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How Kai learned flying...

...really to hate
von

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Sorrow and pain

Hiho!

Willkommen zum sechsten Teil! ^__^
 

Ganz liiiieben herzlichen Dank an die Kommischreiberlinge!! XD

Hayan

Megami

Zwei Girls

Taji-Nami (hab den Fehler behoben! ^^; Danke, fürs drauf Aufmerksammachen!)

Eeyore

*drückz & knuff & knuddl* =^___^= (;_; *schnüff* Ihr schreibt mir so lange.. *KNU~~FF* XD)
 

Soa; hier in diesem Teil hab ich was verwendet, wo ich mir nicht ganz so sicher bin, ob's das wirklich gibt. <.<; Ich hab das eher aus zweiter Hand gehört und dementsprechend ungenau wusste ich darüber Bescheid. (I-net war auch keine Hilfe, oder Bücher zu Hause...=.=)

Also, ich wollt das trotzdem drin lassen, auch wenn es eventuell nicht ganz logisch ist. Bitte net hauen! ^^;

Vielleicht kommt ja jemand drauf, was es ist. Ich versuch's dann so weit meine Kenntnisse reichen, das das nächste Mal zu erläutern...
 

Also hiernach: viel Spaß noch! ^__^
 

man liest sich

klein kadruen
 

~*~*~*~*~
 

Schwache Beleuchtung, moderner Geruch, einmal gleichtaktige Schritte und hinzu noch ein eher schleppendes und ein müdes Paar davon...

Scheinbar wie eine Endlosschleife zogen wieder diese Gänge an mir vorbei und mir kam es nicht zum ersten Mal so vor, als wenn wir die gesamte Zeit im Kreis rennen würden. All meinen Vermutungen zum Trotz, erkannte ich ab und an einige Türen, die in dieser Anordnung noch nicht auf uns gestoßen waren. Die Bestätigung, dass wir uns im einen Komplex von einem für die Verhältnisse gigantischem Ausmaß befanden. Noch dazu lag das hier alles in einer zerklüfteten Schneeüberzogenen Gebirgslandschaft, wo man solche Trakte kaum, oder besser, gar nicht erwarten würde, was wohl auch der Sinn und Zweck dieser Anlage war.

Ha....zumindest reichte mein Verstand in meiner jetzigen Verfassung noch, solche Schlüsse zu ziehen. Für den Anfang kein schlechtes Ergebnis was meine Denktätigkeit betraf...

Ich hielt diese nervenaufreibende Tortour schon nicht mehr ganz stand, weil so ziemlich alles hier an meinen Kräften zerrte.

Das dämmrige Licht verschlechtere meine Sichtfeld, was zwar die Augen nicht mehr zu sehr belastete, aber dennoch einiges Andocken an Bodenerhebungen beschwörte, was nicht nur einmalig war und mich beinahe zu Fall brachte; wahrscheinlich wäre ich dann wohl nicht wieder aufgestanden...

Außerdem nagte das klimatische Verhältnis noch am Körper. Die Luft war angereichert mit kältester Feuchte und das vereinzelte Tropfen von der Decke, was auch gelegentlich meine Haut streifte und auch traf, ließ jene nicht nur zusammenzucken, sondern auch noch mehr erkalten.

Bryan hatte uns ja fürsorglich die Mäntel entrissen, woran mir auch auffiel, wie viel Wärme sie dann doch gespendet hatten.

Mein Arm brachte weiteres konstruktives Denken zum Fall und brauchte mit seinen Nervenbahnen, die die ganzen Schmerze weiterleiteten, auch noch mal Energie dafür. Auch wenn das nicht sehr viel sein mochte, so war meine Kraft schon relativ am Ende. Der Flug und die damit verbundene Übelkeit, der Absturz, das Emporklimmen des Gebirgsmauerwerks und das endlos scheinende Waten durch diese Gänge, die kein Ende fanden. Natürlich durfte man nicht vergessen, das ganze auf psychischer Ebene zu betrachten.

Nervenaufreibend.
 

Ich wagte einen Blick schräge nach hinten, wo Tala mit Ray geschultert lief.

Es tat weh; ließ die eignen Schmerzen einen winzigen Moment vergessen, um sie mit der doppelten Intensität wieder aufleben zu lassen.

So krank und gebrechlich, verletzlich, schwach.

Viel nützen tat es nicht, alles wieder aufzurollen und immer und immer wieder abspielen zu lassen wie die Situation war, aber was sollte ich tun? Was konnte ich schon groß bewirken? Nichts. Nicht jetzt. Nicht hier. Nicht so. Nicht ich...
 

Tala schien es für besser zu finden, sich gar nicht mehr zu äußern und auch Bryan folgte diesem Beispiel.

Stumm zeigte er auf eine Tür, die wie alle anderen auch von der Feuchte angefressen waren. Verglichen damit war ich noch nicht mal halb so mitgenommen...aber was sollte diese Gegenüberstellung von Mensch und Metall schon bringen? Vielleicht, weil es einst warm war während des Schmiedens und nun sozusagen erfroren ist? Und bei mir? Das komplett andere Schema? Erst kalt dann warm?

Wieso? Wieso musste ich so warm werden? Weil ich menschlich werden wollte? Nicht so enden, wie die beiden hier?

Ohne selber irgendetwas zu erwidern, trat ich durch die offen gehaltene Tür.

Sofort steig mir ein abscheulicher Geruch in die Nase, der sich dort festzubeißen schien. Ich hätte mir wahrscheinlich die Nase zugehalten, nur mit verbundenen Armen ist das nicht ein leichtes.

Es war ein weiterer Gang. Kürzer jedoch, was man deutlich am sichtbaren Ende erkennen konnte, welches nur vielleicht zehn Meter auf sich warten ließ.

Gefängnisgleich wirkte es. Gitterstäbe ragten beidseitig aus dem Boden und traten wieder in die Decke ein. Ein kaum hörbares Surren, was hinter mir ausging, und mich dazu veranlasste, einen Schulterblick zu wagen, verriet mir die indirekte Anwesenheit Boris'. Bestimmt saß er am anderen Ende, wo diese Kamera ihre Aufzeichnungen auf einen Monitor projizierte.

Hier sollten wir also bleiben...

Wortlos wies man mir, weiterzugehen.

Warum sagten sie nichts? Nicht mehr? Im Wagen schienen sie doch noch recht gesprächig gewesen zu sein, was sich mit dem Betreten dieses Gebäudes rapide geändert hatte...
 

Ein Wimmern...
 

Ich blickte auf und durchstreifte den Raum.

Hatte ich mir das eben eingebildet?

....nein; es wiederholte sich.

Langsam trugen mich meine Beine durch den Gang, vorbei an diesen Stäben, dessen andere Seite sie mit überschüssiger Dunkelheit verborgen hielten.

Schauer liefen über meinen Rücken. Erschreckend viele Schauer.

Stetig wechselte ich die Richtung. Von rechts zu links und dann wieder zu rechts.
 

Stopp.
 

Geschockt weiteten sich meine Augen, als schon wieder dieses verzweifelte Wimmern folgte. Unzählige Gedanken fegten umher, als ich dieses Bild ansah, nein, diese Szene, dieses abscheuliche Szene, wie sie sich neben mir aufbaute...

Ungläubig schüttelte ich den Kopf, immer wieder, als würde es bezwecken, dass es verschwinden würde. Dass das nur ein Trugschluss war, den ich aufgrund meiner Übermüdung zu verdanken hatte. Doch sooft ich den kopf schüttelte, die Augen kurz zusammen kniff und danach wieder aufmachte, immer war es da. Es wollte nicht verschwinden. Niemand hinderte mich daran, diese Szene anzustarren, es mit größer werdender Panik zu mustern, zu verfolgen, einfach nur benommen darauf einstarrte, als hätte man mir einige Spritzen in die Venen gejagt, die meine Bewegungen zu stoppen schienen. Meine Gedanken wurden träger; wie ein Pendel, das sich langsam ausgeschwungen hatte und schlussendlich in der Mitte stehen blieb.

Ich konnte nicht sprechen, nicht ordentlich denken, nicht wegsehen.

Tyson...

Ja, man konnte nicht sagen, das sollte einmal Tyson gewesen sein, denn er lebte noch...noch...

Das erste, was mich zu verschlucken drohte, warne seine Augen... Waren das wirklich Spiegel seiner selbst, wusste ich nicht, was ich davon halten sollte.

Apathisch, leer, leblos.

Der Brustkorb hob und senkte sich unter dem schlagenden Herzen und leise wimmernde Laute entwichen seiner Kehle, aber das waren wohl die einzigen Lebenszeichen, die er von sich ließ.

Von der Decke perlte Wasser in einem kleinen Tropfen ab und wurde erst in seinem Fall Einhalt geboten, als er auf Tysons Stirn zersprang.
 

Folter.

Das war Folter.

Ich wusste nicht, wie lange er da so schon lag; an Riemen festgeschnallt auf einer bestimmten Stelle in >seiner< Zelle, genau unter dem Punkt, wo das sickernde Wasser sich zu sammeln schien und abtropfte, um genau seine Stirn zu treffen; doch ich wusste, dass man dabei nicht lange bei Verstand bleiben kann. Diese Foltermethode existierte wirklich einmal, aber wir waren eigentlich in einem Zeitalter, wo man solche Wege verboten und durch demokratischere ersetzt hatte...durch Menschenwürdigendere...
 

"Ich denke, du hast dich genug satt gesehen..."

Meine Stimme schwieg sich aus.
 

Quietschend wurde eine Tür aufgemacht, wo wir beide, Ray und ich, wohl demnächst verweilen dürfen und auf solches gleichen warten konnten.

Ich war nicht mehr in der Lage, die anderen Zellen zu besehen.

Ich hatte Angst.

Angst davor, so etwa noch mal zu sehen. Keine Ahnung, ob ich das verkraftet hätte.

Dieses Bild von Tyson fraß sich in meine Gedanken und schob so vieles anderes beiseite. Was hatten die nur mit ihm angestellt?!

Seine Haut war stellenweise aufgerissen und getrocknetes Blut klebte an ihnen. Kaum mehr erkennbare, aber dennoch vorhandene Tränenspuren waren an seinen Augen zu sehen gewesen.

Mir wurde speiübel.

Wenn er schon so schlimm aussah, was wird aus den anderen geworden sein?!

Ich traute mich nicht auszumalen, was mit ihnen geschehen war. Ich Feigling traute es mich nicht mehr...

Schließlich...schließlich waren sie meine Freunde..oder? Da denkt man doch nicht an solche Bilder, wo sie dermaßen misshandelt wurde, gefoltert wurden...

Zögerlich trat ich ein. Meine Knie und Beine wankten unter meinem eigenen Gewicht und mein Kopf fühlte sich gleichermaßen wie leergefegt und dann bis obenhin gefüllt an. Ein Mischen aus Gefühlen und Verbindungen.

Die eigenen Schmerzen beachtete ich nicht mehr. Bestimmt hatte ich noch welche am Arm und im Kopf, aber ich konnte sich wohl nicht mehr ganz wahrnehmen.

Ich spürte, wie Bryan an meine Handgelenkte fasste und die Fesseln zu straffen schien. So ließ er von mir ab und ich wankte zu einer nahe gelegenen Wand, an der ich mit tauben Beinen hinunterrutschte.

Nur nebenbei bekam ich mit, wie Ray von Talas Schulter glitt und auf dem Boden abgelegt wurde. Verkrampft zog er Arme und Beine an sich, wobei er stark anfing zu zittern.

Warum...? Warum taten sie das..? Weswegen? Ich wollte nur einen Grund hören, einen plausiblen, den man nachvollziehen kann, aber den gab es höchstwahrscheinlich nicht einmal. Verständnislos blickte ich auf und schaute in die zwei Gesichter der beiden Russen.

Mir war es seitdem ich Tyson sah, nicht mehr wirklich möglich, Genaueres zu lesen aus ihren Blicken. Als ob ich diese Fähigkeit kurzzeitig verlernt hätte.
 

Ich schüttelte den Kopf.

"Warum", formten meine Lippen, aber kein Tom verließ sie. Als müsste sich meine Stimme regenerieren, wenn ich das Bild noch nicht ganz verdaut hatte... Auch machte ich mir keine wirkliche Mühe mehr, meine sonst so erfolgreiche Fassade aufrecht zu erhalten. Das Gefühl, dass ich sie hier sowieso nicht mehr brauchte und sie mich nur noch mehr belasten würde, verhinderte, dass ich sie überhaupt nur noch aufstellen konnte.

Gefallen.
 

Mit bedachten Schritten näherte sich Tala mir und bückte sich ebenso langsam hinunter. Vorsichtig strich er mit einer Hand mir etwas an der Wange. Ich reagierte darauf gar nicht bewusst.

"Tut mir leid, aber >wir< können es nicht so schnell ändern..", flüsterte er und erhob sich wieder.

Unsicher sah ich ihnen nach, wie sie das Tor verschlossen und mit dem Klackern der anderen Eisentür ganz verschwanden.

Ich fühlte mich unfähig, unnutz. Was war ich denn schon, wenn ich nicht einmal schaffte, meine Freunde zu beschützen? Zu helfen? Nichts! Ein Nichts! Ein kleines verdammtes Nichts, das es nicht verdient, zu leben!

Ich zog meine Knie an und bettete so gut es ging meinen Kopf darauf, vergrub die Augenhöhlen in den Knien.

Mein Körper bebte vor Schmerz, den ich nicht mehr registrieren konnte. Alles schien wie ein Film abzulaufen. Die Töne warten gedämmt und das Empfinden, dass der eigene Organismus noch lebendig war, fehlte. Ich fühlte mich wirklich tot für einige Augenblicke.
 

"Kalt..."
 

Es war nicht mehr als ein leises Wispern, was die eisige Stille durchbrach, mich aus meinen Gedanken riss, aus meiner Apathie.

Mein Kopf hob sich ein Stück an und ich musste meine Augen erstmal auf die Umgebung einstimmen.

Ray lag noch immer vor mir, kauernd und fröstelnd. Wie lange er wohl schon so fror? Zu lange, und ich hatte keine Möglichkeit, ihm zu helfen? Meine Beine waren taub, hatten das Gefühl, noch da zu sein, verloren...

"Es...es ist so kalt...", wimmerte er weiter.

Es schmerzte. Es schmerzte höllisch in der Seele, ihn so zerstört zu sehen, ihn so am Ende zu sehen. Krümmend klammerte er sich an seinen eigene Sachen fest; ignorierte das verletze Bein und zog es wie sein anscheinend noch gesundes an sich heran und umklammerte es.

Man konnte sein Frieren bis hierhin merken; wie die stehende Luft vibrierte, sich in feinste Schwingungen versetzte.

Verzweiflung; ich war so verzweifelt. Konnte nicht helfen und wollte es doch!

"...kalt...", wiederholte Ray und sein Zittern klang etwas ab.

Wa..warum...?!

Panik machte sich in mir breit.

Hatte Boris etwas getan, als er Ray betatschet?! Soll Ray dann so enden, wie Tyson...mit diesen leeren Augen, diesen schwachen Zeichen?! Ich musste sie davor bewahren! Beide! Dass Ray dies nicht erleidet und das Tyson davon erlöst sein würde!
 

"...heiß..."
 

?!
 

Warum >heiß<?

In mir stieg weiteres mulmiges Gefühl auf. Ich konnte sagen, dass Ray die ganze Zeit unter Unterkühlung litt und sich bestimmt schon länger als ein paar Stunden alles abfror, aber warum...
 

Abrupt endete ich meine Gedanken, als ich bemerkte, wie Ray sich langsam aufrappelte und mit dem Oberkörper in eine schwankende aufrechte Position kam.

"..mir..mir ist so heiß...", flüsterte er.

Meine Augen weiteten sich.

"Ray! Was tust du?!" Ich wollte schreien, ihn anschreien, dass er das lassen sollte! Aber meine Stimme klang so rau und leise.

Mit einer Schweißperle auf der Stirn zerrte er an seinem Oberteil seiner Kleidung, war im Begriff, sie sich vom Körper zu reißen.

"Ray!!"

Was tust du, verdammt?!

Die Knöpfe gingen durch den Zug von alleine auf und schon hatte er das Stück Stoff von seiner Schulter gestreift.

"Heiß..", murmelte er weiter und sah dabei nicht wirklich bei Verstand aus. War es das Klima?! War es Boris gewesen?! Verkraftete er das alles nicht?!

"Ray!?" Ich klang gebrochen und schwach, ließ meinen Kopf sinken.

Das durfte ich nicht so enden lassen!

"Ich bitte dich, Ray! Lass deine Sachen an!"

"..a..aber....mir...mir ist so heiß..."

Mit seinen Finger suchte er das Ende seinen T-Shirts, was sich darunter befand.

Er würde das nicht aushalten! Wenn er weiter unterkühlt rumlaufen würde, würde er das gewiss nicht lange durchhalten!

Merklich bekamen meine Beine und Füße mehr Vitalität und ebenso auch die quälenden Schmerzen. Schwerfällig versuchte ich, sie beiseite zu schieben, anders in den Vordergrund treten lassen; nicht diese Bilder, nicht meine Verletzungen; einzig und allein Ray!

"Ray!!"

"...Kai...warum...ist es so..heiß hier...?"

Seine Fingerkippen erreichten den Gürtel und machten sich zitternd daran zu schaffen, ihn zu öffnen.

Es wirkte fast, als ob sein Verstand es nicht mehr wahrnahm, was er eigentlich empfand, als ob er sich das alles einbildete!

"Ray; hör auf damit!" Meine Stimme war lauter geworden und langsam erreichte ich ihn.

"Nein...mir ist warm...brauch Abkühlung..", entkam es seinen Lippen.

Sein Gürtel war geöffnet.

"Lass das! Dir ist nicht warm! Das bildest du dir ein!" Pure Verzweiflung breitete sich in mir aus. Was sollte ich tun, außer auf ihn einreden?! Diese verdammten Fesseln!

Er begann, sein T-Shirt hochzuziehen.

Oh Gott...was...was soll ich tun?!
 

Nervös biss ich mir auf meine Unterlippe und sah mich hektisch im Raum um Das Stückchen zu ihm war nicht sonderlich weit, aber weit genug für meinen entkräfteten Zustand. Die Gitterstäbe waren abgerundet, verrostet, schienen aber dennoch genug Stabilität zu beinhalten. Mein Blick streifte an der Wand entlang. Sie war rau, abgetragen und mit Nässe durchzogen.

Meine Augen blitzen kurz auf.

Mühevoll robbte ich diese harte Begrenzung entlang, keuchte bei jeder Bewegung, da sie gleichermaßen Schmerz und Stechen in meinen Körper verbreiten ließ.

Allein durch Ray angetrieben, ihn helfen zu wollen, blieb ich mir selber eisern und kam weiter langsam voran.

Ein hervortretender Gesteinsbrocken, der sich aus der angebrochenen Wand wölbte, sah kantig genug aus.

Das letzte Stück drückte ich mich mit den Füßen rückwärts daran heran. Ich zog meine Beine an, stemmte sie gegen mein Körpergewicht und brachte mich langsam in eine gehockte Position.

Meine Lider kniffen sich dabei zusammen und mehrmals keuchte ich schmerzvoll auf. Es tat weh. Alles schien sich in mir zu verkrampfen und zu ziehen, sodass sich alles erschwerte; jede kleinste Bewegung.

Meine Knie wackelten als ich mich weiter erhob, es zumindest versuchte, um so an dieser Kante anzugelangen. Die Gedanken wurden leichtere, rasender. Sie durchzogen meinen Kopf.

Da! Ich spürte eine scharfe Kante an mein Handgelenk. Sie grub sich leicht ins Fleisch hinein, aber es war in dieser Lage ein Beweis, dass sie scharf genug war!

Langsam versuchte ich die Seile zu treffen. Selbst diese konnten in dieser Luftfeuchtigkeit nicht mehr zu fest sein, sodass ich sie nicht mit diesem Stein hätte zum Reißen bringen können.

Einen kurzen Blick wagte ich zu Ray.
 

Mir sackte das Herz herunter.
 

Mit größer werdenden Augen betrachte ich den Jungen, wie er mit nacktem Oberkörper sich vor mir krümmte, aber nicht aufhören konnte, an seinen verbliebenen Sachen zu ziehen. Schweiß stand ihm im Gesicht, sein Blick war verschwommen.

Gegensätzlich zu eben raste mein Herz nun und in Hektik und unter gewissem Zeitdruck bearbeitete ich die Schnüre weiter. Gut, dass sie so fest waren, das erleichterte das Zertrennen....
 

...
 

...w-was...?

Ich hielt inne. Er..erleichtern...?

Ungläubig schüttelte ich den Kopf.

Nein.

Wieso..wieso sollten sie...?!
 

Nein; nicht daran denken! Ich muss Ray erst helfen! Danach hatte ich eventuell Zeit, mir einen Kopf darüber zu machen!

Unter zitternden Knien ratschte ich weiter an dieses Gestein, missachtete dabei, dass ab und an mein eigenes Fleisch getroffen wurde, die Haut etwas angeritzt wurde.
 

Endlich! Das erlösende Geräusch erschallte, und die Bewegungsfreiheit meiner Arme kehrte zurück, sowie ihr Schmerzen in und an der Wunde.

Dementsprechend verzog sich mein Gesicht, aber sogleich fixierte ich mich wieder auf den Chinesen.

"Ray!"

Ich fiel vorne über auf den Boden; meine Knie versagten.

Mit den Armen versuchte ich vergebens mit hochzustemmen, zuckte immer wieder durch den Schmerz zusammen; bemühte mich, dass so gut es ging nicht zu beachten.

"...Ray..."

Vielleicht zwei Meter trennten uns, aber mir kam es wie eine unüberwindbare Entfernung vor. Ich musste die Kraft aufbringen und zu ihm gelangen, egal wie!

Mein Entschluss festigte sich und zusehends konnte ich den Abstand verringern.
 

Aus verklärten Augen sah er mich an; diese sonst so schimmernden Bernsteine warne abgestumpft und glanzlos.

"..heiß...", flüsterte noch einmal, ehe seine Hand auf den Boden legte, einige Wasserrückstände berührte und sie zu sich zurückzog.

"Nein!"
 

Ich schaffte es. Mein Arm erreichte seinen und ich zog ihn ruckartig zu mir.

Er landete mit einem kaum hörbaren Aufschrei in meinen Armen, soweit ich mich aufrichten konnte. Fest umklammerte ich ihn, drückte ihn gegen meine Brust, versuchte, die Kälte, die ihn ganz und gar zu überziehen schien, zu vertreiben. Meine Hände waren zwar auch nicht viel wärmer als seine, aber trotz dessen rieb ich ihm über den Rücken, scheuerte über seine Haut, um ihn etwas aufzutauen. Er wirkte halb erfroren und dennoch hatte er sich soweit ausziehen versucht?!

Unter Schmerzen krauchte ich gänzlich näher an Ray heran, umschloss seinen erkalteten Körper fester und rutschte mit ihm in die Mitte, wo sich seine entledigten Sachen befanden. Gedanken rasten mir durch den Kopf, als ich sein Shirt ergriff und ihn damit umwickelte, damit über sein Haut scheuerte. Ich wusste nicht, ob man das tun sollte, aber ich konnte mir in dem Moment keine andere Möglichkeit einfallen lassen, wie ich ihn wieder erwärmen hätte können.

Sein Körper bebte. Er fror tatsächlich...

"Oh..Ray..."

Ich ergriff sein anderes Hemd und drückte es zusätzlich an ihn ran.

Sein Kopf lag an meiner Brust; seine Augen nur einen Spalt breit geöffnet.
 

"Kai...", hauchst du. "Mir ist kalt!" Deine Arme legten sich eng um mich.

Erleichterung durchwehte mich wie eine willkommene Brise.

"Ray...", wisperte ich und strich dir sachte durchs Haar. "...ich will dich doch nicht verlieren..."
 

~*~*~*~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2004-07-07T17:20:03+00:00 07.07.2004 19:20
ah...*die ganze zeit am verbeugen sei* gomeeeen! >_< irgendwie verpass ich immer alle updates!
aber ich muss sagen, dieses chapi war mal wieder einsame spitze! ^_~ es war zwar auch *brr* düster und ziemlich angsty...besonders die strafe von tyson, meine ich damit. gibt es so etwas wirklich? ich kann mir zwar vorstellen, dass allein schon die temperaturen und die verfassung, in er sich tyson befindet grausam sein müssen, aber dann noch das...*brrrr*sich shcüttel*
da fällt mir ein, hab auch mal deine andere story gelesen! ^^ die ist auch super! werd ich gleich mal ein kommi schreiben gehn...^_~
mach so weiter! bin wirklich gespannt auf part 7! *thumbs up*

Taji =^.^=
Von: abgemeldet
2004-07-05T15:50:29+00:00 05.07.2004 17:50
das kapitel war echt cool =)
nen bisschen schaurig,aber wirklich gut geworden ^^ *lob*

~Anime Girls ~
Von:  Eeyore
2004-07-04T20:53:42+00:00 04.07.2004 22:53
Boah, ich hab solches Herzklopfen bekommen.
Weil ich mich immer voll und ganz in die Charaktere hineinversetze( bei deinem Stil fällt einem das ja besonders leicht). Die vielen Gefühle, Gedankengänge und die Schmerzen. *schluck*
Aber bei Tyson hats mir wirklich nen Stich versetzt. Das war das allererste Mal, dass er mir ensthaft leid getan hat.

Also das Kapitel ist wieder einmal ein Meisterwerk (ist man von Kadruen aber eh schon gewohnt).

Und das Leuten, die kurz vorm Erfrieren sind, heiß wird und sich deshalb ausziehen, das hab ich auch schon mal gehört. Das hast du doch am Anfang gemeint, oder (bin mir nicht ganz sicher)?

Bleibt nur noch zu sagen: SCHREIB SCHNELL WEITER!!

*knuddl*
Eeyore
Von: abgemeldet
2004-07-04T20:35:25+00:00 04.07.2004 22:35
heeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeftig
echt geil deine ff!
mach büdde schnell weiter!
Von: abgemeldet
2004-07-04T19:50:59+00:00 04.07.2004 21:50
Kadruen! Da muss man sich ja fast Gedanken um dich machen!
^____^ Nein, ehrlich, die FF ist dir gut gelungen. Ich bin jetzt schon ganz gespannt, wie sie ausgeht, was ich ja hoffentlich noch nicht so bald erfahren werde, oder? o.O
Die Bladebrakers sind soooo arm... zumindestens der Teil, der schon vorgekommen ist ^^'

Nai-chan


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