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Eissturm

von

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Schatten in der Nacht

Schatten in der Nacht
 

Nach etwa zwei Stunden machten sie sich wieder auf den Weg. Um sie herum befanden sich jetzt fast ausschließlich Tannen und Fichten. Ab und zu kamen sie an vereinzelten Findlingen vorbei, die von der eisigen Kälte mit einer glitzernd, weißen Schicht überzogen warne. Bea und Ohar befanden sich nun in der Mitte des Zuges. Carus und Bruder Toniun liefen an vorderster Front und Ican und Nya bildeten das Schlusslicht. Sie liefen bis die Sonne hinter den Gipfeln des Waldes verschwunden waren und die Dunkelheit und Kälte der Nacht sie langsam zu umhüllen begann.

Nach etwa einer halbe Meile schlugen sie ihr Lager unter zwei großen Tannen auf, die vom Wind gebogen waren so, dass es den Anschein hatte, als würden sie sich aufeinander stützen. Ein kleines Feuer wurde entfacht, denn an diesem Abend war es sehr bewölkt. Als das Feuer erlöschen war legten sich die Reisenden nieder um Kraft für den nächsten Tag zu schöpfen. Carus hielt es für unnötig diese Nacht wachen aufzustellen, doch Ohar meinte das es zu gefährlich sei und sie nicht leichtsinnig seinen durften. Er übernahm die erste Wache. Als Ican ihn ablöste meinte er, er habe nichts Außergewöhnliches bemerkt und das Carus vielleicht doch recht hatte. Ican allerdings misstraute dieser trügerischen Ruhe und achtete auf jedes Geräusch.

Der Wind pfiff durch die hohen Tannen und wirbelte den Schnee auf den Hügeln auf, so das er geisterhaft zwischen den Bäumen hindurch schwebte. Die Äste der Bäume ächzten unter der schweren Last und vereinzelt brach ein Zweig unter dem Gewicht des Schnees ab. Ican fand diese Geräusche laut und unnatürlich. Nervös blickte er sich um. Er versucht sich zu beruhigen, doch immer wieder schossen ihm die Bilder seiner Vision durch den Kopf. Er hörte wieder das tiefe Knurren und das Geraschel von Pfoten, die durch den tiefen Schnee hasteten. Er schüttelte diese Gedanken ab, hörte aber immer noch das leise Hecheln und Schnaufen, wie er es schon in seinem Traum gehört hatte. Doch er träumte nicht. Hastig stand er auf, drehte sich herum und sah mehrere flinke Schatten zwischen den Bäumen umher huschen. Angst stieg in ihm auf, seine Nackenhaare sträubten sich und plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Sein Blick wanderte nach oben. Von den zwei fast waagerecht stehenden Bäumen starrten zwei gelb leuchtende Augenpaare zu ihm herab. Ein kehliges Knurren erklang und eine die beiden Gestalten macht sich zum Sprung bereit.

"Wölfe!" rief Ican und kaum hatte er das Wort ausgesprochen, da schoss das erste Tier auch schon auf ihm herab und verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Doch schon sprang der nächste Wolf aus dem nähen Gebüsch heraus und bekam Ican am Mantel zu packen. Dieser wurde unsanft auf den Boden geworfen und rollte sich hastig zur Seite, als der Wolf sich auf ihn stürzen wollte.

Binnen weniger Sekunden waren Ohar und Carus hellwach und wollten Ican zu Hilfe eilen. Doch vier weitere Bestien sprangen aus dem Unterholz und knurrten die beiden böse an.

Während dessen sah sich Ican von drei Wölfen umringt. Dem Angriff des ersten konnte er durch eine schnellen Sprung zur Seite entkommen, der zweite sprang über ihn hinweg und fand sich im Gebüsch wieder und er dritte wurde von ihm während des Sprunges brutal zu Boden geworfen und schlug mit der Schnauze hart auf den eisigen Boden auf.

Inzwischen waren auch Bruder Toniun, Bea und Nay auf den Beinen und versuchten sich mit harten Tritten und Schlägen und verteidigen. Schließlich konnte Bea sich einen großen Stock erkämpfen und warf zwei der Angreifer zu Boden.

Carus hatte einen Dolch aus seiner Tasche gezogen und Ohar hatte sich mit einer kleine Axt bewaffnet. Sie standen Rücken an Rücken und versuchten sich der vier Bestien zu erwehren.

Zwei, der drei Wolfe die Ican bedrohten, hatten sich wieder erholt und begannen nun mit einem weiteren Angriff. Dieses Mal sprangen beide gleichzeitig und Ican rettete sich mit einem Sprung ins Unterholz vor ihren scharfen Klauen und Zähnen. Er war nun außer Sichtweite der anderen. Zwei weitere Wölfe schlossen sich den beiden anderen an und kamen langsam auf Ican zu. Als dieser bemerkte das er nun von den anderen abgeschnitten war, grinste er die vier verschlagen an und die Flamme in seine Augen begann wieder hell aufzuleuchten.

Inzwischen hatten Bruder Toniun und Nya sich ebenfalls bewaffnet. Mit Töpfen und Pfannen versuchten sie die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Zwei der vierbeinigen Gesellen hatten Nya von den anderen getrennt und bedrängten sie nun arg. Schon wollte einer der beiden sie am Genick packen, als er von einem seiner Artgenossen, der aus dem nahen Gebüsch folg, zur Seite geworfen wurde. Kurz darauf froren die Blätter und Äste des Gebüsches zu Eis und ein weiterer Wolf stürzte hindurch und wurde von den glitzernden Splittern begraben. Zwei weitere sah man in den Wald hinein flüchten. Und auch die anderen ergriffen auf panische Weise plötzlich die Flucht.

Erstaunt blickten die fünf um sich und ließen ihre Waffen sinken. Nach wenigen Augenblicken kam auch Ican aus dem Unterholz gestolpert und sah sich erstaunt um. Ohar seufzte erleichtert als er sich vergewisserte, dass alle unversehrt und wohlauf waren. Doch durch den Angriff der Wolfe waren ihre Vorräte auf ein Minimum gesunken und das Pferd hatte während des Kampfes die Flucht ergriffen. Ihr Schlitten war zerstört worden und sie waren gezwungen die, ihnen verbliebenen Lebensmittel zu tragen.

Nya hielt sich ihren Arm und verzerrte vor Schmerz das Gesicht. Offenbar waren doch nicht alle mit heiler Haut davongekommen. Ohar betrachtete sofort die Wunde. Der Wolf hatte ihr tief ins Fleisch gekratzt. Ican sah wie das Blut ihren Arm hinunter lief und die roten Tropfen in den weißen Schnee fielen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sunshishi
2006-05-18T17:57:27+00:00 18.05.2006 19:57
So, heut bin ich schon etwas weiter gekommen und find es immer noch spannend^^
Weiß allerdings nicht, ob ich das WoEnde mehr lesen kann. Jedenfalls wollte ich mich auch noch für dein fanartkommi bedanken. *flausch*


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