Zum Inhalt der Seite

How Kai learned flying...

...really to hate
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Look into a face like that

Hiho! ^__^

Ok, es hat mal wieder gedauert...--; Ich merke bei mir irgendwie keine Veränderung...<.<" Nunja...
 

^O^ *Kommischreiber erknuddlz* Vielen Dank für eure Kommis! ^___^

Animefanw

Hayan

Silberregen
 

*noch mal knuddlz* XD

(man liest es tatsächlich! ;_;)
 

Ich wünsch dann viel Spaß! (so viel Spaß, wie man hierbei haben kann...O.ô')

^^;
 

man liest sich

klein kadruen
 

~*~*~*~*~
 

Tosender Wind. Geschickt nahm er Massen an pulvrigem Schnee mit, nahm sie Huckepack und schleppte sie durch die gesamte Gegend; ohne Grund.

In meinen Kopf glich es jenes Spiel dort draußen; außerhalb der schützenden Karosserie. Nur das die feinsten Flocken durch schwere Gedanken ersetzt wurden. Mit Mühe zogen sie sich dort oben herum, konnte keinen Zusammenhang finden, waren wie ein verlassender Hund, der nach seinem Herrchen suchte...

Ich verstand es nicht; wozu? Wozu das alles? Dieser Aufwand? Diese Beweggründe? Diese Opfer?

Sie existierte nicht mehr, die Abtei. Das russische Team, die Demolition Boys; es existierte, ja, aber ihr Trainingslager, die Abtei, der schwarze Fleck meiner Vergangenheit, nicht mehr. Das wusste ich, hatte es nur verdrängt, um es einzuschläfern und nicht mehr wachzurütteln. Doch nun war es geweckt worden und quälend drängten sich mir Fragen auf; hunderte, tausende? Wer wusste das schon...

Wie unzählige Hände klammerten sie sich an mich und bettelten. Wollten beantwortet werden, aber ich konnte es nicht. Ich konnte es nicht!
 

Mit wohl leeren Augen starrte ich auf das Fleckchen Untergrund vor mir, auf dem die sich befindenden Steinchen umher sprangen.
 

Man veranlasste, unser Flugzeug abstürzen zu lassen, uns damit auszulöschen, danach einzusammeln und dann sollte diese Abtei nicht dahinter stecken?! Wer dann? Wer würde sonst uns auf so eine grausame weise heimsuchen?
 

Die Böen wurden stärker und mit glanzlosen Augen betrachtete ich das Getose vor der Frontscheibe.

Man bemühte sich nicht, gegen diesen Lärm anzureden, dagegen zu schreien, denn niemand sagte etwas. Eisiges Schweigen, das sich elend die letzten Minuten nach der auslösenden Klarstellung hinzog, war es, das diesen Vehikel in seinen Armen hielt, ihn sanft wiegte und dennoch so grausam war.

Wir würden keine Antwort bekommen, würden sie nicht erhalten, bevor wir nicht an unserem Ziel waren. Wo sollte das sein? Ja, wo?
 

Eine undichte Stelle in meinem Kreuz gab stechende Kälte den Weg zu meinem Rücken frei und fuhr dort auf und ab. Allgemein war dieses Gefährt nicht wirklich dicht, voller Dellen und Löcher. Ein erbärmlicher Zustand.

Trotz dessen war es geländetauglich, auch wenn es seine Insassen nicht gerade einfach, geschweige denn, bequem hatten.

Der beige Mantel um meine Schultern verhalf mir zu etwas Wärmespeicher und Ray an meiner Seite wärmte dort, wo er mich berührte; hauchzart am Arm.

Auch die Aussage wollte mir nicht so schnell aus dem Kopf gehen.
 

>>Mir drehte sich ja schon der Magen, als ich euch so eng zusammen hab liegen sehen!<<
 

Ist es so abstoßend? Wirklich dermaßen abstoßend, dass wir uns allein nur verzweifelt versuchten zu wärmen? War es das?

Wahrscheinlich hätte ich jetzt auflachen können, laut und trocken, aber ich konnte nicht. Meine Kehle schnürte sich bei dieser Feststellung wie selbstständig zu und machte sogar das Atmen schwer.

Kaum zu glauben, aber ich machte mir ernsthafte Sorgen. Zwar lag Ray nun friedlich schlafend neben mir, aber man konnte das kaum als gesund bezeichnen. Wie lange er im Schnee vergraben war? Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass er ohne sich irgendetwas eingefangen zu haben dort raus gekommen war.

Ray.

Mein Blick schleppte sich zu Tala nach vorne. Unberührt starrte er aus dem Fenster. Was wollen die eigentlich von uns? Sollte es wieder so ein lachhaftes Thema sein wie Weltherrschaft? Spätestens dann konnte man den Verstand aller Beteiligten abschreiben, mit der Gewissheit, dass sie einen Knacks zu viel weghatten. Aber wer hatte den nicht?

Davon abgesehen bohrte sich der Schmerz in meinen Kopf weiter und schien für die nächste Zeit auch nicht nachlassen zu wollen. Wie lange wir wohl schon so fuhren?

Das Knarren und Rattern der Achse, der Räder, des Gehäuses mischte das Schweigen unter uns auf, sodass ein Außenstehender meinen könnte, wir sagten nichts, weil wir uns nur nicht verstehen würden.

Wenn dem bloß so wäre...
 

"Wir sind gleich da."
 

Es war kurz und bündig, wie man es von diesem rothaarigen Russen gewohnt war, aber kaum verständlich, als ob es nicht zu mir hätte reichen sollen. Kurz drehte er sich zu Bryan um, nickte einmal und lehnte sich dann wieder mit dem Blick nach vorne in seinen Sitz zurück.
 

?!

Eine Hand griff nach Ray und riss ihm fast gewaltsam den Mantel von den Schultern. Ich war nicht mal fähig, einen Laut auszusprechen, als Bryan das gleiche bei mir tat. Verwirrt öffnete Ray die Augen und blinzelte sich um.

Ich konnte das jetzt auch nicht begreifen.

"Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass das hier eventuell kalt ist?!", schnauzte ich, oder versuchte das zumindest, aber wie gehabt war nicht mehr als ein Krächzen die Folge.

"Deine Meinung interessiert keinen!" und ein metallisch glänzendes Rohr zeigte auf mich. Violette Augen blitzen mich kühl an und ich verstand es besser darin, jetzt einfach zu schweigen und still zu sein. Man wusste nie, wie reizbar diese Leute waren, oder besser, wie sie geworden sind.

"Wenn du sie erschießt, haben wir ein deftiges Problem!" Tala drehte sich zu Bryan um, worauf dieser nur ein Schnauben von sich gab und das Gewehr aus seiner Position nahm.

"Keine Sorge..!", knirschte er zwischen seinen Zähnen hindurch "Das hat schon alles seinen Sinn!"

Sinn? Hatte er wirklich Sinn gesagt? Wo? Ha! Ich sehe nichts dergleichen, was so eine Tat rechtfertigen könnte, keinen so wohl genannten Sinn!

Merklich verlangsamte sich das Tempo des Wagens und blieb letztendlich stehen. Selbst durch die Wände hindurch hörte man das Knirschen der Räder über den Schnee.

Ein knarrendes, grell quietschendes Geräusch zog sich durch die stürmende Bewegung dort draußen und sogleich setzte Spencer wieder das Gefährt zum Bewegen an; viel langsamer als zuvor.
 

?

An meiner Schulter spürte ich ein leichtes Zittern.

Ray...

Er sah noch schrecklicher aus, als zuvor. Sein Körper bebte fast unter dem Frieren und sein Gesicht war noch blasser geworden; die Lippen schon leicht bläulich angelaufen.

Mein Magen krampfte sich zusammen und trotz allen guten Gedanken, wie ich ihn nun helfen könnte, so konnte ich nichts tun... Konnte einfach nur mit ansehen, wie er eins seiner Knie anzog und die Schulter nach vorne drückte, als wolle er sich zusammenrollen.

Sein Bein.

Mit trübem Blick begutachtete ich es. Es lag noch immer ausgestreckt dort und schien auch an seiner Schmerzempfindlichkeit nicht nachgelassen zu haben. Vielleicht ebenbürtig mit meinen Kopf und meinen eigenen Arm...
 

"Aufstehen!" und die hintere Tür wurde aufgerissen. Spencer stand dort und hielt uns wie schon Bryan zuvor ein Gewehr vor die Nase. Steh auf, oder du hast eine blutende Wunde mehr, schienen seine Augen zu sagen, trotz der Wort Talas vorhin. Vielleicht lag ihnen nur etwas daran, dass wir überlebten, nicht unversehrt oder so. Was uns nicht umbringt, kann als Methode zum Zwingen ausreichen.

Die stürmenden Massen preschten an der Tür vorbei und obgleich der Russe nicht sehr weit weg stand, so wurden sein Konturen schon ganz leicht vom Schnee verwischt. Der beige Mantel flatterte heftig und seine Augen blitzten zwischen Mütze und Mundschutz hindurch.

Schwerfällig kam ich auf meine Beine, was die gefesselten Hände noch um einiges komplizierter machen. Unsicher stand ich dort und trabte in gebückter Haltung aus dem Wagen.

Ray folgte, unter schmerzverzerrtem Gesicht.

Eisiger Wind und brausendes Schneegestöber peitschte uns ins Gesicht und erschwerten die Sicht über das Gelände. Das einzige, was ich hier erkennen konnte, waren zwei Containerartige Bauten; habkreisförmig und in die Länge gezogen. Das Runddach wurde überwuchert mit gefrorenem Wasser und versteckte die Anlage somit gut.

Die Kälte, die sich nun weiter durch die Knochen fraß, ließ mich einmal kurz aufkeuchen. Wenn ich als Russe, der diese Temperaturen eigentlich schon gewöhnt war, davon so sehr mitgenommen wurde, wollte ich nicht wissen, wie es Ray auszuhalten hatte! Ich wagte einen Blick zu ihm, wie er immer stärker zitternd in sich zusammenkauerte.

Ein noch kälteres Eisen schob sich zwischen meine Schulterblätter und drückte mit unsanft nach vorne.

"Ihr sollt gehen, verdammt!", knurrte Tala und stieß mit seiner Waffe nochmals zu. Kugeln waren ihn wohl zu schade dafür...

"Du auch!", hörte ich noch, als ein unterdrückter Schmerzenschrei mich herumwirbeln ließ.

Ray lag am Boden zitternd und krampfte sich weiter zusammen.

"Ray!"

"Schön hier geblieben!" und zur Unterstreichung schob man mir den Lauf wieder ins Gesichtfeld.

"Er ist verletzt! Oder seit ihr zu blind, dass zu sehen?!"
 

Laut keuchte ich auf. Meine eine Gesichthälfte glühte, obgleich sie im Schnee lag oder nicht.

"Pass auf was du sagst..." Danach packte man mich grob am Arm und zerrte mich erst wieder auf die Beine und dann zu diesen >Gebäuden< hin, wobei ich mir nicht mal sicher war, dass es sich dabei um welche handelte.

"Fahr den Jeep rein!", befehlte der Rothaarige und Spencer verschwand mit einmal Salutieren. "Ihr kommt hier lang!"

Von Ray hörte ich des Öfteren unterdrücktes Keuchen oder leises Aufschreien.

Es machte einen fast wahnsinnig, genau wie diese Eiseskälte, die meine Oberarme durch die Jacke umhüllte.
 

Unter weiterem Knarren schob sie die vereiste Tür vor uns auf und ich wurde sofort dort hinein gestoßen. Ray ebenfalls und dann kamen die anderen beiden nach. Ihre Mäntel hörten auf vom Sturm zu flattern und hingen ihnen ruhig von den Schultern.

Gemächlich setzten beide ihre Mützen und Mundschütze ab, während ich mich an eine Wand lehnte. Sie war so kalt, wie alles hier.

Der Raum war klein; dunkel auf der anderen Seite, erinnerte eher an einen unendlichen Flur, der mit der Schwärze am Ende meiner Sichtweite zu verirren schien. Die Wände waren kahl, die ersten zwei Meter mit Rostflecken übersäht, die danach sofort aufhörten, als das Material zu nacktem Beton wechselte. Es behagte mir nicht, denn der Aufmachung nach wirkte das schon erschreckend wie die Abtei in einigen ihrer ekelhaftesten Trakte.
 

Ein Husten riss mich aus den Gedanken.

"Ray?!"

Ich beugte mich zu ihm herunter. Sein Gesicht war verzerrt und wirkte schwach und kränklich, ganz anders, als man es kannte.

Nur langsam kam er zur Ruhe und sah mich aus seltsam glänzenden Augen an. "Schon ok...", murmelte er, wobei ihm ein leichtes Lächeln über die Lippen kam.

Ein Lächeln....

Ich hätte mich zu dem Moment selber ohrfeigen können. Er stand es durch und hatte die Hoffnung nicht so schnell aufgegeben. Er plagte sich nicht mit dem pessimistischen Denken, wie ein Kai Hiwatari es gerne tat! Verdammt!

"Weiter!"

Widerstandslos erhob ich mich, blickte dennoch besorgt zum Chinesen herunter. Seinen Augen kniffen sich fest zusammen, als er sich an der Wand gestützt aufrichtete.

Es tat allein vom Anblick weh, ihn so zu sehen...so verletzlich.
 

Mit hohlen Klängen schritten wir in diese Dunkelheit entgegen, die uns mit jedem weiteren Schritt auf sie zu, zu verschlucken drohte.

Zu wenig Geld für ein bisschen Strom und ne Glühbirne?
 

>>Die Abtei existiert nicht mehr.<<
 

Der Gedanke beschäftigte mich immer noch. Dieses kirchenartige Gebäude in Moskau; Trakt zum Drill von minderjährigen Kindern; entzogen von ihren Eltern.

Nur ungern beschäftigte ich mich damit, meine Vergangenheit aufzurollen und mich daran zurückzuerinnern. Es gab schönere Sachen, als die ich dort erlebt hatte. Doch wenn ich so dies hier sah, konnte man unmöglich eine Verbindung zu meiner Vergangenheit nicht herstellen. Alles sah so erschreckend aus. Es gab unzählige Gänge dort, die dem hier ähnelten. Dieser Geruch allein; modrig, verkommen. Feucht und kalt.

Trotz der dämmenden Dunkelheit fanden sich die beiden anderen erstaunlich gut zurecht.

Bei jeder Abzweigung, und zu wenige waren diese nicht, gingen sie zielsicher dorthin. Jedes Geräusch schienen sie zu überhören, als wenn diese schon immer da gewesen wären.

Hatte man sie so sehr abstumpfen lassen?

Abstumpfen? Das passte vorzüglich!

Ihr absolut gleichmäßiger Gang. Wenn mich nicht alles täuschte, war es ein Vierteltakt. Pah, setzten die >Oben< so viel wert darauf?

Ein eingebläuter Rhythmus. Zwar mochte ich das nur ungern zugeben, aber diese Sache gab mir ziemlich zu denken und kleinstes Mitleid tat sich auf. War ich froh, über diese Grenzen damals geflohen zu sein.

Würde man nicht wissen, dass sich zwei Leute hinter uns bewegten, würde man unmöglich davon absehen, dass es sich um eine handelte! Nur ein unregelmäßiges Klacken dazwischen störte diesen Gleichtakt...

Sofort wandte ich mich wieder zu Ray neben mir. Immer noch nicht besser!

Humpelnd kam er nun nur noch vorwärts. Was erwartete ich? Mit diesem angeschlagenen Bein konnte man nicht mehr normal gehen, oder gar in einem Rhythmus.

Eine Hand schnellte nach vorne und packte ihn unsanft an der Schulter, riss ihn nach hinten. Erschrocken schnellte ich weiter herum und erkannte Tala, wie er Ray in einem abfälligen Ausdruck halbwegs über die Schulter warf.

"So kommen wir morgen erst an!", knirschte er, wobei Ray nichts anderes übrig blieb, als sich das gefallen zu lassen. Seine Arme baumelten ausgelaugt herunter und auch sein Kopf ließ er hängen. Kraftlos. Sein langer Zopf wackelte bei jedem Schritt, und genau bei jedem Schritt schnürte sich meine Befürchtung und mein Unwohlsein immer weiter zu, erdrosselte mich fast.

Ob man es Angst nennen konnte, wusste ich nicht. Wohl eher eine ungute Befürchtung, bei der man sich wünschte, sie solle sich nicht bewahrheiten...
 

Ich wusste schon nicht mehr, wie lange wir durch diese Gänge gelaufen waren. Es schien sich ewig zu wiederholen. Immer wieder einige Türen auf der linken oder rechten Seite. Die spärlichen Lampen an der Decke, die wirklich nur minimal Licht gaben, sodass man geradeso etwas sehen konnte. Keine Geräusche eines Sturmes oder sonstiges Natürliches. Einzig leises Tropfen von einer Flüssigkeit, als ob Wasser von dieser Decke perlte und zu Boden fiel, wo sie zerschellte. So ein Geräusch.

Der Takt hatte sich verändert. Eindeutig erkannte man die Schwerfälligkeit, die von Rays Belastung auf einer Schulter ausging. Er war nicht schwer, keines Wegs! Aber er war schwer genug, um jemanden nach einer Endlosschleife an den Kräften zu zerren.

Das Gesicht des Rothaarigen hatte sich nicht verändert. Vielmehr verhärtete es mit jedem Meter, den wir zurücklegten. Mir schien es fast, als würde er sich mental darauf vorbereiten, etwas zu Gesicht zu bekommen.

Bryan erging es in meinen Augen nicht anders. Ihre Art wirkte von mal zu mal mechanischer, willenlos. Wie Marionetten an einer Strippe, auf dessen Enden wir gerade im Begriff waren, dazuzumarschieren.

Mein Arm pochte, als durch den Puls das Blut durch die Adern geschossen wurde. Es war erträglich, denn mein dröhnender Kopf ließ den anderen Schmerz weit hinter sich.

Do-domm...

Schon wieder.

Schwankend und mit einmal den Kopf schüttelnd versuchte ich das leicht verschwommene Bild vor meinen Augen wieder zur Klarheit zu verhelfen. Das war nicht das erste Mal.
 

>>An deiner Stelle würd' ich etwas mehr aufpassen. Gut möglich, dass dein kleines Köpfchen weitaus mehr abbekommen hat, als es momentan scheint...<<
 

Ich könnte schon wieder lachen. Kein Laut jedoch verließ meine Kehle.

Da steckte mehr hinter diesen bestialischen Kopfschmerzen! Allein sich darüber Gedanken machen, zerbrach meinen Schädel, sodass ich ihn wieder etwas schütteln musste, um klarer zu werden.

Hehe... so soll es also enden?
 

"Da sind wir."

Wie dachte ich vorhin? Mechanisch? Wie vortrefflich, denn mehr als das war es eben wohl nicht gewesen.

Ich schweifte nach vorne und begutachtete skeptisch das eiserne Tor, das von recht viel Rost zerfressen und von Feuchtigkeit mitgenommen schien. Das lange Quietschen beim Öffnen reichte aus, um das zu wissen.

Mehr aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie Tala den Schwarzhaarigen absetzte und ihn fest am Arm gepackt aufrecht hielt. Seine gelben Augen wirkten matt und waren halb geschlossen. Leises Keuchen drang aus seinem Mund und vereinzelt liefen ihm Tropfen von der Stirn; nur konnte ich hier nicht deuten, ob es an den nassen Haaren lag oder am eventuellen Schweiß...

Mein Blick ging wieder nach vorne.

Ruckartig wurden ich grob hineingestoßen; stolperte ein bisschen und fing mich dann wieder auf. Mit funkelnden Augen blickte ich auf Bryan zurück, der jedoch nur gebannt an mir vorbei starrte.
 

"Herzlich willkommen, wertester Kai Hiwatari..."

Mein Körper erstarrte, mein Verstand vereiste.

Das durfte nicht wahr sein....

Obwohl ich Ahnungen hatte, was passieren würde, obwohl ich wusste, was auf mich zukäme, so traf die Einsicht, richtig gedacht zu haben, erstaunlich hart; härter als erwartet...

Langsam, wohl noch mehr von der Tatsache gelähmt und mit verknoteten Handgelenken, drehte ich mich um.

Da war es wieder; dieses abgrundtiefe und hässliche Grinsen; diese Fresse, die nur blutig geschlagen etwas Erfreuliches auswirkte und diese Augen, die mit einem Funkeln auf mich herabstarrten, wie man es nicht vergessen hatte.
 

Wortlos formten meine Lippen einen Namen.
 

>>Boris.<<
 

"Richtig erkannt...", grinste er und seine rechte Hand stütze sich auf einen Stock, der bis zum Boden ragte. Unbewusst begann ich in meiner halben Apathie ihn zu mustern.

Sein Gesicht lag mehr in Falten, war eingefallen; er ging etwas krumm oder stand so zumindest. Obwohl nicht gerade viele Jahre zwischen unserer letzten Begegnung waren, schien es mir, als sei eine Ewigkeit an ihm vorbeigelaufen. Kein schöner Anblick, wenn man davon absah, dass diese Visage noch nie einen solchen Anblick bescherte...

Mit einem Ekelerregenden Grinsen humpelte er auf seiner Stütze auf mich zu und blieb nur einen knappen Meter vor mir stehen.

"Du hast dich verändert..." Mir wurde schlecht, als er gar väterlich mit mir zu reden anfing. Das hatte mir gerade noch gefehlt. "Groß bist du geworden in den letzten drei Jahren..." Mein Gesicht zeigte wohl keine Regung, doch meine Augen machten diese emotionale Leere wieder wett. Nur war er anscheinend zu senil in der vergangenen Zeit geworden, als dass ihm das sonderlich aufgefallen wäre.

Ein Nasenrümpfen konnte ich mir nicht verkneifen. Ich wusste, dass er noch nie besonders was von Hygiene gehalten hatte, aber dass er neuerdings auch noch nach verfaulten Eiern roch, oder gar halb vergammelt, machte die ganze Sache noch brechender. Vielleicht hätte er sich der Polizei damals stellen sollen dun nicht in ein triefendes Loch verkriechen, dessen Gestank er gut angenommen hatte.

Eine Pause des Schweigens trat ein.

Unwillkürlich konnte ich aus dem Augenwinkel den Raum etwas ausmachen, wo wir uns befanden. Die Einrichtung war karge; die Decke und die Wände schienen feucht zu sein und das stetige Tropfen von womöglich Wasser brachte meinen Versstand zum Wahnsinn! Mittig, schräg hinter Boris stand ein einsamer Tisch, wo auf drei Meter Entfernung an der Wand ein vereinzelter Schrank stand, dessen Zustand mit dem anderen Material dieses Gebäudes hier gut mithielt. Eine augenscheinliche Werkbank und dann etwas weiter weg wieder ein Schrank. So weit ich das beurteilen konnte, gingen hier zwei Türen rein oder raus.

"Na? Hast du dich etwas umgesehen?", griente er in einem krächzenden Tonfall. Hier war wohl alles verkommen.
 

Ein Husten löste sich hinter mir aus.
 

"Ah..." er ging einige Schritte an mir vorbei. "Wenn das nicht dein kleiner Freund ist..." Mir kam die Galle hoch, als ich sah, wie er mit seinen schmierigen Händen das Kinn von Ray betatschte und ihn somit zwang, aufzusehen. Sichtlich genoss Boris den verschwommenen und kränkelnden Blick, den Ray ihm schenkte, wobei er wohl nicht einmal bewusst registrierte, wer vor ihm genau stand.

Wieder ein Husten. Er war krank; soviel stand fest. Nur das wir hier medizinische Behandlung genießen durften, war wohl weitgehend ausgeschlossen.

"Steckt sie beide in eine freie Zelle..." und er wandte sich mit dem immer wieder Aufschlagen des Krückstockes von uns ab. "Wir werden sie dort etwas warten lassen, bis sie reif dafür sind..."
 

~*~*~*~*~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Eeyore
2004-07-02T19:09:29+00:00 02.07.2004 21:09
Ich sag nur Überwältigend!
Du bist ein Genie. Megami hats ja schon gesagt, dein Schreibstil ist göttlich!
*großenzitronenkuchenüberreich*
Bin schon total gespannt auf den nächsten Teil.
LG
Eeyore
Von: abgemeldet
2004-06-30T16:50:36+00:00 30.06.2004 18:50
ah...^__^ wie genial ist denn diese schöpfung deinerseits?! hab dies wunderbare FF gestern erst entdeckt...*seufz* wie konnte ich sie nur übersehen?!?!
also, der selbst-sarkasmus von kai...XD ist schlicht und ergreifend...eh...*nach passendem wort such* brilliant! ^^ schon allein deswegen, ist diese FF lesenswert! und ich habe den eindruck, du könntest selbst den lahmsten plot allein dadurch erst mal ein paar rankings nach oben katapultieren...aber dies ist hier ja auch nicht der fall , denn die story ist super spannend und die schiksale von kai und rei gehen einem total ans gemüt und ...ähämm...mein vater musste mich gestern schon förmlich vom compu wegzerren, bevor ich mich mehr schlecht als recht von dieser FF losreissen konnte... -_-;;

hmmm....nur eins hat mich am anfang etwas gestört...ähm...ich bin mir nicht sicher, was du mit der überschrift meinst...^^;;; sorry, ich möchte dein englisch wirklich nicht kritisieren, aber...*verbeug* gomen nasai, beim ersten kapitel kommt beim 'get' ein 's' noch dran...*verlegen sei* das soll wirklich auf keinen fall eine kritik an deiner FF sein! nur ich finde, es sähe besser aus, wenn das auch grammatisch richtig ist oder? *sich noch mal entschuldigend verbeug*

ansonsten könnte ich dir für schreibstil, storyline und charaumsetzung wirklich nicht weniger als eine glatte 1 geben! ^_~ und ich muss megami zustimmen, mich wundert es auch sehr, dass hier noch nicht mehr kommis stehen! *gleich mal in die favo-liste eintrag*

mach weiter so! ^^ freu mich schon riesig auf das nächste chapi! *thumbs up*

bye! deine taji =^.^=

ps.: ich glaube, ich werde mir auch mal deine anderen ff's zu gemüte führen...*zwinka*
Von: abgemeldet
2004-06-29T19:49:22+00:00 29.06.2004 21:49
Ich find's total cool ^.^

Freu mich schon auf's nächste Kapitel ^-^

janina
Von: abgemeldet
2004-06-29T18:22:12+00:00 29.06.2004 20:22
Bah ich Sau, ich hab das letzte Kapitel verpennt *_*;
Nyo.... ;_______________; Oh, mann! Dein Schreibstil fasziniert mich scho die ganze Zeit... du kannst Kais Gedanken und Gefühle saugut ausdrücken, das is ja so genial >_<; (und: du hast ne Storyline. Oft hat man entweder oder, aber du hast beides, und es ist einfach nur geil XDD).
Aber, oh Gott, was quälest du die armen Säue nur so ;_; (nagut ich finds geil XD) komm, lass Boris an seinem Husten verrecken und ne gute Fee erscheinen, die Kai und Rei gesund nach Hause bringt XDDDD~
Oh man. Mach GANZ schnell weiter, klar? XDD Es wundert mich noch immer, dass hier keine fünfzig Kommentare stehn o_O; wie kann man nur sowas übersehn? XDDDD
Megamü ^-^
Von:  Hayan
2004-06-29T16:16:22+00:00 29.06.2004 18:16
òó wie kann man nur! *boriskräftigkick* mieses schwein! >< isser blind oda isses ihm mal wieder scheißegal, wies kai und ray geht?! ey und wehe, ray krepiert da in diesem versifften loch, dann is hier aba wat los !><
dann fliegt boris ohne flugzeug bis an den südpol! ><
schreib büdde ganz schnell weiter !^^
*umknuffz*
Marakesch


Zurück