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Wenn Drachen lieben...

Die Geliebte des Drachen
von

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Unerwartete Wendung

Na, meine Lieben, wie geht's euch?^^

Danke für die lieben kommis *verbeug*

Hoffentlich schreibt ihr mir diesmal auch wieder welche. Bei den letzten Kapiteln hab ich mir besonders Mühe gegeben. Ich weiß, dass das vorletzte kein gutes Ende genommen hat, aber das musste sein. Zum nächsten hätte es nicht gepasst und die ganze Story durcheinander gbracht. Aber wie versprochen werden noch ein paar Kapiteln folgen, in denen die beiden sehr zärtlich zueinader sein werden, oder auch nicht. Wie man's nimmt. Tea tauch übrigens auch wider auf. Im vierzigsten Kapitel oder so. Natürlich kläre ich auch Stück für Stück die Vergangenheit aller Protagonisten auf. Eine Ex von Set-chan tauch auch mal auf. Für die hab ich aber noch keinen Namen, würdet ihr mir dabei helfen? Bitte!

Naja, viel Spaß beim Lesen!

*Knuddel*

Ya matane eure KyokoShanks
 


 

Unerwartete Wendung
 

Währenddessen maschierte Kyoko zurück in Aki's Schlafzimmer, wo sie heute Nacht geschlafen hatte. Wütend vor sich hin murmelnd kramte sie in ihrem Seesack nach Unterwäsche. Bevor sie letzte Nacht schlafen gegangen war, hatte sie sich aus ihrem alten Zimmer alle notwendigen Sachen in einen Seesack gepackt.

Stinkwütend zerrte sie an ihrem Bikini und schlüpfte ihn ihre Unterwäsche.

Gerade als sie ihren BH angezogen hatte, spazierte Kaiba durch die Tür. Er hatte keinen Blick für die Inneneinrichtung, die ihn in der letzten Nacht noch beschäftigt hatte.

Überrascht blieb er stehen. Bewundernd ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten. Sie war wirklich wunderschön! Wenn auch ein wenig zerkratzt.

Unwillig starrte sie ihn an. "Was willst du hier?", fragte sie unwirsch. Er starrte sie einfach nur an. Spöttisch taxierte sie ihn.

"Denkst du schon wieder an Sex? Vergiss es! Mich kriegst du nicht..." Rasch war er auf sie zugekommen und küsste sie verlangend. Scheinbar wollte er sie zum Schweigen bringen.

Kyoko versuchte von ihm los zukommen, aber es funktionierte nicht. Er hielt sie einfach zu fest. Im mehrfachen Sinne. Sanft liebkoste er ihre Lippen. Er versuchte nicht seine Zunge in ihren Mund zu schieben. Seine Arme lagen fest um ihre Taille. Sanft begann er ihren Rücken zu streicheln.

Er würde sie nicht gehen lassen, auf gar keinen Fall!

Als er keine Luft mehr bekam zog er sie eng an sich, nur um ihre Nähe zu spüren.

"Ich lass dich nicht gehen! Niemals!", raunte er ihr ins Ohr. Sie kam nicht dazu, irgendwas zu sagen. Schon hatte er sie hochgehoben und auf dem Bett abgelegt. Im nächsten Moment legte er eine Decke über sie und kroch zu ihr ins Bett. Genauer gesagt schlüpfte er zu ihr unter die Decke und kuschelte sich eng an sie.
 

Kyoko verstand nun gar nichts mehr! Was sollte das alles? Seto verhielt sich äußerst seltsam.

Kaiba legte seinen Arm um sie und schmiegte sich noch enger an sie.

"Was soll das alles?", unsicher sah sie ihn an.

Er stützte seinen Kopf mit der Hand ab. Liebevoll sah er ihr in die Augen.

"Ich ....Es tut mir leid, okay! Ich wollte dir nicht weh tun. Das wäre das letzte was ich möchte. Ich will wirklich mit dir zusammen sein und wenn es sein muss, folge ich dir bis ans Ende der Welt", stammelte er. Seto wollte sie nicht verlieren. Obwohl er sich keiner Schuld bewusst war, hatte er sich bei ihr entschuldigt.

Für jemanden wie Kaiba war es sehr schwierig sich bei jemanden zu entschuldigen. Besonders wenn er selbst sich keinerlei Schuld bewusst war. Manche Dinge konnte er einfach nicht verstehen.

Weder verstand er ihre Liebe zur Familie, noch ihre Begeisterung für Geschichte und Kampfkunst. Auch verstand er nicht, warum sie keinerlei Intresse an Mode oder anderen typisch weiblichen Dingen hatte. Für ihn war es unvorstellbar, dass sie nicht an seinem Geld interessiert war. Die meisten Frauen empfanden das als angenehmen Nebeneffekt. Kyoko war aber anders, nur wollte er das nicht so recht begreifen. Er wehrte sich dagegen mit aller Macht. Dennoch gelang es ihm nicht, denn sein Herz hatte längst ein Urteil über das Mädchen gefällt.

Sie forschte in seinen Augen. Versuchte zu erkennen, ob er begriffen hatte, was er getan hatte. Fehlanzeige! Das hatte er leider nicht. Resignation machte sich in ihr breit.

Er würde es nie verstehen, soviel stand fest. Dabei hatte sie ihn wirklich lieb! Oder?

Vor ein paar Jahren war sie einem Jungen begegnet, der ähnliche Gefühle in ihr ausgelöst hatte wie Kaiba. Er war Pirat, verschwendete aber sein Talent als Vize-Käpt'n.

Allerdings waren ihre Gefühle für Seto intensiver. Außerdem war er das totale Gegenteil von ihrem Pirat. Wie Feuer und Wasser, anders konnte man das nicht beschreiben. Der Pirat war gelassen und die Ruhe selbst. Seto hingegen, verschlossen, machtbessesen, eitel und wenig Kompromiss bereit.

Kaiba hatte aber etwas an sich was sie total in den Wahnsinn trieb. Er war nicht unbedingt der Mann mit dem man sein Leben verbringen möchte. Er hatte zwei verschiedene Gesichter. Seine kaltherzige Seite die er ihm Geschäftsleben und in der Schule, zumeist auch zuhause auslebte. Dann war da noch seine liebvolle, zärtliche Seite die er eigentlich nur selten zeigte.

Vielleicht sollte sie nicht so streng mit ihm sein?

Er spielte mit ihren Haaren. Gedankenverloren drehte er eine Strähne ihrer roten Haare um seinen Finger.
 

"Seto?", wagte sie den Versuch eine Unterhaltung zubeginnen.

"Hm?" Er schloss seine Augen und legte seinen Kopf an ihre Brust.

"Warum bist du hier? Wieso bist du mir hierher gefolgt und warum hast du heute Nacht in meinem Bett geschlafen?", Unwissenheit stand in ihren Augen.

"Ich weiß es nicht. Die ganze Nacht hab ich gewartet das du zu mir kommst und dich bei mir entschuldigst. Bis ich gemerkt habe, dass du nicht kommen würdest, verging eine ganze Weile. Als du dann weder in der Schule noch bei der Arbeit erschienen bist, hab ich mir ernsthaft Sorgen gemacht. Verdammt, ich dachte, dir wäre etwas passiert! Mach das nie wieder, hörst du!? Jag mir nie wieder solche Angst ein!", er klang erregt. Das Ganze schien ihn doch mehr aufzuwühlen als er zugab. Kyoko war erstaunt. Mit allem hatte sie gerechnet, aber damit nicht!

Eigentlich hätte sie es doch besser wissen müssen. Schließlich kannte sie ihn lange genug und wusste das er sich nie einer Schuld bewusst war. Bei ihr zumindest nicht, eigentlich nur bei Mokuba.

Während Kyoko über alles nachdachte, sich die Worte zurechtlegte, kuschelte er sich noch enger an sie. Er war müde, konnte aber nicht einschlafen.

"Bin ich etwa an allem Schuld?", blitzte sie ihn an. Kyoko wirkte gelassen, aber er kannte sie lange genug um zu wissen das sie kurz vorm explodieren war.

"Lass uns nicht streiten. Ich hab die letzte Nacht nicht besonders viel geschlafen und morgen ist wieder Schule", bat er.

"Du ziehst dich ja geschickt aus der Affäre, aber nicht mit mir! Was ist los mit dir? Ich hab ein Recht auf eine Antwort!", beharrte sie.

Müde richtete er sich auf und schaute ihr in die Augen. "Ich will mit dir zusammen sein! Das wollte ich schon immer. Ich empfinde wirklich viel für dich, aber ich bin nunmal kein überdimensonales Kuscheltier. Mokuba sag ich auch nicht ständig wie viel er mir bedeutet, trotzdem weiß er was ich empfinde. Du kennst mich doch lange genug, um zu wissen, dass ich keine Scherze mache", erklärte er müde.

Sie seufzte.

Es stimmte was er sagte, aber seine Beschuldigung, sie wäre nur hinter seinem Geld her, hatte sie doch tief getroffen. Wie konnte er so etwas nur behaupten? Immerhin war sie bereit ihren Vater für ihn zu hintergehen und das fiel ihr weiß Gott nicht leicht! Allerdings hatte er ihr einmal gesagt, sie solle ihr Leben immer so leben, als wäre es ihr letzter Tag. Sollte sie nie die Liebe kennenlernen? Natürlich war ihr bewusst, dass ihr Vater nur Angst um sie hatte und nicht wollte, das sie verletzt wurde, aber um welchen Preis?
 

Seto aus ihren Gedanken zu vertreiben war gar nicht so einfach. Das hatte sie die letzten zwei Jahre gesehen. Seit dem Battle-City Finale geisterte er unaufhörlich in ihren Gedanken herum. In ihren Träumen verfolgte er sie und das nicht nur in der Nacht. Tagsüber hatte sie nur während der Schulstunden eine Pause, in der Mittagspause und nach der Schule scharwenzelte er immer um sie rum. Das hatte man davon, wenn der Chef die selben Freunde hatte!, dachte sie leicht frustriert. Obwohl sie die meiste Zeit nur mit drei Dingen beschäftigt war: Für die Schule lernen. Das war bei ihr auch dringend nötig, denn sie hatte eine kleine Lernschwäche. Zumindest nannte Kyoko das so. In Wirklichkeit hatte sie einfach keine Lust ihr Gehirn mit unnötigem Kram vollzustopfen. Deswegen paukte sie in ihrer Freizeit all die unerfreulichen Dinge, wie Mathe, Englisch und Alt Japanisch, nicht zu vergessen Geometrie. Die anderen Fächer mochte sie eigentlich. Da brauchte sie nicht viel lernen. In Geschichte zum Beispiel brauchte sie noch nicht einmal im Unterricht aufpassen. Bei Mathematik hingegen kam sie nur mit Müh und Not dem Stoff hinterher.

Kaiba war bei allem ein Genie. Er hatte nur ein Fach das er nicht ausstehen konnte, nämlich Musik. Der Gute traf nicht einen Ton. Bei den anderen Fächern hingegen musste er nicht einmal lernen. Wie gemein! Sport konnte er auch nicht sonderlich ausstehen. Originalzitat:"Es ist unter meiner Würde, mit einer Herde Idioten um die Wette zu rennen!" Eine Ausnahme gab es jedoch. Wenn ihre Klassen gemeinsam Unterricht hatten, ballerte er ihr meistens den Ball mit voller Wucht gegen den Schädel. Das war natürlich reine Absicht! Damit wollte er sichergehen, dass sie nicht eines Tages intelligenter war als er selbst. Wohl kaum, schalt sie sich in Gedanken. Wahrscheinlich hoffte er, frei nach dem Motto: Kleine Hiebe auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen! Das er sie aber meistens mitten ins Gesicht traf, schien ihn nicht im geringsten zukümmern.
 

Außer lernen hatte sie noch zwei Dinge zutun: Kampf-und Schwertkunst trainieren und arbeiten. Damit sie das alles unter einen Hut brachte, musste sie schon Mal eine Nacht durcharbeiten. Eigentlich immer. Dazu kamen noch die Gesellschaftlichen Ereignise die sie mit Seto besuchen musste. Sie war praktisch ständig in seiner Nähe und konnte ihm nicht entfliehen.

Das sie ihre Unschuld bis jetzt verteidigen konnte, war ein Wunder! Ein großes Wunder sogar! Kaiba war sehr hartnäckig. Vor allem wenn es darum ging, sie in den Wahnsinn zutreiben. Das war eines seiner liebsten Hobbies. Karaoke war dem Herrn ja zu gewöhnlich!

Seto kuschelte sich wieder an sie. Ohne es zu merken, war der Perverse in ihren Armen, oder eher auf ihrem Körper eingeschlafen. Zumindest bekam sie noch Luft. Das war doch immerhin etwas! Nach einer Weile schlummerte auch sie ein.

Zwei Stunden später maschierte ein schlechtgelaunter Kira in das Zimmer. Warum er schlecht gelaunt war? Leroy hatte ihn aus seinem Rivier vertrieben. Angeblich brannte bei ihm sogar das Wasser an! Frechheit! Er war doch kein Idiot! Obwohl ihn Joey doch ziemlich nervös gemacht hatte. Er wollte ja unbedingt helfen. Das endete in einer mittleren Katastrophe. Das halbe Essen verkohlte, während der liebe Joey alle von der Arbeit abhielt, indem er Witze erzählte. Leroy versuchte verzweifelt das Essen zuretten und Joey davon abzuhalten, die Küche abzufackeln. Wahrlich keine leichte Aufgabe und er selbst war , wenn er ehrlich war, auch keine Hilfe gewesen.

Als er den schlafenden Seto erblickte, hatte er sich zuerst keine Gedanken darüber gemacht, aber dann waren ihm die roten Haare aufgefallen. Als erstes ergriff ihn Panik. Was zum Henker machte der Perverse in ihrem Bett? Die beiden hatten doch nicht etwa...? Nein! Ganz unmöglich, seine Kyoko würde so etwas doch nie tun! Wirklich nicht?, stichelte sein nerviges Unterbewusstsein.

Schnell verdrängte er diese Stimme wieder.

Vorsichtig näherte er sich dem Bett. Man konnte ja nie wissen, welche Überraschungen unter der Bettdecke lauerten. Wer weiß, was ihn da noch erwartete? Zaghaft griff er nach der Decke. Einen kurzen Moment hielt er inne. Sollte er jetzt wirklch nachsehen?

Zögernd hob er die Decke an und was sah er? Kyoko in Unterwäsche! Zum Glück hatte sie noch etwas an! Er wusste echt nicht, was er sonst getan hätte. Da Kaiba noch vollständig bekleidet war, konnte nichts verwerfliches passiert sein. Hoffte er zumindest. Diesem Kaiba war ja scheinbar alles zu zutrauen.
 

Auf Zehenspitzen verließ er das Zimmer. Die beiden hatten letzte Nacht nicht viel geschlafen und er wollte sich auf gar keinem Fall Kyoko's Zorn aussetzen! Das könnte tödlich enden.

Eine Weile nachdem Kira das Zimmer wieder verlassen hatte, wachte Kaiba auf. Verwundert betrachtete er das schlafende Mädchen unter sich. Wann hatte er sich auf sie gelegt? Das musste wohl irgndwann, nachdem er eingeschlafen war, passiert sein. Gott sei Dank war sie ihm nicht erstickt!

Zärtlich sah er auf sie herab. Niedlich!, schoß es ihm durch die Gedanken. Ihr Gesicht war gerötete, vermutlich vom Schlaf, wäre aber gut möglich, dass er das ausgelöst hatte. Er war ja auch nicht gerade ein Fliegengewicht und Kyoko war verletzt.

Er zog sie an sich. Ihr Kopf landete auf seiner Schulter. Friedlich schlummerte sie weiter. Die Kleine war wirklich durch nichts aufzuwecken.

Seine Gedanken wanderten zurück zu ihrem Streit. Beinahe hätte er alles kaputt gemacht. Wie dumm konnte man nur sein? Manchmal war er sich einfach nicht sicher, warum sie, nach all dem was er ihr angetan hatte, noch bei ihm blieb. Ständig stritten sie sich wegen Kleinigkeiten. Das kam vermutlich daher, weil sie ständig zusammen waren. Andere Angestellte hatten zumindest ab und zu einen freien Tag, Kyoko aber verzichtete darauf. Besser gesagt, er ließ sie nicht gehen. Er gab es ja ungern zu, aber er hatte Angst sie an einen anderen zu verlieren. Wie gern würde er es ändern, aber leider konnte er das nicht. Er wusste ja selber, dass er sie nicht gerade nett behandelte und manchmal wunderte er sich selbst, warum sie das alles über sich ergehen ließ. Aber er konnte nicht aus seiner Haut heraus.

Solche Empfindungen waren neu für ihn. In seinem ganzen bisherigen Leben war er noch nie verliebt gewesen und hatte auch nicht wirklich daran geglaubt. Eigentich war er sich noch nicht einmal sicher, ob das Liebe war. Woher sollte er es auch wissen? Sein Stiefvater hatte jedes Gefühl im Keim erstickt. Tag und Nacht hatte er ihn gedrillt und ihn mit unmenschlichen Methoden unterrichten lassen.

Dieses Matyrium war jetzt bereits neun Jahre her und sein Stiefvater längst tot. Seit damals hatte sich vieles verändert. Er hatte eine Imperium für Kriegsfahrzeuge in ein Spieleimperium umfunktioniert. Kyoko und ihre zwei Geschwister waren bei ihm eingezogen und stellten sein Leben völlig auf den Kopf.
 

Wenn er ehrlich war, hatte er schon immer eine kleine Schwäche für das Mädchen gehabt. Ihr widersprüchlicher Charakter faszinierte ihn. Auf der einen Seite war sie fürsorglich und auf der anderen so leidenschaftlich, wild und frech. Selten sagte ihm jemand so unverfroren seine Meinung ins Gesicht wie sie. Sie ließ sich wirklich nichts von ihm gefallen. Am Anfang hatte ihn das gereizt. Er wollte sie zähmen und eines Tages zu seiner Geliebten machen. Ja, anfangs hatte sein Plan so ausgesehen, aber mittlerweile hatte er den Plan geändert. Der Gedanke, dass sie eines Tages einem anderen gehören könnte, war ihm zuwider. Er wollte sie mit nichts und niemanden teilen. Unglücklicherweise war Kyoko ziemlich freiheitsliebend. Weder hatte er sie zähmen, noch hatte er sie zu seiner Geliebten machen können. Heiraten wollte sie ihn auch nicht. Gerade das wünschte er sich mehr als alles andere! Jeden morgen neben ihr aufzuwachen und jeden abend mit ihr im Arm einzuschlafen, war eine schöne Aussicht. Sie gab ihm etwas, was ihm außer ihr noch niemand gegeben hatte. Allerdings wusste er nicht was. Dabei hatte er unter der Dusche so gründlich darüber nachgedacht, aber er kam zu keinem Ergebnis, das ihn befriedigte. Entweder er total verrückt geworden oder er war tatsächlich in diesen Sturkopf verliebt. Der Gedanke gefiel ihm, gleichzeitig aber konnte er ihn nicht ausstehen. Liebe bedeutete seiner Meinung nach Schmerz und er wollte nicht verletzt werden.

Je mehr er darüber nachdachte, desto weniger kam er auf eine vernünftige Antwort. Er genoss es mit ihr zustreiten. Es war wesentlich amüsanter mit jemanden zustreiten, der einem ebenbürtig war und Kyoko war wirklich sehr schlagfertig. Selten konnte sie ihre scharfe Zunge im Zaum halten, nicht einmal vor seinen Geschäftspartnern hielt sie sich zurück und genau das machte ihn an. Am Anfang war über dieses Verhalten ziemlich wütend gewesen, aber bei genauerer Betrachtung hatte er gemerkt, dass seine Partner ziemlich angetan waren. Er wusste nicht warum, aber bei den überheblichen Idioten war das ziemlich gut angekommen. Ihre Einwände und Kritiken waren auch gerechtfertigt gewesen.

Sie machten immer gemeinsam Feierabend. Am Anfang hatte ihn das total gestört. Plötzlich war er keine Minute mehr allein. Schon nach kurzer Zeit hatte er gemerkt, wie viele Vorteile ihm das einbrachte.
 

Er musste sie nie auf Kleinigkeiten hinweisen. Sie brachte ihm von selbst Kaffee, zwar nur noch dreimal am Tag, aber immerhin. Es wäre schlecht für seine Gesundheit, äffte er sie in Gedanken nach. Er schmunzelte. Dabei verbrauchte sie die doppelte Menge an Koffein, aber bei ihm meckern!

Um solche Dinge hatte sich bisher niemand gekümmert. Nur wenn sie die ganze Nacht durcharbeiten mussten, durfte er mehr trinken, ansonsten musste er sich mit Tee oder Orangensaft zufrieden geben. Mittagessen gab es bei ihnen nicht, die Schulmittagspause musste reichen.

Wirklich überrascht war er gewesen, als sie ihm zum Ersten mal den Nacken massiert hatte. Eigentlich war es ja die Lieblingsbeschäftigung all seiner Assistentinnen gewesen, aber die hatten alle immer ein bestimmtes Ziel verfolgt. Es hatte ihn ziemlich verwirrt, als er festgestellt hatte, dass sie nur die Verkrampfung seiner Muskeln hatte lösen wollen. Sie hatte wirklich geschickte Hände! Mit einer unglaublichen Sanftheit hatte sie die Verspannungen gelöst und er war eingeschlafen. Im nachhinein war ihm das Ganze sehr peinlich gewesen. Mittlerweile gehörte es zu ihrem Alltag.

Manchmal wollte er einfach nur von ihr massiert werden, ohne Hintergedanken. Es gab Tage da konnte er sich kaum bewegen vor Nacken - oder Rückenschmerzen. Es war wundervoll ihre Hände an seinem Körper zuspüren. Wie sie ihre Hände auf seinen Nacken legte und ganz langsam Muskel für Muskel durchknetete und damit langsam den Schmerz der Verspannungen linderte, löste die seltsamsten Gefühle in ihm aus.
 

Vor allem aber beruhigte es ihn. Aus irgendeinem Grund schien es ihr zugefallen, ihn in den Wahnsinn zutreiben. Das war ihr liebstes Hobby. Andererseits besänftigte sie ihn immer, wenn er mal Stress in der Firma hatte. Meistens aber musste sie ihn wegen Yugi beruhigen. Daheim drehte er immer total durch, wenn er wieder einmal gegen ihn verloren hatte.

Alleine ihre Nähe beruhigte ihn. Meistens aber machte sie ihn wahnsinnig.

Er wurde ruckartig aus seinen Gedanken gerissen. Neben ihm wurde langsam jemand wach.

Unmutig öffnete sie die Augen, sprach aber kein Wort. Ihr Kopf ruhte immer noch auf seinem Brustkorb. Sein Arm lag immer noch auf ihrer Taille.

"Na ,ausgeschlafen?", fragte er lächelnd. Kyoko sah ihn an. Innerhalb von einer Minute lief sie knallrot an.

Oh, mein Gott! Ich liege im selben Bett wie Kaiba und das nur leicht bekleidet!

Blitzmerker!

Was hab ich getan, dass die Götter mich so schwer bestrafen? Wenn das nun jemnd mitgekriegt hat, bin ich erledigt. Glaub ich zumindest. Andererseits werden sie wohl eher ihm die Schuld geben. Nicht gerade fair, aber was soll's?

So unauffällig wie möglich, rutschte sie immer weiter von ihm weg. Die Decke presste sie dabei fest an ihren Körper.

"W..wa..was machst du hier? Wie kommst du in mein Bett?", unsicher und leicht verlegen starrte sie ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Den Streit schien sie bereits vergessen zuhaben. Sie war eben auch nicht mehr die Jüngste!

Kaiba fing an zu lachen.

"Was glaubst du denn, was ich hier mache?", grinste er. Er würde sich hüten, den Streit auch nur mit einer Silbe zu erwähnen.

Angestrengt dachte sie darüber nach. Auf seine Anspielung ging sie gar nicht erst ein.

"Keine Ahnung!", meinte sie mit todernstem Gesicht.

Das sah einfach nur urkomisch aus. Seto prustete laut los. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Das machte sie wütend. Ohne zu überlegen, kletterte sie auf ihn.

Was sollte das?
 

Kyoko grinste verschmitzt. Im nächsten Moment zog sie ihm ein Kopfkissen über den Kopf. Das Lachen erstarb ihm auf der Zunge. Kein Wunder, er bekam ja auch keine Luft mehr. Nachdem er sich ein paar Sekunden heftig gewährt hatte, erlöste sie ihn von seiner Qual. Wie gnädig!

Fies grinste sie auf ihn herab. Genervt sah er sie an.

"Du bist kindisch!", meinte er. Scheinbar hatte ihn ihr Mordversuch nicht überrascht.

"Ich bin ja auch erst Siebzehn!", belehrte sie ihn mit erhobenen Zeigefinger.

"Müsstest du da nicht schon aus dem gröbsten heraus sein? Manchmal benimmst du dich wie ein kleines Kind! In manchen Dingen, allerdings, reagierst du wie eine Frau", seine Stimme klang aufreizend.

Er hatte wieder diesen seltsamen Blick aufgesetzt. Kyoko wurde es ein wenig mulmig zumute. Dem Typ konnte man ja nicht trauen! Ihre Position trug auch nicht gerade zu ihrer Sicherheit bei. Selbst Schuld!

Unruhig rutschte sie auf ihm hin und her. Sie bemerkte das noch nicht einmal. Kaiba hatte wieder dieses Glitzern in den Augen. Bei dem was Kyoko da mit ihm veranstaltete kein Wunder. Das musste ja Gefühle in ihm auslösen. So gesehen schnitt sie sich ins eigene Fleisch. Ob sie das realisierte, war fraglich.

Seto schlang seine Arme um ihre Hüften und hielt sie fest. Erst da, erwachte sie aus ihren Gedanken. Blick ruhte in Blick. Kaiba lächelte sie an.

Wo sollte das ganze noch hinführen?, fragte sie sich nicht zum erstenmal. Eine Beziehung mit ihm wäre äußerst schwierig. Nicht nur wegen ihrem Vater und ihren Geschwistern, sondern auch wegen ihrer ganzen Vergangenheit, vor allem aber wegen ihrer Zukunft. Natürlich hegte sie Gefühle für ihn. Sehr intensive sogar. Eine gemeinsame Zukunft mit ihm war aber unvorstellbar für sie. Warum? Weil sie ihn liebte und sein Leben nicht ruinieren wollte. Es war unvorstellbar für sie, dass er für immer bei ihr bleiben würde. Er hatte ein eigenes Imperium und sein ganzes Leben spielte sich hier ab. Sie wollte aber auf gar keinen Fall hier bleiben. Kyoko wollte wieder zurück in ihre Heimat und ....Eigentlich wusste sie gar nicht was sie wollte. Seit vier Jahren lebte sie hier. Hier gab es so viele Menschen die ihr etwas bedeuteten. Aber auch in ihrer Heimat gab es Menschen die sie liebte und die ihr sehr viel bedeuteten. Zum einen wären da ihre Geschwister, aber auch Megumi und die waren ihr wirklich wichtig.
 

Sie steckte echt in einer Zwickmühle! Das beste wäre wohl, wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen würde. Obwohl sie einem Menschen oder vielleicht sogar mehreren damit wehtun würde. Das wollte sie eigentlich nicht. Sie wollte Tea nicht noch mehr verletzen, aber genau das würde passieren wenn sie mit Seto zusammen wäre.

Seto richtete sich auf und küsste sie leicht auf die Stirn. Überrascht sah sie ihm in die blauen Augen. Normalerweise blitzten diese indigoblauen Augen jeden eisig an, der es wagte, sich ihm in den Weg zustellen. Heute aber, war sein Blick sanft und liebevoll.

"Lass uns den Streit vergessen, okay?", bat er leise. Kyoko runzelte die Stirn.

"Warum sollte ich?", kam es trotzig zurück. Er zählte innerlich bis drei. Seto wollte jetzt auf gar keinen Fall ausrasten. Das würde ihm nur schaden.

"Tea passt viel besser zu dir!", entfuhr es ihr plötzlich. Erschrocken presste sie ihre Hand auf den Mund. Verlegen schaute sie zur Seite.

"Was meinst du damit? Willst du mich loswerden?", fragte er ganz ruhig. So ruhig war er eigentlich gar nicht. Innerlich brodelte er vor Zorn. Enttäuschung kam hinzu.

"Tea ist hübsch, kann gut tanzen und passt einfach besser zu dir", das klang fast schon beschwörend. Seto schüttelte unwillig den Kopf.

"Was willst du eigentlich? Wie kommst du bloß auf so einen Schwachsinn?", missmutig schaute er ihr in die Augen.

"Ich weiß es nicht. Es ist nur so, dass ...Keine Ahnung! Das ist eben meine Meinung!", sie klang leicht hysterisch.

Er nahm sie in den Arm. Beruhigend wiegte er sie in den Armen. Eigentlich hatte er immer geglaubt intelligent zu sein, aber momentan verstand er nicht ein Wort. Was zum Donnerwetter meinte sie damit? Zu seiner Schande musste er gestehen, dass er keine Ahnung hatte was in ihr vorging.

Was hatte Tea mit der ganzen Sache zutun?

Kyoko fing an zu schluchzen. Kaiba merkte, wie sie krampfhaft versuchte ihre Tränen zu unterdrücken.

"Beruhige dich! Ich hab zwar keine Ahnung wovon du sprichst, aber heulen musst du nicht", brummte er.

"Ich heule nicht!", erklang es todernst aus ihrem Mund. Ihr Blick war finster.

"Versuchst du mich mit deinen Blicken zu erstechen? Das funktioniert nicht, meine Süße!"mokierte er sich.
 

"Hör auf dich über mich lustig zumachen und ich heule nicht!", verdrießlich schaute sie ihn an.

"Schau nicht so böse! Ich hab dir nichts getan", langsam verzweifelte er an ihr. Kurzerhand gab er ihr einen Kuss. Überraschenderweise öffnete sie ihre Lippen für ihn. Sie gewährte seiner Zunge Einlass und fing an mit seiner zu spielen. Kyoko seufzte und schlang ihre Arme um seinen Hals.

Nach einer Weile löste sie sich von ihm. Forschend betrachtete er sie. Sie kuschelte sich an ihn.

"Ich hab dich wirklich lieb, Mister Frosty. Trotzdem finde ich das Tea besser zu dir passt, auch wenn der Gedanke weh tut", beharrte sie.

Verständnislos sah er sie an. "Ich versteh nicht ganz was du meinst?" Kyoko streichelte seine Wange. "Du kennst sie besser als mich", meinte sie achselzuckend. Es gab so viele Dinge, die er nicht von ihr wusste und die ihn mit großer Wahrscheinlichkeit abschrecken würden.

"Ja, klar! Sie wohnt ja auch seit fast vier Jahren bei mir!" Seine Stimme triefte nur so vor Ironie.

"Du nimmst mich nicht ernst!", beschwerte sie sich. Er zog sie mit sich zurück auf das Bett. "Ehrlich gesagt, versteh ich nicht was du meinst? Ich kann Tea nicht ausstehen! Wie kommst du überhaupt auf die bescheuerte Idee, dass ich mich für sie interessieren könnte? Das ist doch totaler Schwachsinn!"verständnislos sah er sie an.

"Eigentlich mag ich Tea und ich will nicht von ihr gehasst werden", murmelte sie. Seto sah sie entgeistert an. "Ach? Weil du nicht gehasst werden willst, hast du einfach so bschlossen, mich zu opfern, oder wie?" Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Auf jedenfall war er stinksauer auf sie. Wollte sie ihn doch tatsächlich verschachern! Eine Frechheit sowas!

"Nicht wirklich. Ich meine nur, dass Tea zu deinem Lebenstil besser passen würde, als ich", gab sie zur Antwort.
 

Das stimmte ihn nachdenklich. In gewisser Hinsicht hatte sie ja recht, aber erstens, nervte Tea ihn und zweitens, liebte er Kyoko. Das gab er zwar nur ungern zu, aber was soll's? Er hatte jahrelang seine Gefühle unterdrückt und ignoriert. Jetzt war es doch mal langsam an der Zeit zu seinen Gefühlen zu stehen. Er war schließlich ein Mann! Vor anderen würde er aber niemals zugeben, verliebt zu sein! Das wäre ein Eingeständnis von Schwäche und er war nicht schwach! Er wollte gar nicht wissen, was passiert wäre, hätte er ihr nicht gesagt, dass er sie liebte. Frauen waren in dieser Beziehung ziemlich eigen! Das er die brühmten drei Wörter auch gerne aus ihrem Mund hören würde, wollte er sich nicht eingestehen. Das wäre ja ein Zeichen von Abhängigkeit und Schwäche.

Kyoko schmiegte sich an ihn. Seine Nähe tat ihr gut. Sie fühlte sich sicher und geborgen, aber auf eine andere Art und Weise wie bei ihrem Vater oder ihren Brüdern. Das Gefühl war aber auch anders als bei ihren Onkeln oder ihren Freunden.

In seiner Gegenwart hatte sie Herklopfen, manchmal aber würde sie ihn am liebsten umbringen. Besonders wenn er wieder einen seiner Ich-bin-der-größte-und-tollste, keiner-kann-mir-was Egotrip hatte. In dieser Phase konnte er ein richtiges Ekel sein. Nein, er war ein richtiges Ekel, aber ihr Ekel! Seto war ja nicht immer so gewesen. Früher, im Waisenhaus, war er nach Mokuba's Erzählungen ganz anders gewesen. Höflich und freundlich, immer um seinen kleinen Bruder besorgt. Manche Dinge hatten sich nicht geändert.
 

Seto strich ihr durch die langen Haare. Sie kuschelte sich noch enger an ihn.

"Was soll nur aus uns werden? Wir können nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Wann ist unser Verhältnis so kompliziert geworden?", fragend sah sie ihn an.

"Keine Ahnung. Denkst du nicht, dass Mokuba's Vorschlag gar keine schlechte Idee war? Immerhin verbringen wir viel Zeit miteinander und manchmal streiten wir uns sogar wie ein richtiges Ehepaar. Also ich finde die Idee hervorragend!", meinte er leicht unsicher. Kyoko schaute ihn entgeistert an. Eigentlich hatte sie sich ja schon längst entschieden.

Sie setzte sich auf. Die Arme schlang sie um ihre angezogenen Kniee."In gewisser Weise schon aber so sehr ich dich auch liebe, heiraten kann ich dich nicht", meinte sie nachdenklich.

"Warum, wenn ich fragen darf?", kommentierte er scharf.

"Mein Vater muss sein Einverständnis dazu geben, obwohl ich mir sicher bin, dass er dich hassen wird," grinste sie. Kyoko kannte ihren Vater ziemlich gut. Außerdem hatte ihr Großvater genauso reagiert. Er hatte ihren Vater windelweich geprügelt und ihn danach quer durch's ganze Dorf gejagt. So ähnlich würde es vermutlich auch bei Seto aussehen. Nur das ihm eine Horde verrückter Piraten auf den Fersen wäre. Die Bande ihres Vater's war eigentlich sehr friedfertig, aber bei manchen Dingen drehten sie einfach durch. Besonders wenn es um ihre Kinder, speziell ihre Töchter, ging. Sie zu beklauen wäre auch nicht ratsam, könnte böse enden.
 

Da gab es allerdings noch ein Problem. Sie hatte etwas getan wofür sie sich selbst hasste. Jede Nacht wachte sie schweißgebadet auf. Immer die selben Träume. Alpträume die sie nicht mehr losließen und sie ihre schreckliche Tat nicht vergessen ließen.

Ratlos starrte er ihren Rücken an. Wieso sollte ihn ihr Vater hassen? Er kannte ihn doch nicht einmal, außerdem, war er nicht tod? Seto wurde langsam ungeduldig.

"Wie meinst du das?", meinte er mit einer gewissen Schärfe in der Stimme.

"Mein Vater hasst alles was irgendwie männlich ist", gab sie zurück. Das in ihrer Antwort eine gewisse Zweideutigkeit lag, fiel ihr nicht auf. Seto sah geschockt aus. Eigentlich hatte er geglaubt, ihn könne nichts mehr überraschen, aber scheinbar hatte er sich getäuscht. Ihr Vater hatte eine Abneigung gegen alles was männlich war? Ohh! Ein seltsamer Gedanke kam ihm. Wäre es wirklich möglich. dass er ein wenig anders war?

"Dein...Vater..ist...eine...Transe?", schockiert starrte er auf ihren Rücken. Die Augen fielen ihm fast aus dem Kopf.

Ruckartig drehte sie sich um. "Wie kommst du denn auf die Idee? Mein Vater ist doch keine Transe!", empörte sie sich. Kyoko war fassungslos. Wie kam er denn auf die bescheuerte Idee?

"Du hast doch selbst gesagt, er hätte eine Abneigung gegen Männer", er klang ein bisschen betreten.

Sie schüttelte den Kopf. "So hab ich das doch gar nicht gemeint! Ich meinte eigentlich, dass er ...ach eines Tages wirst du es selbst herausfinden!", resigniert brach sie ab. Es wäre zu mühselig ihm das zu erklären. Eines Tages würde er es sowieso herausfinden. Ob er ihren Vater von sich überzeugen konnte, war fraglich. Irgendetwas hatte er bestimmt auszusetzen! Sie kannte ihn doch. Bestimmt würde er ihn windelweich prügeln, schließlich musste er sie ja beschützen können ! Väter hatten schon seltsame Vorstellungen von ihren Schwiegersöhnen! Ihr eigener Vater bildete da keine Ausnahme. Leider! Als ob sie nicht selbst auf sich aufpassen könnte!
 

Kaiba dachte darüber nach. Eines Tages würde er es selbst herausfinden? Was meinte sie damit? Jetzt verstand er überhaupt nichts mehr! Plötzlich fiel ihm auf, dass ihm das bei Kyoko ständig passierte. Aus ihr wurde er einfach nicht schlau! Sie war wirklich ein seltsames Mädchen. Kyoko entsprach überhaupt nicht seinen Vorstellungen von einer Frau, zumindest nicht von einer Freundin oder gar Ehefrau, und doch fesselte ihn keine Frau so sehr wie sie. Das Mädchen trieb ihn in den Wahnsinn und machte noch nicht einmal vor seinen Träumen halt. Ständig verfolgte sie ihn.

Kyoko hatte vielleicht recht. Tea entsprach seinen Vorstellungen von der perfekten Ehefrau, aber er konnte sie nicht ausstehen und ihr ständiges Gequatsche ging ihm auf die Nerven.

"Wie entscheidest du dich?", drängte er.

Verwirrt sah sie ihn an. Die Kleine war mit ihren Gedanken mal wieder ganz woanders gewesen und darüber ihr Gespräch mit ihm vergessen.

"Was meinst du?"

"Du schaffst mich! Ich rede mir hier den Mund fusslig und du vergisst einfach alles. Das ist doch nicht zufassen!", empörte er sich.

Sie legte ihren Zeigefinger an die Lippen. Was war das noch gleich? Ah, ja richtig! Up's! Kein Wunder das er sauer auf sie war.

"Sorry! Ich würde sehr gerne deine Freundin sein, aber wie gesagt, vorher muss ich noch was erledigen", kam es zerknirscht von ihr. Ihr Blick bettelte um Verzeihung.

Wobei sie wieder beim Thema wären. "Was wäre das?" Misstraute er ihr denn immer noch? Der Typ lernte es doch nie!

"Ich muss meine Familie darauf vorbereiten. Sonst trifft sie vielleicht der Schlag und das will ich nicht", gab sie ruhig zurück. Sie hatte beschlossen, sich nicht mehr von ihm provozieren zu lassen. Das endete nur mit Tränen.

Er nickte nur. Mehr sagte er nicht dazu. Seto hegte doch wohl nicht etwa irgendeine Gemeinheit aus, oder?

Kaiba starrte in ihre Augen, als ob er sie hypnotisieren wollte. Kyoko beugte sich kurzerhand vor und küsste ihn auf den Mund. Triumphierend zog er sie an sich und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Die beiden fingen an heftig zu schmusen. Ihre Lippen wollten sich gar nicht mehr trennen, aber leider musste man ja irgendwann mal Luft holen. Beide rangen nach Atem. In diesem Moment meldete sich Seto's Magen lautstark zu Wort. Kyoko musste lachen. Er sah so verdattert aus, da musste man einfach lachen. Besonders wenn man dabei ein so komisches Gesicht machte, wie Seto. Irgendwie niedlich!

"Hihi! Ich schätze, wir sollten uns was zu essen holen, ehe du mir noch verhungerst", schmunzelte sie.

Kaiba wurde ein bisschen rot um die Nase. Sein Magenknurren war ihm total peinlich. Er muffelte irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Kyoko wagte nichts darauf zu erwidern, sonst sprang er ihr noch an die Gurgel.
 

Yoko kroch aus dem Bett. Aus ihrem Seesack holte sie ihre restlichen Klamotten raus. Schnell streifte sie sich das blaue Oberteil über. Die Dolche befestigte sie mit Lederstrumpfbändern an ihren Oberschenkeln. Seto verfolgte diese Prozedur mit großen Augen. Bisher hatte sie sich noch nie vor ihm umgezogen. Es war wirklich interessant zu sehen, was Frauen so alles unter ihren Klamotten versteckten. Fasziniert beobachtete er sie. Ein wenig Angst machte sie ihm schon. Er hatte bis jetzt noch niemanden kennengelernt, der Messer, oder was immer das auch sein mochte, unter seiner Kleidung versteckte. Die ganze Sache stimmte ihn nachdenklich. Ihre Geschichte konnte doch nicht real sein! Andererseits hatte er über ihre Vergangenheit nichts in Erfahrung bringen können. So gesehen konnte das ganze tatsächlich der Wahrheit entsprechen, aber diese Grand Line gab es bestimmt nicht. Währenddessen kleidete Kyoko sich vollständig an.

Um ihre Fußgelenke band sie zwei marineblaue Bänder.

Ihr rechtes Handgelenk zierte die Siegelkette ihres Vaters. Die Kette hatte sie zweimal um das Handgelenk gewickelt. Ein silberner Ring prangte an ihem Mittelfinger. In der Mitte des Ring's war ein kleiner Smaragd, umgeben von winzigen kleinen Amythisten, eingearbeitet. Ähnliche Ringe trugen auch Kira und ihre Brüder. Yuhhi und Sakuya hatten auch welche.

Heute hatte sich Kyoko für einen dunkel-grünen Faltenrock entschieden. Mit einem grünen Männerhemd kaschierte sie ihre Verletzungen an den Armen. Zum Schluß frisierte sie sich noch einmal ihre Haare und band sie mit einem blauen Band zu einem Pferdeschwanz zusammen. Kyoko schlüpfte in ihre Hausschuhe und ging zur Tür. Mittlerweile war auch Seto aufgestanden. Er begab sich Richtung Tür. Ihre Hand ruhte auf dem Türknauf.
 

"Wir sollten unsere Beziehung noch geheim halten", erklang es leise aus ihrem Mund. Das überraschte ihn nicht, aber es schmerzte. Warum verlangte sie so etwas von ihm?

"No way! Jeder soll wissen, dass wir zusammen sind!", drängte er.

"Tu mir bitte den Gefallen, ja!", bat sie. Er schlang seine Arme um ihren Körper.

"Nur für kurze Zeit, okay?"

"Wenn es sein muss", brummte er.

Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Beide gingen in die Küche um sich etwas Essbares zu suchen. Dort saßen Aki und Joey bereits beim Essen. Die anderen hatten ihr Mittagessen schon verspeist und spielten jetzt Karten. Seto und Joey stritten sich die ganze Zeit über. Bis jetzt hatte noch niemand etwas gemerkt. Seto frozelte Joey wieder wegen seinen Duellfähigkeiten. Seiner Meinung nach war er nur ein drittklassiger Duellant. Solche Streitereien standen an der Tagesordnung. Das war sie schon gewöhnt.

Nachdem sie ihr Essen verschlungen hatte, spazierte sie zurück ins Wohnzimmer. Es war an der Zeit ihre Freunde aufzuklären. Sie mussten einige Dinge lernen. Das wichtigste was sie lernen mussten, war sich selbst zu verteidigen. Kyoko wäre zwar ständig in ihrer Nähe, aber sie konnte nicht überall gleichzeitig sein und alle beschützen. Das wäre selbst für das Oberhaupt des Drachenclan unmöglich. Überall gleichzeitig zu sein, war selbst für sie nicht machbar.
 

Als sie die Hand schon auf dem Türknauf der Wohnzimmertür hatte, überlegte sie es sich doch anders. Kyoko ging zurück in ihr altes Zimmer und kramte in einer alten Truhe. Die Kiste beherbergte sehr wertvolle Waffen aus allen Clans. Darin waren die Götterschwerter, Dolche und andere Waffen aufgehoben worden. Seit dem Überfall vor mehr als vier Jahren warteten sie auf ihren Einsatz.

Kurz bevor die Kriegsschiffe der Marine und der sieben Samurai angelegt hatten, waren alle wertvollen Dinge der Insel in Kisten verstaut worden und in die geheime Höhle, durch die sie später nach Domino-City kommen sollte, gebracht worden. Vielleicht war auch das mit Schuld an dem grauenvollen Untergang ihrer Heimat. Wäre damals nicht soviel Zeit damit verschwendet worden, ihre Schätze in Sicherheit zu bringen, hätten sie vielleicht eine stärkere Verteidigungsfront aufbauen können und die Insel wäre besser geschützt worden. Aber das brachte jetzt auch nichts mehr. Geschehen war geschehen. Sie konnte es nicht ungeschehen machen, auch wenn sie sich das verzweifelt wünschte.

Yoko suchte passende Waffen für alle heraus.

Das war gar nicht so einfach.
 

Unbemerkt trat Leroy ein. "Na, was machst du da?", wollte er wissen.

"Ich suche passende Waffen für sie aus. Irgendwie müssen sie sich ja verteidigen", meinte sie beiläufig. Mittlerweile hatte sie mehrere Götterschwerter und ein paar Dolche beiseite gelegt. Jede Waffe sah anders aus und war Einzigartig. Sämtliche Dolche, Schwerter, Kampfstäbe und etc. waren in ihre Heimat geschmiedet worden und gab es nur einmal auf der ganzen Welt. Von jedem Stück war nur eines angefertigt worden. Jeder Mensch war auf seine Weise einzigartig und das selbe galt für Waffen.

Ihr reich hatte in manchen Dingen seltsame Ansichten.

Leroy seufzte erleichtert auf. "Ich dachte schon, du hättest das vergessen. Dir ist also klar, dass sie noch vieles lernen müssen, bevor sie mit an Bord können? Immerhin können wir nicht auf alle gleichzeitig aufpassen, außerdem müssen sie sowieso etwas selbstständiger werden", erklärte er.

Kyoko nickte zustimmend. Das dachte sie ja auch, trotzdem wollte sie ihre Freunde nicht in Gefahr bringen.
 

Er beobachtete sie ein Weile. "Du bist mit diesem Kaiba zusammen, oder?", fragte er. Das Mädchen fiel aus allen Wolken. "Woher weißt du...Ich meine, wie kommst du auf die Idee?", fassungslos starrte sie ihn an. Wie kam er auf die Idee? War sie so leicht zu durchschauen?

Leroy grinste breit. "Ha, das ist doch ganz einfach! Ich bin Allwissend!", meinte er todernst.

"Wie witzig! Du allwissendes Genie hast recht, wir sind ein Paar. Aus unerfindlichen Gründen, die wahrscheinlich nicht einmal Gott weiß! Wie bist du der Marine eigentlich entkommen?", neugierig sah sie ihn an. Geschickt, die Gute! Wie sie immer vom Thema ablenkte, war schon erstaunlich.

Triumphierend sah er sie an, dann kratzte er sich am Kopf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  marronkaiba
2004-08-17T14:16:12+00:00 17.08.2004 16:16
Das Kap war mal wieder einfach supi,schreib schnell ganz weiter.^.^

Bye marronkaiba
Von:  Kysume
2004-08-16T20:12:23+00:00 16.08.2004 22:12
Wieder ein hammer geiler Teil! Du wirst immer besser!^-^ Schreib ganz schnell weiter! Ich freu mich schon!
Von:  DarkEye
2004-08-16T20:08:06+00:00 16.08.2004 22:08
Echt super gut"" Schreib schenll weiter

mfg dark
Von:  _bLoOdY_AnGeL_
2004-08-16T09:51:13+00:00 16.08.2004 11:51
Hi,
mal wieder supa Kapi!°^-^°
Bin ja gespannt wie lang es dauert bis alle von der Beziehung von Seto und Kyoko wissen.
Schreib schnell weiter.
Von: abgemeldet
2004-08-16T08:49:14+00:00 16.08.2004 10:49
Das Kapitel war echt hart! Ich weiß zwar net warum aber ich hab mich fast totgelacht. (Muss am Kaffee liegen... *totalhyperaktivist*) Bin ja mal gespannt was es für Waffen geben wird... Aber ich hab schon eine passende Waffe für Joey: einen Waschlappen... XD Tut mir leid den konnt ich mir net verkneifen, Sorry!!!;) ^___^

So wir sehen uns bei 30, bis denne die Jenny -<-@
Von: abgemeldet
2004-08-15T21:28:02+00:00 15.08.2004 23:28
Hi!!!
Das Kapitel ist wirklich aufschlussreich. Kaiba ist sich endlich über seine Gefühle im klaren. Yoko geht ihren Weg und das mit Seto. Aber das wird bestimmt kein Kinderspiel. Besonders wenn die anderen dabei sind und dann auch noch auf die Grand Line müssen. Na dann gute Nacht. Das ist kein Kinderspiel. Ich hoffe sie schafft es. Und Seto öffnet sich ihr vielleicht etwas. Wär besser. Mal sehen wies weiter geht.
Bye Cat
Von: abgemeldet
2004-08-15T21:27:26+00:00 15.08.2004 23:27
Hi!!!
Das Kapitel ist wirklich aufschlussreich. Kaiba ist sich endlich über seine Gefühle im klaren. Yoko geht ihren Weg und das mit Seto. Aber das wird bestimmt kein Kinderspiel. Besonders wenn die anderen dabei sind und dann auch noch auf die Grand Line müssen. Na dann gute Nacht. Das ist kein Kinderspiel. Ich hoffe sie schafft es. Und Seto öffnet sich ihr vielleicht etwas. Wär besser. Mal sehen wies weiter geht.
Bye Cat
Von: abgemeldet
2004-08-15T18:48:58+00:00 15.08.2004 20:48
^---^ Supa!
Das Kapi gefällt mir eindeutig!
Ich bin mal gespannt wer was für eine Waffe bekommt o.O *grübel* keine Ahnung echt ^-^
Also lass dir was gescheites einfallen ;)

^-^ Find das Kapi echt gut und freu mich schon auf das nächste

Mfg Tasumi


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