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No Title

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Keiner interessierte sich für das kleine Lappenbündel, das zwischen den schwarzen Mülltonnen lag. Wieso denn auch? Es war ja nichts anders als ein paar schmutziger, stinkiger Lappen. Sie zitterten nicht und schrieen nicht um Hilfe, sie lenkten die Aufmerksamkeit auch nicht auf eine andere Weise auf sich. Nur einem guten Beobachter - oder jemandem, der nicht in eile war, also keinem - konnte nach längerer Zeit auffallen, dass etwas mit diesen alten Lappen nicht in Ordnung war. Herumziehende Köter klemmten die Schwänze zwischen die Beine und verschwanden winselnd, dreckige Straßenkatzen fauchten sie an, wagten es aber nicht, näher ran zu gehen. Und Ratten flüchteten beinahe wie inn Panik, wenn sie es witterten. Und die Luft drumrum schien leicht zu flimmern.

Nein, keiner bemerkte das schmutzige, alte Lappenhäufchen, außer einem jungen namens Paul Jeremy Nooman. Dieser saß auf einer Treppe in seine Lieblingsjeans und eine leichte Stoffweste gekleidet und sah zu, wie die Leute vorbeigingen. Es gab ihm das Gefühl der Unabhängigkeit. Zwischen all den Menschen, die kamen und gingen, und einen schmutzigen alten Lumpenbündel nicht bemerkten, weill sie in größter Eile waren, ihr Leben zu verschwenden. Er war einer der Wenigen, die sich dem unnatürlichen Lauf der Dinge in NY widersetzte. Er war etwas besonders. Es war ein wirklich tolles Gefühl. Nun, besonderen Leuten passieren leider oft sonderbare Dinge, deshalb sah Paul natürlich die graue, so unauffälige Stofftetzen sofort. Und er sah nicht ein, warum er nicht herausfinden sollte, warum sich die Tiere in ihrer Nähe so seltsam verhielten. Er war nicht mal besonders neugierig... aber das Ding, was immer es wirklich war (seine Phantasie ließ es etwas so gewöhnliches werden wie alte, vergammelte Essensreste oder auch etwas viel bedeutenderes, zum Beispiel die Wiedergeburt Christus'.) zog ihn wie ein Magnet an. Er hielt ausschau nach einer Lücke in der Menschenmenge, erspähte sie und lief geschickt zwischen den Menschen und verschiedenen Fahrzeugen ,die in einem schrecklichen New-York-Stau standen. Eigentlich war es anders, dachte er, sie waren der Stau. Aber es war ja nicht so wichtig. Wichtig war jetzt, dass er unbedingt sehen wollte, was sich unter diesen schmutzigen Stofffetzen befand.

Ehe er die kleine Seitenstraße erreichte stieß er mit jemandem zusammen. Die Person klammerte sich an einer anderen fest, und sie fielen beide hin. Für einen Augenblick schien es, als ob dieses kleine Mißgeschick eine Kettenreaktion auslösen würde, dass die nächste Person nach einer anderen greifen würde, und so weiter... aber das tat sie nicht, sie fielen einfach hin, standen auf, entschuldigten sich gleichzeitig. Sie verschwanden in der Menschenmenge, und Paul Jeremy fragte sich, was er hier eigentlich zu suchen hatte. Auf diese Frage fand er keine Antwort, daher überquerte er die Straße noch mal und ging nach hause.
 

Eine Ratte lief an dem Lappenhaufen vorbei. Schmerz verteilte sich an ihrer rechten Seite wie ein Netz aus winzigem Stacheldraht. Sie wurde zu den Stofffetzen gezerrt, versuchte, zu entkommen, aber ihre Kraft schwand langsam. Sie hinterließ eine winzige Blutspur auf dem Boden.
 

Er fragte sich, wo zum Teufel er eigentlich war. Er wusste nur, wie er aus dem Fenster sprang, auf einer Mülltonne landete und dann wieder sprang, um großen Glassplittern auszuweichen. Und wie er dieses Summen hörte. Doch dann wurde alles schwarz. Er befand sich in einerm dunklen Raum. Als er versucht hatte, einen Schritt nach vorne zu gehen stieß er das Bein gegen eine Wand. Er fluchte leise, betastete dann die Wand. Vorsichtig, langsam ging er an ihr entlang, gelegentlich ein "Hey! Kann mich jemand hören?" oder "Wo bin ich hier, gottverdammt?" in den Raum rufend. Er nahm an, dass er früher oder später eine Tür finden würde, wenn er an der Wand entlangging . Völlig logisch - aber in diesem Fall auch völlig falsch. Dieser Raum hatte nur einen Eingang, rausgehen konnte man nicht.

Er beschleunigte ein wenig, er glaubte, hinter sich ein Knurren zu hören. Langsam wuchs seine Angst, und nahm der Verwirrung ihren Platz. Plötzlich griffen seine Hände ins Leere, obwohl er erwartet hatte, eine Wand zu berühren. Eine Kurve, so einfach war das, aber trotzdem hatte er das Gefühl, zu fallen. Und den Fallschirm hatte ich zu hause vergessen, dachte er, ich Trottel, ich. Er ging weiter, betastete die Wand und hatte immer noch das Gefühl, als ob etwas hinter ihm wäre und knurren würde.

Wieder stieß er mit dem rechten Bein gegen eine Wand. Sie stand in einem Winkel von ungefähr fünfunddreizig Grad zu der anderen, und er musste nun zurückgehen. Er drahte sich um und blickte in zwei grüne Augen, die in der Dunkelheit glühten. Ein leises Summen ertönte, gefolgt von einem lauten Knurren.
 

To be continued



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2002-02-26T20:38:49+00:00 26.02.2002 21:38
Hm... hört sich interessant an, aber das ist nicht aus FS, oder? to be continued.. gut! Dann werde ich warten. Aber ich kannte ziemlich viel von den Sachen nicht. Das hier und die letten Eintragungen von FS auch nicht.
*knull* bis denne


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