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The Vision of Escaflowne

von

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Zurück nach Gaia

Einige Jahre waren durchs Land gezogen, seit sie auf die Erde zurück gekehrt war. Die Erinnerungen waren jedoch geblieben. Erinnerungen an den buschigen Schwanz und die Katzenohren von Merle, die sie mehr als einmal zur Weißglut getrieben hatte; das anmutige Gesicht von Ritter Allen, seine präzise Kampfweise, welche sie mehr als einmal bewundern konnte; das bildhübsche Gesicht von Millerna, die anfangs gegen sie intrigierte, aber letztendlich zu ihrer besten Freundin wurde; und Van.

Ihre Liebe zu ihm hatte mit keinen Tag nachgelassen – im Gegenteil. Sie hatte das Gefühl, dass sie immer weiter wuchs.

„Van…“

Tränen füllten ihre Augen und sie umklammerte fest ihr Kissen. Der Abschied war ihr nicht leicht gefallen und die Trennung nagte an ihr. Hitomi war es schwer gefallen, sich in ihrer Welt wieder zu Recht zu finden. In der Schule war es ihr schwer gefallen, sich zu konzentrieren. Nur mit Yukaris Hilfe hatte sie es geschafft, ihren Abschluss zu meistern.

Sie war es auch, die als einzige zu ihr durchdringen konnte und sie hin und wieder abzulenken.

„Wieso schaffe ich es nicht, zu dir zu gelangen?“

Schon oft hatte Hitomi versucht, auf Gaia zurück zu kehren – jedoch ohne Erfolg. Ohne ihren Anhänger schien es ihr nicht möglich zu sein.

„Hitomi!“, erklang die Stimme ihrer Mutter. „Hitomi, du hast Besuch.“

Verwunderung lag in ihrem Blick, als sie den Kopf hob, den sie zuvor im Kissen vergraben hatte. Ein kleiner Funken Hoffnung flammte in ihr auf, in den grünen Augen blitzte es kurz. Konnte das Van sein? War er vielleicht gekommen, um sie zu holen?

Eilig sprang sie aus ihrem Bett, um nach unten zu spurten.

„Van!“, rief sie erfreut heraus, ehe sie zur Tür blickte.

Den besorgnisvollen Blick ihrer Mutter und Yukaris trafen sie.

„Yukari…“, flüsterte sie.

Die beiden Frauen tauschten einen vielsagenden Blick aus. Schon häufig hatte Hitomi nach diesem ominösen Van geschrien. Hin und wieder auch mitten in der Nacht, als sie scheinbar aus einem schlimmen Albtraum erwachte.

„Yukari wollte dich abholen und mit dir Eis essen gehen.“, klärte ihre Mutter die Situation auf.

Hitomi senkte den Kopf.

„Komm schon, das wird bestimmt lustig.“

Mit ihrem sonnigen Gemüt ging sie auf ihre Freundin zu und hakte sich bei ihr ein.

„Schlimm, wenn uns Amano begleitet? Ich kann ihm auch absagen.“

„Nein, nein… Das ist schon okay.“, wiedersprach Hitomi und versuchte einigermaßen erfreut zu klingen.

Ihrer Stimme und ihren Augen wollte das jedoch nicht ganz gelingen.
 

In der Stadt plätscherten die Geräusche wie ein Bach um die Ohren der Passanten. Auch Yukari plapperte unentwegt vor sich hin: „Kannst du dich erinnern, als wir als Kinder am Teich spielen waren und die Frösche fangen wollten?“

„Hey, verallgemeinere das bitte nicht. Du wolltest unbedingt diese dicke Kröte fangen und bist ihr dann grazil hinterher gesprungen und im Teich gelandet.“, erwiderte Hitomi lachend.

„Naja… Mein Hintern in die Höhe und mein Gesicht schön im Matsch. Meine Mutter hat getobt, als ich nach Hause kam.“, erzählte sie fröhlich weiter.

„Ja, und unsere Mitschüler haben dich eine ganze Woche damit aufgezogen.“, pflichtete Hitomi bei.

Die beiden Mädchen blieben vor der Eisdiele stehen und brachen in schallendem Gelächter aus. Die Frosch-Anekdote, wie die beiden sie nannte, sorgte immer für heitere Stimmung bei den beiden. Hitomis trübe Gedanken waren wie weggeblasen, wofür sich Yukari insgeheim auf die Schulter klopfte.

Sie hatte erkannt, dass Erinnerungen aus der Kindheit ihre Freundin nicht an diesen mysteriösen Van erinnerten, deshalb wählte sie oft diese Themen und mied hingegen Gespräche über Leichtathletik oder die letzten Schuljahre. So gelang es ihr, ein herzhaftes Lachen aus Hitomi zu kitzeln und sie glücklich zu sehen.

„Oh, Amano ist schon da.“, wechselte Hitomi das Thema und winkte ihm zu.

„Was?“

Yukari drehte sich suchend um und entdeckte dann ihren Freund. Strahlend lief sie auf ihn zu und begrüßte ihn dann mit einem kurzen Kuss. Sie vermied längere Liebesbeweise, wenn ihre Freundin dabei war.

„Ihr habt aber einen Spaß.“

Hitomi zuckte leicht zusammen. Seine Stimme ließ ihr immer wieder einen leichten Schauder über den Rücken laufen, da sie einen kurzen Moment dachte, dass es Allen war, der zu ihr sprach.

„Wir haben über die Kröten-Anekdote gelacht.“, versuchte sie sich deshalb auf andere Gedanken zu bringen.

„Schon wieder? Darüber habt ihr doch schon neulich geredet.“

Amano warf Yukari einen zweifelnden Blick zu.

„Na und, sie ist und bleibt eben urkomisch, nicht Hitomi?“

Schon häufiger hatte sie ihm erklärt, dass sie nur so zu Hitomi durchdringen und sie erheitern konnte.

„Na, dann erzählt mir sie nochmal, bis uns das Eis gebracht wird.“

Die Mädchen lächelten sich vergnügt an und begannen loszulegen, während sie an einem freien Tisch Platz nahmen.
 

„Köstlich!“, platzte es aus Yukari heraus. „Wie schmeckt deiner, Amano?“

„Sehr gut, möchtest du mal kosten?“

Er füllte seinen Löffel und hielt ihn ihr hin. Genüsslich umschloss Yukari ihn mit ihren Mund.

„Hmm, lecker. Ich hätte mir auch Cookies-Eis bestellen sollen.“, stellte sie fest, während das Eis genüsslich auf ihrer Zunge zu schmelzen begann. „Und deiner Hitomi?“

Sie erhielt jedoch keine Antwort.

„Hitomi?“

Verwundert blickte sie zu ihrer Freundin, die geistesabwesend in ihrem Eisbecher herum stocherte. Hilfesuchend sah sie zu Amano.

„Hitomi, magst du dein Eis nicht?“, sprach er sie daraufhin an.

Sie reagierte und zuckte überrascht zusammen.

„Allen?“

Erneut tauschten Yukari und Amano einen Blick aus. Diesmal einen Besorgten.

„Hitomi, ist alles in Ordnung?“

„Oh!“, meinte sie knapp, als sie bemerkte, dass es nicht Allen war, der sie angesprochen hatte. „Entschuldige, ich musste nur an meine Freunde aus Gaia denken.“

„An was?“, hakte Amano irritiert nach.

Allmählich registrierte Hitomi, wo sie sich hier befand und dass sie sich versprochen hatte.

„Was hat es mit diesem Gaia auf sich und diesen Allen und Van, von dem du dauernd sprichst.“, bohrte Yukari nach. „Du kannst es mir ruhig erzählen.“

Hitomi hatte das Gefühl, dass ihr Herz einen Sprung machte, als ihre beste Freundin Van erwähnte. Sofort stiegen ihr wieder Tränen in die Augen und die Sehnsucht nach ihm überkam sie.

„Ent-entschuldigt mich.“

Abrupt stand sie auf, sodass ihr Stuhl umfiel, was sie jedoch nur vage wahrnahm.

„Es tut mir leid.“

Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg und begann dann zu laufen.

„Hitomi!“, rief Yukari ihr verwundert nach.

„Du solltest ihr folgen.“, riet Amano ihr, worauf sie sich ebenfalls in Bewegung setzte.
 

°Van, bitte… Ich kann nicht mehr ohne dich.°

Hitomi rannte orientierungslos durch die Stadt. Tränen versperrten ihr eine klare Sicht, doch ihre Füße führten sie von ganz allein auf den Sportplatz.

Als sie dies erkannte, blieb sie abrupt stehen.

°Ist das ein Traum oder ist das Wirklichkeit?°

Sie spürte ihr Herz stark gegen ihre Brust hämmern. Das Schicksal schien sie hergebracht zu haben, da war sie sich sicher. Ihre Hände begannen zu zittern.

„Ob, ob es diesmal klappt?“

Sie machte einige Schritte und stand dann direkt auf der Stelle, auf der sie und Van damals von dem geißenden Licht umhüllt wurden. Allmählich hatte sie keine Zweifel mehr, dass ihr es diesmal gelingen würde.

„Bitte, ich will zurück nach Gaia, zurück zu meinen Freunden; zurück zu Van!“

Ihr Schrei überraschte sie selbst.

Sie legte ihre Handflächen wie bei einem Gebet aufeinander und dann geschah es. Der Boden unter ihren Füßen verschwand und ein blaues Licht umhüllte sie.

Hitomi weitete die Augen, überrascht darüber, dass es wirklich klappte.

„Oh nein, Hitomi!“, erklang Yukaris Stimme an ihrem Ohr.

Sie drehte sich in die Richtung ihrer Freundin, während sie spürte, dass die Schwerkraft den Besitz über ihren Körper verlor und sie etwas vom Boden abhob.

„Hitomi!“

Yukari hatte ihr Tempo beschleunigt. Nur noch wenige Meter trennten sie von der blauen Lichtsäule und damit von ihrer besten Freundin. Mit einem Weitsprung versuchte sie diese Meter zu bewältigen.

„Tu das nicht!“, warnte Hitomi sie.

Doch zu spät Yukari umgriff Hitomis Knöchel und wurde ebenfalls in die blaue Lichtsäule hinein gezogen.

Danach wurde es beiden schwarz vor Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-09-02T21:26:05+00:00 02.09.2006 23:26
Geniale FF...einfach nur wunderschön...aber was für ne Trulla habt ihr denn da als Königin an Vans seite gestellt...echt so ne Zicke...und allen Allen als Schwerenöter??
Lach
Aber wie schon gesagt einfach nur supergenial...
Freu mich schon wenn das nächste Kapi hochgeladen ist...
Wird sicherlich noch spannend...
LG Ray
Von: abgemeldet
2004-01-31T09:06:08+00:00 31.01.2004 10:06
Die FF fängt ja schon mal gut an!! Bitte, bitte schnell weiter!!!!


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