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Missy, die neue Mitschülerin

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Missy, die neue Mitschülerin
 

Hallo alle zusammen. Wieder eine Fanfiction von KKJ. Ich hoffe sie gefällt euch!
 

Sie war unbeliebt, und noch nie hat sie einer gemocht. Alle nannten sie hässlich und bezeichneten sie als Hexe, obwohl sie hübsch war. Vielleicht lag es an ihren schwarzen schulterlangen Haaren, oder ihren leuchtend grünen Augen. Doch ihr leben würde sich ändern. Das hatte sie sich vorgenommen. Sie wollte allen zeigen, dass sie nicht so gemein und böse war, für die sie alle immer hielten. Jetzt würde sie umziehen. Ein Neuanfang also. Die Chancen standen gut, denn an der neuen Schule kannte sie ja niemand. ,Das neue Wohnhaus hat sogar einen Namen.' Dachte sie sich, als sie beim Wohnhaus ,Orleans' ankamen. "Ist doch nett hier, nicht war Missy? Hier kann man es doch gut aushalten." Sagte ihr Bruder Sven, während sie aus dem Auto stiegen. Er hatte ebenfalls Schwarze Haare, aber braune statt grüne Augen. "Ich finds hier nicht so toll." Sagte sie wieder in einem unzufriedenen Ton. "Wenn du immer nur rummeckerst, musst du dich gar nicht wundern, dass dich niemand kennen lernen will." Genervt verdrehte sie die Augen. Jedes mal, wenn sie sich beschwerte sagte er das. Jedes mal. "Kommt schon Kinder. Helft mir die Sachen reinzubringen." Ihre Mutter kam an, und drückte beiden Kartons in die Hände. ,Wieso nennt sie uns immer noch Kinder? Ich bin schon 16 und mein Bruder 17. Sie kann es sich einfach nicht abgewöhnen.' "Wo ist denn unser Apartment?" Fragte ihr Bruder. "Im siebten Stock! Beeilt euch, wir haben noch viel zu tun!" Angenervt gingen sie ins Wohnhaus. "Wieso müssen wir denn umziehen. Und dann auch noch nach Japan. Die Umstellung ist blöd." Sven antwortete nicht. Ihm ging das alles auch ziemlich auf die Nerven. Ihr Vater musste wegen seiner Arbeit nach Japan ziehen, und hatte gleich seine ganze Familie mitgenommen. Sie kamen im siebten Stock an. "Das muss sie sein." Sagte ihr Bruder, und deutete auf eine offenstehende Tür. Missy zuckte nur mit den Schultern, und trat ein. "Ja. Das ist sie. Klein, hässlich, leer. So etwas können ja nur wir haben." "Hör endlich auf rumzunörgeln. Sei zufrieden, dass wir in einem Apartment, und nicht in einem Stall leben!" Rief er etwas angekratzt. Sie stellten die Kartons auf den Boden. "Wir sind nicht arm. Wir könnten uns ein Haus leisten." Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und schaute beleidigt weg. Sven zuckte nur mit den Achseln. "Komm schon, wir holen den Rest." Er ging raus. "Soll er den Rest doch selbst holen. Ich habe keine Lust." Redete sie mit sich selbst. ,Jetzt muss ich auch noch auf eine Japanische Schule gehen, und wahrscheinlich auch noch eine Schuluniform anziehen.' Langsam ging sie auf den Balkon, und schaute sich die Aussicht an. ,Meckere ich wirklich immer nur rum? Wieso mache ich denn das? Eigentlich ist es doch gut, dass wir hier her gezogen sind. Vielleicht werde ich endlich mal wissen, wie es ist Freunde zu haben.' "Man Missy! Komm schon, wir brauchen dich." Beschwerte sich Sven, und kam zu ihr auf den Balkon. Sie antwortete nicht. Stattdessen starrte sie nur weiter raus. "Hey. Was ist denn?" Er legte eine Hand auf ihre Schulter, und schaute sie besorgt an. "Gar nichts. Ich komm ja schon." Schnell ging sie wieder in die Wohnung zurück, in Richtung auf den Flur. Ein Mädchen stand in der Türe. Sie hatte braune lange Haare, und trug eine Schuluniform. "Was willst du?" Fragte Missy, ohne Rücksicht zu nehmen. "Ich... em, ich wohne hier. Ich wusste gar nicht, dass wir neue Nachbarn bekommen." Missy wollte schon an ihr vorbei gehen, doch da trat Sven raus, und hielt sie zurück. "Willst du dich noch nicht einmal vorstellen, Missy? Das ist doch unhöflich." Er lächelte, und lies sie los. Dann wendete er sich zum braunhaarigen Mädchen. "Entschuldige sie bitte. Sie ist ein wenig gestresst. Wir haben eine lange Reise hinter uns." Verteidigte er Missy. "Em. Ich bin Sven, und das ist meine kleine Schwester Missy." Stellte er sich und seine Schwester vor. "Ich bin Maron, freut mich." Sagte das Mädchen lächelnd. Missy ging weiter, richtung Treppenhaus. Erstaunt blickte Maron ihr nach. "Sie ist manchmal ein richtiger Giftpilz, aber das hat auch seine Gründe." Erklärte er ihr. "Woher kommt ihr eigentlich?" Fragte Maron neugierig. "Wir kommen aus Deutschland. Wir sind meines Vaters wegen hier hergezogen. Ich würde dich ja auf ne Tasse Tee einladen, um dir das genauer zu erklären, aber leider steht unsere Küche noch nicht." Beide lächelten. "Hey Maron! Da bist du ja!" Ein blauhaariger Junge kam an, und umarmte sie von hinten. "Hey! Was soll denn das?! Lass mich los!" Meckerte Maron. Er lies sie los, und wendete sich zu Sven. "Haben wir etwa neue Nachbarn?" Fragte er. "Ja. Ich bin Sven." Stellte er sich vor. "Ich bin Chiaki." Er hielt Maron immer noch ein wenig fest. "Seit ihr zwei ein Paar?" Fragte er vorsichtig. Maron lief rot an, und lockerte sich von Chiaki. "Nein, nein... wir sind nur gute Freunde. Also, na ja, Freunde eben." Stammelte sie. "Ja ja Sven, meckern, dass ich nichts tue, und dann tust du selber nichts!" Missy kam zurück. Die Kartons bis über ihren Kopf gestapelt. Als sie Chiaki sah, stolperte sie vor Schreck, und lies die Sachen fallen. Bevor sie zu Boden krachte, fing Chiaki sie reflexartig auf. Als sie das realisierte raffte sie sich schnell auf. "Tut mir leid." Schnell sammelte sie die Kartons auf, und verschwand in der Wohnung. "Ich glaube, ich muss mich auch wieder an die Arbeit begeben. War nett euch kennen zu lernen." Sagte Sven. "Ja. Ganz unsererseits. Du musst noch Yamato und Miyako kennen lernen. Das sind ebenfalls Freunde von uns." Sagte Maron. "Werde ich vielleicht, wenn ich Zeit habe." Sagte er freundlich. "Komm schon Maron. Wir halten ihn nur auf. Chiao!" Chiaki schleppte Maron ab.
 

Als Sven bereits nach unten gelaufen war, und Chiaki und Maron vor ihren Wohnungen standen, stellte Maron ihn zu Rede. "Was sollte das denn eben? Darf man sich noch nicht mal mit dem neuen Nachbarn unterhalten?" "Wir haben ihn doch nur gestört." Verteidigte sich Chiaki. Maron checkte langsam. "Aha. Du bist also eifersüchtig. Ich darf mich ja niemals mit einem Jungen unterhalten, ohne das du eine Show abziehst, was?" Chiaki blickte schief. "Was für eine Show?" Fragte er. "Na das mit dem Umarmen und festhalten. Das musste doch nicht sein." Sie schloss ihre Tür auf. "Das war keine Show." Sagte er, während Maron schon mal in ihr Apartment trat. "Und dann musst du dich auch gleich an die Neue ranmachen." Sie konnte ihren Mund nicht halten. "Was meinst du jetzt schon wieder?" Maron schleuderte die Tür zu, doch Chiaki hielt sie noch rechzeitig auf, und trat ein. "Ich glaube eher, DU bist eifersüchtig." Sagte er, und zog sie an sich heran. "Ich? Ich bin nicht eifersüchtig! Und auf dich schon gar nicht!" Sie wandte sich auf seinem Griff heraus. "Verzeih mir bitte." Sagte er ironisch, und lief ihr nach. "Könntest du bitte gehen? Ich habe dich nicht eingeladen." Schimpfte sie. "Gut. Dann gehe ich mal die ,Neue' begrüßen." Sagte er zu ihr, um sie zu ärgern. Maron schaute ihn giftig an. "Mach doch was du willst. Ist mir doch egal." Sie kehrte ihm den Rücken zu. ,Wer wird Mädchen jemals verstehen' Dachte Chiaki, und ging.
 

,Peinlich. Peinlich. Peinlich.' Das war der einzige Gedanke, den Missy hatte. Noch nie war ihr etwas peinlich gewesen. Sonst war es ihr immer egal. Sie hockte nachdenklich auf einem Karton in ihrem neuen Zimmer. "Was sitzt du denn hier so rum? Warum packst du nicht schon mal aus?" Ihre Mutter trat ein, und betrachtete sie. Sie antwortete wieder nicht. "Alles o.k.?" Sie setzte sich zu ihr. Erschrocken sprang sie auf. "Ma! Du hast mich erschreckt!" Erstaunt sah die Mutter sie an. Sie traute sich gar nicht, etwas zu sagen. "Willst du, dass ich einpacke? O.k. mach ich sofort." Schnell begann sie mit dem einräumen. Immer noch wundernd verlies die Mutter das Zimmer. ,Die benimmt sich aber merkwürdig.' Es klingelte an der Tür, und sie öffnete. "Hallo. Ich bin Chiaki, ihr Nachbar. Ich wohne gleich gegenüber." Er deutete an seine Haustür. "Hallo. Du willst sicher zu Missy. Warte kurz, ich hole sie." Sie verschwand. ,Missy heißt sie also.' Das Schwarzhaarige Mädchen kam nach kurzer Zeit zum Vorschein. Erneut stellte Chiaki sich vor. Missy fühlte sich eigenartig in seiner Nähe. "Ich, em. Ich habe jetzt keine Zeit, ich muss noch einräumen, also..." Sie wollte die Tür schon schließen. "Ich kann dir doch helfen." Sagte er schnell, und schaute dabei tief in ihre hellgrünen Augen. Sie stoppte die Tür, und lies ihn überwältigt eintreten. Chiaki hatte keine Hintergründe, er wollte einfach nur freundlich sein. Missy war so etwas aber nicht gewöhnt. Sie wurde von anderen, abgesehen von ihrer Familie, wie Dreck behandelt, oder manchmal sogar ignoriert. Sie führte Chiaki in ihr neues Zimmer. "Und es macht dir wirklich nichts aus, mir zu helfen?" Fragte sie. "Nein. Das mach ich doch gerne." Antwortete er charmant. Schnell räumten sie die Sachen ein. Missy war diese Lage etwas unangenehm, weil sie noch nie Freunde hatte, und noch nie jemand so nett zu ihr gewesen war, wie Chiaki.
 

"Dieser Chiaki! Arrgghh!" Maron regte sich über ihn auf, während sie auf und ab lief. "Er will mich bloß eifersüchtig machen!" Schimpfte sie. "Warum liebt er mich denn nicht? Ich liebe ihn so sehr, und doch traue ich mich nicht, es ihm zu sagen." Traurig lies sie sich auf ihr Bett sinken. ,Warum muss er nur so ein Weiberheld sein? Ich sollte lieber an etwas anderes denken. Am besten gehe ich spazieren. Ja. Ich gehe spazieren.' Sie raffte sich wieder auf und ging vor die Tür. "Oh. Hallo Maron!" Begrüßte sie Sven, der gerade aus seiner neuen Wohnung trat. "Ha... hallo." Stammelte sie überrascht. Maron senkte ihren Kopf. "Wohin geht's denn?" Fragte er freundlich, und kam zu ihr. "Ich? Ach nicht so wichtig!" Sie ging an ihm vorbei, und lief zum Aufzug. Warum sie das getan hatte wusste sie nicht. Sie war immer noch wütend. Auf Chiaki und auf sich selbst. ,Was erwarte ich eigentlich? Chiaki kann jedes Mädchen haben, wieso sollte er ausgerechnet mich wollen?' Sie verlies das Gebäude und ging in die Stadt.
 

"So. Ich muss dann wieder." Sagte Chiaki, als er und Missy gerade fertig mit dem einräumen waren. "Danke, dass du mir geholfen hast, Chiaki." Bedankte sie sich. Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund. ,Habe ich mich wirklich bedankt?' Das war nicht ihre Art. Sie bedankte sich so gut wie nie. "War doch selbstverständlich." Sagte Chiaki. Missy brachte ihn zur Tür, und verabschiedete sich von ihm. Sie schloss die Tür, und lehnte sich an sie. ,Wieso benehme ich mich so eigenartig?' "Missy. Was machst du denn hier?" Sven kam um die Ecke, und sah seine Schwester verwundert an. "Darf mann sich noch nicht einmal eine Pause gönnen. Man!" Sie verschwand wütend in ihr Zimmer. Sven lächelte. So kannte er nun eben seine kleine Schwester. Missy setzte sich auf ihr Bett. ,Morgen schon müssen wir in die neue Schule. Ich habe solche Angst.' Sie zog sich schnell um, und legte sich schlafen.
 

"Maaaarrrrrronnnnnn!!! Aufstehen! Wir sind spät dran!" Rief Miyako durch Marons geschlossene Haustür. Chiaki stand neben ihr, und wartete. Nach ner Weile kam Maron auch schon raus. "Morgen." Sagte sie zu den beiden. "Hey Maron! Hast du schon den neuen Nachbarn kennengelernt? Der sieht ja so was von umwerfend aus!" Überfiel Miyako Maron regelrecht. "Ja. Er ist echt nett." Sagte sie, während sie losgingen. "Ich habe ihn eben rausgehen sehen. Wenn du mal früher aufstehen würdest, könnten wir ja vielleicht mit ihm zusammen zur Schule gehen. Das wäre ja so toll." Schwärmte Miyako. Sie quasselte wie ein Wasserfall über Sven. Chiaki ging währenddessen hinter den beiden, und schüttelte nur den Kopf. Sie kamen gerade noch rechzeitig zur Schule, wo sie sofort auf ihre Plätze eilten. "So Leute, bevor ihr eure Sachen auspackt, hört mal zu." Rief Frau Palkaramao ins Klassenzimmer. "Wir kriegen eine neue Mitschülerin. Ihr Name ist Missy. Sie kommt aus Deutschland." Maron zuckte zusammen, und schaute nach vorne. ,Missy geht in unsere Klasse?' Sie schaute sich um. ,Aber wo ist denn ihr Bruder?' Missy setzte sich in die nähe von Maron. Sie schien sie nicht zu sehen. In der Pause kam Maron zu ihr. "Hi Missy! Das ist ja toll, dass du in unsere Klasse gekommen bist." Sagte sie zu ihr. Gelangweilt schaute Missy auf. "Warum freust du dich denn so? Ich kenn dich doch so gut wie gar nicht!" Sagte sie unhöflich, wobei Maron ein wenig zurückwich. So unhöflich war keiner aus der Klasse. Missy stand auf, weil sie auf den Hof gehen wollte. "Hey Missy! Wir könnten uns doch kennen lernen!" Rief Maron ihr hinterher. Kurz blieb Missy stehen, ging dann aber schnell weiter.
 

,Mich wollte noch nie einer kennen lernen.' Ihre Augen glänzten. Sie war so unhöflich zu Maron gewesen, und trotzdem wollte sie sie kennen lernen. Etwas verwirrt lies sie sich auf einer Bank nieder. "Hey Schwesterherz. Na, wie geht's so?" Sven kam auf sie zugelaufen, und setzte sich neben sie. "Ach. Ich weiß nicht." Antwortete sie. "Was ist denn los? Hast du wieder Probleme mit deinen neuen Mitschülern?" Fragte er besorgt. "Was geht dich das eigentlich an? Ich habe keine Probleme! Wieso denkst du immer, dass ich nicht alleine klarkomme?" Sie war aufgesprungen, und schaute ihn eindringlich an. "Ich bin dein Bruder. Man wird sich ja noch Sorgen machen dürfen." Sagte er verständnisvoll für ihr Benehmen. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Ihre Augen wurden wieder weich. ,Warum bin ich nur so pingelig?! Jetzt fang ich ja schon an zu heulen!' Sie setzte sich wieder hin. "Ist es wegen Chiaki?" Fragte er schließlich. "Was soll mit ihm sein. Er ist doch nur ein Mitschüler, und ein Nachbar." Redete sie sich raus. "Du weißt, dass ich nicht an Freundschaft und Liebe glaube, also mach dir da mal keine Sorgen!" Sie schaute ihm nicht in die Augen, aus Angst er könnte ihre Tränen sehen. "Es ist doch nicht schlimm sich zu verlieben. Es würde mich sogar freuen, wenn du mal Freunde finden würdest." Das reichte Missy jetzt. Seit sie hier waren, was ja nur zwei Tage waren, hatte sie sich verändert. Sie verstand sich selber nicht mehr. Schnell lief sie zurück in ihre neue Klasse, und setzte sich auf ihren Platz. ,Was ist nur mit mir los? Ich wollte, dass sich alles ändert, aber das ich schon am zweiten Tag so ,sensibel' werde, hätte ich nie gedacht. Ich bin Missy, ein knallhartes Mädchen! Ich brauche doch keine Freunde oder so was. Ich brauche auch keine Familie, die sich andauernd um einen sorgt und sich fragt, was man bloß an mir falsch gemacht hat.' Noch eine ganze Weile saß sie gedankenverloren so da, bis der Unterricht anfing. Doch dann stand sie auf, nahm ihren Ranzen, und verschwand aus dem Klassenraum, ohne etwas zu sagen. Maron blickte ihr wundernd nach, und auch Frau Palkaramao wunderte sich. Missy beschloss nach Hause zu gehen, und alles zu vergessen.
 

Maron schaute Chiaki an. Dieser zuckte nur mit den Achseln. ,Was ist denn mit ihr los?' Fragte sie sich. "Frau Palkaramao?" Rief sie durch die Klasse. "Was ist denn Maron?" Fragte diese, und unterbrach ihren Satz. "Darf ich schauen, wie es Missy geht?" "Maron, du fehlst in letzter Zeit ziemlich oft. Und du kommst auch oft zu spät." Wies sie Maron drauf hin. "Ja, ich weiß, aber ich werde den Stoff nachholen, bitte, lassen sie mich zu Missy!" Flehte sie weiter. Die Lehrerin seufzte. "Na gut, von mir aus, du hast ja gute Noten. Aber ich will, dass du den Stoff nachholst." Dankbar packte Maron ihre Sachen, und verschwand. So schnell sie nur konnte lief sie Missy nach, in der Hoffnung sie noch einholen zu können. Und tatsächlich fand sie sie nach kurzer Zeit. Langsam ging sie auf dem Gehweg, völlig in Gedanken versunken. "Missy!" Rief Maron erschöpft, und blieb stehen. Abrupt hielt Missy an, und blickte hinter sich. "Maron? Was machst du denn hier?" Fragte sie erstaunt. "Warum bist du gegangen?" Fragte Maron, und kam schwer atmend auf sie zu. "Das würdest du eh nicht verstehen. An deiner Stelle würde ich wieder zurück zum Unterricht gehen, sonst verpasst du noch was." Sie ging weiter. "Nein. Warte!" Maron hielt sie an der Schulter fest. "Was soll das!" Rief Missy wütend, und schüttelte Marons Hand von ihr ab. "Ich will dir helfen." Sagte sie mitleidig. "Ich brauche keine Hilfe! Und deine erst recht nicht!" Wieder versuchte sie weiterzugehen, und diesmal ging Maron mit. "Ich glaube schon." Redete sie weiter auf sie ein. "Was mischst du dich eigentlich ein?!" Brauste sie auf. "Ich weiß nicht, was du hast, aber ich glaube, dass du ein sehr großes Problem hast, Missy. Und ich will dir einfach nur helfen, weil ich denke, dass du sehr wohl Hilfe brauchst." Missy lies sich nicht weichkochen. "Hör zu, du nervst. Für wen hälst du dich eigentlich? Für einen Engel, oder so was? Der alle Probleme der Menschen lösen will, oder so? Lass mich einfach in Ruhe, und kümmer dich um deinen Kram." Sie legte einen Gang zu. Doch Maron lies sich nicht abwimmeln. "Und warum willst du nicht reden? Woher willst du wissen, ob ich deine Probleme nicht verstehe?" Sie machte eine Pause. "Wir könnten es doch wenigstens mal versuchen." Missy wollte sich wieder wehren, doch dachte sie erst mal nach, was sie als nächstes tun würde. ,Sie ist so nett zu mir, obwohl ich sie die ganze Zeit nur anschimpfe, sie solle mich in ruhe lassen.' "Komm. Wir gehen irgendwohin, um zu reden." Nachgebend ging Missy mit Maron mit. Maron zeigte ihr den Momokuripark, in den sie auch oft ging, um nachzudenken. "Hier ist es schön nicht wahr?" Fragte sie Missy, die nachdenklich auf den Boden starrte. "Geht so." Sagte sie leise. Maron blieb an einer Bank stehen, und setzte sich hin. Missy setzte sich neben sie. "Hör mal Maron..." Sie stockte kurz. "Wieso bist du so gut zu mir?" Langsam schaute sie auf. Maron lächelte. "Na, ich mag dich." Sagte sie zur Antwort. Verwundert schaute Missy sie an. "Das ist nicht wahr!" Sie sprang auf. "Mich mag niemand! Wieso solltest gerade du mich mögen?!" Rief sie wütend, aber auch etwas verzweifelt. "Aber Missy..." "Ich glaube dir nicht! Du willst bestimmt etwas von mir, stimmts? Sag mir was? Willst du was von meinem Bruder, oder so was? Dann sag es mir!" Eindringlich schaute sie die verwirrte Maron an. "Wovon redest du? Ich will doch nichts von deinem Bruder." Erklärte Maron. "Ach nein?! Was dann?!" Ihre Augen funkelten. "Deine Freundschaft." Antwortete sie lächelnd, und schaute sie an. Das Sonnenlicht fiel auf einen kleinen Anhänger, der an ihrer Kette befestigt war. Es war ein goldenes Kreuz, dass mit sechs kleinen Diamanten verziert war. "Du glaubst an Gott, nicht wahr?" Missy sah sie erstaunt an. Dann sah sie auf ihren Kreuzanhänger, und nahm ihn fest in die Hand. "Ja und? Was geht dich das an! Ist das etwa verboten?" Sie drehte sich von ihr weg. "Ich finde dein Kreuz wirklich schön." Maron stand auf, und stellte sich vor ihr. "Ist es das was du willst?" Fragt Missy laut. "Hör mal. Ich will gar nichts von dir. Ich verstehe nicht, warum du so misstraurig bist. Warum denkst du an so einen Schwachsinn?" Missy schaute wieder zu Boden. "Das will ich nicht sagen." Sie setzte sich wieder auf die Bank. "Ja aber... vielleicht hilft es dir, wenn du darüber redest." Missy gab nach langem zögern nach, und brach die Stille. "In meiner alten Schule, da haben mich alle immer nur ausgenutzt... . Sie haben gesagt, sie seien meine Freunde, und ehe ich mich versah, hatte ich gemerkt, dass sie mich nur ausgenutzt haben. Und die Mädchen wollten nur mit mir ,befreundet' sein, weil sie an meinen Bruder ran wollten. Sie waren schrecklich zu mir. Ich weiß nicht wieso, denn ich habe ihnen nie etwas getan." Ihr stiegen Tränen in die Augen. Maron schaute sie wieder mitleidig an. "Aber das ist ja egal! Du interessierst dich ja eh nicht für meine Probleme!" "Das stimmt nicht! Ich bin froh, dass du mir das gesagt hast. Und ich weiß, dass es dich viel Überwindung gekostet hat." Sagte Maron sanft. "Hör zu! Nur weil ich jetzt mit dir darüber geredet habe, will ich nicht, dass du dir sorgen um mich machst, oder mich bemitleidest! Ich bin ein starkes Mädchen, und ich brauche so etwas nicht!" Sie sprang wieder auf, und lief davon. Maron blieb allein zurück. ,Arme Missy.' Dachte sie nur, und machte sich ebenfalls auf den Heimweg.
 

Chiaki konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Er überlegte die ganze Zeit, was mit Maron und Missy war. Nach der Schule machte er sich schnell auf den Weg. "Chiaki! Warte!" Sven kam angelaufen. "Wollen wir zusammen nach Hause gehen?" Fragte er. "Von mir aus." Chiaki war immer noch mit den Gedanken bei den beiden Mädchen. "Sag mal Sven, hat Missy irgendein Problem?" Fragte er ihn vorsichtig. "Was? Missy?" Wunderte er sich um die Frage. "Ja. Sie ist heute im Unterricht einfach gegangen. Maron ist ihr nachgegangen." Sven überlegte. "Sie ist schon ein merkwürdiges Mädchen, aber so war sie schon immer. Um sie brauch man sich nicht zu sorgen, sie ist stark." Chiaki schaute ihn misstraurig an. "Sie war schon immer so?" Fragte er ungläubig. "Sie hat es jetzt sehr schwer. Sie muss von vorne beginnen, in einem Fremden Land. Das ist für sie nicht so leicht." Chiaki schaute nachdenklich zu Boden. "Du scheinst dich wohl für sie zu interessieren, was?" Sagte Sven. Erschrocken schaute Chiaki hoch. "Was?! Nein, ich habe doch Maron." Sagte er. "Nimms mir nicht übel, aber ich glaube, dass Maron nicht so leicht zu knacken ist. Sie scheint dich immer abwimmeln zu wollen, und das fällt ziemlich auf." Bemerkte er. Chiaki schaute betrübt. "Ja, das stimmt leider. Aber ich weiß, das sie auch etwas für mich empfindet, sie hat nur Probleme es zu zeigen." Hoffte Chiaki. "Sicher? Ich meine, liebst du sie wirklich? Du scheinst dich glaube ich in meine Schwester verguckt zu haben. Ihr habt euch gestern ja hervorragend verstanden" Wieder schreckte Chiaki hoch. "Nein! Ich habe ihr nur geholfen, ihr Zimmer einzurichten, sonst ist da nichts!" Redete er sich raus. "Ich rate dir nicht zu weit zu gehen! Missy hatte noch nie einen Freund. Sie könnte deine Freundschaft missverstehen. Also pass auf, und mach ihr lieber vorher klar, das du Maron magst." Sagte er leicht drohend. Chiaki fühlte sich eingeengt. "Ja aber, man darf ja wohl befreundet sein, oder nicht?" "Ich wollte dich nur mal darauf hinweisen Chiaki." Er lief los. "Wir sehen uns ja morgen, chiao!" Chiaki blieb verwirrt zurück. ,Aber was sollte denn das?' Fragte er sich, und ging langsam weiter.
 

Nachdenklich schaute Maron vom Balkon. Sie dachte viel über Missy nach, und warum ihre früheren Mitschüler sie so gemein behandelt hatten. ,Ich bin mir sicher, dass sie nicht immer so war. Die Schule muss ihr sehr zu schaffen gemacht haben, und die Schüler haben sie bestimmt so zerstört.' Sie stand schon lange einfach nur so da. ,Ich werde rüber gehen. Sie fühlt sich bestimmt einsam.' Fasste Maron den Entschluss. Schnell ging sie rüber und klingelte. Missy öffnete. "Was willst du schon wieder?" Fragte sie leicht angenervt. "Ach, ich wollte dir einfach nur Gesellschaft leisten." Sagte sie nett. "Ich habe Gesellschaft." Sagte sie. "Ach weißt du, ich bin ein wenig egoistisch, also ich bin nur rübergekommen, weil ich mich ein wenig alleine gefühlt habe." Sagte Maron spielerisch. Ein kleines lächeln huschte über Missys Gesicht. Auch wenn es nur kurz war, freute Maron sich darüber. "Wenigstens gibst du es zu." Sie trat bei Seite, um Maron rein zu lassen. "Ihr habt es schön hier." Sagte sie, als sie sich umschaute. "Nicht dein Ernst! Hier liegen überall Kartons rum!" Sagte Missy. "Wollt ja nur nett sein." Meinte Maron. Sie begaben sich in Missys Zimmer. Es war das einzige, was schon vollkommen eingerichtet war. "Hast du das etwa alles ganz alleine geschafft?" Fragte Maron erstaunt. "Nein. Chiaki war so nett, und hat mir geholfen." Sagte das Schwarzhaarige Mädchen. Maron zuckte ein wenig zusammen. "Chiaki hat dir geholfen?" Ein wenig traurig war sie schon darüber, denn Chiaki machte sich wirklich an jedes Mädchen ran. "Ja. Er war richtig nett. So nett war noch nie jemand zu mir, abgesehen von dir. Du hast es wirklich gut hier, ich meine so tolle Freunde." Maron sagte nichts. "Aber mach dir mal keine Sorgen, Maron. Ich bin nicht an deinem Chiaki interessiert. Klar, er sieht super aus, aber ich bin nicht so eine, die den Mädchen ihre Typen ausspannt. So etwas finde ich unfair." Beruhigte sie Maron. Diese schaute sie erstaunt an. "Ja. Maron, glaubst du etwa, ich würde nicht sehen, wie gern du Chiaki hast? Auch wenn ich erst zwei Tage hier bin, ich bin doch nicht blind." "Ach so ein quatsch, ha ha. Chiaki macht sich an jedes Mädchen ran, und ich bin auch ein Opfer. Ich... ich will doch nichts von ihm, wie kommst du denn überhaupt auf so einen Blödsinn?" Log sie. "Man Maron! Spiel dich doch nicht so auf! Als ich Chiaki das erst Mal gesehen habe, hat er dich festgehalten. Ich glaube nicht, dass das einmalig war." Hackte Missy nach. "Nein. Du hast da echt was in den falschen Hals gekriegt. Das macht er bei allen so, wirklich." Beharrte Maron. Missy gab's auf. Maron würde es anscheinend nie eingestehen. Plötzlich klingelte es an der Tür. Missy und Maron liefen hin, und öffneten. "Chiaki!" Rief Maron überrascht. "Ach hier bist du. Miyako und ich haben dich schon überall gesucht." Sagte Chiaki, und trat ein. "Wieso sagst du denn nicht, wo du hingehst?" Fragte er besorgt, und legte seine Hände auf Marons Schulter. Missy schloss grinsend die Tür. "Was soll das?! Ich kann ja wohl machen, was ich will! Ich muss dir nicht unbedingt immer sagen, wo ich hin gehe!" "Ja, aber Miyako hat sich um dich gesorgt." Sagte er weiter. "Klar, Miyako! So lange war ich auch nicht weg! Geb doch zu, das DU dir Sorgen gemacht hast, warum auch immer." Sie drehte ihren Kopf weg. Chiaki blieb still. Als Chiaki Maron nach einer ganzen Weile immer noch nicht los lies, ging Missy dazwischen. "Em Leute, wie lange wollt ihr hier noch so rum stehen?" Mischte sie sich ein, und trat näher zu den beiden. "Maron schoss leichte Röte ins Gesicht. Sie erinnerte sich an das Gespräch zwischen ihr und Missy, was sie eben geführt hatten. "Was fällt dir eigentlich ein?" Rief Maron empört, und stieß Chiaki weg. "Hört auf mit dem Theater." Mahnte Missy die beiden. "Chiaki, was willst du hier eigentlich?" Fragte sie. "Ich habe Maron gesucht." Sagte er, während er Maron verständnislos anschaute. "Und was willst du von ihr?" Fragte sie etwas gelangweilt weiter. "Ich... em, ja, ich wollte... ." "Bevor du weiterredest, solltest du ihr die Wahrheit sagen. Du bist hier, weil du sie sehen wolltest, gibs doch einfach zu." Chiaki schaute sie ertappt an. Die Angelegenheit wurde ein wenig zu viel für Maron. "Ich gehe dann mal jetzt. Wir sehen uns ja Morgen Missy." Schnell verschwand sie aus der Tür.
 

,Dieser Chiaki! Er kann noch nicht einmal ehrlich sein! "Miyako hat sich um dich gesorgt." Hat er gesagt. Klar, natürlich...' Schnell ging sie zurück zu ihrer Haustür. "Maron, da bist du ja!" Hörte sie Miyakos Stimme. Sie drehte sich in die Richtung, und sah, wie sie auf sie zugelaufen kam. "Man Maron! Chiaki und ich haben dich gesucht, wo warst du denn?!" Maron zuckte zusammen. ,Chiaki hatte wirklich die Wahrheit gesagt.' "Halloo, ich rede mit dir!" Miyako wedelte mit der Hand vor Marons Augen. "Äh, ich war bei Missy." Sagte sie schließlich. "Bei der? Und du verträgst dich mit ihr?" Maron schaute sie verständnislos an. "Na, ich meine, so wie die sich heute benommen hat. Ich traue ihr nicht so ganz. Aber, ihr Bruder ist ganz anders. Ich habe sogar mit ihm geredet! Er ist ein echter Traumtyp!" Maron nickte. "Ist es das was du mir sagen wolltest?" Fragte Maron eilig. "Ja, ich wollte dir nur mal bescheid sagen." Meinte Miyako leicht verwirrt. "Tut mir leid, Miyako, aber ich kann jetzt nicht reden." Schnell ging sie in ihr Apartment, und schloss die Tür hinter sich.
 

Miyako stand verwirrt im Flur. ,Was hat sie denn?' Sie drehte sich zur Tür von Missy. ,Ob sie etwas damit zu tun hat?' Miyako hatte noch nicht viel mit Missy geredet, eigentlich noch gar nicht, aber irgendwie traute sie ihr trotzdem nicht. Sie machte einen seltsamen Eindruck auf sie. Schnell ging sie zu ihrer neuen Nachbarin, und klingelte. Sven öffnete. "Oh, hallo Miyako! Was treibt dich denn hier hin?" Miyako wurde leicht rot. "Em, ist Missy da?" "Missy? Missy? Ach ja. Du meinst meine Schwester. Hm, ich weiß nicht..." "Hör auf damit! Ich muss wirklich mit ihr reden!" Sagte sie leicht ärgerlich. "Schon gut." Er gewährte ihr Eintritt. "Komm. Ich bring dich zu ihr." Er ging vor, und Miyako ihm nach. "Da ist ihr Zimmer." Sven verlies sie mit einem Lächeln. Zögernd klopfte sie an der Zimmertür, und trat ein. "Missy?" Sie holte tief Luft, als sie Chiaki sah. "Chiaki! Was machst du hier?!" Rief sie empört. Sie hatte gedacht, dass er Maron suchen, und sich nicht irgendwo rumtreiben würde. "Hallo Miyako." Begrüßte er sie. "Miyako? Du wohnst doch neben uns, oder?" Fragte Missy. Miyako wendete sich zu ihr. "Ja. Kann ich mit dir reden? Es geht um Maron." Sie warf Chiaki einen giftigen Blick zu. Sie hatte einen verdacht, warum sich so merkwürdig aufführte. Aber bevor sie voreilige Schlüsse zog, wollte sie erst einmal mit Missy reden. Missy schaute zu Chiaki. "Ja. Ich gehe dann mal." Sagte er, und verschwand schnell durch die Tür. "Also, was ist?" Fragte Missy, während sie zum Fenster trat. "Maron geht es irgendwie nicht gut. Sie versucht es wieder zu überspielen, aber ich bin ihre beste Freundin, und merke so was." "Und was habe ich damit zu tun?" Fragte Missy kalt. "Hast du was mit Chiaki?" Platze es aus ihr heraus. Missy lachte auf. "Ist es das? Du denkst, dass ich Maron Chiaki ausspannen will?" Sie lachte wieder. "Das ist nicht witzig! Selbst ich habe von Chiaki abgelassen, damit Maron glücklich ist." Sagte Miyako wütend. "Ich will doch nichts von eurem Chiaki! Und das habe ich deiner besten Freundin auch schon gesagt." Miyako schaute sie jetzt verwundert an. "Ja aber, was hat sie dann?" Fragte sie. "Woher will ich wissen, ob du mich nicht anlügst?" Wollte sie wissen. Missy drehte sich zu ihr, und ging auf sie zu. "Wieso sollte ich lügen?" Missy wusste, dass sie schon etwas für Chiaki empfand, aber es war keine Liebe. Und das war ihr auch recht so. Wenn es Liebe wäre, würde sie von allen eifersüchtigen Mädchen erdrückt werden. "Was hat Chiaki dann hier gemacht?" Bohrte Miyako weiter. "Er war hier, weil er Maron gesucht hat. Aber wieso erklär ich dir das, du glaubst mir ja eh nicht." Sie lies wieder von ihr ab. Miyako schaute sie mit Schlitzaugen an. ,Für wen hält die sich eigentlich?' Fragte sie sich. "Ich sag's dir noch mal. Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich will nichts von Chiaki. Aber es würde mich nicht wundern, wenn DU Chiaki ihr ausspannen willst." Sagte sie hart. "Was?! Das ist nicht wahr! Ich weiß, das Chiaki sie liebt, und niemand anderen! Ich hätte eh keine Chance!" Wütend lief sie aus dem Zimmer. Sie hatte keine Lust sich noch weiterhin mit ihr zu unterhalten. Sie konnte ihre neue Nachbarin nicht ausstehen.
 

Chiaki klingelte bei Maron, doch als niemand öffnete, versuchte er einen anderen Weg, mit ihr zu reden. Schnell ging er in seine Wohnung, und eilte zum Balkon. Als er langsam die Tür zum Balkon öffnete, sah er sie auch schon. Nachdenklich lehnte sie an der Brüstung. Der sanfte Wind wehte durch ihr Haar. Leise trat er raus, und stellte sich ebenfalls ans Ende des Balkons. Er sagte nichts, sondern schaute sie nur an. Ihr Blick schweifte zu ihm. Und als sie ihn sah, erschrak sie. "Chiaki! Aber... wie lange bist du schon hier?" Er lächelte sie an. "Nicht lange. Bin gerade erst gekommen." Sagte er. Maron drehte sich wieder zur Aussicht hin. "Warum bist du eben gegangen?" Fragte er sie vorsichtig. Sie blickte zu Boden. "Ich weiß nicht." Sie wollte jetzt nicht reden. "Bist du wirklich eifersüchtig?" Maron wusste nicht, wie sie jetzt handeln sollte. "Ich bin nicht eifersüchtig. Wozu sollte ich auch eifersüchtig sein? Ich bin eben nur gegangen, weil mir die Situation zu blöde war." Chiaki wusste genau, dass sie log. Sie schaute immer noch auf den Boden. Mit einem traurigen Blick. "Hey. Du brauchst mich doch nicht anlügen." Sagte er sanft. "Was bildest du dir eigentlich ein? Glaubst du etwa, dass ich wegen dir Liebeskummer habe? Das hättest du wohl gerne!" Aufgebraust ging sie in ihre Wohnung zurück. "Ach Maron." Seufzte er, und schaute hinaus auf die Stadt.
 

Am nächsten Morgen wachte Maron schon sehr früh auf. Diesmal war sie nicht von Miyako aus ihren Träumen geweckt worden. Sie machte sich für die Schule fertig, indem sie wie immer viel nachdachte. ,Missy ist schon ganz o.k. Man muss sie nur besser kennen lernen. Ob Chiaki sie wohl auch sehr mag? Sie ist schon hübsch.' Langsam schritt sie hinaus aus ihrer Wohnung. ,Ob ich Miyako abholen soll?' Sie schaute zu ihrer Haustür. ,Lieber nicht. Sie will bestimmt lieber mit Sven gehen.' Langsam ging sie los, den Aufzug runter, zu ihrem Briefkasten. Zögernd öffnete sie den quietschenden grauen Kasten, und schaute in Leere. ,Hätte ich mir auch denken können.' Deprimiert schloss sie ihn wieder und ging raus. Von weitem sah sie Missy, das glaubte sie jedenfalls. Schnell lief sie zu ihr hin, und stellte sich vor sie. "Guten Morgen Missy." Begrüßte sie sie. Als sie sie ansah schreckte sie hoch. Sie sah furchtbar aus. Tiefe schwarze Ringe zogen sich unter ihren Augen. Ihr Haar war fettig und zerzaust. Und ihre Kleider zerrissen und schmutzig. "Missy. Oh mein Gott, was ist denn mit dir passiert?!" Fragte Maron fassungslos. "Lass mich in ruhe Maron!" Sie schubste sie hart zu Boden. "Aber Missy..." Maron verstand nicht, was vor sich ging. Sie schaute ihr in die Augen, wo sich schwarzer Rauch zu bilden schien. Das kannte sie nur zu gut, doch wollte sie es nicht glauben. Sie riss Augen und Mund auf, und starrte sie ungläubig an. Anstatt, was Maron befürchtete, dass sie sie angriff, ging sie weiter. ,Ist sie besessen?' Diese Frage stellte sie sich die ganze Zeit. ,Was soll ich denn nur tun?' Verzweifelt stand sie auf und ging zur Schule. Es war zwar noch sehr früh, aber... ,Ich muss mich in Jeanne verwandeln. Mir ist egal, dass es Tag ist! Wenn Missy besessen ist, muss ich ihr helfen!' Maron war jetzt entschlossen. Zuerst begab sie sich auf die Suche nach Missy. Nach langer Zeit, als die Schule schon fast begann, fand sie sie auch. Sie Stand etwas abgelegen von der Schule, befand sich aber immer noch auf dem Schulgelände. Sie lief zu ihr hin. Um so näher sie ihr kam, um so unwohler fühlte sie sich. "Missy?" Fragte sie etwas zitternd. Bevor sie sich in Jeanne verwandeln wollte, wollte sie erst mal sicher gehen, ob sich ihr verdacht bestätigte.
 

"Wieso macht denn keiner auf?" Fragte Miyako Chiaki, die die ganze Zeit wild an Marons Haustür klopfte. "Keine Ahnung. Vielleicht ist sie ja schon gegangen?" Sagte er. Miyako versuchte es noch weiter, gab es dann aber doch auf. "Ach. Ich glaube du hast recht. Aber warum ist sie schon weg?" Chiaki zuckte nur mit den Achseln, und ging zusammen mit Miyako zur Schule. "Chiaki!" Flüsterte ihm eine bekannte Stimme ins Ohr. Er drehte sich zur Seite, und erkannte Access. "Was willst du?" Flüsterte er kaum hörbar. Ich habe einen Dämon entdeckt! Du musst dich beeilen. Maron ist schon da!" Chiaki wurde jetzt klar, warum Maron schon so schnell weg war. "Em, Miyako, ich habe etwas vergessen. Geh schon mal vor, o.k.?" So schnell es nur ging lief er zur Schule. Miyako blieb wieder mal verwirrt zurück. ,Hat der etwas in der Schule vergessen, oder wieso läuft der da hin? Na ja. Spätestens wenn er in der Schule ist, fällt ihm ein, dass er in die falsche Richtung gelaufen ist.' Miyako dachte nicht weiter nach, sondern machte sich auf den Weg.
 

Maron war sich jetzt sicher, dass Missy besessen war. Schnell nahm sie ihren Rosenkranz zur Hand. Sie schloss die Augen, und drückte das Kreuz fest an sich. "Fin, gib mir die Kraft, und lass Jeanne d'Arc mich erhören." Die Verwandlung begann. "Stark, bereit, unbesiegbar, schön, entschlossen, mutig!" Ihre Haare wurden Blond, und ihre Kleidung wechselte sich. "Jeanne, die Kamikaze-Diebin ist hier, die Gesannte des Herrn!" Sie landete vor Missy. Nein, es war nicht Missy, sie war nicht sie selbst. Jeanne suchte nach dem Gegenstand, in dem sich der Dämon befinden könnte. "Was willst du Jeanne?" Sagte Missy mit einer unmenschlichen Stimme, die ihr Angst einflösste. "Es ist helllichter Tag, und du willst schon stehlen?" Fragte sie weiter. Jeanne machte sich zum Sprung bereit, weil von Missy schwarze Blitze ausstrahlte. "Lass meine Freundin in ruhe!" Rief Jeanne wütend. "Komm raus, und kämpfe!" Doch anstatt dies zu tun, griff Missy nach einer Peitsche. Jeanne wich zurück. Missy schlug jetzt wild um sich, und traf Jeanne auch ab und zu. "Du bist nicht meine Freundin! Ich habe so etwas wie dich nicht verdient! Dich brauch niemand!" Jeanne schaute sie entsetzt an. ,Stimmt das?' Fragte sie sich selbst. ,Bin ich überflüssig?' "Gib auf Jeanne! Für wen kämpfst du eigentlich? Für deine Möchtegernfreunde?" Sie lachte hämisch. "Das ist nicht wahr! Sie sind wahre Freunde, sie würden mich nie im Stich lassen!" Verteidigte sie ihre Freunde. "Ach ja? Und wo sind sie jetzt? Wo sind deine wahren Freunde? Warum sind sie nicht hier? Warum suchen sie dich nicht? Machen die sich etwa keine Sorgen um dich?" Maron hielt sich die Ohren zu, und schüttelte ihren Kopf. "Nein, nein, nein, das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr!" Rief sie. Missy nutzte die Gelegenheit, und holte für den nächsten Peitschenschlag aus. Jeanne hatte die Augen geschlossen. Sie wollte das nicht wahr haben. "Tja Jeanne, das ist dein Ende!" Sie warf die Peitsche mit voller Wucht auf sie zu. Jeanne kauerte sich zusammen. Die Peitsche knallte hart auf, doch Jeanne spürte nichts. Langsam öffnete sie ihre Augen, und sah Sindbad neben ihr kauern. Er hielt sie im Arm. "Was machst du hier?!" Sie sprang auf. "Ich habe dich gerettet." Erklärte er. "Verschwinde, das ist meine Sache." Sie wendete sich wieder zu Missy. Der Dämon schien Missys Körper aufzugeben. Er kam aus ihrem Kreuzanhänger hervor, und stellte sich vor Jeanne. ,Wie kann sich ein Dämon nur in einem so reinen Gegenstand verstecken? Das ist verabscheuenswürdig!' Sindbad lief zu Missy, die gerade ohnmächtig wurde, und fing sie auf. "Das wirst du bereuen!" Rief Jeanne zum Dämon. Dieser schleuderte aber gerade eine Wucht schwarzer Kraft auf sie, das voll ins Schwarze traf. "Jeanne!" Sindbad kam auf sie zugelaufen. "Alles in Ordnung?" Fragte er besorgt, und beugte sich über sie. "Pass auf! Hinter dir!" Warnte Jeanne ihn. Doch bevor er reagieren konnte, schleuderte der Dämon ihn aus dem Weg. Sie schaffte es, sich wieder aufzusetzen, und griff nach ihrem Band. "Du wirst mich nicht davon überzeugen, dass ich keine Freunde habe! Ich bin nicht alleine, und einem Dämon glaube ich sowieso nicht!" Mit letzter Kraft wich sie den Attacken aus. "Im Namen des Herrn..., fange ich die Ausgeburten der Finsternis, und mache sie unschädlich!" Sie warf ihr Band aus, das sich sofort um den Dämon wickelte. Ein Ohrenbetäubender Schrei ertönte, und grelles Licht kam auf. Kurze Zeit später war der Dämon verschwunden. Alles, was von ihm übrig geblieben war, war ein weißer Springer. Erschöpft hob Jeanne ihn auf. "Missy!" Fiel es ihr wieder ein. Sie lief zum schwarzhaarigen Mädchen, das immer noch ohnmächtig auf dem Boden lag. Ihr ging es aber gut, sie war nicht verletzt. Schnell lief sie zu Sindbad. Er war ihr Rivale, so glaubte sie, aber sie konnte ihn nicht einfach so liegen lassen, denn er hatte ihr schon wieder das Leben gerettet. Er bäumte sich auf. "Alles o.k.?" Fragte sie ihn. Er stand auf, und lief weg. "Was ist denn mit dem los?" Fragte sich Jeanne laut. Ohne weiter zu überlegen lief sie wieder zurück zu Missy. ,Ich muss sie ins Krankenzimmer bringen.' Schnell verwandelte sie sich in Maron zurück, und hob Missy auf.
 

,Ich verstehe nicht, wo Chiaki und Maron sind!' Dachte Miyako mitten im Unterricht. ,Und Missy fehlt auch. Was ist denn nur hier los?' In diesem Augenblick trat Chiaki in die Klasse, und entschuldigte sich bei der Lehrerin. Schnell begab er sich auf seinen Platz. "Hey Chiaki!" Rief Miyako in einem Flüsterton zu ihm rüber. Er drehte sich zu ihr, und schaute in ein verärgertes Gesicht. "Wo hat du so lange gesteckt? Und wo sind Maron und Missy?!" Fragte sie ärgerlich darüber, dass sie so alleine war. "Miyako! Würdest du bitte aufhören zu reden!" Mahnte sie Frau Palkaramao. Beleidigt belies Miyako es dabei, sie würde Chiaki aber in der nächsten Pause ausquetschen.
 

"Es tut mir so leid Missy." Entschuldigte sich Maron bei ihr. Sie saß vor dem Krankenbett von Missy, und streichte über ihr Haar. Langsam öffnete sie ihre Augen. "Maron?" Sie blinzelte. "Ja. Ich bin hier." Sagte sie in einem beruhigenden Ton. "Was ist passiert? Ich fühle mich so schwach." Fragte sie leise. Maron wusste nicht, was sie antworten sollte. Missy schaute an sich herunter. Sie griff mit ihrer Hand an ihren Hals, und tastete ihn ab. "Wo... wo ist meine Kette?" Sie setzte sich auf, und suchte verzweifelt nach ihr. Maron schaute sie nur mitleidig an. Sie wusste, dass sie ihre Kette nie wieder sehen würde. Missy hörte auf zu suchen und schaute Maron an. "Weißt du wo sie ist? Bitte, hilf mir sie wieder zu finden. Sie muss doch hier irgendwo sein!" Maron wusste, dass Missy sehr an ihrer Kette und ihrem Anhänger hing, aber das es so schlimm war, hätte sie nicht gedacht. "Was ist denn das eigentlich für eine Kette? Ich meine, ist sie was besonderes?" Fragte Maron. Missy lies sich zurück ins Bett fallen. Ihr stiegen Tränen in die Augen, die kurz darauf über ihr Gesicht kullerten. "Sie ist von meiner Großmutter." Begann sie zu erzählen. "Sie hat sie mir kurz vor ihrem Tod gegeben..." Sie schluchze auf. "Sie sagte, dass diese Kette ihr immer Schutz und Segen gegeben hat, und dass sie will, dass ich sie für immer in meiner Obhut halte..." Wieder rannen ihr Tränen über die Wangen. Maron saß nur da. Missy tat ihr unendlich leid. "Ich habe sie verloren. Ich habe sie wirklich verloren..." Sie warf ihre Hände vors Gesicht, und begann zu weinen. "Hey, Missy. Du kannst da doch nichts für." Versuchte sie Maron zu beruhigen, was ihr aber nicht gelang. ,Es ist allein meine Schuld.' Beschuldigte sie sich innerlich. Sie schaute auf. Missy hatte aufgehört zu weinen. Ihre verquollenen Augen schlossen sich langsam. "Schlaf gut." Sagte Maron noch, und verlies das Krankenzimmer. Doch anstatt zur Schule zu gehen, ging sie weg. Sie machte sich Vorwürfe und Sorgen um Missy. Irgendwann kam sie an einem kleinen Bach an, wo sie sich niederließ. "Arme Missy. Wie kann ich ihr nur helfen?" Fragte sie sich laut. Neben ihr lagen kleine Kiessteine, die sie ab und zu in den Bach warf. Gedankenverloren starrte sie aufs Wasser. Plötzlich lies sich Jemand neben sie sinken, was sie aus ihrer Trance erwachen lies. Sie drehte sich zu diesem Jemand, und erschrak, als sie Chiaki neben sich sah. Doch dann schaute sie wieder aufs Wasser. "Hallo Maron." Begrüßte er sie erst mal. Sie antwortete nicht. "Was hast du denn? Warum bist du nicht in der Schule?" Fragte er, während er näher an sie heranrückte. Weiterhin schwieg sie. Die Sonne und die Bäume spiegelten sich im Wasser. Chiaki hob ihr Kinn an. "Ich verstehe dich, wenn du nicht reden willst. Aber vielleicht hilft es dir." Sagte er. "Ach Chiaki!" Sie warf sich ihm in die Arme und weinte laut los. "Schon gut." Er drückte sie fest an sich. In Maron kreisten viele Gedanken. Nicht nur über Missy und ihre Kette, auch warum gerade sie es war, die alles vom Bösen erlösen müsse, warum gerade sie keine Eltern hatte, die sich um sie kümmerten. Sie war erst 16, und schon sehr früh hatte sie keine Eltern mehr, und war auf sich alleine gestellt gewesen. Und dann vergriffen sich die Dämonen ausgerechnet an ihren Freunden, um sie Jeanne, zu besiegen. Und irgendwie schafften sie das auch. Sie rückten Stück für Stück vor. Indem sie ihre Freunde zerstörten, zerstörten sie auch sie, und dass wusste der böse König anscheinend genau. Chiaki legte jetzt seinen Kopf auf ihren. Auch in ihm wirbelten viele Gedanken. Und das schlimmste für ihn war, dass er Maron nichts von seinem Geheimnis sagen konnte. Er wusste, dass sie ihm nicht glauben würde. Aber er wusste auch, dass sie es irgendwann erfahren würde. ,Ja. Irgendwann wird sie wissen, dass ich Sindbad bin.' Maron löste sich von ihm, und wischte ihre Tränen weg. Chiaki betrachtete sie. Er fand sie immer schön, egal ob sie weinte oder lachte. Maron riss auf einmal ihre Augen auf, als sie in den Bach starrte. Schnell lief sie ans Ufer, und fischte mit ihrer Hand im Wasser. "Maron, was machst du denn da?" Fragte Chiaki, und kam zu ihr. Sie holte etwas glänzendes aus dem Wasser hervor, das schon mit viel Moos überwachsen war. Schnell wischte sie es ab. Es war eine Kette. Maron lächelte. Sie sah Missys sehr ähnlich. An ihr hing ebenfalls ein Kreuz. Es war kleiner, als dass von Missy, und war Silber anstatt Gold. In der Mitte leuchtete ein Azurblauer Stein. "Das ist wunderschön." Sagte Chiaki überwältigt. "Was macht denn so ein Schmuckstück hier im Bach?" Fragte er. "Ich weiß nicht, aber ich werde es Missy geben." Chiaki schaute sie Fragend an. Er hatte keine Ahnung von dem Kreuzanhänger. Jedenfalls nicht als ,Chiaki'. "Und wann?" Fragte er neugierig. "In einem ganz besonderen Augenblick. Ich will, dass sie sich darüber freut." Sie strahlte, an den Gedanken, es ihr zu übergeben. "Ich bin so glücklich." Sie hielt das Schmuckstück in die Sonne, und betrachtete es. Ihr war klar, dass das alte Kreuz für Missy viel wertvoller war, aber sie war sich sicher, dass dieses ein guter Trost war. Chiaki nahm sie wieder in den Arm, und drückte sie wieder fest an sich. Maron gefiel das Gefühl so nah bei ihm zu sein. Als die Schule schon längst zu ende sein musste, machten sich die beiden auf den Weg. "Und warum warst du nicht in der Schule?" Fragte Maron ihn schließlich. "Ich... na ja, ich war in der Schule, bin aber sofort wieder gegangen, weil ich mir Sorgen gemacht habe." Erklärte er etwas ertappt. "Um wen Sorgen gemacht?" Fragte sie weiter. "Um dich, ist doch klar." Er schaute runter in Marons lächelndes Gesicht. Chiaki legte seinen Arm um sie, und zog sie nah an sich heran.
 

Ein halbes Jahr später:

Maron machte sich gerade für die Schule fertig, wo ihr im Bad die Kette auffiel. Seit dem Tag, an dem sie sie fand, trug sie sie immer bei sich. Sie wollte, dass sie etwas besonderes für Missy war. Missy hatte sich sehr verändert, und das war nicht nur Maron aufgefallen. Sie war schon fast die beliebteste in der Klasse. Sie war hilfsbereit und ehrlich. Oft bedankte sich Missy sogar dafür bei ihr. Und auch ihr Bruder fand die neue Missy großartig. Sie nörgelte nicht mehr so viel rum, nur noch sehr selten, und auch Miyako hatte sich mit ihr angefreundet. Maron war sehr glücklich. Frisch kam sie vor die Tür. Von Miyako und Chiaki war noch nichts zu sehen, dafür aber bei Missys Apartment. Vor der Wohnung standen Kartons, und ab und zu trugen Leute sie runter. Verwirrt ging Maron rüber, und klopfte an die offenstehende Türe. Maron bemerkte, dass alles leer war. Schließlich kam Missy zum Vorschein. "Oh, hallo Maron." Sagte sie traurig. "Missy, was ist denn hier los?" Fragte Maron, und betrachtete das Geschehen. "Wir ziehen zurück nach Deutschland." Sagte sie leise. "Was?!" Maron dachte sie hätte sich verhört. "Ja. Die Firma meines Vaters ist pleite gegangen. Sie zieht zurück, weil sie sich hier nicht wieder aufbauen kann. In Deutschland stehen die Chancen besser." Ihr stiegen Tränen in die Augen. "Aber...?" Maron wollte es nicht glauben. "Es tut mir leid, dass ich euch das nicht früher gesagt habe, aber ich habe es nicht übers Herz gebracht. Missys Mutter trat raus. "Hast du alles Missy? Wir müssen jetzt runter." Sagte sie zu ihr. "Oh, guten Morgen Maron." Begrüßte sie sie, und schloss die Tür ab. Maron stand immer noch gelähmt da. ,Sie muss wieder weg. Und das gerade Jetzt, wo wir so gut befreundet sind.' Maron stiegen ebenfalls Tränen in die Augen. "Hey Mom! Missy! Kommt endlich, Papa wartet bereits!" Kam Svens Stimme vom Treppenhaus. Schnell kam er angelaufen, und begrüßte Maron. "Beeilt euch!" Hetzte er. Schnell liefen sie runter, und Maron mit.

In dem Augenblick kam Chiaki aus seiner Wohnung, und sah, wie Maron wegeilte. Schnell lief er ihr nach. Als er unten ankam, staunte er nicht schlecht, als er die vielen Lastwagen und Missys ganze Familie sah. Dann sah er Maron, und eilte zu ihr. "Maron! Was ist hier los?!" Als er bei ihr ankam, sah er in Marons trauriges Gesicht. Alle saßen bereits im Wagen, nur Missy nicht. Sie stand vor Maron, ihre Augen glänzten in der aufgehenden Sonne. "Es tut mir leid Chiaki." Entschuldigte sie sich auch jetzt bei ihm. Sie wollte ins Auto steigen, doch Maron hielt sie zurück. "Warte!" Rief sie, und faste sich an den Nacken. Sie löste die silberne Kette von ihrem Hals, und drückte sie Missy in die Hand. "Ich habe immer auf den passenden Augenblick gewartet sie dir zu geben." Sagte sie , und zwang sich zu einem Lächeln. "Ich habe sie damals gefunden, als du deine verloren hast." Missy liefen Tränen über die Wangen.. "Maron, das kann ich nicht annehmen. Ich weiß doch, wie sehr du an ihr hängst." Sagte sie. Sie wusste schon von der Kette, aber noch nie hatte Maron ihr darüber erzählt, wo sie sie herhatte. "Doch. Ich wollte sie dir eh geben. Ich brauche sie nicht so sehr wie du. Ich möchte, das du eine Erinnerung an uns hast." Sie nahm die Hand von Missy, in der sie die Kette hielt, und drückte sie zu. "Weißt du, früher hätte ich das für schnulzig und schleimig gehalten, aber jetzt sehe ich das anders. Du hast mich zu einem ganz neuen Menschen gemacht Maron. Und darüber bin ich dir sehr dankbar. Ich werde mich jetzt auch bemühen, in meiner alten Schule mit den Leuten zurecht zu kommen." Sie fiel ihr um den Hals, und umarmte auch Chiaki kurz. "Ach Maron!" Rief Sven, und schaute aus dem Auto hervor. "Ja?" "Kannst du das Miyako geben? Sie wird mir sehr fehlen." Verwirrt schaute sie ihn und dann Chiaki an. Sven streckte einen weißen Umschlag aus, den Maron an sich nahm. "Machst du das?" Fragte er. Maron nickte einverstanden. "Ich werde euch vermissen. Jetzt weiß ich endlich wie es ist Freunde zu haben." Sagte Missy lächelnd, und stieg ins Auto. Dann fuhr das Auto los, und verschwand in einer Rauchwolke. Maron tropften ein Paar Tränen auf den Briefumschlag. Langsam näherte ihr sich Chiaki, und sah sie an. "Sie wird uns nicht vergessen." Mehr konnte er ihr jetzt nicht sagen. Maron schaute in seine tiefbraunen Augen. "Komm her." Er nahm sie fest an sich. "Ach Chiaki." Sie kuschelte sich an seinen Oberkörper, und lies den Tränen freien lauf. "Es wird alles gut, Maron. Vielleicht werden wir sie ja irgendwann mal wieder sehen." Beruhigte er sie.
 

Missy starrte auf ihre Hand, in dem sich die Kette befand. Sie hob sie hoch, und band sie sich um den Hals. "Es ist traurig, dass wir jetzt wieder umziehen müssen." Bemerkte Sven. "Ja. Das ist es, aber ich habe richtige Freunde gefunden, und das ist das wichtigste." Sagte Missy, indem sie aus dem Fenster schaute. Sven und seine Eltern wären vor einem halben Jahr noch verwirrt über eine solche Äußerung gewesen, doch das waren sie jetzt gewöhnt. Missy war für vieles dankbar. Auch wenn es manchmal schlecht aussah, sah sie immer etwas positives darin.
 

ENDE

Tja. Das wars mal wieder. Ich hoffe, wie immer, dass sie euch gefallen hat. Kommentare sind auch immer wieder gern gesehen. Chiao!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Noyn-Sama
2005-01-17T18:04:56+00:00 17.01.2005 19:04
Ja schreib ne fortsetzung das missy wiederkommt oda so mach weiter und sag mir bitte bescheid ja? Danke
bye Sveni-chan =)
Von:  Kleine_Rose
2005-01-15T16:02:13+00:00 15.01.2005 17:02
deine FF ist echt toll, kommt mir irgendwie bekannt vor, war selber mal so ^.^
mach weiter so...
Von: abgemeldet
2003-10-27T18:12:27+00:00 27.10.2003 19:12
hi,also ich find denn ff mega geile affen stark.
aber was mich interessiert ist was ist in dem umschlag für mijaco??
bitte schreib noch ne story dazu wo der umschlag vorkommt.
bitte*anfleh*
das wars dann schon
bye kaiara (RISIBy*
)


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