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Eissturm

von

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Schmuggler

Schmuggler
 

Bea kauerte dicht an Nya unter dem großen Felsen der ihr Unterschlupf war um ihr wenigstens etwas Wärme geben zu können. Der Sturm war zwar vorüber, doch die Kälte hatte nicht nachgelassen. Immer wieder hoffte und betete Bea dafür, dass jemand sie finden möge. Sie wusste das Nya's letzte Stunden schon begonnen hatten und sie konnte nichts dagegen tun. Ihre Machtlosigkeit und der Verlust ihrer Freundin trieb ihr die Tränen in die Augen und lies sie kalt über ihre Wangen rollen. Nya's Wunde hatte bereits aufgehört zu bluten, da ihr Blut schon gefroren war. Kalt und leblos lag sie in Bea's Armen die nicht wahr haben wollte, dass über ihre blauen Lippen nie wieder ein Wort kommen würde.

Als Carus sie fand, war sie weinend über Nya's Leiche gebeugt und versuchte sie immer wieder wach zu rütteln.

Auch Ohar und Bruder Toniun kamen zu ihnen und der alte Mann versuchte sie zu beruhigen indem er ihr besänftigend die Hand auf die Schulter legte.

"Komm jetzt Bea. Du kannst Nya nicht mehr helfen", sagte er mit ruhiger Stimme und zog Bea langsam von ihrer Freundin weg. Doch die verzweifelte Frau wehte sich gegen Ohar und versuchte ihn mit leichten Schläge von sich weg zu bringen.

"Nein, lasst mich hier. Ihr könnt sie doch nicht da liegen lassen", rief sie mit schwacher Stimme doch ihre Kräfte waren bereits verbraucht. Erschöpft sank sie in Ohar's Arme und schluchzte verzweifelt.

Auch Carus und Bruder Toniun mussten mit den Tränen kämpfen. Die vier hatten Nya während ihrer Reise sehr lieb gewonnen. Das sie nun tot war, berührte jeden der Reisenden.

Ohar versuchte Bea noch etwas zu beruhigen, dann standen sie beide auf und gingen zu den anderen.

"Wie müssen jetzt weiter", meinte Ohar und lief an den beiden vorbei und hinaus in die weiße Landschaft.

"Aber was ist mit Ican? Er wird umkommen, wenn wir ihn hier draußen im Stich lassen", wand Carus ein.

"Wenn wir jetzt nicht gehen, werden wir alle umkommen", erwiderte Bruder Toniun.

"Der Mönch hat recht. Wir können nicht auf ihn warten", stimmte Ohar zu worauf Carus enttäuscht den Kopf sinken ließ und schweigend den anderen folgte.

Allein die Verzweiflung war es, die ihnen Kraft schenkte sich immer weiter durch den Schnee zu kämpfen, ohne ein Ziel in Sicht.

Langsam wurde die Landschaft felsiger und zwischen den hoch aufgetürmten Eisbrocken konnten die vier wenigstens etwas Schutz vor dem erbarmungslos heulenden Wind finden. Des Nachts kauerten sie sich an kleine Felsvorsprünge oder -spalten und sobald die aufgehende Sonne die Spitzen der Eisberge rötlich färbte machten sie sich wieder auf den Weg. Ihre Hoffnung war schon längst versiegt und eigentlich kämpften sie sich nur noch weiter, um nicht das Gefühl zu haben sich der eisigen Landschaft ergeben zu haben die schon bald ihren sicheren Tod bedeuten würde. Kaum noch richteten sie ihren Blick gen Himmel, doch drei Tage nachdem sie dem Schneesturm entkommen waren, erblickte Carus ein fein Rauchwolke die sich zwischen den Felsen nach oben kräuselte. Ein Funken Hoffnung entflammte wieder in den Vieren, denn Rauch bedeutete Feuer und Feuer bedeutete Menschen. Die Erschöpfung wich von ihnen, als währe sie weggefegt worden und eilig liefen sie dem Rauch entgegen. Als sie um ein paar Felsen gelaufen waren, erblickten die vor sich endlich ein kleines Lager, dass sich in einem Kreis aus Eisblöcken befand. Zahlreiche Kisten und Fässer waren überall verstreut und in der Mitte der kleinen Zelte knisterte ein wärmendes Feuer über dem eine Suppe köchelte. Bea war die erste die in den Kreis der Zelte trat und auf des Feuer zu lief. Bald darauf folgten ihr Ohar und Carus und schließlich auch Bruder Toniun. Die drei Männer wärmten sich noch am Feuer und Bea hob neugierig den Deckel des Suppentopfes. Der Inhalt roch süßlich, doch sah die Flüssigkeit, die sich darin befand weniger genießbar aus. Schwarz und zähflüssig kochte sie vor sich ihn und schlug dabei große Blasen die, wenn sie zerplatzten grünen Dampf ausstießen. Skeptisch beäugte Bea das Gebräu und stocherte ein wenig mit dem Metallstab der neben dem Topf hing darin herum.

"Hey! Was macht ihr da", rief ein tiefe Stimme und sowohl Bea als auch Ohar, Carus und Bruder Toniun drehten sich erschrocken in ihre Richtung. Ein unfreundlich aussehender dicker Mann mit kurzem Bart und einem beschlagenen Lederwams kam auf sie zu. In der Hand hielt er einen stachelübersäten Morgenstern, den er gefährlich vor sich her schwang.

"Ihr habt hier nichts zu suchen", ergänzte ein zweiter Mann. Dieser war dürr gebaut und mit einer langen Kette bewaffnet an deren Ende ein bösartig aussehender Hacken befestigt war.

Und noch zwei Gesellen kamen hinter den Felsen hervor einer mit Wurfdolchen bestückt, von denen er einen lässig in die Luft warf und wieder auffing, der andere mit einer großen Axt bewaffnet die er mit beiden Händen kraftvoll vor sich her schwang. Als Ohar seinen Blick über die vier Männer schweifen lies und dann die Kisten und Fässer etwas genauer begutachtete erkannte er das sie in einem Schmugglerlager gelandet waren. Auch Carus bemerkte dies und zog entschlossen sein Schwert. Ohar hatte noch die Holzaxt bei sich und Bea bewaffnete sich mit dem langen Metallstab. Auch Bruder Toniun zog es vor sich eine Waffe zu suchen und griff sich einen großen brennenden Stock aus dem Feuer. Der Anblick der Vier wie sie sich verzweifelt zu verteidigen versuchten, entlockte den Gaunern ein hämisches Lachen. Dann stürmte der Kerl mit dem Morgenstern wild brüllend auf Bruder Toniun zu und lies seine Waffe gefährlich knapp über den Kopf des Mönchen hinweg sausen. Der Mönch duckte sich und rollte sich an dem Angreifer vorbei. Hinter ihm stand er wieder auf und wollte ihm schon seinen Stock auf den Kopf schlagen, doch schon kam die stachelige Kugel wieder angesaust und verfehlte ihn und um Haaresbreite.

Auch der Ganove mit den Wurfdolchen begann eine Angriff auf Bea die verzweifelt versuchte den tückischen Geschossen zu entgehen. Zweien von ihnen konnte sie ausweichen und den dritten wehrte die sogar mit ihrer Eisenstange ab. Bevor der Schmuggler sich wieder bewaffnen konnte, rannte die Frau auf ihn zu und traf den Mann heftig mit der Metallstange am Kinn, worauf dieser ein paar Schritte zurück taumelte. Bea setzte schon erneut zum Schlag an, doch einer der spitzen Dolche des Gauners kam schon wieder hervorgeschnellt und Bea musste sich unter ihm hinweg ducken. Dadurch hatte der Schurke jedoch seine Deckung vernachlässigt und Bea landete einen harten Treffer, indem sie ihren Stab mitten in die Rippen des Dolchwerfers sausen lies. Doch während Bea ihren Angreifer in Schach hielt geriet Ohar in arge Bedrängnis, denn der Axtschwinger teilte heftig Schläge aus und wenn es Ohar gelang eine Treffer zu erzielen schien das dem Fettwanst nicht das geringste auszumachen. Auch Carus erging es nicht besser. Der Gauner verstand es mit der langen Kette umzugehen und ließ sie tänzerisch immer wieder hervor schnellen um Carus Schwert zu umwickeln so das er seinen Angriff nicht ausführen konnte.

Bea ließ ihre ganze Wut und Trauer an dem bemitleidenswerten Ganoven aus und landete so immer wieder harte Treffer bei dem Mann. Schließlich gelang es ihr sogar den Schuft zu Boden zu schlagen so, dass er regungslos liegen blieb. Sie wusste nicht ob er bewusstlos oder tot war, doch sie schlug immer noch auf ihn ein und heiße Tränen flossen ihr über die Augen. Nach einigen Augenblicken brach sie zusammen. Das alles war zu viel für sie.

Auch Ohar gelang es nach langem Kampf seien Gegner zu Boden zuschmettern und als er entwaffnet auf dem Rücken lag schlug er dem Schmuggler die stumpfe Seite seiner Axt ins Gesicht so das bewusstlos wurde. Dann eilte er Carus zu Hilfe der von seinem Gegner sehr in die Enge getrieben wurde. Doch selbst zu zweit waren sie dem Kerl kaum gewachsen, denn es gelang ihm immer wieder ihre Angriffe abzublocken und der spitze Harken am Ende seiner Kette fügte den beiden zahlreiche Wunden zu.

Auch um Bruder Toniun stand es schlecht. Der Mönch konnte zwar dem Morgenstern immer wieder ausweichen, doch lange würde er das nicht mehr durchhalten und der gepanzerte Ganove drängte ihn immer mehr an die Felswand.

Verbissen versuchten Ohar und Carus gegen den Kettenschwinger anzukommen doch es gelang ihnen nicht seiner Herr zu werden. Der Schmuggler lies seine Kette so schnell an den beiden vorbei sausen, dass es unmöglich war sie zu erkennen und ihr auszuweichen. Schließlich landete er bei Carus einen harten Treffer und der ehemalige Ritter ging zu Boden. Dann wand er sie Ohar zu und der alte Mann sah den unheilverkündenden Hacken schon unaufhaltsam auf sich zu sausen, als der Gauner von einer blauleuchtende Kugel aus Eis und Magie von ihm weggeschleudert wurde und gegen die Felsen prallte. Schneller als er sehen konnte zischte etwas an ihm vorbei und bewegte sich auf den Schurken zu. Mit einem einzigen Faustschlag wurde der Mann bewusstlos. Blitzschnell war das Etwas bei Bruder Toniun der mit dem Rücken an der Wand stand und von der Wucht den Morgensterns zerschmettert worden wäre, wenn es den letzten der Schmuggler nicht zu Boden gerissen und festgefroren hätte. Dann nahm es langsam Gestalt an, doch noch ehe es richtig zu erkennen war wurde Ohar schwarz vor Augen.

Ican blickte zu dem Schmuggler hinunter der festgefroren am Boden gefesselt war. Dann jedoch schaute er hinüber zu Bruder Toniun, dem er gerade das Leben gerettete hatte. Der Mönch war immer noch etwas verwirrt, doch er fing sich schnell wieder und musterte Ican streng.

"Und wie willst du das jetzt Ohar erklären?" fragte er.

Ican zuckte mit den Schultern.

"Hoffen wir, das er es vergessen hat, bis er wieder aufwacht", meinte er dann und lief zu dem alten Mann hinüber. Er packte ihn an den Schulter und zog ihn in eines der Zelte, wo er in auf ein Decke legte.

"Leg die anderen auch hier hinein", sagte er dann zu Bruder Toniun und nachdem auch Carus und Bea im Zelt lagen warfen sie die vier Schmuggler in ein anderes und fesselten sie aneinander.

Nach einer Stunde kam Bea wieder zu sich und auch Ohar und Carus erwachten bald darauf.

Zu Ican's großer Erleichterung konnte sich Ohar wirklich nicht mehr an sein Eingreifen in den Kampf erinnern und die drei waren sehr erfreut, das Ican wieder zu ihnen gefunden hatte.

"Du scheinst dich wohl von gar nichts unterkriegen zu lassen", meinte Carus spöttisch und klopfte Ican auf die Schulter.

Gewissermaßen hatten sie Glück gehabt in das Schmugglerlager zukommen, denn nun konnten sie sich etwas ausruhen und neue Kraft tanken. Die vier Schmuggler machten ihnen keinen weiteren Ärger.

Nach fünf Tagen machten sie sich wieder zum Aufbruch bereit. Gestärkt und mit neuem Proviant beladen liefen sie nun weiter in Richtung Halarn. Es war ein Viertagesmarsch bis zu ihrem Ziel und alle waren voller Zuversicht und Hoffnung, auch die letzte Etappe ihrer Reise zu bewältigen.

Auch wenn diese vier Tage kein Zuckerschlecken für die fünf war so entlohnte sie der Anblick der großen Kuppel des Halarn's die am Morgen des fünften Tages vor ihnen zu sehen war doch ihrer Mühen und Ängste. Doch sie trauerten auch um Nya die es nicht mehr bis hierhin geschafft hatte.

Am Abend des fünften Tages standen sie vor dem großen eisernen Tor das zu den unterirdischen Gebäuden des Halarn führte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-05-12T15:39:38+00:00 12.05.2004 17:39
hallo,

ich habe gerade deine story gelesen und sie gefällt mir. aber du hast schon recht rechtschreibfehler hast du schon viele drinnen *fg*.
momentan frage ich mich allerdings wieso ican (hoffe jetzt mein schlechtes namensgedächtnist hat mich nicht betrogen *sweetdrop*) er erst jetzt wieder auftauchte? kommt die erklärung noch? und die andere frage die sich mir stellt (und ganz gerne beeantwortet werden würde) was hat dieses -on am ende seines namens zu bedeuten?
könnte er seine rasse wiederbeleben (also sich mit irgendwem krezen oder so ähnlich) und gibt es dann auch sonnenelfen oder ähnliches.

ich freue mich schon auf die fortsetzung

Koyama^^


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