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Eine Untertasse voller Probleme

[Cloud x Reno ]
von

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Ich musste diese Tastatur freikämpfen.....TARANTULA.....in meinem Zimmer #.# SO eine fette Spinne habe ich lange nicht mehr gesehen *zitter*

*Staubsauger hol*

Uah, und grade hätte ich fast ne Fliege mitgetrunken ;_;

Ich werde von Spinnen und Insekten belagert ;_; Hilfä!
 

Warnungen: Sinnlose Gewalt im Überfluss ... Die Vergangenheit von Reno ist meinem Hirn entsprungen, wahrscheinlich war eigentlich alles ganz anders ;). Und was die kleinen Details über Cloud angeht die ich ihm da andichte: alles erfunden. Sollte es doch dafür Ansätze im Spiel geben so war das nicht "geplant" (ich plane doch eh nie was Oo)
 

Ok, dann schmeißen wir die zwei Schnuffels mal in die Pampa und schauen zu, wie sie übereinander herfallen ;) *schnurr*
 

Kapitel 3
 

Die Woche Nichtstun verging schneller als mir lieb war und ehe ich mich versah, saß ich auf dem schaukelnden Rücken von einem meiner gefiederten Freunde.

Die Satteltaschen waren vollgepackt mit allerhand nützlichem Zeug wie Konserven, Schlafsäcken und Verbandsmaterial (seltsamerweise davon ziemlich viel).

Bei dem ganzen Reisegepäck viel mir jedoch eines auf.

"Wo hast du denn dein Schwert?" fragte ich etwas unsicher.

Und warum hatte er seine Soldieruniform nicht mehr an?

"Das hier ist eine andere Geschichte." murmelte er in Gedanken. "Außerdem war es Zeit, Zack seine Sachen wiederzugeben."

Und womit wollte er sich dann bitte verteidigen? Als hätte er meine Frage gehört hielt er mir eine von diesen edlen Designerschusswaffen unter die Nase. "Ich hoffe zwar, so wenig Gebrauch wie möglich davon zu machen, aber man kann nie wissen.
 

Cloud Strife neigte anscheinend zu Untertreibungen. Dass er mit dem Satz, er könne nicht dafür garantieren nicht durch makoverseuchtes Gebiet zu gehen ausdrücken wollte, dass er NACH MIDGAR wollte sorgte dafür, dass ich in Zukunft immer noch mal GENAU nachfragte.

Seid nun fast zwei Wochen waren wir gemeinsam unterwegs. Gemeinsam klingt vielleicht nach schönen Abenden an Lagerfeuern und sentimentalen Gesprächen über die Sterne, aber bisher hatten wir ungefähr so viele Worte gewechselt wie in der Zeit, in der wir uns nicht kannten.

Er redete mehr mit seinen Chocobo, den er scheinbar als viel nützlicher ansah als meine Wenigkeit. Wir hatten das Midgar Areal erreicht und im Nachhinein war ich froh, so viele von diesen Makotabletten geschluckt zu haben. Überall lagen halbverweste Leichen von kläglich verendeten Tieren und Menschen herum, der Gestank war kaum zum Aushalten.

Vor uns ragten die Ruinen von Midgar gespenstisch aus dem Boden.

Auf einer kleinen Anhöhe machten wir Rast und anders als an den Abenden zuvor legte sich Cloud genau neben mich.

Ich wusste, dass das überhaupt nichts mit Vertrauen zu tun hatte, im Gegenteil: Er wollte mich im Auge behalten weil er fürchtete, ich könnte mich angesichts der nun offensichtlichen Situation aus dem Staub machen.

Recht hatte er! Ich wäre am liebsten aufgesprungen und davongerannt. Die Stadt machte mir Angst und das tiefe Brummen des Lebensstroms ließ es mir kalt über den Rücken laufen.

Dieser Ort war leblos und ich konnte mich nicht daran erinnern, je eine bedrückendere Situation durchlebt zu haben.

Ich war eingeklemmt zwischen den beiden Chocobos und Cloud, aber es war schön, in all dieser Ausgestorbenheit Lebendiges um sich zu haben - sei es nun Psycho oder Vogel.

Nach einigen Überlegungen stellte ich fest, dass ich noch nie so dicht neben einem anderen Menschen geschlafen hatte.

Weder als Turk - noch in der Zeit davor.

Frustrierenderweise erinnerte mich das daran, dass ich nicht gerade ein ausgeprägtes Liebesleben gehabt hatte - und wie es aussah auch nie haben würde. Ich machte mir keine allzu großen Hoffnungen, den morgigen Tag zu überleben. Aber was soll's. Dann kehre ich halt zum Planeten zurück - vielleicht werde ich als Fichte wiedergeboren. Oder als Kaktus.

Wie vermehren sich Kakteen eigentlich?

"Schlaf endlich" knurrte Cloud mich an, nachdem ich mich zum x-ten male auf die andere Seite gewälzt hatte.

"Versuche ich doch."

"Dann versuch das gefälligst leiser."

"Geht nicht. Ich denke nach."

Cloud seufzte, drehte mir den Rücken zu und schwieg.

Er würde heute Nacht nicht schlafen, dessen war ich mir bewusst. Dass er das in den anderen Nächten auch nicht getan hatte, versuchte er zu vertuschen - aber ganz so dumm war ich dann doch nicht.

Ich hatte ihn unauffällig beobachtet, wie er stundenlang in die Ferne starrte, ohne sich zu bewegen.

Egal wie sehr ich mich bemühte - ich war absolut nicht müde.

Also startete ich einen erneuten Versuch, mich mit ihm zu unterhalten.

"Was genau machen wir hier eigentlich?"

Cloud drehte sich wieder zu mir um und starrte mich mit seinen türkisblauen, unheimlichen Augen an.

"Ich suche etwas und ich glaube ich finde es nur in Hojos altem Labor. Wenn ich Glück habe ist es nicht völlig zerstört."

Hojo. Allein der Name reichte, um meinen Magen dazu zu veranlassen einen unangenehmen Salto zu machen.

"Und was soll ich dabei bitteschön machen?"

"Ich habe bereits versucht einige der Shinra Server in Midgar zu reaktivieren. Strom haben sie, funktionieren müssten sie theoretisch auch.

Aber die Datenbanken sind komplett verschlüsselt und das übersteigt ein wenig meine Fachkenntnisse auf dem Gebiet. Ich bin kein Hacker...aber du."

Ich seufzte. "Na schön, auf welcher Shinra- Müllkippe aus du herumgewühlt, bis du das über mich rausgefunden hast? Nicht mal Tseng wusste, was ich gemacht habe und dass ich beinahe als Hojos Versuchskaninchen geendet wäre..."

"Ich weiß nicht woher ich es weiß." nuschelte Cloud und senkte verlegen den Blick.

"Ich hatte einen ziemlichen Blackout... und als ich zu mir kam stand ich in einem Geheimarchiv von Shinra."

"Ich wollte das Kapitel eigentlich abschließen und vergessen." knurrte ich.

"Warum?"

"Was soll die dumme Frage? War nicht gerade die angenehmste Kindheit! Du hast ja keine Ahnung. Du hast bei Mama am Rockzipfel gehangen bis du nach Midgar gegangen bist." fauchte ich ihn wütend an.

Hätte ich geahnt worauf das hinauslaufen würde hätte ich das Gespräch niemals angefangen.

"Ich hatte damals nicht sonderlich viel Auswahl: in einem Labor verrecken oder bei Shinra arbeiten...was hättest du gemacht?"

"Du hast dich selbst aufgegeben." warf er mir an den Kopf. Jetzt war es soweit. Ich war wütend und all das, was ich vergessen wollte war wieder ekelig präsent. Es war mir scheißegal dass er ein Mako-Psychomonster war, um einiges stärker und schneller als ich - ich hatte genug.

Bei mir war eine Sicherung durchgebrannt, die meine lässige Fassade zum Einsturz brachte.

Ohne zu wissen, was genau ich tat rannte ich los, rannte ohne darauf zu achten wohin.

Die Landschaft verschwamm zu einem einzigen grauen Brei und das einzige, was ich noch bewusst wahrnahm war die Tatsache, dass Cloud sich nicht die Mühe machte und mich verfolgte. Um so besser - oder?
 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich wieder neben dem Chocobo. Die Mittagssonne stand am Himmel und ich fühlte mich hundeelend.

Mein Brustkorb fühlte sich an, als hätte ein Sushikoch darauf das Gemüse klein geschnitten, als ich vorsichtig meine Jacke auszog, merkte ich, dass ich mit der Vermutung gar nicht mal so falsch gelegen haben konnte. Zwar hatte jemand - anscheinend Cloud - die Wunde verbunden, aber ich konnte riesige Kratzspuren durchschimmern sehen.

Ich sank wieder zurück und stöhnte auf. Das tat verdammt weh.

Nachdem ich eine halbwegs angenehme Position gefunden hatte, hielt ich Ausschau nach Cloud. Er war anscheinend nicht da.

Klasse, und was, wenn jetzt irgendein Riesenmonstervieh ankam und mich angriff?

War ihm das denn so egal?

Bestimmt. Bestimmt war ihm eigentlich egal was mit mir war. Immerhin war ich der Idiot gewesen, der wegrennen wollte.

Ich fasste vorsichtig an meine Stirn. Wie ein Kleinkind hatte ich mich benommen! Ich Idiot.

Und alles nur...weil er auch noch verdammt Recht hatte. Ich hatte mich damals wirklich aufgegeben.

Ich musste an die anderen denken, die sich geweigert hatten - ich hatte sie nie wieder gesehen.
 

Es war langweilig nur dazuliegen, also beschloss ich noch ein bisschen zu schlafen.

Aus dem bisschen war anscheinend ziemlich viel Zeit geworden, als ich das nächste mal aufwachte, war es bereits wieder dunkel und Cloud lag wieder neben mir und starrte mich an.

Schuldbewusst senkte ich den Blick - aber er sagte nichts.

Er schwieg und starrte, ich schwieg und starrte. Die Situation kam mir dumm vor, aber ich traute mich nicht, etwas zu sagen.

Beim letzten Mal war das übel in die Hose gegangen.

Nach einiger Zeit stand Cloud auf, wühlte in den Satteltaschen des Chocobos und holte frische Verbände.

Kommentarlos half er mir mich aufzusetzen und wechselte den Verband.

Ich betrachtete die Wunde und mir wurde mulmig dabei. Was auch immer sich da auf meinem Brustkorb verewigt hatte - ich wollte ihm nicht noch mal begegnen.

"Danke." murmelte ich kleinlaut, als Cloud fertig war und die alten Verbände wegräumte.

Ich bekam keine Antwort.

Er legte sich wieder hin und nach einiger Zeit bemerkte ich, dass er schlief - und nicht gerade angenehme Träume zu haben schien.

Er jammerte auf, und wälzte sich von einer Seite auf die andere. Sollte ich ihn wecken?

Nein, wohl eher nicht. Er war eh schon wütend genug, da musste ich ihn nicht noch provozieren.

Vielleicht waren seine Träume ja gar nicht so übel wie ich das interpretierte. Außerdem - ich hatte ihn schon tagsüber am Hals - oder er mich - da musste ich mir nicht noch die Nächte um die Ohren schlagen.

Ich drehte ihm den Rücken zu und versuchte zu schlafen - was mir allerdings einfach nicht gelingen wollte. Clouds Albträume schienen nicht gerade harmloser Natur zu sein.

Immer wieder flüsterte er im Schlaf etwas, flehte jemanden an, ihn in Ruhe zu lassen.

Plötzlich klammerte er sich an mir fest und weinte, und unter dem Geschluchze konnte ich heraushören. dass er anscheinend wieder den Moment durchlebte, in dem Aeris starb...

Wenn das jede Nacht so ging, war es kein Wunder, dass er versuchte wach zu bleiben.

Er drückte mich immer fester und kam dabei auch meine Verletzung gefährlich nahe. So sehr ich auch versuchte die Zähne zusammen zu beißen und abzuwarten- es tat höllisch weh - außerdem war die Situation in vielfacher Hinsicht unheimlich.

Körperliche Nähe war mir nicht nur völlig fremd sondern in diesem Augenblick auch äußerst unangehm.

"Hey!" fauchte ich ihn an. "Wach auf!"

Vorsichtig versuchte ich ihn wegzudrücken. "Aufwachen! Los!"

Endlich schlug er die Augen auf, versuchte einen Moment zu realisieren wo er war - und als er bemerkte, dass er gerade dabei war, mir zu umarmen, sprang er hastig auf und ging auf Abstand.

Er atmete schnell und ein dünner Schweißfilm glänze auf seiner Stirn.

Ich hingegen versuchte die Situation so gelassen wie möglich aufzunehmen.

Langsam beruhigte sich Cloud wieder, ließ sich dann wieder neben mir nieder und drehte mir kommentarlos den Rücken zu. Vielleicht hoffte er, ich wäre höflich genug und würde meine Neugier zurückstecken.

Pech für ihn: meine Spürnase meldete sich zu Wort. Das hatte sie jahrelang nicht mehr getan - oder nur sehr träge und nicht wirklich interessiert.

Jetzt jedoch war ich hellwach und würde nicht eher zur Ruhe kommen, bis nicht wenigstens ein bisschen Licht in dieses Chaos gefallen war.

Ich räusperte mich und versucht Clouds Aufmerksamkeit zu gewinnen - und war überrascht: denn - auch, wenn er es zu verstecken versuchte: er weinte.

Ich zähle nicht unbedingt zu den Menschen, die heulende Männer als Memmen und Weicheier ansahen - dafür tat ich es selbst viel zu oft. Aber bei ihm war das schon etwas anderes.

Es war eine Gefühlsregung die Clouds andauernde Gleichgültigkeit plötzlich in sich zusammenbröckeln ließ.

Ok, er verheult ich ratlos. Die besten Startbedingungen für eine echte Männerfreundschaft - aber halt, musste man dafür nicht auch noch besoffen sein?
 

"Mal mit jemandem darüber geredet?" fragte ich und versuchte möglichst diese beeindruckende "Arztsachlichkeit" hinzubekommen. Rauchen Sie? Nehmen Sie irgendwelche Medikamente zu sich? Konsumieren Sie Bewusstseinsverändernde Drogen? Sind Sie ein überspannter, schizophrener, suizidgefährdeter Makozombiepsychopath?

Er schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe ...Lange mit niemandem mehr geredet."

"Solltest du vielleicht mal tun."

"Du aber auch." gab er knapp zurück.

"Hey, rede ICH vielleicht im Schlaf?" keifte ich eingeschnappt.

"Ja allerdings."

Ich fuhr auf. "Was? Aber ich...Und...worüber rede ich so?"

"Anscheinend über das, was du vorgibst so toll verdrängt zu haben."

Das durfte doch alles nicht wahr sein! Nein, ich ließ mich heute nicht in die Ecke drängen.

"Hör auf auszuweichen. Immerhin fange ich nicht an im Schlaf herumzuheulen und fremde Leute zu betatschen."

"Ich habe dich nicht...*betatscht*" knurrte er mich an.

"Doch hast du. Na sag schon, für wen hast du mich gehalten? Für dein Tifamäuschen? Oder gar für die hübsche Aeris?"

Äh - doof. Fehler, Fehler! Rückgängig machen! Spiel laden!

Zu spät, Game Over! Klein Reno hat ordentlich was in die Fresse bekommen!

Hastig wühlte ich nach einem Taschentuch und drückte es gegen meine stark blutende Nase.

Da hatte ich wohl gerade ordentlich Salz in eine Wunde gekippt. Etwas zuviel auf einmal...

Was seinen Karnevalsverein von Freunden anging schien er ziemlich geladen zu sein. Da viel mir plötzlich wieder die Begegnung mit Cid ein.

Ich sollte zwar lieber meine Schnauze halten, solange sie noch aus einem Stück bestand, aber mein Mundwerk verselbstständigte sich auf magische Weise.

"Was ist eigentlich mit deinen Avalanchekumpanen, großer Häuptling? Ehe-Krach gehabt?"

Das Leben war Scheiße. Warum gab es keine Quicksave - Funktion? Vor jedem Cloud-Gespräch einmal abspeichern, nur so zur Sicherheit.

Er war aufgesprungen und übersah, dass ich eh schon vollkommen lädiert war. Allerdings dämmerte ihm das, als ich nach ein paar Schlägen und Tritten seinerseits zusammenklappte.

Gewalt war eben doch eine Lösung. Die dicke Frau aus dem Kindergarten hatte Unrecht!

Ich hielt schützend die Hände vor mein Gesicht und jammerte und wimmerte kläglich. Mir tat so gut wie alles weh : nicht nur der Schnitt auf meiner Brust, und meine Nase die- so vermutete ich jedenfalls - angeknackst war, nicht nur die zahlreichen Schrammen und blauen Flecke, mein Magen in den er gerade seine Faust hineinzurammen für sinnvoll hielt - auch mein Ego hatte gerade ordentlich einen Sprung bekommen. Vorbei war's mit der Würde - was soll's - mein Image war sowieso ruiniert.

Langsam legte sich Mr. Strifes geistige Abstinenz. Er ließ die Fäuste sinken und starrte mich wieder nur an.

"Was weißt du von den anderen?" fragte er plötzlich betont ruhig.

Ich kroch in eine halbwegs sitzende Position. "Nichts. Sie suchen nach dir. Haben in Gold Saucer nach dir gefragt." schniefte ich.

"Hast du ihnen gesagt wo ich bin?"

Ich schüttelte den Kopf und presste das Taschentuch erneut auf meine Nase. Wenn das vorbei war würde ich jemanden verklagen! Jawohl!

"Woher sollte ich das auch wissen?" entschuldigte ich mich. Dass ich Cid angeflunkert hatte, ließ ich lieber außen vor.

"Gut."

"Gut? Hey...Was...?" Seid wann fand er es denn gut, dass... Also hatte Avalanche anscheinend wirklich so eine Art Ehestreit hinter sich.

Cloud stand plötzlich wieder vor mir und reichte mir ein frisches Taschentuch. "Tut mir leid."

"Was?" knurrte ich und verfluchte meine immer noch blutende Nase.

"Keine Ahnung. Dass ich dich geschlagen habe vielleicht. Dass ich dich falsch einschätze - dass ich dich umarmt habe....Was willst du hören?"

"Am besten gar nichts." antwortete ich. Der Mann war einfach schizophren. Von einer Minute auf die andere vollkommen ausgewechselt.

Vielleicht hätte ich Cid die Wahrheit sagen sollen und mich anschließend von einem Morbol fressen lassen sollen.

Das war bestimm um einiges angenehmer als dauernd von einem gewissen Jemand getreten, geschlagen und vor allem angeschwiegen zu werden.

"Es war Aeris." sagte er plötzlich.

Ich starrte ihn einen Augenblick perplex an.

"Ich habe dich vorhin für Aeris gehalten." Dann drehte er sich um, schlurfte davon und ließ sich etwas entfernt von unserem Lager auf einem Felsen nieder und starrte gen Midgar.

Dass ich jetzt weglaufen würde schien ihm wohl sehr unrealistisch. Immerhin konnte ich mich nicht mehr auf den Beinen halten.

Ich kroch zurück zu meinem Schlafsack und kuschelte mich darin ein.

Der Chocobo neben mir blickte mich einen Augenblick müde und desinteressiert an, gab ein leises "Wark" von sich und schloss die Augen. Recht hatte er. Wark.
 

Am nächsten Morgen gab es nicht nur frischen Kaffee, anscheinend war Cloud bis nach Kalm gelaufen und hatte sogar Brötchen geholt - wahrscheinlich um mich versöhnlich zu stimmen.

Und es gelang. Ich hatte schon so lange kein echtes Frühstück mehr gehabt, dass ich vor Freude glänzende Augen bekam - hoffentlich bekam mein Gegenüber das nicht mit.

Wäre nicht das gigantische Trümmerfeld vor uns gewesen, man hätte fast glauben können, wir würde ein gemütliches Picknick veranstalten.

"Ich hoffe ich schmeiße dir nicht deinen Zeitplan durcheinander..."begann ich vorsichtig ein Gespräch. Immerhin hatte ich fast zwei Tage halbtot herumgelegen und ihn aufgehalten. Welcher von den Clouds würde mir jetzt antworten?

"Nein. Ich habe gar keinen Zeitplan. Im Grunde genommen ist es egal, Midgar läuft uns nicht davon."

Naja, vielleicht doch? Bei all dem wirren Zeug was passierte, traute ich dem Trümmerfeld durchaus zu, plötzlich kleine Beinchen auszufahren und davonzutrippeln.

"Darf ich fragen, was du dir eigentlich erhoffst zu finden ...davon hast du bisher nichts erwähnt...- oder ist mein Gesundheitszustand dadurch ernsthaft gefährdet?"

Ich erntete einen verstörten Blick. "Ich sagte doch es tut mir leid. Ich weiß auch nicht warum ich dich geschlagen habe..."

Das war mir jetzt zu hoch. Sollte er seine Schizophrenie gefälligst mit sich selbst ausdiskutieren.

"Was ich suche...sind....Antworten auf... einige eher persönliche Dinge." murmelte er zögerlich.

"Die da wären?"

"Ich glaube kaum, dass dich das etwas angeht."

Ich seufzte theatralisch. "Na schön, es ist ja auch nichts dabei sein Leben aufs Spiel zu setzen für jemanden, der einen andauernd vermöbelt...und es ist auch nichts dabei keine Hintergrundinformationen zu haben, die einem vielleicht die Augen öffnen um eine gewisse Notwenidgkeit in der Herummärtyrerei zu sehen!"

Cloud rollte genervt mir den Augen.

"Es geht um meinen Vater. Jetzt zufrieden?"

"Äh. Aber ich dachte du kennst ihn gar nicht...."

"Eben... ich muss etwas über ihn herausfinden."

"Und suchen wir sonst vielleicht noch etwas?" fragte ich spitz. "Ich meine irgendwas dem Allgemeinwohl dienendes ...Weltrettendes?"

"Nein. Es geht nur um diese eine Information die ich brauche."

"Du bist ein echter Motivationsblocker." knurrte ich. "Ich dachte wir tun irgendwas Heldenhaftes."

"Vielleicht willst du ja auch etwas herausfinden ...über deine Eltern."

Ich schnappte nach Luft. "NEIN." Ich hatte keine Eltern...Ok, natürlich hatte ich welche, Eltern waren quasi ein kleines Übel was man für seine Existenz auf sich nehmen musste.

Aber ich hatte meine Eltern nie wirklich kennen gelernt. Und auch nie gebraucht. Wer schnelle Beine, flinke Hände und einen einigermaßen funktionierenden Verstand hatte, brauchte auch keine Eltern.

Trotzdem musste ich zugeben, dass mich sein Angebot reizte, vielleicht war ich ja so was wie der verschollene Graf von Kalm oder so. Vielleicht aber auch nur Sohn eines Fliesenlegers.

Würde es etwas an mir ändern, wenn ich wüsste wer sie waren? Oder vielleicht noch sind?

Es war doch möglich, dass sie noch lebten - immerhin haben sie das noch getan, als sie mich in dieses halbverfallene Waisenhaus gesteckt hatten.

"Naja...vielleicht doch." murrte ich schließlich kleinlaut.

Ein Blick auf Cloud ließ dann meine Kinnlade nach unten sausen. Der Makozombie lächelte.

Das machte mir jetzt irgendwie Angst.

"WAS? Bin ich denn so unterhaltsam?"

Er lachte leise auf. "Allerdings."

Ich zog eine Schmollschnute, die anscheinend noch viel unterhaltsamer war.

Das war doch echt das letzte!

Ich knabberte beleidigt an meinem Brötchen herum und versuchte Clouds Blicken auszuweichen.
 

Gut zwei Stunden später kletterten wir gerade am Stadtrand von Midgar herum. Ich sah vertraute Gebäude, die bei mir ein mulmiges Gefühl hinterließen. Ich kam vorbei an meiner alten Stammkneipe - die unter Trümmern des Shinra Towers halb begraben lag.

"Wie viel ist von Hojos Labor überhaupt noch übrig? Das lag doch im Shinra Tower und der ist doch...du weißt schon...Krawumms!"

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass er all seine Forschungen im Tower gemacht hat. Er hat Shinra mindestens so wenig vertraut wie Shinra ihm. Gar nicht."

War einleuchtend.

"Und woher weißt du das schon wieder? Auch einfach so?"

Ich erntete schon wieder so einen Blick, bei dem ich vorsichtshalber einen Schritt nach hinten wich. Cloud schien das ebenfalls zu bemerken und drehte sich hastig um.

"Ich hab Reeve gefragt. Immerhin musste er das Labor damals entwerfen..."

Den weiteren Weg über schwiegen wir. Als wir an der großen, schweren Metalltür von Sektor 7 vorbeiliefen, blickte ich stumm und beschämt zu Boden. Immerhin war ich der jenige gewesen, der für das ganze Schlamassel verantwortlich gewesen war.

Gottseidank war damals das Gebiet noch rechtzeitig evakuiert worden, aber nachdem was ich gehört hatte, sind einige von Clouds Freunden dabei gestorben.

Er ging nicht näher darauf ein, sondern bog zum Wall- Markt ab. "Wir müssen auf die Platte." erklärte er mir kurz und begann dann, sich über Schutt, Kabel und alte Rohre einen Weg nach oben zu bahnen.

Ich versuchte so gut zu folgen, wie es ging. Allerdings brannte meine Verletzung bei jeder Bewegung.

Eine Pause hätte ich dringend gebraucht, aber zum einen befand ich mich gerade in schwindelnder Höhe, zum anderen war es mir peinlich, ihn schon wieder aufzuhalten.

Mit jedem Höhenmeter wurde ich unkonzentrierter, und schließlich passierte, was ich schon seid einiger Zeit vorausgeahnt hatte: Ich erwischte ein marodes Rohr, meine Füße fand keinen Halt - und ich stürzte in die Tiefe.
 

Kommentar:

Hm ja, Reno ist ganz schön verbeult ...aber er ist ja auch so n Trottelchen mit großer Klappe ^^v

Um die Spannung zu erhöhen müsste ich mit Kapitel 4 jetzt eigentlich n halbes Jahr warten, oder? ;) - aber ich habe grade eine echt gute Schreibphase *.* Und die nutze ich solange ich noch kann.

Ach ja, ich hab VIERMAL statt Midgar Modgar geschrieben und einen "Gold Sauger" hatte ich auch mal -.-v Obwohl so ein Ding bestimmt praktisch wäre ^^ *gold saug* XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nokio
2011-09-26T19:21:44+00:00 26.09.2011 21:21
>Äh - doof. Fehler, Fehler! Rückgängig machen! Spiel laden!
Zu spät, Game Over! Klein Reno hat ordentlich was in die Fresse bekommen!<

Das war einfach nur geil XD
Das erste Kapi war am Anfang sehr nerig,bis man endlich wusste wer das Vögelchen war. <.< aber mir gefallen die tollen Kommentare bzw Gedankegänge ;)
Von:  VonArrcross
2009-09-26T15:32:56+00:00 26.09.2009 17:32
Eigentlich wollte ich direkt Kapi 4 lesen, aber diese 0...
Das geht doch nicht, so ein schönes Kapi und kein einziger Kommentar? *not*
Aber hey, du hast am Anfang des Kapis erwähnt, dass sie übereinander herfallen würden... Oder so. Hm... Wobei... *an Cloud denk* Nagut, kann man gelten lassen. *zu Kapitel 4 hüpf*


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