffte ich, dass Tyson recht behielt...Tyson...

"Weißt du...weißt du, wie es ihm geht?" Max 'blickte' auf und versuchte wohl in meine Richtung zu sehen. "Er...er hatte bis vor wenigen Stunden noch reden können...dann..langsam wurde daraus unverständliches Gebrabbel, bis er...nur noch wimmerte..." Er presste kurz seine Lippen zusammen, wobei seine Schultern bebten. "Sag, K-kai...ihm geht es dich gut, oder?"

Verzweiflung.

Tiefste Verzweiflung fraß sich in meine Glieder und lähmte mich vollends. Ich konnte nichts rühren, nichts sagen, nichts tun.

Unmöglich; ich konnte ihm unmöglich DAS sagen, zumal sich meine Stimme verweigerte, überhaupt etwas zu äußern...

Betreten senkte ich den Kopf und schüttelte diesen einmal, zweimal, dreimal; dass er schon wieder zu schmerzen anfing. Das Bild kam wieder und erstreckte sich über mein Bewusstsein.

Tyson, wie er dem Wahnsinn nahe apathisch vor sich hinstarrte; Ray, befallen von Trugschlüssen seiner Wahrnehmung fast seinen Verfall beschleunigte; Max, am Boden seiner Verfassung sich krampfhaft an das letzte Fünkchen Hoffnung krallte, das ihn aus dessen Sog herausziehen sollte. Und ich? Ich...

"Kai...?"

"Ich weiß nicht, wie es ihm geht..." So war es, so dachte ich, am besten. Es nütze nichts, ihm etwas vorzumachen und es nützte nichts, ihn in das schwarze Loch noch tiefer zu stoßen, aus dem er versuchte herauszuklettern. Dabei beließ ich es.

"Vorhin...vorhin rief er mich noch...schrie: >Max, hilf mir; ich werde noch wahnsinnig<. Immer wieder. Das..das fraß sich bei mir rein... Du hattest ihn doch gesehen, oder?" Er zitterte noch immer mit dem Ton seines Sprechens, aber er war hartnäckiger und lebte schon seit den letzten Stunden in zu großer Unwissenheit. Jeder würde das wollen, wissen wollen, wie es jemanden ging, der einem nahe stand... Aber ich konnte ihm dennoch nicht dieses Bild schildern, was mir selber fast den Verstand raubte.

Boris, dieser elende Scheißkerl!

War das seine einzige Absicht? Uns langsam zu Tode foltern? Und sei es, dass wir, selbst wenn wir hier, auf welchen Wege auch immer, herauskämen, trotzdem nie wieder brauchbar für's Leben wären? So sehr mit dem Nerven am Ende, dass wir es nicht lange mehr zu etwas brächten; verstört irgendwo herumsaßen und ein Pflegefall wurden?! Auch wenn es sich fast zu absurd anhörte, so war ich mir im Klaren, dass dies bald der Fall sein würde, kämen wir hier nicht heraus!

"Ray ist doch bei dir..?", wisperte Max weiter, als ich nichts erwiderte auf seine Frage.

"Ja...er schläft...", hallte es in diesen leeren Räumen. Hier war wirklich nichts. Der Komfort von einer harten Matte, sowie einer samtig kratzenden Decke durfte nicht genossen werden. Dann würden uns sogar körperbehinderte Folgen nicht erspart bleiben, weil uns die Gliedmaßen abfroren, sodass nach einem Überleben hiernach sowieso nur noch der Suizid blieb...

Ich wünschte mir, wir würden es schaffen.

Lebendig, bei Verstand und bei Kräften, und könnten auch wieder in die Normalität zurückkehren, auch wenn dies Vorstellungen in der jetzigen Situation mehr als nur geblühmt und schön geredet waren. Naivität war sonst nicht meine Marke, aber in so einer aussichtlosen Lage klammerte man sich an die erfreulichsten Gedanken, die man finden konnte.

"Wie geht es ihm..?"

Erneut biss ich mir auf meine Unterlippe.

"Es geht einigermaßen...", kam es knapp. Doch ein kurzer Blick zu seinem Gesicht genügte, um zu wissen, dass ihm es nicht reichte. "Er hat eine Verletzung am Bein, vielleicht auch noch eine Krankheit, aber ansonsten..." Ich betrachtete die Person dicht an mir, und drückte ihn automatisch noch etwas fester.

"Was ist mit Kenny?" Auch wenn ich meine Tonlage noch nicht ganz stabilisieren konnte, so war es mir möglich, einigermaßen normal zu reden.

Normal...es war zum Lachen!

Trotzdem schien mein Verhalten den Blondschopf auf gewisse Art zu beruhigen.
 

Wenigstens ein Ignorant, der sich nicht mitgenommen fühlte...
 

"...he; ich hab ihn nicht gesehen..." und ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf sein Lippen. Ansatzweise sickerte sein altes Ego wieder hindurch, doch verschwand schon mit dem nächsten Luftzug. Es war auch nicht mehr als vollkommene Verzweiflung gewesen, die diese Mimik zustande brachte... "Tyson..." Bei dem Name musste ich, sowie auch er schlucken. "..Tyson hat ihn nicht erwähnt...", meinte er mit belegter Stimme. "Aber von Ray hatte er auch nichts gesagt...und ihm geht es jetzt auch dem Umständen entsprechend gut..."

Ich atmete kaum merklich aus. Bei Ray war es in dem Fall nicht anders. Wenigstens hatte dieser Japaner seinen Freunden nicht noch mehr Panik zugeschoben und es dabei belassen, dass er die anderen angeblich noch nicht gefunden hatte. Hoffentlich...

"Dann besteht noch Hoffnung...", nuschelte ich und überblickte den Flur, soweit es mir möglich war. Ich wollte den Chinesen noch immer nicht loslassen. Zu groß war mein Sorge, die ich aber außer meiner Gestik und Mimik nicht sehr viel kundtat.

"Dir scheint das alles nicht so sehr zu stören.." Ein undefinierbares Lächeln lag auf Max' Lippen. Und dennoch traf mich dieser Satz erstaunlich hart.

"Pah; wäre es dir lieber, wenn ich dir die Ohren vollheul, wie schlecht alles ist?!" Ungehalten begann ich zu knurren und warf einen beleidigten Blick zum Amerikaner rüber, obwohl die Szene nicht gerade dafür aufgelegt schien...

"Schon klar; das bewunder' ich an dir..." Der Ansatz des Lächelns blieb traurig da. "Danke...das hilft einen..."

"Wir werden das schon durchhalten!", sprach ich ihm Mut zu, wobei es eher ziemlich hilflos klang.
 

"Oh, das freut mich, Kai!"

Brechreiz tat sein Werk und angewidert drehte ich meinen Kopf in die Richtung der etwas hinkenden Person.

"Dann werdet ihr wohl auch die nächsten Strapazen über euch ergehen lassen?"

Augenblicklich krabbelte Max vom Gitter weg und rutscht in einen für mich kaum erkennbaren Winkel der Zelle; zitterte am ganzen Leib.

"Hmm, deinem kleinen amerikanischen Freund schien es ja auch gefallen zu haben..."

"Was hast du mit ihm gemacht?!" Meine Augen weiteten sich und zugleich zog sie sich wieder zu Schlitzen zusammen, woraus ich diesen Drecksack versuchte giftig anzustarren. Aber allein das Äußere dieses Boris schwächte meinen Blick zu stark ab, als dass sie glaubwürdig erscheinen hätte können.

"Wenn du es wissen willst, Kai.." Er lachte schrecklich auf. Um ihn herum konnte ich niemanden ausmachen, was mich darauf schließen ließ, dass er alleine hier war. Auch das waren dann Vor- Und Nachteil dieser Situation.
 

Ein metallisches Quietschen folgte, als er den >Raum< betrat, in dem ich mich befand. Sofort schleppte ich mich krampfhaft rückwärts; schliff Ray mit und hielt schützend den Arm vor ihn. Das fehlte mir noch, dass er es wagte, nochmals Ray zu nahe zu treten!

"Das wird dir nichts nützen", gab er ihm üblichen amüsierten Ton von sich und sein Mund verzog sich zu einem abscheulichen Part seiner Fratze.
 

Ich keuchte auf. Wieder mal fand ich mich schwer atmend am Boden, mit glühender Wange, welche einen Abdruck einer Faust präsentierte. Fast hätte ich angefangen zu lachen, denn dieser Schlag war lachhaft zu denen, die er in der Abtei zu deren Lebzeit ausgetragen hatte. Doch ich hatte nicht die Absicht, den erweiterten Groll dieses Scheusals noch mehr auf mich zu ziehen, was sicher auch die anderen zu spüren bekamen, nur damit ich mich schlecht und schuldig fühlte!

"So, mein Junge..." Diese elende Lache. "Dann werd ich mal deinen Freund unter meine Fittiche nehme..."

Ich riss meine Augen auf.

"Das wagst du nicht!", keifte ich, wobei das wieder schwächer war, als ich es geplant hatte. Auch wenn es ein Fehler war, meinen Schrecken preis zu geben; wie viel mir doch an diesem Chinesen lag...

Seine Lippen formten sich zu einem bösartigen Lächeln, das wieder so ekelhaft erfreut über das zu sein schien. "Ach, Kai...was hast du nur alles verlernt und wie sehr hast du dich geändert? Du enttäuscht mich; als ehemaliger Schüler von mir, hättest du erst gar nicht so weich werden dürfen!"

Ehemaliger Schüler...ehemaliger Schüler...

Passte der Begriff >Sklave< oder >Maschine< nicht besser? Wie konnte diese Hackfresse es überhaupt wagen..?!

Schon schnappt er sich Ray am Kragen, hob ihn locker an, was mir die Frage aufzwang, warum er vorhin nicht so stark hatte zugeschlagen.

"Ray..", wisperte ich und sah den Schwarzhaarigen mit blanken Entsetzen an.

Zaghaft kniffen sich seine Lider zusammen, bevor er die Augen blinzelnd aufschlug.

Sein Gesicht erstarrte.

"Na, Kleiner?" Boris kam ihm beängstigend nahe. "Dann werden wir mal sehen, was man so schönes mit dir machen kann..."

Nackte Angst spiegelte sich in diesen gelben Opalen, doch sein Körper war anscheinend noch nicht gestärkt genug, irgendetwas zu unternehmen, Stillschweigend mit einem flehenden und angsterfüllten Blick schaute er noch zu mir, als er von dem Russen schon herausgezerrt wurde.

"Ray!" Ich hievte mich auf meine Beine und humpelte ihm, hinterher; wollte nicht, dass ihm noch Schlimmeres erlitt! Das konnte ich nicht zulassen! Das wollte ich nicht zulassen!

"Kai...", kam es erstickend von ihm, und er presste kurzzeitig die Lider zusammen.

"Lass ihn los!" Verdammt, lass ihn los...lass ihn los...

"Sei nicht traurig...vielleicht seht ihr euch ja noch wieder!"

Er packte Ray und schob ihn vor sich hin weg, bohrte mit seinem Krückstock in den Rücken vom Chinesen, sodass dieser schmerzlich aufschrie; jedoch leise... Boris selber hielt sich an seiner Schulter fest, auch wenn der Gesundheitszustand von Ray es kaum erlaubte, selber gerade zu stehen. Dieses Detail missachtend stieß er ihn heraus. Meine Beine wackelten zur Tür, erreichten diesen nicht einmal, als sie unter sich zusammenbrachen und ich kauernd am Boden liegen blieb.

"Ray!"

Er verzog wieder sein Gesicht vor Schmerzen, kaum dass er richtig auftrat, und mit diesem Boris im Genick, war es noch schrecklicher.
 

"Ach; ich hatte etwas ja ganz vergessen...!"

Er hielt inne und schubste Ray zu Boden, von wo sich der Schwarzhaarige durch seine Verletzungen nicht mehr richtig erheben konnte. Und er sollte SO Boris als Stütze dienen?!

Es quietschte wieder.

Das klackernde Geräusch seines Stockes hallte auf dem steinernen Boden und ließ die Luft erzittern.
 

Drauf sah ich nur noch, wie er mit selbigem Stab ausholte und einmal kräftig auf mich einschlug.
 

Danach Schwärze....
 

~**~
 

Schmerz.

Verdammter stechender Schmerz hämmert in meinem Genick, als wenn sich ein Bluthund dort festgebissen hätte und seine Zähne nicht mehr dort hinaus nahm.

Meine Kopfschmerzen schienen wieder aufgelegt zu haben und dröhnten im doppelten Ausmaß.

Hatte mir dieses Schwein tatsächlich ins Genick geschlagen. Und dann auch noch mit diesem bestialisch wehtuenden Stock. Prügelstrafen hatte ich zwar schon viel über mir ergehen lassen müssen, aber seit über vier Jahren war die schlimmste Strafe, Tyson beim Essen zuzugucken...

Hehe...ich elender sarkastischer Trottel.

Ich sollte aufhören, solchen Mist zu denken. Das hier könnte für alle ernster sein, als es jetzt sowieso schon ist...
 

Bewegungslos verweilte ich mir geschlossene Augen auf dem Boden. Jedenfalls nahm ich an, dass es sich bei dem Untergrund um den Boden handelte, wo ich k.o. geschlagen wurde.

Warum ich mich nicht rührte? Vielleicht aus Angst. Wenn man so einen Schlag an dieser Stelle abbekam, konnte da schon weitaus folgenreicher sein, als der Absturz, den ich hinter mir gelassen hatte. Das hier war nämlich direkter.

Gelähmt... Momentan war ich zwar auch gelähmt, aber vielmehr aus der Furcht davor, etwas zu entdecken, herauszufinden, was ich lieber erst gar nicht herausfinden wollte.

Zaghaft öffnete ich das Auge, das 'oben' lag. Das andere war mit der Gesichthälfte gen das Gestein dort unten gedrückt.

Und wenn sich auch die spitzen Erhebungen aus diesem Material in meine Haut etwas bohrten, so nahm ich es nur teilweise wahr. Diese Schmerzen im Kopf, statt außen drum waren viel unerträglicher, als das andere.
 

Ray!!
 

Kaum hatte ich die Umgebung wieder einigermaßen wahrgenommen, erblickte ich sogleich den schwarzen Schopf von ihm. Sein Körper konnte ich nicht erkenne, da er von etwas eingehüllt schien.

Ich richtete mich auf.
 

...
 

Ich hatte mich tatsächlich aufgerichtet. Mir war wieder so unendlich leicht einen ganz winzigen Moment geworden und die Tatsache, dass Ray auch hier bei mir lag und sein Brustkorb leicht hob und senkte, brachte noch etwas mehr mit sich.

Dennoch...wieder steig Furcht auf und vernebelte meine Gedanken.

Ich schüttelte den Kopf, was mir gleich eine Partei Schmerzen bereitete.

Ich muss ihn sehen!

Bisher konnte ich nur seinen Hinterkopf ausmachen.

Fast schon ängstlich schon ich mich mit den Knien und auf allen Vieren voran; weiter zu meinem Ray.

Die Strecke kam mir ewig klang vor, so wie letztens schon einmal. Der Untergrund war kantig und kam mir stechender vor, als sonst. Vielleicht war meine Aufnahmefähigkeit zwar verschleiert, aber im Bezug auf Schmerzempfindung extrem überreizt.

Vorsichtig schob ich meine rechte Hand vor, berührte sachte die raue Decke, die um ihn geschlungen war. Wieso er solche hatte, wusste ich nicht und konnte es mir auch nicht zusammenreimen. Nur war ich eher ein bisschen erfreut, denn das schütze ihn vorerst vor der Kälte hier, auch wenn sie nicht so beißend war, wie draußen.

Mit zittriger Hand fuhr ich leicht die Konturen seines Oberkörpers nach und gelangte an seinen Kopf. Fast schon übervorsichtig streichelte ich ihm durchs Haar; dieses seidig glänzende Haar.

"Ray...", hauchte ich mit einer Mischung aus Hoffnung, Freude, Verzweiflung und Trauer. "He.." Zaghaft rüttelte ich an ihm, worauf keine merkliche Reaktion folgte. Ich presste die Lippen zusammen und schüttelte ihn nochmals leicht.

Seine Gesichtsmuskeln zuckten etwas.

Der Klumpen in meiner Kehle schwellte ab und mein Herz schwang etwas schneller, als mich seine Augen einen Spalt breit öffneten und er mich nach langem Betrachten wohl erst richtig registrierte.

"Kai..." Er klang schwächelnd. Sein Kopf drehte sich zu mir, wobei sich seine Lippen kaum sichtbar nach oben zogen was ich unwillkürlich erwiderte.

Eine einzelne Träne lief die über die Wange, die ich mit meinem Finger aufhielt und wegwischte.

Unter verzerrten Gesicht richtete er sich auf, die Decke fiel von seinem Schulter....tiefe Wunden prangten mir auf seinem entblößtem Oberkörper entgegen. Klaffende Verletzungen, Prellungen, blaue Flecke, Schürf- oder Platzwunden...einfach alles...

In mir gefror es.
 

"Kai; wie geht es dir?"
 

~*~*~*~*~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-07-16T20:22:58+00:00 16.07.2004 22:22
waaaas? Ô_Ô wo ist denn mein kommi? *grml* irgendwie hab ich den eindruck, ani vera***** mich in letzter zeit nur noch...-_-;; gomennasai!
na, dann fang ich halt nochmal an: ^^;;
dieses chapi war wirklich schocking á la 10000 V Wechselstrom...hui...aber wirklich seeehr genial! ^_^ schade zwar, dass kai die 10000 V wohl ebenso etwas gespürt zu haben scheint, da sein selbst sarkasmus etwas im hintergrund stand, aber so war es auch...wow...^^
und was ist denn jetzt mit max? O_o du machst ihn doch nicht wirklich blind, oder? *fleh* bitte nicht! ich hoffe zwar nicht mehr wirklich drauf, aber ein bisschen happy end wird es doch eventuell noch geben können, oder? ODER? T_T
...ok...nach selbst kais einschätzung zu urteilen...scheinbar nicht...-_-
wow, ich muss ehrlich sagen, ich bin immernoch baff dank diesem chapi. und nach 2 tagen will das schon was heißen...*g*
mach so weiter! *thumbs up*

Taji =^.^=
Von:  Ginger
2004-07-14T11:20:39+00:00 14.07.2004 13:20
Ginger: Boah, endlich schaff ich's mal, hier ein Kommi abzulassen -hab's ja bisher immer irgendwie...

Kai: ...sein lassen?

Ray: ...vergessen?

Ginger: ...schleifen lassen, wollt ich sagen, aber der Rest stimmt irgendwie auch >.>
...
Moment mal! Was macht ihr eigentlich hier? ò.ó *Kai und Ray aus'm Raum schubs und Tür zuknall*
So, dies hier soll schließlich ein ernstes Kommi zu einer sehr sehr ernsten Geschichte werden!
...
T________________________T
kadrueeeeeen!! Wie kannst du das unseren Freunden nur antun? Ich wusste ja schon immer, dass du einen leichten Hang zum Sadismus hast, aber dass du das so extensiv ausleben würdest, hätte ich echt nicht gedacht! Da bekommt man richtig Angst, wenn man so liest, was du dir so alles ausmalst O.O"
Du verpasst Kai ne Gehirnerschütterung und demoliertst seinen Arm, überlässt ihm dann auch noch großherzig die Aufgabe des Denkers. Du brichtst Ray ein Bein und lässt ihn beinahe erfrieren. Du bringst Tyson um den Verstand (wobei ich mich anfangs doch gefragt habe, ob das überhaupt möglich ist, denn wo nix ist, kann man auch nix wegnehmen...). Und Maxi lässt du erblinden. Und Kenny hast du geschickt außen vor gelassen...
Ganz ehrlich: jedesmal wenn ich ein weiteres Kapitel lesen will, dann muss ich mich immer erst mental darauf vorbereiten, weil ich das so heftig finde. Ich hoffe, dass es ein Happy-End geben wird? *große glubschige Kulleraugen mach*
Aber ansonsten nur noch eins: geil! Ich find die Story zwar megaheftig aber so richtig toll geschrieben. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich deinen Schreibstil anbete? Dich anbete? ^______^
Ich freu mich auf's nächste Kapitel, auch wenn ich weiß, dass ich dann wieder nicht einschlafen kann ^^° Hoffe, es geht bald weiter!

P.S.: STIRB, BORIS! STIRB!! Ò_____________Ó

Cu,
Ginger
Von:  Hayan
2004-07-14T09:24:05+00:00 14.07.2004 11:24
*räusper*
wo war ich letzten zwei kappies?
und wo is boris?
ich kill ihn! Ò________________Ó elender flachwichser...><
schreib büdde ganz schnell weiter !;_______;
*umknuffz*
Marakesch
Von: abgemeldet
2004-07-11T23:41:35+00:00 12.07.2004 01:41
au.......
das ist heftisch
mach büdde shcnell weiter
*gespannt ist*
Von:  Erdnuckel
2004-07-10T22:05:21+00:00 11.07.2004 00:05
waiaiaiaiai!!!
ich kenn ja nur deine fröhlich sarkastischen geschichten >.<
sowas kennt man von dir ja gar nicht, ich fin sie aber auch gut
ich werd sie auf jeden fall weiterlesen, will ja wissen was sonst noch so passiert
>Erd<i
Von: abgemeldet
2004-07-10T12:33:46+00:00 10.07.2004 14:33
Die Geschichte war ja hammerhart...da läuft es einem kalt den Rücken runter...Wirklich mal wieder voll cool geworden,die story ^^
Was war den mit Max?Ist der blind oder so?
Die Story gefällt mir ^^
*lob*Freu mich schon auf das nächste Kapitel=)

~Zwei Girls~


Zurück